die
Haare
[* 2] dicht über der
Wurzel
[* 3] abbrechen, sich pinselförmig zerklüften und ausfallen, so daß schließlich ein kahler,
von dichtem Haarwuchs umgebener
Fleck entsteht. Die
Ursachen der
Krankheit sind dunkel; die kahlen
Stellen bedecken sich nach
einiger Zeit von neuem mit gesundem
Haar.
[* 4] Porrigo larvalis, s.
Milchschorf.
(Porsenna), etrur. König von
Clusium, zog, von den aus
Rom
[* 6] vertriebenen Tarquiniern gewonnen, um dieselben
wieder in ihre Herrschaft einzusetzen, 507
v. Chr. vor
Rom, bemächtigte sich des Janiculum, trieb die
Römer
[* 7] über den
Tiber
zurück und wurde nur durch
Horatius Cocles am Übergang über die Sublicische
Brücke
[* 8] verhindert. Er schloß nun die Stadt
ein, wurde aber sodann durch den
MutMuciusScävolas (s.
Mucius) so sehr erschreckt, daß er von der Zurückführung
der Tarquinier abstand und den
Römern gegen die Rückgabe des den Vejentern entrissenen Gebiets und gegen die
Stellung von
GeiselnFrieden bewilligte. Es wird noch hinzugefügt, daß dieses Gebiet und die
Geiseln später wieder zurückerstattet worden
seien, weil die
Römer dem SohnPorsenas,Aruns, als derselbe von den Aricinern geschlagen und auf der
Flucht war, eine gastfreundliche
Aufnahme gewährt hätten. So die
Sage, neben der sich jedoch bei
Tacitus und dem ältern
Plinius
die damit in
Widerspruch stehende Nachricht findet, daß
Rom sich dem Porsena ergeben habe und sogar zur
Auslieferung derWaffen
[* 9] gezwungen worden sei.
(spr. porss'n),Richard, bedeutendster engl. Philolog nach
Bentley, geb. zuEast
Ruston
(Norfolk), studierte in
Cambridge, ward daselbst
Fellow und 1790
Professor der griechischen
Sprache,
[* 10] verzichtete aber,
um nicht die 39
Artikel, das Symbolum der englischen
Hochkirche, unterschreiben zu müssen, auf seine
Pfründe und erhielt 1805 die
erste Bibliothekarstelle an der
RoyalInstitution zu
London,
[* 11] wo er starb. Seine Unmäßigkeit
hat die Produktivität seines glänzenden
Geistes geschmälert. Er selbst veröffentlichte nur eine Textausgabe des
Äschylos
(Glasg. 1794; 2. Ausg., Lond. 1806, 2 Bde.)
und
Ausgaben von
Euripides'
»Hekabe« (das. 1797; 2. Ausg., Cambr.
1802),
»Phönissen« (das. 1799) und
»Medea« (Cambr. 1801; 3. Ausg. von Maior,
1837; sämtlich auch in
Leipzig,
[* 12] 3. Aufl. 1824, 4 Bde.)
sowie eine Vergleichung des
Codex Harlejanus zur
Odyssee in der Grenvilleschen Prachtausgabe des
Homer (Oxf. 1800, 4 Bde.).
Aus seinem
Nachlaß erschienen: »Tracts and miscellaneous criticisms« (durch Kidd, Lond.
1815);
»Adversaria« (Anmerkungen zu griechischen Dichtern, durch
Monk und
Blomfield, Cambr. 1812, Leipz.
1815);
»Notae in Aristophanem« (durch
Dobree, Cambr. 1820);
»Annotata ad Pausaniam« (durch
Gaisford in dessen »Lectiones Platonicae«,
Oxf. 1820);
eine Textausgabe von
Photios'
Lexikon (durch
Dobree, Cambr. 1822; Leipz. 1823, 2 Bde.).
Adelaïde, die bedeutendste Hafenstadt der britisch-austral.
