während die Leinenfäden unberührt bleiben. Am sichersten gibt die Betrachtung durch das Mikroskop dem Geübten Auskunft.
Die Leinfaser ist cylindrisch mit sehr enger inneren Höhlung und zeigt in bestimmten Entfernungen knotenartige Anschwellungen
wie ein Strohhalm, bei starker Vergrösserung Längsstreifung; die Baumwolle dagegen ist bandartig plattgedrückt mit verdickten
Seitenrändern und vielfach schraubenartig um sich selbst gedreht. -
Verzollung: Rohe Leinwand, Zwillich, Drillich, Batist, Linon gem. Tarif im Anh. Nr. 22 e 1-5;
gefärbte, bedruckte oder gebleichte
Leinwand etc. Nr. 22 f 1-2;
Damast Nr. 22 g;
Gaze Nr. 22 h. Mit Baumwolle gemischte L. werden wie Baumwollenwaren verzollt.
Eine Ausnahme hiervon machen leinene Taschentücher, bei welchen sich nur in den Kanten oder Bordüren
Baumwollenfäden finden.
(lat. oleum lini; frz. huile de lin; engl.
linseed-oil); das fette trocknende Öl aus den Samenkörnern der Leinpflanze (s. Flachs); es ist wie dieser Same selbst ein
wichtiger Handelsartikel. Die zur Ölgewinnung bestimmten Körner, der sog.
Schlaglein, stammen hauptsächlich von den zur Fasergewinnung gebauten Pflanzen, haben also, da diese immer vor völliger
Reife gezogen werden, nicht den vollen Ölgehalt wie die speziell zur Aussaat gezogenen reifen Körner, der Saatlein, von
welcher höherwertigen Sorte nur das zu alt gewordene oder sonst verdorbene Gut noch dem Schlaglein zufällt.
Die Gewinnung des Öls geschieht mit den gewöhnlichen Mitteln der ältern oder neuern Ölmüllerei und besteht hauptsächlich
im Zerkleinern der Samen auf Stampf- oder Walzwerken, auch zwischen Mühlsteinen, und Auspressen des so erhaltenen Pulvers
in Säcken mittels Keil-, Schrauben- oder hydraulischen Pressen.
In der Regel wird warm gepreßt, indem man das Mahlgut über Feuer oder mittels Dampf auf Platten bis
gegen 90° C. erhitzt, dabei fleißig wendet und dann gleich in die Presse gibt. In der Hitze gerinnt das Sameneiweiß und
das Wasser verdampft, das Öl läuft dünnflüssiger und reiner und zugleich in größerer Menge ab, als wenn keine
Hitze angewendet würde. Das Warmpressen ergibt zwischen 25 und 27% Öl, das, wenn klar geworden, gold- oder braungelb aussieht
und einen übeln Geschmack hat, sodaß es nicht als Genußmittel gebraucht werden kann.
Bei kaltem Auspressen ist die Farbe hellgelb und der Geschmack milder und angenehmer, die Ausbeute aber geringer, nur
20-22%. Das Kaltpressen ist daher besonders in Ländern üblich, wo das Öl zum Genusse gebraucht wird, wie in Rußland, Polen,
Ungarn etc. Die Methode der Extraktion wird bei Leinsamen nur selten angewendet. Reines kaltgepresstes
L. hat ein spezifisches Gewicht von 0,9347 bei 13° C.; bei -20° Kälte bleibt es noch flüssig, erstarrt
aber bei -27° C.
Die häufigste und wichtigste Verwendung des Öls ist die zu Firnissen (s. d.), zu denen auch das Buchdruckschwarz gehört,
das bei seinem gleichsam universellen, täglich andauernden Verbrauch allein schon gewaltige Massen Leinöl in Anspruch nimmt,
das durch kein andres als nur das teure Nußöl ersetzt
werden könnte. Zur Bereitung guter Firnisse kann
nur altes Öl dienen, das bei ein- bis zweijährigem Lagern den größten Teil seiner schleimigen Bestandteile hat fallen
lassen.
Eine andre Hauptbedingung ist, daß das Öl rein sei von Zumischungen fremder, nicht trocknender Öle, wie sie im Handel nicht
selten vorkommen sollen. Solche können Rüb-, Senf-, Hanf-, Baumwollsamenöl, Fischthran u. a. sein. Im
Handel ist die Prüfung mit der Fischer'schen Ölwage üblich, an welcher die Senkspindel in reinem Leinöl unter Reduktion
auf die Normaltemperatur 29-30° zeigen soll. Es können aber dabei selbst starke Zumischungen fremder Fettstoffe unangezeigt
bleiben, indem sie dieses spezif. Gewicht nicht ändern. Die meisten der zur Verfälschung möglicherweise
gebrauchten Öle sind schwefelhaltig und es ist daher eine Prüfungsmethode empfohlen worden, wobei der Schwefel sich durch
Schwärzung von Bleioxyd anzeigt, das in das erhitzte Öl gebracht wird. Ein Probesieden auf Firnis lehrt eine Ware am besten
kennen.
Die Reinigung des L. von schleimigen Teilen wird auch auf künstlichem Wege durch verschiedne Mittel
bewirkt, durch Schütteln mit heißem Wasser, heißer Kochsalzlösung, Eisenvitriol etc., Vermischen mit Schnee, Durchfrierenlassen
und Wiederaufbauen. Durch längeres Aussetzen an Licht und Sonne erhält man das Öl zugleich heller, etwas gebleicht.
Minder wichtige Anwendungen des L. als zu den so vielfach gebrauchten Firnissen und Ölfarben sind die
zur Bereitung von Schmierseife, pharmazeutisch zu Schwefelbalsam und Brandsalbe. Als Brennöl ist es, als stark rußend, nicht
zu gebrauchen.
Das Öl wird überall gewonnen, wo Flachs gebaut wird. Die eigene Produktion der Zollvereinsländer reicht für den Bedarf
nicht aus und es wird noch fremde Ware bezogen. Wie für Flachs und Saatlein, so ist auch für Öl die
wichtigste Bezugsquelle Rußland, von wo die Ware über die Ost- und Nordseehäfen zu uns gelangt. Holland, Belgien, das
nördliche Frankreich und England (Irland) produzieren ebenfalls viel Öl. Außerdem wird noch viel Ware aus der Ferne nach
Europa gezogen, erstlich aus Ägypten, das große Massen von Öl und Schlagsaat ausführt, und dann aus Ostindien, von wo
jährlich etwa 80000 Tons (à 20 Ztr.) Samen nach England gehen und dort auf Öl verarbeitet werden. Das englisch-ostindische
Öl, das auch bei uns viel verbraucht wird, ist hellgelb von Farbe; für manche Zwecke wird ihm aber
das russische vorgezogen. Die Preßrückstände beim Schlagen des L. bilden die Leinölkuchen, bekanntlich ein wertvolles
Viehfutter. Getrocknet und wieder gepulvert bilden sie das Leinmehl, farina lini der Droguisten, das zu erweichenden Umschlägen
dient. - Zoll: L. gem. Tarif im Anh. Nr. 26 a 1 oder 4. Leinölfirnis
Nr. 5 d; Buchdruckerschwärze Nr. 5 e; Leinkuchen und
Leinmehl Nr. 26 b.
(Lärchenschwamm, Agaricus albus, boletus laricis); ein Artikel des Droguenhandels, gehört zur Gruppe
der Löcherpilze und führt den botanischen Namen Polyporus officinalis (Fries). Man findet diesen Pilz an dem
mehr
Stamme einiger ausländischer Arten des Lerchenbaumes, aber nicht an gesunden, sondern immer nur an kranken, innen in Fäulnis
übergegangenen Stämmen, namentlich an denen von Larix decidua, var. rossica. Man sammelt diese
Schwämme meist im Spätherbst oder Winter, schält sie, um die äußere, mehr holzige Substanz zu entfernen, klopft und
trocknet sie. Die Ware erscheint in verschieden gestalteten und ungleich großen, an der Oberfläche
konvexen Stücken, innen feinporig, weißlichgelb, zäh und leicht stäubend. Der Staub erregt Husten und Niesen; der Geschmack
ist anfangs süßlich, dann scharf und anhaltend bitter; der Geruch ist schwach dumpfig.
Der L. ist ein stark drastisches Mittel und soll daher im Kleinhandel nicht verkauft werden; dennoch
wird er vielfach als Zusatz bei der Bereitung bitterer Liköre verwendet. Man bezieht die Ware jetzt hauptsächlich aus dem
nördlichen Rußland von Archangel über Hamburg zur See, seltener zu Lande. Je heller und leichter die Ware ist, für desto
besser gilt sie. Eine aus Smyrna kommende Sorte, der levantinische L. ist jetzt nicht mehr sehr gefragt,
weil er weniger bitter ist; dasselbe gilt von den Sorten, die früher aus Ungarn, der Schweiz, Tyrol und Italien kamen. -
Zollfrei.
(radix levistici); die Wurzel einer ausdauernden Doldenpflanze, Ligusticum Levisticum Lin. oder
Levist. officinale (frz. l'ache des montagnes; engl.
Shop hartwort), die in Süddeutschland, Italien, der Schweiz, Frankreich in Berggegenden wild wächst und bei uns mit andern
Arzneikräutern angebaut wird. Alle Teile der Pflanze haben einen eigentümlichen aromatischen Geruch und brennend scharfen
Geschmack, und es waren früher Kraut, Samen und Wurzeln offizinell, jetzt meistens nur noch die letztern.
Dieselben werden im Frühjahr von 2-4jährigen Pflanzen gegraben, sie bestehen aus einer dicken, spindelförmigen, öfter
mehrköpfigen Hauptwurzel, die sich gegen die Spitze in einige einfache Zweige teilt. Man spaltet die dicken Wurzelteile bei
der Ernte der Länge nach und hängt die Stücke an Fäden gereiht zum Trocknen auf. Die getrockneten
Wurzeln haben eine weiche schwammige Textur mit festern Kern, sind äußerlich gelbbraun, innerlich hellgelblich gefärbt;
die dicke Rinde ist höckerig, querrunzlich und längsrissig und hat zahlreiche orangegelbe Balsambehälter, die beim Drücken
ihren aromatischen Inhalt austreten lassen. Sie enthalten außer Zucker ein balsamisches Harz und ein ätherisches
Öl als Träger des Geruchs und Geschmacks. Die Drogue diente früher zur Bereitung von Abkochungen jetzt hauptsächlich
zur Bereitung aromatischer Liköre. In Thüringen wird die Wurzel in großer Menge angebaut. - Zollfrei. Der daraus bereitete
Likör gem. Tarif im Anh. Nr. 25 b.
der in Amerika erfundene Name für einen der flüchtigeren Teile des rohen Petroleums,
welche diesem durch Abdestillieren entzogen werden müssen, um ihm seine Feuergefährlichkeit zu benehmen, die nun im verstärkten
Maße der abgezogenen leichten Flüssigkeit eigen ist. Als Ligroine verkauft man diejenigen Partien des flüchtigen Destillates,
welche ein spezif. Gewicht von 0,70 bis 0,73 haben und deren Siedepunkt zwischen 90 und 120° C. liegt;
die flüchtigeren Partien werden zu andern Zwecken verwendet (s. Benzin).
L. wurde der Stoff genannt, um ihn als eine neue Leuchtflüssigkeit einzuführen, die in besondern kleinen geschlossenen
Handlampen, den Weingeistlampen ähnlich, zu brennen ist. Am Boden derselben ist eine Schicht Schwamm befestigt, welche
die eingegossene Flüssigkeit aufsaugt, indes das nicht Aufgenommene gleich wieder zurückgegossen wird. Bei dieser Einrichtung
hat auch das Umwerfen oder Herabfallen der Lampe keinen Einfluß auf die Füllung und die Lampe ist nicht gefahrvoller als
eine Kerze, wenn anders mit der Flüssigkeit selbst vernünftig umgegangen wird. Dagegen sind die vor
einiger Zeit in Aufnahme gewesenen Ligroinelampen mit Reservoir, welche an die Wand gehängt werden, sehr feuergefährlich.
- Zoll gem. Tarif im Anh. Nr. 29.
(Liqueure); im allgemeinen versteht man hierunter gezuckerte und gewürzte Branntweine in sehr verschiednen
Sorten, Feinheits- und Stärkegraden. Ihre Grundlage ist feiner, fuselfreier Branntwein (Feinsprit); der
Zucker, der dem Getränk die Fülle, Süßigkeit und den öligen Charakter geben soll, wird in Form eines farblosen Syrups
zugesetzt, nachdem der Branntwein feine aromatische Zusätze erhalten. Diese bestehen aus ätherischen Pflanzenölen und zum
Teil aus Bitterstoffen und es wurde nach alter Praxis der Branntwein über die betreffenden Samen oder
andre Pflanzenbestandteile destilliert, während die Bitterstoffe durch Digestion mit Spiritus ausgezogen wurden.
Heutzutage lassen sich mit viel weniger Umständen eine ganze Menge gewürzter Schnäpse mit Hilfe ätherischer Öle und Essenzen
darstellen und die Fabrikation beschränkt sich auf die Anfertigung passender Gemische von Sprit, Wasser, Öl oder Essenz und
Zucker lediglich auf kaltem Wege. Es stellen aber die Fabriken ätherischer Öle diese letzteren nicht
nur in einfacher, natureller Beschaffenheit zum Verkauf, wie z. B. Kümmel-, Pfefferminz-, Anis-, Pommeranzen-, Kalmus-, Ingweröl
etc., sondern führen auch große Sortimente zusammengesetzter Öle und Essenzen behufs der Herstellung oder Nachahmung bestimmter
beliebter Likörsorten des In- und Auslandes, und es können somit in leichtester Weise schweizer, französische,
holländische, englische, italienische, russische, danziger, breslauer und viele andre L. und Schnäpse hergestellt werden.
Namen wie Maraschino, Parfait d'amour, Chartreuse, Curaçao, Goldwasser, Persiko, Alpenkräuter etc. sind dabei stets vertreten.
