Opal,
Kalkspat,
[* 2]
Zeolithe, auch
Grünerde, allein oder die ausfüllenden
Mineralien
[* 3] gegen das
Gestein abgrenzend) ausgefüllt sind
(s. Tafel
»Mineralien und
Gesteine«,
[* 1]
Fig. 18). Oft lösen sich die Ausfüllungsmassen
(Mandeln) leicht aus der Gesteinsumhüllung,
oft sind sie fest an sie angewachsen und durch eine Übergangszone innig mit ihr verbunden. Sie sind
bald rund, bald in die
Länge gezogen oder abgeplattet, linsenförmig, besonders oft mandelähnlich (daher der
Name), zuweilen
birnförmig oder unregelmäßig.
Auch sind sie innen oft hohl und mit
Kristallen ausgekleidet.
Um denKern finden sich insbesondere bei Quarzausfüllung zahlreiche
konzentrische
Schichten verschieden gefärbter
Chalcedone
(Achat);
[* 4] oft besteht auch die ganze Ausfüllung
aus
Achat. Ein besonderes
Interesse beanspruchen die eine wässerige
Lösung und
Luft enthaltenden Chalcedonmandeln (Wassersteine,
Enhydros, richtiger: Enhygros), weil der Flüssigkeitsinhalt durch
Liegen in trockner
Luft vermindert, durch Eintauchen in
Wasser vermehrt werden kann.
Weist dieses Verhalten auf eine Art
Endosmose oder auf eine
Kommunikation des Mandelinhalts mit der Umgebung
durch die schon verfestigte Umhüllung hindurch vermittelst Haarspalten und -Röhrchen hin, so scheinen andre
Mandeln durch
Infiltration von einer
Stelle aus, die sich an angeschliffenen
Exemplaren durch das Ausbiegen der konzentrischen
Lagen nachweisen
läßt, gebildet zu sein. In jedem
Fall waren die Hohlräume schon vorher vorhanden, mögen sie nun durch
Gasblasen, welche eine fest werdende
Masse umschloß, oder durch nachherige Auswaschung von leicht verwitternden
Silikaten
oder von
Kalk u. dgl. gebildet sein. Mandelsteinstruktur
findet sich vornehmlich bei basaltischen
Gesteinen, bei
Melaphyren und
Palatiniten (ganz besonders häufig), bei
Diabas etc.
Die
Mandeln des
Palatinits der Nahegegend
(Oberstein) und jetzt nach Erschöpfung derselben solche aus ähnlichen
südamerikanischen
Gesteinen liefern die
Achate.
(spr. männdwill), 1) (Maundevile)
John de, brit. Reisender, geboren um 1300 zu St.
Albans, war erst
Arzt,
trat als solcher 1327 in die
Dienste
[* 7] des
Sultans von
Ägypten,
[* 8] dann in die des Großchans von Chatai, will
hierauf 34 Jahre lang einen großen Teil von
Asien,
[* 9]
Afrika
[* 10] und
Europa
[* 11] bereist haben und starb (nach andern
in
Lüttich.
[* 12] Seine lateinische
Reisebeschreibung, die übrigens
nur fürÄgypten,
Syrien und die Euphratländer von Glaubwürdigkeit
ist, im übrigen den fabelhaften
Berichten reisender
Mönche folgt, wurde in fast alle europäischen
Sprachen
übersetzt (ins Deutsche
[* 13] zuerst von Michelfelser, 1481). Eine neuere
Ausgabe der englischen Übersetzung (nach der
Ausgabe
von 1725:
»Voyage and travayles of
SirJohn Mandeville«) besorgte Halliwell (Lond. 1839).
2)
Bernard de, engl. Dichter und Schriftsteller, geb. 1670 zu
Dordrecht
[* 14] in
Holland aus einer französischen
Familie, studierte
Medizin und ließ sich in
London
[* 15] nieder, wo er, außer seinem
medizinischen
Beruf, seinen schriftstellerischen
Neigungen lebte. Er
starb 1733. Seine
Schriften sind meist lasciver
Natur. 1704 erschienen:
»Esop dressed, or collection of fables in familiar verse« und »The
planter's charity«, Gedicht;
1709 »The virgin unmasked«, 1710 eine Abhandlung über »Hypochondriac
and hysteric passions«. 1723 trat er mit seiner »Fable of the bees, or
private vices made public benefits« auf, worin er »das
Laster für die
Blüte
[* 16] eines
Staats für ebenso notwendig wie den
Hunger
für das Gedeihen des
Menschen« und die
Begriffe von
Recht und Unrecht, gut und böse,
Ehre und
Schande für
Erzeugnisse der
Politik, die philosophische
Tugend für eine
Erfindung von Betrügern und die
christliche Religion für eine
Ausgeburt von
Narren erklärte.
Durch
Bertrands Übersetzung (1740) fand das Werk auch Eingang in
Frankreich, besonders bei
den
Encyklopädisten, und seine an
Bayle sich anlehnenden
»Free thougths on the religion« (1720, franz.
