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erst zu Ende des vorigen Jahrhunderts festgestellt. Deutscher S. heißt das Wacholderharz.
erst zu Ende des vorigen Jahrhunderts festgestellt. Deutscher S. heißt das Wacholderharz.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Magdeburg, [* 2] Kreis [* 3] Jerichow II, an der Elbe, mit evang. Kirche, Amtsgericht und (1885) 2004 Einw.
(Sanda, spr. ssände), Insel aus der Gruppe der Orkneys an der Nordküste von Schottland, 30 qkm groß, ziemlich flach, hat zwei gute Häfen (einer mit Leuchtturm) und (1881) 2082 Einw.
bei naturwissenschaftl. Namen Abkürzung für F. Sandberger (s. d.).
(spr. ssandbatsch), Stadt in Cheshire (England), 8 km von Crewe, hat Seidenspinnerei und (1881) 5493 Einw. Dabei Salz- und Eisenwerke.
s. Bad, [* 4] S. 221 und S. 225, auch Destillation, [* 5] S. 719.
eine die Schiffahrt hemmende Anhäufung von Sand im Wasser, sofern dieselbe eine solche Höhe besitzt, daß Schiffe [* 6] dergleichen Stellen entweder gar nicht oder doch nur mit Gefahr passieren können.
Sandbänke finden sich vorzüglich vor niedrigen Küsten, an den Mündungen von Strömen etc. Eine der größten Sandbänke befindet sich bei Neufundland.
s. v. w. Dachauer Banken (s. d.). ^[= Schwindelanstalten, die in den Jahren 1871 und 1872 in München bestanden und ...]
s. Arbutus. ^[= L. Gattung aus der Familie der Erikaceen, baum- oder strauchartige, immergrüne ...]
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Posen, [* 7] Kreis Gostyn, hat (1885) 810 Einw.
Fridolin, Geolog und Mineralog, geb. zu Dillenburg in Nassau, studierte zu Bonn, [* 8] Gießen, [* 9] Heidelberg [* 10] und Marburg, [* 11] übernahm 1849 die Leitung des naturhistorischen Landesmuseums zu Wiesbaden, [* 12] wurde 1855 Professor der Mineralogie und Geologie [* 13] am Polytechnikum zu Karlsruhe [* 14] und siedelte 1863 in gleicher Eigenschaft an die Universität Würzburg [* 15] über. Seine zahlreichen Arbeiten beziehen sich auf alle Gebiete der Mineralogie, Geologie und Paläontologie. Er schrieb: »Übersicht der geologischen Verhältnisse des Herzogtums Nassau« (Wiesbad. 1847);
»Beschreibung und Abbildung der Versteinerungen des rheinischen Schichtensystems« (das. 1848-52, mit seinem Bruder Guido, geb. 1820);
»Die Konchylien des Mainzer Tertiärbeckens« (das. 1858-64);
»Die Land- und Süßwasserkonchylien der Vorwelt« (das. 1870-76);
»Untersuchungen über Erzgänge« (das. 1881 u. 1885, 2 Hefte).
Für die geologische Kartierung des Großherzogtums nahm er die Sektionen Badenweiler, Baden, [* 16] Rastatt [* 17] und Oppenau (Renchbäder) der Karte auf.
s. v. w. Sandgebläse. ^[= (Sandstrahlgebläse), Vorrichtung, auf welcher Arbeitsstücke mattiert oder ...] [* 18]
des heiligen römischen Reichs, scherzhafte Bezeichnung der Mark Brandenburg [* 19] wegen ihres vorherrschenden Sandbodens.
s. Hura. ^[= L. Gattung aus der Familie der Euphorbiaceen, große Bäume im tropischen ...]
Pflanzengattung, s. Hippophaë. ^[= L. Gattung aus der Familie der Eläagnaceen, Sträucher oder kleine Bäume mit oft ...]
(spr. ssangdoh), Jules, franz. Belletrist, geb. zu Aubusson, studierte in Paris [* 20] Jurisprudenz, wurde aber durch die Bekanntschaft mit Madame Dudevant (s. Sand 2) der Schriftstellerei zugeführt und debütierte mit ihr gemeinsam mit dem Roman »Rose et Blanche« (1831, 5 Bde.). In seinen zahlreichen übrigen Romanen schlägt er einen viel mildern, zahmern und stellenweise sogar katholisch-gläubigen Ton an; doch zeichnen sie sich stets durch vornehmen Stil und feinen Sinn für das Landschaftliche aus.
Die gelesensten sind: »Madame de Sommerville« (1834);
»Marianna« (1839);
»Le [* 21] docteur Herbeau« (1841);
»Fernand« (1844);
»Cathegrine« ^[richtig: »Catherine«] (1845);
»Valcreuse« (1846);
»Mlle. de la Seilière« ^[richtig: »Mlle. de la Seiglière«] (1848);
»Madeleine« (1848);
»Un héritage« (1850);
»Sacs et parchemins« (1851);
»La maison de Penarvan« (1858);
»Un début dans la magistrature« (1862);
»La roche aux mouettes« (1871);
»J. ^[Jean] de Thommeray« (1873) u. a. Mehrere derselben bearbeitete er auch mit Glück für die Bühne, die er überdies im Verein mit E. Augier um eins der vorzüglichsten Lustspiele der Zeit, »Le gendre de M. Poirier« (1854), bereichert hat. S. ward 1853 Konservator der Bibliothek Mazarine und 1859 Bibliothekar von St.-Cloud;
1) Neu-S. (Nowy Sacz), Stadt in Galizien, am Dunajec und an der Galizischen Transversalbahn, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Kreisgerichts und einer Finanzbezirksdirektion, hat ein altertümliches Schloß, eine gotische Pfarrkirche und eine protest. Kirche, ein Obergymnasium, ein Jesuitenkollegium und (1880) 11,185 Einw. (darunter 5057 Juden). - 2) Alt-S., Stadt in Galizien, südlich von Neu-S., an der Eisenbahn Tarnow-Eperies, am Einfluß des Poprad in den Dunajec, mit Bezirksgericht, Kloster der Klarissinnen, stark besuchten Wochen- und Jahrmärkten und (1880) 3790 Einw.
Stadt und besuchter Badeort (Seebad und Schwefelquelle) im norweg. Amt Jarlsberg und Laurvik, an der Eisenbahn Drammen-Skien, mit (1876) 2307 Einw.
