Inula Helenium, und wird auch in Thüringen und in der Gegend von Nürnberg angebaut;
die getrocknete Wurzel ist graubräunlich,
innen heller, hart, schwer zu zerbrechen, auf dem Bruche unter der Rinde zeigt sich ein bräunlicher Ring;
im Holzkörper
erkennt man zahlreiche gelbe Ölbehälter;
Geruch und Geschmack sind aromatisch.
Man erhält sie teils
in Scheiben geschnitten, teils der Länge nach gespalten. Die ungarische kommt ungeschält, die Nürnberger geschält in
den Handel. Die charakteristischen Bestandteile der A. sind: ein ätherisches
Öl,
Harz,
Inulin (s. d.) und Alantcampher oder
Helenin. Verwendung: in Apotheken und zur Likörfabrikation. - Zollfrei.
(lat. Alumen, franz. alun, engl.
Alum). Früher kannte man nur eine Art von A., jetzt gibt man diesen Namen einer ganzen Gruppe von chemischen Verbindungen,
die sämtlich wasserhaltige schwefelsaure Doppelsalze von gleicher chemischer Konstitution sind, in denen stets ein Äquivalent
Monosulfat mit einem Äquivalent neutralem Sesquisulfat und 24 Äquivalenten Wasser verbunden ist: sie kristallisieren sämtlich
im tesseralen Systeme, meist in Oktaedern. Von diesen Alaunen kommen im Handel nur der Kalialaun,Ammoniakalaun und der Chromalaun
vor, der Natronalaun selten, da er an der Luft trübe wird und nach und nach zu einem weißen Pulver zerfällt. - 1)
Der Kalialaun oder gewöhnliche A. ist stets gemeint, wenn das Wort. A. ohne jede nähere Bezeichnung
gebraucht wird;
er besteht aus schwefelsaurem
Kali und schwefelsaurer
Thonerde mit 45,5% Wasser;
er bildet farblose, durchsichtige,
zuweilen sehr große Kristalle, die sich nur nach längerem Liegen an der Luft mit einem feinen weißen Häutchen bedecken,
wodurch sie ihre Durchsichtigkeit verlieren. In kaltem Wasser ist der A. schwer, in heißem leicht löslich;
er schmeckt herbe und süßlich zugleich, wirkt in größeren Dosen giftig.
Beim Erwärmen schmilzt der A. in seinem Kristallwasser
und nach dem Verdampfen des letzteren bleibt eine lockere, weiße, undurchsichtige Masse zurück, die man gebranntenAlaun(Alumen ustum) nennt. - Die Darstellung des A. geschieht jetzt gewöhnlich durch Behandlung von schwach
gebranntem
Thon mit konzentrierter
Schwefelsäure in der Wärme; es bildet sich
schwefelsaure Thonerde (Aluminiumsulfat) und
Kieselsäure wird abgeschieden. Nach dem Verdünnen mit Wasser und Absonderung der Kieselsäure wird die Lösung mit schwefelsaurem
Kali (Kaliumsulfat) oder mit
Chlorkalium versetzt, wodurch der A. als feines
Mehl zu
Boden fällt. Dieses
Alaunmehl wird durch Umkristallisieren aus heißem Wasser gereinigt und in große Kristalle verwandelt. - In einigen Gegenden
fabriziert man den A. auch noch aus dem Alaunschiefer, einem schwarzen, schiefrigen, Kohle und
Schwefeleisen enthaltenden
Thon, sowie auch aus alaunhaltigen vulkanischen
Erden. Die Alaunschiefer werden geröstet und dann ausgelaugt,
das
Schwefeleisen liefert hierbei den
Schwefel zur Bildung von
Schwefelsäure. - Bei Tolfa in Italien, auch in Ungarn kommt
ein natürlicher A. vor, der Alaunstein oder
Alunit genannt wird, und nur einen geringeren Wassergehalt als der gewöhnliche
A. besitzt; man bereitet aus diesem Minerale durch schwaches Rösten, Auflösen in heißem Wasser und
Kristallisierenlassen ebenfalls A.; diese Sorte ist unter dem Namen römischerAlaun(Alumen romanum) bekannt. - In neuerer
Zeit sollen auch große Mengen A. in losen Kristallen aus
China über London in den Handel kommen. Unter gewissen Umständen
kann der A. auch in Hexaedern (Würfeln) kristallisieren und heißt dann kubischer Alaun. - Verwendung
findet der A. in der Papierfabrikation, Weißgerberei und Färberei; für letzteren Zweck muß der A. vollkommen frei von
Eisen sein, welches er häufig in kleiner Menge enthält. Man erkennt die Gegenwart des
Eisens mittelst
Blutlaugensalz; es entsteht
dann eine blaue Färbung. Auch für medizinische Zwecke muß der A. ganz rein und frei von fremden Beimengungen
sein. In der Färberei und Weißgerberei benutzt man jetzt häufig anstatt des A. die
schwefelsaure Thonerde (s. d.). -
2) Ammoniakalaun (Alumenammonicale); ist ein Doppelsalz von schwefelsaurem
Ammoniak (Ammoniumsulfat) und schwefelsaurer
Thonerde
mit 49,62 Proc. Kristallwasser. Der Ammoniakalaun ist leichter löslich in Wasser als der Kalialaun,
er wird wie dieser verwendet; sehr häufig ist die Ware ein Gemisch von Kalialaun und Ammoniakalaun. -
3) Chromalaun (Alumenchromatum, Chromokali sulfuricum); ein aus schwefelsaurem
Kali und schwefelsaurem Chromoxyd bestehendes
Doppelsalz, besteht aus bei auffallendem Lichte fast schwarzen, bei durchfallendem dunkelroten Kristallen,
die sich in Wasser mit violetter Farbe lösen. Man verwendet den Chromalaun in der Färberei. -
Die Versendung der A. geschieht in Fässern. Einfuhrzoll mit Ausnahme des Chromalauns, der nach Nr. 5 i
zollfrei ist, Tarif Nr. 5 e. Der Einfuhrwert von A. in das deutscheZollgebiet
belief sich 1880 auf 420000 Mk., der Wert der Ausfuhr auf 563000 Mk.
