und außerdem ist das
Alter vom 25.-30. Jahr für Mädchen eine besonders gefährliche
Periode.
Klima,
[* 2]
Sitten und Lebensweise
können das Entstehen von Nymphomanie sehr begünstigen, besonders Verweichlichung und Müßiggang etc.
Die Nymphomanie ist häufig heilbar; im ungünstigen
Fall folgt den Erregungen ein langsam fortschreitender Zerfall der Geisteskräfte,
oft abschreckende Unreinlichkeit, Kotschmieren, schließlich völliger
Blödsinn.
Vgl. Herpain, Essai
sur la nymphomanie (Par. 1812).
(spr. nióngs oder nióng), Arrondissementshauptstadt im franz.
DepartementDrôme, am Aigues, hat alte Stadtmauern, Schloßruinen, ein Kommunalcollège, Seidenspinnerei,
Töpferwarenfabrikation und (1881) 2225 Einw. (davon ein Drittel
Protestanten).
Sie wohnt am
Tag in ihrem
Palast im
Tartaros, den finstere
Wolken umhüllen. Mit
Schlaf und
Tod auf den
Armen war Nyx schon auf der
berühmten Kypseloslade dargestellt und findet sich noch vereinzelt in späterer Zeit
(Statuen des Rhökos
und Theodoros). Die neuern
Künstler stellen sie dar mit langem schwarzen sternenbesäeten Gewand, das
Haupt in einen schwarzen
Schleier gehüllt, bald geflügelt, bald mit einem von schwarzen
Pferden gezogenen
Wagen, den
Tod und den
Schlaf in den
Armen haltend
oder eine
Fackel gegen die
Erde kehrend etc.
o, lat.
O, o, im deutschen wie in den meisten andern abendländischen
Alphabeten der 15., im lateinischen der 14.
Buchstabe,
nimmt der
Aussprache nach eine Mittelstellung zwischen a und u ein und wird dadurch hervorgebracht, daß der hintere Teil
der
Zunge weniger emporgehoben wird, während die Mundöffnung eine gerundetere Gestalt annimmt, wie
bei der
Aussprache des u. Im
Sanskrit kommt nur langes o vor, das immer aus au entstanden ist, gerade wie das französische
au jetzt wie ô gesprochen wird.
Ähnlich ist das kurze o in vielen
Sprachen der Vertreter entweder eines ältern a oder u, z. B. in soll,
engl. shall, in geholfen (althochd. gaholfan). In letzterm
Beispiel liegt das durch die sogen.
Brechung
[* 8] (s. d.) entstandene o vor. Je nachdem sich die
Aussprache mehr dem hellern a oder
dem dunklern u nähert, erhält das o eine verschiedene Färbung, daher z. B. im
Englischen drei oder vier o unterschieden
werden. Unser Schriftzeichen des O rührt aus dem
Alphabet der Phöniker her, deren
Aïn von den Griechen
zur Bezeichnung des O-Lautes entnommen und an derselben
Stelle ihres
Alphabets eingesetzt wurde.
Aïn heißt im
Hebräischen und Phönikischen
»Auge«,
[* 9] wie denn auch die ursprüngliche Form des phönikischen
Buchstaben die
rohe Form eines
Auges darstellt. In späterer Zeit führten die Griechen noch ein zweites, durch Verschnörkelung
aus dem o, nun Omikron (»das kleine o«) genannt, gebildetes Zeichen ein,
das sie
Omega (»das große o«) nannten und zur Bezeichnung des langen o verwendeten;
in der Reihenfolge der griechischen
Buchstaben nimmt das
Omega die letzte
Stelle ein. Das deutsche ö ist
ein im
Mittelalter aus o mit darüber geschriebenem e entstandenes Zeichen, das zunächst den
Umlaut von o ausdrücke, z. B.
in
Hölzer von
Holz,
[* 10] in manchen
Fällen aber auch aus älterm e entstanden ist, z. B. in
Hölle, früher
Helle.
(Owahu,
Woahu),
Insel des
Hawai-Archipels im
StillenOzean, 1680 qkm (30,5 QM.) mit (1884)
28,068 Einw., wird von zwei parallel laufenden Bergketten durchzogen, deren
Spitzen zu 1230 m aufsteigen; den südlichen Teil
nimmt eine trefflich angebaute
Ebene ein. Die Südküste ist von einem breiten
Barrierriff umgeben, das
die
Bai von Wahititi mit dem
Hafen von
Honolulu
[* 14] (dem
¶
(spr. -chāka),Staat der Bundesrepublik Mexiko,
[* 21] grenzt gegen Osten an Chiapas, gegen N. an Veracruz und Puebla,
gegen W. an Guerrero, gegen S. an den GroßenOzean und umfaßt 74,546 qkm (1353,8 QM.).
Oajaca ist ein Gebirgsland, welches im NW. durch eine Querkette mit dem Randgebirge des Plateaus von Anahuac zusammenhängt und
sich nach dem Golf von Mexiko, dem StillenOzean und dem Isthmus vonTehuantepec (s. d.) hin abdacht. Die höchsten Punkte liegen
in der östlichen Hälfte des Staats, und dort erblickt man von dem zu 3990 m ansteigenden Zempoaltepec
gleichzeitig beide Meere.
Hauptfluß ist der Rio
[* 22] Verde, der in den StillenOzean mündet. Das Klima des Staats ist im allgemeinen sehr angenehm, mild und
gesund, an der Seeküste und in den tiefen Thälern heiß, im Hochland kühl. Auch während der trocknen
Jahreszeit sind Regen häufig; an der Küste kommen oft gefährliche Stürme vor. Auch Erdbeben,
[* 23] jedoch nicht von gefährlicher
Natur, sind in Oajaca nicht selten. Die Bevölkerung
[* 24] (1882: 761,274) besteht vorwiegend aus Indianern, welche zu den stammverwandten
Stämmen der Mixteken, Zapoteken und Mixe gehören.
Die Seehäfen des Gebiets haben noch wenig Verkehr, der Handel geht beinahe gänzlich über den Hafen von
Veracruz. Das Land enthält merkwürdige Altertümer, wie die Ruinen prächtiger Tempel
[* 28] und Paläste zu Mitla, dem aztekischen
Miguitlan, dem ehemaligen Sitze zapotekischer Priesterherrlichkeit, die Reste indianischer Tempelbauten in der Nähe von Achiutla
u. a. -
Die gleichnamige, 1522 gegründete Hauptstadt liegt in einem fruchtbaren Thal
[* 29] am Fluß Atoyac, 1542 m ü. M.,
und hat (1882) 27,273 Einw. Unter den Plätzen sind die Plaza mayor und der Marktplatz, unter den öffentlichen Gebäuden der
Regierungspalast, der Palast des Bischofs (in der Bauart den altzapotekischen Priesterpalästen zu Mitla nachgeahmt), die große, 1729 vollendete
Kathedrale, das Dominikanerkloster mit reicher Kirche auf dem nördlichsten höchsten Punkte der Stadt und
die Alhóndiga, eine geräumige Fruchthalle am Marktplatz, hervorzuheben.
Die Stadt besitzt ein Institut für Fachstudien, mit 34 Professoren, ein Priesterseminar (Seminario Tridentino) spanischer
Gründung, eine öffentliche
Bibliothek von 14,000 Bänden, ein Irrenhaus, ein Armenhaus und ein Theater.
[* 30] Die Industrie der verhältnismäßig sehr wohlhabenden Stadt besteht hauptsächlich in der Fabrikation von Zigarren, Schokolade,
Wachslichten, Seife, Baumwollweberei etc. Oajaca ist Sitz eines deutschen Konsuls. Es ist mit reifenden Gärten umgeben und hat
einen fast das ganze Jahr über klaren, unbewölkten Himmel.
[* 31] Dicht dabei liegen Villa de Santa Maria de
Marquesádo, Hauptort eines Marquisats des Fern. Cortez, und das von Azteken bewohnte Dorf Xalatláco. S. Karte »Mexiko«.