KolonieSüdaustralien, 9 km westlich von
Adelaide,
[* 18] dessen
Hafen es ist, und mit dem es durch
Eisenbahn verbunden wird, hat ein
Zollamt,
Leuchtturm,
Docks, 6
Banken, Kupferschmelzen
und (1887) 5279 Einw. Zu dem neuerdings sehr
verbesserten, seit kurzem befestigten
Hafen gehören 89
Dampfer von 11,588
Ton. und 221 Segelschiffe von 26,963 T. Zwei Dampferlinien
verkehren zwischen hier und
Melbourne,
[* 19] andre mit verschiedenen Häfen der
Kolonie.
(spr. -daun),Stadt in der irischen
GrafschaftArmagh, am schiffbaren obern
Bann, hat Flachsspinnerei
und Leinweberei, lebhaften
Handel und (1881) 7850 Einw.
(franz., spr. -ahsche), eine an
Bord geschaffte Warenmenge, dann die Warenmenge, welche auf
Handelsschiffen
nach dem
Droit de portage jeder Mann der
Schiffsbesatzung zum
Handeln für seine Rechnung mitnehmen darf. In
Kanada ist Portage auch Bezeichnung
der Landesstrecken, über welche dort, wo die Schiffbarkeit eines
Flusses aufhört,
Boot und
Ladung bis
zu der
Stelle, wo jene wieder beginnt, getragen werden müssen (»Tragplätze«),
während solche, wo nur die
Ladung getragen werden muß, während das
Schiff
[* 20] in dem weniger seichten
Wasser bleibt,
Decharges
(»Abladestellen«) genannt werden.
(spr. portedsch),Dorf von 1295 Einw.
im nordamerikan.
StaatNew York, bei den berühmten
Wasserfällen des Geneseeflusses, über welchen hier die größte Holzbrücke
der
Welt führt.
Sie ruht auf 13 steinernen
Pfeilern, ist 71,3 m
hoch und 244 m lang.
¶
Lake (spr. pörtedsch lehk),See auf der Halbinsel Keweenaw im nordamerikan. StaatMichigan, welche
in den Obern See vorspringt, wurde durch Herstellung eines 4 km langen Kanals (1867-70) nutzbar gemacht, wodurch Schiffen der 200 km
lange Umweg um den gefährlichen Keweenaw Point erspart wird.
(lat.), in der Architektur der vor- oder zurückspringende, architektonisch mehr oder minder ausgebildete Eingang
eines Bauwerkes. Diese Ausbildung erstreckt sich entweder nur auf die Einfassung der Thüröffnung und besteht in einer Anzahl
verschiedener, zur letztern paralleler Glieder,
[* 23] oder sie bezieht sich auf die der Thüröffnung zunächst
liegenden Wandflächen und besteht in einer von der Form jener abweichenden Einrahmung. Die reichsten Portale zeigen eine
Kombination beider Motive.
Die Portale sind einteilig, wenn sie nur eine Thüröffnung, zwei- oder dreiteilig, wenn sie innerhalb derselben Einrahmung
deren zwei oder drei enthalten. Ausgezeichnet sind außer den Tempelportalen des Altertums, insbesondere
der ägyptischen und römischen Tempel,
[* 24] die Portale der romanischen, gotischen und Renaissancekirchen und diejenigen der neuern
Zeit. Während das Hauptportal der ägyptischen Tempel eine schmale, hohe Öffnung umrahmt, ein mit Hieroglyphen bedecktes
Gestell und eine mit Hohlkehle versehene Verdachung
[* 25] besitzt, umschließen die Portale römischer Tempel und
Paläste meist einen breiten, mit einem Rundbogen bedeckten, mit einer Säulenstellung eingefaßten, bisweilen mit einem besondern
Giebel abgedeckten Eingang.
Bei den romanischen und gotischen Portalen wird die Laibung der mit Rund- oder Spitzbogen abgeschlossenen Thüröffnung durch
Säulchen oder reiche Profilierungen geschmückt, während die Portale der Kirchen und Paläste aus der
Renaissancezeit meist eine mehr oder minder reiche Ausbildung kombinierter römischer Portale zeigen. S. Tafel »Baukunst III«,
[* 26] Fig. 4, 7 (ägyptisch);
Tafel XII,
[* 21]
Fig. 1-5. Im Brückenbau versteht man unter Portal den thorartigen
Abschluß an den beiden Enden der Brückenbahn zahlreicher Hängebrücke und hoher eiserner Balkenbrücken, welcher meist aus
Stein, bisweilen aus Eisen
[* 27] besteht.
Auch die Verbindung der beiden Masten einer fliegenden Brücke durch den obern und untern
Laufbalken nennt man Portal In der Gartenkunst bezeichnet Portal einen über einen Weg gespannten, aus Lattenwerk
hergestellten, mit Rankengewächsen umzogenen Bogen.
[* 28]
(spr. -lehgr), Distriktshauptstadt in der portug.
ProvinzAlemtejo, am Westabhang der Serra Portalegre und an der EisenbahnLissabon-Badajoz, hat ein verfallenes Kastell und 2 kleine Forts,
eine schöne Kathedrale, ein Seminar, Tuchfabrikation und (1878) 7207 Einw.
Portalegre, das alte Amöa, ist Bischofsitz.
Nach dem 18. Fructidor wurde er zur Deportation nach Guayana verurteilt, doch entkam er nach Holstein. Nach dem 18. Brumaire nach
Frankreich zurückgekehrt, ward er von Napoleon I. zum Gouvernementskommissar des Prisengerichts ernannt. Als Mitglied des
Staatsrats, in welchem er 1801 Sitz und Stimme erhielt, war er einer der Redakteure des Code civil. Nachdem
er für die Ordnung der kirchlichen Angelegenheiten und den Abschluß des Konkordats mit dem Papste thätig gewesen, wurde er 1803 von
Napoleon zum Senator und 1804 zum Kultusminister ernannt. Als solcher ließ er sich die Befestigung der
monarchischen Staatsform sehr angelegen sein. Er starb und ward im Panthéon beigesetzt. Außer seinen interessanten
»Discours, rapports et travaux inédits sur le Code civil« (Par. 1844) und »Discours etc. sur le concordat de 1801« (das. 1845),
welche nach seinem Tod von Frédéric Portalis veröffentlicht wurden, hinterließ Portalis das Werk »De l'usage et
de l'abus de l'esprit philosophique durant le dix-huitième siècle« (das. 1820; 3. Aufl.
1833, 2 Bde.).
Vgl. Lavollée, Portalis, sa vie et ses œuvres (Par. 1869).
(ital. Portamento, portar la voce, »die
Stimme tragen«; franz. Port de voix), das Hinüberschleifen von einem Ton zum andern, vom Legato dadurch verschieden, daß die
Erhöhung oder Vertiefung des Tons langsamer bewirkt wird und als eine stetige, nicht sprungweise erscheint.
Das Portamént ist, häufig angewandt, eine verwerfliche Manier, bei seltenem Gebrauch aber von ergreifender Wirkung;
Arthur, Endpunkt der kanadischen Pacificbahn, an der Thunderbai des Obern Sees, 1867 angelegt, mit Docks und 2000 Einw. 3 km
davon Fort William, an der Mündung des Kaministiquia.
(spr. port-schähs', unrichtig statt franz.
chaise à porteurs), Tragsessel, bestehend aus einem mannshohen Kasten, in welchem an der Hinterseite ein Sitz angebracht
ist.
Die Vorderseite bildet eine Thür mit Fenster und Vorhängen, deren auch an den Seitenwände angebracht
sind.
Außen auf beiden Seiten befinden sich eiserne Ringe, durch welche Stangen gesteckt werden, so daß zwei Männer die Portechaise bequem
tragen können.