ist Natronfeldspat oder triklinischer
Feldspat, ein Mineral, welches ebenso wie Kalifeldspat in der Porzellanfabrikation
Verwendung findet und 11% Natron enthält.
Der A. ist meist farblos oder weiß, seltener gefärbt. -
Zollfrei.
(Eiweiss, lat. Albumen, franz. albumine); das
bei niedriger Temperatur eingetrocknete tierische Eiweiß; es bildet einen nicht unwichtigen Handelsartikel, da es in großen
Mengen als Verdickungsmittel der Farben in der
Kattun- und Wolldruckerei, zum Klären trüber Flüssigkeiten und zur Bereitung
des Albuminpapiers verwendet wird. Das A. ist ein allgemein verbreiteter Bestandteil der organischen
Welt, findet sich in dem Safte der Pflanzen, im Blute und der Fleischflüssigkeit der
Tiere, in größter Menge aber in den
Eiern der
Fische und Vögel. Im Handel hat man nur Eieralbumin und Blutalbumin; ersteres ist teurer als letzteres.
Das frische Hühnereiweiß zeigt
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am Aräometer 6° Bm., nach dem Absetzen von 10% Unreinigkeiten 5½° Bm., und 1 Lit. davon liefert
12½ bis 14% seines Gewichtes an trockenen A., von welchem das Kilo unter dem Namen Albuminum ex ovo mit circa 6½ Mk.
verkauft wird. Im Durchschnitte sollen 331 Eier, oder, 10% Unreinigkeiten mit in Rechnung gebracht, 366 Eier 1 k
trockenes A. und 4 k Eigelb liefern. Eine Zeugdruckmaschine konsumiert täglich nach Waitz 36 k Albumin. Im Handel erhält
man das Eieralbumin in Form kleiner spröder, durchsichtiger, dem arabischen Gummi ähnlicher Körnchen von blaßgelber Farbe;
sie müssen sich in kaltem Wasser leicht und vollständig zu einer farblosen, beim Schütteln stark schäumenden
Flüssigkeit lösen. Das Blutalbumin (Albuminum e sanguine) in bester Qualität besitzt ein dem Eieralbumin ähnliches Aussehen,
ist nur etwas dunkler gefärbt; die zweite Qualität ist dagegen bräunlichrot und undurchsichtig. - Die Darstellung dieser
beiden Arten von A. geschieht auf folgende Weise: das Hühnereiweiß, seltener das von Gänsen- und Enteneiern,
wird, nachdem es vom Dotter getrennt, sofort durch ein sehr feines Haarsieb geseiht, welches alle Unreinigkeiten zurückhält;
hierauf wird es in flachen Porzellantellern, welche auf Lattengestellen stehen, in einem gleichmäßig geheizten Räume bei 35 bis
40° C. eingetrocknet.
Aus dem Blute bereitet man das A. dadurch, daß man frisch aufgefangenes Blut
stehen läßt, bis der Blutfaserstoff (Fibrin) und der Blutfarbstoff von dem gelblichen Serum abgesondert und zu einen festen
Blutkuchen vereinigt sind; dieser hält noch viel Eiweiß zurück, wird daher in kleine Stücke geschnitten und zum Abtropfen
auf Siebe gebracht. Die abtropfende Flüssigkeit wird dann mit dem Serum ähnlich wie das Eiereiweiß
zum Trocknen gebracht. Man erhält 25 bis 30% des Blutes an Serum; das gesamte Blut eines Ochsen liefert 750 bis 800 Gramm
trockenes A., das eines mittelgroßen Kalbes 350 bis 400 und das eines Hammels 200 Gramm A. - Die Versuche
A. aus Fischroggen darzustellen, haben zu keinem günstigen Resultate geführt, da solches A. für die Zwecke der Zeugdruckerei
unbrauchbar war.
