er zum zweitenmal nach
Nowgorod verbannt. Im J. 1842 schied er aus dem
Staatsdienst, beschäftigte sich in
Moskau
[* 2] mit philosophischen
Studien und veröffentlichte mehrere geistvolle
Schriften, auch zwei
Romane, deren erster im dritten
Band
[* 3] von
Wolfsohns »Rußlands
Novellendichtern« (Leipz. 1851) unter dem
Titel:
»Wer ist
Schuld?« deutsch erschien. Nach dem
Tod seines
Vaters (1846) verließ Herzen Rußland, begab sich nach
Deutschland,
[* 4] von da nach
Italien
[* 5] und
Frankreich. Seine beiden ersten aufsehenerregenden
Werke waren: »Vom andern
Ufer« und
»Briefe aus
Italien und
Frankreich«, die anonym und zuerst deutsch (von F.
Kapp, Hamb. 1850)
erschienen. Da nach Bekanntwerden einiger politischer
Schriften von ihm in Rußland der
Druck aller seiner
Schriften verboten ward, siedelte er 1851 nach
London
[* 6] über, gründete dort im
Dienst gegen das Autokratenregiment in Rußland
eine Druckerei und gab zugleich seine
Zeitschrift
»Kolokol« (»Die
Glocke«) heraus.
Unter seinen eignen politischen
Schriften nennen wir: »Die
Entwickelung der revolutionären
Ideen in Rußland«
(1851);
»Das getaufte
Eigentum« (d. h. die Leibeignen, 1853);
Der nützlichste Teil seiner Thätigkeit bestand in der Herausgabe moderner russischer Schriftsteller,
wie
Puschkin,
Lermontow,
Marlinskij u. a., ohne Zensurlücken. Seine
Schriften und namentlich alle Nummern der
»Glocke« fanden
trotz strengen Verbots jahrelang ihren Weg über die russische
Grenze; nach der Thronbesteigung des
KaisersAlexander II. kam eine Zeit, in welcher der Flüchtling die öffentliche Meinung seines Vaterlandes fast beherrschte.
Er schien allwissend zu sein und Mitarbeiter in der
Nähe des
Throns zu haben.
Volle Bestätigung schien letztere
Annahme zu erhalten, als er 1859
»Mémoires de l'impératrice Catherine,
écrits par elle-même« (deutsch, Hannov. 1859), eine von dem kaiserlichen
Haus ängstlich bewahrte
Geheimschrift, herausgab.
KeineStimme hat die Echtheit dieser
Denkwürdigkeiten angezweifelt; keine hat angeben können, wie er in ihren
Besitz gekommen
ist. Seine politische Thätigkeit wurde in dieser Zeit zu einer Wohlthat für Rußland, da er die Schattenseiten
und schroffen
Widersprüche der offiziellen und sozialen Verhältnisse mit warmem Herzen besprach.
Als sich aber Herzen mehr und mehr Parteiinteressen hingab, fing sein Ansehen an zu sinken, und vollends verdarb er
es mit den
Russen, als er während der polnischen
Resolution in der
»Glocke« seine
Stimme für das polnische
Volk erhob. 1863 siedelte er nach Genf
[* 7] über, wo von 1865 bis 1868 auch der
»Kolokol« erschien, unternahm dann mehrere
Reisen und
hatte sich eben zu dauerndem Aufenthalt in
Paris
[* 8] niedergelassen, als er starb. Mit seinen reichen
Mitteln hat Herzen stets
zahlreiche Flüchtlinge unterstützt. Bis in die 50er Jahre schrieb er unter dem
PseudonymIskander. Eine
Gesamtausgabe seiner Werke in russischer
Sprache
[* 9] erschien zu Basel
[* 10] 1875 ff. (10 Bde.
und 1
Band nachgelassener Werke). In deutscher Übersetzung erschien noch: »Aus
den
Memoiren eines
Russen« (Hamb. 1855-56, 4 Bde.).
Eine
Biographie Herzens lieferte
Eckardt in »Jungrussisch und Altlivländisch« (2. Aufl.,
Leipz. 1871).
tritt bald als
Entzündung des Herzfleisches, bald als solche der innern Herzhaut auf.
1) Die
Entzündung des Herzfleisches (Myocarditis) wird nur selten als akute
Krankheit in der
Weise beobachtet, daß sich kleine
Abscesse
(Herzabscesse,
Herzgeschwüre) in der Herzwand bilden, welche bald in den
Herzbeutel
aufbrechen,
bald durch die innere Herzhaut in die Herzhöhlen sich öffnen, worauf dann das in die Absceßhöhle eindringende
Blut die
erweichte Herzwand aufwühlt und selbst zum Einreißen
(Herzruptur) bringen kann. Die
Ursache dieser eiterigen Herzentzündung beruht regelmäßig
auf der Einschleppung von
Bakterien in die kleinernBlutgefäße des
Herzens
(Embolie) von irgend einem
Eiter
oder Jaucheherd aus; derartige
Herzabscesse kommen deshalb nur bei
Wochenbett- und andern
Wundfiebern vor.
Viel häufiger ist die chronische
Entzündung des Herzfleisches. Sie gesellt sich oft zum akuten
Gelenkrheumatismus hinzu,
ihre
Ursachen sind unbekannt.
Anatomisch ist sie dadurch charakterisiert, daß im Herzfleisch zumal des
linken Ventrikels sich kleine weiße
Flecke und
Streifen bilden, welche durch entzündliche Wucherung des
Bindegewebes entstehen
und die Muskelfasern an der betroffenen
Stelle zum
Schwinden bringen. Solche weiße
Stellen im Herzfleisch hat man als rheumatische
Schwielen bezeichnet. Sind sie sehr groß, so kann sich die Herzwand an
Stelle der
Schwiele durch Schrumpfung
der letztern hautartig verdünnen, und solche verdünnte
Stellen werden durch den
Druck des
Bluts sackartig hervorgedrängt.
Dergleichen häufige Anhänge am
Herzen führen den
Namen des chronischen partiellen
Herzaneurysmas. Die
Symptome der Myocarditis
sind oft gar nicht bemerkbar zuweilen aber steigern sie sich zu vollendeter
Herzlähmung.
3) Die
Entzündung der innern Herzhaut (Endocarditis) ist ebenfalls meist eine Begleiterin des akuten
Gelenkrheumatismus. Sie
ist niemals über das ganze
Herz ausgedehnt, sondern nur auf kleine
Strecken des
Endocardiums beschränkt.
Lieblingssitz sind die
Klappen, selten die der rechten, häufig die der linken
Kammer (Endocarditis valvularis) oder deren
Sehnenfäden (E. chordalis). Man unterscheidet akute und chronische
Entzündungen, die sich freilich ganz gewöhnlich miteinander
kombinieren. a) Die akuten
Prozesse beginnen mit Verdickungen des Klappengewebes, welche entweder in die
Bildung kleiner, warziger Thromben und Wucherungen übergehen (E. verrucosa), oder zerfallen und zur Zerreißung der
Klappe oder Sehnenfäden führen (E. ulcerosa), oder endlich Anfang einer chronischen Schwielenbildung mit
Fettmetamorphosen
und
Verkalkungen werden.
Die verruköse Form ist die häufigste, sie entwickelt sich sehr oft auf dem
Grund einer abgelaufenen
chronischen
Entzündung, welche schon dicke Bindegewebsbildungen gebildet hatte; sie wird gewöhnlich verhängnisvoll durch
Niederschläge von
Faserstoff auf den rauhen Oberflächen, Abreißen derselben und Einkeilen in die
Arterien, namentlich des
Gehirns, wo sie eine der häufigsten
Ursachen der sogen. Apoplexia sanguinea werden (s.
Embolie). Die ulceröse Form muß wiederum in zwei Abteilungen geschieden werden, deren eine mit einiger
Reserve als gutartige,
die andre als bösartige zu bezeichnen ist. Sie sind dadurch unterschieden, daß die gutartige mehr chronisch zur Zerreißung
von Sehnenfäden oder Klappenaneurysmen durch
Verfettung der
Gewebe
[* 12] führt, daß bei ihr etwanige embolische
Pfropfen
[* 13] sich wie indifferente
Körper verhalten, während die bösartige ulceröse
Entzündung stets durch Pilzansiedelungen
(Mikrokokken) bedingt wird und bei Verschleppung kleinster
Partikeln mit dem Blutstrom in andern
¶
mehr
Organen Abscesse verursacht. Sie ist stets in Begleitung einer akuten Infektionskrankheit, namentlich oft des Wochenbettfiebers,
und obgleich ihre Erkenntnis erst den letzten Jahren angehört, so ist sie doch schon so genau erforscht, daß der erfahrene
Arzt sie sicher zu beurteilen vermag. Dem Laien kann als Anhaltspunkt neben hohem Fieber das (freilich nicht
konstante) Vorkommen flohstichähnlicher Flecke in der Haut
[* 15] dienen, das von Blutungen herrührt, welche durch eingeschleppte
kleinste Pilze
[* 16] (Mikrokokken) bedingt werden.
Die bösartige E. ulcerosa ist, soweit die Erfahrungen reichen, immer tödlich. b) Die chronischen Prozesse am Endocardium führen
zur Verdickung der Klappenränder und entweder zur Verkürzung oder zur Verwachsung der Segel untereinander.
Im ersten Fall ist die Folge für das Ostium eine Erweiterung, unvollständige Schlußfähigkeit (Incontinentia, Insufficienta),
im andern Fall eine Verengerung (Stenosis) mit oder ohne Schlußfähigkeit. Diese Zustände mit ihren Modifikationen nennt man
gemeinhin Herzfehler (s. d.).