Die Portechaisen werden in Europa
[* 40] jetzt nur noch ganz vereinzelt benutzt.
(franz., spr. portfö[ll]j), Brieftasche,
Briefmappe; in Ländern mit konstitutioneller Verfassung s. v. w. Ministerposten, weil die Minister mit
dergleichen Behältnissen vor dem Fürsten sowie in den Kammern zu erscheinen pflegen. Man gebraucht daher die Wendungen: »ein
Portefeuille anbieten, annehmen, abgeben, niederlagen« und bezeichnet auch die einzelnen Abteilungen, welche
den Ministern unterstellt sind, als Portefeuille. Daher spricht man von dem Portefeuille des Innern, des Auswärtigen etc. und
von einem Minister »ohne Portefeuille«, wenn derselbe kein Fach- oder Ressortminister, aber gleichwohl Mitglied des Ministerrats ist.
So ist z. B. der Staatssekretär des deutschen Reichsamtes des Innern zugleich Mitglied des preußischen Staatsministeriums,
hat aber in Preußen
[* 41] kein bestimmtes Portefeuille. Im kaufmännischen Verkehr, namentlich im Bankwesen, ist Portefeuille das
Behältnis zur Aufbewahrung von Wertpapieren, Wechseln etc., und der Ausdruck wird hier gebraucht,
um den Vorrat an solchen bei
einem Bankinstitut u. dgl. zu bezeichnen.
(v. engl. porter, »Lastträger«, weil es anfangs vorzüglich die LondonerLastträger tranken), starkes, dunkles
englisches Bier, dessen feinere Sorten in England stout, brown stout, double stout heißen, wird in der Regel vom Faß
[* 43] und mit Ale gemischt (half and half) getrunken.
Essington, schmaler Einschnitt der Koburghalbinsel in Nordaustralien, an welchem 1824 von Sydney
[* 48] aus unter KapitänBremer eine Strafkolonie gegründet wurde, die man bald darauf nach der Apsleystraße zwischen den InselnMelville u. Bathurst
verlegte und 1829 ausgab.
Der hier 1838 abermals von Bremer errichtete, aber 1850 wieder aufgegebene Marine-
und Militärposten Victoria
[* 49] war 1845 das Endziel von Leichhardts erster Reise.
(v. ital. Portafogli, s. v. w.
Portefeuille), eine Sammlung wichtiger diplomatische Dokumente, welche der Russenfeind Urquhart (s. d.)
1835-37 zu London in 45 Nummern herausgab;
die wichtigsten waren russische Depeschen von 1826 bis 1829, welche die russische
Eroberungspolitik darlegten.
Die ersten 26 Nummern wurden unter dem Titel: »Le
[* 51] Portfolio, ou collection de documents politiques relatifs
¶
mehr
à l'histoire contemporaine« zu Hamburg
[* 53] (1836, 2 Bde.) nachgedruckt;
Foulke (spr. fuhk),Station des Polarforschers Hayers 1860-61, am Smithsund, 78° 18' nördl. Br. und 73° westl.
L., mit auffällig mildem Klima
[* 54] (vgl. Nordpolarländer,
[* 55] S. 226).
Glasgow
[* 56] (spr. port glásgo), Stadt in Renfrewshire (Schottland), am Clyde, 30 km unterhalb Glasgows,
wurde 1668 als Vorhafen Glasgows gegründet, hat aber seit der Vertiefung des Clyde sehr an Bedeutung verloren. Port Glasgow hat große
Docks, Schiffswerften, eine Zuckersiederei, Segeltuchfabriken und (1881) 13,224 Einw.
Hamilton, ein durch zwei größere Inseln (Kömundo und Kujukdo) und die kleine Observatoryinsel
gebildeter, wohlgeschützter und geräumiger Hafen in der Nanhowgruppe an der Südküste von Korea, welche 1883 von England
in Besitz genommen, aber bald darauf wieder aufgegeben wurde.
Holz ist selten, aber gutes Trinkwasser reichlich.
Der Hafen wurde 1845 von
Belcher entdeckt und benannt.
HeinrichGabriel, finn. Geschichtschreiber, geb. 1739 zu Wütasaari
(GouvernementTawastehus), wurde 1770 Bibliothekar und 1777 Professor der römischen Litteratur an der Universität zu Abo und
starb daselbst Durch eine vielseitige litterarische Wirksamkeit hatte Porthan einen großen Einfluß auf
die Ausbildung der finnischen Nationallitteratur. Er war die Seele und der Hauptredakteur der ersten periodischen ZeitschriftFinnlands: »Tidningar utgifna of ett sállskáp« (Abo 1771 u. ff.). Seine mit scharfsinnigen kritischen
Anmerkungen versehene Ausgabe von Porthan Juustens »Chronicon episcoporum Finlandensium«
(Abo 1784-99) bildet die Grundlage der Geschichte Finnlands im Mittelalter, wie er anderseits durch seine Arbeiten und Sammlungen
zur finnischen Sprache und Volksdichtung Begründer der finnischen Sprachforschung wurde. Seine »Opera
selecta« wurden von der Finnischen Litteraturgesellschaft herausgegeben (Helsingf. 1859-1874, 5 Bde.).
Porthans Erzstatue (von Miller in München
[* 57] gegossen) wurde 1864 zu Abo enthüllt.
Hope (spr. hohp), Stadt in der britisch-nordamerikan.
ProvinzOntario, malerisch am nördlichen Ufer des Ontariosees gelegen, mit sicherm, aber seichtem Hafen und
(1881) 5584 Einw.
Huron (spr. juhron), Stadt im nordamerikan. StaatMichigan, am Südende des Huronsees, mit Sägemühlen,
lebhaftem Handel u. (1885) 10,390 Einw. Die
Ausfuhr (1885: 7,287,083 Dollar) besteht aus Weizen und Weizenmehl, Baumwolle,
[* 58] Vieh etc.
(lat.), Säulengang, -Halle (s. Halle). ^[= # 1) H. an der Saale (hierzu der Stadtplan), Stadt (Stadtkreis) im preuß. Regierungsbezirk Merseburg, ...]
[* 62]
wird beim Einweihungsfest (2. Aug.) der Kirche derMadonna degli Angeli (Unsrer LiebenFrau von den Engeln)
oder der Portiunkula-Kirche bei Assisi, die 1569 über dem Bethaus des heil. Franziskus (Portiunkula, wovon
ihr Name) errichtet wurde, gespendet. Nach der Legende soll nämlich der heil. Franziskus von Christus erbeten haben, daß allen,
die in dieser Kirche beichten würden, die Vergebung ihrer Sünden zu teil werden möchte, und Christus soll dies
gewährt haben. Es wurde dieser »Ablaß des heil. Franziskus«, welcher zum Unterschied von allen andern Ablässen auch dann
in Kraft
[* 63] bleibt, wenn ein päpstliches Jubiläum (s. Jubeljahr) beginnt, anfangs nur denen erteilt, welche vom 1. Aug. abends bis
zum nächstfolgenden Abend in der Portiunkula-Kirche beichteten. Später wurde er jedoch von Innocenz XII.
auf alle Tage des Jahrs und vom PapstGregor XV. auf alle Klöster der Franziskaner (s. d.) ausgedehnt. 1847 hatte die Kongregation
der Ablässe entschieden, daß man, so oft als man die Schwelle der Portiunkula-Kirche oder einer andern Kirche oder Kapelle
des Franziskanerordens überschreiten den Portiunkula-Ablaß gewinnen kann.
Jervis (spr. dschérwis), Stadt im nordamerikan.
StaatNew York, am Delaware, dicht bei der Grenze von Pennsylvanien, mit lebhaftem Kohlenverkehr und (1880) 8678 Einw.
Kennedy,Station der engl. Polarexpedition von M'Clintock 1858-59, am Ostausgang der Bellotstraße, 72° 1' nördl.
Br. und 94° 14' westl. L. v. Gr. Mittlere Winterkälte (Dezember bis Februar) -37,4° C., Jahresmittel -16,8° C.
(spr. portländ), 1) Isle of eine Halbinsel von Dorsetshire (England), hängt durch die 15 km lange Chesilbank,
eine kiesige Nehrung, mit dem Festland zusammen, ist 6 km lang, 2 km breit, bis 140 m hoch und endet im sogen. Bill (»Schnabel«)
of Portland, auf welchem zwei Leuchttürme stehen. Portland liefert berühmte Bausteine und vorzügliches Hammelfleisch,
hat eine Strafanstalt für 1500 Verbrecher und in mehreren Ortschaften (1881) 10,061 Einw.
Die Reede von Portland, zwischen Portland und der gegenüberliegenden Hafenstadt Weymouth (s. d.) mit Melcombe Regis,
¶
mehr
ist 1849-72 durch zwei großartige Wellenbrecher (der innere 579 m, der äußere 1890 m lang) in einen Zufluchtshafen von 850 Hektar
Oberfläche umgeschaffen worden. Die ins Meer hineingebauten Steindämme sind 30 m hoch, unten 91 m, oben 15 m breit. VierForts
u. 13 Batterien mit 320 Kanonen verteidigen die Reede. - 2) Hafenstadt im nordamerikan. StaatMaine, malerisch
auf einer Halbinsel der Cascobai gelegen, mit vorzüglichem Hafen, den 3 Forts verteidigen, breiten, mit Bäumen bepflanzten
Straßen (daher der Beiname Forest City) und (1880) 33,810 Einw. Die Stadt hat ein stattliches Rathaus, eine städtische Bibliothek,
ein Museum (des Naturhistorischen Vereins), ein allgemeines u. ein Marinehospital, große Zuckersiedereien,
Schiffswerften u. lebhaften Handel, namentlich mit Westindien
[* 68] und England. Ausfuhr (mit Falmouth) 1886/87: 2,151,353 Doll.; Einfuhr
2,002,388 Doll. Portland ist Geburtsort Longfellows. 3 km davon liegt die villenreiche Vorstadt Cape Elizabeth mit 4324 Einw. Portland wurde 1632 von
England aus angelegt und führte anfangs den indianischen Namen Muchigone. 1775 ward es von den Engländern
größtenteils niedergebrannt, 1786 unter dem jetzigen Namen inkorporiert und 1832 zur Stadt erhoben. - 3) Stadt im nordamerikan.
StaatOregon, am Willamette, 15 km oberhalb dessen Mündung in den Columbiafluß, schön gelegen, gut gebaut, mit (1880)
17,577 Einw. Portland ist Haupthandelsstadt des Staats und steht durch Dampfschiffe mit San Francisco und Britisch-Columbia
in Verbindung (Ausfuhr 1887: 43 Mill. Doll., meist Weizen). Ihm gegenüber liegt East Portland mit 2934 Einw. u. einer Irrenanstalt.
Portland ist Sitz eines deutschen Konsuls.
Jetzt ist sie im BritischenMuseum. Sie besteht aus einem dunkelblauen, durchsichtigen Glasfluß, über welchem sich ein weißer,
opaker befindet. IhreHöhe beträgt gegen 25 cm, ihr breitester Durchmesser 15 cm. Die Reliefs auf derselben
sind meisterhaft, ihr Inhalt ist noch nicht sicher erklärt. Nach Winckelmann stellen sie die Fabel von der Thetis dar, welche
sich unter anderm auch in eine Schlange
[* 71] verwandelte, um den Nachstellungen des Peleus auszuweichen (s. Abbild.) 1845 wurde
die Portlandvase von einem englischen Narren, der sich dadurch berühmt machen wollte, von ihrem Postament herabgeworfen.
Die dadurch bewirkten Beschädigungen sind aber so gut ausgebessert worden, daß man fast nichts mehr davon wahrnimmt. Die
Portlandvase ist schon früher von Wedgwood kopiert, neuerdings aber auch von englischen Industriellen in Glas
[* 72] nachgebildet worden.
(spr. port-láh), Stadt
in der irischen GrafschaftWaterford, an einem Nebenfluß des Suir, mit großer Baumwollspinnerei
u. (1881) 1891 Einw. Dabei Curraghmore,
Landsitz des Marquis von Waterford.
(spr. -mäddock), Hafenstadt in Carnarvonshire (Wales), mit dem benachbarten Tremadoc zum Stadtgebiet Ynyscynhaiarn
vereinigt, welches (1881) 5488 Einw. zählt.
Beförderungsgebühr für Postsendungen. In der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts herrschte,
hervorgerufen durch die Fiskalität der Regierungen und durch den Mangel internationaler Verkehrsbeziehungen, in der Portoberechnung
große Mannigfaltigkeit und Verwirrung, auch waren die Portosätze unverhältnismäßig hoch. So kostete noch in den 30er
Jahren ein einfacher Brief von Frankfurt
[* 76] a. M. nach Danzig
[* 77] 15 Silbergroschen (1,50 Mk.), zwischen Kopenhagen
[* 78] und Berlin
[* 79] 58 Schilling oder 1,35 Mk. Wenn eine Sendung über zwischenliegendes
Land nach einem dritten Staat zu befördern war, so konnte das Porto für dieselbe in der Regel nur bis zur Grenze vorausberechnet
werden. In England rief Rowland Hill (s. d.) eine Portoreform ins Leben, durch welche ein gleichmäßiger
Portosatz von 1 Penny (Pennyporto) für Beförderung eines einfachen, ½ Unze schweren Briefs durch ganz England eingeführt wurde.
Diese radikale Maßregel brachte der englischen Staatskasse einen Verlust von 20 Mill. Pfd. Sterl.,
indem der Verkehr bedeutend langsamer wuchs, als bei der Portoermäßigung angenommen war, und die Erträgnisse
der Post erst 1874 die gleiche Höhe als 1839 erlangten. In Deutschland wurde 1850 nach Errichtung des Deutsch-Österreichischen
Postvereins das Briefporto auf 10 Pf. bis
¶
Zeitungsgebühr für den Vertrieb von Zeitungen aller Art 25 Proz. des vom Verleger für die Post festgesetzten
Einkaufspreises mit der Ermäßigung auf 12½ Proz. bei Zeitungen, die seltener als viermal monatlich erscheinen. Mindestens
sind jedoch für jede im Postweg bezogene Zeitung jährlich 40 Pf. zu entrichten. An Bestellgeld für die Zustellung der Zeitungen
durch die Briefträger sind jährlich zu entrichten a) bei Zeitungen, welche wöchentlich einmal oder seltener
bestellt werden, 60 Pf., b) welche zwei- oder dreimal wöchentlich bestellt werden, 1 Mk., c) welche mehrmals, aber nicht öfter
als einmal täglich bestellt werden, 1 Mk. 60 Pf., d) für täglich mehrmals erscheinende Zeitungen 1 Mk. für jede tägliche
Bestellung, e) für die amtlichen Verordnungsblätter 60 Pf.
1) (Oporto,
[* 84] »der Hafen«) Hauptstadt des gleichnamigen portug. Distrikts in der ProvinzMinho, die zweite Stadt Portugals,
Handelsplatz und Hafen ersten Ranges, liegt malerisch auf zwei steilen, felsigen Anhöhen am rechten Ufer
des Douro, 8 km oberhalb seiner Mündung, und bietet mit ihren zahlreichen stattlichen Gebäuden, hoch getürmten Kirchen und
Klöstern, der hoch gespannten Drahtbrücke und der Eisenbahnbrücke über den Douro, welche die Stadt mit der gegenüberliegenden
Vorstadt VillaNova de Gaia verbinden, und ihren vielen Gärten vom Strom aus einen großartigen Anblick dar.