Frankreich, Österreich und Deutschland sind hauptsächlich Produzenten von A. Die Ausfuhr aus Frankreich belief sich 1875 auf 216280
k, wovon 128325 k nach Deutschland gingen. Nordamerika importierte früher gegen eine Million engl.
Pfunde A., 1877 war der Import jedoch auf 184000 Pfd. gesunken. Der Wert der Einfuhr von
A. in das deutsche Zollgebiet belief sich 1880 auf 1422000 Mk., der der Ausfuhr auf 860000
Mk. -
Das A. muß in gut verschlossenen Gefäßen an ganz trockenen Orten aufbewahrt werden, da es leicht Feuchtigkeit
anzieht und dann verdirbt. - Zoll: S. Tarif im Anh. Nr. 51 (zollfrei); Albuminoide (Eiweissleim)
Tarif Nr. 25 q 1.
(Acetaldehyd, Äthylaldehyd, Aldehydum); ein farblose, dünne, leichtbewegliche Flüssigkeit von ätherartigem
erstickendem Gerüche, ist leichter als Wasser, mischt sich mit diesem, sowie auch mit Alkohol und mit Äther in jedem Verhältnisse,
siedet schon bei 20,8° C. und verdampft sehr schnell, ist leicht entzündlich. Im Handel erhält man
das A. nur im alkoholhaltigem Zustande, wodurch sein Siedepunkt erhöht ist. Aus der Luft zieht das A. Sauerstoff an und
verwandelt sich nach und nach in Essigsäure. Verwendung findet das A. zur Darstellung von Aldehydgrün. Einfuhrzoll: S. Tarif
im Anh. Nr. 5 a.
jetzt nicht mehr sehr gebräuchlicher Theerfarbstoff, wird durch Einwirkung von Aldehyd auf
eine Lösung von Rosanilinsulfat und Zusatz von unterschwefligsaurem Natron dargestellt.
Man erhält es teils als bläulichgrünes
Pulver, teils in Teigform.
ist ein englisches obergäriges Nationalbier, von welchem man zwei Hauptsorten unterscheidet, nämlich bitteres
A., auch India-Ale oder Pale-Ale genannt, welches vorzugsweise in England konsumiert wird, und mildes
A. oder Scottish-Ale, das in Schottland vorgezogen wird. Zum Export, namentlich nach heißen Ländern, eignet sich nur die
erstere, sehr stark gehopfte Sorte. Außer diesen beiden Hauptsorten unterscheidet man noch je nach den Orten, wo dasselbe
gebraut wird, verschiedene Untersorten, so z. B. London-Ale, Bourton-Ale,
Leeds-Ale u. s. w. Gutes A. hat eine blaßgelbe Farbe, moussiert stark und zeichnet sich
durch seine Klarheit aus; es besitzt durchschnittlich 8% Alkohol und 15 bis 16% Extraktgehalt, ist demnach sehr dick und alkoholreich.
Zoll: S. Tarif im Anh. Nr. 25 a.
gemischtes, im Stück gefärbtes Köperzeug, dessen Kette aus weicher Seide, der Einschlag
aus weichem feinem Kammgarn besteht, wird in Amiens, Paris, Gera, Rochlitz u. s. w. fabriziert.
- Zoll: S. Tarif im Anh.
(Halfa, Sparto, Espartofaser); ein Faserstoff, der aus der in Marokko, Tunis und Algier in großer Menge wachsenden
und dort auch in Plantagen kultivierten Stipa tenacissima einer Grasart, gewonnen wird und dort einen bedeutenden Ausfuhrartikel
bildet. Man benutzt die A. in Spanien, Italien und seit 1870 auch in Österreich in der Korbflechterei
und daselbst auch als Durchzugsstroh der Virginier Zigarren, die grobe Faser zu Seilerarbeiten, die feine gebleichte Faser
in der Papierfabrikation, namentlich
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in England und Spanien. Die Faser wird nicht aus dem Halme, sondern aus den nicht flächenförmigen, sondern cylindrisch
gestalteten Blättern gewonnen. Die Faser ist grüngelblich glanzlos, rauh im Anfühlen und im Vergleiche mit den gewöhnlichen
Spinnfasern steif. Die A. ist zollfrei.
die Hülsenfrucht eines im sandigen trockenen Norden Chile's und auch in Kolumbien vorkommenden
Strauches, Inga Marthae;
sie enthält kleine, linsenförmige, schwärzliche Bohnen.
Die Ware kommt in Säcken von circa 75 k
und wird ihres hohen Gerbsäuregehaltes (bis zu 70%) wegen zum Schwarzfärben und zur Tintenfabrikation verwendet. -
Zollfrei.
ist eine weißglänzende, ziemlich leicht schmelzbare und sehr gußfähige Legierung, aus 94,5% Zinn, 5%
Kupfer und 0,5 Antimon bestehend, oder auch nur aus 7 Teilen Zinn und 1 Teil Antimon;
wird zu Tischglocken, Klingeln u. s. w.
verarbeitet - Zoll: S. Tarif im Anh.