(Dilatatio cordis), Erweiterung der Herzhöhlen. Die Herzerweiterung ist ebenso wie die Herzhypertrophie
(s. d.) in allen Fällen die Folge eines andern Leidens, welches Kreislaufshindernisse mit sich bringt. Sie entsteht stets dann,
wenn das Herz den gesteigerten Anforderungen nicht durch entsprechende Größenzunahme nachkommen kann, und tritt deswegen
relativ selten an vorher normalen, häufig dagegen an bereits verdickten Organen auf. Deshalb ist die
ein Zeichen der beginnenden Kompensationsstörung. Oft läßt sich der Zustand durch kräftigende oder stark anregende Diät
(starker Thee, Kaffee, Champagner) heben, oft ist er ein Vorbote der Herzlähmung, des Todes. Die Anwendung der Reizmittel sowie
der Digitalisblätter erfordert die größte Sachkenntnis und Vorsicht und ist nie ohne Überwachung des
Arztes vorzunehmen.
(Vitium cordis), krankhafte Abweichungen vom normalen Bau des Herzens, kommen teils angeboren, teils erworben
vor. Diejenigen angebornen Herzfehler, bei welchen das Kind nach der Geburt fortzuleben vermag, stellen sich gewöhnlich als abnorme
Öffnungen zwischen beiden Vorhöfen (Offenbleiben des eirunden Loches) oder der beiden Herzkammern (mangelhafte Bildung der
Kammerscheidewand), seltener als Verengerung und Verschluß eines normalen Ostiums, eines großen arteriellen Gefäßstammes
etc. dar.
Sämtliche angeborne Herzfehler haben das Gemeinsame, daß bei ihnen im Herzen eine Vermischung des arteriellen und des venösen Bluts
eintritt, weil die rechte mit der linken Herzhälfte aus diesem oder jenem Grund in offener Verbindung
steht. Die wichtigste Erscheinung ist daher bei ihnen die Blausucht (Cyanosis), wozu sich gewöhnlich Dyspnoe, oft Herzklopfen,
Zeichen allgemeiner Ernährungsstörung u. dgl.
hinzugesellen. Die meisten angebornen Herzfehler werden schon in den ersten Lebensjahren tödlich; selten werden sie
bis zum 12., 14. Lebensjahr oder noch länger ertragen.
Die damit behafteten Individuen sterben unter den Erscheinungen einer fortwährend sich steigernden Kohlensäureüberladung
des Bluts und der allgemeinen Wassersucht. Eine Behandlung dieser Leiden
[* 17] ist ganz unmöglich. Die erworbenen Herzfehler sind eine Folge
der Endocarditis (s. Herzentzündung). Wie dort beschrieben, werden die Klappen entweder verkürzt, sie sind alsdann beim Rückfluß
des Bluts nicht mehr schlußfähig, wie auf Tafel »Blutgefäße«,
[* 14]
Fig. 2, dargestellt ist, sondern es bleibt
ein Spalt übrig, durch den das
Blut nach entgegengesetzter Richtung zurückgetrieben wird (Inkontinenz oder Insuffizienz); in
andern Fällen sind die Klappen verwachsen, die Öffnungen, an welchen sie angeheftet sind, daher verengert (Stenosis), so daß
das Blut nur mit erhöhter Kraft
[* 18] durch das enge Ostium hindurchgetrieben werden kann.
Die Folgen dieser Zustande lassen sich nur bei genauer Kenntnis des Kreislaufs verstehen; es sei bemerkt, daß alle Herzfehler Blutstauungen
in den Lungen bedingen, die nicht selten Bluthusten (hämorrhagische Infarkte), gewöhnlich eine eigentümliche braune Induration
nach sich ziehen. Die stete Blutüberfüllung ist der Grund für eine gewisse (dem Volksbewußtsein längst
bekannte) Immunität Herzkranker für Lungenschwindsucht. Die Gefäßdistrikte, in denen die Stauung stattfindet, zeigen eine
Erhöhung des Blutdruckes, zu dessen Überwindung das Herz einer erhöhten Arbeit bedarf.
Gleich andern stark angestrengten Muskeln bildet sich dabei in der Folge eine Vergrößerung (Hypertrophie) aus, welche
oft so stark ist, daß die Stauungshindernisse völlig überwunden werden, daß also die Symptome verschwinden, der Kranke
jahrelang ohne Beschwerden ist. Man nennt diesen Zustand vollendete Kompensation. Jede spätere Erkrankung der Klappen oder
des Herzfleisches führt eine Kompensationsstörung herbei, die Lippen werden bläulich, es entwickeln sich Wassersucht, Atemnot,
und wenn nicht von neuem kompensierende Hypertrophie sich einstellt, so endet der Tod die oft qualvollen
Leiden. Die Behandlung ist eine rein symptomatische, Vermeidung starker Anstrengungen, Aufregung, Eisbeutel, Digitalis, in
neuester Zeit namentlich der Gebrauch klimatischer Kurorte.
