ist 1849-72 durch zwei großartige
Wellenbrecher (der innere 579 m, der äußere 1890 m lang) in einen Zufluchtshafen von 850
Hektar
Oberfläche umgeschaffen worden. Die ins
Meer hineingebauten Steindämme sind 30 m hoch, unten 91 m,
oben 15 m breit.
VierForts
u. 13
Batterien mit 320
Kanonen verteidigen die
Reede. - 2) Hafenstadt im nordamerikan.
StaatMaine, malerisch
auf einer
Halbinsel der Cascobai gelegen, mit vorzüglichem
Hafen, den 3
Forts verteidigen, breiten, mit
Bäumen bepflanzten
Straßen (daher der Beiname Forest
City) und (1880) 33,810 Einw. Die Stadt hat ein stattliches
Rathaus, eine städtische
Bibliothek,
ein
Museum (des NaturhistorischenVereins), ein allgemeines u. ein Marinehospital, große Zuckersiedereien,
Schiffswerften u. lebhaften
Handel, namentlich mit
Westindien
[* 2] und
England. Ausfuhr (mit
Falmouth) 1886/87: 2,151,353
Doll.; Einfuhr
2,002,388
Doll. Portland ist Geburtsort
Longfellows. 3 km davon liegt die villenreiche Vorstadt
Cape Elizabeth mit 4324 Einw. Portland wurde 1632 von
England aus angelegt und führte anfangs den indianischen
Namen Muchigone. 1775 ward es von den Engländern
größtenteils niedergebrannt, 1786 unter dem jetzigen
Namen inkorporiert und 1832 zur Stadt erhoben. - 3) Stadt im nordamerikan.
StaatOregon, am
Willamette, 15 km oberhalb dessen Mündung in den Columbiafluß, schön gelegen, gut gebaut, mit (1880)
17,577 Einw. Portland ist Haupthandelsstadt des
Staats und steht durch
Dampfschiffe mit
San Francisco und
Britisch-Columbia
in
Verbindung (Ausfuhr 1887: 43 Mill.
Doll., meist
Weizen). Ihm gegenüber liegt
East Portland mit 2934 Einw. u. einer
Irrenanstalt.
Portland ist Sitz eines deutschen
Konsuls.
Jetzt ist sie im
BritischenMuseum. Sie besteht aus einem dunkelblauen, durchsichtigen Glasfluß, über welchem sich ein weißer,
opaker befindet.
IhreHöhe beträgt gegen 25
cm, ihr breitester
Durchmesser 15
cm. Die
Reliefs auf derselben
sind meisterhaft, ihr
Inhalt ist noch nicht sicher erklärt. Nach
Winckelmann stellen sie die
Fabel von der
Thetis dar, welche
sich unter anderm auch in eine
Schlange
[* 6] verwandelte, um den Nachstellungen des
Peleus auszuweichen (s. Abbild.) 1845 wurde
die Portlandvase von einem englischen
Narren, der sich dadurch berühmt machen wollte, von ihrem
Postament herabgeworfen.
Die dadurch bewirkten
Beschädigungen sind aber so gut ausgebessert worden, daß man fast nichts mehr davon wahrnimmt. Die
Portlandvase ist schon früher von
Wedgwood kopiert, neuerdings aber auch von englischen
Industriellen in
Glas
[* 7] nachgebildet worden.
(spr. port-láh),Stadt
in der irischen
GrafschaftWaterford, an einem Nebenfluß des
Suir, mit großer Baumwollspinnerei
u. (1881) 1891 Einw. Dabei Curraghmore,
Landsitz des
Marquis von
Waterford.
(spr. -mäddock),Hafenstadt in
Carnarvonshire
(Wales), mit dem benachbarten Tremadoc zum Stadtgebiet Ynyscynhaiarn
vereinigt, welches (1881) 5488 Einw. zählt.
Beförderungsgebühr für Postsendungen. In der ersten Hälfte dieses
Jahrhunderts herrschte,
hervorgerufen durch die Fiskalität der
Regierungen und durch den Mangel internationaler Verkehrsbeziehungen, in der Portoberechnung
große Mannigfaltigkeit und Verwirrung, auch waren die Portosätze unverhältnismäßig hoch. So kostete noch in den 30er
Jahren ein einfacher
Brief vonFrankfurt
[* 12] a. M. nach
Danzig
[* 13] 15
Silbergroschen (1,50 Mk.), zwischen
Kopenhagen
[* 14] und
Berlin
[* 15] 58
Schilling oder 1,35 Mk. Wenn eine Sendung über zwischenliegendes
Land nach einem dritten
Staat zu befördern war, so konnte das Porto für dieselbe in der
Regel nur bis zur
Grenze vorausberechnet
werden. In
England rief Rowland
Hill (s. d.) eine Portoreform ins
Leben, durch welche ein gleichmäßiger
Portosatz von 1
Penny
(Pennyporto) für Beförderung eines einfachen, ½
Unze schweren
Briefs durch ganz
England eingeführt wurde.