Kornessenz ist diejenige Panacee, durch welche Kartoffelbranntwein zu echtem Nordhäuser verwandelt werden
soll. Nicht selten gibt man den L. auch eine künstliche Färbung,
mehr
besonders rot mit Kochenilletinktur, grün mit Gemischen aus Safran- und Indigtinktur, oder auch mit den entsprechenden Anilinfarben.
Man hat die L. von vielerlei Graden des Alkoholgehalts, der zwischen 30 und 50 schwankt; je süßer sie sind, desto alkoholärmer
und umgekehrt. Die am stärksten versüßten und darum dickflüssigen L. mit den feinsten Würzstoffen
heißen Crêmes oder Huiles (Vanille-Crême, huile de rose), dann kommen die Doppelliköre und dann die einfachen oder Aquavite.
Starke, mit süßen Obstsäften versetzte L. heißen Ratafia (Kirsch-, Quittenratafia). Likörweine heißen die an natürlichem
Zuckergehalt reichen dickflüssigen Weine Spaniens und andrer südlicher Länder. - Zoll: gem. Tarif im Anh.
Nr. 25 b, Likörweine Nr. 25 e 1 oder 2.
(oleum limettae, essence de limette); das ätherische Öl der Fruchtschalen der Limetten, der kleinen, fast
kugelförmigen Früchte einer aus Ostindien stammenden, jetzt in Italien angebauten Abart des Zitronenbaumes, Citrus Limetta
(Risso), mit ungeflügelten oder nur schmal geflügelten Blattstielen und kleinen weißen Blüten. Dieses
Öl besitzt einen, dem Zitronenöl ähnlichen, feinen Geruch und bei 15° C. ein spezif. Gewicht von 0,905; es ist dünnflüssig,
hellgelb und wird zu Parfümeriezwecken verwendet. Im Kleinhandel erhält man es selten echt, gewöhnlich wird Zitronenöl
dafür gegeben. - Zoll: s. Tarif im Anh. Nr. 5 a.
das ätherische Öl der Fruchtschalen der Limonen, der den Zitronen sehr ähnlichen
Früchte von Citrus Limonum (Risso), die in der Gegend von Messina in großer Menge angebaut werden;
diese Früchte sind
kleiner und länglicher als die Zitronen und ihre Schale ärmer an Öl, als die der letzteren.
Das Öl riecht
dem Zitronen- und Limettöl ähnlich und wird für Parfümeriezwecke verwendet. - Zoll s. Tarif im Anh.
ein angenehm, dem Geraniumöl ähnlich riechendes ätherisches Öl, welches in der Parfümerie
benutzt wird und in den Fabriken ätherischer Öle aus einem von Mexiko importierten, sehr stark riechenden
Holze noch unbekannter Abstammung durch Destillation mit Wasserdampf dargestellt wird.
Dieses Öl ist farblos, dickflüssig,
von 0,8702 spez.
Gewicht bei 18° C., in Alkohol löslich. - Zoll s. Tarif im Anh.
Die Lindenarten sind die vorzugsweisen Bastbäume; den besten Bast geben 20-30jährige
Stämme. Eine wirkliche Handelsware sind die aus demselben geflochtenen Matten, welche hauptsächlich von Rußland beständig
in sehr großer Menge (jährlich für mehr als 1 Million Rubel) geliefert werden und zum Verpacken von Kaufmannsgütern besonders
gesucht sind; man fertigt aber auch Körbe und Decken aus diesem Baste. Derselbe wird in der Saftzeit
beschält und ähnlich wie Flachs behandelt. - Zoll: Lindenbast ist zollfrei; ordinäre Matten, Körbe u. dgl.
gem. Tarif im Anh. Nr. 35 a, feinere Nr. 35 c;
Hüte Nr. 35 d.
(flores tiliae). Die duftigen Blüten unsrer Linden sind getrocknet, aber dann fast geruchlos, ein
Artikel
im großen und kleinen Kräuterhandel wie in Apotheken. Sie werden als ein gelinder schweißtreibender
Thee häufig benutzt. Man sammelt die Blütenstände teils mit, teils ohne die Bracteen (sine bracteis), das sind die
mit dem gemeinsamen Blütenstiel bis zur Hälfte verwachsenen, hellgelblichgrünen, saftarmen Deckblätter. Um das Aroma
der Blüten abzuscheiden, das in einem kleinen Gehalt an ätherischem Öl besteht, destilliert man die
L. im frischen Zustande mit Wasser, welches das wenige Öl aufnimmt und so das Lindenblütenwasser (aqua Tiliae) der Apotheken,
darstellt. Durch mehrfache Destillation desselben Wassers über erneute Portionen von Blüten gelangt man dahin, daß sich
beim Stehen des Destillats Öltröpfchen auf der Oberfläche sammeln. Das Öl wird abgesondert, indem
man das Wasser mit Kochsalz sättigt und mit Äther schüttelt. Letzterer nimmt das Öl auf und läßt es beim Verdunsten rein
zurück. Es findet sich jedoch im Handel nicht. - Zollfrei.
am häufigsten kommt bei uns das der kleinblättrigen
oder Winterlinde, Tilia parvifolia (Ehrh.) vor, welche über ganz Europa verbreitet ist und namentlich in Rußland, sowie
auch im gemäßigten Asien große Wälder bildet;
während die großblättrige oder Sommerlinde (Tilia grandifolia) einen
viel beschränkteren Verbreitungsbezirk hat und hauptsächlich in Süddeutschland und Österreich angetroffen
wird.
Das L. ist weiß, etwas ins Graue und Rötliche spielend, sehr weich und leicht, dabei doch auch zähe, dicht und von
sehr gleichmäßigem Gefüge, mit wenig hervortretenden Jahresringen; es spaltet leicht, aber nicht eben; es läßt sich
ferner nach verschiednen Richtungen hin leicht bearbeiten ohne auszubröckeln, eignet sich daher vorzüglich
zu Bildhauerarbeiten in Holz. Es nimmt eine schöne Politur an, aber schwer, und steht im Trocknen sehr gut, in Berührung
mit viel Feuchtigkeit geht es aber bald zu Grunde. Man benutzt es auch zu Zeichenbrettern, als Modellierholz; von Instrumentenmachern,
Drechslern und Tischlern ist es gesucht. Das Holz der Winterlinde ist etwas dunkler, zäher und härter,
als das der Sommerlinde. Die aus L. bereitete Holzkohle ist als Zahnpulver sehr beliebt. Das L. ist dem Wurmfraß sehr ausgesetzt.
Das Holz andrer Lindenarten, wie z. B. das von Tilia alba, T. argentea, T. americana, kommt
bei uns selten in den Handel. - Zoll s. Tarif im Anh. Nr. 13 c.
(frz. linon; engl. lawn); Schleierleinwand, ist
ein seines weißes, leichtes und locker gewebtes Leinenzeug, welches die Mitte zwischen Batist und Schleier hält und auch
mitunter Batist-Linon genannt wird. Man fabriziert es gleich den Batisten in Frankreich, Belgien, Bielefeld,
Böhmen und Schlesien. Bei der bestehenden Nachahmung der meisten Leinenstoffe in Baumwolle gibt es natürlich auch baumwollene
Linon und Batistlinon. Solche Stoffe werden sowohl glatt als gestreift, gegittert, geblümt etc.
in England, der Schweiz, Deutschland, besonders im
mehr
sächsischen Voigtlande gearbeitet und für leichte Kleider, Hüte, Häubchen u. dgl.
benutzt. - Verzollung: L. aus Leinengarn gem. Tarif im Anh. Nr. 22 e und f; aus Baumwollgarn Nr. 2 d 3 und 5.
Lens Tourn.,
Pflanzengattung aus der Familie der Vicieae, in Südeuropa, Westasien, Nordafrika; wichtigste Art die
gemeine Acker- oder Saatlinse, Ervum Lens (Cicer L., Lathyrus Lens, Lens esculenta Mach.), engl.
lentil, frz. l'ens, la lentille, holl. linze, ital.
lente und lenticchia, Hülsenfrucht von großem Nährwert, im Altertum und Mittelalter hoch geschätzt und allgemein genossen,
seit Anbau der Kartoffeln in geringerer Menge verbraucht und nur noch von kleinen Landwirten angebaut
in mehreren Sorten, bis zum 60.° n. Br. Die einjährige, nur bis 0,3 m hohe Pflanze trägt in hohlen, fast rautenförmigen
Hülsen je zwei glatte, zusammengedrückte, scherbengelbe, weißliche, braune oder schwarze Samen, welche meist zu Suppen
oder als Gemüse, im Orient zu Brot verbraucht werden und auch bei Geschwüren und Drüsenbildungen zu
Umschlägen Verwendung finden.
Die schwer verdauliche L. braucht als Zuthat viel Fett (Bratwurst z. B.) und wird deshalb
von der ärmeren Bevölkerung nicht mehr viel verwendet, trotzdem sie die nahrhafteste Frucht ist, welche die Landwirtschaft
liefert. Ihr Anbau wird auch deshalb beschränkt, weil sie sehr anspruchsvoll ist, fleißiges Jäten
verlangt, den Boden nicht genügend beschattet und in den Rückständen nur wenig, aber wertvolles Material gibt. Ihr Ertrag
ist zudem sehr unsicher. Die Anbaufläche im Deutschen Reich ist 40350 ha mit zusammen 785700 Ztr.
Ertrag (10-17,2 hl zu 80 kg Körner und 780 bis 1200 kg Stroh pro ha - durchschnittlich im Deutschen
Reich 19,5 Ztr. oder 875 kg). Als Saatgut braucht man von kleinen
L. 96 bis 129, von großen 129-172 kg bei Breitsaat, welche die Regel ist. Den Ertrag gefährden besonders das Unkraut, der
Linsenkäfer, der Erbsenwickler, Blattläuse, der Rost und der Schimmel.
Man baut die gemeine grüne, graue, braune kleine Feld- oder Samenlinse, die große gelbbraune L. mit
den Sorten: Heller- oder Pfennig- und große französische oder Provencelinse, mehlreich, aber wenig ergiebig;
die langschotige
L., mit unscheinbarem Samen, die schwarze L., mit reichem Ertrag und von gutem Geschmack, die rote Winterlinse, mit kleinem,
rötlichem Samen, dünnhülsig, schmackhaft, aber nur in mildem Klima.
Die L. kommen sehr oft unrein
in den Handel und müssen vor dem Gebrauch gelesen werden; neuerdings legt man mehr Wert auf reines Saatgut; das Erzeugnis
wird meist lokal verbraucht und, soweit es Marktware ist, an Kleinhändler verkauft. In Norddeutschland rechnet man
noch nach Wispeln zu 1080 kg. -
Zoll: gem. Tarif im Anh. Nr. 9 a, Linsenmehl Nr. 25 q 2.
Flüssigkeit, bildet mit zugesetztem Nennwort die Bezeichnung mehrer pharmazeutischer Präparate, z. B.
L. ammonii acetici, essigsaure Ammoniakflüssigkeit;
L. ammonii caustici, Ätzammoniak, Salmiakgeist;
L. ammonii sulphurati, Schwefelammonium;
L.
anodynus mineralis Hoffmanni, Hoffmann'sche schmerzstillende Tropfen, Schwefelätherweingeist;
L. cupri perchlorati, Chlorkupferspiritus;
L. ferri acetici, flüssiges essigsaures Eisenoxyd;
L. ferri chlorati, Eisenchloridlösung;
K. Kali acetici, essigsaure Kalilösung;
L. Kali carbonici, kohlensaure Kalilösung,
Pottaschenlauge;
L. Kali caustici, Ätzkalilauge;
L. Natri caustici, Ätznatronlauge etc. -
Zoll: Im allgemeinen sind pharmazeutische Präparate nur dann zollpflichtig (Tarif Nr. 5 a)
wenn sie Äther oder Weingeist enthalten, wie z. B. Hoffmanns Tropfen und Chlorkupferspiritus.
Zu den Ausnahmen gehören von den vorgenannten Präparaten kohlensaure Kalilösung, welche der Tarifnummer 5 g und Ätznatron-
sowie Ätzkalilauge, welche der Tarifnummer 5 d zugewiesen sind.
ein erst 1817 entdecktes, besonderes Leichtmetall, in seinem Verhalten dem Kalium und
Natrium sehr ähnlich und sich wie diese an der Luft und auf Wasser rasch in Oxyd (Lithion, Lithiumoxyd) verwandelnd,
das alkalischer Natur ist und sich dem Kali und Natron auch in dieser Hinsicht anreiht. Das Metall ist das leichteste unter
seines Gleichen, denn es schwimmt sogar auf Steinöl. Das Metall selbst wird bis jetzt nicht häufig
und nur im kleinen dargestellt. Man hat es gewöhnlich in dünnen Stäbchen, die mit Steinöl in Glasröhren eingeschlossen
sind.
Sein Preis war bisher etwa das Sechsfache des Goldes. Es wird auch das Gediegenmetall an sich nicht gebraucht, sondern nur
Salze desselben, namentlich das kohlensaure; aber diese bilden einen gesuchten und ebenfalls teuren
Artikel, da die Lithiumverbindungen in der Natur zwar sehr verbreitet sind, aber fast immer nur in kleinen Mengen angetroffen
werden. Man hat sie im Meer- und Flußwasser, in Pflanzenaschen, und namentlich in vielen Mineralquellen nachgewiesen, deren
Heilwirkungen man zum Teil auf Rechnung dieses Gehalts setzt, daher Präparate des L. auch bei künstlicher
Darstellung gewisser Mineralwässer zur Anwendung kommen.
Zur Gewinnung der käuflichen Ware hält man sich an gewisse Mineralien, besonders an den Lithionglimmer und eine Varietät
desselben, den Lepidolith, in welchen das L. neben kieselsaurer Thonerde in Form von kieselsaurem Lithiumoxyd
enthalten ist. Der Lithionglimmer findet sich in Sachsen bei Altenberg und Penig, sowie auch in Cornwall, der Lepidolith
in Mähren, dort besonders bei Rozena. Die Darstellung der Präparate aus dem Mineral ist ziemlich umständlich; man führt
im Handel gewöhnlich kohlensaures Lithion (Lithium carbonicum) und benzoësaures Lithion (Lithium benzoicum), beide zu
medizinischen Zwecken; ferner Bromlithium und Jodlithium für die Photographie. Schwefelsaures Lithion (Lithium sulfuricum)
und Chlorlithium (Lithium chloratum) kommen seltener in den Handel. Die Lithiumverbindungen, namentlich aber das Chlorlithium
zeichnen sich dadurch aus, daß sie die Flamme intensiv rot färben und zwar in einer
mehr
andern Nüanc, wie die Strontiumverbindungen. Die Lithiumverbindungen sind, wenn die Säure nicht Veranlassung zur Färbung
gibt (wie z. B. Chromsäure) stets farblos. - Einschließlich der Präparate zollfrei.
