ist, kennt man nicht näher. Der Mannit, welcher auch Kaufware und zum Teil offizinell ist, wird aus der M. erhalten durch
Auskochen derselben mit starkem Weingeist; beim Erkalten der Lösung kristallisiert der Mannit aus. Er bildet das leichteste
Abführmittel für Kinder, wird in Italien auch von Erwachsenen viel verbraucht und dort auch meistens
dargestellt und in den Handel gebracht. Auch in Deutschland wird seine Herstellung von einzelnen Fabriken betrieben und es
läßt sich auch seebeschädigte M. noch dazu verwenden. - Mit dem Namen M. belegt man auch noch verschiedne andre getrocknete
Säfte, die keine Handelswaren sind, zum Teil auch Mannit, zum Teil auch andre Zuckerarten enthalten;
überhaupt ist Mannit im Pflanzenreich nicht selten;
solche Mannasorten sind z. B. brianconer M., von einer Art Lerchenbaum
(Larix decidua);
(Schwaden,Schwadengrütze); diesen Namen führen die Samen einer Grasart, Glyceria
fluitans (Mannaschwingel, Flutgras, Grashirse, Horischengras), welche an der Gegend von Königsberg, Danzig und Elbing ähnlich
wie
Hirse zubereitet und genossen werden. Dieses Gras wird nicht angebaut, sondern wächst dort in den feuchten Niederungen
massenhaft wild;
man sammelt die Samen durch Ausschütteln auf untergelegten Tüchern;
sie sind noch kleiner als
Hirse und haben, nachdem sie von ihren braunen Hülsen befreit wurden, eine hellgelbe, der
Hirse ähnliche Farbe;
die daraus
bereiteten Speisen sollen sehr wohlschmeckend sein. - Rohe M. gem. Tarif im Anh.
(nicht zu verwechseln mit der
Muräne); ein zu der Familie der
Lachse gehöriger
Fisch, von
dem man wieder verschiedne Arten hat. Die gewöhnliche oder große M. (Madue-Maräne, Coregonus Maraena) lebt nur in sehr tiefen
Landseeen, namentlich im Bodensee und einigen norddeutschen Seen und kommt nur zur Laichzeit aus der Tiefe in seichtere Stellen.
Auch in den großen Süßwasserseen Nordamerikas findet sich die große M. und wird auch dort mit gutem
Erfolge künstlich gezogen. Das
Fleisch ist sehr schmackhaft, aber nur sehr wenig haltbar; dieser
Fisch stirbt sofort, wenn
er aus dem Wasser kommt, er kann nur in
Eis verpackt versendet werden. Unter 40 cm Länge soll die große M. nicht
verkauft werden; die gesetzliche Schonzeit reicht vom 15. Oktober bis 14. Dezember. Sie kommen auch gesalzen und geräuchert in den Handel.
- Die kleine M. (Coregonus albula), ein ausgezeichnet schmackhafter
Fisch, lebt wie die große M. nur in den Tiefen der Seen,
namentlich in denen Mecklenburgs, Pommerns, Ostpreußens und Polens. Kleinmaränen unter 15 cm Länge
sollen nicht verkauft werden; Schonzeit wie bei der großen. Andre weniger bekannte Arten sind: die Bodenrenke (Stündling,
Kröpfling, Coregonus Frea), der Kilch (Kirchfisch, Coregonus hiemalis) und die Rheinanke (Schnäpel, Coregonus oxyrhynchus).
-
Zoll: s.
Makrele.
ein feiner, meist aus Dalmatien kommender und in viele Länder versandter
Likör, dessen
voller Titel eigentlich Rosoglio Maraschino (Maraskenbranntwein) ist. Die Marasken aber sind eine besondre Art saurer Kirschen,
die vorzugsweise an verschiednen Punkten Dalmatiens kultiviert werden. Die Früchte werden in einem genau einzuhaltenden
Stadium der Halbreife gepflückt und durch schnellsegelnde Boote nach Zara, dem Hauptsitz der Fabrikation,
gebracht.
Hier werden sie sofort entkernt, denn für den eigentlichen M. wird nur das Fruchtfleisch benutzt. Unter Mitbenutzung der
Kerne wird eine andre, weniger häufig fabrizierte Sorte erhalten, der Rosoglio di ossa di Marasche. Das Fruchtfleisch wird
einer mehrtägigen Gärung in Bottichen überlassen, die erhaltene Flüssigkeit mit einer gewissen Partie
zerstampfter, sauberer Blätter vom Maraskenbaume gemischt, welche zur Aromatisierung des Getränks nötig sein sollen, dann
noch 10% Traubenwein zugemischt und der Rosoglio abdestilliert.
Das Destillat wird mit feinem
Zucker gesüßt, durch
Baumwolle filtriert und in die mit einem Schilfgeflecht umgebenen Fläschchen
gefüllt, in denen es im Handel erscheint. Alle Einzelheiten der Darstellung werden als Geschäftsgeheimnisse
sorgfältig von den Fabrikanten gehütet. Die berühmteste Fabrik ist die von Drioli, dessen Fabrikate Kenner vor allen andern
herausschmecken. Die Produkte von Galigarich und Luxardo sind ebenfalls als vorzüglich anerkannt, wie denn auch anderwärts
in Österreich einige Fabrikanten in gutem Rufe stehen. - Zoll: s. Tarif im
Anh. Nr. 25 b.