Diese radikale Maßregel brachte der englischen Staatskasse einen Verlust von 20 Mill. Pfd. Sterl.,
indem der
Verkehr bedeutend langsamer wuchs, als bei der Portoermäßigung angenommen war, und die Erträgnisse
der
Post erst 1874 die gleiche
Höhe als 1839 erlangten. In
Deutschland
[* 16] wurde 1850 nach Errichtung des
Deutsch-Österreichischen
Postvereins das Briefporto auf 10
Pf. bis
¶
Zeitungsgebühr für den Vertrieb von Zeitungen aller Art 25 Proz. des vom Verleger für die Post festgesetzten
Einkaufspreises mit der Ermäßigung auf 12½ Proz. bei Zeitungen, die seltener als viermal monatlich erscheinen. Mindestens
sind jedoch für jede im Postweg bezogene Zeitung jährlich 40 Pf. zu entrichten. An Bestellgeld für die Zustellung der Zeitungen
durch die Briefträger sind jährlich zu entrichten a) bei Zeitungen, welche wöchentlich einmal oder seltener
bestellt werden, 60 Pf., b) welche zwei- oder dreimal wöchentlich bestellt werden, 1 Mk., c) welche mehrmals, aber nicht öfter
als einmal täglich bestellt werden, 1 Mk. 60 Pf., d) für täglich mehrmals erscheinende Zeitungen 1 Mk. für jede tägliche
Bestellung, e) für die amtlichen Verordnungsblätter 60 Pf.
1) (Oporto,
[* 21] »der Hafen«) Hauptstadt des gleichnamigen portug. Distrikts in der ProvinzMinho, die zweite Stadt Portugals,
Handelsplatz und Hafen ersten Ranges, liegt malerisch auf zwei steilen, felsigen Anhöhen am rechten Ufer
des Douro, 8 km oberhalb seiner Mündung, und bietet mit ihren zahlreichen stattlichen Gebäuden, hoch getürmten Kirchen und
Klöstern, der hoch gespannten Drahtbrücke und der Eisenbahnbrücke über den Douro, welche die Stadt mit der gegenüberliegenden
Vorstadt VillaNova de Gaia verbinden, und ihren vielen Gärten vom Strom aus einen großartigen Anblick dar.
Außer VillaNova, welches eine eigne Kommune mit 9126 Einw. und großen Weinniederlagen bildet, liegen um die eigentliche Stadt
herum die Vorstädte Cedofeita, Massarellos, Campanhã, Londello und Paranhos. Die schönsten Straßen sind: die Rua nova dos
Inglezes, der Mittelpunkt des Handels;
Rua nova de São João, mit zahlreichen großartigen Gebäuden;
Rua
das Flores, der Sitz der Goldarbeiter und
Juweliere;
Calçada dos Clérigos u. a. m. Zu den ansehnlichsten Plätzen gehören:
die Praça de Santo
[* 22] Ovidio, gegen 100 m ü. M. gelegen;
die von stattlichen Gebäuden umgebene Praça Cordoaria, in deren
Nähe der Passeio das Virtudes, eine lindenbepflanzte Terrasse mit schöner Aussicht in das Stromthal;
die Praça da Batalha, mit dem italienischen Opernhaus (1780 erbaut);
die Praça de São Lazaro, mit schönen Gärten, und der
Largo de Torre da Marca ein großer, auf der Oberfläche eines über den Strom fast überhängenden Felsens befindliche Platz,
mit dem von einer Aktiengesellschaft erbauten, von Parkanlagen umgebenen Kristallpalast, wo 1865 eine internationale
Ausstellung stattfand.