Außer VillaNova, welches eine eigne Kommune mit 9126 Einw. und großen Weinniederlagen bildet, liegen um die eigentliche Stadt
herum die Vorstädte Cedofeita, Massarellos, Campanhã, Londello und Paranhos. Die schönsten Straßen sind: die Rua nova dos
Inglezes, der Mittelpunkt des Handels;
Rua nova de São João, mit zahlreichen großartigen Gebäuden;
Rua
das Flores, der Sitz der Goldarbeiter und
Juweliere;
Calçada dos Clérigos u. a. m. Zu den ansehnlichsten Plätzen gehören:
die Praça de Santo
[* 85] Ovidio, gegen 100 m ü. M. gelegen;
die von stattlichen Gebäuden umgebene Praça Cordoaria, in deren
Nähe der Passeio das Virtudes, eine lindenbepflanzte Terrasse mit schöner Aussicht in das Stromthal;
die Praça da Batalha, mit dem italienischen Opernhaus (1780 erbaut);
die Praça de São Lazaro, mit schönen Gärten, und der
Largo de Torre da Marca ein großer, auf der Oberfläche eines über den Strom fast überhängenden Felsens befindliche Platz,
mit dem von einer Aktiengesellschaft erbauten, von Parkanlagen umgebenen Kristallpalast, wo 1865 eine internationale
Ausstellung stattfand.
Unter den sieben Pfarrkirchen sind die im höchsten Teil der Stadt neben dem bischöflichen Palast gelegene,
vom GrafenHeinrich vonPortugal gegründete Kathedrale oder Sé, die kleine altgotische Kirche Cedofeita (schon 559 vom Suevenkönig
Theodomir gegründet), die Kirche des großen HospitalsSãoAntonio oder Misericordia, die KirchenSão Francisco, NovaSão
da Lapa und dos Clérigos (letztere mit dem höchsten Turm
[* 86] Portugals, 65 m) die bemerkenswertesten. Unter den übrigen öffentlichen
Gebäuden sind der Palacio da Bolsa, das erwähnte StiftSãoAntonio (unter den 7 Hospitälern der Stadt das großartigste),
die große englische Faktorei (1785 erbaut), das Haupttheater, der Justizpalast, der bischöfliche Palast
u. das Stadthaus hervorzuheben.
Die Zahl der Bewohner beträgt (1878) 105,838. Die Stadt ist mit Gas beleuchtet, mit trefflichem Wasser reichlich versorgt,
und ihre Lage am Fluß begünstigt die Anfuhr von Lebensmitteln. Schon seit 1863 ist Porto mit Lissabon
[* 87] durch eine Eisenbahn verbunden;
hierzu sind seither die Eisenbahnlinien an die spanische Grenze gegen Galicien (Valença), mit Abzweigung
nach Braga und im Dourothal nach Tua, sowie eine Flügelbahn nach Villa do Conde hinzugekommen. Porto ist nächst Lissabon der Hauptsitz
der portugiesische Industrie.
Namentlich sind die Baumwoll- und Wollspinnerei, Fabrikation von Tuch und Seidenstoffen, die Wachstuch- und Hutfabrikation,
Metallgießerei, Gerberei und Lederfabrikation, Bierbrauerei
[* 88] und Branntweinbrennerei, ferner die Fabrikation
von fayence, Korkstöpseln, Bändern, Tabak,
[* 89] Seife und erzen, die Zuckerraffinerie, Ziegelei und Kalkbrennerei hervorzuheben.
Die Vorstadt VillaNova enthält Fabriken für Thonwaren,
[* 90] Glas, Seife, Webwaren, dann Dampfmühlen und große Weinniederlagen.
Der Handelsverkehr von Porto ist sehr bedeutend. Der Wert der ein- und ausgeführten Waren betrug in Franken: