v1 verbunden, welcher eine Öffnung in der Oberwand mn eines die Mündungen beider
Rohre P und Q umgebenden
Kastens von
obenher verschließt, während der
Raum der
Kammer V über v1 mit dem
Rohr P durch den
Schlitz s verbunden ist. Die Öffnung
in der Wand mn ist etwas kleiner als der
Querschnitt des
Rohres P, so daß der in dem
Kasten herrschende
Luftdruck auf v stärker schließend wirkt als auf v1 öffnend, und somit beide zuhält, bez.
wenn geöffnet, schließt, jedoch nur mit derjenigen geringen
Kraft,
[* 2] die dem
Überdruck auf die größere
Fläche des
Ventils
v entspricht.
Hierdurch soll erreicht werden, daß die
Ventile schon durch eine geringe
Kraft geöffnet werden können.
Kommt nun ein Zug
von A an, so stößt die vorderste
Büchse desselben das
Ventil
[* 3] v auf, und zwar ist der
Stoß infolge des geringen
Widerstandes des
Ventils gegen das Öffnen nur ein geringer. Der Zug
muß nun durch die ihm innewohnende
lebendige Kraft
entgegen dem
Widerstand der verdichteten
Luft in Q vorwärts getrieben werden, bis der den Zug
schließende Treiber die Anschlußstelle
des
Reservoirs R passiert hat, so daß der
Luftdruck hinter ihn tritt.
Ein Entweichen von
Druckluft aus
L ist dann nicht mehr möglich, weil sich das
Ventil vv1 sofort nach
dem
Durchgang des Treibers geschlossen hat. Natürlich tritt bei diesem Übergang eine momentane Verminderung der
Geschwindigkeit
ein und zwar um so mehr, je längere Zeit der Zug
dem
Luftdruck entgegenarbeiten muß, also je weiter R von V entfernt ist; deshalb
ist R thunlichst nahe an V zu legen. Im weitern Verlauf wirkt die verdichtete
Luft auf den Zug
ein und treibt
ihn mit einer dem
Luftdruck entsprechenden
Geschwindigkeit nach dem
Amt C, wo sich eventuell dieselben Vorgänge wiederholen
können.
Erfolgt die Beförderung durch Luftverdünnung oder zugleich durch
Verdichtung von der einen und Verdünnung von der andern
Seite, so ist die
Wirkung der Vorrichtung eine ähnliche. Damit das Doppelventil vv1 sicher schließt, ist unter der Messingplatte
mn noch ein
Elektromagnet M angeordnet, dessen
Pole den unter dem
Ventil v1 angebrachten
Anker
[* 4] U kräftig nach unten ziehen,
so daß beide
Ventile fest gegen ihre mit Kautschukringen belegten Sitze angedrückt werden. Dieses Anpressen
darf aber in dem
Moment, wo ein Zug
durchgelassen werden soll, nicht stattfinden, deshalb muß der den
Magneten erregende elektrische
Strom für die Dauer des Übergangs des
Zuges unterbrochen werden, was mit
Hilfe eines ins
Rohr P hineinragenden Kontakthebels
durch den Zug
selbst geschieht.
In
Amerika
[* 5] ist eine pneumatische
Post nach dem
SystemJohnson geplant und zwar zunächst zwischen
New York
und
Chicago. In einem etwa 1 m weiten
Rohr, das unten mit einer Flachschiene versehen ist, soll eine zur
Aufnahme der zu befördernden
Gegenstände bestimmte
Hohlkugel unter Anwendung von gepreßter und verdünnter
Luft bewegt werden, so
daß die
Kugel auf der
Schiene rollt, wodurch die
Reibung
[* 6] auf ein
Minimum zurückgeführt ist. Die erforderliche Betriebsluft
(sowohl
Preßluft als verdünnte
Luft) soll durch eine 25pferdige
Dampfmaschine
[* 7] mittels Rootsscher
Ventilatoren (s. Bd. 6, S.
976) erzeugt werden.
Die
Kugel, deren
Durchmesser etwas kleiner ist als der des
Rohres, rollt aus der obern
Kante der Flachschiene,
also vollständig frei. Der geringe Verlust an Triebkraft durch den Spielraum zwischen
Kugel und
Rohr (Undichtheit) soll wegen
der außerordentlich hohen
Geschwindigkeit, mit welcher die
Kugel fortbewegt wird, kaum in Betracht kommen. Die
Geschwindigkeit
beträgt nach
den Ergebnissen bei einer Versuchsanlageca. 27 m pro
Sekunde. (Die
Kugel durchlief die Versuchsstrecke
von etwa 300 m
Länge in 11
Sekunden.) Hierbei ist jedoch in Betracht zu ziehen, daß sie infolge ihrer
Trägheit nur allmählich
in
Bewegung gesetzt werden konnte und ihre größte
Geschwindigkeit erst gegen Ende der
Strecke erlangte.