Steine; eine besondere Art in Platten brechender Kalkstein von dichtem und sehr feinem Korn, gelblicher
oder bläulichgrauer Farbe und nicht häufigem Vorkommen, denn obwohl Steine von kohlensaurem Kalk durchaus
keine Seltenheit sind, so ermangeln sie doch des feinen und dichten Gefüges und der Reinheit der Masse, welche der Lithographiestein
haben muß. Etwas andres als kohlensaurer Kalk kann aber zur Lithographie nicht dienen. Thatsächlich gibt es bis jetzt nur
eine Örtlichkeit, wo diese Steine in bester Qualität gefunden werden, in den Brüchen von Solnhofen
und Pappenheim in den bayrischen Donaugegenden, und selbst da geht die Primasorte bedenklich auf die Neige.
Jene Brüche lieferten seit lange das Material zum Belegen von Hausfluren, zu Fensterstöcken, Grabsteinen, Tischplatten
(neuerdings auch Malztennen in Brauereien und Brennereien) bis es unter den Händen Senefelders zu München
die Grundlage eines neuen interessanten und wichtigen Druckverfahrens wurde, dessen Erfindung in das Jahr 1798 fällt. Mit
der Ausbreitung des Steindrucks wurden die bayrischen Steine eine Ware, die in alle Welt ging und noch geht, denn obwohl
man sich in andern Ländern begreiflich das Nachsuchen nicht verdrießen ließ, so hat sich doch ein
völliger Ersatz für Solnhofen bisher nicht gefunden.
Nur Frankreich hat einige Brüche erschlossen, welche ein für geringere Arbeiten brauchbares Material ergeben; die feinern
Steine bezieht es wie andre Länder aus Bayern. Diese feine Sorte bilden aber eben die grauen Steine, als
die härtesten und feinkörnigsten, die daher ausschließlich zu gravierten Arbeiten tauglich sind, während die gelben für
Feder- und Kreidemanier dienen. Diese letztern gibt es in den bayrischen Brüchen die Fülle, während die grauen wie
gesagt bedenklich knapp werden.
Die französischen Steine sind überhaupt weicher, und die darunter vorkommenden grauen sind nicht härter
als gute gelbe von Solnhofen. Die französischen Platten sind auch wesentlich wohlfeiler als die bayrischen. Graue wie gelbe
Sorten zerfallen in Prima und Sekunda, letztere, nur die Hälfte der Prima kostend, mit stärkeren Flecken und Adern. Die
Platten werden auf einer und auf zwei Seiten geschliffen geliefert, die beidseitigen um drei Viertel
teurer. Die notierten Preise sind so verstanden, daß die Bestellungen in halb grau und halb gelb, halb Prima und halb Sekunda
ausgeführt werden. Wer nur Prima oder nur graue brauchen kann, erfährt wieder einen 30 prozentigen Aufschlag. Große dünnere
Platten werden auch auf Unterplatten aufgekittet geliefert. - Rohe und bloß behauene L., sowie mit Zeichnungen,
Stichen oder Schrift versehene sind zollfrei; geschliffene, polierte gem. Tarif im Anh. Nr. 33 d 1.
(herba lobeliae); eine aus Nordamerika kommende Drogue, die aus der getrockneten und zerschnittenen
einjährigen Pflanze Lobelia
inflata (der aufgeblasenen, wegen ihrer blasigen Samenkapsel) besteht. Die
Pflanze wird im blühenden Zustande gesammelt, getrocknet und in Kuchenform oder viereckige Packete gepreßt. Sie riecht
tabakähnlich, schmeckt widrig und stechend scharf, und enthält als eigentümlichen Bestandteil das Alkaloid Lobelin, ein
heftig wirkendes narkotisches Gift. Das Pulver oder die Tinktur daraus wirkt in kleinen Gaben fördernd auf die Sekretionswege,
in größern brechenerregend. Man benutzt sie als Brech- und schweißtreibendes Mittel; besonders aber wird ihre Wirkung
gegen Asthma gepriesen. - Zollfrei.
(Cochlearia officinalis, frz. cranson oder cochléaria; engl.
Scurvy-grass oder Bucks Horn-cresses). Diese als Panacee für skorbutkranke Schiffer altberühmte Pflanze wächst von den
Küsten der Nord- und Ostsee an nordwärts vielleicht so weit als überhaupt Pflanzen bestehen können.
Sie wächst unter andern noch auf der ganzen Westküste von Grönland, besonders üppig auf Plätzen, die durch Seevögel
gedüngt wurden, kommt auch bei uns im Binnenlande, namentlich an salzigen Seen und Salinen zuweilen vor und läßt sich
in feuchtem Boden auch aus Samen ziehen, ist aber dann nicht so reich an wirksamen Bestandteilen wie die
wildgewachsene.
Die Pflanze gehört zu den Cruciferen oder Kreuzblütlern und ist die nächste Verwandte des Meerrettichs. Sie ist zweijährig
und bringt erst im zweiten Jahre ihre weißen Blütendolden und kleinen Samenschötchen. Die Wurzelblätter sind rundlich
und langstielig, haben also die ungefähre Form eines Löffels, indes die höher stehenden dem Stengel
näher ansitzen. Gerieben hat das frische Kraut einen beißend scharfen Geruch und einen salzig bittern, kressenartigen Geschmack.
Wo das Kraut frisch zu haben ist, wird es zu Kräutertränken für Frühlingskuren mit benutzt, auch als Salat gegessen.
Die Seeleute essen es ohne weiteres.
Getrocknet hat die Pflanze allen Geruch und Geschmack verloren, ist also zu nichts mehr dienlich. Die binnenländischen Apotheken
haben sich daher an den Löffelkrautspiritus (spiritus cochleariae) zu halten, der durch Destillation des frischen Krautes
mit wässrigem Spiritus gewonnen wird. Das Kraut soll hierzu im blühenden Zustande verwendet werden; übrigens
ist auch der Same zur Destillation dienlich. Das Destillat enthält den wirksamen Bestandteil in Form eines flüchtigen schwefelhaltigen
Öls, das im Safte der Pflanze noch nicht fertig gebildet ist. Der Spiritus dient wie das frische Kraut gegen skorbutartige
Leiden, auch äußerlich zu reizenden Einreibungen. Er ist ein Artikel des Droguenhandels. - Zoll: Getrocknetes
L. gem. Tarif im Anh. Nr. 25 p 2. Löffelkrautspiritus Nr. 5 a.
(Gerberrinde); so werden im allgemeinen alle diejenigen Baumrinden genannt, welche infolge ihres reichen Gehaltes
an Gerbsäure zum Gerben angewendet werden, nachdem sie vorher zu groben Pulver gemahlen wurden. Da
unter diesen Rinden die Eichenrinde weitaus die wichtigste Stelle einnimmt, so wird, wenn von L. schlechthin die Rede ist,
immer nur diese
mehr
darunter verstanden werden. Die Gerberei mit Eichenrinde wird am reinsten in Deutschland getrieben und auch Dänemark, Schweden,
die Schweiz huldigen diesem Prinzip. Man verläßt sich aber bei uns längst nicht mehr auf das, was aus den Forsten gelegentlich
an Rinde zu erlangen ist, wenn alte Bäume gefällt werden, sondern es werden immer mehr Eichenpflanzungen
angelegt, bei denen die Rinde das Hauptprodukt ist, sog. Schälwaldungen, in denen das Holz aller 12-15 Jahre von den Stöcken
geschlagen wird. Man erhält damit die sog. Spiegelrinde oder Glanzrinde, welche viel gehaltreicher
ist als die Borke von alten Bäumen, denn diese enthält nur etwa 4-6, die junge Rinde gegen 16% Gerbstoff.
Es haben sich diese Anlagen, die auch gut rentieren, in Deutschland so weit gemehrt, daß die Besorgnis, Not um Rinde zu
haben, ziemlich geschwunden ist, während sie früher allerdings nahe genug lag.
Erwähnenswert ist hierbei eine jüngst aufgetauchte Neuerung, welche als ein wirklicher Fortschritt
erscheint. Man hat nämlich angefangen die Buscheichen statt im Sommer, im Winter zu schlagen, da man durch Behandeln der
Stangen in einem Dampfapparat es dahin bringen kann, daß sie sich schälen lassen, also nicht mehr auf den Sommersaft gewartet
zu werden braucht. Die Vorteile dabei sind doppelte: die Rinde ist erstens reicher an Gerbstoff und andernteils
werden die Eichenstöcke nicht mitten in der Vegetationsperiode gestört, treiben also sicherer und gesünder wieder aus.
Es gibt für die Eichenrinde einzelne Märkte, so namentlich in Heilbronn; in der Regel wird dieselbe in Auktionen vertrieben,
welche die Forstverwaltungen ausschreiben. -
Von andern Rinden, welche sämtlich weit weniger Gerbstoff führen als die der Eiche, ist zunächst die
Fichtenrinde so weit in Gebrauch, daß sie einen Handelsartikel bildet. Sie wird zum Gerben von Kalbfellen und zum Schwellen
der Häute benutzt. In Böhmen, im sächsischen Erzgebirge und Voigtlande und wahrscheinlich auch in andern Waldgegenden
wird solche Rinde von Lohmüllern von gefällten Stämmen gegen eine Taxe geschält, durch schneidige
Stampfen gepulvert und in den Handel gebracht. Die Verschickung geschieht in Säcken von 35-50 kg Inhalt und geht vom Gebirge
bis Berlin und Hamburg.
Die Tannenrinde ist in derselben Weise brauchbar. In Nordamerika verwendet man die Rinde der Hemlocktanne.
Weidenrinde ist das Material zum Gerben des weichen (dänischen) Handschuhleders. Die einzelnen Arten der Weiden differieren
jedoch im Gerbstoffgehalt bedeutend, von 3-16%. Zum Gerben des russischen Juchtens soll sowohl Weiden- als Birken- und Erlenrinde
dienen. Das letztere Material ist auch in Ungarn in Gebrauch; es gibt ein rotes hartes Leder. Außer den
vorgenannten werden noch manche andre als Gerbrinde aufgeführt, so die Rinde vom Lerchenbaum, der Pappel, Rotbuche, Nußbaum,
Ulme, Kastanie und Roßkastanie etc., die aber alle die Eiche nicht vertreten können, schon weil
sie wegen ihres geringen Gehalts an Gerbstoff in 2-4facher Menge angewandt werden müßten. -
Außer
den Rinden gibt es im Handel noch eine große Anzahl gerbstoffhaltiger Pflanzenstoffe, die zuweilen
auch zum Gerben gewisser Ledersorten verwendet werden, aber nicht mit unter den Begriff Lohe fallen. Zoll: S. Tarif im Anh.
Nr. 13 b.
(La-koo); ein eigentümliches, schön grün färbendes Präparat, das von den Chinesen aus der
Rinde zweier Arten von Kreuzdorn (Rhamnus utilis und Rh. chlorophora) auf nicht näher bekannte Weise bereitet wird, aber
nicht mit dem chinesischen Grün zu verwechseln ist. Die einige Jahre lang von China gemachten Bezüge haben jetzt wohl gänzlich
aufgehört, da es gelungen ist (Charvin in Lyon), denselben Stoff weit wohlfeiler aus der Rinde einheimischer
Kreuzdornarten herzustellen. Das echte L. bildet dünne, muldenartige Scheibchen von blauer Farbe mit grünem und violettem
Reflex, auf dem Bruch Kupferglanz zeigend, ist in Wasser und Weingeist unlöslich, aber löslich in verdünnter Essigsäure.
Der in Europa gewonnene Farbstoff verhält sich ebenso. Man benutzt das L. zum Grünfärben von Seide
und Wolle; die Farbe hat die gute Eigenschaft, bei künstlicher Beleuchtung nichts von ihrer Schönheit zu verlieren. - Zollfrei.
(lat. folia lauri; frz. feuilles de
laurier; engl. bay leaves; ital. fogli d'alloro); die Blätter
des edlen Lorbeerbaums (Laurus nobilis), ein Mitglied der würzreichen Familie der Laurineen; der Baum
ist immergrün, im Orient heimisch, in Südeuropa häufig angepflanzt und verwildert, männliche und weibliche Blüten finden
sich auf besonderen Stämmen. Die Blätter sind dunkelgrün, glänzend, ganzrandig, lederartig, aromatisch riechend und gewürzhaft
bitter schmeckend, sie bilden eines der bekanntesten Gewürze zum Küchengebrauch, Marinieren von Fischen u. dgl., zu Essigen
und Likören.
Sie werden von Italien, Frankreich und Spanien in den Handel gebracht, in Säcken, leichten Fässern und in Ballen fest zusammengepreßt,
welches die für Erhaltung des Aroma günstigste Verpackung ist. Die nach Deutschland kommende Ware stammt meist aus Oberitalien
(Gardasee) und Südtirol. Sie müssen möglichst frisch sein, was an schön grüner Farbe und kräftigem
Geruch erkannt wird. In Italien gebraucht man sie außer zu obigen Zwecken auch zum Einpacken von Südfrüchten und des Süßholzsaftes.
- Zoll: s. Tarif im Anh. Nr. 25 p 2.
(lat. baccae oder fructus lauri, frz. grains
de laurier, engl. bay berries, ital. coccole
d' alloro); ein Artikel des Droguenhandels, es sind dies die getrockneten Früchte des Lorbeerbaumes, sie haben im frischen
Zustande eine dunkelblaue Schale, die aber beim Trocknen graubraun und runzlig wird. Die trocknen Früchte zeigen eine dünne,
hautartig eingetrocknete Fleischschicht, darunter eine zerbrechliche, pergamentartige Samenhülle und einen bräunlichen,
viel Öl haltenden Kern.