Insel, s. Sumba. ^[= (auch "Sandelholzinsel"), eine der Kleinen Sundainseln, durch die ...]
(richtiger Santelholz), zwei Hölzer von verschiedener Abstammung und Beschaffenheit. Gelbes oder weißes S., Kernholz von Santalum-Arten, besonders von Santalum album, ist sehr homogen, hart, dicht, hell gelbrötlich, von starkem, angenehmem Geruch, der besonders beim Anschneiden und Erwärmen hervortritt, und gewürzhaft erwärmendem Geschmack. Das Holz [* 22] wird in Indien von kultivierten Bäumen gewonnen, und das Schlagen dieser letztern ist zum Teil Regierungsmonopol.
Maissur und Madras [* 23] liefern jährlich etwa 1250 Ton.; davon kommt aber so gut wie nichts nach Europa, [* 24] sondern es wird fast ausschließlich in Indien und China [* 25] verbraucht. Die Einfuhr nach China beziffert sich auf mehr als 5000 T. Man schnitzt daraus in China Fächer [* 26] und kleine Schmucksachen [* 27] und benutzt es auch in der Parfümerie. In Indien dient es namentlich als Räuchermittel beim Totenkultus. Die Götterbilder der Buddhisten werden aus S. geschnitzt, und in den Tempeln Indiens und Chinas wird sehr viel S. verbrannt.
Aus Abfällen bereitet man ein hellgelbes, dickflüssiges ätherisches Öl, welches eigentümlich fein und rosenartig riecht und hauptsächlich in der Parfümerie, auch zum Verfälschen des Rosenöls benutzt wird.
Auch S. aus der Südsee, vielleicht aus Australien, [* 28] wird in großen Quantitäten nach Singapur [* 29] und von dort nach China gebracht. Rotes S., von Pterocarpus santalinus, im südlichen Ostindien [* 30] und auf den Philippinen, kommt in großen, von der Rinde und dem weißlichen Splint befreiten Blöcken in den Handel. Es ist sehr dicht, doch nicht besonders schwer, spaltet sich leicht, ist äußerlich schwärzlichrot, innen sattrot, geruch- und geschmacklos, färbt Wasser nur wenig und enthält einen in Alkohol und Äther löslichen harzartigen Farbstoff, aus welchem rote, mikroskopische Kristalle [* 31] von Santalsäure gewonnen werden können. Man benutzt das rote S. in der Färberei, zu Räucherkerzchen, Zahnpulver und alkoholische Auszüge desselben zum Färben von Flüssigkeiten. Im Detailhandel findet sich das S. meist als grobes, lockeres Pulver; dunklere, ¶
schwere, politurfähige Stücke dienen als Kaliaturholz in der Kunsttischlerei.
(Zander, Lucioperca Cuv.), Fischgattung aus der Ordnung der Stachelflosser und der Familie der Barsche (Percoidei), gestreckt gebaute Fische [* 33] mit zwei getrennten Rückenflossen, gesägtem vordern Kiemendeckel, langen, spitzen Zähnen neben feinen Bürstenzähnen und kleinen Schuppen. Der gemeine S. (Schiel, Amaul, Fogas und Süllö [im Plattensee], Hechtbarsch, L. sandra Cuv.), bis 1,25 m lang und 15 kg schwer, ist auf dem Rücken grünlichgrau, gegen den Bauch [* 34] hin silberweiß, oberseits streifig braun gewölkt, auch dunkel gebändert, auf den Kopfseiten braun marmoriert, auf den Flossen schwärzlich gefleckt, bewohnt die Flüsse [* 35] Nordost- und Mitteleuropas, findet sich bei uns im Elbe-, Oder-, Weichsel- und Donaugebiet, fehlt aber dem Rhein- und Wesergebiet. Er lebt im tiefern Wasser, ist ungemein raubgierig, wächst sehr schnell, stirbt aber in der Gefangenschaft leicht ab. Er laicht vom April bis Juni an seichtern, mit Wasserpflanzen [* 36] bewachsenen Uferstellen, vermehrt sich aber trotz der 40,000 Eier [* 37] des Weibchens nur spärlich. Sein Fleisch ist sehr schmackhaft. Der Berschik (L. valgensis Cuv.) ist in der Wolga und dem Dnjestr so häufig, daß man ihn im großen zur Gewinnung von Fett benutzt.
s. v. w. Sunderbands. ^[= (Sunderbans), Name für das sumpfige, von unzähligen Kanälen durchzogene Inselgewirr des untersten ...]
Daniel, Lexikograph, geb. zu Altstrelitz, studierte seit 1839 in Berlin [* 38] und Halle, [* 39] erhielt 1843 die Direktion der Schule zu Altstrelitz, die infolge äußerer Verhältnisse 1852 einging, und privatisiert seitdem daselbst, einzig mit litterarischen Arbeiten beschäftigt. Angeregt durch das Erscheinen des »Deutschen Wörterbuchs« der Brüder Grimm, dem gegenüber er abweichende Ansichten hegte, welche er in mehreren kleinern Schriften öffentlich aussprach, wandte er sich selbst der Lexikographie zu und arbeitete sein großes »Wörterbuch der deutschen Sprache« [* 40] (Leipz. 1859-65, 3 Quartbände) aus mit Belegen von Luther bis zur Gegenwart. An dieses sein Hauptwerk schlossen sich auf lexikographischem und grammatikalischem Gebiet an: »Katechismus der deutschen Orthographie« (4. Aufl., Leipz. 1878);
»Handwörterbuch der deutschen Sprache« (4. Aufl., das. 1888);
»Fremdwörterbuch« (das. 1871, 2 Bde.);
»Wörterbuch der deutschen Synonymen« (Hamb. 1871, 2. Aufl. 1882);
»Kurz gefaßtes Wörterbuch der Hauptschwierigkeiten in der deutschen Sprache« (18. Aufl., Berl. 1888);
»Deutscher Sprachschatz, geordnet nach Begriffen« (Hamb. 1874-76);
»Vorschläge zur Feststellung einer einheitlichen Rechtschreibung für Alldeutschland« (Berl. 1873-74, 2 Hefte);
»Orthographisches Wörterbuch« (2. Aufl., Leipz. 1876);
»Deutsche [* 41] Sprachbriefe« (Berl. 1878, 5. Aufl. 1885);
»Ergänzungswörterbuch der deutschen Sprache« (Stuttg. 1879-85);
ferner: »Lehrbuch der deutschen Sprache für Schulen« (8. Aufl., Berl. 1888);
»Geschichte der deutschen Sprache und Litteratur« (3. Aufl., das. 1886);
»Abriß der deutschen Silbenmessung und Verskunst« (das. 1881);
»Neue Beiträge zur deutschen Synonymik« (Halle 1881);
»Satzbau und Wortfolge in der deutschen Sprache« (das. 1883);
»Verdeutschungswörterbuch« (Leipz. 1884);
»Deutsches Stilmusterbuch« (Berl. 1886) u. a. Außerdem veröffentlichte er: »Das Volksleben der Neugriechen« (Mannh. 1844);
»Das Hohelied Salomonis« (Leipz. 1866; neue Aufl., Hamb. 1888);
»Heitere Kinderwelt« (Neustrel. 1868);
»Aus den besten Lebensstunden. Eignes und Angeeignetes«, Gedichte (Stuttg. 1878),
sowie eine »Neugriechische Grammatik« (Leipz. 1881) und in Gemeinschaft mit A. R. Rangabé eine »Geschichte der neugriechischen Litteratur« (das. 1884).
