überragt, hat Fabrikation von
Leinwand und (1881) 5000 Einw. Dabei eine versteinernde
Quelle
[* 2] (Dropping
Well) und unterhalb
die St.
Robert'sCave, in welcher
EugenAram seinen
FreundClarke ermordete, und Ribston
Hall,
[* 3] wo eine berühmte Apfelsorte zuerst
kultiviert wurde.
[* 1] eine
Maschine,
[* 4] mittels deren man
Garne,
Bindfaden,
Schnüre etc. auf mechanischem
Weg in die Form eines Knäuels wickeln kann. Die Knäuelwickelmaschine ahmt fast genau die
Bewegung der ein Knäuel wickelnden
Hand
[* 5] nach, ebenso
hat auch das entstehende Knäuel mit einem von der
Hand hergestellten die größte
Ähnlichkeit;
[* 6] nur wird zur
Auflösung desselben
beim Verbrauch das innere Ende benutzt, welches zu diesem
Zweck außerhalb des Knäuels zurückbehalten
wird.
Das Knäuel wird auf einem
Stab
[* 7] von etwa 20
mmDicke gebildet und erhält daher im Innern ein cylindrisches
Loch. Das Aufwickeln
erfolgt dadurch, daß der
Faden
[* 8] eine
Öse passiert, welche, an einer rotierenden
Gabel befestigt, den erwähnten
Stab umkreist.
Letzterer kann gegen die
Ebene dieses
Kreises beliebig schräg gestellt werden, wodurch das Knäuel länger oder
kürzer ausfällt, und er erhält eine langsame Drehung, damit sich die einzelnen Garnlagen nicht auf-, sondern nebeneinander
legen und überhaupt eine runde Form entstehen lassen.
Die Knäuelwickelmaschine von
Stein (s.Figur) gestattet, Knäuel von jeder gebräuchlichen
Größe und Form zu wickeln. An
einem gußeisernen
Arm a ist ein
Schwungrad c angebracht, welches auf einem
Bolzen d vermittelst der
Kurbel
[* 9] e drehbar ist. Eine
kleine, in a eingeschraubte
Röhre f trägt den
Flügel g, welcher von einer über das
Schwungrad laufendenSchnur
in
Umdrehung versetzt wird und dadurch das durch die
Röhre f zugeführte
Garn von der
Öse o auf die
Spindel l wickelt, welche
ihrerseits durch den
Wirtel k und eine
Schnur von dem
Wirtel l gedreht wird. Seitlich
an a sitzt ferner ein
Bügel m, der um einen
Zapfen
[* 10] h drehbar ist und die
Spindel l trägt.
Soll nun ein Knäuel gewickelt werden, so dreht man die
Kurbel
e, wodurch der
Flügel g die
Spindel umwickelt, während die langsame Drehung der
Spindel l um die
Achse und das langsame oder
schnellere
Heben und Senken des Bügels m die
Kreuzung des
Fadens und die flache oder längliche Knäuelform
hervorbringen.
(althochd. Chnouf, Nebenform von Knopf), mittelalterliche Bezeichnung der
romanischen Säulenkapitäler, insbesondere der sogen.
Würfelkapitäler (s. Figur), seltener der kapitälförmigen Tragsteine
unter abgesetzten romanischen Wandsäulen. Die Grundform des Knaufs bildet die Vermittelung des parallelepipedischen Gewölbanfanges
mit dem cylindrischen Säulenschaft u. besteht aus dem Vermittelungskörper
b nebst den beiden Trennungsgliedern a und c des letztern, bez. von dem Gewölbanfang
und dem Säulenschaft.
Der Vermittelungskörper b selbst entsteht aus der Durchdringung von
Würfel und
Halbkugel, wobei der erstere sich an die quadratische
Trennungsplatte a, die letztere nach Wegfall eines dem Schaftdurchmesser entsprechenden
Kugelabschnittes
sich an den kreisförmigen
Halsring c der
Säule geometrisch genau anschließt. Hiernach sind dd die von den Seitenflächen
jenes
Würfels herrührenden senkrechten, unten durch Kreisbogen begrenzten Teile der Oberfläche des Vermittelungskörpers,
während
e den von der
Halbkugel herrührenden,
oben durch jene Kreisbogen, unten durch einen
Kreis
[* 11] begrenzten Teil
derselben darstellt. Die Oberflächenteile a sind später häufig als etwas hervortretende
Platten ausgebildet und diese sowie
die Oberflächenteile e mit mehr oder minder reichen geometrischen, vegetabilischen und animalischen
Ornamenten ausgestattet
worden. Eine reichere
Ausbildung des Knaufs s. Tafel
»Baukunst
[* 12] IX«,
[* 13] Fig. 1.