Die
Felle dieser kleinen Raubtiere, nahe Verwandte des vorzüglichsten Pelzträgers,
des Zobels, gehören ebenfalls dem edlern Pelzwerk an. Die beiden bekanntesten Arten, die auf dem ganzen europäischen Kontinent
wie in Asien lebend, sind der Stein- oder Hausmarder (Mustela foina) und der Baum- oder Edelmarder (M. martes). Während
der erste seinen Aufenthalt mehr in der Nähe menschlicher Wohnungen oder vielmehr Geflügelhöfe, in
Gemäuern,
Holz- und Steinhaufen nimmt, wohnt der letzere ^[richtig: letztere] nur in Wäldern und schlägt sein Quartier
gern in hohlen Bäumen auf.
Der Baummarder galt früher als der höchst gewertete von beiden und es wurden die
Felle mit 30 Mk. pro Stück
bezahlt, die des Steinmarders nur mit 10-15 Mk., wie aber der Preis sich nach Mode und Bedarf fortwährend
ändert, so stehen heute beide Gattungen ungefähr in gleichem Wert d. i. 10-20 Mk.
Wie alle Pelztiere hat auch der Marder seinen den Jahreszeiten entsprechenden Haarwechsel und sein
Fell hat nur mitten
im Winter den vollen Wert. Die Farbe des Edelmarders ist heller oder dunkler braun, und die
¶
mehr
Felle nehmen mit der Dunkelheit der Farbe an Wert zu, weil sie dann dem Zobel an Färbung sich nähern. Die Kehle ist
dottergelb, Beine und Schwanz schwärzlich. Länge ohne den 24 cm langen Schwanz 43 cm. Die schönsten
Edelmarder liefert Norwegen, die nächstbesten Schottland; dann kommen der Qualität nach Italien, Schweden,
Norddeutschland, die Schweiz und die bayrische Hochebene, die Tatarei, Rußland, die Türkei und Ungarn. Die Baummarderfelle
gehen häufig als Zobel, und was nicht von Natur hierzu dunkel genug gefärbt ist, färbt man nach.
Steinmarder sind viel häufiger als vorige und kommen in Menge zu Markte, gewöhnlich in Bündeln von 40 Stück.
Die Färbung ist ein helleres, rötliches Braun, mit aschgrauem Flaumhaar, Kehle weiß, Kopf kastanienbraun, der übrige
Körper graubraun. Länge von Körper und Schwanz etwas geringer als beim vorigen, das Haar auch gröber. Die schönsten und
größten Steinmarder kommen aus Ungarn und der Türkei, den Ländern, wo die Edelmarder gerade am wenigsten
schön sind.
Sonst bringen Rußland, Polen, Deutschland bedeutende Quantitäten davon in den Handel. Öfter werden die Felle ohne die langhaarigen
Schwänze, auch wohl ohne die Beine verkauft, und diese Abfallstücke besonders verwendet. Auch mit Steinmardern wird häufig
Zobelfärberei getrieben. Die Marderfelle bilden ein leichtes, warmes und angenehmes Pelzwerk, das seine
Liebhaber in verschiednen Ländern findet; namentlich aber wissen die Russen die Edelmarder gebührend zu schätzen. Die Steinmarder
werden in der Regel in Fallen gefangen, die Baummarder größtenteils geschossen. Alle in Deutschland gemachte Beute aber
zieht sich aus der ursprünglichen Vereinzelung durch Zwischenhandel an dem großen Pelzmarkte Leipzig
zusammen. - Die Nordamerikaner haben ein verwandtes Pelztier, die Mustela canadensis, welches großartige Tribute an Fellen
liefern muß, die auch an den europäischen Markt kommen.
Dem Sprachgebrauche des Handels folgend, der diese Ware nicht zu den Mardern zählt, sondern durchweg als amerikanische Zobel
bezeichnet, soll dieselbe beim Zobel mit besprochen werden. Eine andre fremde Art ist noch der tatarische
Marder (Mustela sibirica), dessen Felle unter dem Namen Kalinken, Kalinsky, Kulonki in den Handel kommen. Das iltisähnliche
Tier ist nur im russischen Asien in Bergwäldern zu Hause und stellenweise häufig. Seine Farbe ist gelbrötlich, unterhalb
heller, der dichtbehaarte Schweif dunkler, Länge 24-28 cm, Schweif 14 cm.
Das Haar hat nur 2½ cm Länge. Die Russen selbst finden an diesem Pelzwerk seiner hellen Farbe wegen wenig Gefallen und es
ist daher im Handel nicht teuer (etwa 1 Rbl. pro Stück). Man verbraucht es zu Pelzfuttern, färbt es auch dunkel. Die Schweife
für sich sind 1½-2 Mk, wert und geben vorzügliche Malerpinsel. - Marderfelle sind zollfrei; Waren
daraus werden gem. Tarif im Anh. Nr. 28 a und b verzollt.
heißen verschiedne Sorten großmaschige Gaze, größtenteils aus Zwirn oder Leinengarn gewebt, zum Teil auch mit
Baumwolle, Wolle oder Seide. Es
gibt schwarzen, weißen, grünen, eng- und weitmaschigen, groben, mitteln,
feinen, mehr oder weniger steif appretierten M. Dem Gebrauche nach unterscheidet man Fenstermarly (Fenstergaze), meist grün
oder blau gefärbt und steif appretiert;
Putzmarly zu Unterlagen in Damenhüte;
gestreifte und broschierte M.;
Steifpetinett,
Marlyflor und Marlygaze.