Stadt im Herzogtum Anhalt, [* 42] Kreis Bernburg, [* 43] an der Wipper, Knotenpunkt der Linien Berlin-Blankenheim und Halle-Zellerfeld der Preußischen Staatsbahn, hat ein Schloß, ein Hospital, ein Amtsgericht, eine Zuckerfabrik, Eisengießerei [* 44] und Fabrikation landwirtschaftlicher Maschinen, Handelsgärtnerei und (1885) 3201 Einw.
Imprägnationen des Weißliegenden (s. Dyasformation) mit Kupfererzen (Kupferkies, Buntkupfererz, Malachit und Kupferglasur).
Ein lebhafter Bergbau [* 45] wird auf dieselben und zugleich auf Kupferschiefer unter anderm zu Sangerhausen [* 46] betrieben.
Die bauwürdige Schicht ist dort 3-4 cm mächtig und enthält 5-7 Proz. Kupfer, [* 47] in diesem etwa 0,25 Proz. Silber.
Auch mit Bleiglanz und Weißbleierz [* 48] durchdrungene Sandsteine, welche die abbauwürdigen Knotenerze der Eifel bilden.
s. Papier, ^[= # ein blattförmiges, durch Verfilzung feiner Fäserchen entstandenes Fabrikat, das in den verschieden ...] S. 675.
s. Renke. ^[= (Coregonus Art.), Gattung aus der Ordnung der Edelfische und der Familie der Lachse (Salmonoidei ...]
s. v. w. Sandaal. ^[= (Ammodytes Art.), Fischgattung aus der Ordnung der Weichflosser und der Familie der ...]
s. Flöhe. ^[= (Pulicidae), Insektenfamilie aus der Ordnung der Zweiflügler, welche durch die Gliederung der ...]
s. Gießerei, ^[= die Gesamtheit aller Arbeiten, welche erforderlich sind, um gewisse Materialien durch Flüssigmachen ...] [* 49] S. 335.
(spr. ssändget), Seebad in der engl. Grafschaft Kent, dicht bei Folkestone, mit Schloß aus der Zeit Heinrichs VIII. und (1881) 1669 Einw.
[* 18] (Sandstrahlgebläse, Sandblasapparat), Vorrichtung, auf welcher Arbeitsstücke mattiert oder geschliffen werden, indem man scharfkörnigen Sand oder Schmirgelpulver heftig gegen dieselben schleudert. Das S. dient zum Mattieren von Glas, [* 50] Metall, Porzellan etc., zum Schleifen von Feilen, zum Putzen von Metallgußwaren u. dgl. Nach seiner ursprünglichen, von Tilghman angegebenen Einrichtung besteht das S. aus einem Strahl-
[* 18] ^[Abb.: Sandstrahl-Glasschleifmaschine.] ¶
apparat, bei welchem ein hoch gespannter Dampf- oder Luftstrahl Sand ansaugt und gegen die Arbeitsstücke schleudert, die an den Stellen, wo der Sand nicht wirken soll, mit einer weichen Schicht (Decke) [* 52] bedeckt sind und je nach der Dauer der Einwirkung nur oberflächlich oder tief bearbeitet werden. Statt der Strahlapparate [* 53] wendet man jetzt auch vielfach Wurfräder an. Ein S. von letzterer Einrichtung zeigt die Abbildung (S. 271) im Durchschnitt. Vor einem einfachen Gehäuse liegt ein Zellenrad A, dessen Zellen a durch Längs- und Querstäbe aus Gummi gebildet sind.
Über demselben befinden sich zwei Trichter t, t1, aus welchen der Sand auf das Rad fällt, welches sehr schnell rotiert und den Sand gegen das Arbeitsstück B schleudert, welches mittels einer Schnur auf- und abwärts bewegt wird. Der Sand fällt, nachdem er seine Wirkung gethan hat, in das Gefäß [* 54] k, um von dem Becherwerk C stetig wieder durch das Trichterrohr R auf das Schleuderrad A zu gelangen, während der feine unbrauchbar gewordene Sand vermittelst des zugleich als Ventilator wirkenden Rades A durch das Rohr E fortgejagt wird. Zum Decken der Arbeitsstücke benutzt man aufgeklebte Schablonen aus Papier, Zinkblech, Guttapercha, Kautschuk.
(Psammom), sarkomähnliche Geschwulst mit sandigen Konkrementen, im Gehirn [* 55] und an der harten Hirnhaut.
das Gießen der Metalle in Sandformen, s. Gießerei, S. 335.
s. Elymus. ^[= L. (Haargras), Gattung aus der Familie der Gramineen, perennierende Gräser mit zwei- bis dreiblüti ...]
s. Elymus. ^[= L. (Haargras), Gattung aus der Familie der Gramineen, perennierende Gräser mit zwei- bis dreiblüti ...]
s. Trombe. ^[= (v. ital. tromba, Trompete), Wettersäule, Windhose, Wasserhose, eine dunkle, oft ...]
s. Regenpfeifer. ^[= (Charadrius L.), Gattung aus der Ordnung der Stelzvögel und der Familie der R. (Charadriidae ...]
s. Ringelkrebse. ^[= (Arthrostraca), sehr artenreiche Ordnung der höhern Krebstiere (Malacostraca), von den Schildkrebse ...]