Die größte
Geschwindigkeit muß aber viel größer sein als die auf die ganze Versuchsstrecke verteilte
mittlere. Man hofft, auf zusammenhängenden, großen
Strecken der
Kugel eine
Geschwindigkeit von 130-140 m in der
Sekunde erteilen
zu können, also etwa die fünffache
Geschwindigkeit der schnellsten Eisenbahnzüge. Die Postsendungen von
New York nach
Chicago,
welche zur Zeit noch 25
Stunden brauchen, würden mit der
Johnson-Rohrpost diese
Strecke in etwa 5
Stunden zurücklegen.
Das
Gewicht der
Kugel mit
Inhalt betrug bei den
Versuchen 340 kg. An der Endstation wird die
Kugel von einem
Luftkissen empfangen,
durch welches ihre
Geschwindigkeit allmählich auf
Null reduziert wird. Es können auch mehrereKugeln in
einigen Zwischenräumen zu gleicher Zeit fortbewegt werden. Einem
Zusammenstoß derselben wird durch die dazwischen befindlichen
Luftkissen vorgebeugt. Bei den
Versuchen hat sich herausgestellt, daß die
Kugel auf gerader
Strecke, der
Schiene folgend, genau
in der Mitte des
Rohres läuft, ohne gegen dessen Wandungen anzustoßen, wovon man sich durch Anfärben
der Kugeloberfläche wiederholt überzeugte. Die
Kugel wird nämlich ähnlich einem im
Gang
[* 8] befindlichen Zweirad durch die
schnelle Fortbewegung im
Gleichgewicht
[* 9] erhalten. In
Kurven ist die Laufschiene nach Maßgabe des
Radius der
Kurve von dem tiefsten
Punkte des Rohrquerschnitts nach der äußersten Seite hin zu versetzen, um dem
Anlaufen derKugel gegen
das
Rohr infolge der
Zentrifugalkraft
[* 10] vorzubeugen.
Seitdem bildete er seinen
Stil immer mehr nach der Seite des
Naturalismus aus.
Schon das 1878 ausgestellte
Fest des
Silen (im
Museum zu
Gent)
[* 14] trug dieses Gepräge, mehr aber noch der
Streik der Kohlenarbeiter (1880,
im
Museum zu
Valenciennes), womit er in die
soziale Frage eingriff, die er 1885 wiederum in einem figurenreichen Gemälde: die
Arbeit, einem Bauplatz in
Suresnes an der Seine mit Steinhauern,
Maurern und Zimmerleuten, streifte. Dieses
Bild war bereits
nach denGrundsätzen der naturalistischen
Hellmalerei durchgeführt, und in dem gleichen
Stile bewegen
sich auch seine zahlreichen Bildnisse, Genrefiguren und
-Gruppen,
Landschaften und
Marinen, die in einer sehr derben
Manier nur
auf die materielle
Wirkung gemalt sind. Er ist seit 1883
Ritter des
Ordens der
Ehrenlegion.
[* 15] Der Umbau und die Erweiterung der Stadt ist auf
Grund des im J. 1882 festgestellten
¶
mehr
Planes fortgeschritten. Die projektierten Bauten, von denen für den Staat ein Justizpalast, eine Poliklinik, eine Akademie,
ein Militärlazarett und eine Kaserne, für die Stadt zwei Brücken,
[* 17] die Tiberkais, die Fortsetzung der Via Nazionale durch
den Corso VittorioEmanuele, der Umbau des Ghetto, die Kanalisation und die Anlage von Markthallen
[* 18] bestimmt
sind, waren etwa zur Hälfte schon vollendet, als finanzielle Schwierigkeiten der weitern Ausführung hindernd in den Weg
traten.
Die finanziellen Verhältnisse Roms, welche seit der Erhebung der letztern zur Hauptstadt infolge der plötzlich veränderten
und gesteigerten Bedürfnisse, aber auch infolge mangelnder Sparsamkeit im städtischen Haushalt keine geordneten waren, sind
nämlich in immer größere Verwirrung und schließlich an einen ernsten Wendepunkt geraten. Schon im
J. 1881 war ein Gesetz zu dem Zweck, den städtischen Finanzen zu Hilfe zu kommen, erlassen worden. Die für den Umbau und die
Erweiterung der Stadt bestimmte Anleihe von 150 Mill. Lire wurde vom Staat unter der Voraussetzung garantiert,
daß die Stadt durch Erhöhung ihrer Einnahmen sich in die Lage setze, allen Verbindlichkeiten zu genügen.
Auch verpflichtete sich der Staat zu einem Zuschuß von 2½ Mill. Lire auf 20 Jahre. Die Stadtvertretung wollte aber von Steuererhöhungen
nichts wissen, während sich die Ausgaben fortwährend steigerten. Die 150 Mill. wurden bei der herrschenden
Mißwirtschaft und den in die Höhe getriebenen Grundpreisen, welche die Kosten der Expropriationen ins Ungemessene steigerten,
bald vollständig verausgabt, ohne daß die projektierten Bauten vollendet worden wären.