Levi, jüd. Gelehrter, geb. zu Ellrich am Harz, studierte 1833-36 in Berlin,
[* 19] promovierte daselbst und ward 1842 Landrabbiner zu Braunschweig,
[* 20] wo er 1879 zum Professor ernannt wurde. Von seinen verdienstlichen
Schriften erwähnen wir, abgesehen von Schulbüchern, Predigtsammlungen: »Übersetzung und Erklärung des Kohelet« (Braunschw.
1838);
die mustergültige »Geschichte des VolkesIsrael von der Zerstörung des ersten Tempels bis zum MakkabäerSimon« (Braunschw.
u. Nordh. 1847-57, 3 Bde.;
Auszug 1870);
»Vorschläge zu einer Reform der jüdischen Ehegesetze« (Braunschw. 1846);
»Zwei Vorträge über die Kunstleistungen
der Hebräer« (das. 1864);
»Handelsgeschichte der Juden des Altertums« (das. 1879),
welcher schon 1863 und 1865 »Metrologische
Voruntersuchungen« vorausgegangen waren;
»Einblicke in das Sprachliche der semitischen Urzeit« (Hannov.
1883).
(Scrobiculus cordis, richtiger Magengrube), die Stelle der menschlichen Brust, wo in der Mittellinie der knöcherne
Teil derselben aufhört und seitlich die kurzen Rippen sich abwärts erstrecken.
(Hypertrophia, Hypersarcosis cordis), die Vermehrung der Muskelsubstanz des Herzens. Die Herzhypertrophie ist nie
selbständige Krankheit, sondern immer Folge einer Kreislaufsstörung. Liegt diese im Bereich des großen Körperkreislaufs,
so vergrößert sich die linke, liegt sie im
¶
mehr
Lungengefäßsystem, die rechte Kammer. Die häufigsten Ursachen der Herzhypertrophie für die linke Herzhälfte sind Klappenfehler, Erkrankungen
der Arterien und Nierenaffektionen, für die rechte Hälfte Mitralisfehler, Lungenemphysem, Schwindsucht. Sämtliche genannte
Ursachen bewirken nicht bedingungslos eine Herzhypertrophie, sondern nur unter sonst guten allgemeinen Ernährungsverhältnissen,
so daß die Herzhypertrophie in allen Fällen als eine Art von Heilungsvorgang, als Ausgleich oder, wie man technisch
sagt, Kompensation zu betrachten ist.
LeichteGrade der Herzhypertrophie sind oft schwer zu erkennen, andermal wird ein Herz so groß, daß es als Ochsenherz (Cor taurinum s. bovinum)
bezeichnet wird. Eine Behandlung ist nach dem Gesagten nicht nur nicht möglich, sie würde sogar durch
sicheres Herbeiführen einer Kompensationsstörung von sehr verhängnisvollen Folgen sein; zu vermeiden sind große Anstrengungen,
Bergsteigen, Tanzen sowie alle Getränke, welche dem Herzen zu seiner ohnehin durch das Grundleiden bedingten Mehrarbeit neue
Anstrengungen auferlegen.
Jesu-Fest, kathol. Fest am ersten Freitag nach der Oktave des Fronleichnamsfestes, gestiftet
auf Veranlassung der NonneAlacoque (s. d.), von der Christus selbst 1670 die Einsetzung desselben verlangt, und der er bei
dieser Gelegenheit sein Herz gezeigt haben soll.
(Palpitatio cordis), eine oft höchst unangenehme Erscheinung, welche die verschiedensten Herzkrankheiten,
namentlich die Herzhypertrophie, begleitet, aber auch selbständig und scheinbar ohne anatomische Veränderung vorkommen kann.
In letzterm Fall betrachtet man das als eine Neurose des Herzens. Als solche beobachtet man es namentlich
bei Bleichsucht, bei Hysterie, zur Zeit der Pubertät besonders bei schnellem Wachstum. Zuweilen lassen sich aber auch gar keine
Ursachen dafür auffinden. Es tritt meist in Paroxysmen auf. Die Bewegungen des Herzens sind während der Anfälle beschleunigt,
unregelmäßig; dabei ist das Gefühl von Angst und Beklommenheit vorhanden. Die Behandlung richtet sich
hauptsächlich auf ein etwa vorhandenes Grundleiden; das Herzklopfen selbst wird außerdem am besten durch absolute
Ruhe, leichte, kühlende Diät, kalte Kompressen auf die Herzgegend bekämpft.
(Paralysis cordis), s. Herzschlag^[= # (Apoplexia cordis), in der Physiologie s. v. w. Herzkontraktion, Herzstoß; in der Pathologie ...] und Herzverfettung.