Ludwig,
Maler, geb. zu
Wiesbaden,
[* 16] machte seine
Studien 1845-52 in
Düsseldorf
[* 17] unter
Karl Sohn und
Schadow,
folgte aber nicht ihrer
Richtung, sondern widmete sich frühzeitig der Schilderung des Volkslebens, weshalb schon seine ersten
Bilder: der Bauerntanz (1850), die
Spieler (1851, in der städtischen
Galerie zu
Düsseldorf, eine Wiederholung
im
Museum zu
Leipzig),
[* 18] der Bienenvater (1851),
Alter schützt vor
Thorheit nicht (1851), das Leichenbegängnis im
Walde, dem ein
Verbrecher begegnet (1852), die Gräfin Helfenstein bittet um
Schonung ihres
Gatten (1852), der Taschendieb auf dem
Jahrmarkt
(1852), großen Beifall fanden, wenngleich die Färbung nach der damaligen
DüsseldorferManier dunkel
und schwerfällig ist. 1852 ging er nach
Paris,
[* 19] wo er, nur unterbrochen durch einen einjährigen Aufenthalt in
Italien
[* 20] (1857-58),
bis 1860 thätig war.
Hier schuf er die Hauptbilder seiner ersten
Periode: die
goldene Hochzeit (1858), die
Taufe (1859), den
Auszug zum
Tanz. Ein kleines
Genrebild, die
Promenade (1855), wurde für das
Luxembourg-Museum angekauft. Nachdem er sich ein Jahr in
seiner Vaterstadt aufgehalten, siedelte er 1861 nach
Berlin
[* 21] über, wo er bis 1866 blieb. Dieser Zeit gehören die
Bilder: die
Wochenstube, der
Taschenspieler,
Durchlaucht auf
Reisen, der Schusterjunge und der Leiermann an. Von 1866 bis 1874 lebte er in
Düsseldorf, und in diese
Periode fallen diejenigen
Bilder,
¶
mehr
welche seinen Ruf als Genremaler am sichersten begründet haben: das Kinderfest (Wie die Alten sungen, so zwitschern die Jungen,
1869, Berliner
[* 23] Nationalgalerie), das Leichenbegängnis in einem hessischen Dorf (1871), das Gänsemädchen
(1872), in tausend Ängsten (1872), die Geschwister (1872), die Beratung HauensteinerBauern (1873). In diesen Gemälden spricht
sich eine wahre, naive Empfindung, ein seiner Humor und eine große Mannigfaltigkeit der Charakteristik
aus, welche durch ein kräftiges, natürliches Kolorit und eine scharfe, geistvolle Zeichnung unterstützt werden. Im J. 1874 wurde
Knaus zur Leitung eines Meisterateliers an die Kunstakademie nach Berlin berufen.
Seine schöpferische Thätigkeit litt unter dem Lehramt nicht. Auch entwickelte sich seine koloristische
Virtuosität, namentlich unter dem Studium der Holländer, noch reicher. Doch verloren seine Bilder an Naivität und Unmittelbarkeit
der Empfindung, und die Reflexion
[* 24] und das Streben nach witzigen Pointen trat mehr in den Vordergrund. Die bedeutendsten seiner
Genrebilder aus dieser Zeit sind: die heilige Familie (1876, eine genreartig behandelte Ruhe auf der Flucht),
die Wirtshausszene auf schlechten Wegen (1876), das widerspenstige Modell (1877), Salomonische Weisheit (1878), hinter den
Kulissen (1880, DresdenerGalerie), die Bacchantin, das gehetzte Wild, ein Försterheim (1886). Knaus hat auch Porträte
[* 25] in genrehafter
Auffassung, aber mit feinster, geistreicher Charakteristik gemalt, unter denen die von Helmholtz und Mommsen
in der Berliner Nationalgalerie hervorzuheben sind, sowie einen Cyklus von Zimmerdekorationen im Watteauschen Stil. Die echt
deutsche Richtung seiner Kunstanschauung gipfelt in der Schilderung des Kinderlebens, welches er mit köstlichem Humor darzustellen
weiß, und in der tiefen Wahrheit, mit welcher er das Empfindungsleben der Bauern veranschaulicht. Seine
Bilder haben durch Stich und Photographie eine große Popularität erlangt. Er ist königlicher Professor und Ritter des Ordenspour le mérite.
Besonders eng schloß er sich an Wieland an. Nachdem er sich 1798 mit FräuleinLuiseRudorff, der Kammersängerin
der Herzogin Amalie, vermählt, zog er sich in das Bergstädtchen Ilmenau zurück, wo er schon früher aus Interesse an Mineralogie
öfters verweilt hatte. Als seine Kinder heranwuchsen, vertauschte er (1805) diesen Aufenthalt mit
Jena,
[* 32] wo er starb.
Das wenige, was Knebel herausgab, trägt das Gepräge der Reife und Gediegenheit. Dahin gehören seine Übersetzung
des Alfierischen Trauerspiels »Saul« (Ilmenau 1829),
Mineral aus der Ordnung der Silikate (Olivingruppe), findet sich derb und in Kugeln, ist
grau bis grauweiß, auch in Rot, Braun, Schwarz und Grün ziehend, hart, schimmernd bis matt, undurchsichtig, besteht aus kieselsaurem
Eisen- und Manganoxydul (MnFe)2SiO4 ^[(MnFe)2SiO4] mit 35,47 Proz.
Eisenoxydul und 35 Proz. Manganoxydul. Knebelit findet sich bei Ilmenau und Dannemora, massenhaft bei Hilläng und in Schishyttan in
Schweden,
[* 35] gemengt mit Magneteisenerz und Mangangranat. Dies Vorkommen bildet ein Eisenerz mit 42,44 Proz.
Eisen
[* 36] und 13,25 Proz. Mangan; doch verhüttet man nur die eisenreichere Partie aus der Mitte des Lagers und gewinnt daraus Spiegeleisen,
während man das übrige Erz auf Halden stürzt.
Ruprecht, ein Spukgeist, der in zottiger Kleidung, mit einer Rute und einem Sack versehen, vor Weihnachten den Kindern
erscheint und den ungehorsamen mit Schlägen droht, den artigen dagegen Nüsse vorwirft. Die
[* 22]
Figur hängt
mit den heidnischen Gebräuchen zu der betreffenden Zeit als des Festes der Wintersonnenwende (der Zwölften) zusammen und schließt
sich dem dann stattfindenden Umzug des Wodan und der FrauBerchta an. In manchen Gegenden gehen statt des knecht Ruprecht der
Pelzmärte, Knecht Nikolas oder Aschen- und Butterklas herum. Als christliches Substitut erscheint so der heil. Joseph im Gefolge
des Christkindes.
auch KaiserJoseph I. erhob ihn in den Adelstand. Er starb in London und erhielt in der Westminsterabtei ein Denkmal.
Seine in England sehr häufigen Porträte, in denen er sich A. van Dyck zum Muster nahm, sind glatt, geleckt, echte Abbilder
seiner oberflächlich eleganten Zeit.
antiker Name einer 930 m hohen, wohlbewaldeten Gebirgskette in Mittelgriechenland, der Nordwestspitze
von Euböa gegenüber, welche den epiknemidischen Lokrern den Namen gegeben hat;
(spr. -haut),Johannes, niederländ. Schriftsteller, geb. zu
Leiden,
[* 47] studierte an der Universität daselbst und erwarb sich durch seine originellen Schilderungen des
Universitätslebens: »Studententypen« (1841) und »Studentenleven«
(1844), die unter dem PseudonymKlikspan erschienen, eine erste Stelle unter den jungen Schriftstellern, welche um jene Zeit
ein neues Leben in die niederländische Litteratur brachten. Die genannten Werke erlebten wiederholte Auflagen und sind bis
heute populär geblieben. Auch seine übrigen Schriften (Reiseerinnerungen, Erzählungen, biographische
und litterarische Aufsätze), von denen er eine Gesamtausgabe (Leiden 1861-75, 12 Bde.) veranstaltete, haben ihn als scharfen
Beobachter und originellen Denker bekannt gemacht, aber doch den Erwartungen, welche seine Erstlingsschriften erregten, nicht
ganz entsprochen.