Ihr Geruch ist eigentümlich, nicht angenehm gewürzhaft, der Geschmack bitter aromatisch und fettig. Die L. haben keine
starke Verwendung und dienen hauptsächlich zur Vieharznei, außerdem zu Räucherwerk. Glanz und
mehr
Schwere sind Zeichen von der Güte und Frische der Ware, die gut geschützt und trocken aufzubewahren ist, da sie leicht
von Insekten angegangen und dadurch unbrauchbar wird. In Italien dienen die frischen L. zur Bereitung des Lorbeeröls, sie
enthalten nämlich einen flüssigen und einen festen Fettstoff und etwa ½% eines ätherischen Öls. -
Zollfrei.
(Loröl, Lorbeerfett, oleum laurinum, oleum lauri expressum); dasselbe wird teils durch Auspressen, teils
durch Auskochen der frischen Früchte des Lorbeerbaumes erhalten, wobei man etwa 15% derselben erhält. Dasselbe hat eine
schön grüne Farbe, bei gewöhnlicher Temperatur eine schmalzartige Konsistenz, eine körnige Beschaffenheit und einen stark
würzhaften Geruch, der von dem Gehalt an ätherischem Öl herrührt. Das Öl muß sich in 1½ Teilen Äther vollständig und
klar lösen; 80grädiger Weingeist zieht aus demselben nur das ätherische Öl und den grün färbenden Stoff aus und läßt
die Fette ungelöst. Das Öl, das für uns meist vom Gardasee kommt, dient in der Medizin äußerlich
zu stärkenden Einreibungen. Es ist auch ein sehr wirksames Mittel zur Abhaltung von Fliegen, denen der Geruch unerträglich
ist. In wärmeren Ländern benutzen es daher die Fleischer, um es in ihren Läden an Fenster- und Thürgewände zu streichen.
- Das ätherische Lorbeeröl wird auch abgesondert verkauft und durch Destillation der zerkleinerten
Früchte mit Wasser erhalten; es ist dünnflüssig, hellgelb, stark riechend, wird jedoch wenig gebraucht. - Lorbeeren sind
zollfrei. Lorbeeröl gem. Tarif im Anh. Nr. 26 a 4 oder 1,
ätherisches Nr. 5 a.
geben ein sehr weiches, leichtes, langhaariges und ziemlich teures Pelzwerk. Die gewöhnlichste
Luchsart ist der Rotluchs, dessen Fell etwa 3-4 Fuß Länge hat. Der Rücken ist hell rotgrau gefärbt, der Bauch weißlich,
mehr oder weniger schwarz gesprenkelt. Dieses bei uns und wohl auch in den Alpen ausgerottete Raubtier findet sich in Sibirien,
Rußland, dem nördlichen Amerika, in Schweden und Norwegen. Aus Schweden kommen die bei weitem größten
und schönsten Felle, die besonders wegen ihres reichlich schwarzgefleckten Bauches und schwarzer Beine geschätzt sind. Russische
Luchse sind weniger groß und fein, Amerika liefert die meisten, jedoch einfarbigen Felle, mit nur schwacher Zeichnung am
weißen Bauche. Die schwedische Ware wird bis zu 30 Mk. das Stück bezahlt, während
andre bis auf 10 Mk. herabgehen. Diese Felle verwendet man bei ihrer angenehmen Beschaffenheit gern zu Pelzfutter, auch Damenpelzen,
selbst in wärmeren Ländern, wie die Türkei und Ägypten. Sie werden öfter dunkelbraun oder schwarz gefärbt. -
Eine kleinere Gattung bilden die Luchskatzen, welche in den nördlichen Teilen der Vereinigten Staaten
und Oregon zu Hause sind. Sie sind dem Luchse sehr ähnlich, jedoch kaum halb so groß, und finden ihre meisten Abnehmer
in der Türkei. - L. sind zollfrei, die Pelze daraus gehören der Tarifnummer 28 a, resp. 28 b
an.
(Luzienholz). Hierunter wird gewöhnlich das
wohlriechende Holz des Mahalebkirschbaums
verstanden, von dem die sog. Weichselrohre kommen (s. d.); dann auch das Holz des Faulbaums oder der Traubenkirsche (Prunus
Padus), das weiß oder gelblich ist und zu Tischler- oder Drechslerarbeiten benutzt wird. Vorzüglicher ist das Holz des amerikanischen
immergrünen Traubenkirschbaums von Carolina, das in der Färbung dem Mahagoniholz gleicht und auch falsches
Mahagoni genannt wird. Die daraus gefertigten Möbel erhalten mit der Zeit ein immer schöneres Aussehen. - Zoll: gem.
Tarif Nr. 13 c.
(Lupinus L., Wolfsbohne, Feigbohne), eine neuerdings wieder in Ansehen gekommene Futter- und Gründüngungspflanze,
welche in ihren Samen den größten Gehalt an stickstoffhaltigen Bestandteilen liefert. Wegen ihres großen,
nicht gut zu entfernenden Gehalts an Bitterstoff sind diese aber zu menschlicher Speise nicht verwertbar, wenigstens nicht
bei uns; in Griechenland soll man die L. in einem Sack eine Zeitlang in das Meerwasser hängen und so genießbar machen;
bei uns werden die L. durch Dörren im Backofen oder durch Auslaugen entbittert, aber nie so vollständig,
um den Bitterstoff ganz zu verlieren, sodaß auch das Vieh nur nach und nach an Lupinenfutter gewöhnt werden kann. Beim
Auslaugen findet zudem beträchtlicher Verlust an Nährstoff statt. Bering-Bromberg hat ein Patent gelöst für ein neues
Verfahren, durch welches die L. als Kaffeesurrogat verwendbar wird (Einweichen in Wasser, welches nach
und nach auf 50° C. gebracht wird, Zusatz von Soda und kohlensaurem Kali - zu 100 kg L. 200 g kristallisierte Soda - dann trocknen
und dörren). -
Die L. spielte im Altertum eine größere Rolle und schon seit längerer Zeit da, wo die Römer lange
Zeit die Herrschaft behauptet hatten (Südfrankreich z. B.); in Deutschland hat sie lange
Zeit hindurch nur als Zierpflanze in Gärten Verwendung gefunden; v. Wulffen brachte sie nach
Norddeutschland zur Verbesserung des Sandbodens zu Anfang des Jahrhunderts, doch hat sie erst seit etwa 1840 als
Schaffutter und zum Unterpflügen größere Verwendung gefunden, nachdem passendere Arten gezüchtet worden waren.
Jetzt bilden diese den Gegenstand eines ziemlich bedeutenden Handels. Man kennt in den Mittelmeerländern und im subtropischen
und gemäßigten Nordamerika an 50 Arten, Kräuter, Halbsträucher und (seltener) Sträucher mit stark entwickeltem Wurzelsystem
und großer Blattfülle;
dadurch eignet sich die Pflanze vorzüglich für geringern Boden;
der leichte,
lockere Sand ist ihre eigentliche Heimat;
sie gedeiht noch da, wo andre Kulturpflanzen nicht fortkommen. -
„Lupinenboden“ ist die letzte Bodenklasse. Man baut jetzt: weiße L., Bitter-, Flachs-, Viek-Wickbohne, Wolfswicke, Wolfserbse,
Studentenlilie, türkische Wicke und weiße Wolfsschote, L. albus L., bis 2 m hoch, besonders im Süden,
in Norddeutschland nicht reifend und nur Gründüngungspflanze, weil zu bitter. Die ägyptische L. (neapolitanische, römische,
sizilianische) L. Termis Forsk. -
ähnlich, 1,6 m hoch
mehr
anspruchsvoller, empfindlicher, sehr bitter, nur in Südeuropa gebaut.
Die rauhe L. (rote und grüne Gartenlupine - L. hirsutus L.), die Kulturpflanze der alten Griechen, anspruchsvoller als andre
Arten, aber brauchbar zu Futter.
Die gelbe L. (spanische L., gelbe Wachsschote, wilde L., türkisches Veilchen, L. luteus L.), bis 1 m hoch,
wird am meisten gebaut.
Die blaue L. - L. angustifolius L., 0,3-1,25 m hoch, besonders für kiesigen Boden, hartstengliger und weniger gern gefressen.
Die Dauerlupine - L. perennis L., aus Nordamerika, selten in Deutschland gebaut; andre Sorten haben für uns keine Bedeutung.
-
Anbau im Deutschen Reich: Dunglupinen 182555 ha, Futterlupinen 240525 ha;
Saatgut, gelbe L., breitwürfig,
133-176 kg, blaue L. 133-176 kg, weiße L. 157-196 kg. Der Ertrag wird gefährdet durch Unkraut,
Mehlthau, Rost, die Lupinenfliege etc. Man erntet 8,6-25,82 hl Körner zu 72,8 (blaue L.) bis 81 kg
(gelbe L.), von den blauen etwas mehr als von den gelben, und 1566-1958, bezw.
1958-2937 kg Stroh, als Dürrfutter 2000-9700 kg, im Durchschnitt 5000 kg. -
Die Fütterung mit L. muß sehr vorsichtig geschehen, die Tiere können nur allmählich daran gewöhnt werden. Krankheitsfälle
sind nicht selten nach dem Genuß. Die Preise der L. schwanken pro 1000 kg zwischen 9 und 18 Mk.,
die blauen sind am billigsten; der Handel mit L. ist vorzugsweise ein norddeutscher und beschränkt sich auf die Gegenden
mit vorherrschendem Sandboden (Heideflächen etc.). -
In England heißt die L. Lupine, die weiße White L., die rauhe L. Hairy L., die haarige Rose L., in Frankreich lupin, pois
lupin - weiß l. à fleurs blanches, rauhe L. l. grand bleu, l. hérissé, haarige L. l. poilu à fleurs
blanches, holl. lupijn. - Die L. sind zollfrei.
frz. und engl. lustre, heißen geköperte Frauenkleiderstoffe
mit Kette von Baumwollgarn und Schuß von hartem Kammgarn, in bessern Qualitäten von Alpaka- oder Mohairgarn.
Sie haben einen feinen, matten Glanz und ein schillerndes, changierendes Aussehen, weil Kette und Schuß verschiedne Farbennüancen
haben und zwar so, daß die erstere stets dunkler gefärbt ist. Sie sind teils glatt, teils mit eingewirkten damastartigen
Blumen und andern kleinen Mustern, ferner quadrilliert und chiniert vorgekommen; am meisten in Gunst
sind die einfachen schillernden Stoffe in verschiednen grünen, braunen und grauen Modefarben geblieben. - Lustrines heißen
sowohl gewisse seidne, wie auch kammgarnene gemusterte oder geblümte Glanzstoffe. - Verzollung: s.
Tarif Nr. 41 d 5 β; seidne Nr. 30 e.
der bekannte starke,
ausgezeichnete Wein von der gleichnamigen Insel an der Nordwestküste
Afrikas; er hat eine bräunlichgelbe Farbe und kräftiges Aroma, erfordert aber, um den verlangten Grad seiner Güte zu erhalten,
ein Lager von fünf bis sechs Jahren. Man hat im Handel verschiedne Sorten; als beste gilt der Malvasier-Madeira oder Malmsey,
dessen feinste Marken jedoch ausschließlich an den Portugiesischen Hof abgeliefert werden und den Dry-Madeira,
die gewöhnliche im Handel vorkommende Sorte.
Außerdem hat man dort noch eine rote Sorte, Tinto, von bedeutender Schwere, die aber in unserem Handel nicht vorkommt. Man
bezieht den M. von Lissabon oder Oporto;
da jedoch die Produktion der Insel den bedeutenden Bedarf nicht
zu decken vermag, so werden viele andre ähnliche Weine der kanarischen Inseln, Portugals und Spaniens als Madeira verkauft;
oft mag auch der echte noch mit andern Weinen und Sprit verschnitten werden;
auch dürfte ein großer Teil der bei uns ausgebotenem
Ware Kunstprodukt sein.
Die Produktion von Wein auf der Insel Madeira war zu Anfang der fünfziger Jahre infolge der Traubenkrankheit
stark zurückgegangen, sodaß man vielfach anstatt Wein Zuckerrohr und Kaktus für die Kochenillekultur pflanzte. Seit 1868 hat
sich aber die Weinproduktion wieder gehoben und belief sich in den darauf folgenden Jahren auf durchschnittlich 18000 Pipen
(circa 78000 hl); 1878 ist sie jedoch durch Stürme und die Reblaus wieder auf 6000 Pipen zurückgegangen.
Der Alkoholgehalt des M. beträgt durchschnittlich 18%. - Zoll: S. Tarif im Anh. Nr. 25 e 1 und 2.
Madin (Ölmadin, chilenische Ölpflanze), M. sativa Mol.,
engl. Cultivated Madia, frz. le madia cultivé,
eine Ölpflanze aus Chili, welche eine Zeitlang in größerem Umfange, jetzt nur selten angebaut wird, aber ein vorzügliches
Schmieröl für feinere Maschinen, Uhren etc. gibt (35% Öl). Die Pflanze hat eine tiefgehende Wurzel, verlangt deshalb tiefgründigen
Boden, gedeiht auch in leichteren Gründen, leidet nicht durch Feinde oder Krankheiten, ist genügsam
in den Anforderungen an Düngung und Boden, reiht aber sehr ungleich (in etwa 110 Tagen), verursacht große Kosten bei der
Ernte und hat einen sehr unangenehmen Geruch, sodaß sie sich nicht zum Anbau einbürgern ließ. Saatgut 25-30 kg, Ernte
6-12 m. Ztr. (1 hl hat 54 kg), mäusegrauer, dünner
Samen mit ein oder zwei stark hervortretenden Nerven; Strohernte 8-15 m. Ztr.
