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offiziellen Topographen und Geologen getreten sind. So ist denn auch aus den ganzen letzten Jahren nur von der Rundreise des Ingenieurs C. S. Meik um die Insel Jeso zu berichten, welcher geeignete Punkte zur Anlage von Häfen aussuchen sollte, durch welche die Regierung die an Wald und Vieh reiche, aber im Ackerbau und in der Industrie sehr zurückgebliebene Insel zu heben beabsichtigt.
Hinterindien.
Eine umfassende Bereisung und Aufnahme der wichtigsten Teile von Siam hat in den Jahren 1881 bis 1887 J. Mc Carthy durchgeführt, wobei er sich der Hilfe einheimischer Kräfte bediente. Weite, bisher unbekannte Gebiete hat er, zunächst in kartographischer Form, uns auf diese Weise erschlossen; eingehendere Veröffentlichungen über die Bewohner, Produkte, Handel etc. stehen aber noch aus. 1882 erforschte L. Nouer den Langa an der Nordgrenze von Französisch-Kotschinchina und die dort lebenden Moi. 1883 überschritt der Missionär Pater Blanck vom südlichen Tongking [* 2] aus die Wasserscheide des Mekhong und besuchte die schon zu Elam gehörige Landschaft Tranc-Ninh, während Pater Pinabel die Flüsse [* 3] Am und Chao in Tongking und der Ingenier Deloncle die schmälste Stelle der Malaiischen Halbinsel bei der Insel Tantalam untersuchte, letzteres, um die Möglichkeit einer Durchstechung des Isthmus festzustellen.
Von großer Wichtigkeit sind die 1883-84 ausgeführten Fahrten und Wanderungen des französischen Marinearztes P. Neis auf und an dem mittlern Mekhong und einigen seiner Nebenflüsse, durch welche die frühern Forschungen eines Doudart de Lagrée und Garnier ergänzt wurden. Schließlich verhinderte der Einbruch südchinesischer Räuberscharen die Ausführung seines Plans, nach Tongking vorzudringen, und so kehrte er von Xiengsan durch Siam längs des Mewan und Menam zurück. 1885-86 beteiligte sich derselbe Reisende an der Festsetzung der neuen Grenze zwischen China [* 4] und Tongking und lieferte über diese unbekannte Gegend die ersten Berichte. 1883-84 unternahm der italienische Offizier Asien [* 5] Perucca mit einer birmanischen Abteilung mehrere Expeditionen in das Gebiet der Schan südöstlich von Mandalai, eine Gegend, welche seitdem (1887-88) vom englischen Leutnant Jackson vermessen worden ist.
Von nun an zeigt die zunehmende Häufigteit der Reisen in Hinterindien, [* 6] von welchem gewichtigen Einfluß auf die Erforschung die Ausbreitung der englischen und der französischen Macht auf der Halbinsel ist, auf welcher sich nur Siam bis jetzt eine gewisse Selbständigkeit bewahrt hat. 1884 haben wir sechs, 1887 fast ein Dutzend Reisen und Expeditionen in Hinterindien zu verzeichnen. Zunächst nahm Humann 1884 den Oberauf des Langa an der Grenze zwischen Französisch-Kotschinchina und Anam auf, während der Konsulatsbeamte Hardouin im westlichen Siam reiste, um die neue, von Bangkok [* 7] bis an die Grenze von Britisch-Birma erbaute Telegraphenleitung zu besichtigen, und den dortigen Handel studierte.
Auf der Halbinsel Malakka bestieg I. E. Tenison Woods als erster den Gunong Bubu, den höchsten (ca. 1700 m) Berg in Perak; im Winter 1884/85 überschritt E. Naville von Binh-Dinh im südlichen Anam aus die Wasserscheide des Mekhong, nahm seine Route auf und gab Nachrichten über das einst im Südanam blühende Reich Tschampa. 1884 bereiste auch Holt-Hallett die Grenzstriche zwischen Britisch-Birma und Siam, namentlich die Thäler des Salwen und Meping, um sich über die Ausführbarkeit der von Colquhoun projektierten Eisenbahn von Maulmain nach dem mittlern
Mekhong ein Urteil zu bilden, welches entschieden günstig ausfiel. Die Bahn würde nicht nur ihrem Endzweck, der Aufschließung der metallreichen chinesischen Provinz Jünnan, dienen, sondern auch in Siam dicht bevölkerte, fruchtbare Gebiete durchschneiden.
Endlich führten Oberst Woodthorpe und Maior Macgregor, begleitet vom Gouverneur Ogle, dem Geologen Digges, La Touche und Grant von Assam aus eine Expedition nach O. aus, welche am Dihongfluß aufwärts und über den 2560 m hohen Pah Tschaukan in das Quellgebiet des Irawadi, zum Fluß Nam-Kiu, führte. Sie waren dort Zeugen so gewaltiger Regengüsse, daß sie dieselben für vollkommen genügend halten, den Wasserreichtum des Irawadi zu erklären, wogegen z. B. Gordon zu diesem Zweck dessen Quellen weit nach Tibet hinein verlegen zu müssen glaubt.