(Cardium
L.), Gattung aus der Familie der Herzmuscheln (Cardiadae), hat klappige, ziemlich dicke, herzförmige,
gewölbte, strahlig gerippte Schalen mit großen, eingekrümmten Wirbeln, äußerm Schloßband und starkem, aus mehrfachen
Zähnen gebildetem Schloß. Der kräftige, knieförmige Fuß dient zu Schwimmbewegungen, zum Eingraben in den Sand und zum Fortschnellen
der Muschel auf beträchtliche Strecken, wobei er sich mit der Spitze gegen einen Stein stemmt.
Die eßbare Herzmuschel (CardiumeduleL.) hat eine schmutzig weiße Schale mit 24-26 Rippen und findet sich häufig an den
europäischen Küsten, mehr oder weniger verkümmert in der Ostsee. Sie hat für manche Gegenden (Schottland, Hebriden) große
Bedeutung als Volksnahrungsmittel, kommt aber auch in andern Ländern vielfach auf den Markt. Die Schalen werden gebrannt und
als Kalk benutzt. Wohlschmeckender ist die größere, ebenfalls europäische stachlige Herzmuschel (C. echinatumL.).
In denZeiten der Schwäche des merowingischen Königtums erlangten diese Herzöge bald eine größere Selbständigkeit, und
so kam es, daß schon in den letzten Zeiten der Merowinger die Herzöge in Bayern,
[* 24] Alemannien, Thüringen
und Friesland ihre Herzogtümer erblich regierten und mitunter sogar unabhängig zu machen suchten. Dies änderte sich jedoch
schon unter dem kräftigen Pippin und mehr noch unter Karl d. Gr., welcher die Herzöge beseitigte und das Grafenamt an die
Stelle der Herzogswürde setzte.
Bei den Sachsen
[* 25] war die Herzogswürde überhaupt nur vorübergehend für die Kriegsdauer bestimmt geblieben. Dieser Zustand
dauerte jedoch nur bis zum TodKarls. Die Schwäche seiner Nachfolger benutzend, wußten die Sendgrafen der Könige häufig ihre
Würde dauernd zu machen und die Stellung der ehemaligen Herzöge einzunehmen. Das ostfränkische Reich
zerfiel um 900 in fünf erbliche Herzogtümer (Franken, Schwaben, Bayern, Sachsen, Lothringen), welche nur sehr lose durch das
Königtum miteinander verbunden waren.
Nach dem Erlöschen der Karolinger 911 hielten bloß Sachsen und Franken den Reichsverband aufrecht, die übrigen suchten sich
davon loszureißen. Selbst Heinrich I. mußte dem Herzog von Bayern das Recht, die Bischöfe zu ernennen, zugestehen
und sich mit der Anerkennung seiner Oberhoheit begnügen. Erst von seinen Nachfolgern wurden energische Maßregeln zur Sicherung
der Königswürde gegen die übermächtigen Herzöge ergriffen; namentlich war es KaiserHeinrich III. aus dem fränkischen
Haus, welcher die Herzogtümer entweder ganz aufzuheben suchte, oder deren Inhaber wenigstens häufig wechseln
ließ. Unter seines Nachfolgers Heinrich IV. Regierung gewann dagegen die herzogliche Gewalt wieder festern Boden. Es bestanden
in Deutschland damals sieben
¶
mehr
Herzogtümer, nämlich Sachsen, Franken, Bayern, Kärnten, Schwaben, Ober- und Niederlothringen. Da nun während des aufreibenden
Kampfes der Kaiser mit dem Papsttum auch die übrigen Fürsten dieselben Rechte und eine gleiche Unabhängigkeit, teilweise (in
Österreich)
[* 27] auch den Namen der Herzöge erlangten, schwand die bevorrechtete Stellung der Herzöge. In Franken und Schwaben
ging das Herzogtum nach Erlöschen des hohenstaufischen Hauses ganz ein, und die bisherigen herzoglichen Gebiete wurden zerstückelt;
in Sachsen aber war schon vorher bei dem SturzHeinrichs des Löwen die herzogliche Würde teils auf Westfalen
[* 28] (das dem StiftKöln
[* 29] gehörte), teils auf das Gebiet der mittlern Elbe übergegangen, während aus dem alten Herzogtum Sachsen,
insoweit es welfisches Allodialgut war, ein neues Herzogtum, Braunschweig, erwuchs. Da zuletzt auch Oberlothringen in eine
französische Provinz verwandelt wurde, so hat sich von den ursprünglichen Herzogtümern nur eins, nämlich das jetzige KönigreichBayern unter den Wittelsbachern, erhalten.
Dagegen sind durch Erbteilungen herzoglicher Häuser sowie durch Erhebung von Fürsten zu Herzögen neue
Herzogtümer entstanden, welche mit der Zeit und nach der Auflösung des DeutschenReichs die volle Souveränität erlangten,
während in den nicht germanischen LändernEuropas aus dem Kampf mit dem Königtum ein entgegengesetztes Ergebnis - die Umbildung
der Herzogswürde in einen bald erblichen, bald bloß persönlichen Titel (in Frankreich duc, in Italien
duca, in Spanien
[* 30] duque) mit den Vorrechten des hohen Adels - hervorgegangen ist.
