schlags zu, glüht und wägt. Das
Filtrat verdampft man, übersättigt mit
Ammoniak, filtriert, wäscht aus, löst den Nicderschlag
in verdünnter
Salzsäure, wäscht das
Filter aus, fällt wieder mit
Ammoniak, wäscht den
Niederschlag aus, trocknet, glüht
und wägt das
Eisenoxyd.
Hygienisches. Bei der Verhüttung der Zinkerze werden dieselben zunächst geröstet. Das kohlensaure
Zinkoxyd verliert hierbei
Kohlensäure, die
Blende aber entwickelt
schweflige Säure, welche jetzt meist nutzbar gemacht wird.
Die
Reduktion des Röstgutes in den Destillationsgefäßen setzt die
Arbeiter großer
Hitze aus, auch entsteht viel
Staub, welcher
bei Verarbeitung arsenhaltiger
Blende sogar arsenhaltig ist. Trotzdem kommen Metallvergiftungen nur selten vor, weil in
dem Arbeitsraum bei der hohen
Temperatur eine starke Luftströmung herrscht, welche den
Staub durch das
Dach
[* 2] hinausführt.
Anderseits bedingen diese Verhältnisse häufige
Erkältungen, und im allgemeinen gilt die Beschäftigung auf den Zinkhütten
als höchst ungesund. Die
Arbeiter leiden an
Katarrhen der
Atmungsorgane und an Verdauungsstörungen, die vielleicht auf direkte
Einwirkung von Zinkverbindungen auf den
Magen
[* 3] zurückzuführen sind, vielleicht aber auch als
Folge der
Verschlechterung der ganzen
Konstitution betrachtet werden müssen, da die
Arbeiter stets durch eine schmutzig graue, fahle
Hautfarbe auffallen.
Nach 10-12jährlger Arbeitszeit treten bisweilen Erkrankungen des
Rückenmarks, besonders der untern
Abschnitte desselben,
auf, es zeigen sich anfangs gesteigerte
Sensibilität in den untern Extremitäten, später lähmungsartige
Schwäche der
Muskeln,
[* 4] die aber in gutem Ernährungszustand bleiben. Bei Verhüttung bleihaltiger
Erze tritt auch chronische
Bleivergiftung auf. Die aus den
Hüttenwerken entweichende
schweflige Säure und der
Staub von
Zinkoxyd können für die Nachbarschaft
bedenklich werden. Bei der Verarbeitung des
Zinks kommen die
Walzwerke in Betracht, die als Abfallprodukt
das
Zinkgrau liefern. Dies wird pulverisiert und gesiebt, wobei sich giftiger
Staub entwickelt. Ebenso ist die Fabrikation
von
Zinkoxyd
(Zinkweiß) mit starker Staubentwickelung verbunden, gegen welche die
Arbeiter geschützt werden müssen, auch
wenn der
Staub nur mechanisch wirken sollte.
ist umso reiner, je weißer und weicher und von je geringerem spezifischem
Gewicht es ist;
auch
Glanz, Gefüge
Hämmerbarkeit, das Knirschen beim Biegen
(Zinngeschrei) dienen zur Beurteilung der
Qualität. Zur Nachweisung
der Verunreinigungen erwärmt man das Zinn mit mäßig verdünnter
Salpetersäure, filtriert, wäscht das
Zinnoxyd mit heißem
Wasser aus, kocht einen Teil des Rückstandes mit
Ammoniak, filtriert, säuert das
Filtrat mit
Salzsäure
an und legt Zinkblech hinein: bei Gegenwart von
Wolfram entsteht blaue Färbung.
Hygienisches. Die Zinnverhüttung ist
an sich ein für die
Gesundheit durchaus unschädlicher
Prozeß, sobald nur darauf gesehen
wird, daß alles
Arsen bei dem
Rösten der
Zinnerze abgeschieden uud aufgefangen wird. Bei der Verarbeitung des
Zinns kommt hauptsächlich das
Verzinnen des
Eisenblechs in Betracht. Das Reinigen der letztern geschieht mit
Salz- oder
Schwefelsäure,
wobei sich saure
Dämpfe entwickeln, die sorgfältig abgeführt werden müssen. Auch sollten die
Arbeiter durch Einölen der
Händevor der Einwirkung der
Säure geschützt werden, mindestens sollten
Gefäße mit
Wasser oder besser
mit schwacher Sodalösung bereit gehalten werden, damit die
Arbeiter die
Hände leicht und gründlich von
Säure reinigen können.
Bei späterer Verarbeitung entwickelt sich auch schädlicher
Staub, namentlich aber sind die Akroleindämpfe schädlich, die
aus den Schmelzkesseln entweichen und Reizung aller
Schleimhäute bedingen. Dazu kommt die starke
Hitze, so daß bei
diesem
Stadium der Fabrikation die meisten Gesundheitsstörungen auftreten. Bei der Herstellung der Zinnpräparate sind Schutzvorrichtungen
namentlich gegen
Gase
[* 9] und
Dämpfe notwendig.
zur
Aufbewahrung von
Meteorwasser sollten nicht im Kellergeschoß von Gebäuden, neben
Küchen oder unter
Treppen
[* 11] angelegt werden, weil dabei die Wasserbeschaffenheit ungünstig beeinflußt wird und leicht
Risse entstehen, durch welche
dem Gebäude
Feuchtigkeit mitgeteilt wird. Günstiger liegen Zisternen unterirdisch an einem schattigen,
aber nicht dumpfigen
Ort, welcher nach allen Seiten hin
Gefälle besitzen muß, um sogen, wilde
Wässer abzuhalten.
Größere
Bedeutung haben Zisternen für weite Gebiete von Seeküsten, dem Unterlauf von
Strömen und in höhern Gebirgslagen, und in diesen
Fällen werden an die oft sehr großen Zisternen auch bedeutendere Anforderungen gestellt.
Als
Material für die
Wände der
Zisterne kommt nur gutes
Mauerwerk in Betracht, da
Holz viel zu schnell fault. Die Sammelflächen
und die Leitungen für das Regenwasser müssen Verunreinigungen möglichst ausschließen.
Da aber auch das frei fallende Regenwasser
stets
Staub etc. enthält, so schaltet
man in die Leitungen Sammelkasten ein, in denen sich gröbere
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mehr
Verunreinigungen absetzen. Vor dem Eintritt in die Zisterne läßt man das Wasser ein Filter passieren, welches aus zwei Wänden
aus Messingaze mit einer zwischen diesen liegenden Sandschicht besteht. Troh aller Vorsichtsmaßregeln setzt das Regenwasser
stark ab,so daß die Zisterne öfter gereinigt werden muß. Die Anbringung einer filtrierenden Sandschicht am Boden
der Zisterne und einer tiefern Schöpfstelle in einer Ecke ist nicht empfehlenswert, weil bei der schweren Zugänglichkeit
des Filters die Reinigung unterbleibt und das Wasser erst recht verschlechtert wird. Muß das Nasser filtriert werden, so baut
man zweckmäßig eine Zisterne aus zwei konzentrischen Brunnen,
[* 13] läßt das Wasser in den äußern Ring fließen
und sammelt das filtirierte Wasser in dem innernNaum. Als Filter dient der zwischen der äußern und innern Brunnenwand befindliche
ringförmige Raum.
Richard, Dichter, geb. zu Berlin,
[* 14] verlebte einige Jahre in Brandenburg,
[* 15] besuchte dann das Luisenstädtische
Realgymnasium in Berlin, trat in ein Bankgeschäft ein, ward durch EmanuelGeibel zur Pflege seines lyrischen
Talents angeregt und veröffentlichte nacheinander die Gedichtsammlungen: »Minneborn« (2. Aufl., Berl.
1882),
»In Klios und EratosBanden«,
Gesamtausgabe älterer und neuerer Gedichte (Norden 1889), die allesamt eine frische Phantasie und Begabung für edle Form
bekunden, obschon sie eine ausgeprägte Individualität noch nicht erkennen lassen.
Zur Wasserbestimmung trocknet man 10 ccm Zucker bei 100 - 110°, zur Bestimmung der Asche verkohlt man 30 g Zucker im Platinschälchen
mit konzentrierter Schwefelsäure und verascht die Kohle. Ist der Zucker mechanisch mit mineralischen Substanzen
verunreinigt, so löst man 30 g zu 100 oem, filtriert, verdampft 10 ccm der klaren Lösung und behandelt den Rückstand wie
vorher. Zur Bestimmung des Invertzuckers löst man 25 g Zucker unter Zusatz von Bleiessig zu 100 ccm, filtriert,
versetzt 60 ccm vom Filtrat mit Natriumcarbonat oder -Sulfat, füllt zu 75 ccm auf und benutzt 50 ccm zur Zuckerbestimmung mit
Fehlingscher Lösung. Da die Angaben des Polarisationsinstruments in merklichem Grade durch andre optisch aktive Bestandteile
des Zuckers beeinflußt werden und die im Rohrzucker enthaltenen Nichtzuckerstoffe bei der Raffination
mehr oder minder ungünstig ans die Ausbeute wirken, so pflegt man im Rohzuckerhandel aus den Angaben über die Menge der einzelnen
Bestandteile eine der praktischen Erfahrung möglichst entsprechende theoretische Ausbeutezahl, den Raffinationswert oder das
Rendement, zu berechnen und dieses den Preisen zu Grunde zu legen.