Letztere beiden sind entweder ganz seidene oder bestehen aus Seide und Baumwolle,
sind façonniert und gestreift, meistens schwarz. - Verzollung: Baumwollener und halbleinener M. gem.
Tarif im Anh. Nr. 2 d 3 und 5, leinener Nr. 22 h und
ganz grober roher leinener Nr. 22 e, halbseidener Nr. 30 f,
seidener Nr. 30 e.
wird aus mancherlei Früchten, als Johannisbeeren, Kirschen, Orangen, Ananas, Aprikosen,
Quitten u. a. mit Zucker und Gewürzen in Form einer Gallert zubereitet, früher in flache Schachteln, jetzt jedoch meist in
Porzellan- oder Steinguttöpfe gegossen und als Konfekt verbraucht.
Die besten Sorten dieser Ware liefern Frankreich, Italien
und England. - Zoll gem. Tarif im Anh.
(frz. marbre, engl. marble); so nennt man im allgemeinen
alle politurfähigen, zu Bildhauerarbeiten und andern mechanischen Bearbeitungen geeigneten Kalksteine und es läßt sich
hierbei zwischen M. und gemeinen Kalksteinen eine scharfe Grenze nicht ziehen. Von dem erstem verlangt man bekanntlich außer
dem feinen Gefüge auch wohlgefällige Färbungen oder Zeichnungen, und hiernach herrscht unter den Marmorvarietäten
die größte Verschiedenheit.
Die Mineralogie sondert dieselben in zwei Klassen von ganz ungleicher Art der Entstehung, erstlich den körnigen Kalk, Urkalk
oder eigentlichen M. Von dieser Masse, welche sich meistens als Ausfüllung von Klüften andern Gesteins findet, nimmt man
an, daß sie einmal in feurigem Flusse gewesen, und zwar unter solcher Bedeckung, daß die Kohlensäure
des Kalks nicht entweichen konnte. Bei der Wiedererstarrung nahm sie dann die feinkörnige kristallinische Struktur an, die
sie auf Bruchflächen dem Zucker ähnlich erscheinen läßt.
Die Annahme wird durch die Thatsache unterstützt, daß gewöhnlicher Kalkstein wenn er unter Luftabschluß,
etwa in einem verstopften Flintenlaufe, geglüht wird, unter Behaltung seiner Kohlensäure schmilzt und sich in körnigen
Kalk umwandelt. Solcher M. ist daher immer einfarbig, weiß oder mit leichtem Stich in andre Farben, hat auch keine Einschlüsse
außer an Berührungsstellen mit andern Gesteinen, und auch dann noch sind solche keine Reste organischen
Ursprungs, keine Versteinerungen. Der rein weiße M. dieser Gruppe bildet den eigentlichen Statuenmarmor. Die zweite Gruppe,
der sog. Architekturmarmor, ist dichter, aus Wasser als Schlamm abgesetzter und dann erhärteter
Kalkstein, mit den mannigfachsten Färbungen, Flecken, Adern etc., erzeugt durch das Hinzukommen
fremder Bestandteile wie Metalloxyde, Mineralien, Erdharze u. dgl.
Manche Arten halten in Menge versteinerte Muschelschalen, Schneckenhäuser und Reste von
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Krustentieren eingeschlossen, deren Zeichnungen auf der geschliffenen Fläche oft sehr schön hervortreten. Sie heißen daher
Muschelmarmor. Breccienmarmor dagegen sind solche Sorten, die aus mehr oder minder eckigen Bruchstücken bestehen, welche
in einer allgemeinen Kalkmasse eingebettet liegen oder durch sie zu einem Ganzen verkittet sind. -
Die Bezeichnungen der Marmorsorten im Verkehr sind entweder von ihren Ursprungsorten oder von ihren Färbungen
und Zeichnungen, oder von beiden zugleich hergenommen. Der weiße Statuenmarmor ist derjenige, welcher als Handelsware die
meiste Bedeutung hat und am weitesten versendet wird, denn er findet sich für Zwecke der Bildhauerei geeignet nur in Italien
und Griechenland und es sind auf diese Bezugsquellen alle Künstler angewiesen. Die bekannteste Ware
ist der carrarische M., der an mehreren Stellen um die Stadt Karrara im ehemals modenesischen Bezirk Massa gebrochen wird
und über den benachbarten Hafenort Lavenza seine Ausfuhr hat. Es kommt auch in dieser Gegend, aus der schon die alten
Römer M. bezogen, nicht lauter gutes, sondern auch geringes Material vor. Die besten Sorten werden in
Crestola und Poggio-Silvestro gebrochen; von den um Serravezza, liegenden Gruben kommt der geschätzte M. von Falcovia, der
feinste Italiens, Saccharides genannt.
