Der
Gewerbfleiß ist bei der
Trägheit und Genußsucht der Einwohner von geringer Bedeutung; doch gibt es
Eisengießereien,
Möbelfabriken und
Kupferschmieden, auch werden Silberwaren, Goldlitzen,
Epauletten und vergoldete Lederwaren geliefert. Der
Handel befindet sich fast ganz in den
Händen der
Fremden.
Eisenbahnen verbinden die Stadt sowohl mit
Callao und Chorrillos am
Meer als mit
Oroya (s. d.).
Reich ist Lima an Wohlthätigkeitsanstalten, unter denen das
Hospital von
San Andres (1557 gestiftet), 4 andre
Spitäler, ein Irrenhaus, eine Entbindungsanstalt, 2
Waisenhäuser, ein Findelhaus, 8
Armenhäuser und das
Pfandhaus Hervorhebung verdienen. An wissenschaftlichen Anstalten besitzt die Stadt eine
Universität (1551 errichtet, jetzt
im ehemaligen Jesuitenkollegium), eine Nationalbibliothek (50,000
Bände, auch
Museum), eine Hebammenschule, eine
Militärschule,
eine
Gewerbeschule, ein erzbischöfliches
Seminar, ein
Lehrerseminar und einen botanischen
Garten. Es erscheinen täglich sechs
Zeitungen.
Vergnügungsorte sind der
Zirkus für
Stiergefechte und zwei
Theater.
[* 8] Das
Klima
[* 9] von Lima gilt für gesund,
obschon zuzeiten bösartige
Fieber verheerend herrschen. Wie viele
StädtePerus, ist auch Lima häufigen
Erdbeben ausgesetzt.
Die stärksten derselben fanden 1630, 1687, 1746, 1806 und 1828 statt, unter welchen das vom am verderblichsten
wirkte. Der damals angerichtete
Schade wurde auf 600 Mill.
Pesos geschätzt, und die
Erderschütterungen
dauerten
noch bis 29. Nov. fort. Von den damaligen 60,000 Einw. wurden 5000 unter den Trümmern
begraben. Lima wurde 1535 von Francisco
Pizarro gegründet. Vom bis war es von den Chilenen
besetzt.
Stadt in der sächs. Kreishauptmannschaft
Zwickau,
[* 14] Amtshauptmannschaft
Chemnitz,
[* 15] an der
LinieChemnitz-Limbach der
Sächsischen Staatsbahn, har eine
Fachschule für
Wirkerei,
[* 16] einAmtsgericht, bedeutende Strumpfwirkerei,
Strumpfwaren- und Handschuhfabrikation, eine Maschinenfabrik für Herstellung von Kettenstühlen zur Fabrikation von
Handschuhstoffen und (1885) 10,494 meist evang. Einwohner.
Limbach, früher ein Dorf, wurde 1882 zur Stadt erhoben.
1) (Niederländisch-Limburg)
Provinz des
Königreichs der
Niederlande, grenzt im O. an Rheinpreußen, im
S. an
die belgische
ProvinzLüttich,
[* 21] im
W. an die belgische
Provinz und die niederländische
ProvinzNordbrabant, im N. an die niederländischen
ProvinzenNordbrabant und
Gelderland und hat einen Flächeninhalt von 2204,26 qkm (40 QM.)
mit (1886) 252,134 Einw. (114 auf 1 qkm), wovon 98 Proz.
Katholiken, 1½ Proz.
Protestanten und ½ Proz. Israeliten sind. Der größte und der einzige, wenn auch schlecht
schiffbare
Fluß ist die
Maas, welche zugleich die
Grenze gegen die belgische
Provinz Limburg bildet; außerdem gibt es nur 39 km
Kanäle.
Das Land Limburg kam 870 bei der Länderteilung zwischen Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen an letztern und wurde dann von eignen
Grafen regiert, von welchen um 1060 mit Gewißheit Waleram I. genannt wird, der das Schloß Limburg erbaute. Sein Sohn Heinrich wurde 1101 auch
Herzog von Niederlothringen und Markgraf von Antwerpen; da er aber KaiserHeinrich V. die Huldigung verweigerte,
verlor er 1106 seine neuen Würden wieder, und es blieb ihm nur seine Grafschaft. Er starb 1118. Dessen Nachfolger Waleram
II. erhielt 1128 Niederlothringen und Antwerpen wieder, 1129 die Schirmvogtei von Duisburg
[* 38] und starb 1139. Sein Sohn
Heinrich II. (1139-67) war nicht Herzog von Niederlothringen, behielt aber, nachdem er sein Gebiet 1151 durch die GrafschaftArlon (welche sein Bruder Waleram besessen) um große Besitzungen in den Ardennen erweitert hatte, den Herzogstitel bei.