Den größten Ruhm erwarb er sich als Ichthyolog; er bestimmte
die von Natterer in Brasilien
[* 55] gesammelten Siluroiden und Characinen und gab mit Heckel das epochemachende Werk »Die Süßwasserfische
der österreichischen Monarchie« (Leipz. 1858) heraus. Von mehreren MuseenDeutschlands wurde er mit der Bestimmung von Fischsammlungen
betraut; auch bearbeitete er die Fischsammlungen der Novaraexpedition und gelangte zu um so wertvollern
allgemeinen Resultaten, als er die gründlichsten Kenntnisse der fossilen Fische
[* 56] bei seinen Untersuchungen verwerten konnte.
In dieser Hinsicht ist auch seine Arbeit »Über die Ganoiden als natürliche Ordnung« (Wien 1867) besonders bemerkenswert.
Sein Einfluß hier war bedeutend, und er hielt den König mehrmals von der Genehmigung der kühnen PläneBlüchers und Gneisenaus
ab; 21. Mai setzte er es durch, daß die Schlacht bei Bautzen
[* 66] abgebrochen wurde. Während des Waffenstillstandes
war er mit Unterhandlungen in Wien betraut. Auch an der Feststellung des Operationsplans für die Fortsetzung des Feldzugs
von 1813 und des von 1814 war Knesebeck hervorragend beteiligt. Nach dem Frieden ward er Generaladjutant des Königs, 1822 zugleich
Chef des reitenden Feldjägerkorps und 1825 General der Infanterie. 1831 war er kommandierender General der
gegen Polen aufgestellten Observationsarmee, ernnhielt bei seiner Entlassung den Charakter eines Generalfeldmarschalls und starb Knesebeck hat
sich auch als Dichter versucht.
Ein Lied von ihm: »Lob des Kriegs« (1805), entzündete seiner Zeit im Publikum große Begeisterung. Viele
Gedichte Knesebecks sind als poetischer Anhang den Bruchstücken aus seinen hinterlassenen Papieren beigefügt, welche 1850 als
Manuskript für seine Freunde gedruckt worden sind. Nach seinem Tod ward eine Schrift von Knesebeck: »Erläuterung meiner Sendung 1812 nach
Rußland«, im »Militärwochenblatt« veröffentlicht, in der Knesebeck sich
das Verdienst zuschreibt, den russischen Feldzugsplan von 1812 entworfen zu haben;
doch ist dies nicht
richtig.
Vgl. Duncker, Die Mission des Obersten v. d. in den »Abhandlungen zur preußischen Geschichte« (Leipz.
1876);
Ein Beitrag zur Geschichte des Freiheitskriegs (das. 1876); Eugen von dem Knesebeck,. Eine diplomatische
Trilogie aus dem LehenKarlFriedrichsv. d. Knesebeck (Berl. 1879).
teils durch die Haargefäße, in welche sie vermöge der Diffusion
[* 69] gelangen. Metzger nahm an, daß es möglich sei, durch von
außen einwirkenden Druck sowie durch Erregung von Muskelkontraktionen und dadurch bewirkte lebhafte Steigerung des Blutlaufs
und Stoffwechsels diese Resorption in wirksamster Weise zu befördern, und die zahlreichen augenfälligen Heilerfolge, welche
durch die Knetkur erreicht worden sind, sprechen für die Richtigkeit dieser Annahme. Metzger unterscheidet verschiedene Arten des
Knetens und hat für jede bestimmte Indikationen ausgestellt. a) Effleurage, sanftes zentripetales Streichen mit der flachen
Hand, wird angewandt bei akuten Entzündungen der Schleimbeutel, der Gelenke und Weichteile. b) Massage à friction wird
kräftiger ausgeübt und setzt sich aus kreisförmigen und zentripetalen Streichungen zusammen, ist indiziert bei chronischen
und subakuten Entzündungen der Schleimbeutel und Gelenke, Sehnenscheidenergüssen, chronischen Infiltrationen einzelner Muskeln.
[* 70] c) Pétrissage, eigentliches Kneten, wird bei Muskelschwellungen, die bei chronischem Rheumatismus, Ischias etc. vorkommen,
auch gegen Muskelatrophie, Muskellähmungen (durch Bleivergiftung etc.) angewandt.