(kopt. Uah, arab. Wāh), die in Wüsten vorkommenden kulturfähigen Landstriche, welche man mit Inseln im Sandmeer
verglichen hat. Die Oasen Nordafrikas sind bassinartige, von Bergketten und Hügelzügen umgebene Vertiefungen, die
entweder durch einen kleinen, aus dem spärlichen Regenwasser angesammelten Bach oder See bewässert werden
oder aus Quellen, die einer der umgebenden Hochflächen entspringen. Diese Wasseransammlungen bedingen die Bewohnbarkeit der
Oasen, indem sie eine rege Vegetation hervorrufen, welche hauptsächlich durch die Dattelpalme (Phoenix dactylifera), die Dumpalme
(Crucifera thebaica), den arabischen Gummibaum (Acacia vera) und den Mannastrauch (Tamarix africana) charakterisiert
ist.
(spr. ohts),Titus, engl. Abenteurer, geb. 1619 als Sohn eines baptistischen
Predigers, studierte zu Cambridge, wurde Vikar der anglikanischen Kirche, trat 1677 zur katholischen Kirche über und ging ins
Ausland, kehrte 1678 nach England zurück und beschuldigte, wieder protestantisch geworden, vor
¶
mehr
dem Parlament den Papst und die Jesuiten sowie die englischen Katholiken, sogar die Königin selbst, eines von ihm erdichteten
großen Komplotts gegen das Leben des Königs und der englischen Protestanten, was eine große Aufregung verursacht und scharfe
Maßregeln gegen die Katholiken sowie zahlreiche Hinrichtungen zur Folge hatte, während Oates reich belohnt
wurde. Nach Jakobs II. Thronbesteigung wurde er wegen falschen Zeugnisses zum Pranger, Auspeitschen und zu lebenslänglichem
Gefängnis verurteilt (1685). Nach Jakobs II. Flucht freigelassen, wandte Oates sich 1689 an das Oberhaus um Kassierung seines
Urteils. Die Lords lehnten den Antrag ab, doch wurde Oates nach langen Verhandlungen zwischen beiden Häusern
begnadigt und empfing einen Jahrgehalt von 300 Pfd. Sterl. Später trat er zu den Baptisten über, wurde aber von ihnen bald
wieder ausgestoßen und starb in London.
[* 39]
(Obj), der Hauptstrom des westlichen Sibirien, entsteht unweit Biisk im GouvernementTomsk aus dem Zusammenfluß der
wild schäumenden Katunja, die in den Ausläufern des Altai entspringt, und der klaren Bija, die aus dem
Teletzkischen See abfließt. Schon bei Barnaul ist sein Flußbett nur noch 129 m ü. M., und so kommt es bei dem
geringen Fall des Landes, daß viele der ihm zustrebenden Nebenflüsse sich in Seen und Sümpfe ausbreiten und
den Ob nur zuzeiten erreichen. Er selbst nimmt öfters einen seeartigen Charakter an, spaltet sich in mehrere Arme und bildet
zahlreiche Inseln.
Seine mittlere Breite
[* 40] schwankt zwischen 800 m und mehr als 3 km; bei Koliwan breitet er sich zu einem wahren Meer aus. Rechts
geht ihm eine große Anzahl von Flüssen zu, darunter der Tom, Tschulym und Ket, links erhält er bei Samarowsk
den 2220 km langen Irtisch. Dann fließt er in großem, nach Osten sich öffnendem Bogen,
[* 41] sich vielfach spaltend und große
Inseln bildend, unterhalb Abdorsk in einer 3 km breiten Mündung in den Obischen Meerbusen, einen 750 km
langen und durchschnittlich 90-100 km breiten Arm des Nördlichen Eismeers.
Seine Länge beträgt 4300 km; die schiffbaren Wasserstraßen seines Beckens sind insgesamt 15,000 km lang. Den Tschulym gehen
Barten bis Atschinsk, nordwestlich von Krasnojarsk, hinauf; der Ket ist so weit auswärts schiffbar, daß bis Jenisseisk nur
eine Strecke von 104 km zu Lande zurückzulegen ist. Der Ob bildete mit diesen Zuflüssen jederzeit ein
Glied
[* 42] in der »Wasserstraße« genannten Verbindung des westlichen und östlichen Sibirien, welche, am Ostabhang des Urals beginnend,
aus einem Fluß in den andern führt, wobei nur kurze Landstrecken zu übersteigen sind.
(spr. ohben), Stadt in der schott.
GrafschaftArgyll, an einer Bai des Loch Linnhe, Hauptquartier der Touristen im westlichen Schottland, mit (1881) 4046 Einw. Dabei
die Schloßruinen Dunolly und Dunstaffnage.
(griech.), mit doppeltem, umgekehrtem Staubblattkreis, Bezeichnung einer
Blüte
[* 45] mit zwei unregelmäßig alternierenden Staubblattkreisen (die vor den Blumenblättern stehenden Staubgefäße
[* 46] bilden
den äußern, die vor den Kelchblättern stehenden den innern Kreis),
[* 47] wie bei vielen Erikaceen.
(lat., »Gehorsam«, Obedientia canonica), zunächst das Abhängigkeitsverhältnis, in welchem kirchlich Untergebene
zu ihren Obern stehen;
dann das von einer geistlichen Behörde einem Untergebenen (obedientiarius) übertragene Amt und dessen
Einkommen;
daher wird z. B. eine Pfarrei, welche von einemMönch oder Kanoniker verwaltet wird, Obedientiarpfarre
und der Eid, welchen die Inhaber solcher Ämter auf Beobachtung der kirchlichen Satzungen zu leisten haben, Obedienzeid genannt.
El, Hauptstadt der LandschaftKordofan im nordöstlichen Afrika,
[* 49] vormals Sitz eines ägyptischen Gouverneurs und
einer katholischen Mission, liegt ganz in Bäumen versteckt und ist ein stattlicher Ort mit vielen Häusern
und Kaufläden aus gebrannten Ziegeln und 35,000 Einw., welche schöne Flechtereien aus Palmenfasern und zierliche silberne
Filigranarbeiten fertigen, auch bedeutenden Handel mit Gummi (jährlich 100,000 Ztr.), Elfenbein, Gold u. a. treiben. Das Wasser
der sehr tiefen Brunnen reicht für die Bevölkerung kaum zu. Die heutige Stadt wurde an Stelle der von
den Ägyptern zerstörten
¶
mehr
alten Stadt aus ihrem befestigten Lager
[* 51] und drei Flecken gebildet, in denen Neger, Araber und Nuba voneinander getrennt wohnen.
(griech.), eine aus einem Stein bestehende hohe, schlanke, abgestutzte, vierseitige, pyramidenförmige Denksäule,
welche oben meist in eine ganz niedrige Pyramide endigt. Die meisten Obelisken haben sich in Ägypten erhalten,
von wo sie jedoch zum Teil nachRom,
[* 52] Konstantinopel,
[* 53] Paris,
[* 54] London, Berlin, New York u. a. O. verbracht worden sind. Andre Obelisken
wurden in Assyrien, Phönikien etc. errichtet. Sehr hohe Obelisken aus dem härtesten Steinmaterial (meist Granit oder Syenit),
deren Seitenflächen glatt behauen, poliert und mit hieroglyphischen Inschriften versehen waren, standen
neben den Eingängen der vordern Pylonen altägyptischer Tempel.
Die meisten ägyptischen Obelisken stammen von der 18. und 19. Königsdynastie her. Den ältesten (aus der 5. Dynastie),
nur kleinen Obelisken entdeckte Lepsius in der Nekropolis von Memphis und brachte ihn nach Berlin. Der älteste der in Ägypten
heute noch vorhandenen Obelisken in Heliopolis ist 20,27 m hoch und stammt vom zweiten König der 12. Dynastie. Der bekannteste,
die sogen. Nadel der Kleopatra, 21,6 m hoch, aus Heliopolis stammend und erst unter Tiberius nach Alexandria gebracht, wurde 1880 nach
New York fortgeführt.