Das Öl kann auch in der Küche, zu Lampen, zum Einfetten von Wolle und bei der Seifenfabrikation Verwendung finden. Spezifisches
Gewicht bei rohem Öl 0,935, bei gereinigtem 0,928 bei 15° Temperatur. Erstarrungspunkt bei 24° C. - Als Handelsware
kommt Mediasamen nur selten und nur lokal vor; das Öl kann in weiteren Kreisen Absatz finden.
das fette Öl der Madia sativa, eine aus Chili stammende, dort häufig gebaute einjährige, Ölpflanze aus
der Familie der Kompositen mit gelben Blüten und Samenkapseln, die mit kleinen dem Kümmel ähnlichen Samen gefüllt sind,
welche reichlich Öl geben. Der Anbau dieser Pflanze wurde vor Jahren auch in Deutschland vielfach in
die Hand genommen und namentlich in Württemberg stärker betrieben. Das Öl ist gelb, mild wie Nußöl, nach andern Angaben
nicht so gut schmeckend und wurde bald für die Küche, bald zum Brennen und zur Seifebereitung für tauglich erklärt. Es
ist aber zur Zeit nicht im Handel und scheint der Anbau überall ins Stocken geraten zu sein. Die Pflanze
hat allerdings eine üble Eigenschaft, nämlich eine drüsig klebrige Behaarung, die die Samenernte erschwert, und einen
sehr unangenehmen Geruch. - Zoll: gem. Tarif im Anh. Nr. 26 a 1 und 4.
ein Pflanzenfett, welches in Mozambique aus den Samen einer noch nicht
bestimmten Pflanze gewonnen und von dort in nicht unbedeutender Menge ausgeführt wird.
Dieses Fett ist schwerer schmelzbar
als Rindstalg, von gelblicher Farbe, riecht der Kakaobutter ähnlich, löst sich nur wenig in kochendem Alkohol, dagegen leicht
in Äther. Es soll aus den Triglyceriden der Ölsäure und Palmitinsäure bestehen und wird wie Kokosnußöl
verwendet. - Zoll: gem. Tarif im Anh.
(Talkerde, Bittererde, Magnesiumoxyd); die Sauerstoffverbindung des in der Natur nicht gediegen vorkommenden
leichten Metalls Magnesium (s. d.). Auch dieses Oxyd findet sich unverbunden nur sehr selten
in der Natur, nämlich als Periklas, in Verbindung mit Wasser (Magnesiahydrat, Magnesiumhydroxyd) als
Brucit, ebenfalls ein seltenes Mineral, viel häufiger in Verbindung mit Säuren in Form verschiedner Magnesiasalze (Magnesiumsalze).
Von diesen kommen in der Natur hauptsächlich vor die kohlensaure, kieselsaure, borsaure, phosphorsaure und schwefelsaure
M. (außerdem Chlormagnesium, Brom- und Jodmagnesium). Die kohlensaure M., wenn sie unverbunden mit andern Mineralen
auftritt, heißt Magnesit (s. d.). Sie findet sich an nicht vielen Lokalitäten meistens gangartig
im Serpentin als kugelige oder nierenförmige, derbe weiße oder weißliche Gesteinsmasse. In Verbindung mit kohlensaurem
Kalk setzt die kohlensaure M. ganze Gebirge zusammen; dieses Gestein heißt Dolomit.
Die kieselsaure M. bildet den Speckstein, Serpentin und den Meerschaum und ist außerdem ein Bestandteil
mehrer andrer Mineralien und Gesteinsarten. Borsaure M. findet sich im Boracit und Staßfurtit (s.
Borsäure und Borax). Mit Phosphorsäure verbunden kommt die M. in einigen Mineralien vor, so im Talkapatit, Wagnerit, Lazulith
und Struvit; ferner findet sich phosphorsaure M. in kleiner Menge in den Pflanzenaschen, in den Knochen
etc. Schwefelsaure M. ist ein Bestandteil des Kainits und Polyhalits, kommt auch für sich, nur noch mit Wasser verbunden,
im Kieserit und dem natürlichen Bittersalze
oder Epsomit vor. Außer diesen Vorkommnissen findet sich auch die M. noch mit
Thonerde verbunden im Spinell. -
Die reine M. wird gewöhnlich durch Glühen der kohlensauren M., sowohl der künstlich dargestellten
Magnesia alba (s. kohlensaure M.), als auch des natürlichen Magnesits erhalten; im ersterem Falle erhält man ein weißes,
äußerst lockeres und leichtes Pulver, geruchlos und geschmacklos, in Wasser nur spurenweise löslich, in der Hitze unschmelzbar;
dieses Präparat führt im Handel den Namen gebrannte M. (Magnesia usta). Die durch Glühen von Magnesit
erhaltene M. ist nicht so locker, wie das vorige Präparat, stimmt aber im übrigen mit diesem überein.
Dieser gebrannte Magnesit wird zur Bereitung von Magnesiazement und Cajalithwaren verwendet, sowie auch als Mittel zur Verminderung
des Kesselsteins, indem man stark kalk- und gipshaltigem Wasser, bevor es in den Kessel gepumpt wird,
in einem Basin solchen gebrannten Magnesit und etwas Soda zusetzt, und den Niederschlag sich absetzen läßt. Das durch Brennen
der Magnesia alba erhaltene Präparat wird nur in Apotheken verwendet; ebenso die Verbindung desselben mit Wasser, das Magnesiahydrat
(Magnesiumhydroxyd, Magnesium hydricum). Man muß beide Präparate in gut verschlossenen Gefäßen aufbewahren,
da sie aus der Luft leicht Kohlensäure anziehen. Von den Verbindungen der M. mit organischen Säuren werden die benzöesaure
M. (Magnesia benzoica), die zitronensaure (Magnesia citrica) und die milchsaure (Magnesia lactica) zuweilen medizinisch verwendet.
- Einschließlich der genannten Präparate zollfrei.
Mit diesem Namen belegt man eine vor einigen Jahren in Aufnahme gekommene Masse, die durch Zusammenpressen
von gebrannter, fein gemahlener Magnesia mit einer konzentrierten Lösung von Chlormagnesium (von 30° B. Stärke) dargestellt
wird und nach kurzer Zeit eine feste, harte Beschaffenheit annimmt; nach 24 Stunden ist schon die höchste
Festigkeit erreicht. Der Magnesit darf für diesen Zweck nicht bei zu hoher Temperatur gebrannt sein. Diese Erhärtung beruht
auf der Bildung von Magnesiumoxychlorid, ähnlich der Sorel'schen Masse, welche aus Zinkoxychlorid besteht.
Aus diesem M. werden verschiedenartige Gegenstände verfertigt, wobei man jedoch gewöhnlich noch ein Füllmaterial zusetzt.
Tischplatten, Fußbodenplatten u. dgl.,
verschieden gefärbt, aus dieser Masse bereitet, führen den besondern Namen Cajalithwaren (s. d.). Außerdem hat man aus
dieser Masse Mühlsteine zum Entschälen des Getreides, ferner, mit Schmirgelpulver gemengt, Schleifscheiben verfertigt. Die
aus M. gefertigten Gegenstände sollen eine Druckfestigkeit von 500-1510 kg pro □cm besitzen. -
Stark gebrannte Magnesia (künstliche) erhärtet, mit Wasser allein befeuchtet, auch schon zu einer steinartigen
Masse, die in der Hitze ihr Wasser wieder verliert, aber nicht ihren Zusammenhang. Diese Masse würde sich wegen ihrer Unschmelzbarkeit
zu
mehr
Schmelztiegeln eignen, zu welchem Zweck man sie empfohlen hat; man hört jedoch nichts davon, daß diese Masse in Gebrauch
gekommen wäre. - Zoll: s. Cajalithwaren.
(dichter Bitterspat); ein aus kohlensaurer Magnesia bestehendes Mineral, das sowohl in ganzen Stücken, als
auch im gemahlenen Zustande einen nicht unwichtigen Handelsartikel bildet. Er besteht aus dichten, derben,
oft nierenförmigen Massen von kryptokristallinischer Struktur; gewöhnlich schneeweiß, seltener gefärbt, ist unschmelzbar,
verliert aber beim Glühen seine Kohlensäure. Die Hauptlager von abbauwürdigem Magnesit finden sich bei Frankenstein und
Baumgarten in Schlesien, welche den deutschen Bedarf genügend decken;
ferner bei Hrubschitz in Mähren und Kraubat in Steiermark;
bei Baldissero in Oberitalien;
in Pennsylvanien, Griechenland, Kleinasien und Ostindien.
Aus letzteren drei Ländern deckt
namentlich England seinen Bedarf, so sollen von der griechischen Insel Euböa allein jährlich circa 2000000 kg dahin gehen.
Seine Hauptverwendung findet der M. zur Entwickelung von Kohlensäure für die Fabrikation von kohlensaurem Wasser, Sodawasser
und künstlichen Mineralwässern; man behandelt ihn zu diesem Zweck mit Schwefelsäure, welche die Kohlensäure
austreibt und die Stelle der letzteren einnimmt, sodaß Bittersalz als Nebenprodukt entsteht. Aber auch gebrannter M. bildet
jetzt einen Handelsartikel; man verwendet ihn zur Herstellung von Magnesiazement und Cajalithwaren, sowie auch als Mittel gegen
den Kesselstein. - Zollfrei.
(Magnium, Talcium, Bittererdemetall, Talkerdemetall); der in der Magnesia enthaltene metallische Grundstoff,
findet sich in der Natur nie unverbunden (vgl. Magnesia), sondern immer nur in Verbindung. Man kann dieses Metall durch Einwirkung
des elektrischen Stromes auf geschmolzenes Chlormagnesium darstellen; seine gegenwärtige Darstellung ist jedoch eine andre
und ähnlich der des Aluminiums. Es wird entwässertes Chlormagnesium, gepulverter Flußspat und in Stückchen
geschnittenes Natrium gemengt und das Gemisch in einen rotglühenden Tiegel eingetragen, wo es vollständig in Fluß kommt.
Das Natrium verbindet sich dabei mit dem Chlor des Magnesiums und macht dieses frei, das sich schließlich als ein Regulus
zu unterst im Tiegel vorfindet und zwar als Rohmetall, das durch einen Destillationsprozeß unter Abschluß
der Luft noch gereinigt werden muß.
Das Metall ist silberweiß, glänzend, hart, aber in der Hitze hämmerbar. Sein spezif. Gewicht ist nur 1,743, also nicht
die doppelte Schwere des Wassers. Es schmilzt bei abgehaltener Luft bei beginnender Rotglut, und verwandelt
sich in der Weißglühhitze in Dampf, der sich in der Luft entzündet und unter Entwicklung des intensivsten Lichtes verbrennt.
Das weiße wolkige Verbrennungsprodukt ist auf direktestem Wege entstandene gebrannte Magnesia. In trockner Luft ist das Metall
unveränderlich; in feuchter überzieht es sich allmählich mit einer weißen Oxydschicht. Auch in reinem
Wasser
ist es bei gewöhnlicher Temperatur haltbar, in siedendem aber oxydiert es sich unter Wasserzersetzung und Entwickelung
von Wasserstoffgas. Von Säuren wird es rasch aufgelöst.
In die Form von Drähten und schmalen Bändern (Magnesiumband) behufs der Verbrennung bringt man es dadurch, daß man es in
einer cylindrischen stählernen Hohlform bis zum Weichwerden erhitzt und dann mittels eines Stempels
durch die im Boden der Form befindlichen feinen Löcher hinaustreibt. Ein Magnesiumdraht läßt sich bekanntlich in jeder
Lichtflamme entzünden; ein solcher von der Stärke eines Pferdehaares konsumiert sich etwa zu 1 m in der Minute und entwickelt
dabei ein so starkes Licht, wie es 70 auf einen Punkt konzentrierte Paraffinkerzen kaum hervorbringen
könnten. Um eine Beleuchtung von längerer Dauer zu erhalten, ist eine hierfür konstruierte Lampe mit Uhrwerk nötig, bei
welcher der Draht in dem Maße, wie er verbrennt, von einer Rolle abgewickelt und in die Flamme geschoben wird.
Das Licht ist vollkommen weiß und die damit erleuchteten Gegenstände erscheinen in ihren natürlichen Farben wie am Tage.
Es haben daher auch besonders die Photographen Interesse genommen und einzeln in großen Städten sich darauf eingerichtet,
Porträts bei Nacht aufzunehmen. Wichtiger ist aber dieser Stoff für den Fall, daß es sich um Aufnahmen
in an sich dunkeln Räumen handelt, wie z. B. in alten ägyptischen Grabbauten. Weiter in
betracht kommende Verwendungen des Magnesiumlichts könnten sein: bei Vergrößerungsmikroskopen statt des Hydrooxygengases
oder elektrischen Lichtes, zu Feuerwerk, Nachtsignalen, auf Leuchttürmen, wenn nicht der hohe Preis des Metalls ein Hindernis
wäre. - Zollfrei.
(Mahonyholz, frz. bois d'acajou; engl. mahogany);
bekanntlich eins der wertvollsten und meistverbrauchten fremden Nutzhölzer. Wohl hat man mit den Namen freigebig genug Hölzer
sehr verschiedner Art und aus allen vier außereuropäischen Weltteilen belegt, aber der echte Mahagonibaum wächst nur im
mittlern Amerika und auf einigen westindischen Inseln; es ist die Swietenia M. der Botaniker, zu der
Familie der Cedreleen gehörig. Es herrschen im Wuchs der Bäume und der Beschaffenheit des Holzes große Unterschiede, je
nachdem sie auf den Inseln oder dem Festlande, auf Berghöhen oder Niederungsboden gewachsen sind.
Auf den Inseln bleibt der Baum um die Hälfte kleiner, hat aber schöneres Holz, während er auf dem Festlande
der eigentliche König der Wälder ist und zu riesiger Höhe und Stärke anwachsen kann. Jedenfalls bildet er eine der schönsten
und stattlichsten Baumformen. Von den Inseln sind Cuba und Haiti am reichsten an Mahagonibäumen; auch Jamaika hatte sie
in Menge, doch sind dort die starken Stämme an den zugänglichen Stellen meistens schon gefällt. Das
Inselholz pflegt man spanisches M. zu nennen; es kommt meistens in Blöcken von 4½-5 dm Querschnitt und 3 m Länge, während
das festländische, das hauptsächlich aus Honduras kommt, dicker ist und 1-4 m Länge
mehr
hat; einzelne Blöcke sind aber noch weit größer. Wie Fichten und andre Nutzholzbäume gibt auch der Mahagonibaum das feinste
und dichteste Holz, wenn er in hohen, trockenen und felsigen Lagen gewachsen ist. In Honduras finden sich die nächsten und
zugänglichsten Wälder in feuchtem Tieflande; ihr schwammiges, grobfaseriges Holz könnte gar nicht für
Mahagoni gehen, wird aber dennoch in Massen nach England ausgeführt und bei der Möbelfabrikation zu Blindholz oder Unterfurnier
verbraucht, wozu es sich vortrefflich eignet, da es die aufgeleimten Furniere so fest wie kein andres hält.