Aus dem Jahr 1885 ist über eine Reihe kleinerer Reisen im Sultanat Pahang (Halbinsel Malakka) zu berichten: W. Cameron nahm den gleichnamigen Fluß auf; G. Scaife befuhr dessen Zufluß Semanten und ging über die Wasserscheide durch Selangor nach der Westküste; Swettenham ging in umgekehrter Richtung von Perak nach Pekan, und Tenison Woods (s. oben 1884), erforschte die am Oberlauf des Pahang und des Semanten befindlichen Goldminen. Im N. nahm der englische Ingenieurleutnant Cairns den Irawadi oberhalb Bhamo bis Mogoung (25 ½° nördl. Br.) auf.
Der brachte die Annexion Birmas durch England und damit für die Erforschung dieses Landes den Anbruch einer neuen Epoche. Inzwischen arbeiteten französische Offiziere an der Ausdehnung [* 8] der Dampfschiffahrt auf dem Mekhong. Nachdem es 1885 dem Kapitän Réveillère gelungen war, die Stromschnellen bei Preapatang mit einem kleinen Dampfer zu überwinden, drang im folgenden Jahr Leutnant de Fésigny 150 km weiter bis zu den Katarakten von Ehong in Siam vor. Um aber das Endziel, den nähern Anschluß des Mekhonglandes an die französischen Besitzungen, zu erreichen und das dortige »Kalifornien«, die Umgebung von Stungtreng, zu erschließen, bedarf es großer Stromkorrektionen und vorher genauer Aufnahmen. Von Februar bis Mai 1886 untersuchte Leutnant Baudens in Tongking den Schwarzen Fluß, einen rechten Zufluß des Songka, der ein stark bevölkertes Gebiet durchströmt, und C. E. W. Stringer bereiste im Winter 1886/87 die siamesische Provinz Nan.
Das Jahr 1887 zeigt uns die Engländer in Birma in emsiger Thätigkeit, Die Irawadi-Dampfschiffahrtsgesellschaft ließ durch Kapitän Nimmer den obern Irawadi untersuchen und fand ihn bis 240 km oberhalb Bhamo noch schiffbar. Die berühmten Rubinengruben von Mogok, welche bisher kein Europäer betreten durfte, vermaß der Ingenieur N. Gordon, und Leutnant Jackson die Gegend im SO. von Mandalai. Zugleich wurden die Vermessungen über den Norden [* 9] des Bandes ausgedehnt und an die indische Aufnahme bei Manipur angeschlossen, indem dort Oberst Woodthorpe, Kapitän Hoboay und Kapitän Dun den untern Tschindwin, den größten rechtsseitigen Zufluß des Irawadi, vermaßen. Der italienische Naturforscher Leonardo Fea, welcher seit mehreren Jahren zum Zweck naturwissenschaftlicher Sammlungen Oberbirma bereiste, ging Anfang 1887 an die Ostgrenze von Tenasserim, wo er auch geographisch thätig war und den 1920 m hohen Berg Mulai bestieg. Zu Ende d. J. begab er sich zum zweitenmal in das Gebiet der unabhängigen Karin. Der ¶
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franzöfische Vizekonsul Asien Pavie in Luang-Phrabang am Mekhong, welcher 1880-84 die Aufnahmen für die Telegraphenlinie von Bangkok nach Pnompenh in Kambodscha gemacht hatte, versuchte 1887, was schon wiederholt mißglückt war, eine direkte Verbindung zwischen dem obern Mekhong und Tongking zu eröffnen. Nach 18 schwierigen Märschen mußte er, wie früher Neis, vor chinesischen Räuberbanden umkehren (s. unten). Im Dezember 1887 trat C. Gauthier von Luang-Phrabang eine 40 Tage dauernde Fahrt auf dem Mekhong abwärts bis zur Mündung an. Wenn auch nicht mit demselben Boot, so legte er doch die ganze Strecke zu Wasser zurück, 2 km ausgenommen zwischen Chong und Tasainam, wo Stromschnellen die Fahrt unmöglich machten.
Doch sollen auch diese bei hohem Wasserstand zu überwinden sein, was die Hoffnung, im Mekhong eine brauchbare Wasserstraße zu gewinnen, steigert. Von Xiengmai (Zimme) aus unternahm der englische Konsul Archer im Frühjahr 1887 eine Rundreise im nordwestlichen Siam, welche manches Neue für die Karte und für die Ethnologie der Thai oder Schan ergab; im folgenden Jahre reiste er nach Tschiengtung und vermittelte die Unterwerfung der früher Birma tributären Schan unter englische Herrschaft.