Das bereits seit Jahren im städtischen Haushalt vorhandene Defizit mußte endlich eingestanden werden und zwar für das Jahr
1889/90 mit 6,9 Mill. Lire. Außerdem ergab sich, daß 30 Mill. fehlen, um
die notwendigsten Bauarbeiten zu erledigen. Angesichts dieser Sachlage sah sich die Regierung genötigt, die Aufbesserung der
FinanzenRoms in die Hand
[* 19] zu nehmen. Durch das Gesetz vom wurde vor allem die Stadt von der Verpflichtung,
aus eignen Mitteln zur Tiberregulierung beizutragen, welche nunmehr dem Staat ganz übertragen wird, entlastet; ferner übernimmt
der Staat die Fortsetzung verschiedener andrer öffentlicher Bauten, so des Justizpalastes, der Poliklinik, mehrerer Straßen,
Brücken etc. Eine weitere Konzession ist die, daß die Stadt von den gesetzlichen Verpflichtungen zu öffentlicher Wohlthätigkeit
entbunden wurde, welche der Staat nunmehr aus den in seine Verwaltung übernommenen römischen opere pie
bestreitet.
Die Regierung übernimmt weiter die Verwaltung der römischen Verzehrungssteuer und garantiert der Stadt hieraus einen jährlichen
Reinertrag von 14 Mill. Lire. Der jährliche Zuschuß von 2½ Mill. Lire wird auf 60 Jahre ausgedehnt. Die für die
dringendsten öffentlichen Bauten benötigten Summen zahlt die Regierung voraus und hält sich dafür an den von der Stadt
aufzubringenden Annuitäten schadlos. Durch Ersparungen und Erhöhung einzelner Steuerkategorien endlich soll das Defizit im
städtischen Haushalt in Zukunft beseitigt werden. Da die Gemeindevertretung von Rom gegen den von der Regierung im Parlament
eingebrachten GesetzentwurfWiderspruch erhoben und ihre Demission gegeben hatte, wurde dieselbe von der Regierung aufgelöst
und ein Regierungskommissar an die Spitze der städtischen Verwaltung gestellt.
Das Jahr 1889 war auch außer den städtischen finanziellen Verwickelungen für in wirtschaftlicher Beziehung ein sehr ungünstiges.
Die
Kreditverhältnisse gestalteten sich immer schwieriger, Zahlungseinstellungen und Fallimente nahmen
in bedenklicher Weise zu, die Lage des Geldmarktes wurde stets prekärer. Den Hauptanteil an diesen Zuständen trug die Überspekulation
in Neubauten und Baugründen, weshalb auch namentlich die Kreise
[* 20] der Bauunternehmer von Fallimenten betroffen wurden.
Viele angefangene Häuserbauten blieben infolgedessen unvollendet stehen, zahlreiche Arbeiter wurden entlassen und mußten
in ihre Heimat zurückkehren. Trotz der Ungunst der Finanzlage der Stadt werden übrigens neue Pläne für große öffentliche
Anlagen ernstlich erwogen. Ein Projekt geht dahin, Rom zu einem Seehafen zu machen und einen Hafen nahe bei der Basilika
[* 21] SanPaolo
fuori le mura (an der Via Ostiense) anzulegen, welcher durch einen geradlinigen, ca. 20 km langen, 10 m
tiefen, 40-80 m breiten Kanal
[* 22] mit dem Meere bei Castel Fusano verbunden werden soll.
Ein mit den städtischen Neubauten in Verbindung stehender Plan ist die Freilegung des herrlichen PalazzoFarnese, von dem bisher
nur die Vorderfassade einem Platze zugewendet ist. Für den Entwurf zum Neubau eines Parlaments ist vorläufig
eine Konkurrenz ausgeschrieben worden. Dagegen kommt die angeregte Herstellung einer bequemen und übersichtlichen Verbindung
der hauptsächlichsten historischen DenkmälerRoms zu einer öffentlichen Passeggiata archeologica aus den besprochenen finanziellen
Rücksichten in nächster Zeit nicht zur Ausführung. Auf dem Gebiete des Verkehrswesens ist der bereits
im Juli 1888 eröffneten Eisenbahnlinie Rom-Solmona, wodurch die Bevölkerung
[* 23] der Abruzzen eine bequeme Verbindung mit der Hauptstadt
erhalten hat, dann der in Bau genommenen Lokalbahnen von Rom nach Laurento, wo ein Seebade-Etablissement errichtet werden soll,
und von Rom nach Segni Erwähnung zu thun.
Von dem als Campagna bezeichneten, um die Hauptstadt herum sich ausdehnenden, ca. 200,000 Hektar umfassenden
Gebiet (Agro Romano) sind zur Zeit nur 7530 Hektar im nächsten Umkreis von Rom eigentlich kultiviert, vorzugsweise mit Wein.