(Krapproth, Lizarinsäure); ein aus der Krappwurzel darstellbarer roter Farbstoff, der jetzt auf künstlichem
Wege aus einem Bestandteil des Steinkohlentheers in sehr bedeutenden Mengen fabrikmäßig dargestellt wird. Man hatte
zwar auch schon vor der 1868 erfolgten Entdeckung des künstlichen A. diesen Farbstoff, aus der Wurzel dargestellt, in den
Handel gebracht, doch hat derselbe eine große Bedeutung nie erlangt, da der Preis zu hoch und das Präparat nicht rein genug
war.
Man erhielt nur 3% der Wurzel an Ausbeute, das Präparat war eine schwärzlichgrüne harzartige Masse
und wurde grünes Alizarin genannt. Das jetzt in den Handel kommende künstliche A. ist zwar auch nicht chemisch rein, aber
doch bedeutend reiner als das sogenannte grüne A.; man kann überdies aus diesem künstlichen Roh-Alizarin des Handels leicht
chemisch reines A. in beliebiger Menge darstellen. In der Krappwurzel ist das A. auch nur zum kleineren
Teile fertig gebildet enthalten, der größere Teil entsteht erst bei der Behandlung des Krapps mit Säuren oder bei der Gärung
desselben aus einem Glucoside, welches Schunk Rubian und Rochleder Ruberythrinsäure nannte (vergl. Krapp.).
Zur Fabrikation des künstlichen A. benutzt man das Anthracen (s. d.) des Steinkohlentheers;
dasselbe
muß zunächst gereinigt werden, da die rohe Ware nur 50 bis 60% reines Anthracen enthält;
es geschieht dies, indem man das
Roh-Anthracen schmilzt, bis nahezu 200° C. erhitzt und
dann einen überhitzten Dampfstrom von 220 bis 240° C. darauf
einwirken läßt;
die Dämpfe des sich hierbei verflüchtigenden A. werden in einer großen Kondensationskammer,
in welche zugleich noch kaltes Wasser eingespritzt wird, verdichtet.
Das A. wird dann durch Behandlung mit doppelchromsaurem
Kali und Schwefelsäure in Anthrachinon übergeführt; dieses verwandelt man durch Erhitzen mit Schwefelsäureanhydrit bis auf
160° C. in Antrachinonmonosulfosäure, welche mit Natronlauge neutralisiert wird. Das anthrachinonmonosulfosaure
Natron scheidet sich hierbei in weißen Kristallblättchen vollständig aus, während die über den Kristallen stehende Mutterlauge
das gleichzeitig gebildete anthrachinondisulfosaure Natron enthält.
Letzteres Salz verarbeitet man auf Alizarin-Gelbstich (ein noch Purpurin enthaltendes A.), während das Salz der Monosulfosäure
Alizarin-Blaustich liefert, d. i. ein A., welches fast ganz frei von Purpurin
ist. Die Überführung dieser Sulfosalze in A. geschieht durch Zusammenschmelzen mit Ätznatron bei einer 190° C. nicht
überschreitenden Temperatur. Die geschmolzene Masse wird mit heißem Wasser ausgewaschen und das A. aus seiner Verbindung
mit Natron durch eine Säure ausgefüllt.
Man erhält es dann als gelben, flockigen Niederschlag, der nach dem Auswaschen in Teigform in den Handel
gebracht wird. Nach einem abgekürzten Verfahren stellt man jetzt das A. auch dadurch her, daß man das Anthracen mittelst
Schwefelsäureanhydrit in Antracensulfosäure umwandelt, mit Natron neutralisiert und dieses Salz trocken mit Ätzkali bis
auf 250° erhitzt; durch Zusatz einer Säure zur wässrigen Lösung der Schmelze wird das A. abgeschieden.
- Im Handel erhält man das A. teils als 10 prozentige, teils als 20 prozentige Paste (Teigform).
Chemischreines A. erscheint in langen, glänzenden, durchsichtigen, dunkelgelben Kristallen, die bei 100° ihr Kristallwasser
verlieren und dadurch undurchsichtig und rot werden; zwischen 215 und 225° C. schmilzt das A. und sublimiert
dann größtenteils unzersetzt. Seiner chemischen Konstitution nach ist das A. als Bioxyanthrachinon zu betrachten. In kaltem
Wasser ist das A. nur sehr wenig löslich, leicht löslich ist es dagegen in heißem Alkohol, in Holzgeist, Äther und Eisessig;
diese Lösungen besitzen eine gelbe Farbe; in Alkalilaugen löst es sich dagegen mit blauvioletter Farbe.