Das bessere Holz kommt aus dem Innern unter möglichster Benutzung des Wassertransports, daher sich die
Schläge stets an den Flüssen und Zuflüssen aufwärts ziehen. Das Hondurasmahagoniholz soll jedoch von einem andern Baume,
der Swietenia multijuga (Schiede), abstammen. Die Waldungen gehören größtenteils dem Staate und die Holzfäller bezahlen
die einzelnen Bäume nach Taxe von 5-10 Dollar. Der Abtrieb dauert von August bis zum Eintritt der Regenzeit.
Das M. von guten Standorten ist dicht, hart und schwer, im Trocknen wie unter Wasser sehr dauerhaft und wird von Würmern
nicht angegriffen. Es schwindet sehr wenig, ist dem Verwerfen und Reißen weniger unterworfen, als irgend ein andres Nutzholz
und nimmt, wenn auch nicht ausnahmslos, eine schöne Politur an. Das Holz wurde von den Spaniern schon
im 16. Jahrhundert zum Schiffsbau verwendet und auch jetzt noch wird es gern hierzu benutzt, namentlich zu Dampfern, da es
Temperaturwechsel gut verträgt.
Seine Benutzung als Möbelholz datiert erst von 1724, in welchem Jahre einige Planken nach London kamen und erst als
unbrauchbar verworfen, doch aber bald in ihrem Werte erkannt wurden. Bei Möbel- und Furnierholz kommt es natürlich besonders
auf feine Masse, schöne Färbung und Zeichnung an. Es herrschen darin große Unterschiede. Die Farbe ist am neuen Holz gewöhnlich
heller, rotgelb, hellbräunlich etc., dunkelt aber allmählich nach bis ins Kastanienbraune.
Es ist mehr oder weniger schön gezeichnet, mit abwechselnden Farbentönen, Adern, Wellen, Streifen und
Flammen, hat feine Jahrringe, seidenartig glänzende Markstrahlen und als feine Striche erscheinende Poren. Das Holz von den
Inseln ist am schönsten gezeichnet.
Bei den englischen Händlern ist es Brauch, aus den Stämmen mit einem Hohlbohrer Proben zu nehmen, um
die Qualität zu erkunden; dennoch ist der Kauf des Holzes immer eine Art Lotterie. Die feinsten Qualitäten sind sehr teuer;
es ist vorgekommen, daß die bekannte große Pianofortefabrik Broadway drei Blöcke, die Trennstücke eines einzigen Stammes,
allerdings Holz von ganz ungewöhnlicher Schönheit, um den enormen Preis von 3000 Pfd.
angekauft hat, um daraus Furniere schneiden zu lassen.
Außerdem kommt auch in Planken geschnittenes Holz im Handel vor. Es werden nämlich die Stämme schon im Walde vierkantig
behauen. 12-15 m bis zu den ersten Ästen ist die gewöhnliche Stammhöhe großer Bäume, die dann aber auch ein 200jähriges
Alter haben. Außerdem gewinnt
man aus dem ästigen Stammteil und von Auswüchsen auch schönes Maserholz
und das sog. Pyramidenholz, bei welchem Flammen nach entgegengesetzten Richtungen sich ausspitzen
und das aus Querschnitten durch den Stamm und zwei gegenüberstehenden Ästen bestehen soll. -
Von den anderweiten, mit dem Prädikat Mahagoni belegten Hölzern, die alle geringere Bedeutung haben
und im europäischen Handel wenig vertreten sind, ist das afrikanische M., auch Madeira-Mahagoniholz oder Caïlcedraholz genannt, dem
echten Holz noch am ähnlichsten und wird auch viel verbraucht, ist noch etwas härter als das amerikanische Holz, in Senegambien
und Sierra Leone nicht selten und wird von San Louis aus nach Frankreich ausgeführt; es stammt von Khaya
senegalensis (Guill. et Perott) und
wird zu Möbelfurnieren und zur Verfertigung feiner Holzarbeiten (z. B. Kästen für Mikroskope,
feine Gewichte etc.) verwendet. In Ostindien gibt es drei Arten von Cedreleen, deren Hölzer M. genannt werden, das eine derselben
wegen seines Seidenglanzes auch Atlasholz. Neuholländisches M. heißt das dichte rote, veilchenartig
riechende Holz von ein paar Arten von Eucalyptus, mächtigen Bäumen aus der Familie der Myrtaceen. Weißes M. ist das Anacardienholz
(s. d.). - Zoll: s. Tarif im Anh. Nr. 13 c.
(Zea L., engl. Indian Corn, Maize, frz. le maïs,
holl. türksch koren; indianisches, türkisches, welsches Korn, Kukurutz,
türkischer Weizen, Welschkorn), eine der wichtigsten Getreidepflanzen, aus Amerika in alle Weltteile verbreitet und vielfach
angebaut, als Grünfutter und als Körnerpflanze, als letztere lohnend nur im Weinklima, oder nicht über dem 54.° nördlicher
Br., in Deutschland südlich der Mainlinie, am meisten am Rhein und im Südwesten, als überwiegende
Getreidepflanze in allen Donauländern, von Ungarn an bis zur Mündung, und in den Mittelmeerstaaten, hochwichtig für menschliche
Ernährung, für das Vieh und für die Technik, besonders zur Stärkefabrikation, aber auch für Branntwein, Bier, Zucker und
zur Darstellung von Papier, im Haushalt zu Puddings, Polenta, Suppen, Klößen, Bier, Kuchen und zum Brotbacken.
Anbaufläche in Deutschland (1879) zusammen 10408 ha zur Körnerfrucht, Ertrag 154645 m.
Ztr., in Europa durchschnittlich fast über 80 Mill. hl nach Hausner, in den Vereinigten Staaten
von Nordamerika 1879 auf 53,08 Mill. Acres (à 0,40467 ha), 1547,9 Mill. Bushels (zu 25,4 kg) im Geldwert von
580,48 Mill. Dollars oder 373,16 Mill. m. Ztr. und 2467 Mill. Mk.
Ausfuhr nach Deutschland: 86,3 Mill. Bushel zu 40,65 Mill. Dollar und 397160 Faß Maismehl zu 1,052 Mill. Doll.
Gesamteinfuhr in Deutschland 341 Mill. kg.
Der M. gehört zu den Pflanzen, welche in starker Düngung gebaut werden können, in Reihen gesäet und
fleißig behackt werden müssen; er kommt in sehr großer Zahl der Sorten vor, von welchen nur die mittelhohen bis niedrigen
bei uns zur Reife kommen können, die sehr hohen nur als Zierpflanzen in Gruppenbeeten Verwendung finden. Die Sorten mit
weißen Körnern,
mehr
bezw. weißem Mehl sind die gangbarsten, weil das weiße Mehl zur Mischung mit dem teuerern Weizenmehl von den Bäckern gern
gekauft wird. Unter den vielen Arten sind die meisten ohne Bedeutung für die große Kultur; ein allgemein angewendetes System
der Einteilung gibt es noch nicht. Man gruppiert nach Größe: Riesen-, Mittel-, Zwergmais, nach Farbe,
Zahl und Anordnung der Körner: weißen, gelben M., groß-, kleinkörnig, zehnreihiger etc.,
Cinquantino, hundertfältig etc., nach Heimat: badischer, steiririscher, ungarischer etc.,
nach Gestalt der Körner: Pferdezahnmais (am gebräuchlichsten), Perlmais, Hühnermais. Die bekanntesten Sorten in Deutschland
sind: Spelzmais, Spitzmais, Zuckermais, Pferdezahnmais - klein- und großkörnig - Zwerg-, Perl- und chinesischer
M., Cinquantino oder Fünfmonatmais, Pignoletto, badischer, Oberländer, kroatischer, pfälzer, mailänder etc.
Der M. gehört zu den Gräsern, ist zweiblütig und hat viele, lange und breite Blätter; die weiblichen Blüten bilden die
Maiskolben, in welchen die Körner in mehr oder weniger großer Zahl innerhalb der 6-20 Reihen, dichtgedrängt
um die Spindel, stehen und welche nach außen mit einer großen Zahl von Deckblättern umschlossen sind. Die Körner sind
verschieden groß, gelb, weiß, rot, orange, braun, schwarzbraun, violett, grünlich, streifig oder gleichförmig gefärbt, 90 bis 220 mm
stark und 3-4 Jahre lang keimkräftig.
Die männlichen Blüten bilden die Rispe, Fahne, über den Kolben stehend, welche nach der Befruchtung
zum Verfüttern abgeschnitten werden kann. Die Kolben müssen künstlich getrocknet werden; das Enthülsen geschieht auf
besondern Maschinen, die Deckblätter bilden Polstermaterial und Papierfaserstoff, die enthülsten Kolben guten Brennstoff,
die Nebentriebe Futter, die reifen Stengel werden geschnitten und in Salz wie Sauerkraut eingemacht zu
Winterfutter. Als Grünpflanze wird das Ganze, zerschnitten, am besten mit Luzerne, verfüttert; M. allein ist zu reich an
Zucker und sonstigen Kohlenhydraten und zu arm an Stickstoff. Mit unreifen Kolben, geschnitten zu Häcksel, füttert
man die Pferde; jeder Teil der Pflanze findet Verwertung.
Die Höhe schwankt von ½ bis zu 5 m und mehr. Die Arten zwischen 1½ und 3 m sind in Deutschland beliebt,
die von 1-½ m die besten zur Samenreife, 1 kg Samen soll 2000 bis 8000 Körner enthalten, je nach Größe. Der M. verlangt
warmen, lockeren Boden, viel Dünger, große Wärme und Feuchtigkeit bis zur handhohen Entwicklung; von
da ab gedeiht er auch bei Trockenheit. Frost, Nässe und nasse Kälte verträgt er nicht. Man gebraucht als Saatgut 75-100
kg der großen, 59-78 kg der kleinen Sorten und zu Futtermais entsprechend mehr. Von Krankheiten leidet der M. durch Brand
(Beulenbrand), Mutterkorn und Unkraut;
Feinde aus der Tierwelt hat er viele;
Raupen der Gamma und andrer
Eulen, Engerlinge, Saatschnellkäferlarven, Hirsenrüßlerraupe, Wanderheuschrecke, Heupferd, Kornmotte, Getreiderüßler
etc.;
Amseln, Krähen, Hamster, Mäuse etc. -
Man erntet im Heimatlande über hundertfach, in
Europa 38-100 hl Kolben, mit im Durchschnitt 20-70 hl Körnern, 30 hl à
65-72,8 kg, im günstigen Falle bis 100 hl, von Stroh 2,5-6,3 t, im besten Falle bis 258 hl Körner,
als Grünfutter bis 600 m. Ztr. Der M. ist leicht zu erkennen und zu
beurteilen; das Saatgut wird von Handelsgärtnern geliefert oder direkt bezogen. Haupthandelsplätze in Deutschland sind
Stuttgart, Mannheim, Mainz, Erfurt, Köln; maßgebend ist Pest und Wien.
Vgl. Getreide und Mehl. - Zoll:
gem. Tarif Nr. 9 b. Als Kaffeesurrogat (gebrannt) Nr. 25 m 1. Maismehl Nr. 25 q
2; Kraftmehl Nr. 25 q 1; Maisbranntwein Nr. 25 b.
ist jene mürbe, in mäßigem Feuer gebrannte Thonware, welche über dem meist eisenhaltigen, daher durch
den Brand gelblich oder rötlich werdenden Thon die Malerei auf einer undurchsichtigen weißen Zinnglasur hat. Der Name stammt
von der Insel Majorka, wo die Pisaner im 12. Jahrhundert die in die Kirchenwände eingesetzten Schüsselchen
(baccioli) sahen und nach Italien mitnahmen. Lucca della Robbia war der erste, der das Metall der Glasur erkannte. Die andern,
welche dieselbe Wirkung zu erzielen suchten, pflegten auf den eisenhaltigen Thon eine Auflage von Pfeifenthon, der sich weiß
brennt (Engobe) und darüber die Malerei zu geben, welche durch eine durchsichtige Bleiglasur gedeckt
wurde. Diese Produkte nannte man Mezza-Majoliken.
Der Geschäftsgeist unserer Zeit, welcher das durch die Neigung des Publikums für den Renaissancestil wiederbelebte Interesse
für Majoliken zu benutzen suchte, pflegte nicht nur diese beiden Verfahren, sondern auch manches andre Surrogatverfahren
mit dem Ausdrucke Majolika zu bezeichnen, der jetzt fast jegliche leichtgebrannte bunte Thonware in sich begreift. Als bekannteste
Gattungen erscheinen die Znaimer Majoliken, welche von Alois Klammerth durch die ganze Welt verbreitet wurden, die Heimberger
oder Schweizer Majoliken, die Prof. Keller-Leuzinger zum erstenmale auf der Pariser Weltausstellung
vorführte, die italienischen Bauernmajoliken, welche nebst den besseren Produkten von Ginori in Doccia
und Castellani in Rom sich am meisten an die alten Majoliken in Technik und Aussehen anlehnten.
Der Handel mit M. war in den letzten acht Jahren ein blühender; auch wurden alle erdenklichen Formen von Gefäßen und Geräten
in mannigfaltiger warmer, saftiger Färbung in M. gefertigt. Die Preise variieren je nach der Größe,
der Gestalt der Verzierung und der Goldanwendung zwischen 1-1000 Mark. Die Verpackung geschieht
in gereinigtem Heu oder Stroh in Kisten oder Holzkörben, bei billigen Waren direkt in den Waggon oder auf das Schiff, feinere
Waren werden auch zuvor in Papier oder Seidenpapier gewickelt, kostbarste Proben selbst in Watte und stückweise
in Pappschachteln verpackt (s. auch Fayence). - Zoll: gem. Tarif im Anh. Nr. 38
c 1. und 2.