Im übrigen herrscht fast ausschließlich Weidewirtschaft vor; nur etwa 1/10 der Fläche wird unter den Pflug
[* 24] genommen und zwar
infolge der Konkurrenz des billigen überseeischen Getreides, der Entvölkerung und der hygienischen Übelstände
der Campagna von Jahr zu Jahr weniger. Im J. 1887 zählte man in der römischen Campagna 19,355 Rinder
[* 25] und Büffel, 211,924 Schafe,
[* 26] 7500 Pferde,
[* 27] 2600 Esel
und Maultiere und 12,600 Ziegen.
In der Frage der Kultivierung der Campagna ist bisher nicht viel geschehen. Nachdem schon vor 20 Jahren
durch königliches Dekret eine Kommission zum Studium der Frage eingesetzt worden war, kam endlich 1883 ein Gesetz zu stande,
welches die Errichtung größerer Wirtschaftsbetriebe, die Viehhaltung und Wiesenkultur, Wege- und Grabenanlagen, Zuleitung
von Trinkwasser etc. zum Gegenstand hatte. Für diese Bonifizierung, welche nur für den Umkreis der Stadt
bis zu 10 km vorgeschrieben ist, wurden nur 1½ Mill. Lire ausgeworfen. Auch steht gegenüber dem Widerstand der Grundbesitzer
nur das unerwünschte Mittel der Expropriation zu Gebote.
Vgl. Sombart, Die römische Campagna (Schmollers »Staats- und sozialwissenschaftliche
Forschungen«, Bd. 8, Heft 3, Leipz.
1888).
Seit 1884 gibt er an der Spitze einer großen Anzahl namhafter
Altertumsforscher das »Ausführliche Lexikon der griechischen und römischen Mythologie« (Leipz., mit zahlreichen Abbildungen),
das umfassendste Werk dieser Art, heraus, das sich zur Aufgabe gestellt hat, die griechisch-römischen Mythen und Kulte unter
Berücksichtigung der Monumente möglichst objektiv und vollständig darzustellen, während als Zweck der
oben erwähnten Monographien die Vervollkommnung der mythologischen Forschungsmethode sich bezeichnen läßt.
Es ist vielfach die Meinung verbreitet, daß manche neuere Rosen infolge zu weit getriebener Kultur geringen oder
keinen Geruch besitzen. Dies ist ein Irrtum; der Geruch ist unter den Rosen sehr verschieden verteilt. Am
entwickeltsten tritt er bei den Zentifolien auf. Die Gruppe der Hundsrosen enthält ein ähnliches, aber viel schwächeres
Parfüm. Die durch Kreuzung der Theerosen (Rosa fragrans Riv.) und der bengalischen Rosen (Rose semperflorensCurt.) mit der Zentifolie
sich ergebenden Bastarde haben große Mannigfaltigkeit in den verschiedenen Wohlgeruchsabstufungen.
Die Bastarde zwischen Rose moschata und Rose semperflorens, die sogen.
Noisetterosen, sind dagegen meist geruchlos. Rose Banksia alba besitzt einen ausgesprochenen Geruch nach Veilchen, während der
Rose lutea kein bestimmtes Parfüm eigen ist. Die Gruppe der Zimtrosen hat mit Ausnahme von 2-3 Sorten keinen starken Wohlgeruch,
und die Pimpinellifolien riechen fast gar nicht. In der Gruppe der Villoseen sind die Blumenblätter fast
geruchlos, während die Laubblätter öldrüsenreich sind und die der Rose vinosa einen terpentinähnlichen Geruch ausströmen.
Einen
ganz vorzüglichen Duft besitzen die Laubblätter der Rubiginosen.
OttoAugust, Astronom, geb. zu Tukkum in Kurland, siedelte 1811 mit seinem Vater, einem Arzt, nach
Königsberg
[* 55] i. Pr. über, studierte 1819-25 daselbst Astronomie
[* 56] unter Bessel, dessen Assistent er mehrere Jahre lang war, ging 1826 als
außerordentlicher Professor der angewandten Mathematik und Observator an der Sternwarte
[* 57] an die UniversitätHalle,
[* 58] wurde 1831 zum ordentlichen Professor ernannt und starb, seit 1879 von der Verpflichtung, Vorlesungen zu halten, entbunden, Da
der Zustand der Halleschen Sternwarte astronomische Beobachtungen nicht begünstigte, so ist Rosenbergers astronomische Thätigkeit
in Halle neben seinen Vorlesungen auf rechnerische Arbeiten beschränkt geblieben, von denen die eine (in
Bd. 6 der »Astronomischen Nachrichten«) die lappländische Gradmessung,
[* 59] die andre aber (in Bd. 8-13 der »Astronomischen Nachrichten«)
den HallischenKometen
[* 60] betrifft. Besonders die letztere, nach BesselsUrteil die sorgfältigste und erfolgreichste Berechnung
dieses Kometen, hat Rosenbergers Namen auch in weitern Kreisen bekannt gemacht.