Verwendung findet das A. in der Färberei und Zeugdruckerei in sehr bedeutenden Mengen. Nach den Angaben der badischen Anilin-
und Sodafabrik war der Verbrauch von künstlichen A. schon 1878 um circa 50% größer als jemals die Gesamtproduktion des
natürlichen Alizarins und Purpurins in Form von Krapp war und wurde schon damals die tägliche Produktion
von künstlichem A., als 10 prozentige Paste berechnet, in Europa auf 25000 k geschätzt. Dabei ist der Preis beträchtlich
heruntergegangen von 12 Mk. pro k im März 1873 auf 2,30 Mk. im Januar 1878;
ein Preis, der bedeutend niedriger ist, als der, den dieser Farbstoff in Form von Krapp je gehabt
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hat, denn die Wurzel liefert nur circa 1% reines A. Vor kurzem haben jedoch die deutschen Alizarinfabrikanten beschlossen,
vom an den Preis für 20 prozentige Alizarinpasten um 50% zu erhöhen. Hauptproduzent von A. ist Deutschland, welches 1874 schon 12 Alizarinfabriken
besaß, Frankreich und England je eine, welche zusammen jährlich 1250000 k A. in Teigform von 10% Gehalt
im Werte von 14000000 Mk. produzierten, hiervon kamen allein auf Deutschland 900000 k. Seitdem sind
noch zwei Fabriken in der Schweiz entstanden, dagegen haben in Deutschland zwei den Betrieb eingestellt. Dennoch wurde die
Produktion für 1876 auf 4 Mill. k (10 prozentiges) angegeben. Reines Anthracen liefert durchschnittlich
50% seines Gewichtes an trockenem A. Einfuhr:zollfrei. - Im Jahre 1880 belief sich der Wert der Ausfuhr von
Alizarin aus dem deutschen Reiche auf 20607000 Mk., der der Einfuhr nur auf 62000 Mk.
im Handel und industriellen Leben versteht man hierunter nur die Hydrate des Kali und
Natron, auch Ätzkali und Ätznatron;
vom wissenschaftlichen Standpunkte aus gehören ausser Kali und Natron nebst ihren Hydraten
auch noch Cäsion, Rubidion und Lithion hinzu. - Kalk, Baryt und Strontian bezeichnet man öfter als erdige Alkalien.
Häufig
wird auch das Ammoniak mit zu den A. gerechnet.
(Org. Basen). Mit diesem Namen belegt man diejenigen stickstoffhaltigen organischen Verbindungen, welche
basische Eigenschaften haben und fertig gebildet im Pflanzenreiche vorkommen. Die Zahl derselben ist schon ziemlich groß
und steht zu erwarten, daß auch noch weitere entdeckt werden. Die meisten derselben sind starke Gifte
und zugleich wertvolle Heilmittel. Diejenigen die im Handel vorkommen sind unter ihren Namen beschrieben; sie sind größtentheils
weiße kristallinische oder auch amorphe Körper ohne Geruch, nur das Coniin und Nicotin sind flüssig und haben einen starken
Geruch. Die Versendung geschieht in Glasgefäßen oder bei größeren Posten in Büchsen von Weißblech.
Im Detailverkauf dürfen die A. nicht abgegeben werden. Die gangbarsten A. sind: Chinin, Morphin, Aconitin, Strychnin, Atropin,
Veratrin, Physostigmin, Curarin und Coffeïn, sowie deren Salze. - Einfuhr:zollfrei.
(Henna, rote Ochsenzunge, rote Schlangenwurzel, lat. radixAlcannae, fr.
orcanette, engl. orchauet); ein Artikel des Droguenhandels, die Wurzel von Anchusa tinctoria
oder auch von Alcanna tinctoria, einer im südöstlichen Europa und Kleinasien heimischen Pflanze, die namentlich in Ungarn
angebaut wird. Die Wurzel ist spindelförmig, wenig ästig, 10-15 cm lang, mit einer sich leicht abblätternden, dunkelvioletten
bis braunroten Rinde bedeckt, welche der Träger des Farbstoffs ist, während der leicht zerbrechliche
Holzkörper auf dem Querbruche nur gelblichweiß erscheint. Deutschland bezieht seinen Bedarf meist aus Ungarn; in England
werden jährlich über 15000
engl. Pfunde verbraucht, in Nordamerika ebensoviel. Die A. wird
zum Rotfärben von Haarölen, Pomaden und Weingeistlacken verwendet. - Einfuhr:zollfrei.
ist der in der Alkannawurzel enthaltene rote Farbstoff;
er kommt im unreinen Zustande als breiförmige Masse
in den Handel und wird durch Extraktion der Wurzel mit Benzol und Abdestillieren des Benzols aus dieser Lösung gewonnen.
In Wasser ist dieser Farbstoff unlöslich, er löst sich aber leicht in fetten und ätherischen Ölen,
sowie auch in Alkohol mit prächtig roter Farbe, die durch Alkalien in Blau übergeht.
dieser Name bedeutet, wenn ohne jede nähere Bezeichnung gebraucht, in der Wissenschaft stets so viel als
Weingeist, Äthylalkohol oder Spiritus (s. d.).
Im Spiritushandel versteht man unter A. die schlechteste
Sorte des rectifizierten Sprits, die nicht zur Bereitung geistiger Getränke, u. s. w. verwendet
werden kann, sondern nur an chemische Fabriken verkauft wird. - Zoll: S. Tarif im Anh.