Unter den sieben Pfarrkirchen sind die im höchsten Teil der Stadt neben dem bischöflichen Palast gelegene,
vom GrafenHeinrich vonPortugal
[* 23] gegründete Kathedrale oder Sé, die kleine altgotische Kirche Cedofeita (schon 559 vom Suevenkönig
Theodomir gegründet), die Kirche des großen HospitalsSãoAntonio oder Misericordia, die KirchenSão Francisco, NovaSão
da Lapa und dos Clérigos (letztere mit dem höchsten Turm
[* 24] Portugals, 65 m) die bemerkenswertesten. Unter den übrigen öffentlichen
Gebäuden sind der Palacio da Bolsa, das erwähnte StiftSãoAntonio (unter den 7 Hospitälern der Stadt das großartigste),
die große englische Faktorei (1785 erbaut), das Haupttheater, der Justizpalast, der bischöfliche Palast
u. das Stadthaus hervorzuheben.
Die Zahl der Bewohner beträgt (1878) 105,838. Die Stadt ist mit Gas beleuchtet, mit trefflichem Wasser reichlich versorgt,
und ihre Lage am Fluß begünstigt die Anfuhr von Lebensmitteln. Schon seit 1863 ist Porto mit Lissabon
[* 25] durch eine Eisenbahn verbunden;
hierzu sind seither die Eisenbahnlinien an die spanische Grenze gegen Galicien (Valença), mit Abzweigung
nach Braga und im Dourothal nach Tua, sowie eine Flügelbahn nach Villa do Conde hinzugekommen. Porto ist nächst Lissabon der Hauptsitz
der portugiesische Industrie.
Namentlich sind die Baumwoll- und Wollspinnerei, Fabrikation von Tuch und Seidenstoffen, die Wachstuch- und Hutfabrikation,
Metallgießerei, Gerberei und Lederfabrikation, Bierbrauerei
[* 26] und Branntweinbrennerei, ferner die Fabrikation
von fayence, Korkstöpseln, Bändern, Tabak,
[* 27] Seife und erzen, die Zuckerraffinerie, Ziegelei und Kalkbrennerei hervorzuheben.
Die Vorstadt VillaNova enthält Fabriken für Thonwaren,
[* 28] Glas, Seife, Webwaren, dann Dampfmühlen und große Weinniederlagen.
Der Handelsverkehr von Porto ist sehr bedeutend. Der Wert der ein- und ausgeführten Waren betrug in Franken:
Spanien, Nordamerika
[* 38] etc. teil. 1885 sind im Hafen von Porto 907 Schiffe (davon 490 Dampfer) mit ca. 260,000 Ton. ein- und ebensoviel
ausgelaufen. Gegenwärtig wird nördlich der Mündung des Douro bei Leixoes ein Nothafen angelegt. Entsprechend dem Handels- und
Schiffahrtsverkehr, hat sich auch das Bankwesen in reger Weise entwickelt, so daß zu Ende 1885 in Porto 8 selbständige
Bankinstitute und 22 Filialen auswärtiger Banken bestanden. Unter den Wohlthätigkeitsanstalten sind außer dem HospitalSãoAntonio (für 400-500 Kranke) das Asilo portuense de primeira infancia und das Asilo de mendicidade zu erwähnen.
Die Stadt
ist Sitz eines Zivilgouverneurs, eines Militärdivisionskommandos, eines Appellationsgerichtshofs und eines Handelsgerichts,
einer Handelskammer, eines deutschen Konsuls und eines Bistums und wird in administrativer Hinsicht in zwei Quartiere (bairros):
Oriental und Occidental, eingeteilt. Die Umgebungen Portos sind überaus reizend und voll schöner
Landsitze. Ein beliebter Sommeraufenthalt ist São João da Foz, ein Städtchen mit 3018 Einw., an der Mündung des Douro,
mit Seebäder. 30 km nördlich von Porto liegt Vizella, eintretender Badeort mit warmen Schwefelquellen u. Überresten alter Römerbäder.
- Porto verdankt seine Entstehung dem Hafenort PortusCale, später Portocale, woraus der NamePortugal entstanden
ist.
Die Stadt war bis 1074 die Hauptstadt Portugals und wuchs besonders im 17. Jahrh., verlor aber bei einem Aufstand von 1757 viele
Freiheiten. 1808 erklärte sich Porto zuerst gegen die Franzosen, und hier bildete sich die portugiesische Junta zur Leitung der
gemeinsamen Angelegenheiten. In neuerer Zeit wurde Porto merkwürdig durch den Ausbruch der Revolution vom
endlich durch mehrere Aufstände, von denen namentlich der vom eine
längere Dauer (bis 1847) hatte.
2) (Das antike Portus) Dorf in der ital. ProvinzRom, zum Gemeindegebiet der Hauptstadt gehörig, in der Ebene der Tibermündung
am CanaleFiumicino (s. d.) u. an der Eisenbahn von Rom nach Fiumicino gelegen, war in der römischen Kaiserzeit ein für die Verpflegung
Roms wichtiger Hafen mit großen, von Claudius und Trajan erbauten Hafenbassins u. Speichern und einer der
ältesten Bischofsitze. Seit dem 10. Jahrh. ist jedoch der Hafen versumpft; das Bistum wurde 1821 nach Civitavecchia verlegt.
Gegenwärtig enthält der verfallene Ort außer Ruinen nur den ehemaligen Bischofspalast, eine Kirche und wenige Häuser.
Alēgre, Hauptstadt der
brasil. ProvinzRio Grande do Sul;
[* 41] liegt auf einer Landzunge an der
Mündung der Guaiba in die Lagôa dos Patos, ist gut gebaut, hat viele stattliche Wohnhäuser
[* 42] und Villen und (1886) 50,000 Einw.,
unter welchen etwa 3000 Deutsche.
[* 43] Unter den öffentlichen Gebäuden sind zu nennen: die Kathedrale, das Munizipalgebäude,
das Theater, das Gefängnis und ein Arsenal;
Außerdem genießen Portofreiheit nur Sendungen, welche in reinen Reichsdienstangelegenheiten ausgetauscht werden;
auch sind für Personen des Militärstandes und der Kriegsmarine einige Portovergünstigungen zugestanden worden. Im internationalen
Postverkehr richten sich die Bestimmungen über Portofreiheit nach den betreffenden Postverträgen.
ofSpain (spr. port of ßpehn,Puerto de España), Hauptstadt der britisch-westind.
InselTrinidad, auf der nördlichen
Westküste am Golf von Paria gelegen, hat eine Kathedrale, einen guten, durch 3 Forts verteidigten Hafen, 4 Kirchen, zahlreiche
Schulen (darunter eine königliche Kollegialschule und ein römisch-katholisches College) und (1881) 31,856
Einw. von sehr verschiedener Nationalität. Port of Spain ist Sitz eines deutschen Konsuls.
Longone, Stadt an der Südostküste der ital. InselElba, hat Befestigungswerke, einen guten
Hafen, in welchen 1885: 663 Schiffe mit 44,813 Ton. einliefen, Ausfuhr von Eisenerz, Weinbau und (1881) 2340 Einw. Nordwestlich
die besuchte Wallfahrtskirche Madonna del Monserrato.
Maurizio, ital. Provinz in der LandschaftLigurien, 1860 aus dem nach Abtretung des Gebiets von Nizza
[* 57] an
Frankreich verbliebenen Reste der ehemaligen salinischen DivisionNizza gebildet, westlich von Frankreich, nördlich von der
ProvinzCuneo, östlich von Genua
[* 58] und südlich vom LigurischenMeer begrenzt, zerfällt in die beiden Kreise
[* 59] Porto Maurizio und San Remo und
umfaßt 1210, nach Strelbitsky 1213 qkm (21,98 QM.) mit (1881)
132,251 Einw. Der Boden wird von zahlreichen kleinen Küstenzuflüssen bewässert, ist größtenteils
gebirgig (durch Ausläufer der Seealpen), gleichwohl aber gut angebaut, namentlich mit Oliven (1885 Ertrag 84,330 hlÖl) und Wein.
Die industrielle Thätigkeit ist sehr gering, der Handel vertreibt hauptsächlich Olivenöl. Die gleichnamige Hauptstadt, am
LigurischenMeer, an der Bahnlinie Genua-Nizza und der schönen Fahrstraße »Route de la Corniche« gelegen,
welche östlich mit großer Brücke
[* 60] den Impero überschreiten zerfällt in die düstere, höher gelegene Alt- und die freundliche
Neustadt,
[* 61] hat eine schöne Kirche, ein Gymnasium, eine technische und eine Handelsschule, ein neues Theater, eine Filiale der Nationalbank,
Olivenbau, Lithographiesteinbrüche, Fischerei,
[* 62] Fabrikation von Teigwaren, Kerzen, Seife und Baumwollgeweben,
einen kleinen Hafen, in welchen 1885: 204 Schiffe mit 24,882 Ton. einliefen, Seebäder und (1881) 6309 Einw. Porto Maurizio ist Hauptort
eines Seebezirks, Sitz der Provinzialbehörden und eines Handelstribunals sowie klimatischer Kurort.