Als dessen Nachfolger Heinrich III. 1221 starb, vereinigte sein Sohn und Nachfolger Waleram III. durch
HeiratLuxemburg mit Limburg. Beide Besitzungen wurden aber nach seinem Tod 1226 wieder getrennt, indem in Luxemburg sein ältester
Sohn aus zweiter Ehe, Heinrich III., in aber sein ältester Sohn aus erster Ehe, Heinrich IV., folgte. 1247 folgte auf diesen
sein Sohn Waleram IV., der als Oberschutzherr der Straßen im Land zwischen Maas und Rhein die Raubritter
im Zaum hielt.
Chronik, ein von dem kaiserlichen Notar Tilemann Elhen von Wolfhagen in deutscher Sprache
[* 49] nach 1402 abgefaßtes
Geschichtswerk, das 1336 beginnt und 1398 plötzlich abbricht und weniger geschichtlichen als kulturhistorischen Wert besitzt,
da es die Persönlichkeiten anschaulich beschreibt,
¶
(spr. límm-),Grafschaft der irischen ProvinzMunster, südlich vom Shannon, umfaßt 2755 qkm
(50 QM.) mit (1881) 180,632 Einw.
(1861: 215,609), wovon 95 Proz. katholisch sind. Der größte Teil der Grafschaft ist eine wellenförmige, fruchtbare Kalksteinebene.
An den Grenzen
[* 55] treten Gebirge auf, z. B. die Galtyberge (919 m hoch) im SO., die
Ballihouraberge (519 m) im S., die Mullaghareirkberge (409 m) im SW. Die wichtigsten Nebenflüsse des
Shannon sind die Mulkear, Maigue und Deel.
Über die Hälfte der Oberfläche ist Weideland, ein Viertel Ackerland. Die Viehzucht
[* 56] ist daher sehr blühend (Viehstand 1885:
217,692 Rinder, 53,376 Schafe, 57,247 Schweine, 17,350 Pferde). An Mineralien
[* 57] kommen Eisen, Kupfer, Blei
[* 58] und Steinkohlen vor; doch
nur letztere werden gewonnen. Die gleichnamige Hauptstadt liegt am linken Ufer des Shannon und auf der
von demselben gebildeten Königsinsel und steht durch zwei Brücken
[* 59] mit den Vorstädten auf dem rechten Ufer in Verbindung.
Der Stadtteil auf der Insel heißt Englishtown, jetzt der Sitz der Armut, aber noch mit den Resten des
von König Johann erbauten Schlosses. SiebenBrücken verbinden denselben mit der Irishtown, dem zweiten Teil der Altstadt, und
der von geraden Straßen rechtwinkelig durchschnittenen Neustadt
[* 60] (Newtown Pery). Limerick hat eine protest. Kathedrale aus dem 15. Jahrh.,
eine kath. Kathedrale, ein Rathaus, Zollamt, ein Grafschafts- und Stadtgericht, eine Börse, einen Kornmarkt
und eine ihrem Zweck entfremdete Leinenhalle; ferner ein kath. College, eine Kunstschule, 4 Kasernen, 2 Gefängnisse, ein Kranken-
und ein Irrenhaus und (1881) 38,562 Einw. Unter den öffentlichen
Denkmälern verewigt eins den AgitatorO'Connell.
Schiffe
[* 61] bis zu 600 Ton. können am 1500 m langen Hafendamm anlegen. Die Docks liegen unterhalb der Stadt.
Ein Kanal
[* 62] verbindet dieselbe mit Dublin.
[* 63] Die Industrie beschränkt sich auf Wollkämmerei, Fabrikation von Militärtuch, Spitzenklöppelei
und Handschuhfabrikation; geschätzt sind die hier erzeugten Fischangeln. Der Handel ist lebhaft. Limerick selbst besitzt (1886) 26 Schiffe
von 2686 Ton. Gehalt, und 1886 liefen 566 Schiffe von 170,277 Ton. vom Ausland und im Küstenhandel ein. Wert derAusfuhr 1885: 8774 Pfd. Sterl., der Einfuhr 746,070 Pfd. Sterl.
ist Sitz eines deutschen Konsuls. - Die Stadt ist uralt. Im 9. Jahrh. setzten sich die Dänen hier fest, und später wurde
sie Hauptstadt des ReichsMunster. König Johann vonEngland erbaute hier 1210 ein festes Schloß und zog
englische Ansiedler heran. Die Stadt blühte auf, bis sie von EdwardBruce zum Sammelplatz seiner irischen Bundesgenossen erkoren
wurde. 1651 wurde Limerick vom General des Parlaments, Ireton, durch Verrat genommen, und 1690 fiel es in die Hände des orangistischen
Generals Ginkel.
(auch Limonöl, welches eigentlich gleichbedeutend mit Zitronenöl ist, genannt), ätherisches Öl aus den
Fruchtschalen von Citrus Limetta, wird, wie das Zitronenöl, in Italien
[* 64] ausgepreßt, ist hellgelb, riecht dem Zitronenöl ähnlich
und wird, wie dieses, in der Parfümerie benutzt.
Da es leicht verharzt, so muß es in gefüllten und verschlossenen
Flaschen an dunkeln und kühlen Orten aufbewahrt werden und eignet sich besser zu Essenzen und Riechpulvern als zu Pomaden.
der bedeutendste MeerbusenDänemarks, 1460 qkm (26,5 QM.) groß, schneidet in einer
Länge von 157 km vom Kattegat in die HalbinselJütland ein und teilt diese in zwei Teile. Der schmale Landstreifen
(Tange) im W. bei Agger, der ihn von der Nordsee trennte, wurde von einer Sturmflut durchbrochen und der Limfjord so in eine
Meerenge verwandelt; indessen ist der entstandene Kanal (AggersMinde) später wieder versandet, und der
Segellauf befindet sich jetzt bei Tybo Rön.
Von O. bis an die kleine Insel Egholm (30-37 km) ist der Limfjord nicht über 2 km breit; darauf umgibt er in größerer Breite
[* 65] die
Inseln Gjöl und Öland, verengert sich darauf wieder bis Lögstör, wo er durch einen 4,4
km langen Kanal für Segelschiffe fahrbar gemacht ist, erweitert sich aber dann zu der Liv-Bredning, einem ca. 468 qkm (8,5
QM.) großen Binnensee mit den Inseln Livö und Fuur, der sich gegen S. noch weiter durch den Hvalpsund und den Birksund in
den Skivefjord und Hjarbäkfjord fortsetzt. Im W. der Liv-Bredning teilt sich darauf der Limfjord in
zwei schmälere Arme, welche die bedeutende InselMors und die kleinern Agerö und Jegindö umgeben. Im S. der InselMors erweitert
sich der Limfjord von neuem zu einer »Bredning«, der Venöbucht,
wird dann wieder zu dem schmalen Oddesund zusammengedrängt, worauf man in die westlichste Erweiterung
des Fjords, Nissum-Bredning, gelangt.
Die Tiefe des Fjords beträgt im Innern stellenweise 19 m, an den Mündungen jedoch nur 2,5-3 m. Der östliche und westliche
Teil des Limfjords ist durch den Lögstörkanal verbunden. Zwischen Aalborg und Nörresundby führen über ihn zwei Brücken,
von denen die eine, eine 580 m lange Pontonbrücke, 1865 eröffnet, die andre, eine eiserne Pfeilerbrücke, 318 m
lang, 1879 vollendet und sowohl für die Eisenbahn als auch für den sonstigen Verkehr eingerichtet ist. S. Karte »Dänemark«.
[* 66]
(Limasol), Stadt und Distriktshauptort auf der InselCypern,
[* 67] an der Akrotiribai (Südküste), nördlich vom KapGatti, mit geschützter Reede und 6000 Einw. Limisso gehörte seit 1291 den Johannitern und ist nach Larnaka
der wichtigste Ort Zyperns, welcher die Ausfuhr der Erzeugnisse des Westteils der Insel (Salz,
[* 68] Trauben, Wein und Johannisbrot)
¶
mehr
vermittelt. Unweit davon, bei Paläo Limisso, die Trümmer von Amathus.