Archäologisch thätig waren seit Oktober 1887 Professor Taupin, zuerst in Kambodscha, dann in Siam, wo er in Ubon sieben Monate zubrachte, um die Sprache [* 11] und Schrift der Lao genauer zu untersuchen, sowie der Architekt Fournereau im NW. des Sees Tonlesap (Kambodscha). Eine Enttäuschung brachte die Untersuchung des Songta oder Roten Flusses in Tongking durch Leutnant Gouin. Frankreich hatte gehofft, durch die Eroberung Tongkings im Songka die einzige natürliche Handelsstraße nach dem reichen Südwesten Chinas zu gewinnen; nun aber weist Gouin nach, daß von einer Befahrung des Stroms bis Laokai oder gar bis an die chinesische Grenze keine Rede sein kann, da schon oberhalb Haoha Fahrzeuge von keinerlei Tiefgang die Schnellen [* 12] zu passieren vermögen; auch hier, wie in Birma, wird man auf die Erbauung einer Eisenbahn angewiesen sein.
Im J. 1888 gelang dem französischen Konsul Asien Pavie in Luang-Phrabang (s. oben) endlich die von ihm wie von andern wiederholt versuchte, aber stets mißglückte Reise von Siam nach Tongking und zwar gleich zweimal hintereinander. Zuerst ging er im Februar von seinem Konsulatssitz am Namhu nordwärts nach Tungino, wo er französische Truppen antraf, die er bis zum Schwarzen Fluß begleitete. Dann ging er flußaufwärts bis Laitschau und erreichte längs des Namhu wieder Luang-Phrabang.
Die zweite Reise machte er im April direkt in östlicher Richtung; innerhalb weniger als sechs Wochen traf er in Hanoi, der Hauptstadt von Tongking, ein. Neuerdings haben die Franzosen zum Schutz des Handels, welcher sich, wie sie hoffen, auf dieser neuen Straße entwickeln soll, bei Dienbienphu an einem Nebenfluß des Namhu, also auf von Siam beanspruchtem Gebiet, eine befestigte Station angelegt. Anderseits arbeitet England an einer Verbindung Assams mit seiner neuen Provinz Birma: Anfang 1888 verließ eine Expedition unter I. F. Needham und St. I. Michell Dibrugar am Brahmaputra, um Studien für eine Eisenbahn nach dem Hukongthal (Oberbirma) zu machen. Der 1280 m hohe Patz im Patkoigebirge, welchen sie überschritt, soll einem Bahnbau in der That geringe Schwierigkeiten in den Weg legen. Ogle, welcher die Expedition begleitete, hat dabei etwa 2000 engl. Q. Meilen Landes vermessen. C. M. Rosset
reiste 1888 zu ethnographischen Zwecken am Donnai und beabsichtigte, in das unerforschte Gebiet zwischen dem Mekhong und Anam einzudringen. Auch der durch Reisen in Australien [* 13] bekannte Graf Anrep-Elmpt ging zu ethnologischen Studien und Sammlungen 1888 nach Hinterindien, zuerst nach Kambodscha, dann nach Siam, wo er indessen dem Fieber erlag.
Im Winter 1888/89 reiste eine aus Marquis de Mores, Thores und van Driesche bestehende Expedition an der Grenze zwischen Tongking und China und glaubt einen nur 200 km langen Weg gefunden zu haben, welcher den schiffbareil Teil des Kantonflusses mit dem tongkingesischen Hafen Tienjen in Verbindung bringt. Endlich hat vom Januar bis April 1889 der französische Hauptmann Eupet einen neuen Weg zwischen dem Mekhong und der Küste zurückgelegt, nämlich von Luang-Phrabang auf dem Namkan ostwärts und über die Wasserscheide nach Vinh in Anam.
Ostindien.
Hier sind nur wenige Unternehmungen, meist in Grenzgebieten, flüchtig zu berühren; Ostindien hat so gut wie aufgehört, ein Feld für Forschungsreisen zu sein, seitdem die Regierung mit reichen Mitteln die topographische und geologische Aufnahme gefördert hat. Seit 1880 zog Kapitän Hobday die Andamanen in die indische Aufnahme hinein, und 1886 wurde M. Portman mit der Aufnahme der Küsten beauftragt; letzterm verdanken wir eingehende Mitteilungen über die Inseln und ihre Bewohner, die als ein von der Kultur noch unberührter Rest einer einst weitverbreiteten Rasse und als die dunkelfarbigsten Menschen von großem Interesse sind.
Woodthorpe vermaß 1883-84 bei einer Expedition gegen die Aka, die Grenznachbarn von Assam, einige tibetische Schneegipfel und Major Hol dich den Berg Tacht-i-Suliman im indisch-afghanischen Grenzgebiet. 1884-86 weilten F. und P. Sarasin zum Zweck zoologischer Forschungen auf Ceylon, [* 14] über dessen Kultur und Bewohner sie berichteten. Im Juni 1885 brach eine englische Expedition unter Oberst Lockhart nach Gilgit auf; der mehrfach schon genannte Oberst Woodthorpe, der Geolog Hiles u. a. nahmen daran teil.