In Griechenland ist Paros, eine Insel der Cycladen, der Fundort des besten weißen M. (Parischer M.). Seit
dem Verfall der antiken Kunst lag dieser im Altertum berühmteste Stoff unbenutzt und fast vergessen. Erst in neurer Zeit
sind die Brüche wieder in Betrieb gesetzt worden, und dasselbe gilt von den Brüchen des Pentelikongebirges in Griechenland,
deren Masse in Qualität gleich neben der von Paros rangiert und diese an Weiße noch übertrifft. Geringere
Arten weißen M. finden sich auf mehreren griechischen Inseln; so namentlich auf Tinos, wo man sehr schönen, weißen, schwarzen
und gestreiften M. bricht, der in großen Quantitäten in die Türkei ausgeführt wird.
In Deutschland liegen nur an einzelnen Punkten weiße M. von unreiner Färbung, nicht zu Bildhauerarbeiten,
sondern nur zu Tischplatten u. dgl. benutzt; so
an einigen Punkten des Erzgebirges, Fichtelgebirges, Harzes und Odenwaldes. Im Erzgebirge gibt es wohl einen Bruch, wo der
Stein so weiß ist wie der von Karrara, aber es gibt keine Blöcke, sondern nur kleine Stücke, die man zu
Beeteinfassungen verwendet. -
Farbige und bunte M. finden sich häufiger als weiße und nach den verschiednen Fundorten in größter Mannigfaltigkeit der
Färbungen und Zeichnungen, die schönsten aber ebenfalls in den Südländern. In Italien, wo es deren nicht wenige gibt
und wohin außerdem noch von den alten Römern so manches Fremde bezogen und zu Luxusbauten verwendet
wurde, hat man eine vielzählige Nomenklatur für die verschiednen Arten; doch nimmt man es hierbei nicht so genau und bezeichnet
zuweilen auch Gesteine als M., die gar nicht aus kohlensaurem Kalk bestehen.
Manche Namen führen den Beisatz antico, was besagt, daß diese Spezies von unbekannter Herkunft sei
oder
aus schon im Altertum erschöpften Brüchen stamme. Solcher M. kann daher nur noch aus altrömischen Ruinen entnommen werden,
ist also selten und wird nur in dünne Platten zersägt verwendet. Indes ist es neuerdings geglückt, die eine und andre
natürliche Lagerstätte solcher anticos wieder aufzufinden. Eine solche ist namentlich die Maina in
Griechenland, welche die prachtvoll grünen und roten, schwarz geäderten Varietäten den Künstlern des Altertums geliefert
hat und nun wieder liefert.
Nach den Hauptfarben hat man schwarze, grüne, gelbe, rote (nero, verde, giallo, rosso). Schwarzer, durch Kohlenteilchen
gefärbt, kommt bei Bergamo (der sog. Paragon) in den Apenninen, mit gelben
Adern, bei Karrara neben weißem, sehr gut und viel verwendet auch in der Gegend von Lüttich vor. Schwarzer sächsischer
hat gelbe und Glimmerschieferadern. Grüner M. kommt in verschiednen Varietäten im Genuesischen vor. Der in Griechenland
wieder aufgefundene verde antico ist eine Breccie von schwarzgrünem Serpentin mit weißem Kalkstein als
Bindemittel.
Einfarbig gelber (giallo antico) von unbekannter Herkunft ist selten und wird nur im kleinen zu Einlagen verwendet. Rote
Marmore kommen von Verona, Lugezzana und Narbonne. Der rosso antico aus Griechenland ist durchzogen von weißen und schwarzen
Adern und mit schwarzen Punkten übersät. Je satter das Rot ist und je weniger Adern vorhanden sind,
desto höher wird er geschätzt. In der Nähe von Karrara bricht man auch einen dunkelblauen oder blaugrauen M. mit weißen
Adern, welcher Bardiglio genannt wird.
Der sog. Zwiebelmarmor (Cipollino) ist eine Abart des weißen pentelischen und zeigt auf weißem
Grunde grüne Ringel, die an Durchschnitte von Zwiebeln erinnern. Die Breccienmarmore sind nach Art ihrer
Bestandteile und Färbungen sehr verschieden. Zu ihnen gehört der Florentiner Ruinenmarmor, welcher auf hellerm Grunde dunkelbraune
[* 3]
Figuren zeigt, die Ähnlichkeit mit zerfallenen Bauwerken haben. Die M., welche Tierreste wie Muscheln, Schnecken u. dgl. einschließen,
tragen den Gesamtnamen Muschelmarmor (Lumachello).
Sie haben als Urkunden einer vorweltlichen organischen Schöpfung ein besonderes Interesse; sie werden
gern zu Tischplatten, Säulen u. dgl. verarbeitet.