Seit 1854 gab Herzog die
»Realencyklopädie für protestantische Theologie und Kirche« (Gotha
[* 40] 1853-68, 22 Bde.) heraus, die er seit 1877 gemeinsam
mit Plitt und nach dessen Tod mit Hauck einer neuen Bearbeitung unterzog.
Als im August die Entlassung des größten Teils der Armee verfügt ward, reichte über die von ihm im
Heer gefundenen, durch die Nachlässigkeit einzelner Kantone verschuldeten Übelstände einen ungeschminkten Bericht ein und
forderte zugleich seine Entlassung. Die Umstände bewogen ihn jedoch, das Kommando wieder zu übernehmen und mit
21,000 Mann von neuem die Westgrenze zu besetzen. Am 1. Febr.schloß er eine Konvention mit dem französischen
GeneralClinchant über die Internierung der Bourbakischen Armee (88,000 Mann, 11,000 Pferde)
[* 45] in der Schweiz
[* 46] ab und leitete mit
anerkennenswerter Umsicht die Überführung dieser großen militärischen Massen in die eidgenössischen Kantone. Gegenwärtig
bekleidet Herzog die Stelle eines eidgenössischen Waffenchefs der Artillerie und ist Vorsitzender der vom
Bundesrat mit den Vorstudien zur Landesbefestigung betrauten Kommission.
Stadt im bayr. Regierungsbezirk Oberfranken, Bezirksamt Höchstadt, an der Aurach, hat ein Amtsgericht,
Streichgarnspinnereien, Wollwaren- und Filzschuhfabrikation, Hopfenbau und (1885) 2549 meist kath.
Einwohner.
(holländ. 's Hertogenbosch, auch bloß den Bosch, franz. Bois le Duc), Hauptstadt der niederländ. ProvinzNordbrabant, liegt in einer morastigen Niederung, an der Dommel, der Aa und dem Süd-Willemskanal sowie an den EisenbahnenBoxtel-Utrecht
und Tilburg-Nimwegen, war bis 1876 eine der stärksten Festungen des Landes. Herzogenbusch ist in Form eines Dreiecks
erbaut, wird von mehreren Kanälen durchschnitten und enthält 4 Thore, 5 öffentliche Plätze, 10 Kirchen, eine Synagoge, ein
großes Zeughaus nebst mehreren Kasernen. Zu den ausgezeichnetsten Gebäuden gehören: die katholische fünfschiffige Janskirche,
ein schöner spätgotischer Bau (mit einem bemerkenswerten Taufkessel von 1492), die reformierte Kirche
(1826 erbaut), das Rathaus (mit Gemäldesammlung), der Justizpalast, das Gebäude der Schwanenbrüderschaft (im gotischen
Stil 1318 erbaut), das Regierungsgebäude (früher Jesuitenkloster).
Der Ort hat seinen Namen vom HerzogGottfried von Niederlothringen, der ihm 1184 Stadtrechte verlieh. 1559 gründete PapstPaul
IV. hier ein Bistum. Vergebens wurde Herzogenbusch 1601 und 1603 belagert und erst 1629 nach fünfmonatlicher
berühmter Belagerung von dem PrinzenFriedrichHeinrich vonNassau erobert. Die katholische Religion
wurde nun unterdrückt und
das Bistum seit 1645 durch einen Vikar verwaltet. Die Franzosen nahmen unter Pichegru Herzogenbusch nach kurzer Belagerung ein.
Seit 1806 war Herzogenbusch die Hauptstadt des holländischen DepartementsBrabant und seit 1810 des französischen
Departements der Rheinmündungen. Am ward die Stadt von den Preußen genommen, doch hielt sich die Citadelle bis
zum ersten PariserFrieden.
Ernst, niederrhein. Gedicht eines unbekannten Verfassers aus dem 12. Jahrh.,
auf lateinischer Quelle
[* 56] beruhend, nur in geringen Bruchstücken vorhanden. Vollständig besitzen wir es
in zwei Umarbeitungen des ausgehenden 12. und des 13. Jahrh., von welchen die letztere früher
nach einer mißverstandenen Stelle dem Heinrich von Veldeke zugeschrieben wurde (abgedruckt in v. d. Hagen
[* 57] und Büschings »Deutschen
Gedichten des Mittelalters«, Berl. 1818). Nach dem deutschen Gedicht wurde ein lateinisches
in Hexametern von einem Dichter Odo um 1206 verfaßt (in Martènes »Thesaurus anecdotorum«, Bd. 3) und zugleich eine
lateinische Prosa (Haupts »Zeitschrift für deutsches Altertum«, Bd. 7), auf welcher wiederum das deutsche
Volksbuch des 15. Jahrh. beruht.
Ferner existiert noch eine strophische Bearbeitung in dem sogen. HerzogErnst-Ton oder der BernerWeise (13zeilige
Strophe) vom Anfang des 14. Jahrh. (abgedruckt in Haupts »Zeitschrift«, Bd. 8), wovon sich eine abgekürzte
Bearbeitung in der DresdenerHandschrift des Heldenbuchs (s. d.) findet. Über die Sage, welche zweierlei historische Begebenheiten
(den Aufstand Herzogs Ernst II. von Schwaben gegen seinen Stiefvater Konrad II. und die Geschichte Liutolfs,
der sich gegen seinen VaterOtto I. empörte) vermischt und verwechselt, hat namentlich Uhland gehandelt in seiner Inauguralrede
(abgedruckt in den »Schriften zur Geschichte der Dichtung und Sage«, Bd. 5, Stuttg.
1870); der zweite Teil des Gedichts enthält eine abenteuerliche Fahrt nach dem Orient. Eine neue Ausgabe besorgte Bartsch
(Wien
[* 58] 1869); sie enthält die Bruchstücke, die ältere Umarbeitung, das Lied und das Volksbuch.
besuchter Aussichtspunkt in den Bayrischen Alpen, an der Nordwestseite des Walchensees, 1756 m hoch, mit
einem königlichen Jagdschlößchen unter und einem Pavillon auf dem Gipfel, von wo herrliche Aussicht auf
das Hochgebirge und die weite Ebene.
(Apoplexia cordis), in der Physiologie s. v. w. Herzkontraktion, Herzstoß; in der Pathologie
ein zwar nicht wissenschaftlich scharf begrenzter, aber sehr gebräuchlicher Begriff, welcher eine plötzliche Todesart bezeichnet,
bedingt durch einen Stillstand des Herzens bei noch erhaltener Lebensfähigkeit der Lungen und des Gehirns. Die Ursachen des Herzstillstandes
(Paralysis cordis) sind sehr mannigfache; Wunden und Zerreißungen des Herzmuskels, geborstene Aneurysmen,
in deren Folge der Herzbeutel prall mit Blut gefüllt wird, welches mechanisch die Herzbewegungen hemmt, sind die typischen
Beispiele für den Herzschlag. Demnächst führen plötzlich eintretende mechanische Hindernisse andrer Art, wie
große
¶
mehr
Flüssigkeitsausschwitzungen bei Herzbeutelentzündungen oder Herzbeutelwassersucht, Verwachsungen der Herzoberfläche, Geschwülste
im vordern Mittelfellraum, Herzschlag herbei. Am häufigsten liegt indes der Grund in Entartungen der Herzwand selbst, wie sie bei
chronischen Herzfehlern sich ausbilden (Myocarditis fibrosa oder parenchymatosa), oder in Verfettung der Wand, wie sie bei
sehr blutarmen Personen, Schwindsüchtigen u. a. vorkommen kann. Ist der Herzschlag die
Folge einer Vergiftung, oder spricht man von Herzschlag, wenn der Tod in einem Anfall von Delirium oder Epilepsie sich plötzlich einstellt,
so bedarf es des besondern Nachweises, daß das Herz früher als Gehirn
[* 64] oder Lungen gelähmt war, und da dieser Beweis sich anatomisch
nicht erbringen läßt, so thut man besser, den Ausdruck Herzschlag nur auf die wirklich nachweisbaren, oben angeführten
Todesarten anzuwenden.
entstehen dadurch, daß bei der Zusammenziehung der Herzmuskulatur (Systole) wie bei der Erschlaffung derselben
(Diastole) die verschiedenen Klappenapparate des Herzens plötzlich straff gespannt werden, etwa wie ein StückTuch, welches
man mit beiden Händen kräftig anzieht. Man unterscheidet zwei verschiedene Töne, von welchen der erste
durch die Spannung der zwei-, resp. dreizipfeligen Klappe bei der Systole, der zweite durch die Spannung der Wagentaschenklappen
im Anfangsteil der großen Arterien bei der Diastole wahrgenommen wird (vgl. Blutbewegung, S. 61). Die Herztöne sind wahrnehmbar,
wenn man das Ohr
[* 65] direkt auf die Brust in der Herzgegend anlegt oder sich eines Hörrohrs (Stethoskops) bedient.
Die Herztöne, welche beim normalen Menschen als reine Töne von gewisser mittlerer Stärke erscheinen, können in verschiedenartiger
Weise krankhaft verändert sein. Zunächst können sie abnorm laut und kräftig erscheinen, besonders bei der Herzhypertrophie
wie bei manchen Fällen von nervösem Herzklopfen, ohne daß die Reinheit der Töne gelitten hätte. Abnorm
schwach erscheinen die Herztöne bei Herzerweiterung, Entzündung des Herzbeutels und wässerigem Erguß in letzterm (Hydropericardium),
ferner bei alten und sehr geschwächten Individuen und normalerweise, wenn das Herz von der linken Lunge
[* 66] überlagert ist, oder
wenn das betreffende Individuum ein starkes Fettpolster besitzt.
Ferner kommt es vor, daß die Herztöne unrein werden und man statt eines Tons ein eigentümliches schabendes, reibendes oder unbestimmtes
Geräusch hört, welches den Herzton entweder vollkommen verdeckt, oder ihn begleitet. Je nachdem dieses Geräusch bei der
Systole oder Diastole auftritt, nennt man es ein systolisches oder diastolisches Geräusch; geht es dem Ton
unmittelbar vorher, ein präsystolisches etc. In manchen Fällen sind auch beide Töne in Geräusche verwandelt.
Diese Herzgeräusche im eigentlichen Sinn des Wortes kommen in allen Fällen durch Erkrankungen des Klappenapparats zu stande,
sei es 1) durch frische oder chronische Auflagerungen auf den Klappen oder 2) durch Schrumpfungen und
Verengerungen der Ausgangspforten des Bluts oder 3)
durch Schrumpfungen der Klappen selbst, wodurch dieselben schlußunfähig
werden (Inkontinenz oder Insuffizienz). Im ersten dieser Fälle kommt das Geräusch dadurch zu stande, daß das Blut über Rauhigkeiten
strömt, welche kleine Wirbel oder Strudel in dem Blutstrom veranlassen, wodurch der Ton unrein wird, im
zweiten Fall entstehen noch stärkere Strudel durch den Anprall der Blutmasse, welche nicht mit einem Schlag durch die verengerte
Pforte (Stenose) getrieben werden kann, und im dritten Fall (der Klappeninsuffizienz) schließen die Klappen nicht mehr dicht,
ein reiner Ton kann daher nicht zu stande kommen, und das regurgitierende Blut verursacht ein Geräusch.
Die beiden letztern Zustände sind meist miteinander verbunden (s. Herzentzündung). Eine zweite Klasse von Herzgeräuschen
findet man bei verschiedenen nervösen Herzkrankheiten, ohne daß sie jedoch in allen Fällen dabei vorhanden sein müßten.
Besonders sind es die unter dem Namen des nervösen Herzklopfens, der Angina pectoris und der Basedowschen Krankheit
bekannten Erscheinungen von krampfartigen Zuständen des Herzens, und es entstehen hierbei die Geräusche wahrscheinlich durch
abnorme Spannungsverhältnisse der Herzmuskulatur.
Noch schwieriger zu deuten sind die sogen. Blutgeräusche, bei welchen eine fehlerhafte
Mischung der zelligen Elemente des Bluts, resp. eine allgemeine Verminderung der Blutmenge als Ursache anzusehen
sind. Diese Blutgeräusche sind meistens durch ein eigentümliches Blasen charakterisiert und werden hauptsächlich bei bleichsüchtigen
Personen oder bei Rekonvaleszenten von schweren Krankheiten beobachtet, weshalb man sie auch anämische Geräusche genannt hat.
Sie sind im Gegensatz zu den eigentlichen Herzgeräuschen, welche konstant bleiben, von sehr wechselnder
Intensität und verschwinden ab und zu gänzlich auch während der eigentlichen Krankheit. Ferner beobachtet man Geräusche bei
angebornen Anomalien des Herzens sowie gelegentlich auch Doppeltöne, deren Deutung oft recht schwierig ist. Ein eigentliches
Reibungsgeräusch tritt am Herzen konstant bei der Herzbeutelentzündung auf, hervorgerufen durch das Aneinanderreiben der
rauhen, von geronnenem Faserstoff überzogenen Flächen des Herzbeutels mit der ebenfalls rauhen Herzoberfläche.
Die Herzgeräusche, resp. die sonstigen Veränderungen der Herztöne sind nach dem Gesagten
nur Symptome von Krankheiten und somit nicht direkt Gegenstand der Behandlung. Sie gehen allmählich in die normalen über,
wenn sich die betreffende Krankheit bessert oder gänzlich verschwindet. Ihre diagnostische Verwertung
erfordert ein besonderes Studium und ist in einzelnen Fällen auch für den geübten Arzt eine schwierige Aufgabe.
(Fettherz, Degeneratio adiposa cordis) bezeichnet ein Erlahmen des Herzmuskels, welches sich durch Herzklopfen
bei körperlichen Anstrengungen (Treppensteigen, Bergtouren) kundgibt und sich zur vollständigen Herzlähmung
(Paralysis cordis) steigern kann. Anatomisch unterscheidet man zwei Formen der Herzverfettung: 1) Die fettige Metamorphose der Muskelfasern,
wobei diese zuerst eine Trübung durch Einlagerung mikroskopisch kleiner Eiweißkörner erfahren, welche später in Fetttröpfchen
umgewandelt werden und einen Zerfall und Schwund der Fasern herbeiführen. Diese Form der Herzverfettung kommt bei vergrößerten und
erweiterten Herzwandungen nach vorausgegangenen Herzfehlern sehr häufig vor und bedingt direkt den Stillstand des Organs;
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