(engl., spr. limm-, nämlich liability), als Zusatz
zu einer Handelsfirma (abgekürzt Limited), bedeutet »beschränkte« Haftbarkeit,
im Gegens. zu »unlimited«.
im kaufmännischen und Börsenverkehr bei Aufträgen zum Ein- oder Verkauf
von Waren oder Effekten einen äußersten, sei es höchsten oder niedrigsten, Preis (Limitum, Limito) vorschreiben;
limitierte Haftung, das Eintreten für eine Verbindlichkeit nicht über einen gewissen Betrag hinaus;
Nebenfluß der Aare in der Schweiz,
[* 70] als Quellfluß Linth genannt, entspringt aus zwei Quellbächen
am Tödi, vereinigt sich bei der Pantenbrücke mit dem Limmernbach, zieht, von den beiderseitigen Thalwänden die Bergwasser
sammelnd, durch das gewerbreiche Glarner Linththal (661 m), gelangt nach Aufnahme desSernf und Löntsch durch den Molliser und
Escherkanal in den Walensee (425 m) und von diesem durch den Linthkanal in den Zürichsee (409 m), um hier
den ursprünglichen Namen zu verlieren. Zu beiden Seiten des Linthkanals erweitert sich das Thal
[* 71] zu einer fruchtbaren Ebene;
die rechte (St. Galler) Seite heißt Gaster, die linke (Schwyzer) March. Nach dem Austritt aus dem Zürichsee ein hübscher, klarer
Strom, fließt die Limmat durch das wohl angebaute Limmatthal und, von Baden
[* 72] an, durch das kürzere Siggenthal
der Aare zu (329 m). Dem Walensee geht die Seez, dem Zürichsee die WäggithalerAa, der Limmat selbst die Sihl zu. Die Gesamtlänge
der Limmat, die beiden Seen eingerechnet, beträgt 130 km. Als Wasserstraße dient nur der Linthkanal.
Pfarrdorf im preuß. Regierungsbezirk Hannover,
[* 73] Kreis
[* 74] Linden, hat Asphaltgruben und Asphaltfabrikation, Kalk-
und Spiritusbrennerei, eine Dampfkesselfabrik, eine erdig-salinische Schwefelquelle (5° C.) mit Bad
[* 75] und (1885) 2307 meist
evang. Einwohner.
(spr. -mohsch), Hauptstadt des franz. DepartementsObervienne und der ehemaligen ProvinzLimousin, liegt amphitheatralisch
auf einer Anhöhe, 210 m ü. M., am rechten Ufer der Vienne und an der Orléansbahn. Sie verdankt ihre relative Bedeutung dem
Umstand, daß sie eine wichtige Etappe an der Straße von Orléans
[* 76] nach Bordeaux
[* 77] bildete, in welche hier,
zum Teil durch die Flußläufe bestimmt, andre Verkehrslinien einmündeten. Doch ist die Tracierung der Eisenbahnen für Limoges nicht
günstig gewesen.
Die Stadt hat im ältern Teil steile und winkelige Straßen und nur im neuern Teil breite Straßen und hübsche Plätze, darunter
den Jourdanplatz mit dem Denkmal des Marschalls dieses Namens.
Unter den öffentlichen Bauten imponiert
namentlich die im 13. Jahrh. im gotischen Stil begonnene, aber unvollendete KathedraleSt.-Etienne mit einem 62 m hohen Glockenturm,
im Innern mit alten Grabmälern, Glasgemälden und Wandfresken. Daneben sind die KircheSt.-Michel des Lions, der 1787 vollendete
Bischofspalast, die drei Viennebrücken, dann von Neubauten das 1882 vollendete Stadthaus und das Staatsgebäude
für die Kunstgewerbeschule und die Sammlungen zu nennen.
Die Zahl der Einwohner beträgt (1886) 56,699 (als Gemeinde 68,477). In industrieller Hinsicht steht obenan die Porzellanindustrie,
bei welcher mit Einschluß der Malerei und der dekorativen Thätigkeit über 5000 Personen beschäftigt
sind. Außerdem ist die Baumwollspinnerei, die Fabrikation von Tuch, Flanell, Papier, Holzschuhen etc., die Gerberei, Buchdruckerei,
Eisengießerei
[* 78] und Erzeugung von Messerschmiedewaren vertreten. Bedeutend ist auch der Handel mit Cerealien, Wein, Spirituosen,
Holz
[* 79] und Vieh; alljährlich im Juni finden Pferderennen statt.