Girolamo, ital. Romanschriftsteller und Dramatiker, geb. 1850 zu Brescia, trat zuerst mit einem kritischen
Essay: »Gli Zulù nella letteratura«, in die Öffentlichkeit, schrieb dann die Lustspiele: »Un volo dal
nido«, »La moglie di DonGiovanni«, »Collera«, »Scellerata«
etc., die Dramen: »La ContessaMaria« (1883) und »Trilogia di Dorina«.
Gitter. Die Erforschung des Spektrums wurde in neuester Zeit bedeutend gefördert
¶
mehr
durch die von Rowland hergestellten ebenen und konkaven Reflexionsgitter. Namentlich die konkaven Gitter, welche den Gebrauch
von Linsen entbehrlich machen, übertreffen alle frühern Gitter an Helligkeit und scharfer Zeichnung der Beugungsspektren.
Auf der polierten Fläche eines Hohlspiegels aus Spiegelmetall von 3-5 cmDurchmesser und 1,5-6,5 m Krümmungsradius sind 14,000-100,000
feine Linien in gleichen Abständen mit einer durch eine vorzügliche Teilmaschine geführten Diamantspitze
eingeritzt, etwa 400 oder auch 800 Linien auf die Länge eines Millimeters. Fällt Licht
[* 72] durch einen mit den Strichen parallelen
Spalt auf das Hohlgitter, so erscheinen die Gitterspektren der verschiedenen Ordnungen (s. Beugung des Lichts,
[* 73] Bd. 2) dort,
wo die reflektierten gebeugten Strahlen mit Gangunterschieden von 1,2,3 etc. Wellenlängen
zusammentreffen.
Diese Vereinigungspunkte der gebeugten Strahlenbündel, in welchen sich die Spektren mit allen ihren Einzelheiten (z. B.
Fraunhoferschen Linien) scharf abbilden, liegen auf einer bestimmten krummen Linie, der Fokalkurve. Befindet sich der Spalt
irgendwo auf dem Umfang eines Kreises, welcher über dem Krümmungsradius des Gitters als Durchmesser beschrieben
ist, so ist dieser Kreis
[* 74] selbst die Fokalkurve. Bringt man daher den Spalt in dem Durchschnittspunkt zweier zu einander senkrechter
horizontaler Schienen an, und sind das Gitter und die Auffangfläche, auf welcher das Spektrum entworfen werden soll, an den
Enden einer Stange befestigt, deren Länge gleich dem Krümmungsradius des Hohlspiegels ist, und die mittels
an diesen Enden angebrachter Rädchen auf jenen Schienen rollt, so bleiben Spalt, Gitter und Auffangfläche automatisch stets
auf dem Kreise, welcher die Stange zum Durchmesser hat, und sämtliche Spektren erscheinen gleichzeitig scharf, wie man auch
die Stange und mit ihr Gitter und Auffangfläche verschieben mag. Da im Gitterspektrum oder Normalspektrum
(s. Beugung des Lichts, Bd. 2) bekanntlich die Abstände der verschiedenen homogenen Lichtarten den Unterschieden ihrer Wellenlängen
proportional sind, so kann man längs der einen Schiene eine Skala anbringen und mit ihrer Hilfe die Mitte des
Auffangschirms auf jede gewünschte Wellenlänge einstellen. Der absolute Wert der Wellenlänge, dieses wichtigsten Merkmals
der homogenen Lichtarten, wird aus der genau bestimmten Entfernung zweier Gitterstriche und dem gemessenen Beugungswinkel
mit großer Genauigkeit gefunden. Die Wellenlängen der beiden D-Linien z. B. wurden mit Hilfe der Rowlandschen Gitter mit
früher nie erreichter Schärfe gefunden und zwar für D1 0,5896156 Mikron (1 Mikron = μ = 0,001 mm)
und für D2 0,5890188 μ.
Das Normalspektrum der Sonne
[* 75] hat Rowland mittels eines Konkavgitters von 5 cmDurchmesser und 6,5 m Krümmungsradius photographiert
und so einen Atlas
[* 76] des Sonnenspektrums hergestellt, der die früher mühsam nach Messungen angefertigten
Zeichnungen an Schönheit, Reichtum der Linien und Genauigkeit weit übertrifft. Dabei gelang es, auch die weniger brechbaren
Gebiete des Spektrums, für welche gewöhnliche photographische Platten bekanntlich unempfindlich sind, mit Hilfe orthochromatischer
Platten ebenfalls zu photographieren. Der Rowlandsche Atlas des normalen Sonnenspektrums umfaßt 20 Spektralstreifen von je 90 cmLänge auf 10 Tafeln, von der Wellenlänge 0,300 μ im äußersten Ultraviolett bis zur Wellenlänge
0,695 μ im Rot. An der zugehörigen Skala können die Wellenlängen bis auf 0,000005 μ abgelesen werden.