Allgemeinname für eine große Gruppe chemischer Verbindungen, die mit dem Weingeist
oder Spiritus, dem Hauptrepräsentanten der Gruppe gewisse Ähnlichkeiten im chemischen Verhalten und der chemischen Konstitution
zeigen. Im Handel kommen für gewöhnlich nur folgende A. vor: Äthylalkohol (Spiritus), Methylalkohol, Amylalkohol, Phenol,
Cresol, Thymol und Glycerin.
es sind Senkwagen oder Aräometer, die zur bequemen Bestimmung des Alkoholgehaltes alkoholischer Flüssigkeiten
durch das spezifische Gewicht benutzt werden. Im deutschen Reiche sind jetzt nur geaichte Normalalkoholometer
zulässig;
sie sind aus Glas gefertigt, mit Thermometer versehen und bilden einen Handelsartikel derjenigen Firmen, die mit
optischen und physikalischen Apparaten handeln. - Zollfrei.
ein Artikel des Droguenhandels, besteht aus dem eingetrockneten Saft der Blätter verschiedener
Arten der Aloëpflanze. Man unterscheidet im Handel zwei Hauptformen von A., nämlich Leberaloë (Alëe hepatica) und glänzende
Aloë (Aloë lucida); die zu letzterer gehörigen Sorten sind stark glänzend, auf der Bruchfläche und in dünnen Schichten
durchscheinend, während die ersteren, die Leberaloësorten, matt, leberfarben und undurchsichtig sind. Sämtliche Sorten
von A. besitzen einen äußerst bitteren Geschmack und einen eigentümlichen Geruch. - Man unterscheidet
folgende zur Aloë lucida gehörige Sorten:
1) Socotrin-Aloë oder
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türkische A. (Aloë socotrina); diese Sorte wurde früher auf der Insel Socotora im Golf von Aden gewonnen; jetzt kommt
jedoch keine A. mehr von dort, sondern man belegt mit diesem Namen teils die von Maccula unweit Kosseir an der arabischen
Südküste kommende, teils auch die von Zanzibar. Man erhält diese Sorte in großen braunroten, innen
oft noch weichen Stücken mit muschligem, glasglänzendem Bruche, an den Kanten granatrot durchscheinend. Stammpflanzen sind
Aloë vulgaris und A. socotrina.
2) Kap-Aloë (Aloë capensis), kommt vom Kap der guten Hoffnung, hat eine tief braune Farbe, ist außen grünlich
bestäubt. Diese bei uns gebräuchlichste Sorte soll aus Aloë arborescens, A. ferox, A. africana, A. spicata
u. and. bereitet werden.
3) Curaçao-Aloë (Aloë curassavica), von der gleichnamigen Insel, ist außen glänzend schwarz, im Bruche dunkelbraun,
undurchsichtig, kommt fast gar nicht in unseren Handel; dasselbe gilt auch von der indischen oder Bombay-Aloë. Unter den
Leberaloësorten ist die beste
4) die Barbados-Aloë (Aloë Barbadensis), welche in Westindien aus verschiedenen dort kultivierten Aloësorten, hauptsächlich
aber Aloë vulgaris gewonnen wird. Man erhält sie von Jamaika und Barbados in Kürbisflaschen; sie ist gewöhnlich schwarzbraun,
undurchsichtig, im Bruche uneben, wenig wachsglänzend und riecht beim Anhauchen safranartig.
Als geringere Sorten von Leberaloë gehen im Handel die nicht glänzenden arabischen, griechischen und
Bombayaloësorten. Echte Leberaloë zeigt in dünnen Splittern mit Wasser befeuchtet unter starker Vergrößerung hellgelbe,
prismatische Kristalle von Aloin, welches in den glänzenden Aloësorten fehlt, weil es in diesen verändert ist. - Die A. wird
zu medizinischen Zwecken, neuerdings auch zur Herstellung brauner Farben für die Färberei verwendet.
Eine für medizinische Zwecke nicht brauchbare, Sand und Unreinigkeiten enthaltende Sorte ist die Roßaloë (Aloë caballina),
sie bildet eine schwarze glanzlose Masse und wird aus Blättern gewonnen, die bereits extrahiert wurden. In Apotheken hat
man ein Aloëextract (Extractum Aloës), der wäßrige, eingedickte Auszug der A. - Die Einfuhr
der A. ist zollfrei.
Aus der Aloë lassen sich verschiedene Farbstoffe darstellen, so namentlich Pikrinsäure, Aloëtinsäure
und Chrysaminsäure.
Ein Gemenge der letzten beiden Säuren kommt als Echtbraun in den Handel und wird zum Färben von Wolle,
Baumwolle und Leder verwendet.
Diese beiden Säuren haben auch die merkwürdige Eigenschaft, an sich unechte
Farbstoffe, wie z. B. Orseille, Anilinfarben, lichtecht zu machen, wozu schon ein verhältnißmäßig geringer Zusatz genügt.
- Zollfrei.
(Agavehanf, fr. chanvre d'aloës, engl. Aloe-hemp). Dies Fasermaterial wird gewonnen aus den Blättern einiger
in Mittelamerika, Westindien, Südamerika und Ostindien heimischen Arten der Agave, besonders von Agave americana.