Die vom 14. bis zum 18. Jahrh. hier blühende Kunst des Emaillierens, die Verfertigung der unter dem NamenLimosinen oder Émaux de Limoges (Opus Lemovicenum, Cuprei Lemovicenses) berühmten Emailarbeiten, hat hier ganz aufgehört. An
Bildungsanstalten bestehen ein Lyceum, eine Lehrer- und eine Lehrerinnenbildungsanstalt, ein großes Seminar, eine Vorbereitungsschule
für Medizin und Pharmazie, eine Gewerbeschule für Keramik,
[* 80] eine Bibliothek von 30,000 Bänden, eine Gemälde-,
Münzen- und Naturaliensammlung und ein über 5000 Stück enthaltendes keramisches Museum (seit 1867). Die Stadt ist der Sitz
des Generalkommandos des 12. Armeekorps, des Präfekten, eines Bischofs, eines Appellhofs, eines Gerichts- und Assisenhofs, eines
Handelsgerichts, einer Handelskammer und einer Filiale der Bank von Frankreich sowie mehrerer wissenschaftlicher
Gesellschaften. Die schönste Promenade der Stadt ist das Champ de Juillet, zugleich Militärübungs- und Marktplatz. - Limoges hieß
in gallischer Zeit, als Hauptstadt der Lemovices, Augustoritum, an welches noch die Reste eines Amphitheaters und zahlreiche
antike Funde erinnern.
kühlendes Getränk aus Wasser, Zitronensaft und Zucker, von dem ein Teil auf Zitronenschalen abgerieben werden
kann. Dies Getränk hat sich seit Anfang des 17. Jahrh. über die ganze Welt verbreitet. Oft wird Zitronensaft
durch andre Fruchtsäfte, das gewöhnliche Wasser durch Selter- oder Sodawasser ersetzt. Abgekochte Limonade bereitet man aus denselben
Bestandteilen mit heißem Wasser, doch müssen dann die bittern Zitronenkerne gut ausgelesen werden. Limonadenpulver und Limonadenessenzen
zur raschen Bereitung von Limonade geben nie so wohlschmeckende Limonade wie die frischen Fruchtsäfte. Schaumlimonade
(Limonade gazeuse, moussierende Limonade) bereitet man wie Sodawasser in Gaskrügen (s. Mineralwässer), füllt aber letztere mit gewöhnlicher
Limonade statt mit Wasser.
(spr. -tschello), mit Limonen hergestellter dalmatischer Likör. ^[= (franz. liqueur, v. lat. liquor, "Flüssigkeit"), Bezeichnung für aromatische, zuckerhalt ...]
Piemonte,Flecken in der ital. ProvinzCuneo, am Fuß des Col di Tenda gelegen, Ausgangspunkt
der im J. 1782 über diesen Alpenpaß (1873 m) gegen Nizza
[* 82] hin gebauten Straße, mit Zollamt, Marmorbrüchen und (1881) 1524 Einw.
(Krokodilfluß, Uri,
Bembe oder Bempe), Fluß im östlichen Südafrika,
[* 85] entspringt im Transvaal südlich von Pretoria
auf dem Höhenzug Gats Rand, welcher die Wasserscheide zwischen ihm und dem Vaal bildet. Zuerst in nordwestlicher
Richtung fließend, durchbricht er die Makalies-, dann die Marikeleberge und empfängt links den Mareco, wonach er die
Grenze des Transvaal bildet und zuerst eine nordöstliche, dann eine östliche Richtung einschlägt. Unter 32° östl. Limpopo nimmt
er, aus dem Transvaal austretend, einen südöstlich gerichteten Lauf und ergießt sich unter 25° 15'
südl. Br. in den IndischenOzean. Bei seiner Mündung führt er auch den NamenInhampura. Von seinen zahlreichen Nebenflüssen
ist der ihm rechts zugehende Olifant der bedeutendste. Seine Mündung ist sehr eng, doch ist der Engländer Chaddock im Dampfer
Maud 1884 bis Manjobos Kraal (80 km) aufwärts gefahren, ohne auch dort Hindernisse zu finden. Im obern
Lauf hat der Limpopo mehrere Stromschnellen und die großen Fälle von Tolo Azime.
ehemalige Grafschaft im württemberg. Jagstkreis, vom Kocher durchflossen, jetzt zum OberamtGaildorf gehörig,
umfaßte auch die Herrschaft Speckfeld in Franken und bestand aus zwei Hauptteilen: Gaildorf und Sontheim.