Sein fast 22 m langes, unten 2,2 m breites, 3600 Ztr.
schweres Seitenstück lag lange umgestürzt zu Boden und wurde von Mehemed Ali den Engländern geschenkt, welche dasselbe mittels
eines eigens konstruierten eisernen Transportschiffs 1877 nach London brachten und dort im folgenden Jahr in der Nähe der
Waterloobrücke aufrichteten. Zahlreiche Obelisken wurden von den Römern nach Rom gebracht, auf dem Marsfeld
als Sonnenzeiger, in dem Zirkus, vor dem Mausoleum des Augustus und an verschiedenen andern Orten zur Dekorative aufgestellt.
ein Paß
[* 55] der St. Gotthardgruppe, führt über den zwischen Badus und Crispalt gelagerten Bergsattel und verbindet
das urnerische Hochthal Ursern mit dem graubündnerischen Hochthal Tavetsch. Die Straße, 1862-64 gebaut, folgt von Andermatt
(1444 m) aus im ganzen dem Seitenthal der Oberalp, dessen Bach sich oberhalb des
Dorfs mit demjenigen der Unteralp
zum Thalbach (einer der drei großen Reußquellen) vereinigt und dem Oberalpsee (2028 m) in der Nähe der Paßhöhe (2052
m) entfließt, und führt jenseit derselben in Serpentinen abwärts nach Chiamut (1640 m) und weiter nach Sedrun-Disentis;
sie ist 31,3 km lang. Mit Oberalp ist nicht zu verwechseln der Oberalpstock
(s. Tödi).
(Hautes-Alpes), Departement im südöstlichen Frankreich, aus den Landschaften Briançonnais, Embrunais und
Gapençais der ehemaligen Dauphiné sowie aus einem kleinen Teil der Provence gebildet, eins der ärmsten, am schwächsten
bevölkerten und am höchsten gelegenen Departements, wird östlich durch die Hauptkette der Kottischen Alpen von Italien
[* 56] (ProvinzTurin)
[* 57] getrennt, grenzt im übrigen nördlich an das DepartementSavoyen, nordwestlich an Isère, westlich
an Drôme und südlich an Niederalpen und umfaßt 5590 qkm (101,5 QM.). Das Land wird
von den Kottischen Alpen (s. d.) durchzogen, welche sich in der Pelvouxgruppe (Les
Ecrins) zu 4103 m erheben.
Von den zahlreichen Pässen sind die wichtigsten der Briançon mit Susa verbindende Mont Genèvre (1860 m)
und der von Briançon nach Grenoble
[* 58] führende Col de Lautaret (2075 m). Die Vorberge sind gut bewaldet und bieten treffliche
Weiden dar; auch die Thäler sind fruchtbar. Unter den zahlreichen Flüssen, welche zur Zeit der Schneeschmelze sehr verheerend
werden, sind die Durance mit Guil und Buech und der Drac (Nebenfluß der Isère) mit der Romanche die bedeutendsten.
Gemeinde im bayr. Regierungsbezirk Oberbayern, Bezirksamt Werdenfels, an der Ammer,
in einem Alpenthal, 840 m ü. M., hat Holzschnitzerei und (1885) 1281 kath. Einwohner. Oberammergau ist
besonders bekannt durch seine Passionsspiele, dramatische Aufführungen der Leidensgeschichte Christi, die zur Erinnerung an
die Pest von 1634 jedes zehnte
¶
ehedem Bezeichnung für die Obergerichte dritter Instanz. ^[= (lat., von instare, "auf etwas bestehen, eine Sache eifrig betreiben"), in der Rechtswisse ...]
-segel,-stenge, s. Takelage. ^[richtig: Takelung.] ^[= (Takelage, hierzu Tafel "Takelung"), die gesamte Vorrichtung zum Anbringen und Handhaben ...]
[* 80]
JohannGeorgKonrad, Pomolog, geb. zu Wilkenburg bei Hannover,
[* 84] studierte in
Göttingen
[* 85] Theologie, ward 1819 Prediger in Bardowiek und begann 1820 seine auf Hebung
[* 86] des Obstbaues gerichteten Bestrebungen. 1831 wurde
er Superintendent in Sulingen, 1839 in Nienburg
[* 87] und 1853 in Jeinsen. Er starb in Herzberg am Harz. Oberdieck hat sich um die
Obstkultur bedeutende Verdienste erworben, brachte in gepflanzten Stämmen und Probebäumen eine Sammlung von mehr als 4000 Varietäten
zusammen und wirkte erfolgreich für die Anlage von Obstzuchtgärten als Staatsanstalten. Er schrieb: »Die Probe- oder Sortenbäume«
(Hannov. 1844; 2. Aufl., Ravensb. 1871);
»Anleitung zur Kenntnis und Anpflanzung des besten Obstes für das nördliche Deutschland«
[* 88] (Regensb. 1852);
»Illustriertes Handbuch der Obstkunde« (mit Lucas u. Jahn, Stuttg. u. Ravensb. 1858-75, 8 Bde.