Der Muskel wird dabei möglichst aus seiner Umgebung herausgehoben und zwischen den Händen geknetet sowie
mittels der flachen Hand unter gleichzeitigem Drucke gerieben. d) Tapottement besteht in Klopfen und Pochen auf den kranken Teil.
Die geschlossene Hand wirkt auf tiefere, die flache auf oberflächliche Gebilde. Es wird angewandt namentlich bei Nervenleiden,
teils um stärker zu reizen, teils zur Herabsetzung von Hyperästhesien. Bei Neuralgien, besonders des Gesichts, kann man sich
zum Klopfen auch des Perkussionshammers bedienen.
Die Knetung wird zweimal, mitunter drei- bis viermal täglich, jedesmal etwa 6-8 Minuten, angewandt. Die akuten Entzündungen,
namentlich der Gelenke und Sehnen, sind, falls nicht schon Eiterung besteht, die dankbarsten Objekte für
die Knetkur; nur das Hüftgelenk ist seiner tiefen Lage wegen der Knetung zu wenig zugänglich. Gute Erfolge werden auch erzielt
bei den sogen. Gelenkneuralgien, bei reiner Ischias, bei chronischen, besonders traumatischen, Muskelaffektionen, mitunter
bei Podagra und selbst noch bei manchen Formen von Tumor albus.
Bei akutem Gelenkrheumatismus wirkt die Knetkur weniger günstig, doch soll sie denselben im spätern Verlauf abkürzen können.
Nicht anwendbar ist die Knetkur bei Gelenkaffektionen, denen Knochenkrankheiten zu Grunde liegen, ebenso nicht bei Nerven- und Muskelleiden,
denen eine Gehirn- oder Rückenmarksveränderung zu Grunde liegt. AllePatienten dürfen sich während der Kur
frei umherbewegen, selbst bei akuten Gelenkentzündungen, um auch noch dadurch die Resorption zu befördern.
Vorrichtungen
zum Bearbeiten teigartiger Massen, finden Verwendung in der Thonwaren- und Kautschukindustrie
sowie in der Bäckerei und erhalten je nach der Natur des zu knetenden Materials verschiedene Konstruktion. Vgl. die betreffenden
Artikel.
(spr. knjásnin),Franz Dionyzy, poln. Dichter, geb. zu Witebsk, trat in den Jesuitenorden, wurde
Lehrer am Jesuitenkollegium zu Warschau und nach Auflösung des OrdensSekretär
[* 81] des FürstenAdamCzartoryiski. Er machte sich
in Warschau 1770 zuerst durch seine Übersetzung des Horaz bekannt. Dann folgten mehrere Dramen, von denen einzelne, wie »Die
dreifache Heirat«, »Die Zigeuner« und »Die spartanische Mutter«, mit Beifall aufgeführt wurden, ferner Idylle, Oden, Fabeln und
lateinische Gedichte. Er ist als lyrischer Dichter bedeutend, doch wird er in seinen Oden oft schwülstig.
Seit 1796 dem Wahnsinn verfallen, starb Kniaznin in Konskawola bei Pulawy. Eine Sammlung seiner Werke erschien Warschau
1828-29, 7 Bde. (neue Aufl., Leipz.
1835).
¶
die südlichste der bei Dahschur in Ägypten
[* 88] gelegenen Pyramiden, deren Kanten geknickte Linien bilden,
da sich etwa in halber Höhe derselben der Neigungswinkel verändert.
(Genu), im allgemeinen ein in einen Winkel
[* 93] gebogener Teil; im besondern an der Hintergliedmaße der höhern Wirbeltiere
die Verbindungsstelle von Ober- und Unterschenkel. Bei den Säugetieren wird es von dem Ende des Oberschenkelknochens, dem
obern Ende des Schienbeins, der Kniescheibe, vielen Bändern sowie Muskeln etc. gebildet. Das Kniegelenk
des Menschen (s. Tafel »Bänder des
[* 94] Menschen«) gestattet wegen der es umgebenden Kapsel und der innerhalb und
außerhalb derselben
liegenden Bänder dem Unterschenkel nur die Beugung
[* 95] und Streckung bis zu etwa 150°, doch ist damit zugleich eine seitliche
Bewegung (Rollung) verbunden.
Vorn wird das Gelenk von der Kniescheibe (patella) überdeckt, welche unmittelbar unter der Haut
[* 96] liegt und nichts als eine Verknöcherung
(sogen. Sesambein) der mächtigen Strecksehne für den Unterschenkel vorstellt. Diese (s.
Tafel »Muskeln des Menschen«) nimmt nämlich die Fasern der vier Streckmuskelnin sich auf, geht zur Kniescheibe und setzt
sich jenseit derselben an das obere Ende des Schienbeins an. Die Kniescheibe gleitet daher bei Streckung des Unterschenkels
über das Kniegelenk weg nach oben hin.
Durch die Sehnen, welche hinten an der innern und äußern Seite des Knies vom Oberschenkel zum Unterschenkel gehen, entsteht
die Kniekehle (fossa poplitea), in deren Tiefe wichtige Blutgefäße und Nerven
[* 97] verlaufen. Verletzungen
des Knies sind wie die der andern Gelenke zu beurteilen und zu behandeln. Nach Verrenkungen wird das Knie selten wieder völlig
gebrauchsfähig; Beschädigungen der Kniescheibe heilen bei zweckmäßiger Behandlung ohne bleibenden Nachteil. Entzündungen
des Kniegelenks sind gewöhnlich sehr langwierig und gefährlich (s. Gelenkentzündung). In der Gelenkflüssigkeit
bilden sich bisweilen Gelenkmäuse (s. d.), und bei Personen, die viel knieen, entsteht eine Wassersucht des Schleimbeutels am
Kniescheibenband, welche durch völlige Ruhe des Gelenks, Druckverbände oder durch Operation zu beseitigen ist.
seit dem Altertum ein Zeichen der Ehrerbietung vor einem Höhern, namentlich vor Gott. In der katholischen
Kirche ist sie besonders dem Altarsakrament gegenüber vorgeschrieben; in der evangelischen Kirche ist sie wohl beim Genuß
des Abendmahls, hier und da auch bei der Entgegennahme der Absolution in der Beichte und an Bußtagen üblich, nirgends aber
gesetzlich. Eine Verfügung des bayrischen Ministers v. Abel, welcher 1838 auch die protestantischen Soldaten
zur Kniebeugung nötigen wollte, führte zu einem mehrjährigen heftigen Streit, an dem sich unter andern Döllinger, Harleß und Thiersch
in Schriften beteiligten.
ein Gebirgsstock des Schwarzwaldes auf der badisch-württemberg. Grenze, mit weitgebreitetem Rücken, der im
Roßbühl 965 m Höhe erreicht und eine herrliche Fernsicht über Vogesen und Alpen
[* 98] sowie den größten
Teil des Schwarzwaldes und Schwabens bis an die BergeTirols gewährt. VierFlüsse,
[* 99] Murg, Acher, Rench (zum Rhein) und Wolf (zur Kinzig),
nehmen am Kniebis ihren Ursprung, und mehrere Hochseen liegen in seinem Bereich. Die Hochebenen sind meist kahl und sumpfig oder
mit Heidekraut bewachsen, die Abhänge mit Nadelholz, das weiter unten mit Laubholz untermischt ist,
bekleidet; die Thalregion enthält kultiviertes Land mit besonders stark betriebenem Obstbau.
Über den Kniebis, der von jeher ein Hauptbollwerk des südlichen Deutschland
[* 100] gegen feindliche Invasionen von Westen her bildete,
führt die strategisch wichtige Kniebisstraße, die an der 1734 gegen die Franzosen errichteten Alexanderschanze 972 m
Höhe erreicht. Hier liegt der teils zu Baden,
[* 101] teils zu Württemberg
[* 102] gehörige Luftkurort Kniebis mit (1885) 184 Einw.
Der Kniebis ist reich an Mineralquellen, vorherrschend kohlensäurehaltigen Eisensäuerlingen, die viel besucht werden. Zu diesen
Kniebisbädern gehören: Freiersbach, Petersthal, Griesbach im Renchthal, Antogast und Rippoldsau (s. diese
Artikel).
¶
[* 104] aus zwei unter einem stumpfen Winkel scharnierartig verbundenen Stangen gebildeter Hebel,
[* 105] findet unter anderm
Anwendung bei der Kniehebelpresse (s. Presse).