Ursprünglich zu politischen Zwecken abgesandt, dehnte sie ihre Reise über den Hindukusch in das Quellgebiet des Amu Darja und nach Badachschan, also auf afghanisches Gebiet, aus, offenbar ein G.'genzug gegen die zahlreichen russischen Reisen in diesen Grenzländern Indiens. Ende 1886 begann die Vermessung des Nikobaren-Archipels durch Oberstleutnant Strahan, der die Bewohner als die anspruchslosesten, aber faulsten Menschen auf Erden schildert. 1888 waren die Engländer gezwungen, die Bewohner der Schwarzen Berge am linken Ufer des obern Indus, in der Gegend seiner großen Biegung, durch eine militärische Expedition zu bestrafen, wobei Hauptmann Wahab wertvolle Aufnahmen zu machen im stände war. 1888 weilte E. Hartert, bekannt als Flegels Begleiter in Westafrika, behufs zoologischer Sammlungen in Assam und stellte Walther geologische Untersuchungen in Südindien und Ceylon an. Im August 1889 begab sich E. Schmidt, Professor der Anthropologie in Leipzig, [* 15] zur Erforschung der Drawidavölker nach Ostindien [* 16] und Ceylon.
Die ostasiatischen Inseln.
Während von den Spanien [* 17] gehörenden Inseln Ostasiens wenig zu melden und auch dieses Wenige von Nichts^aniern geschehen ist, herrscht um so regere Thätigkeit auf den Inseln, wo Niederländer und ¶
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Briten festen Fuß gefaßt haben. Auf den Philippinen, namentlich auf Luzon und Palawan, reiste der Franzose Marche im Auftrag seiner Regierung von 1879 bis 1884, mit ethnographischen und anthropologischen Studien und Sammlungen beschäftigt, und neuerdings der uns schon von der Halbinsel Malakka bekannte Geolog Tenison Woods, welcher den dortigen Vulkanen besondere Aufmerksamkeit widmete.
Hauptsächlich Engländern, daneben auch, wie in Niederländisch-Indien, einigen Deutschen, verdankt man die rüstig vorschreitende Erforschung des nördlichen Borneo, dessen sämtliche Teile, North Borneo, Brunei und Sarawak, im Lauf des Jahrs 1888 unter britischen Schutz gestellt worden sind. Dort waren von 1878 bis 1883 thätig Dobree, Pretyman, Witti, Pryer, v. Donop, Davies, F. Hatton, Treacher und Dalrymple. Dann befuhr D. D. Daly 1884-85 die Flüsse Kinabatangan (Ostküste) und Padas (Westküste) und erforschte die wirtschaftlichen (Ausbeute der Vogelnester, Tabaksbau) und ethnographischen Verhältnisse dieser Gebiete; 1885 besuchte H. Walker [* 19] die Goldfelder am Segamafluß (Ostküste), dessen Arbeiten Kapitän Beeston und Seston 1887 fortführten. 1886 durchwanderte Gouverneur Treacher in Begleitung von v. Donop und Callaghan das Gebiet zwischen der Hauptstadt Sandakan und den Goldfeldern, und 1887 bestieg Little den höchsten Berg der Kolonie, den Kinabalu.
Aus Niederländisch-Indien sind zunächst die sechsjährigen Reisen des Naturforschers Forbes (1878-83) zu nennen, welche ihn nach den Keelings- oder Kokosinseln, dem westlichen Java, dem Süden von Sumatra, Amboina, Timorlaut, Buru und Timor führten. Forbes' Hauptthätigkeit war der Botanik und dem Pflanzensammeln gewidmet, doch hat er daneben auch Zoologie, Anthropologie, Ethnographie [* 20] und Geographie der besuchten Inseln, namentlich Sumatras, gefördert.
Riedel, lange Zeit Resident von Ternate, gab eine ausführliche Schilderung der Aaruinseln und ihrer Bewohner und bereiste 1879 die südliche, niederländische Hälfte von Timor. Hauptmann D. Dietz unternahm im Juli 1883 eine militärische Expedition nach dem Tobahsee auf Sumatra und schildert die topographischen und geologischen Verhältnisse seines Südufers, während im Dezember d. I. B. Hagen [* 21] dessen Nordufer zum zweitenmal besuchte. Der lange Zeit mysteriöse See ergab sich als viel größer, als man bisher angenommen hatte; er ist nach Verbeeks Erklärung ein Einsturzkessel, und zwar ist es wahrscheinlich, daß der ganze Einsturz vom Nord- bis zum Südrand auf einmal stattfand, welche Vertiefung sich allmählich mit Wasser füllte und so den See bildete. I. Asien van Nijn van Alkemade schilderte 1885 seine Reise auf dem Flusse Siak in Sumatra, welcher bis K ^[?]ia Tapong für kleine Dampfer fahrbar ist, sowie den Überlandweg in das Becken des obern Kamparflusses, und im selben Jahr befuhr der rheinische Missionär Hendrich den Katingan im südlichen Borneo, soweit derselbe schiffbar ist.