Eine vergoldete Ebonitscheibe ward um eine vertikale Achse in rasche Drehung versetzt und konnte mittels einer ihrem Rande
genäherten Spitze aus einer großen BatterieLeidener
[* 79] Flaschen mit positiver oder negativer Elektrizität geladen werden. Sie
befand sich während der Rotation zwischen zwei ihr parallelen vergoldeten Glasplatten, deren Belegungen zur Erde abgeleitet
waren. Die elektromagnetische Wirkung wurde mittels Spiegel,
[* 80] Fernrohr
[* 81] und Skala an einem astatischen Nadelpaar beobachtet, dessen
Nadeln
[* 82] senkrecht zum Radius der rotierenden Scheibe standen. Wurde die Scheibe ohne elektrische Ladung in Drehung versetzt, so
ergab sich eine Ablenkung der Magnetnadeln infolge des sogen. Rotationsmagnetismus (s. Magnetelektrizität,
[* 83] Bd. 11), durch Rückwirkung der
in der bewegten Scheibe durch die Magnetnadeln induzierten Ströme. Wurde dann die Scheibe geladen, so erfolgte eine weitere
Ablenkung, welche in die entgegengesetzte überging, wenn die Ladung umgekehrt wurde.
in der Biologie das Herabsinken eines Lebewesens von der erreichten Organisationsstufe, wie es häufig
nach einer Veränderung der äußern Lebensverhältnisse eintritt. So büßen Pflanzen, die eine schmarotzende
Lebensweise annehmen, das Vermögen der Kohlensäurezersetzung im Lichte, Tiere, die sich an eine unterirdische Lebensweise
gewöhnen, das Sehvermögen, solche, die im Meere festwachsen, die Bewegungs- und Sinnesorgane ein. Dabei tritt bei Tieren häufig
die aus dem »biogenetischen Grundgesetz« erklärbare, auffallende Erscheinung ein, daß ein solches Tier
in seinen Jugendzuständen höher organisiert ist als im herangewachsenen Zustand, z. B.
die mit Augen und Bewegungsorganen versehenen Larven der Rankenfüßer.
Man erklärte diese Erscheinung sonst einfach als ein Verkümmern infolge des Nichtgebrauchs. Besser ist die von Darwin formulierte
Erklärung: »Wenn unter veränderten Lebensbedingungen eine früher nützliche
Struktur von geringerm Gebrauch(Nutzen) wird, so muß deren Abnahme begünstigt werden, denn das Individuum hat Vorteil davon,
seinen Nährstoff nicht zum Aufbau einer nutzlosen Struktur zu verwenden.« Neuerdings hat Weismann unter dem Namen Panmixie eine
Erklärung gegeben, die aber nicht von der Darwinschen verschieden zu sein scheint. Vgl. Darwinismus, Bd.
17, S. 209.
Antonio Starrabba, Marchese di, ital. Staatsmann, geb. 1839 zu Palermo
[* 84] aus einem alten sizilischen Adelsgeschlecht,
nahm früh am politischen Leben teil und bekleidete 1866 in seiner Geburtsstadt das Amt des Sindaco (Bürgermeisters), als daselbst
ein Aufstand gegen die italienische Regierung ausbrach, den die Klerikalen und die Anhänger der Bourbonen
angezettelt hatten. Nachdem er bei der Niederwerfung dieser Emeute ebensoviel Mut wie Kaltblütigkeit entwickelt hatte, wurde
er zunächst zum Präfekten von Palermo ernannt und 1868 auf eine der größten Präfekturen des Königreichs, nach Neapel,
[* 85] versetzt.
Im Oktober 1869 trat er, erst 30jährig, als Minister des Innern in das MinisteriumMenabrea¶
mehr
ein, mußte sich aber, da er im Parlament keinen Erfolg hatte, schon nach wenigen Wochen wieder zurückziehen. Der Deputiertenkammer
gehörte er erst seit der zehnten Legislaturperiode für Canicatti an, welchen Sitz er 1882 mit demjenigen für Syrakus
[* 87] vertauschte.
Er gehörte der Rechten an, trat aber während der allgemeinen Wahlen von 1890 für die PolitikCrispis ein.
In dem neugewählten Parlament einer der einflußreichsten Führer der Rechten, stellte er im Januar 1891 Crispi für die weitere
Unterstützung durch seine Anhänger gewisse Bedingungen, welche der Ministerpräsident indessen ablehnte. Darauf trug Rudini wesentlich
zu dem SturzeCrispis bei und wurde nach dessen Entlassung im Februar 1891 mit der Bildung des neuen Ministeriums
beauftragt, in welchem er selbst außer dem Vorsitz das Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten übernahm.
[* 93] (Geschichte). Weil wichtige Angelegenheiten in der ordentlichen Sitzungsperiode der Kammern 1890 nicht erledigt
worden waren, wurden dieselben nach Ostern zu einer außerordentlichen Session für Ende April berufen. Sie wurde 28. April vom
MinisterpräsidentenManu eröffnet. Der erste Verhandlungsgegenstand war der für Ausbau und Ausrüstung
der Landesbefestigungen verlangte Kredit von 60 Mill. Lei, welcher in vier Raten bewilligt wurde; ebenso ein Kredit von 10 Mill.
zu Zwecken der Heeresausrüstung.
Der Führer der Junimisten (s. d., Bd.
17), Carp, wies bei der Beratung (9. Mai) auf die wichtige StellungRumäniens in dem künftigen Entscheidungskampf
zwischen Osten und Westen, zwischen europäischer Kultur und orientalischer Barbarei hin, in welchem Rumänien vor allem auf eine Sicherung
seiner offenen östlichen Grenze Bedacht nehmen müsse, während es im Westen durch hohe Gebirge geschützt sei. Das Gesetz über
die Reform des Richterstandes, welches die Unabsetzbarkeit der
richterlichen Beamten aussprach, erforderte
längere Beratungen, weswegen die Parlamentssession verlängert wurde, fand dann aber Annahme. Die 6proz. Eisenbahnobligationen
und Rubelschuldverschreibungen wurden in eine 4proz. Rente verwandelt. Die Einführung der Goldwährung wurde mit einer Bankreform
abgeschlossen, worauf die Kammern22. Juni ihre Thätigkeit beendeten. Während der Session fand eine Vereinigung
sämtlicher liberaler Gruppen zu einer Partei unter FührungDemeter
[* 94] Bratianos, Joan Bratianos und M. Cogalniceanus statt, welche
dem Liberalismus in Rumänien wieder Kraft und Aussicht auf Erfolg zu verleihen schien. Die im November 1890 stattfindenden Gemeinderatswahlen
fielen freilich noch zu ungunsten der Liberalen aus. Die Verhandlungen des MinisterpräsidentenManu mit
den Junimisten über die Ergänzung des Ministeriums durch Carp und einige andre Mitglieder dieser Partei endeten mit einem
Kompromiß, wonach drei Junimisten in das Kabinett eintreten sollten. Die neue Tagung der Kammern wurde 28. Nov. vom König mit
einer Thronrede eröffnet, die vor allem die günstige Finanzlage, welche die Umwandlung der Staatsschuld
und die Aufhebung einzelner Steuern ermöglicht habe, hervorhob; das Budget für 1891 sei im Gleichgewicht aufgestellt und das
Rechnungsjahr 1890 habe einen Überschuß ergeben. Dennoch gelang es der Regierung nicht, eine feste, zuverlässige Mehrheit
in den Kammern zu behaupten. Im Senat erlangten die vereinigten Altkonservativen und Nationalliberalen bei
der Präsidentenwahl im Dezember für ihren KandidatenFlorescu die Mehrheit, und nur der Einfluß des Königs und ein rasch
beschlossenes Vertrauensvotum des Senats bewogen die Minister, nicht auf ihrem Rücktritt zu bestehen. Bei der Adreßdebatte
hielt in beiden Kammern die Regierungsmehrheit noch zusammen. Als aber der Senat beschloß,
die Beratung über den Gesetzentwurf betreffend den öffentlichen Unterricht auszusetzen, reichte das Ministerium seine Entlassung
ein. Der König nahm sie an und beauftragte den GeneralFlorescu mit der Bildung eines neuen Kabinetts, die unter Ausschluß
der Junimisten im Einverständnis mit der altkonservativen GruppeCatargiu-Vernescu stattfand. Florescu übernahm den
Vorsitz, Catargiu das Innere, Vernescu die Finanzen und Lahovary den Krieg; es war also ein reines Bojarenministerium, dem die
Kammer am ersten Tage, 5. März, sofort mit 77 gegen 69 Stimmen ein Tadelsvotum erteilte. Darauf wurden die Kammern6. März aufgelöst
und die Neuwahlen für Ende April ausgeschrieben.
Nach Marek (»Mitteilungen aus dem Laboratorium
[* 98] der UniversitätKönigsberg«, 2. Heft, 1889) beträgt die
Keimfähigkeit der Zuckerrübe in Prozenten des normalen Saatgutes bei einem Alter von 0-4 Jahren 90-100 Proz., von 5-7 Jahren
45-55 Proz. und von 9 Jahren 24 Proz. Einige Wochen nach dem Aufgehen hat nach Kraus (»Forschungen auf dem
Gebiete der Agrikulturphysik« Bd. 11, Heidelb.
1888) die Pfahlwurzel die ganze Tiefe durchwachsen, in welcher sie sich nicht allein in
¶
mehr
der Jugend, sondern ihre gesamte Wachstumszeit hindurch ernährt. In der obersten Schicht (12-14 cm und mehr) wird der Boden
rings um die Pfahlwurzel von feinen Fasern in großer Zahl durchzogen, tiefer aber, wo der Boden härter wird (bei Tiefkultur
auf etwa 25 cm), entstehen stärkere, sich reichlich verzweigende Wurzeln, während die nur wenige Verzweigungen
bildende Pfahlwurzel noch tiefer in den Boden dringt. Letztere versorgt die Pflanze mit Nahrung und Wasser, insbesondere dann,
wenn durch Austrocken in den obern Bodenschichten die Bildung feiner Wurzeln zeitweilig unterbrochen ist.