Santo, portugies. Insel im Atlantischen Ozean, 50 km nordöstlich von Madeira,
[* 64] besteht aus zwei
vulkanischen Gebirgsgruppen, zwischen denen sich eine sandige Ebene erstreckt, in der sich die meisten kleinen Ortschaften
befinden;
unter letztern ist Balera die bedeutendste.
Die Insel, welche durch die zwischen den Besitzern und den Landbauern
eingegangenen Halbpachtverträge zu Grunde gerichtet wurde, zählt heute nur 1750 Einw.
Seguro, 1) Hafenstadt in der brasil. ProvinzBahia,
[* 65] an der Mündung des Burahem, 1534 gegründet, mit 3000 Einw.,
die namentlich Seefischerei betreiben. - 2) Hafenplatz im deutschen Togoland, an der westafrikan.
Sklavenküste, auf einer
schmalen Nehrung zwischen der Togolagune und dem Meer, so benannt von freigelassenen Negersklaven aus Brasilien,
die hierher wanderten.
Phillip, große Bucht an der Südostküste von Australien
[* 69] (Victoria),
[* 70] durch eine schmale Einfahrt
zwischen Point Nepean und Point Lonsdale mit dem Südlichen Ozean verbunden. In ihrem nördlichsten Teil wird sie auch Hobsonbai
genannt.
Dort ergießt sich in dieselbe der bis Melbourne
[* 71] aufwärts schiffbare Yarra Yarra, an dessen Mündung der HafenWilliamstown
liegt, während weiter östlich das Melbourne nähere Sandridge größere Bedeutung als Hafen gewinnt.
An der westlichen Ausbuchtung, der Coriobai, liegt die Hafenstadt Geelong.
(franz. portrait, Bildnis, griech. eikón),
Abbildung eines Menschen, entweder in einem plastischen Werk (Porträtstatue, -Büste, -Relief) oder in einem Gemälde. Je nach
der Größe des Bildes unterscheidet man in der MalereiKopfstück, Brustbild, Hüftbild (halbe
[* 72]
Figur), Kniestück (Porträt vom Kopf
bis zum Knie) und ganzes Porträt. Nach der Haltung oder Wendung der
[* 72]
Figur, besonders des Kopfes, bezeichnet man
das Bildnis als von vorn (en face) oder von der Seite genommen (en profil) oder als Halb- (Dreiviertel-) Profil.
Studienköpfe nennt man die skizzenhaft, mehr zur Übung ausgeführten Bildnisse. Die Porträtkunst war bereits im höchsten
Altertum, bei den Ägyptern, sehr entwickelt (s. unten), wie die hölzernen
Gräberfiguren der Verstorbenen beweisen. Bei den Griechen gelangte sie erst in der alexandrinischen Zeit zur höchsten Vollendung.
Die Republiken verboten sogar die Porträtstatuen, um die Regungen der Eitelkeit zu unterdrücken. Vollendete Leistungen der
jüngern Zeit sind z. B. die Sophoklesstatue des LateinischenMuseums und einige Alexanderköpfe.
Auch Idealporträte, frei nach dem Wesen des betreffenden, dem Künstler nicht persönlich bekannten Individuums erfundene Charaktertypen,
wußte die griechische Kunst meisterhaft zu gestalten (Statuen und Köpfe des Homer, Äsop etc.). Mit Lysippos und seinem BruderLysistratos, der zuerst Gesichtsmasken nach dem Leben abformte, drang die realistische Auffassung in die Porträtkunst
ein, welche von den Römern in virtuoser Weise ausgebildet wurde (Augustusstatue des Vatikanischen Museums, Köpfe des Caracalla,
Hadrian).
Jetzt wurde neben der altgriechischen Porträtherme auch die in alexandrinischer Zeit erfundene Porträtbüste (s.
Büste) weiter ausgebildet. In der Renaissancezeit wurde das Porträt zuerst durch die Bildhauer (Mino da Fiesole, Desiderio da Settignano,
Rossellino, Lucadella Robbia u. a.) zu höchster, naturalistischer Virtuosität ausgebildet. Die Maler kamen
später, und erst der Blütezeit der italienischen Malerei gelang es, dem Porträt die Bedeutung eines Charakterbildes zu geben,
in welchem das ganze Wesen des Dargestellten im Moment der höchsten Steigerung zum Ausdruck gelangt.