(spr. ssändhörst), 1) Dorf in Berkshire (England), 7 km südlich von Wokingham, in dessen Nähe eine Militärakademie (College), eine Generalstabsschule und eine höhere Schule für Offizierssöhne (Wellington College) sich befinden. - 2) Stadt in der britisch-austral. Kolonie Victoria, [* 56] an der Eisenbahnlinie Melbourne-Echuca-Sydney, mit Hospital, Handwerkerinstitut mit 12,000 Bänden, Theater, [* 57] 9 Banken, botanischem Garten, [* 58] Gas- und Wasserleitung [* 59] und (1881) 28,662 Einw. In der Stadt ansehnliche Brauereien, Eisengießereien, Töpfereien, Gerbereien, in der Umgegend reiche Goldgruben. S. ist Sitz eines römisch-kath. Bischofs.
Diego, Seestadt im nordamerikan. Staat Kalifornien, am Stillen Ozean, 1769 von den Spaniern gegründet, mit (1880) 2637 Einw., hat einen vortrefflichen Hafen und ist Sitz eines deutschen Konsuls.
Diego de los Baños (spr. bánjos), besuchter Badeort auf der span. Insel Cuba, südwestlich von Havana, [* 60] mit zwei Quellen von 35° C.
(türk.), Kasse, namentlich Kriegskasse.
s. Helichrysum. ^[= Gärtn. (Strohblume, Sonnengold, Immerschön), Gattung aus der Familie der Kompositen, meist ...]
s. Sable Island. ^[= (spr. ssebl eiländ), niedrige auf dem Kurs der von Europa nach Halifax ...]
s. v. w. Bleiglätte, ^[= s. Bleioxyd.] Bleioxyd.
(Cicindelidae), Gruppe aus der Familie der Laufkäfer [* 61] (Carabidae Leach), meist schlanke, lebhaft gefärbte Käfer [* 62] mit sehr langen, dünnen Beinen, sind im Sonnenschein ungemein flüchtig, finden sich auf Waldwegen oder an sandigen Ufern, wo ihre linearen Larven mit verbreitertem Kopf und Prothorax in senkrechten, cylindrischen Löchern im Sand leben. Man kennt gegen 600 Arten, welche meist den wärmern Zonen angehören. Der Feldsandkäfer (Cicindela campestris L., s. Tafel »Käfer«),
12 mm lang, unten kupferrot glänzend, oben spangrün, am Kopf und Thorax rot gerandet, auf den Flügeldecken mit weißen Punkten, findet sich auf sandigen Stellen; die Larve lebt in 45 cm tiefen Röhren [* 63] und nährt sich, wie die Käfer, von andern Insekten. [* 64]
Sandbad in einer Kapelle, s. Destillation, S. 719.
s. Steinkohle. ^[= (Schwarzkohle), im petrographisch-technischen Sinn die schwarzen, kohlenstoffreichen, an Wasserstoff ...]
s. Sandaal. ^[= (Sandfisch, Ammodytes Art.), Fischgattung aus der Ordnung der Weichflosser und der Familie der ...]
s. Phleum. ^[= L. (Lieschgras), Gattung aus der Familie der Gramineen, ausdauernde oder einjährige Gräser ...] [* 65]
s. Armeria. ^[= Willd. (Grasnelke), Gattung aus der Familie der Plumbagineen, niedrige, rasenbildende, schmalblätte ...]
Domingo, s. Santo Domingo ^[= Hauptstadt der Dominikanischen Republik (s. d.), liegt auf der Südküste der Insel Haïti, ...] [* 66] und Dominikanische Republik.
Domingos, Ortschaft in der portug. Provinz Alemtejo, Distrikt Beja, unfern westlich vom spanischen Grenzfluß Chanza gelegen, durch Eisenbahn mit Pomarão am Guadiana verbunden, hat sehr ergiebige Minen auf kupferhaltigen Schwefelkies, der großenteils nach England verschifft wird.
(Ssandomir), Kreisstadt im polnisch-russ. Gouvernement Radom, an der Weichsel, hat ein altes Schloß auf steilem Felsen, ein Gymnasium, 2 Zuckerfabriken und (1885) 5905 Einw. -
S. wurde 1236 gegründet. Im 13. Jahrh. war S. die Haupt- und Residenzstadt regierender Fürsten; 1240 und 1259 wurde es von den Tataren geplündert und verbrannt. Unter Kasimir d. Gr. wieder aufgebaut, schwang es sich durch Handel und Industrie in die Reihe der angesehensten Städte Polens empor, ward aber 1655 von den Schweden [* 67] von neuem zerstört. Hier ward 1570 von den Dissidenten aller Bekenntnisse eine Hauptsynode abgehalten, welche die Abfassung der unter dem Namen Consensus Sandomiriensis bekannten Bundesakte zur Folge hatte. Ferner ward hier 1702 eine Konföderation der Anhänger des Königs August gegen Karl XII. geschlossen. 1809 gab es unter den Mauern Sandomirs ein heißes Gefecht zwischen Österreichern und Polen.
Donà di Piave, Distriktshauptort in der ital. Provinz Venedig, [* 68] am Piave und an der Eisenbahn Mestre-Portogruaro, mit Seidenkultur, Handel und (1881) 893 Einw.
s. Vipern. ^[= (Ottern, Röhrenzähner, Viperina Gthr., Solenoglypha Dum. et Bibr.), Unterordnung der Schlangen ...]
(spr. ssänndaun), Badeort an der Südostküste der engl. Insel Wight, mit (1881) 3120 Einw.
zähes, mit Leimlösung bestrichenes und mit scharfem Sand bestreutes Papier, dient wie Glas- und Schmirgelpapier zum Schleifen.
s. Boletus. ^[= # L. (Röhrenschwamm), Pilzgattung aus der Ordnung der Hymenomyceten, charakterisiert durch einen ...]
s. Neunauge. ^[= (Lamprete, Pricke, Bricke, Petromyzon Art.), Gattung aus der Ordnung der Rundmäuler und der ...] [* 69]
[* 70] mechan. Vorrichtung zum Herausheben von Sand beim Austeufen von Brunnen [* 71] und Schächten, in neuerer Zeit vielfach statt des ältern Senkbohrers und besonders dann angewendet, wenn man mit dem Brunnen oder Schacht eine große Tiefe erreichen will. Die S. (s. Fig. S. 273) hat folgende Einrichtung. Auf dem Deckel eines cylindrischen Kastens a ist ein Pumpenstiefel b befestigt, der mit dem innern Raum des Kastens kommuniziert und oben offen ist. Wenn dieser Kasten an Ketten in den Brunnen so tief hineingelassen wird, daß das Ende eines von unten in den Kasten hineinragenden, oben und unten offenen Rohrs f unten aufsteht, und nun mit einer besondern Kette der im Cylinder b mit Spielraum bewegliche massive Kolben c emporgeschleudert wird, so treten wegen der dabei hervorgerufenen Luftverdünnung Wasser und Sand in den Kasten. Der Sand bleibt beim Zurückgehen des Kolbens zum großen Teil im Kasten zurück, während das Wasser durch Ventile d d entweicht. Nach mehrmaliger Wiederholung des Kolbenspiels ist der Kasten mit Sand gefüllt, wird nunmehr aufgehoben und, am Rande ¶
des Brunnens angelangt, nach Entfernung des mit den Haken e leicht zu lösenden Bodens entleert.
Joachim von, Maler, Kupferstecher und Kunsthistoriker, geb. zu Frankfurt [* 73] a. M., widmete sich unter Leitung M. Merians, P. Isselburgs, E. Sadelers und G. Honthorsts in Utrecht [* 74] der Malerei und Kupferstecherkunst, ging mit letzterm nach England und von da 1627 nach Italien. [* 75] Unter anderm malte er dort den Tod Senecas, ein Nachtstück in der Weise von Honthorst. Auch lieferte er die Zeichnungen zu der »Galeria Giustiniana« (Rom 1631, 2. Bde.). Papst Urban VIII. ließ durch ihn mehrere Gemälde ausführen, meist Porträte [* 76] und historische Darstellungen für Kirchen Roms.
Nachdem S. in Unteritalien eine große Anzahl von Zeichnungen entworfen, die sich in M. Zeilers »Itinerarium Italiae« und in Gottfrieds »Archontologia cosmica« gestochen finden, kehrte er 1635 nach Frankfurt zurück und ließ sich bald darauf in Amsterdam [* 77] nieder. Für Maximilian I. von Bayern [* 78] malte er hier die zwölf Monate u. die allegorische Darstellung des Tags und der Nacht, in der Galerie zu Schleißheim. Nachdem er das Landgut Stockau bei Ingolstadt [* 79] geerbt, ließ er sich hier nieder u. erhielt den Titel eines pfalz-neuburgischen Rats. 1649 ging er wieder nach Nürnberg, [* 80] wo er besonders Bildnisse der dort versammelten Gesandten malte.
Sein bedeutendstes Werk aus jener Zeit ist die Darstellung des großen Friedensmahls, welches Pfalzgraf Karl Gustav den kaiserlichen u. schwedischen Kommissaren u. den Reichsständen gab, mit den Bildnissen von 50 Personen, jetzt im Rathaus zu Nürnberg. Nachdem S. in Wien [* 81] den Kaiser Ferdinand III. und seine Gemahlin sowie den römischen König Ferdinand IV. und den Erzherzog Leopold gemalt, ward er in den österreichischen Adelstand erhoben. Er starb in Nürnberg. S. besaß weniger ursprüngliche Kraft [* 82] als Talent für Nachbildung. In bayrischen Galerien und Kirchen findet man viele Bilder von ihm, auch in Wien, Brünn [* 83] etc. Ein größeres Verdienst als durch seine Gemälde hat er sich durch seine Schriften, namentlich durch die »Deutsche Akademie der edlen Bau-, Bild- und Malereikünste« (Nürnb. 1675-79, 2 Bde.; verbessert von Volkmann, das. 1768-75, 8 Bde.) sowie durch die »Admiranda sculpturae seu statuariae veteris«, mit lateinischem Text von C. Arnold nach Sandrarts deutscher Handschrift (1683),
und die »Insignium Romae templorum prospectus exteriores et inferiores« (das.) erworben. - Sein Neffe Jakob von S., Kupferstecher, geb. zu Frankfurt, gest. in Nürnberg, gründete 1656 daselbst eine Kunsthandlung und hinterließ eine Menge Stiche. Seine Kinder Johann Jakob (geb. 1655 zu Regensburg, [* 84] gest. in Nürnberg) und Susanna Maria (geb. zu Nürnberg, gest. waren gleichfalls als Kupferstecher thätig.
Pierre, s. Filon. ^[= (spr. -lóng), Auguste, franz. Historiker, geb. 7. Juni 1800 zu Paris, besuchte das Collège ...]
s. Carex. ^[= L. (Riedgras, Segge), Gattung aus der Familie der Cyperaceen, enthält mehr als 400 Arten ausdauernd ...]
(spr. ssändring-äm), Dorf in der engl. Grafschaft Norfolk, nicht weit vom Wash, mit Landgut des Prinzen von Wales.
s. Helichrysum. ^[= Gärtn. (Strohblume, Sonnengold, Immerschön), Gattung aus der Familie der Kompositen, meist ...]
mit Erde gefüllte Säcke, dienen im Festungskrieg zur Herstellung von Gewehrscharten auf Brustwehrkronen, zur Bekleidung von Böschungen und zum schnellen Ausbessern von Batterien, auch zum Bau der letztern an Orten, wo es an Erde mangelt;
zum Verdämmen von Minen etc.
(türk., »Fahne«),
bei den Türken Benennung einer Unterabteilung in der Provinzialverwaltung, an deren Spitze ein Mutessarrif (Gouverneur zweiten Ranges) steht. Heute wird in der offiziellen Sprache dieses Wort oft mit Liwa (der arabischen Benennung für Fahne) verwechselt. Sandschak Scherif (die »edle Fahne«) ist die sogen. Fahne des Propheten, welche als heiligste Reliquie der Türken in der Schatzkammer des Eskiserai aufbewahrt und jährlich einmal im Ramasan zur öffentlichen Verehrung in den Räumen jenes Palastes ausgestellt wird.
Dieselbe stammt der Religionssage nach aus den ersten Kriegen des Propheten, ging später in den Besitz der Omejjaden und Abbassiden über und fiel schließlich während der Eroberung Ägyptens dem Sultan Selim I. in die Hände. Sie soll, wenn dem Osmanenstaat oder dem Islam die äußerste Gefahr droht, mit ins Lager [* 85] genommen und vom Sultan persönlich enthüllt werden, worauf dieser sich dann an die Spitze der Armee stellen und jeder waffenfähige Moslem sich am Kampf beteiligen muß. Dies ist bisher nur ein einzigesmal geschehen, nämlich 1595, als Murad III. gegen Erlau zog, was aber nicht verhinderte, daß die Türken samt der Fahne in die Flucht geschlagen wurden, ja die letztere beinahe verloren hätten.
Vorrichtung zum Abschleifen von Parketttafeln und Billardböden, besitzt eine rotierende Scheibe mit Kautschukplatte, welche mit Sand beschickt und über das Holz hinweggeführt wird.
s. Carex. ^[= L. (Riedgras, Segge), Gattung aus der Familie der Cyperaceen, enthält mehr als 400 Arten ausdauernd ...]
biegsamer, elastischer, s. v. w. Itakolumit. ^[= gemengtes Gestein, aus Quarzkörnern, die durch Talk oder auch wohl Chlorit miteinander verbunden ...]
glaukonitischer, s. v. w. Grünsandstein, ^[= s. Grünerde.] s. Grünerde.
künstlicher, s. Steine, ^[= # (Bausteine), Gesteine (s. d.) der verschiedensten Art, welche zu Bauzwecken benutzt werden. ...] künstliche.
mehr oder weniger feste Gesteine, [* 86] die fast ausnahmslos aus der Verkittung von Sanden hervorgegangen sind. Bloß für gewisse, nur aus scharfkantigen Kristallen ohne jegliches Bindemittel bestehende Quarzsandsteine dürfte eine Bildung durch Niederschlag aus Lösungen angenommen werden müssen. Durch Vergrößerung der verkitteten Trümmer gehen die S. in Konglomerate und Breccien (s. d.) über. Die mineralische Beschaffenheit der S. ist naturgemäß eine noch kompliziertere als die der Sande, denn zu der Verschiedenartigkeit des verkitteten Materials tritt noch die des verkittenden (Bindemittel, Zement) hinzu. Nach v. Lasaulx' Vorschlag (»Elemente der Petrographie«, Bonn 1875) ¶
bezeichnet man die Natur der Bruchstücke durch Substantiva, die der verschiedenen Arten des Zements durch Adjektiva. Am meisten verbreitet sind die quarzigen (kieseligen, Glaswacke) und die thonigen Quarzsandsteine. In großen Schichtensystemen ist thoniges und quarziges Bindemittel oft nicht auf einzelne Schichten abwechselnd verteilt, sondern ändert sich vielmehr in der gleichen Schicht. Da nun die Verwitterung die thonigen S. viel stärker angreift als die verkieselten, so entstehen aus dieser unregelmäßigen Verteilung häufig groteske Felspartien, den nur schwer angreifbaren, verkieselten Schichtenteilen entsprechend.
Die Sächsische Schweiz, das Adersbacher Felsenlabyrinth im Riesengebirge, das Annweiler Thal [* 88] in der bayrischen Pfalz verdanken ihre landschaftlichen Schönheiten zum Teil solchen Verwitterungsformen, zum Teil freilich auch der später zu erwähnenden Absonderung der S. in Quadern. Auch die in Sandsteingegenden als Baumaterial geschätzten Blöcke, die auf den Höhen der Sandsteinschichten einzeln zerstreut liegen oder in Massen aufgehäuft sogen. Felsenmeere bilden (sogen. Findlinge, wohl zu unterscheiden von den oft aus weiter Ferne stammenden Findlingen der norddeutschen Tiefebene, des Schweizer Vorlandes etc.), sind Residua kieseligen Sandsteins, die durch Verwitterung des benachbarten thonigen bloßgelegt sind.
Das thonige Bindemittel häuft sich mitunter an einzelnen Stellen an und bildet Thongallen, welche die Güte des Sandsteins für viele Verwendungen bedeutend verringern. Oft enthalten die S. schalig-konzentrische Konkretionen (Kugelsandsteine), welche meist quarzreicher sind als ihre Umgebung. Mitunter finden sich Flecke und kleine Putzen von Eisen [* 89] und Mangan (Tigersandstein) oder von andern metallischen Stoffen vor, die, wenn zahlreicher und größer, abbauwürdig werden können.
Hierher gehören die Knottenerze (Knotenerze), Buntsandsteine in einer Mächtigkeit bis zu 80 m, mit erbsengroßen Körnern von Bleiglanz durchspickt, die bei Kommern (Rheinprovinz) [* 90] gewonnen werden. Unter ganz ähnlichen Verhältnissen treten Weißbleierz (Kommern), Kupferlasur [* 91] und Malachit (Chessy bei Lyon) [* 92] auf. In einzelnen Fällen wird der bindende Thon zum reinen Kaolin, in andern nimmt er Kalk auf oder wird von diesem vollkommen ersetzt (mergelige und kalkige S.).
Hierher gehören auch die feinkörnigen Varietäten der Grauwacke (s. d.), die neben Quarz-, Kieselschiefer- und Thonschieferbruchstücken mitunter auch Feldspatkörner und Glimmerblättchen enthalten, und deren Bindemittel ein kieselig-thoniges ist. Enthält das Zement viel Eisen, so entstehen eisenschüssige Quarzsandsteine. Bei sonst thonigem Bindemittel verrät sich schon ein geringerer Eisengehalt durch intensiv rote oder gelbbraune Färbungen, kann aber auch so hoch steigen, daß als Eisenerze verwendbare Materialien entstehen.
Auch der der landwirtschaftlichen Bearbeitung so hinderliche Ortstein würde hierher zu zählen sein. Seltener auftretende Zemente der Quarzsandsteine sind: Dolomit, Schwerspat, Cölestin, Gips [* 93] und, durch Übergang aus stark bituminösem, thonigem Bindemittel, Asphalt. Außer reinen Quarzsandsteinen ist der Feldspatsandstein (Arkose) aufzuführen, der neben Quarzkörnern auch Feldspat, gewöhnlich stark kaolinisiert, enthält. Durch Auftreten von Glimmer geht der Sandstein in Glimmersandstein über.
Ist das Mineral sehr reichlich vorhanden, so führt es durch parallele Anordnung der Blättchen eine dünne Schieferung des Gesteins herbei (Sandsteinschiefer). Glaukonitsandsteine enthalten mitunter fast nur Glaukonit, gewöhnlich aber daneben Quarz und sind durch ein meist mergeliges Bindemittel verkittet. Unter kristallisierten Sandsteinen begreift man teils diejenigen S., welche auf ihren Schichtungsflächen Pseudomorphosen nach Steinsalz zeigen, teils Kalkspate, die trotz reichlicher Beimengung von Quarzkörnern in ihren charakteristischen Formen kristallisiert sind (Fontainebleau, Brilon in Westfalen; [* 94] vgl. Pseudomorphosen).
Auch die säulenförmige Absonderung, wie sie S. im Kontakt mit Basalt (s. d.) zeigen, und wie sie sich auch in den Gestellsteinen durch eine gleiche Ursache (Ausglühung) bildet, ist als eine Kristallisation des Sandsteins aufgefaßt und gedeutet worden. Über den sogen. biegsamen Sandstein s. Itakolumit. Die meisten S. sind deutlich geschichtet, doch werden die einzelnen Bänke mitunter sehr mächtig. Oft tritt zur Schichtung eine senkrechte Absonderung, welche zusammen mit der Schichtung würfelförmige Gestalten (Quadern) erzeugt und die mauerförmigen Krönungen verursacht, welche viele Sandsteinberge auszeichnen.
Über die Verwitterung der S. läßt sich ein allgemeines Urteil mit Rücksicht auf die Verschiedenartigkeit des Materials nicht wohl formulieren. Meist führt die Einwirkung der Atmosphärilien ein Zerfallen zu Sand herbei, wobei der Grad der Schnelligkeit dieses Zerfallens in erster Linie von der Natur des Bindemittels abhängig ist. Thonige, kalkige und mergelige S. sind hinfälliger als quarzige und eisenschüssige. Die S. verteilen sich auf alle Formationen vom Silur beginnend bis herauf zu den noch heute sich vollziehenden Verkittungen des jüngsten Meeres- und Flußsandes.
Eine Reihe von Namen, bald ursprünglich charakteristischen Eigentümlichkeiten des Materials entlehnt, bald nach Lokalitäten des Vorkommens gewählt, sind jetzt wesentlich Altersbegriffe und bezeichnen die Formation oder die Etage, wohin der betreffende Sandstein gehört. So ist beispielsweise Potsdamsandstein (nach Potsdam [* 95] im Staat New York) ein silurischer, Spiriferensandstein (nach den in ihm enthaltenen Brachiopoden-Versteinerungen) ein devonischer, Millstone grit oder Mühlsandstein (nach zufälliger Verwendung an einzelnen Orten seines Vorkommens) ein der Steinkohlenformation angehöriger Sandstein.
Schilfsandstein (von den für Schilf gehaltenen Equiseten-Versteinerungen so genannt) und Stubensandstein (wegen der Verwendung des oft zu Sand zerfallenden Materials zur Ausstreuung der Stuben) sind Keupersandsteine, und gleicherweise spricht man von Liassandsteinen, Kreidesandsteinen, Braunkohlensandsteinen u. s. f. Man benutzt viele S. als Bausteine, die dünnschieferigen als Platten, feinkörnige zu Bildhauerarbeiten, harte als Mühl- u. Schleifsteine, feuerfeste thonige Quarzsandsteine bei der Herstellung der Hochöfen zur innern Auskleidung etc.
s. Sandgebläse. ^[= (Sandblasapparat), Vorrichtung, auf welcher Arbeitsstücke mattiert oder ...]
eine der ältesten Arten von Uhren, [* 96] welche die verflossene Zeit durch ein bestimmtes Quantum feinen Sandes anzeigt, der innerhalb einer gewissen Frist aus einem Gefäß durch eine enge Öffnung in ein andres läuft. Gewöhnlich besteht die S. aus zwei mit der Spitze zusammengefügten kegel- oder kelchförmigen Gläsern, welche durch eine enge Öffnung an der Stelle ihrer Zusammenfügung in Verbindung stehen, und deren eins meist mit so viel feinem Sand gefüllt ist, als innerhalb einer Stunde oder in längerer oder kürzerer Zeit durch die erwähnte Öffnung in das andre rieselt. Beide Gläser sind an ihren weiten Öffnungen verschlossen und gewöhnlich in einem ¶
Rahmen oder kleinen Gestell befestigt; ist der Sand ausgelaufen, so muß die Uhr [* 98] umgedreht werden, so daß das gefüllte Glas wieder nach oben zu stehen kommt. Sanduhren wurden noch im 17. Jahrh. von Rivaltus zu astronomischen Beobachtungen benutzt, gegenwärtig dienen sie noch zum Loggen, bisweilen in Billardzimmern, in der Küche zum Eierkochen und werden als Antiquität zuweilen auf alten Kanzeln gefunden, wo sie dem Prediger die Dauer seines Vortrags bestimmen sollen. Im allgemeinen ist die S. ein Attribut der Zeit sowie des Todes, der als Gerippe eine solche entweder in der Hand [* 99] hält oder auf dem Kopf trägt.
(spr. ssändöski), Stadt im nordamerikan. Staat Ohio, am Eriesee, hat einen vortrefflichen Hafen, zahlreiche Fabriken (namentlich für gebogenes Holzwerk zu Wagenbauzwecken), lebhaften Verkehr und (1880) 15,838 Einw. Zum Hafen gehören (1887) 76 Schiffe von 24,024 Ton. Gehalt.
Einfuhr 1887/88: 63,618, Ausfuhr 20,457 Doll. In der Umgegend viel Weinbau.
s. Grabwespen. ^[= (Mordwespen, Crabronina Gerst.), Insektenfamilie aus der Ordnung der Hautflügler, vielgestaltige, ...]
(engl., spr. ssändwitsch), viereckige Schnitte von entrindetem, mit Butter bestrichenem und mit Fleisch, Geflügel, Schinken, Zunge, Fisch, hartgekochten Eiern u. dgl. belegtem Weißbrot, angeblich nach einem Grafen S. so benannt.
Danach S.-men, scherzhafte Londoner Bezeichnung für Männer, die, mit großen Plakattafeln behängt, als wandelnde Anschlagsäulen die Straßen durchziehen.
(spr. ssändwitsch), Stadt in der engl. Grafschaft Kent, einer der sogen. Cinque Ports, unweit der Mündung des Stour in die Nordsee, war im 11. Jahrh. der berühmteste Hafen Englands, liegt aber jetzt 3 km vom Meer entfernt und ist nur kleinen Schiffen zugänglich. Vom alten Glanze zeugen: die angelsächsische Clemenskirche, das St. Thomas-Hospital (von 1392), die Lateinschule (von 1563) und das Rathaus (von 1579). Die Einwohner, (1881) 2846 an Zahl, beschäftigen sich mit Gerberei und Küstenhandel. 2 km nördlich davon liegt Richborough, mit Resten des römischen Rutupiä.
(spr. ssändwitsch-), s. Hawai. ^[= # Inselreich in der nördlichen Hälfte des Stillen Ozeans, dessen von SO. nach ...] [* 100]
(Sandwicharchipel), Inselgruppe im Südlichen Polarmeer, unter 55° 44'-59° 20' südl. Br. und 27-29° westl. L. v. Gr., besteht aus sieben größern und mehreren kleinern Inseln, sämtlich gebirgig, mit Schnee [* 101] bedeckt, in Nebel verhüllt und ohne Vegetation.
Auf Saunders und Sawadowskij sind thätige Vulkane. [* 102]
Die Gruppe wurde 1775 von Cook entdeckt und später von Bellinghausen durchforscht.
s. Fischersandwurm. ^[= (Arenicola piscatorum L., s. Tafel "Würmer"), zu der Familie der Arenicolidae, einer ...]
Hook (spr. ssändi huk), Kap mit Leuchtturm am Eingang zur Bai von New York (Nordamerika). [* 103]
River (»Sandfluß«),
Fluß in den Vereinigten Staaten [* 104] von Nordamerika, der in seinem untern Lauf Westvirginia von Kentucky trennt und bei Catlettsburg in den Ohio mündet. Er ist 70 km weit, bis Warfield, schiffbar.
ein Hochgebirgspaß im westlichen Flügel der Berner Alpen, 2246 m, zwischen Wildhorn und Oldenhorn, verbindet so das Berner Saanenland, wo Gsteig in 1200 m ü. M. liegt, mit dem Walliser Seitenthal der Morge und weiter mit Sion (497 m).
(ital., »Streiter für den heiligen Glauben«),
ehemals politische Partei im Kirchenstaat, Gegner der Karbonari.
Fele, Marktflecken in der ital. Provinz Potenza, Kreis Melfi, mit einem alten Kastell und (1881) 6859 Einw.
Felipe, 1) Hauptstadt der Provinz Aconcagua des südamerikan. Staats Chile, [* 105] 657 m ü. M., im fruchtbaren Thal des Aconcagua, hat eine höhere Schule, ein Hospital, schöne Alamedas und (1885) 11,500 Einw. -
2) Hauptstadt der »Sektion« Yaracuy des Staats Lara der Bundesrepublik Venezuela, [* 106] 229 m ü. M., in fruchtbarer Gegend, wo viel Kaffee, Kakao, Zuckerrohr und Indigo [* 107] gebaut wird, mit (1873) 6320 Einw. -
3) Stadt, s. Jativa.
Feliu de Guixols (spr. ghichhols), Stadt in der span. Provinz Gerona, am Mittelländischen Meer, mit (1878) 7773 Einw., Hafen und bedeutender Fabrikation und Ausfuhr von Korkpfropfen.
Felix, unbewohnte kleine Insel im Stillen Ozean, zu Chile gehörig, unter 26° 12' südl. Br., 80° westl. L. v. Gr., im Morro Amarillo 183 m hoch.
Fernánde de Atabapo, Hauptort des Territoriums Alto Orinoco der Bundesrepublik Venezuela, an der Mündung des Guaviare in den Orinoko, ehemals Hauptsitz der Franziskanermissionen.
Fernándo, 1) Bezirksstadt in der span. Provinz Cadiz, [* 108] auf der Isla de Leon, an der Eisenbahn Sevilla-Cadiz gelegen, hat 2 Pfarrkirchen, 2 ehemalige Klöster, eine Kaserne, eine Marineschule mit Sternwarte, [* 109] bedeutenden Handel mit Salz, [* 110] das am Strand gewonnen wird, und (1878) 26,822 Einw. Eine befestigte Zug- und eine Eisenbahnbrücke führen über den St. Petri-Kanal nach dem Festland. Nordöstlich von S. liegt an der Mündung des genannten Kanals in die Bai von Puntales der befestigte Kriegshafen La Caraca mit Arsenal und Schiffswerften. -
2) Hauptstadt der Provinz Colchagua im südamerikan. Staat Chile, 337 m ü. M., am Tinguiririca, der häufig die umliegende Ebene überschwemmt, an der Eisenbahn, 155 km südlich von Santiago; ist nach großartigem Plan angelegt, hat eine höhere Schule, ein Hospital und (1885) 7000 Einw. -
3) Stadt auf der britisch-westind. Insel Trinidad, mit vorzüglichem Hafen, Krankenhaus [* 111] und (1880) 6335 Einw. -
4) S. de Apure, Stadt im Staat Bolivar der Bundesrepublik Venezuela, am Rio [* 112] Apure, der Mündung des Portugueza gegenüber, ehemals Kapuzinermission, mit (1873) 3053 Einw. Der Ort ist berüchtigt durch seine große Hitze (mittlere Temperatur 30,5° C.). -
5) S. de Buenavista, Stadt der Argentinischen Republik, Provinz Buenos Ayres, [* 113] 30 km nordwestlich von der Stadt Buenos Ayres, am Rio de la Plata, hat ein Rathaus, ein schönes Museum, eine öffentliche Bibliothek, Trockendocks, Handel mit Holz, Gemüse und Holzkohlen und (1882) 3200 Einw. -
6) S. de Nuèvitas, Hafen der Stadt Puerto Principe (s. d.) auf der span. Insel Cuba, an schwer zugänglicher, aber sicherer Bai, hat Ausfuhr von Zucker [* 114] und Melasse und 3000 Einw.
Francesco d'Albaro (spr. -tschesko), Flecken in der ital. Provinz Genua [* 115] und östlicher Vorort der Hauptstadt, mit derselben durch Tramway verbunden, am Fluß Bisagno, hat zwei der Außenforts von Genua, mehrere Paläste und Villen (Villa Giustiniani), ein Theater, Fabriketablissements und (1881) 11,858 Einw. Nahe dabei San Martino d'Albaro und San Fruttuoso, gleichfalls östliche Vororte von Genua mit Forts und schönen Villen (im Palazzo Imperiali der Raub der Sabinerinnen, Medaillonfresko von L. Cambiaso) und (1881) 4107, bez. 9924 Einw.
Francisco, die größte Stadt des nordamerikan. Staats Kalifornien, liegt auf der Westseite der Bai von S., die durch die Goldene Pforte mit dem Stillen Ozean in Verbindung steht, unter 37° 46' ¶