(Origanum Majorana, frz. maryolaine; engl. marjoram);
eine Art Dosten, ist eine einjährige, in Griechenland und dem Orient heimische, zu den Lippenblütlern gehörige aromatische
Pflanze, hinlänglich bekannt durch ihr häufiges Vorkommen in Gärten und ihren Gebrauch als Würze in der Küche und zu
Würsten. Das in der Blüte gesammelte und getrocknete, stark aromatisch riechende und schmeckende Kraut,
das in günstigen Jahren bis dreimal geschnitten werden kann, wird außerdem zu Kräuterkissen, Bädern und Umschlägen,
zu Kräuterschnupftabak und Majoranbutter benutzt.
Der Same wird meistens aus Frankreich bezogen, wo die Pflanze stark gebaut wird. Durch Destillation des frisch getrockneten
Krautes mit Wasser wird etwa 1% eines gelblichen, dünnflüssigen ätherischen Öls erhalten, das stark
und weniger angenehm riecht, als das frische Kraut. Dieses Majoranöl (oleum majoranae) muß gut verschlossen und vor dem
Tageslicht geschützt werden, da es unter Einfluß von Luft und Licht schnell verharzt, säuert und sich bräunt. Es dient
namentlich zur Parfümierung von Seifen und als Zusatz zu aromatischen Likören. - Zoll: gem. Tarif im
Anh. Nr. 25 p 2; Majoranöl Nr. 5 a.
(Scomber Scombrus), schön gestalteter und gefärbter Seefisch, von nur Fußlange oder nicht viel mehr, 1-1½
kg schwer, doch immerhin bedeutendes Objekt der Fischerei, oberhalb stahlblau ins Goldgrüne schimmernd,
mit schwarzen Querbändern; Seiten silberweiß. Das Fleisch ist frisch sehr wohlschmeckend, aber nicht haltbar. Die Engländer
versorgen in der Saison ihre Städte und selbst Paris mit frischer, in Eis verpackter Ware. Für den spätern Absatz setzt
man die Fische wie Heringe ein und bringt sie wie diese, auch wie Pöklinge geräuchert in den Handel. Im
April erscheinen die M. im Kanal, im Mai im Mittelländischen Meere, bei Norwegen Mitte Juni zum Laichgeschäft, und verschwinden
bei England und Frankreich schon im Sommer, bei Norwegen erst im Oktober und November wieder. Am ergiebigsten ist der Fang
an den Küsten von Kent, Sussex, Cornwall, Dieppe, Boulogne, Norwegen und Italien. - Frische M. sind
zollfrei, geräucherte oder gesalzene gemäß Tarif Nr. 25 g 2.
(von macula, Flecken) ist bekanntlich in Abfall geratenes, bedrucktes oder beschriebenes Papier, das nur
noch als Material zum Einpacken und Einwickeln, und das hierfür Ungeeignete zum Einstampfen in Papierfabriken
dient. Druckmakulatur bildet einen ziemlich ansehnlichen Handelsartikel, mit welchem namentlich in Leipzig, Berlin und Stuttgart
viel Geschäfte gemacht werden. Unverkäuflich gewordene Reste von Bücherauflagen bilden den Hauptstock der Ware und es
konnte in frühern Zeiten, als die Bücher noch roh, d. h. in Lagen ausgegeben wurden, der
Verleger darauf rechnen, für unbeschädigte M. etwa die Hälfte dessen wieder zu erlangen, was er für
das weiße Papier ausgegeben hatte.
Die M. wurde dann wie Papier ries- und ballenweise verkauft. Gegenwärtig, wo fast alle Werke schon broschiert in den Handel
gebracht werden, sind
sie auch als M. weniger wert. Solche Broschüren werden gewöhnlich nach dem Gewicht
verkauft an kleine Händler, die die Buchbinderarbeit wieder aufthun, das Material nach Format und Beschaffenheit sortieren
und möglichst verkäuflich herrichten. Solche M. ist natürlich untergeordnet und nicht überall brauchbar; die reine, von
rohen Büchern, aber ist jetzt so selten und teuer geworden, daß für dieselben Kosten recht gut neues
Einschlagpapier beschafft werden kann, wie es jetzt in mehrfachen Qualitäten und durch Verwendung von Surrogaten, wie Holz
und Stroh, auch ziemlich wohlfeil und in Menge hergestellt wird, zumal die Makulatur jetzt selten noch aus festerem Papier
besteht, als die jetzigen Druck- und Packpapiere. Die M. der Bücherdrucke ersetzt jetzt zumeist die
gesamten gelesenen Zeitschriften und Zeitungen, deren ungeheure Menge die Bogenzahl der früheren Buchhändlermakulatur weit
überschreitet. - Zollfrei.
ein grünes Kupfererz, welches gleich der blauen Kupferlasur ein kohlensaures Kupferoxydhydrat ist, nur
einen höhern Kohlensäuregehalt als diese besitzt. Beide werden in der Nähe oder Gesellschaft andrer Kupfererze
gefunden, aus welchen sie durch Umsetzungsprozesse aller Wahrscheinlichkeit nach erst entstanden sind; denn man hat Beispiele,
daß auch Kupfermünzen, in der Erde oberflächlich in M. oder Lasur umgewandelt worden sind. Man unterscheidet blättrigen,
faserigen, dichten und erdigen M.; alle sind gute, leicht zu verhüttende Kupfererze, die jedoch nicht so häufig
sind, um zur Metallgewinnung, im ganzen betrachtet, viel beizutragen.
Der eigentliche, von Alters her so genannte M. unter ihnen ist die faserige Varietät, die außer schön grüner Färbung
einen seidenartigen Glanz zeigt, da sie aus höchst feinen, innig verbundenen Kristallnadeln zusammengesetzt ist. Die Masse
wird in Gestalt rundlicher Klumpen gefunden und hat auf Schnittflächen oft ein gebändertes Aussehen
durch mehrere über einander liegende Schichten, die verschiedne Nüancen von Grün zeigen. Der M. ist von geringer Härte,
hat aber wegen seiner schönen, eigenartigen Färbung, Glanz und guter Politurfähigkeit von Alters her als ein beliebtes
Material zur Verfertigung von allerlei Schmuckgegenständen gedient.
Die größten und schönsten Stücke des Minerals wurden und werden an einigen Stellen im Uralgebirge und Sibirien gefunden,
und Rußland ist bis jetzt der Hauptlieferant von M. gewesen. In den fürstlich Demidoff'schen Besitzungen am Ural mit der
Hauptstadt Nischne Tagilsk befindet sich die Grube, in welcher einmal das berühmte Stück von 600 Ztr.
Schwere gefunden wurde, aus welchem so viele schöne Vasen, Tischplatten, Säulen u. dgl.
geschliffen worden sind. Stücke von 10 Ztr. abwärts kommen in verschiednen Gruben nicht selten
vor, gewöhnlich nur in den obersten Lagen, während nach der Tiefe zu die kompakten Massen immer kleiner werden und nur
noch Material zur Verhüttung gefunden wird. Die größern Kunstarbeiten aus M. werden in Rußland selbst
mehr
hergestellt in den Schleifereien, welche die Regierung zu Katharinenburg, Kolywan und bei Petersburg unterhält, ebenso Fürst
Demidoff zu Nischne Tagilsk und Petersburg. Man fertigt daraus Tischplatten, Säulen, Vasen, Leuchter, Simse und andre Bauornamente.
In den Petersburger Prachtbauten ist natürlich das schöne Material reichlich verwendet. Man zersägt auch schöne Stücke
zu dünnen Platten, mit welchen man aus andrer Masse erzeugte Gegenstände wie mit Holzfurnieren überkleidet.
Ferner setzt man größere Arbeiten aus Stücken zusammen mittels eines Kittes, der aus M. selbst bereitet wird; die Fügungen
sind aber so fein und genau, daß sie fast unbemerklich sind. Kleinere Stücke von M., die zu Dosen,
Ringsteinen, Broschen u. dgl. Schmuck verarbeitet
werden können, finden sich auch anderswo, in Tirol, im Banat, bei Chessy in Frankreich, in Australien, Chile. Die russische
Rohware wird zum Verkauf nach den Farbenunterschieden sortiert in foncée, ordinaire, claire und pale. Das dunklere Material
ist das wohlfeilere und gehen die Preise nach Farbe und sonstiger Qualität von 3-27 Mk.
für das Kilo. In Thüringen, Böhmen und Paris wird übrigens der M. durch Glasflüsse aufs Täuschendste nachgeahmt und
zu falschem Schmuck verarbeitet. - Zoll: s. Edelsteine (Halbedelsteine).
Unter diesem Namen kommt seit einigen Jahren ein neuer, von Döbner entdeckter, der Aktiengesellschaft
für Anilinfarbenfabrikation patentierter, prächtiger grüner Teerfarbstoff in den Handel, der in der Seiden-, Wollen- und
Baumwollenfärberei Verwendung findet und ziemlich echt gegen Seifen und Säuren ist. Das M. wird gebildet durch Einwirkung
von Trichlorbenzyl auf überschüssiges Dimethylanilin, welches mit der Hälfte seines Gewichts Chlorzink gemengt ist. Hierbei
soll sich eine stickstoffhaltige Base bilden, deren Chlorwasserstoffverbindung mit Chlorzink den neuen
Farbstoff darstellt. Dieser wird in verschiednen Qualitäten und Nüancen, gelblichgrün und bläulichgrün geliefert, ferner
auch als in Spiritus lösliches und in Wasser lösliches M. -
Das gewöhnliche „Malachitgrün G.“ erhält man als dunkelrötlichbraunes Pulver, in Wasser mit bläulichgrüner Farbe
löslich. Man hat es aber auch in kleinen dunkelgrünen, metallglänzenden Kristallnadeln, dem Fuchsin
ähnlich; ferner in Form kleiner, amorpher, unregelmäßig gestalteter Stückchen von kupferrotem Metallglanz, mit bläulichgrüner
Farbe in Wasser löslich. - Zollfrei.
diese nach der gleichnamigen spanischen Stadt benannten Weine sind teils weiße, teils rote Sorten; erstere
findet man jedoch seltener in unserm Handel als letztere, von welchen der dunkelbräunlichrote Dulce
delcolor diejenige Sorte ist, welche gewöhnlich unter dem einfachen Namen Malaga verkauft und namentlich als Medizinalwein
benutzt wird. Andre Sorten sind Lagrima de Malaga und Seco oder Malaga Peres. Unter den weißen Malagasorten wird der Pedro
Ximenez oder Tierno aus der Gegend von Guadalcazar für den besten gehalten; er
wird aus gewelkten Trauben
bereitet.
Die aus den höher gelegenen Gegenden stammenden Weine (Mountainsweine) sind besonders in England beliebt und gehen fast ausschließlich
dorthin. Der für den Export bestimmte Wein muß erst einige Jahre lang lagern, ehe man ihn versenden
kann; hat er diese Probe in Spanien bestanden, so kann er 50 Jahre lang aufbewahrt werden. Es ist oft schwer, gute, reine
Ware zu erlangen, sehr viel wird mit andern Weinen versetzt; dies geht schon daraus hervor, daß im Bezirke von Malaga durchschnittlich
nur 90000 Arroben (à 15¾ l) der bessern Sorten gewonnen werden, während doch über 200000 Arroben
hiervon ausgeführt werden. Hierzu kommt noch, daß in den letzten Jahren die Produktion sich infolge der Verheerungen durch
die Reblaus bedeutend vermindert hat. - Zoll: s. Tarif im Anh. Nr. 25 e 1 und 2.
und -Blüten (herba malvae und flores malvae). Die getrockneten Blätter und Blüten
der bei uns häufig an Zäunen, Mauern, auf Schutthaufen und sonst unkultivierten Stellen wachsenden beiden Arten wilder
Malven oder Käsepappeln, Malva silvestris und M. rotundifolia, sind in offizinellem Gebrauch und auch ein Artikel des Droguenhandels.
Die Blüten der ersteren sind rosa oder blaurot gefärbt, mit dunklerem Geäder durchzogen, und werden
beim Trocknen blau, die der andern, kleineren rötlich bis weiß, violett geädert. Als Handelsware gehen diese Blüten unter
dem Namen flores malvae vulgares; sie werden öfter aus Ungarn bezogen, weil die ungarischen ein schöneres Aussehen haben.
Das Malvenkraut (herba malvae), die Blätter derselben Pflanzen, sind kurzgestielt, herzförmig kreisrund,
stumpffünflappig, gekerbt und weich behaart; man verwendet sie als schleimigen Thee.
Ein Artikel von mehr Bedeutung sind die flores Malvae arboreae, die Blüten der Gartenmalve oder Stockrose, des wohlbekannten,
oft mehr als mannshohen Ziergewächses, das im botanischen System als eine Eibischpflanze aufgeführt und Althaea rosea
genannt ist. Die großen Blumen zeigen bekanntlich verschiedne Färbungen, rosa, weiß, gelb, purpur- bis dunkelbraunrot
oder schwarzpurpur. Es wird aber nur die letztere Varietät, die sog. schwarze Malve, benutzt
und speziell der Blüten halber und zwar wegen ihres Farbstoffs angebaut.
Mit Abkochungen derselben lassen sich unter Anwendung von Beizen hübsche, aber nicht dauerhafte Farben
auf Zeuge herstellen; sie werden im Orient in dieser Art verwendet. Man erhält damit violette und andre Nüancen, mit Alkalien
wird die Farbe grün. Die Naturfarbe des Absuds ist weinrot und die hauptsächliche Benutzung der Blüten ist die zum Auffärben
blasser Rotweine, wozu früher Heidelbeeren dienten, auch zur Essig- und Likörfärbung. Der Hauptverbrauch
in dieser Richtung ist in Frankreich, der Anbau der Malve aber in Deutschland und zwar in der Umgegend von Bamberg und Nürnberg.