Auch machte Kapitän Asien. Langen 1885 eine Aufnahme der dicht bewaldeten und zum Teil vulkanischen Key-(Ke-) Inseln und veröffentlichte neuerdings Mitteilungen über ihre Natur und ihre Bewohner. Der Archipel ist neuerlich von der niederländischen Regierung an die schon lange dort etablierte Firma I. I. Langen u. Söhne in Köln [* 22] verpachtet worden. 1886 gelang es dem zu ethnologischen und zoologischen Zwecken reisenden Italiener E. Modigliano, in die Europäern bisher unzugängliche Südhälfte der Insel Nias (westlich von
Sumatra) einzudringen und die bisherigen Karten wesentlich zu berichtigen und zu ergänzen. Im nördlichen Celebes und den nördlich davon liegenden Inseln, namentlich Sangir und Talauer, reiste der englische Zoolog S. I. Hickson, über welche er, abgesehen von seinen Fachstudien, interessante ethnographische Mitteilungen machte, z. B. daß die Bewohner von Sangir keine Einteilung des Monats in Wochen kennen, sondern für jeden der 28 Tage einen besondern Namen besitzen.
Die unabhängigen Staaten des Innern von Celebes besuchte der niederländische Beamte Frantz, um Metalllager zu untersuchen. Es gelang ihm, weiter einzudringen als seine Vorgänger und von den Eingebornen Kupfer, [* 23] Zinn etc. nachgewiesen zu erhalten; ein Goldlager verrieten sie ihm indessen nicht. Aus dem Jahr 1887 ist als besonders wichtig die Vollendung der militärgeographischen Aufnahme Javas hervorzuheben; daß dadurch verfügbar werdende Personal wurde nach dem westlichen Borneo versetzt.
Auch auf der Westküste von Sumatra arbeitete eine Brigade, und ihre Arbeiten hatten guten Fortgang. Am verließ eine Expedition, bestehend aus Leutnant Meyjes, der aber bald erkrankte und durch Leutnant Planten ersetzt wurde, und dem Geologen Asien I. M. Wertheim, Amsterdam, [* 24] Mitte März Batavia, [* 25] um im Amtrag der Niederländischen Geographischen Gesellschaft und mit Unterstützung der oben erwähnten Firma Langen die Keyinseln zu erforschen. Im April richtete Wertheim dort eine meteorologische Station ein und erforschte dann bis März 1889 die einzelnen Inseln des Archipels in geologischer Hinsicht.
Eine andre Expedition, aus Professor Asien Wichmann und Professor M. Weber bestehend, ging 1888 nach Flores, um diese Insel geologisch und zoologisch zu untersuchen, während die Aufnahme derselben dem Ingenieur van den Booek übertragen wurde. Professor Weber kehrte Anfang 1889 nach Europa [* 26] zurück, während Wichmann noch seine geologischen Forschungen auf Sumbawa, Roti, Java etc. bis Mai 1889 fortsetzte. Im Sommer 1888 trat ferner der englische Naturforscher Guppy eine Reise nach Niederländisch-Indien an, um seine Studien über die Entstehung von Koralleninseln fortzusetzen.
Zuvor aber besuchte er zu diesem Zweck die kürzlich von England annektierten Christmas- und die Keelinginseln. Zum Schluß erwähnen wir die im Auftrag des Berliner [* 27] Museums für Völkerkunde ausgeführte Reise Adrian Ja cobsens und H.Kühns (1887-88), welche den kleinern und am wenigsten bekannten Inseln des Archipels, wie Saleier, Djampeia, Bonerate, Allor, Wetter, [* 28] Letti, Moa, Luang, Babar, Kei, Timorlaut, Timor, Flores, galt und ethnologische Sammlungen zum Zweck hatte. Jacobsen kehrte im September 1888 nach Europa zurück, während sein Gefährte Kühn auf den Molukken seine Sammlungen fortsetzte. Unlängst beschoß Warburg seine fast vierjährigen botanischen Reisen in den peripherischen Gebieten Ost- und Südostasiens.
Iran.
Die Erforschung Afghanistans hat im letzten Lustrum einen bedeutenden Fortschritt gemacht infolge der Feststellung der Nordgrenze des Landes gegen das von Rußland besetzte Turkmenengebiet durch eine britisch-russische Kommission, eine Arbeit, welche 1884 ihren Anfang nahm und bis 1888 hinein dauerte, eine ganze Anzahl von wissenschaftlichen Kräften beschäftigte, und deren Ergebnisse sich nicht allein auf die Grenze selbst und eine mehr oder weniger breite Zone zu beiden Seiten derselben, sondern ¶
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auch auf verschiedene andre Teile Irans beziehen.