Die ehemaligen Herren und nachherigen Grafen von Limpurg bekleideten ursprünglich das Amt des Reichserbschenken. Das Kurhaus Brandenburg
[* 86] ließ sich 1693 vom KaiserLeopold die Anwartschaft auf die limpurgischen Reichslehen erteilen, welche die KaiserJoseph I. 1706 und
Karl VI. 1712 bestätigten.
Als nun der letzte Graf zu Limpurg 1713 starb, nahm der König von Preußen
[* 87] dessen Land in Besitz. König Friedrich
II. übertrug die limpurgischen Reichslehen 1742 an das fürstliche HausBrandenburg-Ansbach als Reichsaftermannslehen, und
MarkgrafKarlWilhelmFriedrich vonAnsbach
[* 88] legte endlich 1746 die Streitigkeiten mit den limpurgischen Allodialerben bei und
fand sich mit ihnen ab, wobei die alten Besitzungen in zahllose kleine Teile zersplittert wurden. Das
Erbschenkenamt kam an die Grafen von Althan. 1791 fiel die Grafschaft Limpurg an Preußen, 1806 an Württemberg.
[* 89]
Vgl. Prescher, Geschichte
und Beschreibung der Reichsgrafschaft Limpurg (Stuttg. 1789, 2 Bde.)
(Rosen-Zitronenholz) stammt von einer Amyris-Art im tropischen Amerika,
[* 90] ist leicht, fast schwammig, hellgelb,
mit derbern und dunklern Flecken und Adern, dient zur Darstellung eines ätherischen Öls,
[* 91] welches farblos, dickflüssig ist,
dem Geraniumöl ähnlich riecht und in der Parfümerie benutzt wird.
Binnenprovinz des südamerikan. StaatsChile,
[* 92] liegt südlich vom RioMáule, erstreckt sich vom
¶
mehr
Rio Loncomilla, einem schiffbaren Nebenfluß desselben, östlich bis auf den Kamm der Kordilleren und hat ein Areal von 9036 qkm
(164,1 QM.). Die Provinz ist reichlich bewässert, hat natürliche Weiden und an den Abhängen der Kordilleren bedeutende Waldungen.
Landbau ist ohne künstliche Bewässerung möglich und bildet mit Viehzucht die Hauptbeschäftigung der
(1884) 137,211 Einw. Mineralschätze kommen nicht vor. Die gleichnamige
Hauptstadt (San Ambrosio de Linares) liegt an der Eisenbahn, welche die Provinz von N. nach S. durchschneidet, in fruchtbarer Ebene, 151 m ü. M.,
und hat eine höhere Schule und (1875) 6447 Einw.
1) Stadt in der span. ProvinzJaen, an einem Zweig der EisenbahnMadrid-Sevilla, Hauptort
des reichen Bleiminendistrikts, in welchem 1877: 826,620 metr. Ztr.
silberhaltige Erze im Wert von 20,3 Mill. Pesetas gefördert wurden (s. Jaen), hat (1884) 24,733 Einw. (1860 noch nicht 12,000),
mehrere Blei- und Eisengießereien, Pulver, Dynamit-, Lunten- und Seilfabriken. ist Sitz eines deutschen Konsuls.
- 2) (San Felipe de Linares) Stadt im mexikan. StaatNuevo Leon, 150 km südöstlich von Monterey, mit (1880) 10,830 Einw. im Munizipium.
Tourn. (Leinkraut, Frauenflachs), Gattung aus der Familie der Skrofulariaceen, ein- oder mehrjährige Kräuter,
selten Halbsträucher, mit unten gegen- oder quirlständigen, oben wechselständigen Blättern, einzeln
axillar oder in endständigen Ähren oder Trauben geordneten, vorn gespornten, zweilippigen Blüten und eiförmiger oder kugeliger,
vielsamiger Kapsel. Etwa 130 Arten, fast ausschließlich im gemäßigten Europa
[* 94] und Asien.
[* 95] Linaria vulgaris Mill. (Marienflachs, gelbes
Löwenmaul, gelbes Flachskraut), ausdauernd, 60 cm hoch, einfach oder ästig, mit linien-lanzettförmigen Blättern und in
dichten Ähren stehenden, großen, gelben Blüten mit orange- oder feuerfarbigem Gaumen. In fast ganz Europa, war früher offizinell.