Auch hierbei gibt es manche Verschiedenheiten in Färbung und Zeichnung. Es finden sich solche Gesteine öfter, so in Italien,
in Belgien, wo der sog. St. Annenmarmor eine sehr ausgedehnte Verwendung findet, in
Thüringen, im Harz, bei Altdorf in Bayern, bei Ischl etc. Der schönste hierher gehörige M. ist der Lumachell
von Bleiberg in Kärnten, der reich an Muscheln ist und dazu in den schönsten Regenbogenfarben schimmert. -
Als reich an schönen Marmorarten sind noch zu nennen: Portugal, es besitzt feinen, weißen und schwarzen
M., Savoyen, welches besonders grauen M. in Menge besitzt, die Inseln Sardinien und Corsika, dann Algerien, wo man alte Römerbrüche
wieder aufgefunden hat und wo es rein weißen, rötlichen, gelblichen und schön schwarzen, weiß geäderten M. gibt. Von
Spanien weiß man nur im allgemeinen, daß
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mehr
es reich an schönen Marmorsteinen ist; die Gewinnung scheint jedoch unbedeutend zu sein. Frankreich hat in den Pyrenäen
und Vogesen viele Marmorbrüche in bunten Sorten, ebenso gibt es in Belgien und auf den britischen Inseln Fundorte hübscher
Sorten. Belgien ist eines der an M. reichsten Länder und besitzt besonders Brüche von sehr schönen
schwarzen M., vorzüglich in der Gegend von Namur und Gent. In Anglesea bricht man unter andern verde di Corsica, so genannt
weil die Musterung genau mit der eines corsischen M. übereinstimmt. Sie zeigt die Farben grün, schwarz, weiß und dunkelpurpurrot
in unregelmäßiger Anordnung.
Die in Deutschland vorkommenden M. entbehren meist die lebhaften Farben und bilden ihre Adern und andern
Zeichnungen aus schwarz, weiß, grau, braun u. dgl.,
haben aber doch zuweilen ein sehr hübsches Aussehen. Man fertigt daraus Grabsteine, Inschriftplatten und andre Steinhauerarbeiten,
zum Teil auch kleinere gedrehte und geschnittene Sachen. Aus Thüringen gehen marmorne Kinderspielkugeln, die
sog. Schusser, weite Handelswege. Seit lange sind besonders die Blankenburger Brüche am Harz bekannt und im Betriebe; es
werden hier viele Platten gesägt, geschliffen und poliert. Verschiedne bunte Marmorsorten werden ferner in Schlesien (bei
Habelschwerdt), in Böhmen und Bayern (bei Baireuth), im Salzburgschen (der rötliche M. von Untersberg), bei Recklingshausen
in Westfalen gefunden. Reich an verschiednen bunten M. ist endlich das Nassauische; es werden solche dort in der Strafanstalt
Dietz zu den mannigfaltigsten Gegenständen verarbeitet. -
Aus feinen bunten Marmoren werden besonders in Italien Kunstwaren wie Urnen u. dgl.
gefertigt und kommen solche auch zu den Leipziger Messen. Es ist aber zu bemerken, daß man dabei nicht
selten der Natur durch künstliche Färbungen verschönernd nachhilft. Der M. saugt die dazu dienlichen Beizen gewöhnlich
sehr leicht und tief ein. Man erhält z. B. dunkelrot durch salpetersaure Silberlösung,
Purpur mit Goldauflösung, Hellgrün mit Grünspan. Außerdem sind auch Stoffe wie Drachenblut und Gummigutt dienlich.
Feiner M. wird häufig nur als eine Art Furnierung verwendet, indem man denselben in dünne Tafeln zersägt und geschickt
auf Gegenstände kittet, die aus einem geringern Material bestehen. Solchergestalt erzeugt man scheinbar marmorne Wände,
Säulen, Tischplatten und andre Mobilien.
Der Absatz von karrarischem M. gewährt bedeutende Revenüen, da der Stoff sehr kostbar ist und bei größern
Blöcken der Kubikmeter fehlerfreien Steins mit 2-3000 Frcs. verrechnet wird. Die Preise steigen überdies in viel stärkerer
Progression wie die Größen. Die Masse kommt in sehr verschiednen Graden der Reinheit und Härte vor. Die härtesten Steine
bei sonst guter Beschaffenheit sind die besten, weil sie der Verwitterung am längsten widerstehen. Die
karrarischen Brüche ergeben im allgemeinen in neurer Zeit nicht mehr so reine Massen wie früher, daher die Künstler jetzt
schon häufig pentelischen M. aus Griechenland verarbeiten. -
Unrein
weiße, auch schlecht gefärbte Sorten, wenn sie nicht viel fremde Mineralien einschließen, bilden immer noch
gutes und gern benutztes Material zum Kalkbrennen. - Zoll: Marmorblöcke, rohe oder nur an den Kanten mit Säge oder Meißel
etc. bearbeitete sind zollfrei. Platten, Säulen, grobe Steinmetzarbeiten sowie alle andern
Waren aus M. auch in Verbindung mit unpoliertem unlackiertem Holz oder Eisen Nr. 33 d 1; in Verbindung mit
andern Materialien Nr. 33 d 2.
diesen Namen führen einesteils eine Art kleiner gelber Aprikosen, andernteils die großen gelben Eierpflaumen.
- Frische M. sind zollfrei, getrocknete oder gebackene gem. Tarif im Anh.