Von Indien (Quetta) aus wurden zur Teilnahme an den Arbeiten Major I. Hill, Kapitän Gore, Leutnant Talbot, der Geolog Griesbach und der Arzt Aitchinson (für Botanik) mit zahlreicher Bedeckung entsandt; sie zogen durch das nördliche Belutschistan über Lasch nach Herat und verbanden letzteres durch Triangulation [* 30] mit der großen indischen Aufnahme. Im Sommer 1885 verweilte die Kommission in der Umgebung von Herat; dann folgte die Absteckung der Grenze bis in die Nähe des Amu Darja vom November 1885 bis September 1886, worauf die Mitglieder der Expedition sich auf verschiedenen Wegen über den Hindukusch und Kabul nach Indien zurückbegaben, während Gore durch das östliche Persien [* 31] heimkehrte. Im Winter 1887/88 wurde endlich die Grenze an den bis dahin noch streitigen Punkten am Kuschk und Amu Darja festgesetzt.
Die gesamten Arbeiten der britischen Kommission, Vermessungen wie Rekognoscierungen, umfassen rund 310,000 hkm, nämlich die ganze Provinz Herat, fast das ganze afghanische Turkistan sowie große Teile des Hazaralandes und der persischen Provinz Chorasan, abgesehen von einzelnen Nebenrouten, wie diejenige der Hauptleute Maitland und Talbot Ende 1885 am Heri Rud aufwärts durch das vorher unbekannte Land der Hazara nach Bamian und weiter nach Taschkurgan, Balch und Maimana, und die Reisen des indischen Feldmessers Imam Scherif im Taimunigebiet östlich von Herat, im afghanischen Turkistan und zwischen Herat und Kandahar.
Aus all diesem Material, wird Gore die neue Karte von Afghanistan [* 32] ausbauen. 1884 führte eine kleine militärische Expedition, die von Pandschab aus unternommen wurde, zur Aufnahme der Thäler Zhob und Bori in Ostafaghanistan. Ende 1885 trat der durch seine Durchkreuzung der Mongolei bekannte Ney Elias eine Reise in die Grenzbezirke von Afghanistan und Ehina, nach Pamir, [* 33] Schugnan, Roschan, Badachschan an; da dieselbe zunächst politische Zwecke verfolgte, ist über ihre Resultate noch nichts bekannt geworden. Über die ähnliche Lockhartsche Expedition von 1886 s. oben: Ostindien. Seit Dezember 1887 bereist der Geolog Griesbach (s. oben) auf Wunsch des Emirs Afghanistan, um dessen Mineralschätze zu studieren.
Für Persien sind zunächst die Aufnahmen des englischen Obersten C. E. Stewart in Chorasan zu nennen, welcher von 1881 dis 1884 dort von seiner Regierung stationiert war, um das Vordringen der Russen in Turkmenien zu überwachen. Seine Arbeiten reichen von Meschhed im N. bis Seistan im S. 1884 unternahm I. R. Preece im Interesse der Englisch.-indischen Telegraphengesellschaft eine Reise durch Südpersien, von Schiraz bis Dschaschk am Arabischen Meer, deren Zweck topographische Aufnahmen behufs Legung einer Telegraphenleitung war. Im selben Jahr reiste der schon öfters genannte Oberst Bell im südwestlichen Persien, 1888 und 1889 in Belutschistan und Persien. 1885 machte der Franzose Dieulafoy archäologische Ausgrabungen in den Ruinen des alten Susa, durchwanderte der indische Beamte Rees das bisher unbekannte bergige Gebiet zwischen Kazwin und Hamadan, den Distrikt Karaghan, den bald darauf auch der französische Arzt Baume besuchte, und machte Hauptmann Jennings eine kriegswissenschaftliche Reije durch den Südosten des Landes, wo er die bisher unbekannte Landschaft Saryad erforschte. In das Jahr 1886 fällt Raddes Besuch in Chorasan (s. oben: Westturkistan) und die
Rückreise Gores von der russisch-afghanischen Grenze, wobei er den Weg von Herat über Birdschend durch die Wüste Lut nach Kirman und Bender Abbas aufnahm. 1888 unternahm Asien Rodler eine geologische Reise in das Bachtijarengebirge und in das obere Thal [* 34] des Karun.
Vorderasien.
Arabien wurde von August 1883 bis April 1884 in seinem Nordwesten zu epigraphischen Zwecken von Professor I. Euting bereist, meist auf schon früher begangenen Wegen. In Hail und Nmgegend verweilte er drei Monate und entkam zuletzt einem mörderischen Überfall nur mit genauer Not. Sein früherer Begleiter, Eh. Huber, der schon 1879 80 Arabien durchwandert hatte, wurde bei Rabigh an der Küste des Roten Meers erschlagen. 1885 hielt sich der Niederländer Snouck Hurgronje etwa sieben Monate unter der Maske eines Schriftgelehrten in Mekka auf und konnte das intime Leben der Einwohner in Muße studieren, und zwar abweichend von seinen Vorgängern außer der Pilgerzeit, während welcher die Mekkaner sich geistig und körperlich in abnormem Zustand befinden.
Freiherr v. Maltzans Schilderungen tadelt er sehr. In demselben Jahr unternahm E. Glai^er seine zweite Forschungsreise (die erste fällt in den Winter 1883/84) nach Jemen, wo er topographisch arbeitete, Inschriften, Manuskripte etc. sammelte, und 1887-88 die dritte, wobei er die Umgebung von Marib, der alten Hauptstadt des Sabäerreichs, aufnahm und ausgedehnte Erkundigungen einziehen konnte. Besonders glücklich war er auch in dem Auffinden alter Inschriften; doch hat er bisher nur einzelne Bruchstücke über seine Reisen veröffentlicht.
Dasselbe Ziel hatte 1887 der französische Botaniker Alb. Deflers; er fand, daß die Flora des südarabischen Hochgebirges im ganzen mit der abessinischen verwandt in, aber auch viele südafrikanische Formen enthält. 1887 war Kapitän E. Surtees in Midian, als dasselbe von den Ägyptern geräumt und von den Türken besetzt wurde. Er bestätigt das Vorkommen von Petroleum, aber zweifelt an dem goldhaltigen Quarzes. Endlich führte Professor G. Schweinfurth von November 1888 an eine viermonatliche, durch reiche botanische Ausbeute belohnte Reise im südlichen Jemen aus.
Sinaihalbinsel, Palästina [* 35] und Syrien. Der in England auftauchende Plan, dem Suezkanal in einer Wasserstraße quer durch Palästina eine Konkurrenz zu schaffen, hatte die Aussendung einiger Fachmänner zur Folge, um die geologischen und Höhen-verhältnisse des Wadi Araba (zwischen dem Toten Meer und dem Roten Meer) zu untersuchen. So reiste im Winter 1883/84 Oberst H. E. Colville von Suez durch die Sinaihalbinsel nach dem Wadi Araba, fand aber die eventuell zu durchstechende Wasserscheide in demselben über 200 m hoch, so daß man das Projekt fallen lassen mußte.
Geologisch untersuchte dieselben Gebiete gleichzeitig Ed. Huil, den Major Kitchener zum Zweck topographischer Aufnahmen begleitete; für die Kenntnis der geologischen Entwickelung Palästinas war diese Reise von hoher Bedeutung. Zu sprachlichen und archäologischen Studien begab sich B. Moritz Ende 1883 nach Syrien, wo er 1884 und 1885 namentlich in dem Gebiet zwischen Damaskus, Biredschik, dem Euphrat und im nördlichen Mesopotamien auch geographisch thätig war. Er empfing den Eindruck, daß Ackerbau und Industrie in ganz Syrien eines bedeutenden Aufschwungs fähig waren, sobald das Land mit Straßen, Brücken [* 36] und Eisenbahnen versehen würde. Zum Teil mit Moritz ¶
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zusammen bereiste 1835 C. Diener Mittelsyrien und förderte die geologische Kenntnis des Libanon, Antilibanon, Hermon sowie der Umgebung von Damaskus und Palmyra. Im selben Jahr führte Ingenieur G. Schumacher im Auftrag des Deutschen Palästina-Vereins eine Aufnahme der ganzen, historisch und naturwissenschaftlich hoch interessanten, vulkanischen Landschaft Dscholan im O. des obern Jordans aus, nachdem er schon vorber den Südosten derselben zwecks einer zu erbauenden Eisenbahn vermessen hatte.
Seine Mitteilungen über Antiqunäten. Ruinen, Bevölkerung [* 38] etc. sind von hohem Interesse; es wohnen dort auf kleinem Raum zusammen Fellachen, Beduinen, Turkmenen, Tscherkessen, Drusen, [* 39] Ansairier und zigeunerartige Ghawarni. Gleichseitig erforschte Nötling auf Kosten der Berliner Akademie der Wissenschaften den Dscholan und den südlich daran angrenzenden Teil von Adschlun sowie einzelne Lokalitäten in Palänina und Syrien in geologischer Hinsicht. Ebenso studierte 1887 Walther auf der Sinaihalbinsel verschiedene Fragen der dynamischen Geologie, [* 40] die Korallenbildungen, die Lockerung und Zersprengung der Gesteine [* 41] durch Temperaturschwankungen, Einfluß des Windes etc.
Aus den Euphrat-Tigris-Ländern ist für den in Rede stehenden Zeitraum nur wenig zu verzeichnen: die politisch-militärische Reise des englishen Obersten Bell in Mesopotamien und Armenien 1885 bis 1886 und die archäologische von Moritz und Koldewey 1887 nach dem entsetzlich verödeten südlichen Babylonien behufs Ausgrabungen in den dortigen Ruinenhügeln, welche auch geographische und ethnographische Resultate gebracht hat.
Kleinasien wird in letzter Zeit viel bereist, aber zum größten Teil von Archäologen, welche darüber nichts veröffentlichen als die gefundenen Inschriften, wohl auch selten oder nie Beobachtungen auf andern Gebieten des Wissens anstellen. Indem wir diese Reisenden deutscher, englischer, französischer, nordamerikanischer Nationalität hier übergehen, beschränken wir uns auf die Anführung solcher, welche ihre Aufmerksamkeit auch geographischen, ethnographischen und geologischen Dingen widmeten.
v. Luschan hat seit 1881 fast alljährlich die südliche Hälfte Kleinasiens bereist und dabei besonders die etnographischen Verhältnisse erforscht, zuerst 1881 und 1882 im Anschluß an die österreichische archäologische Expedition Lykien, dann 1883 Kommagene im nördlichen Syrien, darauf zweimal in Gesellschaft des Grafen Lanckoronski Pamphylien, Pisidien und das rauhe Kilikien, woran sich eine Reihe von weitern selbständig ausgeführten Reisen schloß, zuletzt 1888 eine solche nach Sandschiler, südlich von Marasch, behufs Ausgrabung assyrischer Palastruinen.
Die Bevölkerung des südlichen Kleinasien und der angrenzenden Gebiete setzt sich nach ihm, wenn man von den nachweislich erst später eingewanderten Tscherkessen, Albanesen, Juden, Bulgaren, Arabern, Zigeunern und Negern absieht, zusammen aus den nomadischen Kurden, Turkmenen und Jürüken, dann den Tachtadschi, Ansairiern, Kyzylbasch und I?ezyden, welche wahrscheinlich als Reste eines und desselben vorhistorischen Volkes anzusehen sind, endlich den Armeniern, den Griechen, welche nicht Nachkommen der alten Hellenen, sondern anthropologisch zumeist als gräzisierte Armenier oder Semiten anzusehen sind, und den Türken, welche die Hauptmasse der Beuölkerung bilden, aber keinen mongoloiden Typus zeigen, sondern körperlich gleichfalls nur mohammedanische, türkisch sprechende Hellenen, Armenier und Semiten
zu sein scheinen. In den Jahren 1884 und 1885 unternahm der Amerikaner Sterrett Reisen durch Kappadokien, Kilikien, Lykaonien, Isaunen und Pisidien, welche neben einer reichen archäologischen Ausbeute auch ansehnliche Resultate für die Karte ergaben, ebenso wie die in den letzten Jahren öfters wiederholten Wanderungen des englischen Professors Ramsay (1884 in Gesellschaft von Asien H. Smith), welcher seine Nachforschungen vornehmlich, wenn auch nicht ausschließlich, auf die Landschaft Phrygien richtet, über deren geographische Verhältnisse, Geschichte, Antiquitäten etc. er schon viel neues Licht [* 42] verbreitet hat. 1884 erschien auch die Neuaufnahme der Insel Cypern [* 43] in 15 Blättern, welche unter Kapitän H. H. Kitcheners Leitung hergestellt worden ist. 1886 und 1888 setzte Heinrich Kiepert seine 1841-42 und 1870 begonnenen Reisen im westlichen Kleinasien fort, deren topographische Resultate demnächst an die Öffentlichkeit treten werden, 1886 zum Teil in Begleitung Schuchhardts, dem es bald darauf (Januar 1887) gelang, die lange vergeblich gesuchten Ruinen von Kolophon aufzufinden, 1888 in Begleitung von Fabricius, welcher später allein, namentlich das Tmolusgebirge, rekognoszierte.
Gleichfalls 1886 nahm Leutnant v. Diest die Umgebung von Pergamon [* 44] auf und machte darauf eine Forschungstour über Kutahia, Estischehr, Inhissar und Boli nach Amasra am Schwarzen Meer. Anthropologische Zwecke verfolgte der Russe Elissejew, als er 1886 von Alexandrette quer durch Kleinasien über Aintab, Charput, Siwas und Tokat nach Samsun reiste. Russische [* 45] Kolonien, welche angeblich mehrfach in Kleinasien bestehen sollten, fand er nur am Maniassee und vorübergehende Niederlassungen tosakischer Fischer an einigen Flußmündungen. 1887 sandte die französische Regierung den Ingenieur de Launay zu geologischen Forschungen nach Lesbos, Thasos und Samothrake, und in demselben Jahr unternahmen die Brüder v. Quast eine Reise zu geographischen und archäologischen Zwecken nach dem nordwestlichen Kleinasien, welche indessen durch den Tod des einen in Estischehr ein baldiges Ende nahm. Eine »Übersichtskarte der ethnographischen Verhältnisse von Asien« gab V. v. Haardt heraus (6 Blätter, Wien [* 46] 1887).