Suppl. 1879);
»Beiträge zur Hebung der Obstkultur« (mit Lucas, Stuttg. 1857-76, 2 Bde.);
Flecken im bayr. Regierungsbezirk Schwaben, unweit der Wertach, an der Linie Biesenhofen-Oberdorf der Bayrischen Staatsbahn, 746 m ü. M.,
hat 2 Kirchen, ein schönes Bergschloß, ein Bezirksamt, ein Amtsgericht, bedeutenden Holz- und Torfhandel und (1885) 1500 meist
kath. Einwohner.
im deutschen Privatrecht Bezeichnung für das nach Abzug des vollständigen Nutzungs- und Gebrauchsrechts
an einer Sache, wie es namentlich dem Vasallen am Lehnsgut zusteht, verbleibende Eigentumsrecht des ursprünglichen Eigentümers;
wird auch dominium directum, nuda proprietas genannt (s. Eigentum, S. 374).
in Deutschland die Militärersatzbehörde zweiter Instanz, bestehend aus dem Infanterie-Brigadekommandeur
und einem höhern Verwaltungsbeamten (s. Ersatzwesen). Über gewisse Angelegenheiten, namentlich über
Zurückstellungen Militärpflichtiger in Berücksichtigung bürgerlicher Verhältnisse auf Ansuchen (Reklamationen) der Militärpflichtigen
oder deren Angehörigen, entscheidet in zweiter Instanz die verstärkte Oberersatzkommission. Zu den ständigen Mitgliedern tritt alsdann ein
bürgerliche Mitglied hinzu, welches aus den Bezirkseingesessenen von der Kommunal- oder Landesvertretung gewählt wird.
See (engl. LakeSuperior), der größte und am weitesten nach W. gelegene der fünf Kanadischen Seen und zugleich
der größte Landsee Nordamerikas, liegt zwischen Kanada und den Unionsstaaten Michigan, Wisconsin und Minnesota,
185,7 m ü. M., und nimmt einen Flächenraum von 83,627
qkm (1518,7 QM.) ein. Seine Länge beträgt 740 km, seine größte Breite 270 km, sein Umfang 1650 km; seine durchschnittliche
Tiefe beträgt 144,8 m, seine größte 309 m. SeinWasser ist außerordentlich kalt und von kristallheller Durchsichtigkeit.
Der Boden besteht größtenteils aus einem sehr klebrigen Thon, der an der Luft sehr schnell erhärtet und
mit kleinen Muscheln
[* 93] untermischt ist. SeinerAusdehnung
[* 94] nach eher ein Meer als ein See, ist er auch allen Wechseln eines Meeres unterworfen.
Der See enthält namentlich in seinem westlichen Teil mehrere Inseln (IsleRoyal, die zwölf Apostel etc.),
nimmt über 80 Bäche, aber keinen einzigen großen Fluß auf und entsendet seine Gewässer durch den St. Maryfluß in den
Huronensee. Die Ufer, namentlich an der von laurentischem Schiefer gebildeten Nordküste, sind steil und der Schiffahrt gefährlich.
Die Umrisse der aus silurischen Sandsteinen gebildeten Südküste sind sanfter. Dichte Waldungen umgeben
den See. Reiche Kupferlager kommen an der Südküste, auf der IsleRoyal und auf der Nordküste vor, außerdem Eisen
[* 95] (bei Marquette).
artilleristische Lehranstalt zur Ausbildung des Feuerwerkspersonals für die Landartillerie
und Marine und Abhaltung der Berufsprüfungen zum Oberfeuerwerker und Feuerwerksleutnant. Es besteht je eine Oberfeuerwerkerschule in
Berlin und München, der Kursus beträgt 20 Monate.
Die Befähigung zum Besuch der Oberfeuerwerkerschule muß aus den Regimentsschulen,
ausnahmsweise
durch Schulzeugnisse und Leistung im Dienst dargethan werden.