[* 106]
(Sehnenphänomen), die Erscheinung, daß bei frei herabhängendem Unterschenkel einer sitzenden Person,
deren Fuß den Boden nicht berührt, auf Beklopfen des Kniescheibenbandes eine plötzliche Streckung des Unterschenkels erfolgt,
indem die großen Streckmuskeln des Oberschenkels kontrahiert werden.
Karl, Nationalökonom, geb. 1821 zu Marburg,
[* 113] studierte 1841-45 und habilitierte sich 1846 an der dortigen Universität.
Im Auftrag des Märzministers Eberhard arbeitete er 1849 den Plan zur Gründung eines Polytechnikums in Kassel aus, an welchem
er eine Lehrerstelle übernehmen sollte. Doch zerschlug sich seine Beförderung zum Professor, weil er
sich weigerte, die Erklärung abzugeben, daß er nichts der Politik des MinisteriumsHassenpflug Nachteiliges vortragen wolle. 1852 übernahm
er eine Lehrerstelle an der Kantonschule in Schaffhausen;
[* 114] 1855 wurde er als Professor der Kameralwissenschaften nach Freiburg
[* 115] i. Br. berufen und
verfaßte dort 1860, als der Abschluß des badischen Konkordats bevorstand, das »Promemoria der protestantischen Professoren
an der badischen Landesuniversität Freiburg".
. Nach der Berufung eines liberalen Ministeriums wurde er in die Zweite Kammer gewählt und 1862 zum
Direktor des Oberschulrats ernannt. In dieser Stellung arbeitete er die Vorlage für eine Reform des badischen
Volksschulwesens und, als die Agitation der katholischen Geistlichkeit den badischen Schulstreit verschärfte, das Spezialgesetz
über die Aufsichtsbehörden für die Volksschulen (vom aus, welches die geistlichen Schulvisitatoren und Ortsinspektionen
durch weltliche Schulräte ersetzte.
(Fungus genu, Tumor albus), s. Gelenkentzündung^[= Bezeichnung für überaus zahlreiche, in ihrem anatomischen Sitz, ihrem Ablauf, ihren Krankheitsersc ...] 4).
[* 103] ein unten hinter einer senkrechten Umfangswand, oben hinter einer geneigten Dachfläche befindliches
Stockwerk, bei welchem also beide Teile ein Knie, d. h. einen Winkel cda oder ceb (s. Figur), miteinander bilden. Der Kniestock tritt
entweder in die Stelle eines gewöhnlichen bewohnbaren Stockwerks und gestattet die Ersparnis eines Teils der Umfangswand,
oder bezweckt eine Vergrößerung des Dachraums durch eine Höherlegung der Sparrenfüße de über dessen
Fußboden ab, wobei letztere häufig noch mit Brettern belegt und als Repositorien benutzt werden.
diejenige malerische Darstellung der menschlichen Gestalt, welche dieselbe in der Umrahmung nur bis zum
Knie zur Anschauung bringt.
Gewöhnlich findet diese Bezeichnung bloß beim Porträt Anwendung;
doch werden auch einfachere,
aus einer oder doch nur wenigen Figuren bestehende Genre- oder Historienbilder schon in der klassischen Kunst und noch häufiger
in der neuern als Kniestücke behandelt.
AdolfFranzFriedrich, Freiherr von, Schriftsteller, geb. zu Bredenbeck unweit Hannover, studierte in
Göttingen
[* 120] die Rechte, ward 1771 vom Landgrafen von Hessen
[* 121] zum Hofjunker und Assessor der Kriegs- und Domänenkammer
zu Kassel ernannt, wo er sich aber bald durch amtliche und gesellige Mißhelligkeiten unmöglich machte, und führte dann
eine Weile hindurch ein Wanderleben, bis er sich 1777 in Hanau
[* 122] niederließ, wo er, zum weimarischen Kammerherrn ernannt, als
gern gesehener Kurzweilmacher viel am dortigen Hofe verkehrte. 1780 siedelte er nach Frankfurt a. M. über,
wo er einige Jahre in Zurückgezogenheit lebte, um 1783 in Heidelberg, später in Hannover, 1791 in Bremen
[* 123] seinen Wohnsitz zu
nehmen. Hier starb er als Oberhauptmann und Scholarch Für den Illuminatenorden 1780 gewonnen, hatte er große
Anstrengungen gemacht, demselben die Oberhand über die Rosenkreuzer und andre damals florierende
¶