Zur Saat ist vor allem die für die vorliegenden Boden- und klimatischen Verhältnisse passende zuckerreichste
Rübensorte zu wählen, und sind nur solche Rübenkerne zu nehmen, die sortenecht, mittlerer Größe (2-3 Früchte), nur 15-16
Proz. Wasser besitzen und rein sind sowie eine große Zahl von Keimpflänzchen von der Gewichtseinheit liefern. Den richtigen
Zeitpunkt der Ernte
[* 100] sucht man in Fabrikwirtschaften durch wiederholte Polarisationen des Saftes festzustellen;
derselbe ist gekommen, wenn sich der Zuckergehalt nicht mehr vermehrt.
Bei der Auswahl der Samenrüben wird gleichfalls durch Polarisation
[* 101] der Zuckergehalt des Saftes (bei Eliterüben 14 Proz.)
bestimmt. Bei der billigern Samenzucht aus Stecklingsrüben wird der Same, welcher von Rüben gewonnen wurde, deren Saft im
Frühjahr mindestens 12 Proz. Zuckergehalt zeigt, eng auf 25-31 cm gedrillt, die jungen Pflanzen werden
nur sehr wenig verdünnt und die auf diese Art erhaltenen kleinen, 10-13 cm langen Rüben (Stecklinge) von 200-300 g Gewicht
sorgfältig über Winter aufbewahrt und im zweiten Vegetationsjahr auf einer größern Fläche wie gewöhnlich als Samenträger
benutzt.
Bald darauf wurde Rupp wegen einer gegen das Symbolum Athanasianum oder vielmehr gegen dessen
Eingangsworte »Quicunque vult salvus esse, ante omnia opus est, ut teneat catholicam
fidem« gerichteten Predigt: »Der christliche Glaube ist der Glaube der Mündigen« (Königsb. 1845), vom Konsistorium abgesetzt.
Wiewohl vermögenslos, verheiratet und Vater von sechs Kindern, that er nichts, um dieses Geschick abzuändern oder zu lindern.
Bereits hatte die deutsch-reformierte Gemeinde in Königsberg Rupp zu ihrem Prediger erwählt.
Aber der König versagte die Bestätigung. So kam es in Königsberg zur Bildung einer sogen. FreienGemeinde, die
in Rupp ihren Prediger fand. Als im gleichen Jahre die Generalversammlung des Gustav-Adolf-Vereins in Berlin tagte und Rupp auf
derselben als Vorstandsmitglied des Hauptvereins der ProvinzPreußen
[* 104] und Abgeordneter desselben erschien, wurde er, als der
evangelischen Kirche nicht mehr angehörig, zurückgewiesen. Dem heftigen Kampfe, welcher sich infolge dieses Beschlusses innerhalb
jenes Vereins selbst erhob, machte Rupp durch freiwilligen Rücktritt aus dem Vorstand ein Ende. In diese Zeit fallen
seine Schriften: »Die Symbole oder GottesWort?« (Leipz. 1846),
»Königsberg, der Gustav-Adolf-Verein und die evangelische Kirche« (Altenb. 1847) und die Gründung der Zeitschrift
»Die freie evangelische Kirche« (das. 1847). Das Jahr 1848 befreite ihn vorübergehend von Verhängung weiterer
Strafen für »unerlaubte Amtshandlungen«, wofür seine Thätigkeit
als Prediger der FreienGemeinde behördlicherseits angesehen wurde. Aber schon 1850 und wieder 1854 wurde er mit 2 Monaten, 1852 mit 6 Wochen
Gefängnis bestraft. Die Venia legendi entzog ihm ein Ministerialreskript 1851. Zweimal (1849 und 1862) hat er seine Vaterstadt
als Abgeordneter im Ständehaus vertreten.
Seit 1863 zog er sich vom öffentlichen Leben zurück, um nur noch der FreienGemeinde und der litterarischen Thätigkeit zu
leben. Es erschienen: »ChristlichePredigten« (Königsb. 1849);
ferner die Zeitschrift »Königsberger Sonntagspost« (das. 1856-62) und »Der
Verfassungsfreund« (das. 1863).
Aus diesen Organen sowie aus den Zeitschriften »Religiöse Reform« (bis 1876) und »Reformblätter«
(1880-84) sind noch manche Artikel, in welchen Rupp zu Zeiterscheinungen Stellung nahm, separat erschienen.
Er starb »Predigten aus den letzten Jahren seines Lebens« sind nachträglich (Leipz. 1890) herausgegeben worden.