Linaria alpinaDesf., auf den Alpen
[* 96] und Pyrenäen, zweijährig und ausdauernd, niedrig, graugrün, mit kreuzweise entgegengesetzten,
linien-lanzettförmigen, kleinen Blättern und traubenständigen, dunkelblauen oder blauvioletten Blüten mit langem Sporn
und gold- oder safrangelbem Gaumen, wird, wie auch andre Arten, als Zierpflanze kultiviert. Linaria. CymbalariaWilld. (Zimbelkraut), ausdauernd, in Süd- und Mitteleuropa, an Felsen und altem Gemäuer, mit 60 cm langen, rankenartigen, liegenden
oder hängenden Stengeln, herzförmigen, fünflappigen, abwechselnden Blättern und einzeln stehenden, gestielten, hellvioletten
oder weißen Blumen mit gelb geflecktem Gaumen. Es war früher offizinell und soll auch ein Bestandteil
der Aqua Tofana gewesen sein.
(Accademia dei Lincei, spr. de-i lintsche-i, d. h.
Akademie der Luchsäugigen), Name einer geheimen Verbindung, welche Francesco Cesi 1608 in Rom
[* 97] zur vorurteilsfreien Ausbildung
der Mathematik, Physik und Naturgeschichte gründete. Sie zählte mehrere der angesehensten italienischen
Gelehrten, z. B. Porta, Galilei, F. Columna u. a., zu ihren Mitgliedern. Den Namen Lincei, nach dem scharfsichtigen Lynkeus, wählten
sie, weil sie sich zu ihren Untersuchungen besonders der eben erst erfundenen Vergrößerungs- und Ferngläser bedienten.
Um die Mitte des 17. Jahrh. durch die römische Geistlichkeit unterdrückt, erstand die Gesellschaft 1657 in
Toscana unter großherzoglichem Schutz als Accademia del Cimento (Akademie des
Versuchs) wieder, doch nur für kurze Zeit.
Vgl.
Carutti, Breve storia dell' accademia dei Lincei (Rom 1885).
(spr. lingkön), 1) Hauptstadt von Lincolnshire (England), an den Abhängen und am Fuß eines 155 m hohen Hügels
am Witham gelegen, der hier die Cliff Range in einer Pforte durchbricht. Von den vormaligen 50 Kirchen der
Stadt sind nur noch 13 übrig. Alle andern Bauten überragen die auf dem Gipfel des Hügels stehende, 1075-1350 erbaute Kathedrale
und das von Wilhelm dem Eroberer erbaute Schloß, welches jetzt als Gefängnis und Gerichtshalle dient.
Lincoln hat (1881) 37,312 Einw. ist Sitz eines Bischofs, hat ein theologisches und ein Lehrerseminar, ein Museum, ein Krankenhaus,
[* 98] eine Irrenanstalt, ein Theater, Maschinenbau, Knochen- und Kornmühlen, Fabrikation von Kunstdünger und Ölkuchen.
Hierauf nahm Lincoln die Stelle eines Postmeisters in Neusalem an. Daneben machte er sich mit der Rechtswissenschaft und der Feldmeßkunst
bekannt. Von 1834 bis 1840 ward er alljährlich in die Legislatur seines Staats gewählt. 1836 ließ er sich in Springfield
als Rechtsanwalt nieder und galt bald für einen der gewandtesten Verteidiger in schwierigen Rechtsfällen. Im Dezember 1847 in
das Abgeordnetenhaus des Kongresses gewählt, stimmte er hier für eine weite Auslegung der Rechte der Unionsregierung den Einzelstaaten
gegenüber und vor allem für die Aufhebung der Sklaverei, zunächst im Bezirk von Columbia.
[* 100]
Schon auf dem republikanischen Nationalkonvent von 1856 versuchten die Abgeordneten von Illinois seine Kandidatur für die Vizepräsidentschaft
durchzusetzen, drangen jedoch nicht durch; ebenso unterlag er 1858 bei der Senatorenwahl in Illinois gegen Stephan A. Douglas.
Da er sich hierbei aber als einen ebenso geschickten wie mutigen Gegner der Sklaverei bewies, wurde er
im Mai 1860 von der republikanischen Versammlung in Chicago als Präsidentschaftskandidat aufgestellt und bei der Wahl der
Wahlmänner6. Nov. von den
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