1723) reihten ihn unter die französischen
Freidenker ein. Von den
Gerichten wegen seiner
Lehren
[* 17] verfolgt, erklärte er, er
habe seine
Bücher ohne weitere Absicht, zum Zeitvertreib geschrieben, und widerrief 1732 seine
Lehren in »An inquiry into
the origin of honour«.
Die
Seen Revalsar, in 1830 m Meereshöhe,
mit schwimmenden
Inseln, und Dschawalamuki, aus den
Dämpfen, die aus einer Felsenspalte strömen, entstanden,
sind berühmte Wallfahrtsplätze der
Hindu.
Die Hauptstadt Mandi, am
FlußBias, über den eine
Hängebrücke führt, zählt (1881) 5030 Einw.
(Mandingo,Mallinke), auch
Wangara und
Wakore genannt, Negervolk im südlichen
Senegambien
zwischen 9° westl. und 1° östl. v.
Gr., nördlich vom Konggebirge. Man rechnet zu ihm auch die
Bambara und
Soninke. Die vorwaltende
Farbe der ist dunkelbraun, die
Gesichtsbildung bald mehr, bald weniger negerartig, die Gestalt
hoch und schlank; das
Haar
[* 18] ist stark gekräuselt,
wächst aber bis zur
Länge von ½ m, der
Bart weder lang noch dicht, doch am
Kinn gut entwickelt.
Die Mandinka waren vor den
Eroberungen der mohammedanischen
Fulbe das mächtigste
Volk Westafrikas. Nach arabischen Nachrichten hatte
schon im 12. Jahrh. ein Teil der Mandinka sich dem
Islam zugewandt und trat als erobernde Macht im O. von Ghanata
auf, wo er das große
Reich von
Melli zu Anfang des 13. Jahrh. gründete, welches 100 Jahre später die
Höhe seiner Macht erreichte,
als es Ghanata,
Timbuktu und das Gebiet der Sonrhay umfaßte. Durch die Macht dieses
Reichs gewann dasVolk
der Mandinka sowie seine
Sprache
[* 19] eine große Verbreitung unter den
Stämmen des westlichen
Afrika.
Die Mandinkasprache bildet zusammen mit den Nachbarsprachen
Bambara, Vei,
Susu die Sprachfamilie der Mandesprachen, die von
Steinthal eingehend dargestellt worden ist (»Die Mandenegersprachen«,
Berl. 1867). Nach
Lepsius steht diese Sprachfamilie in einem entfernten Verwandtschaftsverhältnis zu den
Bantusprachen Südafrikas (s.
Bantu). Um 1433 war dies
Reich bereits durch die Eifersüchteleien der Provinzialstatthalter
und durch räuberische
Tuareg geschwächt, und allmählich ging es in Trümmer. Heute trägt die Expansion der Mandinka einen friedlichern
Charakter, sie sind die Hauptvermittler des
Handels im
¶
die Glorie in Form eines stumpfen, später oben und unten zugespitzten Ovals, in welcher
auf mittelalterlichen Bildern der Heiland, die Madonna und einige Heilige erscheinen.
Juss. (Alraun), Gattung aus der Familie der Solanaceen, perennierende, fast stengellose
Kräuter mit fleischiger, oft gespaltener Wurzel,
[* 24] großen, ganzen, ovalen oder lanzettförmigen, welligen oder buchtig gezahnten
Blättern in kompakten Rosetten, einzeln grundständigen, langgestielten, ansehnlichen, violetten oder gelblichen Blüten und
einfächerigen, vielsamigen Beeren. Drei oder vier Arten im östlichen Südeuropa und im Orient. Mandragora officinarumL.
hat grünlichgelbe Blüten und gelbe Beeren von 1,5 cmDurchmesser.
Letztere werden von den Arabern gegessen; sie wirken einschläfernd, und schon Maherbal soll sich dieser Wirkung gegen die
Feinde bedient haben. Auch sollen die Früchte zur Wollust reizen und fruchtbar machen, weshalb man sie seit dem Altertum vielfach
zu Liebestränken benutzte. Die Blätter legt man als schmerzstillend auf Wunden, auch werden sie von einigen
orientalischen Völkern wie Tabak
[* 25] geraucht. Die Wurzel wirkt narkotisch betäubend, und man gab sie daher im Altertum vor schweren
Operationen.
Namentlich aber hat die Wurzel als Zaubermittel eine große Rolle gespielt. SchonPythagoras sprach von ihrer
Ähnlichkeit
[* 26] mit einem Menschen; man glaubte sich mit derselben unsichtbar machen zu können und trug sie als Amulett gegen
Hexerei. Um sie zu erhalten, waren bestimmte Vorsichtsmaßregeln nötig, weil sie entweder verschwand, oder so entsetzlich
schrie, daß der Grabende vor Schreck sterben mußte (Shakespeare). Das Mittelalter bildete diesen Aberglauben weiter
aus.