Letztere Stadt ist der Versandtplatz; es werden in manchen Jahren über 1000 Ztr. getrocknete
Blüten versandt, und sollen die Pflanzer
mehr
damit bedeutenden Gewinn machen oder gemacht haben. Der Anbau geschieht aus Samen; die Sämlinge werden um Anfang Juli aus
dem Beet ins Feld gesetzt und ergeben im ersten Jahre nichts, weil diese Malve nicht einjährig ist. Sie dauert in gutem
Boden 5-6 Jahre, in geringerem nur 3 Jahre aus. Man sammelt nur die Blüten der gefüllt blühenden
Varietäten; die Blüten werden täglich bei trocknem Wetter samt den Kelchen und zwar noch vor dem völligen Aufblühen
gepflückt, an der Luft getrocknet und in Säcke wie Hopfen verpackt. Es ist aber diese aus dem Orient stammende Pflanze in
unsern Feldern doch nicht sicher vor Fährlichkeiten, indem sie mitunter erfriert oder auch die Blüten
am Stocke verdorren. In solchen Mißjahren wird dann die Ware sehr teuer und kostet dann der Zentner vielleicht 60 Mk.
und mehr, ein andermal etwa halb so viel. Die von den Kelchen befreiten Blüten (flores malvae sine calycibus) sind
bedeutend höher im Preise. Die Blüten und Blätter der einheimischen Malven wie die schwarzen Blüten dienen offizinell
und im häuslichen Gebrauch als schleimiges und etwas zusammenziehendes Mittel zu Gurgelwasser, erweichenden Umschlägen,
unter Brustthee u. dgl. In Kräuterläden werden
als „Malvenblüten“ gewöhnlich die schwarzen geführt. - Zoll: Malvenblätter und -blüten sind
zollfrei. Absud von Malvenblüten wird, wenn demselben Alkohol beigemischt ist, gem. Tarif Nr. 5 a verzollt, sonst
ist derselbe ebenfalls zollfrei.
(lat. maltum; frz. malte oder germée; engl.
malt). Mit diesem Namen belegt man bis zu einem bestimmten Entwicklungsgrade gekeimtes und dann wieder getrocknetes Getreide.
Am häufigsten wird Gerste dem Malzen unterworfen (Gerstenmalz), seltener andre Getreidearten. Die Bereitung
des M. geschah früher nur in Brauereien und Brennereien; jetzt ist die Gerstenmalzfabrikation ein besondrer Industriezweig
geworden und bildet M. einen bedeutenden Handelsartikel, der von vielen Brauereien, die die Malzerei aufgegeben haben, oder
deren eigne Fabrikation nicht mehr hinreicht, aufgekauft wird.
Man verlangt von einem guten M., daß die Körner voll, rund, glatt und dünnschalig sind und daß sie einen angenehmen aromatischen
Geruch und Geschmack besitzen. Die Keimung wird nur so weit fortgesetzt, bis die Würzelchen die 1½ fache Länge der Körner
erreicht haben; der Blattkeim darf nicht zum Vorschein kommen (man vgl.
ferner Bier). Je nach der beim Darren angewendeten Hitze hat man helleres oder dunkleres Darrmalz. Nur an der Luft getrocknetes
M. wird Luftmalz genannt.
Das M. dient außerdem noch zur Bereitung verschiedner diätetischer Nahrungs-, resp. Heilmittel,
namentlich: Malzbonbons (Malzzucker) gegen Halsleiden. Häufig enthält dieser Zucker gar kein M. Malzextrakt
ist eigentlich jede konzentrierte Bierwürze. Die gewöhnlich so genannten Getränke sind indes Biere, welche nur teilweise
vergoren sind, sodaß sie neben Alkohol noch viel Zucker und Gummi enthalten. Das als Geheimmittel viel offerierte Hoff'sche
Extrakt soll nach den Berliner Industrieblättern aus
gewöhnlichem Braunbier mit 6% Kartoffelstärkesirup und 2% Zuckerkouleur
bestehen. Es gibt neben flüssigen Extrakten auch solche von Sirups- oder Honigkonsistenz, die jedoch nicht haltbar, weil sie
dem Sauerwerden unterworfen sind.
Ein beliebtes trocknes, sehr haltbares Extrakt wurde zuerst von dem Hause Gehe und Co. in Dresden in den Handel gebracht als
ein lockeres, durch Eindampfen im Vakuum erhaltenes Pulver, und zwar lichtgelb von Luftmalz, wie dunkler
von Darrmalz. Dasselbe ist zur Erhaltung der Trockenheit unter gutem Verschluß aufzubewahren. Malzmehl ist dasjenige, was
sich von geschrotenem Gerstenluftmalz absieben läßt; es dient zur Bereitung von Liebig's Kindersuppe. Malzsirup hat die
Verwendung und auch die Bestandteile der Malzbonbons, nämlich Würze von Gerstenluftmalz und Zucker,
die zusammen nur bis zur Sirupsdicke eingekocht sind. - Zoll: M. s. Tarif im Anh. Nr. 9 c;
gebranntes M., als Kaffeesurrogat, Nr. 25 m 1;
Malzzuckersirup und mit Zucker versetztes Extrakt Nr. 25 p 1;
gegornes Extrakt
ohne Zuckerzusatz Nr. 25 a;
ungegornes Extrakt, sowie trocknes Malzextraktpulver Nr. 5 i.
(frz. manchester, velours color; engl. furtion)
heißen samtartige Zeuge aus Baumwollgarn, welche als Nachahmungen des eigentlichen seidnen Samts (s. d.) wie dieser glatt
und als Köper gewebt und weiter behandelt sind. Sie haben ihren Namen von der englischen Stadt Manchester, wo sie zuerst
gemacht wurden und wo noch jetzt, in Stadt und Umgegend, der Hauptsitz der Fabrikation ist. In England
heißen derartige Stoffe Velvets, Velverets und Velveteens, Namen, die auch bei uns gangbar geworden sind und die alte Benennung
etwas verdrängt haben.
Samtmanchester heißen die schwersten und feinsten Stoffe, welche den echten Samt am besten nachahmen.
Die gangbarste Farbe ist schwarz, doch gibt es auch anders gefärbte und bedruckte. Ungerissene Gewebe dieser Art, bei denen
die Schlingen des Polfadens nicht aufgeschnitten sind und die also keine haarige Oberfläche haben, bilden eine andre Gattung
und heißen Satin, Satinet etc. Die unechten Samte werden jetzt in Frankreich und Deutschland ebenfalls
fabriziert, hier namentlich zu Seifhennersdorf, Deuben und Chemnitz in Sachsen, in mehreren Ortschaften Böhmens, in Berlin
und Elberfeld, zu Kornthal und Elbingen in Württemberg. - Verzollung: M., gerissen gem. Tarif 2 d
3; ungerissen 2 d 1-3.
(lat. Amygdalae, engl. Almonds, frz.
Amandes, holl. Amandels). Die Früchte des Mandelbaumes, AmygdalusL., und zwar des gemeinen
oder echten Mandelbaumes, A. communisL., welcher 5-10 m hoch wird und nur da im Freien gezogen werden kann, wo Weinklima
und besonders Schutz gegen rauhe Nord- und Ostwinde gegeben ist, in Asien, in den Mittelmeerländern,
in Deutschland südlich der Mainlinie, an der Elbe bei Dresden, besonders aber im Rheinthal, an der Bergstraße und in der
Pfalz.
Die schön rötlichen Blüten erscheinen mit am frühesten, die Reifezeit ist im August und September. Die Zwerg- oder Strauchmandel,
A. nanaL., ist eine Zierpflanze und gedeiht noch bis Livland, ihre Früchte sind ungenießbar, werden
aber in Rußland anstatt der bittern Mandeln verwertet. Die M. haben eine hartfleischige, aufspringende Fruchtschale und
glatten, kleinlöcherigen Stein;
kultiviert werden besonders die Abarten mit sehr zerbrechlicher Schale, Krach- oder Knackmandel,
A. fragilis Fl.;
man hält Syrien für die Heimat des Mandelbaumes, welcher wild die bittern (A. amarae),
kultiviert die süßen M. (A. dulces) trägt;
bei vernachlässigter Zucht und ebenso bei aus Samen von süßen M. gezogenen
Pflanzen kann wieder die bittere Frucht entstehen.
Die süßen M. enthalten über 50% fettes Öl, bis 6% Traubenzucker, 3% Gummi, 24% Eiweißkörper (viel
Legumin und das dem M. eigentümliche Emulsin), 5% Salze, besonders Phosphate von Kalk, Kali, Magnesia;
sie schmecken süß,
schleimig, angenehm ölig und am feinsten in geschältem Zustand nach Entfernung der gelbbraunen, sehr gerbstoffreichen Haut.
In den bittern M. findet sich noch Amygdalin;
beim Zerreiben mit Wasser geht dieses durch das Emulsin
in Blausäure, Bittermandelöl und Zucker über;
für den Menschen ist der Gehalt von Blausäure meist nicht gefährlich, kleinere
Tiere, z. B. Papageien, werden aber dadurch getötet.
Die Verwendung der M. findet sich zu Dessertfrucht, zu Backwerk und
verschiednen Speisen, z. B. Kompots, zu Konditorwaren, zur Gewinnung des Bittermandelöls und Bittermandelwassers,
zur Darstellung von Mandelöl und Mandelmilch, zu Parfümerien. Der zerstoßene Preßrückstand gibt die Mandelkleie. Die jungen
grünen Mandeln macht man mit den Schalen in Zucker ein; die reifen Früchte genießt man frisch oder getrocknet, manche Sorten
nur, der Nachreife wegen, getrocknet. Im Handel unterscheidet man verschiedne Sorten, je nach Form der
Kerne, Dicke der Schale und Erzeugungsart; die besten kommen aus Spanien und Italien, besonders Sizilien, die geringsten
aus Nordafrika.
Spanien liefert die Hauptware aus Majorka (mittelgut), Malaga (beste Sorte), selten nach Deutschland kommend, Alicante und
Valencia (groß, voll, eiförmig, braungelb, gelblich bestäubt, sehr weiß und wohlschmeckend), Krachmandeln aus Malaga,
M. aus Oporto etc., Frankreich (via Marseille) liefert süße und bittre Provencer M. (mittlerer
Qualität, kleiner, dünner, länglich, mitteldick), Comtatsche M. (dick, rund, groß, flach, in eirunden Körben, via Avignon
und Marseille), M. von Languedoc, Molarissen und Mollise, oder Sottole, Amandes
aux Dames, A. en coques, A. en coquilles,
A. à craquum, ital. Munderia in scorzu molle, einschalig.
Italiens Hauptausfuhr kommt über Lari, Palermo und Messina, direkt, oder über Venedig; mit süßen, bittern und großen
M. in drei Sorten:
1) Bischellia (Prima), 2) Andrea (Sekunda), 3) gewählte Bari;
von Sizilien 1. Avola (die feinsten), 2. Masculi (die mittleren)
und 3. Palma et Girgenti (die geringste);
ferner diese auch als bittere M. Genua liefert M. ähnlich
denen der Provence;
die appulischen M. sind dick, schwer, rund und heißen auch runde dicke M., die wohlschmeckende Ambrosiamandel
ist lang und dick;
man spricht auch noch von neapolitanischen M. Die Berberischen M., Barbanisse, die
kleinsten und billigsten mit viel Bruch, süße oder bittere, von Nordafrika, gehen meist über London, die bittern auch
über Holland;
man vermischt sie vielfach mit den größeren und besseren Sorten.
Gute M. sollen rein, unversehrt, nicht angefressen, ganz, nicht in Stücken, oder geborsten, süß, von angenehm fettigem,
aber nicht ranzigem Geschmack, hellgelblich, mit glatter Haut ohne Runzeln bedeckt und weiß und hart
im Innern sein; fehlerhaft sind weiße oder schwärzliche Haut, geborstene, zähe, weiche, durch Erhitzung verdorbene, innerlich
gelbliche M. Man verpackt die M. aus Malaga, Valencia, Oporto in Fässern oder Körben, die übrigen in Ballen à 2 Ztr. In
Hamburg rechnet man zwei bis drei Kilo Tara, in London 8⅔% Rabatt, dort für berberische M. bis 15 Pfd.
M. müssen trocken aufbewahrt werden, zeitweise sind sie zu reinigen durch Sieben und Auslesen. Die Preise sind nach Jahrgängen
sehr verschieden. - Zoll: Grüne noch in der äußeren Schale befindliche M. s.
Tarif im Anh. Nr. 25 h 1; getrocknete Knackmandeln und ausgeschälte Nr. 25 h
3; kandierte Nr. 25 p 1.
Ohne jede nähere Bezeichnung versteht man unter dem Namen M. stets das sowohl in den süßen, als auch
in den bitteren Mandeln enthaltene, geruchlose feine fette Öl, während das sogenannte ätherische M., welches
nur aus bitteren Mandeln gewonnen werden kann, im Handel stets Bittermandelöl (s. d.) heißt. Das meiste im Handel vorkommende
fette M. (oleum amygdalarum expressum oder dulce) dürfte wohl aus bitteren Mandeln gewonnen sein, da die hier zurückbleibende
Masse dann noch zur Herstellung von ätherischem Bittermandelöl verwertet werden kann.
Das Pressen der bitteren Mandeln behufs Gewinnung des fetten Öles darf nur kalt geschehen und dürfen auch die zerkleinerten
Mandeln nicht mit Wasser befeuchtet werden. Die süßen Mandeln dagegen können sowohl warm, als auch angefeuchtet gepreßt
werden. Das Auspressen wird meist nur in den Erzeugungsländern besorgt und die Ware sowohl in Fässern,
als auch in Blechflaschen versendet. Gutes M. ist völlig klar, blaßgelblich, dünnflüssig, von mildem reinem Geschmack,
trocknet nicht an der Luft, von 0,917-0,920 spezif. Gewicht; bei -16° C. wird es weiß getrübt, bei -20° erstarrt es.
In kochendem Alkohol ist das M. löslich, in kaltem nur wenig. Aus bitteren Mandeln gewinnt man bis zu
36, aus süßen