Diese Zahl wird erhalten durch Verminderung der am Polarisationsapparat gefundenen Zahl (»Polarisation«)
[* 31] um das Fünffache der gefundenen Salzmenge (Aschengehalt der Zuckerlösung) und das Doppelte der Invertzuckermenge. Handelsusance
ist es, eine bestimmte Zahl für Polarisation oder Rendement als Basis zu nehmen und einen größern oder geringern Gehalt pro
Zehntelprozent und Zentner zu vergüten: in Deutschland
[* 32] pflegt diese Basis für reinere Produkte 96 und 95 Proz.
Polarisation, für unreinere 82 oder 75 Proz. Rendement zu sein. Für die Untersuchung auf Invertzucker hat eine vom Verein für
die Rübenzuckerindustrie des DeutschenReichs niedergesetzte Kommission 1885 ein besonderes Verfahren empfohlen, welches von der
Versammlung der Handelschemiker angenommen worden ist.
Hygienisches. Die Arbeit in den Zuckerfabriken bietet keine sehr erheblichen Schädlichkeiten, wenn man von denjenigen absieht,
die sich bei jedem Industriezweig, der mit Maschinen, Dampfkesseln, heißen Flüssigkeiten etc. zu thun hat, wiederholen. Anhaltende
Einwirkung von Nässe, Einatmung von Gasen und Dämpfen (Ammoniak bei der Scheidung,
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mehr
Kohlensäure bei der Saturation, Schwefelwasserstoff bei der Wiederbelebung der Kohle), gelegentlich von Zuckerstaub (Mahlen
des Zuckers) kommen allerdings vor, ohne indes einen hohen Grad von Schädlichkeit zu erreichen.Am bedenklichsten ist die dauernde
Einwirkung niedriger (Rübenwäsche etc.), noch mehr diejenige hoher Temperaturen (Bodenarbeit), welcher die Arbeiter sich
nicht entziehen können. Viel höheres hygienisches Interesse beanspruchen die Abwässer der Zuckerfabriken,
wenn auch in neuester Zeit sehr viel geschehen ist, um diese Schädlichkeit zu verringern.
Diese Abwässer bieten infolge ihres Reichtums an fäulnisfähigen Substanzen, und da sie in großen Mengen auftreten, sehr große
Schwierigkeiten. Eine Fabrik, welche 4000 Ztr. Rüben verarbeitet, liefert so viel Abwasser wie eine Stadt
mit 20,000 Einw., und zwar Abwasser von solcher Beschaffenheit, daß wegen desselben Prozesse entstehen konnten, welche die
Existenz der Fabrik bedrohten. Berechnet man den Gehalt dieser Abwässer an schädlichen Stoffen, so entspricht dasjenige einer
Fabrik von angegebener Größe dem Abwasser einer Stadt von 50,000 Einw. Die Abwässer der Zuckerfabriken
unterliegen zunächst einem Zersetzungsprozeß, bei welchem sich sehr viel Schwefelwasserstoff entwickelt; in diesem Stadium
wuchert in den Abzugsgräben, welche die Umgegend verpesten, Beggiatoa und Leptomitus lacteus. Im weitern Verlauf tritt eine
Selbstreinigung ein, es erscheinen grüne Algen,
[* 34] auch ein Tierleben, und damit ist die größte Gefahr beseitigt.
Dies gilt aber nur für die weniger stark verunreinigten Abwässer, während bei den stärker verunreinigten auf derartige
Selbstreinigung nicht zu rechnen ist. Beider Unschädlichmachung der Abwässer unterscheidet man vorteilhaft die verschiedene
Beschaffenheit derselben und sucht sie soviel wie möglich abzukühlen. Eine Reinigung mit Chemikalien hat bisher nicht völlig
befriedigt, während man mit Vorteil die Oxydation der schädlichen Stoffe durch den Sauerstoff der Luft
verwertet hat, indem man das durch Kalkzusatz schwach alkalisch gemachte Wasser über Gradierwerke leitete, so daß der Sauerstoff
auf große Flächen einwirken kann. Wo die Verhältnisse günstig lagen, ist die Berieselung mit bestem Erfolg eingeführt
worden.
Dieselbe erfordert aber bei dem großen Reichtum der Abwässer an Kohlehydraten, welche vom Boden nicht absorbiert, sondern nur
oxydiert werden können, große Bodenflächen und sinkt, wo diese fehlen, zu einer einfachen mechanischen Filtration herab,
die auf anderm Weg billiger erreicht werden kann und die beabsichtigte vollkommene Reinigung nicht zur Folge
hat. Nach einem andern Verfahren leitet man die erste Zersetzung der Abwässer durch Mikroorganismen bei einer Temperatur von
25-40° ein und erhält auf diese Weise eine Reinigung, nach welcher die Abwässer durch einfache und auf beschränktem Raum
ausführbare Bodenfiltration völlig unschädlich gemacht werden können. Bei der ersten vorbereitenden Operation entsteht
ein Schlamm, welcher frisch oder kompostiert einen wertvollen Dünger darstellt.
(Hygienisches). Bei der Herstellung der Zündhölzchen kommen, abgesehen von Schädigungen leichterer
Art, welche durch das Schneiden des Holzes und
den dabei entwickelten Staub sowie durch das Schwefeln hervorgebracht
werden, namentlich die Phosphordämpfe in Betracht. Es ist notwendig, daß die Arbeitsräume voneinander getrennt werden,
so daß die Phosphordämpfe wenigstens nicht unnötigerweise sich verbreiten. Zur Herstellung der phosphorhaltigen Masse sind
geschlossene Apparate anzuwenden, der Phosphorgehalt der Zündmasse ist möglichst zu verringern und die
Masse so zusammenzusetzen, daß sie kalt verarbeitet werden kann.
Leider bietet die warm zu verarbeitende Leimmasse vor der kaltflüssigen Gummi- oder Dextrinmasse so große Vorteile, daß
von ihrer Anwendung die Existenz mancher Fabriken abhängt. Dafür ist das Trocknen der leimhaltigen Masse weniger schädlich
als das der gummihaltigen. Alle Arbeitsräume der Zündhölzchenfabriken müssen geräumig und mit guter
Ventilation und Aspiratoren versehen sein. Als Schutzmaßregel gegen die Phosphordämpfe wird vielfach Terpentinöl zur Verdunstung
gebracht, indem man dasselbe in Schalen aufstellt oder jedem Arbeiter einen Behälter mit Terpentinölvor derBrust tragen läßt.
In kleinern Fabriken und in der Hansindustrie treten Phosphorvergiftungen viel häufiger auf als in großen
Fabriken, wo man namentlich für energische Ventilation besser sorgt. In Dänemark
[* 36] und in der Schweiz
[* 37] ist die Verarbeitung weißen
Phosphors und die Einfuhr mit ihm hergestellter Zündhölzchen verboten. In allen Kulturstaaten bestehen
Verordnungen, welche die Anlage und Einrichtung von Zündholzfabriken und die Fabrikation der Zündhölzer
mit weißem Phosphor im Interesse der Arbeiter regeln.
Hierbei kommen besonders in Betracht: isolierte Lage der Fabriken, hohe Schornsteine, Isolierung der Arbeitsräume, in welchen
auf jeden Arbeiter 10-12 cbmLuft entfallen müssen. Aufgenommen werden dürfen nur gesunde Arbeiter und Arbeiterinnen, welche
namentlich an den Zähnen keinerlei Krankheiten zeigen. Diä Leute sind unter Androhung sofortiger Entlassung
zu Verpflichten, jede Gesundheitsstörung, namentlich Schmerzen in Zähnen und Kiefern, sofort anzuzeigen.
Erforderlich sind ferner: kleine Trockenkammern, die erst nach Abkühlung und Lüftung betreten werden dürfen;
Die Arbeiter haben besondere
Fabrikanzüge zu tragen. In den Arbeitsräumen darf nicht gegessen werden, vor dem Essen
[* 39] sind die Hände zu waschen, und der
Mund ist mit übermangansaurem Kali zu spülen. Die Arbeiter müssen zeitweise mit der Arbeit wechseln, so daß sie nicht beständig
den Phosphordämpfen ausgesetzt sind. Bei Erteilung der Konzession wird ein Maximalquantum des Phosphorverbrauchs
pro Woche nach Maßgabe der Anzahl und Leistungsfähigkeit der Einlegemaschinen und der Kapazität der Trockenstuben festgesetzt.
Die Fabrken, welche keinen weißen Phosphor verarbeiten, bieten sehr viel geringere Gefahren dar und erfordern nur die gewöhnlichen
Schutzvorrichtungen.
der wichtigern Namen und Gegenstände, die keine selbständigen Artikel bilden, sondern in andern Artikeln erwähnt oder beschrieben
sind.
Der nachzuschlagende Artikel ist durch kleinere Schrift kenntlich gemacht, bei längern Artikeln sind zur raschern Auffindung
des Gegenstandes noch die Seiten- und Spaltenzahlen hinzugefügt worden. So bedeutet beispielsweise
Ausgeschlossen blieben zusammengesetzte Wörter, welche bei dem Hauptwort erledigt worden sind und ohne weiteres auch nur hier
gesucht werden (wie »Schneeammer« bei »Ammer«),
oder abgeleitete (wie »Kontrahent« bei »Kontrahieren«) und überhaupt solche
Wörter, die in unmittelbarer Nähe des betreffenden Stichworts zu finden sind.