Man schnitzte aus der Wurzel Männchen (Gold-, Hecke-, Galgen-, Erd- oder Alraunmännchen,
[* 27] Alruniken), die unter dem Galgen aus
dem Samen
[* 28] eines unschuldig Gehenkten entstanden sein sollten, putzte sie verschiedenartig heraus und stellte sie, in einem
Kasten verwahrt, an einen geheimen Ort des Hauses, von wo man sie zu magischem Gebrauch (um Schätze zu heben,
wahrzusagen etc.) hervorholte. Man setzte ihnen auch wohl von jeder Mahlzeit etwas zu essen und zu trinken vor, wusch sie
Sonnabends in Wein und Wasser, zog ihnen an Neumonden frische Kleider an etc. Sie galten als Talismane gegen Krankheiten, brachten
Glück in Prozessen, den FrauenFruchtbarkeit und leichte Niederkünfte etc. Daherward ein ordentlicher
Handel
mit solchen Wurzeln getrieben und das Stück bisweilen mit 60 Thlr. bezahlt. Statt der Mandragorawurzel wurde zu gleichem Zweck
auch die Wurzel der Bryonia und von Allium
[* 29] victorialis benutzt. Ob das Dudaim des Alten Testaments (1. Mos. 30, 14). auf
Mandragora zu beziehen ist, dürfte fraglich sein.
(Mandschusprache), eine dem tungusischen Zweig des uralaltaischen Stammes angehörige Sprache, die verbreitetste,
anscheinend aber auch abgeschliffenste unter ihren Schwestern sowie die einzige, die es zu einer gewissen
Litteratur gebracht hat. Das Gepräge ihres Stammes trägt sie in vollem Maß:
1) die Vokalharmonie, insofern die Vokale in zwei Reihen zerfallen, nämlich harte: a, o, ô; und weiche: e und u, während i
neutral ist, und Gesetze bestehen, nach welchen im Wortstamm, oft im ganzen Worte, der erste Vokal für
die folgenden bestimmend ist;
2) die bald ein-, bald zweisilbigen Wortstämme sind unveränderlich; Agglutination und zwar durch Suffixe ist das einzige
Mittel der Wort- und Formenbildung;
3) im Satz nimmt das Verbum die letzte Stelle, das Objekt die zwischen Subjekt und Verbum ein, und jedes Wort,
das die nähere Bestimmung eines andern enthält, tritt vor dieses letztere. Dank der Bildsamkeit der Sprache ist deren Wortschatz
kein geringer, und ein gesunder Purismus hat den größten Teil der seiner Zeit aufgenommenen chinesischen Fremdwörter wiederum
ausgemerzt. Das Substantivum hat kein grammatisches Genus; das natürliche Geschlecht wird bald durch Vokalgegensätze
(wie ama, Vater, eme, Mutter), bald durch selbständige Wörter des Sinnes »männlich, weiblich« ausgedrückt; der Plural bleibt
oft unbezeichnet.
Das Adjektiv entbehrt der Steigerungsformen. Das Verbum ist der weitaus bildsamste Redeteil, z. B.: tuwa, sehen, tuabu, sehen
lassen, tuwana, zu sehen gehen, tuwandschi, zu sehen kommen, tuwanu, zusammen sehen, tuwascha, besehen,
tuwaschata, untersuchen, tuwakiya, bewachen, etc. Person und Zahl werden am Verbum nicht ausgedrückt, wohl aber die Tempora,
die Konditionalform, das Wollen etc. Partizipialkonstruktionen sind sehr gebräuchlich und das Hauptverbindungsmittel
der oft ellenlangen Sätze.
Die Mandschusprache ist dank ihrer Regelmäßigkeit nicht schwer zu erlernen, und ihr Studium ist lohnend
und für denjenigen, welcher sich mit der chinesischen Litteratur beschäftigen will, fast unentbehrlich. Denn seit die jetzige
Dynastie über China
[* 30] herrscht (also seit 1644), sind zahlreiche und gerade die wichtigsten chinesischen Litteraturwerke in
das Mandschu übersetzt worden; diese Übersetzungen dürfen als authentische gelten, und sie sind weit leichter
zu verstehen als die Originale. Als Schrift bedienen sich die Mandschu seit etwa dritthalbhundert Jahren eines aus dem Mongolischen
weitergebildeten Alphabets. Wörterbücher des Mandschu lieferten Amyot (Par. 1789-90), v. d. Gabelentz (Leipz. 1864), Wassiljew (Petersb.
1866) und Zacharow (das. 1875); Grammatikenv. d. Gabelentz (Altenb. 1832), Kaulen (Regensb. 1856),L.Adam
(Par. 1873), Orlow (Petersb. 1873), Zacharow (das. 1879); ChrestomathienKlaproth (Par. 1828) und Wassiljew (Petersb. 1863).
eins der Nebenländer des chinesischem Reichs, zwischen dem Amur im N., dem Ussuri im O.,
¶
mehr
der Mongolei im W., Korea und dem Golf von Petschili im S., umfaßt 982,000 qkm (17,834 QM.) mit 12 Mill. Einw.
Die ist ein Gebirgsland, welches im O. vom SchanAlin, im W. vom Chingan begrenzt wird, und dessen nördlichsten Teil Iljchuri
Alin und Drusge Alin erfüllen. Die höchsten Gipfel im SchanAlin erheben sich zu 3600 m. Hauptfluß ist
der Sungari, als dessen Becken die ganze Mandschurei anzusehen ist. Das Klima
[* 32] bewegt sich in großen Extremen, das Thermometer
[* 33] steigt im
Sommer bis 32° und fällt im Winter zu -24° C. Die Gebirge sind dicht bewaldet; von Mineralien hat man
Kohle, Gold (dessen Ausbeutung verboten ist, aber im geheimen betrieben wird), Eisen und Edelsteine
[* 34] gefunden.
Unter den zahlreichen Vögeln ist besonders bemerkenswert die mandschurische Lerche
[* 42] (Melanocoryphya mongolica), die
in großen Mengen nach Nordchina ausgeführt wird, wo sie wegen ihrer Geschicklichkeit, Stimmen nachzuahmen, sehr gesucht ist.
Die Flüsse
[* 43] sind an Fischen, namentlich Lachsen, außerordentlich reich. Die Bevölkerung
[* 44] besteht aus Chinesen, Mandschu und Tungusen
und Mischlingen dieser drei Völker, welche gegenwärtig die Hauptmasse der Einwohner bilden.
Die Chinesen wohnen vornehmlich in dem südlichen, Schinking genannten Teil, wohin in neuerer Zeit der
Überschuß der Bevölkerung Nordchinas seine Schritte lenkte, so daß derselbe bereits als Teil des eigentlichen China betrachtet
wird. Früher aber wurden in der ganzen Mandschurei von der chinesischen RegierungVerbrecherkolonien angelegt und unruhige Stämme des
innern Reichs hierher verpflanzt. An 100 dunganische Familien (s. Dunganen) wurden hier angesiedelt, die,
Chinesen im Äußern, aber Mohammedaner, gleich den JudenEuropas in nationaler Abgeschlossenheit leben. So kommt es, daß die
frühern Bewohner, die Mandschu, vielleicht nicht mehr den zehnten Teil der Bevölkerung ausmachen.
Diese sind ein schöner, ursprünglich tungusischer Volksstamm, aufgeweckt, kriegerisch und mit großer
Energie begabt, dem es 1644 gelang, sich in den Besitz des Throns von China zu setzen. Sie führten in China die Sitte des Haarschneidens
und Zopftragens ein, wogegen die hierher gewanderten Chinesen manche ihrer Sitten, wie die Verkrüppelung der Füße bei den
Frauen, aufgaben. Die Mandschu zeichnen sich vor allen Stämmen Nordchinas durch ihre guten Manieren sowie
durch ihr zuvorkommendes Benehmen gegen Fremde aus. Von den tungusischen Völkern im N. sind namentlich die Golde (s. Tafel
»AsiatischeVölker«,
[* 45] Fig. 12) hervorzuheben, nächstdem die Manegren, vom mongolischen die Barguburäten.
Administrativ zerfällt die Mandschurei in die Provinzen Liaotung, GirinUla und Tsitsikar. Davon wird die erste mit der Hauptstadt Mukden
(170,000 Einw.) und dem Traktatshafen Niutschuang (60,000 Einw.) als zum eigentlichen China gehörig betrachtet.
In den beiden andern sind Hauptorte Girin (120,000 Einw.), Tsitsikar (60,000 Einw.), Sitz des Oberkommandos
der mandschurischen Truppen und als Verbannungsort bekannt, ferner Aigun (100,000 Einw.). Jede der beiden Provinzen wird von
einem Vizekönig verwaltet; die Organisation ist eine rein militärische.
Die 65 Mandschustämme werden eingeteilt in acht Banner, von denen jedes seine eignen Tribunale, Schulen
und Priester hat. Die Militärmacht besteht aus 67,800 Mann, von denen nur 35,350 wirklich im Sold stehen. Sie sind mit Bogen
[* 48] und Pfeilen bewaffnet und haben jährlich 2400 Hirsche und eine Anzahl Zobelfelle zu liefern. Die Abgaben
der Provinzen bestehen in Geld und Getreide;
[* 49] GirinUla hat 652,800 Mk. in Silber und 22,680 SäckeGetreide, Tsitsikar 12,800 Mk.
in Silber und 8280 SäckeGetreide nebst 5000 Zobelfellen und 1000 Perlen aus dem Sungari zu liefern. Die Mandschurei erstreckte sich vor 1858 nordwärts
bis nahe zum 55.° nördl. Br.; in jenem Jahr wurde das Gebiet bis zum Amur durch den Vertrag von Argun an
Rußland abgetreten und 1860 die Grenze an den Ussuri geschoben und dadurch ein Gebiet von 650,000 qkm (11,800 QM.) von der
Mandschurei abgetrennt (vgl. Amur). S. Karte »China«.
Vgl. Wenjukow, Die russisch-asiatischen Grenzlande (deutsch,
Leipz. 1874).
kelt. Volk in der Gallia Lugdunensis, nördlich von den Äduern, an den Quellen der Yonne und Seine. In ihrem
Gebiet lag das berühmte Alesia (jetzt das Dorf Alise Ste.-Reine).
Stadt in der ital. ProvinzLecce, KreisTaranto, mit schöner Kirche, Resten der antiken
Stadtmauer, uralten, in den Felsen gehauenen Gräben, die wahrscheinlich zu künstlicher Bewässerung dienten, (1881) 8865 Einw.
und Weinbau. - ist eine altgriechische Gründung, ward von den Römern und Sarazenen zerstört und tauschte 1790 den spätern
Namen Casalnuovo gegen den ursprünglichen Manduria um.
Hafenstadt des britisch-ind. Tributärstaats Katsch, am Golf von Katsch, mit einem alten
Palast, schönem Tempel
[* 50] und (1881) 35,980 Einw. (Hindu, Mohammedaner, Dschaina), welche trotz des versandeten Zustandes des Golfs
lebhafte Schiffahrt treiben;
Dorf im Herzogtum Sachsen-Gotha, an der Ilm oberhalb Ilmenau, in einem schönen Thal
[* 53] (Manebacher Grund) des ThüringerWaldes, hat eine Porzellanfabrik, 2 Masken- und 6 Glasinstrumentenfabriken, eine Kistenfabrik, eine Steinkohlengrube, Holzsägewerke
und Holzhandel und (1885) 1033 evang. Einwohner.
(lat. Manes), bei den Römern und altitalischen Völkerschaften die abgeschiedenen Seelen der Verstorbenen, besonders
der wohlwollenden. Sie galten für unsterblich wie die Götter, daher die stehende Formel auf den römischen Grabsteinen: D.
Manen, d. h. Dis Manibus (den Abgeschiedenen geweiht), welche Formel sogar die Christen beibehielten. Als
¶
mehr
Wohnort der Manen dachte man sich die Tiefe der Erde, aus welcher sie nur zu gewissen Jahreszeiten
[* 55] und bei nächtlicher Weile hervorkommen,
um auf der Erde umherzuschweifen; daher wird der AusdruckManes nicht selten für die Unterwelt selbst und das Reich der Geister
überhaupt gebraucht. In der ältesten Zeit brachte man ihnen Menschenopfer, die später durch die Leichenspiele
ersetzt wurden. Alljährlich wurden zu ihrer Versöhnung die Feralien (s. d.), ein allgemeines Totenfest, gefeiert. Vgl. Manendienst.
(Ahnenkultus, Seelenkultus), der den Abgeschiedenen gewidmete Kultus, wohl die älteste und allgemein verbreitetste
Kultusform der Welt, die man weit in die prähistorischen Zeiten zurückverfolgen kann. Dem Toten nicht
allein Nahrung und Waffen
[* 56] mit ins Grab zu geben, ihm sogar die Begleitung seines Weibes, seiner Diener und Lieblingstiere ins Jenseits
durch Tötung und Mitbegraben zu gönnen, war allgemeiner Gebrauch; aber in der Regel dehnte sich dieser Kultus auch über den
Begräbnistag und die Trauerzeit hinaus: man brachte dem Verstorbenen fortdauernd Speise und Trank zu
seinem Grabe.
Bei den Römern dehnte sich dieser Vorfahrenkultus zu einer Privatreligion aus, indem man Altäre und Masken
[* 57] der Vorfahren in
jedem Haus aufstellte und zu ihnen wie zu Schutzgeistern (s. Penaten) betete. AndreVölker überließen den Manen das ganze Haus
als Wohnstätte. Außer diesen privaten Ahnen widmete man indessen den Häuptlingen, Königen und Helden,
sofern sie ein gutes Andenken bei den Ihrigen zurückgelassen hatten, einen öffentlichen Dienst (Heroenkultus), der, je mehr
er in die Nacht der Zeiten zurücktrat, um so mehr den Charakter eines Götterkultus gewann.
Der Heros wurde hier und da zum Stammheros, von dem das gesamte Volk seine Herkunft ableitete, und die
Namen der betreffenden göttlichen Ahnen bedeuten oft nichts weiter als »Herr« oder »König«. SchonEuemeros (s. d.) hatte aus
ähnlichen Betrachtungen geschlossen, daß der Manendienst die Quelle
[* 58] aller Religion, und daß die Götter der Griechen nichts als vergötterte
Menschen seien. Diese Ansichten sind von Geiger, Caspari und J. ^[Julius] Lippert (»Der Seelenkult«, Berl. 1881, und
»Die Religionen der europäischen Kulturvölker«, das. 1881) tiefer begründet worden,
wobei hervorgehoben wurde, daß die lokale Verehrung der einzelnen Gottheiten in den polytheistischen Systemen darauf hindeute,
daß es sich dabei um die Stammgottheiten einzelner vereinigter Stämme handle, die sozusagen unter die
Oberhoheit desjenigen sieghaften Stammes gestellt worden seien, welcher die Vereinigung oder Unterwerfung bewirkt hatte und
die Stammgottheiten der unterworfenen Stämme fortbestehen ließ, wie ja die Römer
[* 59] immer mehr ausländische Götter aufnahmen,
je mehr Länder sie assimilierten. Allein bei diesen Schlüssen sind doch andre wichtige Faktoren der Mythenbildung,
namentlich die Personifikation der Naturkräfte und der Naturdienst, ganz vernachlässigt worden, und man darf sie nur mit großer
Vorsicht aufnehmen. In der christlichen Kirche wird dem Manendienst durch Totenmessen und Totenfeste Rechnung getragen.