Letztere Pflanze ist auch bei uns bekannt, da sie vielfach in Gewächshäusern gezogen wird. Ihre Gestalt besteht aus einem
Satz bretartiger, mannshoher, graugrüner, mit Stacheln besetzter Blätter, einer
riesigen Aloë vergleichbar läßt sich
auch im gewöhnlichen Leben als Aloë bezeichnen mit dem Beisatz hundertjährig, weil sie bei uns nur höchst
selten einmal ihren prächtigen Blütenschaft treibt. Im südlichen Europa, namentlich Portugal, Südspanien, Sicilien, auch
in Algier, ist die Agave so gut wie heimisch geworden; sie dient dort aber hauptsächlich zu Einzäumungen von Grundstücken,
welche das Vieh wirksam abhalten; auch die Verwendung zu Tauwerk (aus algierischer Faser) scheint bei den Franzosen
neuerdings in Gang zu kommen. In Amerika erhält man Agavepflanzungen zunächst zur Gewinnung des Saftes, welcher nach bald
eintretender Gährung ein berauschendes Getränk liefert, das unter dem Namen Pulque von den niedern Volksklassen allgemein
konsumiert wird.
Der Saft kann erst erhalten werden, wenn der Blütenschaft, etwa 10 Jahre nach der Pflanzung, anfängt
aus der Mitte der Blätterkrone aufzusteigen, man schneidet ihn so tief aus, daß eine Höhlung entsteht, welche man einige
Zeit hindurch täglich ausschöpfen kann. Die Agave kommt durch diese Behandlung zum Absterben, nutzt aber noch weiter durch
die Fasern, die sich in Unzahl parallel laufend durch die Länge der Blätter ziehen. Um sie frei zu
machen, werden die Blätter zwischen Walzen gequetscht, die fleischigen Teile herausgewaschen, die Fasern getrocknet und
gekämmt.
Der so gewonnene Stoff heißt in Mexico Pita, in Yucatan Sisal, in Nordamerika Tampico temp, in England flexian fibre oder
fl. grass. Auf Cuba und in Brasilien wächst eine der mexikanischen Agave verwandte Art, A. cubensis,
die in derselben doppelten Weise, anf (Anmerkung des Editors: richtig: als) Getränk und Faserstoff, benutzt werden soll.
Der A. ist gelblichweiß, glänzend, von besonderer Festigkeit und geringem spezifischem Gewicht; er dient besonders zu Schiffstauen,
welche viel stärker und elastischer als hänfene sind und nicht geteert zu werden brauchen. In der nordamerkanischen
(Anmerkung des Editors: richtig: nordamerikanischen) Marine sind dergleichen Taue sehr allgemein in Gebrauch; auch auf belgischen
Schiffen sind sie eingeführt und aus Belgien gelieferte Breitseile sind jetzt auch in westphälischen Kohlen- und Bergwerken
statt der Drahtseile in Gebrauch gekommen und gut befunden. Man fertigt aus den Fasern außerdem Packtücher,
Kaffeesäcke, Teppiche, feinere und gefärbte Seilerwaren u. s. w., künstlich gekräuselt dient er
als Polstermaterial. - Der Hanf ist zollfrei, das Garn daraus, sowie die Gewebe werden wie Leinen nach Tarif Nr. 22 a,
b, d u. e 2 verzollt.
er kann nur aus der Leberaloë,
am besten aus der Barbados erhalten werden, da er in den anderen Sorten größtenteils verändert ist und nicht mehr kristallinisch
erhalten
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mehr
werden kann. Das A. bildet sternförmig gruppierte Kristallnadeln von schwefelgelber Farbe und anfangs süsslichem, später
intensiv bitterem Geschmack;
es löst sich erst in 600 Teilen kaltem Wasser, dagegen leicht in Alkohol und in Äther.
Das A. wird
neuerdings medizinisch verwendet. - Zollfrei.
Alse (frz. alose, engl. chad, shad), Mutterhäring,
Maifisch (Alausa vulgaris). Eine dem Häring verwandte Fischart, die in der Nordsee, dem Mittelmeer, in den nordamerikanischen
Gewässern lebt, im Frühjahr, um zu laichen, die Flüsse aufwärts zieht und hierbei sowie an den Küsten viel und eifrig
gefangen wird, denn der Fisch wird bis zu 1 M Länge und 2-3 k Schwere gefunden und hat ein sehr wohlschmeckendes
Fleisch. Engländer wie Nordamerikaner treiben damit einen starken Handel, indem sie denselben gleich den Häringen einsalzen
und in Fässern verpackt, auch geräuchert versenden, die ersteren namentlich nach Portugal, Spanien und Italien. Die A. hat
das Eigentümliche, daß sie in der Jugend ein feines Zahngebiß besitzt, welches im reifern Alter verschwindet.
- Zoll: S. Tarif im Anh. gesalzene: Nr. 25 g 2., frische: Nr. 37 a
(zollfrei).
die mittlere der in den südamerikanischen Hochlanden, besonders in Peru, vorkommenden dreierlei Lamaziegen
oder Schafkameele, Lama, Alpaka, Vicuna oder Vicogna, dient dort gezähmt als kleines Lasttier, nützt
durch ihr wohlschmeckendes Fleisch und vorzüglich durch ihr feines, weiches und glänzendes, 16-22 cm langes Wollhaar. Das
Vlies des A. ist 3-8 k schwer und besteht eigentlich mehr aus Flaum als Wolle. Die Feinheit des Haares ist aber selbst an einem
und demselben Vlies sehr verschieden und daher das Sortieren des Stoffs behufs der Verarbeitung schwierig.
Die Naturfarben des Vlieses sind verschiedene Schattierungen von rotbraun bis schwarz, seltener, von scheckigen Tieren, weiß
und grau. Die Wolle wird meistens in ihren naturellen Farben verarbeitet. Ihr Preis ist bei uns 2-2.6 Mk. pro
k. In England ist dieser Rohstoff zuerst und schon seit einer Reihe von Jahren in Arbeit genommen worden
und die sämtliche nach Europa kommende Wolle geht noch jetzt nach England, von wo sie teils zu Garn versponnen und als Gewebe,
teils roh auf den Kontinent kommt.
Jetzt werden auch hier, in Frankreich und Deutschland, Alpakastoffe vielfach erzeugt. Am häufigsten
wird die Alpakawolle im Gemisch mit andern Stoffen versponnen, nicht bloß mit einem, sondern selbst zweien und dreien, gewöhnlich
Baumwolle, Mohair, Seide oder Flockseide, Kammgarn. Andererseits werden mancherlei gemischte Gewebe fabriziert, z. B.
Alpakamixtur mit schwarzer oder farbiger Baumwollkette, indeß das Alpakagarn als Einschuß in irgend einer Naturfarbe die
Nüancierung erzeugt.
Die Alpakagarne werden auch gezwirnt und dadurch ein höherer Seidenglanz erzeugt. Andere Gewebe bestehen aus Seide und Alpakagarn
oder aus abwechselnd seidenen und wollenen Kettfäden mit Alpakaeinschuß. Die Verwendung des Stoffs und die Webwaren, in
denen derselbe mehr oder weniger vertreten ist, sind
überhaupt so mannichfaltig, daß ins Speziellere
nicht eingegangen werden kann. Alpakastoffe dienen zu den verschiedensten Zwecken, zu Kleider-, Rock-, Hosen-, Mäntel-,
Möbelzeugen, namentlich zu Shawls und den Franzen und Besätzen an denselben; dann auch für Regenschirme, die in ihren wohlfeilem
Sorten gewiß die allerwenigste A. erwarten lassen. Im Jahre 1879 wurden von diesem erst seit 1836 bekannten
Stoffe 2162892 k Alpakawolle eingeführt. Zollfrei. - Wahrscheinlich weil Alpaka gewissermaßen ein Modewort war, haben Wiener
Industrielle den Namen auch auf die unter dem Namen Argentan, Alfenid, Neusilber bekannte Legierung aus Kupfer, Zink und Nickel
übertragen. Mit A. bezeichnet man im besonderen versilbertes Argentan. Verwendung findet dasselbe namentlich
zu Beschlägen von Schatullen und sonstigen eleganten Kunsttischlereien. Auch kommen sehr viele Eßbestecke aus Neusilber
unter diesem Namen in den Handel.
(Eibischwurzel, Altheewurzel, radix Althaeae); ein Artikel des Droguenhandels, die Wurzel derselben Pflanze,
von welcher das Althäkraut abstammt. Die Wurzel wird vor dem Trocknen geschält, sie ist fingerdick, etwas biegsam, gelblichweiß,
länglich runzelig, auf dem Bruche körnig, eben und weiß;
sie enthält neben etwas Asparagin sehr viel Schleim. Im Handel
unterscheidet man bairische, französische und belgische Althäwurzel;
die bairische ist von Ansehen
weniger weiß und markig, als die französische, wird aber hinsichtlich ihrer Wirkung mehr geschätzt;
die belgische kommt
seltener zu uns.
Die A. wird namentlich in der Gegend von Schweinfurt, Bamberg und Nürnberg stark angebaut, der jährliche
Ertrag wird auf 200000 bis 250000 k geschätzt. Man verkauft sie auch schon geschnitten in Form kleiner
Würfelchen (radix Athaeae consica (Anmerkung des Editors: richtig: radix Althaeae consica)) und als grobes und feines Pulver.
- Zollfrei.
(Thonerdemetall), das im Alaun und in der Thonerde enthaltene Metall; es kommt nicht unverbunden in der
Erde vor, sondern immer nur mit Sauerstoff vereinigt als Thonerde oder Aluminiumoxyd, seltener mit Fluor verbunden, wie z. B.
im Kryolith. Das A. ist ein weißglänzendes, sehr dehnbares Metall; es läßt sich zu Blech auswalzen (Aluminiumblech) und
zu Drath ausziehen (Aluminiumdraht); man kann es auch, ähnlich wie Gold und Silber, in sehr dünne Blättchen
schlagen, die als Aluminiumfolie oder Blattaluminium
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