Sammlungen von Porträten berühmter Personen des griechischen u. römischen Altertums, namentlich von Büsten und geschnittene
Steinen, sind schon im Anfang der Renaissancezeit in Italien
[* 75] angelegt worden. Von da verbreitete sich diese
Liebhaberei nach dem Norden,
[* 76] und im 16. Jahrh. fertigten Kupferstecher und Holzschneider bereits ganze Reihen von Bildnissen
geschichtliche Personen der Vergangenheit und
hervorragender Zeitgenossen an. Die künstlerisch bedeutendste Sammlung dieser
Art ist die »Ikonographie des vanDyck« (s. d.), um 1630-40 entstanden und etwa 100 Bildnisse
von Fürsten, Feldherren, Staatsmännern, Künstlern, Gelehrten etc. umfassend. In neuerer Zeit ist das Sammeln von Porträten
und die wissenschaftliche Bearbeitung derselben wieder sehr in Aufnahme gekommen.
Royal, 1) (spr. port reu-el) Stadt auf der englisch-westind.
InselJamaica, liegt auf der Westspitze einer 15 km
langen Nehrung, welche den Hafen von Kingston im S. begrenzt, ist Hauptmarinestation der Engländer im Antillenmeer, ziemlich
stark befestigt und zählt 7000 Einw. -
In dasMeer hinaus ragen 2 riesige Molen aus Betonblöcken, von denen der östliche 1600, der westliche 2250 m
lang ist. Das Fahrwasser zwischen ihnen bis hinaus ins Meer wird durch Leuchtschiffe sichtbar gemacht. Port Said ist namentlich im
Transitverkehr bereits ein bedeutender Konkurrent für Alexandria geworden, in dessen Interesse der Bau einer Bahn von Ismailia
bis Port Said stets verweigert worden ist. Etwa 4000 Fahrzeuge mit ca. 170,000 Passagieren besuchen jährlich
den Platz,
¶
mehr
welcher 1886 für 28 Mill. FrankGüter importierte und solche für 1,4 Mill. Fr. exportierte. Trinkwasser muß die Stadt in
Röhren
[* 84] aus dem Süßwasserkanal bei Ismailia beziehen. Sie ist Sitz eines deutschen Konsuls.
(spr. pórtsmöth), 1) Seestadt in Hampshire (England), auf der InselPortsea und an der Einfahrt zum Hafen
von Portsmouth (Magnus portus der Römer).
[* 89] Portsmouth besteht aus dem eigentlichen Portsmouth im S., Portsea nördlich davon, und den Vorstädten Southsea,
Landport und Hilsea, die insgesamt (1881) 127,989 Einw. zählen.
Ihm gegenüber liegt Gosport (12,343 Einw.), mit dem Dampffähren es in Verbindung setzen. Der Hafen, bei der Einfahrt nur 350 m
breit, erstreckt sich 6 km tief ins Land und erweitert sich innerhalb auf 5 km. Er ist selbst
für die größten Kriegsschiffe zugänglich.
Außerdem aber bietet die Reede von Spithead, welche zwischen Portsmouth und der InselWight liegt, sichere Ankergründe für ganze
Kriegsflotten.
Portsmouth ist entschieden Kriegshafen und bietet mit Ausnahme seiner Vorstadt Southsea, die viel als Seebad besucht
wird und einen schönen Wintergarten besitzt, gewöhnlichen Besuchern nur wenig. Im eigentlichen Portsmouth verdienen Beachtung das
Schloß des Gouverneurs, die St. Thomaskirche und die Garnisonkirche, ferner die Kasernen und ein Museum des Philosophischen
Vereins.
Portsea enthält die königlichen Schiffswerfte (dockyards), die ein Areal von 116 Hektar bedecken und neben
einem Flutbecken von 4 Hektar Oberfläche ein 4060 m langes Bassin für Reparatur von Schiffen, Anker- und Kettenschmieden, Werkstätten,
Zeughaus etc. umfassen. Außerdem befindet sich hier ein großes Zuchthaus. In Gosport endlich befinden sich der Lebensmittelspeicher
(Victualling yard) mit Bäckerei, das Haslar-Militärkrankenhaus und eine Seeschule.
Diese Anlagen stehen unter dem Schutz großartiger seit 1865 bedeutend erweiterter Festungswerke, die mit 1115 Geschützen besteckt
sind und zu ihrer Verteidigung einer Garnison von 20,000 Mann bedürfen. Sowohl Portsmouth als Portsea und Gosport sind aus früherer
Zeit mit Wällen und Gräben umgeben, aber die Hauptstärke der Festung beruht jetzt auf ihren vorgeschobenen
Forts. Den Hafeneingang verteidigen Fort Monckton, SouthseaCastle, FortCumberland u. a. nebst