(Mani, Manichäus), Stifter der häretischen Sekte der Manichäer (s. d.), dessen Lebensgeschichte
von den orientalischen und den abendländischen Quellen abweichend erzählt wird. Nach den letztern, d. h. vorzüglich den
»Acta disputationis Archelai cum Manete«, hat er seine Lehre
[* 60] aus Skythien bezogen und hängt mit dem Buddhismus zusammen; nach
den erstern, den ursprünglichen und wertvollern, d. h. vorzüglich dem
988 geschriebenen arabischen
Buch Fihrist, ist er unabhängiger Gründer seines Systems. Jedenfalls trat er (geb. 215) um 242 mit der
Absicht hervor, Christentum und Parsismus zu verschmelzen, und erklärte sich für den Paraklet, der die christliche Lehre zu
vollenden habe. Von den Magiern verfolgt, irrte er umher, bis er sich die Gunst des KönigsHormisdas erwarb.
Unter dem Nachfolger desselben, Bahram, aber wurde er 276 in einer Disputation überwunden, gekreuzigt, der Leichnam geschunden.
Handschrift, von J. ^[JohannJakob] Bodmer (s. d.) eingeführte Bezeichnung einer großen,
jetzt auf der PariserBibliothek aufbewahrten mittelhochdeutschen Liederhandschrift, welche nach früherer Annahme von Rüdiger
Manesse (Vater und Sohn) in Zürich
[* 61] zu Anfang des 14. Jahrh. angelegt worden sein soll, wofür indessen
Belege fehlen. Sie enthält ca. 7000 Strophen von über 130 Minnesängern nebst deren Bildern und ist die reichste
Quelle für die mittelhochdeutsche Lyrik.
(spr. -nä), Edouard, franz. Maler, geb. 1832 zu Paris, arbeitete kurze Zeit im AtelierCoutures, wo er jedoch nicht
viel lernte, und bildete sich dann hauptsächlich auf Reisen in Deutschland
[* 65] und Italien durch Kopieren von Rembrandt, Tintoretto
u. a. und nach Velazquez und Goya. Im Salon von 1861 trat er mit einem Guitarrespieler auf, in welchem er
sein Prinzip des plattesten Naturalismus zum erstenmal zur Geltung brachte. Da sein nächstes Bild: das Frühstück im Grünen,
eine Sammlung von häßlichen nackten Frauenzimmern, aus Sittlichkeitsrücksichten und wegen der rohen Mache vom Salon zurückgewiesen
wurde, gründete Manet 1863 den »Salon der Zurückgewiesenen«, in welchem seine Bilder zur Ausstellung gelangten.
Bald fand sich eine Reihe gleichgesinnter Naturalisten, aus denen sich allmählich die Sekte der Impressionisten (s. d.) entwickelte,
deren Haupt Manet wurde. Erst 1877 wurde ihm der Salon wieder geöffnet. Zu den ihn am meisten charakterisierenden Bildern gehören:
der tote Mann, das Kind mit dem Degen, Olympia, das spanische Ballett, die Eisenbahn, das Café-Concert, die
Canotiers von Argenteuil, die Wäsche (1876), das Porträt seines Gesinnungsgenossen Zola, der gute Trunk und das Büffett in
den Folies-Bergères (1882). Er starb in Paris.
(Manethou, eigentlich Ma-n-thoth, »geliebt
von Thoth«),
[* 66]
aus Sebennytos in Ägypten, Tempelschreiber zu Theben, schrieb um die Mitte des 3. Jahrh. v. Chr. auf Grund der heiligen
Schriften der Ägypter in griechischer Sprache die Geschichte Ägyptens von den ältesten Zeiten an bis auf die makedonische
Eroberung in drei Büchern. Dies Werk ist
¶
mehr
frühzeitig untergegangen, nur das Verzeichnis der Dynastien, ein Dritteil der Königsnamen und einige Fragmente sind übrig;
auch diese Reste besitzen wir erst in Auszügen aus zweiter und dritter Hand,
[* 68] welche durch die christlichen Chronographen, namentlich
durch Julius Africanus und Eusebios, für ihre Zwecke gemacht worden waren und aus deren ebenfalls verlornen
Werken durch Syncellus (im 8. Jahrh.) erhalten worden sind. Die Fragmente sind herausgegeben von Fruin (Leiden
[* 69] 1847), Müller
im 2. Bande der »Fragmenta historicorum graecorum« (Par.