(frz. und engl. machines). Unter diesem Namen
faßt man alle die mehr oder weniger künstlich zusammengesetzten Vorrichtungen zusammen, welche den
Zweck haben, irgend eine Arbeit zu verrichten. Wenn die M. die erzeugte Kraft auf eine andre M. überträgt, welche letztere
dann erst die entgültig bezweckte Arbeit verrichtet, so wird erstere M. Kraftmaschine und der übertragende Teil Zwischenmaschine
oder Transmission genannt, während die andern, die Arbeit direkt verrichtende M. Arbeitsmaschine heißt.
So ist z. B. die Dampfmaschine, welche eine Spinnmaschine in Bewegung setzt, die Kraftmaschine,
die Spinnmaschine, welche das Garn spinnt, dagegen die Arbeitsmaschine.
Beim Spinnrad fällt die Kraftmaschine weg, denn hier vertritt die menschliche Kraft, welche das Spinnrad treibt, dieselbe.
Außer der Dampfmaschine sind das Windrad, das Wasserrad, die Feder einer Uhr etc. zu den Kraftmaschinen
zu rechnen. Zu den Transmissionen gehören alle die verschiednen Wellen, Treibriemen, Getriebe und Treibräder, die Gestänge,
Drahtseilzüge und Kettenzüge, die man anwendet, um irgend eine Kraft auf die an verschiednen Orten aufgestellten Arbeitsmaschinen
zu übertragen. Die Mannigfaltigkeit der letztern, je nach dem Zwecke, zu dem sie dienen, ist erstaunlich
groß und noch größer sind die Verschiedenheiten in der Konstruktion ein und derselben Maschinenart. Diese M. werden von
den Maschinenfabriken meist auf Bestellung geliefert, doch werden auch sehr viele M. vorrätig gehalten und bilden dann einen
permanenten Handelsartikel.
Von den Kraftmaschinen sind zu erwähnen: Windräder, Wasserräder, vertikale und horizontale, letztere Turbinen genannt,
Göpelwerke, Dampfmaschinen (Hoch- und Niederdruckdampfmaschinen, Expansionsmaschinen, Corlißmaschinen, Compoundmaschinen
etc.) mit den dazu gehörigen Dampfkesseln, Heißluftmaschinen (Kalorische M.), Gaskraftmaschinen.
-
Von den zahlreichen Arbeitsmaschinen mögen nur einige der wichtigeren hier erwähnt werden: Landwirtschaftliche M. (z. B.
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Papiermaschinen, Buchdruckerpressen, Papierschneidemaschinen, Falzmaschinen,
Heftmaschinen, Letterngießmaschinen. Mühlen mit horizontalen und vertikalen Steinen, Walzenmühlen (Walzenstühle) von
Stahl und Porzellan; Teigknetmaschinen etc. Maischmaschinen, Kaltluftmaschinen, Eismaschinen etc. -
Für gewisse Sorten von M., namentlich landwirtschaftliche und Kraftmaschinen werden in einigen Städten Maschinenmärkte
abgehalten. - Zoll: Maschinen und solche Teile derselben, welche lediglich zur Zusammensetzung von M. dienen
können, gem. Tarif im Anh. Nr. 15 b 1 und 15 b 2 α bis δ.
- M. aus andern als den unter 15 b 2 genannten Materialien werden nach Beschaffenheit der letzteren tarifiert.
(Resina Mastiche, fälschlich Gummi M.), das aromatische Harz der Mastixpistacie (Pistacia Lentiscus), eines zu
den Terebinthaceen gehörigen immergrünen Bäumchens, das im Orient und auf der nordafrikanischen Küste heimisch ist, aber
als nutzbare Kulturpflanze thatsächlich nur auf der türkisch-griechischen Insel Chios (jetzt Chio, Skio), in einer besondern,
breitblättrigen Varietät (var. γ Chia) vorkommt; die gewöhnliche, überall
an der Mittelmeerküste wachsende Art gibt zu wenig oder gar keinen M. Selbst Verpflanzungen in der Nähe, wie auf der Insel
Mytilene, sollen mißlungen sein und auch die Franzosen haben die Kultur an ihrer Südküste ohne Erfolg versucht.
Auf Chios begreift der Mastixdistrikt die Hälfte der Insel;
21 Dörfer beschäftigen sich mit der Kultur;
die Plantagen liegen auf den Rücken der Höhenzüge. In früherer Zeit bis zur Losreißung Griechenlands war der Mastixertrag
ein Einkommen des Sultans;
es mußten 22000 Oka (à 1260 g) als Tribut, der Rest der Ernte gegen eine sehr nidrige Taxe abgeliefert
werden.
Nachdem die Türken 1822 die Insel furchtbar verwüstet und entvölkert hatten und diese Leistungen
nicht mehr gefordert werden konnten, erhielten die Insulaner zur Wiederaufhilfe das freie Verkaufsrecht gegen eine baare
Jahreszahlung von 750000 Piaster oder 9000 Mk. Die Kultur wurde nun für die Pflanzer weit einträglicher
und sie verkaufen jetzt die Oka um 70-130 Piaster. Man macht im Mai Einschnitte in die Rinde des Gewächses,
aus welchen allmählich der
M. als zähflüssige Masse austritt und an der Luft tropfenartig erhärtet. Im August wird das
Harz abgenommen und das schon abgefallene aufgelesen. Die Ernten fallen ungleich aus, und schon öfter sind
die Plantagen durch Frost beschädigt worden.
Es werden durch Auslesen drei Sorten gemacht, deren feinste als Haremharz nur an den türkischen Hof geliefert wird und nicht
in den Handel gelangt. Der M. besteht aus rundlichen Körnern, wie kleinere und größere Erbsen; dieselben sind gelblichweiß
bis hellgelb, weißlich bestäubt, auf dem Bruch glasglänzend, ziemlich hart, aber beim Kauen eine weiße,
wachsartige Masse bildend. Geruch und Geschmack sind eigentümlich balsamisch und beim Verbrennen stößt die Masse ein starkes
Aroma aus.
Die hellsten und reinsten Thränen bilden ausgelesen den eligierten M.; das Übrige ist M. in sortis, dessen Körner dunkler
und, weil meist vom Boden aufgelesen, durch Erde und Sand unrein, auch oft zusammengeflossen sind. Der
M. wird im Orient selbst in verschiedner Weise, doch immer als aromatisches Mittel, stark konsumiert. Erstlich wird derselbe
besonders von der Damenwelt gewohnheitsmäßig gekaut, um den Atem wohlriechend zu machen und angeblich das Zahnfleisch zu
stärken. Sodann dient er häufig zur Bereitung sehr beliebter Konfitüren und endlich als Zusatz bei
der Darstellung eines Raki oder Branntweins aus Getreide, der den Muselmännern den verbotenen Wein ersetzen muß. Diese Brennerei
wird von den Mastixbauern auf Chios selbst betrieben. Das Getränk wird zum Genuß gewöhnlich unter Wasser gemischt, das
dann opalisierend wird. -
Im Abendlande hat der M. vorzugsweise eine technische Benutzung zu Firnissen und Kitten. Das Harz löst sich völlig in Äther,
Ölen und Weingeist;
kalter Weingeist löst nur etwa 9/10 davon und man unterscheidet hiernach zweierlei Harz in der Masse.
Es bildet öfter mit andern Harzen, auch dunkeln, wie Schellack, einen Bestandteil von weingeistigen und
Terpentinöl-Lackfirnissen, da dieselben dadurch glänzender werden und rascher trocknen;
für sich gibt es farblose, harte,
raschtrocknende Überzüge, die besonders als Bilderlack und Negativlack für Photographen dienen;
doch benutzt man jetzt
vielfach hierzu den billigern Sandarak. Da die mit diesen Lacken hergestellten Überzüge leicht Sprünge
bekommen, müssen ihnen Zusätze gegeben werden, die mehr Zähigkeit besitzen.
Eine Mischung von Hausenblase und M. gibt einen
trefflichen Kitt für Glas, Porzellan und zur Fassung von Edelsteinen. Sonst dient das Harz als Zusatz zu Räucherpulvern, in
Apotheken als Ingrediens einiger Pflaster und als Ausfüllmittel für hohle Zähne. Hierzu dient sowohl
eine zusammengeschmolzene Komposition aus M. und Wachs, das sog. Zahnwachs, wie ein flüssiger Zahnkitt, eine dickliche Lösung
von M. und Sandarak in starkem Weingeist, mit welcher ein Kügelchen von Baumwolle getränkt und rasch in die Zahnhöhlung
gedrückt wird. - Die zweite, geringere Sorte des M. dient zu dunklern Firnissen und zu
¶
mehr
feinem Siegellack. Ihr gleich steht etwa eine andre Ware, welche neuerdings aus Ostindien kommt, der Bombay- oder der ostindische
M. Derselbe bildet verschieden große, rotbräunliche oder gelbliche Stücke, welche zahlreiche hellere Körner einschließen;
zuweilen besteht die Ware auch ganz aus größern, dunkelgelben oder bräunlichen Körnern und Thränen, die mehr dem
Weihrauch gleichen. Dies Produkt soll auch von einer oder zwei Pistazienarten kommen, die nicht in Ostindien, sondern
in Afghanistan und Beludschistan wachsen (Pistacia Khinjuk und P. cabulica), von wo das Harz über Bombay nach London gelangt.
Für den orientalischen M. sind die Hauptmärkte Konstantinopel und Smyrna, von wo die Ware ihren Weg
über Triest und Marseille nimmt. Der Sandarak, der dem M. am ähnlichsten ist, unterscheidet sich von ihm durch die mehr
längliche Form seiner Stückchen, sowie, daß er beim Kauen keine weiße zähe Masse bildet, sondern sandig zerbröckelt.
-
Im Englischen und Französischen bezeichnet der Name M. nicht nur das Harz, sondern auch überhaupt Kitt
oder Zement. Daher findet man auch im Deutschen Ausdrücke wie Mastixdächer, Mastixzement, bei welchen an das Harz nicht zu
denken ist. Es besteht der letztere vielmehr aus einem Gemisch von Sand, Kalksteinpulver und etwas Bleiglätte, das mit altem
Leinöl aufgekocht und heiß verbraucht wird. - M. ist zollfrei; Kitt und Siegellack daraus gem. Tarif
im Anh. Nr. 5 e; Firnis und Lack daraus gem. Nr. 5 a.
(Folia Matico). Unter diesem Namen kommt eine Drogue im Handel vor, welche aus den zusammengepreßten
Blättern, Stengel- und Blütenresten eines in Peru wachsenden Schlingstrauches, Arthante elongata, zu
den pfefferartigen Gewächsen gehörig, besteht. Die Blätter sind lanzettförmig, mit stark hervortretender Mittelrippe,
beiderseits runzlig netzartig wie Salbeiblätter, auf der Unterseite weißfilzig. Sie riechen beim Zerreiben scharf gewürzhaft
und schmecken schwach pfefferartig und etwas bitter.
Das neue Mittel, dessen Wirkungen amerikanische Ärzte zuerst erkannten, wurde in Europa erst durch die
vielfach angepriesenen Geheimmittel des Apothekers Grimault in Paris, Matiko-Injektion und -Syrup, bekannter und seine Anwendung
ist jetzt schon ziemlich ausgedehnt und zunehmend. Das Mittel wirkt vornehmlich auf die Schleimhäute und wird gegen Schleimflüsse
sowohl in Form von Einspritzungen als innerlich angewandt. Die Grimault'sche Injektion soll ein wässeriger Absud, gemischt
mit Kupfervitriol, sein; für den innerlich zu nehmenden Sirup wird der reine Absud mit Zucker eingedickt. Die Blätter enthalten
unter andern ein ätherisches Öl und ein bitteres Weichharz, denen die Wirkung zugeschrieben wird; man destilliert aber bei
uns auch nur das Öl ab und vorabreicht es mit Erfolg in Gelatinkapseln.
Das Matikoöl ist hellgelb, dickflüssig, schwerer als Wasser und brennend gewürzhaft schmeckend. Die trocknen Blätter
geben einen Ölertrag von 1½%. Schöne frische Ware ist wegen der Schwierigkeit des
Sammelns und des Transports über die
Anden oft schwierig zu beschaffen. Neuerdings sollen auch die Blätter der Arthante adunta (Miq.) gesammelt und
versendet werden; sie sind weniger stark behaart und auf der Oberfläche nicht so deutlich gefurcht. - Zoll: Blätter sowie
das in Gelatinekapseln eingeschlossene, als Arznei dienende Öl sind zollfrei.ÄtherischesÖl in andern Umschließungen gem.
Tarif Nr. 5 a. Matikoblätter-Sirup Nr. 25 p 1.
Der für die Seidenzucht wichtige Maulbeerbaum oder Molberbaum (Morus Tourn.)
mit den Sorten: weißer M. (M. albaL.), schwarzer M. (M. nigraL.), roter M. (M. rubraL.) und türkischer oder chinesischer
M. (M. ConstantinopolitanaL.) liefert ein nicht unbeliebtes Obst und die Nahrung der Seidenraupen, die Blätter oder das
Laub, welches am besten in kleinen Zweigen geschnitten und versendet wird. Da, wo man die Seidenzucht
im großen betreibt, erhalten kleine Pächter, als die Züchter, das Laub von den Besitzern der Güter; in Deutschland gibt
es nur Wenige, welche sich mit Seidenzucht befassen und für diese kann das Laub als Handelsartikel vorkommen, da diese meist
nicht Grundbesitzer sind. Die Vereine vermitteln den Bezug und sorgen auch für Anpflanzung von M. Das Laub darf nicht naß
sein und nicht vom Frost gelitten haben. Man kann von 1000 Stämmchen einjährig bis 100, sechsjährig bis 1800 kg Laub erhalten, 50 kg
werden mit 2-3 Mk. bezahlt. Auf 1 ha können 6400 Bäume stehen. Der Handel kann
nur Lokalhandel sein; meist wird das Laub direkt gekauft. - Zollfrei.
(Baccae Mori oder Fructus M.). Von den beiden existierenden Arten von Maulbeerbäumen, des schwarzen und
des weißen, dienen die Früchte oder vielmehr Fruchtstände des ersteren sowohl als ein angenehmes Obst,
als in Apotheken zur Bereitung eines zuweilen als Arzneizusatz gebrauchten Sirups oder auch Muses. Die Früchte sind hierzu
frisch zu verwenden. Der aus dem Orient stammende Baum wird im ganzen Süden und auch in Süddeutschland häufig gepflanzt.
Die Früchte sind braunschwarz, brombeerähnlich, sehr saftig und angenehm süßsäuerlich schmeckend. Diejenigen des
weißen Maulbeerbaums sind kleiner, weiß, rot und nach Varietät auch schwarz, der Geschmack aber nur süßlich fade. -
Zollfrei.
diese verschiednen Namen
sind nach und nach einem der ältesten bekannten Anilinfarbstoffe gegeben worden.
Derselbe ist jedoch jetzt wenig mehr gebräuchlich,
er wird durch Behandlung einer verdünnten Lösung von schwefelsaurem Anilin mit Chlorkalk oder mit doppeltchromsaurem Kali
und Schwefelsäure bereitet;
der Farbstoff ist das Sulfat einer Base, der man den Namen M. gegeben hat.
Durch Alkalien geht
die Purpurfarbe in Blau violett über. - Zollfrei.
(Mugil), zu den Knochenfischen gehörend. Im Mittelmeer. Die gemeine M. (M. cephalus
Cuv.),
Goldharder, 31-63 cm lang, bräunlichgrau mit bläulichen und goldigen
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