1848) undUnger (Berl. 1867). Unter dem Namen des Manethôs besitzen wir auch noch ein Gedicht in sechs Büchern (»Apotelesmata«),
gleichfalls in griechischer Sprache, welches von dem Einfluß der Gestirne auf die Geschicke der Menschen
handelt (hrsg. von Gronovius, Leiden 1698; verbesserter Abdruck von Axt und Rigler, Köln
[* 70] 1832, und von Köchly im »Corpus poetatarum
epicorum graecorum«, Bd. 7, Leipz.
1858; vgl. Rigler, De Manethone Astrologo commentatio, Köln 1828). Es stammt dieses Gedicht jedoch aus
einer weit spätern Zeit, vielleicht aus dem 5. Jahrh. n. Chr., und ist aus verschiedenartigen Stücken zusammengesetzt.
König von Sizilien,
[* 71] geb. 1231, Sohn des KaisersFriedrich II. von Bianka, der Tochter des
GrafenBonifacio Lancia, mit der sich der Kaiser noch auf seinem Sterbebett trauen ließ, um Manfreds Geburt für legitim zu
erklären, erhielt von seinem Vater 1250 das FürstentumTarent und die Statthalterschaft in Italien während der Abwesenheit
seines HalbbrudersKonrad IV. Von männlicher Schönheit, ritterlicher Tapferkeit, fein gebildetem Geist und
liebenswürdigem Charakter, wußte Manfred durch entschlossenes Auftreten und großmütiges Benehmen die Anhänglichkeit der Neapolitaner
sich zu erwerben.
Als Konrad IV. 1252 die Regierung des sizilischen Königreichs übernahm, stand er ihm mit uneigennütziger Treue zur Seite.
Nach KonradsTod (1254) wurde er von den Großen des Reichs zum Regenten erhoben und suchte sich anfangs mit
dem Papst zu versöhnen, den er im Oktober selbst nach Neapel
[* 72] geleitete. Als derselbe aber das staufische Erbrecht anzuerkennen
sich weigerte, flüchtete Manfred zu den Sarazenen nach Luceria und eroberte mit deren Hilfe ganz Neapel und Sizilien (1257). Auf
dringenden Wunsch des Volkes ließ er sich 1258 von den Großen des Reichs zum König ausrufen und 11. Aug. in Palermo
[* 73] krönen. Mild
und gerecht, herrschte er nun mehrere Jahre in Frieden; Wohlstand und Lebensfreude kehrten zurück, der Hof
[* 74] von Palermo entfaltete
den frühern, durch Poesie und wissenschaftliches Leben gehobenen fürstlichen Glanz. Aber weil Manfred den Papst
nicht als seinen Lehnsherrn anerkennen wollte, ward er 1259 wiederum mit dem Bann, sein Königreich mit dem Interdikt belegt.
Von neuem brach der Kampf aus, in dem Manfred durch seinen Sieg bei Montaperto über die Florentiner
[* 75] die Oberhand gewann
und ganz Tuscien seiner Oberhoheit unterwarf.
Jedoch Rom
[* 76] zu erobern gelang ihm nicht, und der unversöhnliche Papst rief fremde Hilfe herbei, indem er 1265 Karl von Anjou das
Königreich beider Sizilien übertrug. Im Januar 1266 brach das französische Kreuzheer von Rom aus in Neapel ein, wo die Hetzereien
der Pfaffen die Treue der Großen erschüttert hatten. Am kam es zu der entscheidenden Schlacht
bei Benevent, in welcher als er sah, daß die Deutschen geschlagen
waren und die apulischen Ritter sich zur verräterischen
Flucht wandten, den Tod suchte und fand. Da der Bann auf ihm ruhte, wurde sein mit Wunden bedeckter Leichnam
nicht in geweihtem Boden, sondern im Felsenthal des Verde begraben.
Manfreds Witwe, die griechische Fürstin Helena, welche er 1259 geheiratet, wurde auf der Flucht nach Epirus in Trani mit ihren
Kindern ergriffen und starb fünf Jahre später, 29 Jahre alt, im Gefängnis. Ihre Tochter Beatrix wurde
erst nach 22jähriger Haft 1288 gegen Karls Sohn Karl II. ausgeliefert, welcher in aragonische Gefangenschaft geraten war. Die
drei Söhne Manfreds, Heinrich, Friedrich und Enzio, starben im Kerker. Auf die Vermählung der ältesten Tochter Manfreds, Konstanze,
aus seiner ersten Ehe mit Beatrix von Savoyen, mit Peter III. von Aragonien (1262) gründeten sich die spätern
Ansprüche Aragoniens auf Sizilien und Neapel.
Vgl. Cesare, Storia di Manfredi (Neap. 1837, 2 Bde.);
der Wärmeapparat in der Türkei
[* 78] und in Asien, besteht aus einem ca. 1 m hohen, geschmackvoll
gearbeiteten Messinggestell, in dessen Mitte glühende Kohle gelegt wird.
kleine Stadt in der rumän. Dobrudscha, am SchwarzenMeer und an der bulgarischen Grenze, hat eine wenig geschützte
Reede und 1000 meist griech. Einwohner.
Zur Römerzeit lag hier Kallatis, eine Kolonie des kleinasiatischen Heraklea.
Hafenstadt im Distrikt Südkanara der britisch-ind. PräsidentschaftMadras,
[* 79] an der Mündung
der Natrawati, die für kleine Fahrzeuge zugänglich ist, mit (1881) 32,099 Einw.
Sehr bedeutende Ausfuhr von Kaffee aus Curg; jährliche Handelsbewegung 15½ Mill. Mk. Die Zahl der Christen ist hier bedeutender
als in einer andern indischen Stadt. Die Katholiken haben 2 Erzbischöfe, mehrere Kirchen und ein Kloster; die Protestanten (BaselerMission) haben hier ihren Hauptsitz und große Anstalten errichtet, in welchen ihre Anhänger Weberei,
[* 80] Ziegelbrennerei, Druckerei,
Buchbinderei u. a. betreiben.
so leicht an der Luft, daß es am besten in sauerstofffreiem Steinöl aufbewahrt wird, schmilzt bei Weißglut und wird von
Säuren heftig angegriffen. Es erscheint in vielen Verbindungen zweiwertig, doch tritt die Atomgruppe Mn2 auch
sechswertig auf. Es bildet mit SauerstoffManganoxydul MnO, Manganoxyd Mn2O3 , Manganoxyduloxyd Mn3O3
, Mangansuperoxyd MnO2 , Mangansäureanhydrid MnO3 , Übermangansäureanhydrid
Mn2O7 . Reines Mangan wird technisch nicht benutzt; aber einige Legierungen sind von Wichtigkeit, und mehrere
Manganverbindungen spielen in der Technik eine große Rolle. Von den Manganverbindungen war Braunstein schon den Alten bekannt,
wurde aber als weibliche Art des Magnetsteins (Lapis magnesius) betrachtet und daher Magnesia genannt.
Noch im 16. Jahrh. wird er als Lapis manganensis aufgeführt, und erst Patt zeigte 1740, daß er kein Eisen enthält. Scheele
und Bergman unterschieden das Mangan zuerst als eigentümliches Metall, und Gahn stellte zuerst das Magnesium dar, welches seit
Klaproth Mangan genannt wird.
(Chlormangan) MnCl2 entsteht unter Entwickelung von Chlor beim Erhitzen von Braunstein
(Mangansuperoxyd) mit Salzsäure, findet sich daher in den Rückständen von der Bereitung des Chlors. Um
es aus diesen, welche auch Eisen-, Kalkverbindungen und andre Verunreinigungen enthalten, rein darzustellen, verdampft man
die Lauge zur Verjagung freier Salzsäure, verdünnt sie dann mit Wasser und versetzt den vierten Teil derselben mit überschüssigem
kohlensauren Natron.
Hierdurch wird kohlensaures Manganoxydul gefällt, welches man auswäscht und mit der übrigen Lauge kocht.
Das kohlensaure Manganoxydul löst sich dann wieder, während das Eisen vollständig als Eisenhydroxyd ausgeschieden wird. Die
filtrierte Lösung wird verdampft und gibt dann hellrötliche Kristalle
[* 85] von Manganchlorür mit 4 MolekülenKristallwasser, welche brennend,
hinterher salzig schmecken, in feuchter Luft zerfließen und sehr leicht löslich sind. Man benutzt Manganchlorür in der
Färberei, die Chlorbereitungsrückstände aber werden meist auf sauerstoffreiche Manganoxyde verarbeitet, die man wieder zur
Chlorbereitung benutzt. Vgl. Mangansuperoxyd. Die chlorreichern Manganverbindungen, das Chlorid Mn2Cl6 und
das Superchlorid MnCl4 , zerfallen leicht in Chlor und Manganchlorür.
Der Manganzusatz zu Rotguß, Messing, Bronze empfiehlt sich auch überall, wo diese Legierungen einen hohen Druck auszuhalten
haben oder mit säurehaltigem Wasser (Kohlensäure) in Berührung kommen. Drehspäne und alte Reste von
manganhaltigen Kupferlegierungen geben beim Zusammenschmelzen sofort wieder verwendbares Metall. Zur Darstellung dieser Legierungen
schmelzt man zuerst das Kupfer, setzt das Mangankupfer zu, feuert stark, bis dasselbe vollständig aufgenommen ist, und fügt
dann Zinn und Zink hinzu. Aus Mangan, Kupfer und Zink bestehende Legierungen sind rotwarm walzbar. Diese Eigenschaft
entbehren gewisse eisenhaltige Legierungen, wie die folgenden: