geringem
Maß entwickelt, fehlt bei den
Gliederfüßlern
(Arthropoden:
Insekten,
[* 2]
Krebsen etc.) gänzlich; hier (und auch bei vielen
andern Tiergruppen) sind die Epithelzellen der äußern (und ihrer Fortsetzung in den
Darm,
[* 3] die
Geschlechtsorgane,
Drüsen etc.
hinein) mit einer von ihr ausgeschiedenen glasartigen
Schicht, dem Oberhäutchen (cuticula), bedeckt, welche bei bedeutender
Dicke als Hautpanzer (z. B. bei den
Krebsen) oder als
Schale
(Schnecken,
[* 4]
Muscheln)
[* 5] bezeichnet wird. In diesem
Fall bleiben gewöhnlich
inmitten der dicken
Schichten dünnere
Stellen als sogen.
Porenkanäle übrig. - Gewöhnlich werden ferner nicht alle
Zellen
der Haut gleichförmig zur
Bedeckung der unter ihnen liegenden Körperteile verwendet, vielmehr haben viele
von ihnen, die Drüsenzellen, die Aufgabe, Säfte abzusondern, und zeichnen sich meist durch
Größe und andre
Beschaffenheit
ihres
Inhalts vor den gewöhnlichen Hautzellen aus. Häufig treten mehrere gruppenweise zu den sogen.
Hautdrüsen (s. d.) zusammen. - Die jeder
Zelle
[* 6] (s. d.) zukommenden
Eigenschaften der
Reizbarkeit
(Empfindlichkeit) und der Zusammenziehbarkeit
(Kontraktilität) infolge eines
Reizes behalten bei niedern
Tieren die
Zellen der äußern Haut ganz allgemein,
bei höhern nur an gewissen
Stellen des
Körpers bei; doch sind beide gewöhnlich in der Art auf die
Zellen verteilt, daß die
einen mehr empfindlich, die andern mehr kontraktil bleiben und so
Sinnes-, resp. Muskelzellen repräsentieren.
Noch andre
Zellen (Ganglienzellen)
[* 7] nehmen durch besondere
Ausläufer die
Reize von den Sinneszellen auf und
übermitteln
sie den Muskelzellen. Man unterscheidet daher fünf
Arten von Hautzellen:
Hautdrüsen-,
Hautsinnes-, Hautmuskel-,
Hautganglien- und endlich Hautdeckzellen oder Hautzellen schlechtweg. Bei den höhern
Tieren sind die Hautmuskel- und Hautganglienzellen
gänzlich, die Hautsinneszellen zum größten Teil von der Haut weg in die tiefern
Schichten des
Körpers
verlegt worden (vgl.
Muskeln,
[* 8]
Nervensystem), lassen sich aber gewöhnlich noch während der Embryonalperiode als der Haut angehörig
erkennen; in einzelnen
Sinnesorganen
(Nase,
[* 9]
Zunge) liegen auch bei den Erwachsenen die eigentlichen empfindenden
Zellen noch
direkt im Bereich der Haut (vgl.
Sinnesorgane). - Als besondere, entweder nur von Hautzellen oder von ihnen
in
Verbindung mit den
Zellen der zunächst liegenden Körperschicht hervorgebrachte Anhänge der Haut sind noch zu nennen: die
Haare,
[* 10]
Nägel,
[* 11]
Federn,
Schuppen,
Hufe,
Hörner (vgl. die betreffenden
Artikel). Sie finden sich nur im Bereich der äußern Haut, nicht
auf denSchleimhäuten.
Die äußere Haut
[* 1]
(Fig. 1) der
Wirbeltiere besteht aus zwei
Schichten, von denen nur die äußere
(Oberhaut, epidermis. Ep) aus
Epithel (epithelium) gebildet ist und somit der Haut der niedern
Tiere gleichkommt, die innere
(Lederhaut, cutis, corium, C)
dagegen dem
Bindegewebe zugehört und sich erst während des Embryonallebens mit jener zu einem Ganzen
vereinigt. In der
Lederhaut sind nur die
Lagen dicht unter der
Oberhaut fest und derb, die untern dagegen bleiben locker und
weich (sogen.
Unterhautzellgewebe); in ihr verbreiten sich die
Nerven
[* 12] und
Gefäße, liegen allerlei
Farbstoffe, finden sich glatte
Muskelfasern vor, entstehen
Verknöcherungen (Hautknochen, s.
Hautskelett) und haben auch
Drüsen ihren
Sitz (s. unten).
Die
Oberhaut ist stets mehrschichtig; bei den im
Wasser lebenden
Fischen und
Amphibien ist sie sehr locker, zuweilen gallertig,
bei den übrigen hingegen werden ihre äußern
Lagen hart, hornig, platten sich ab und heißen darum
Hornschicht (stratum corneum)
im
Gegensatz zu den tiefern, stets weich bleibenden
Lagen, der
Schleimschicht oder dem
MalpighischenNetz
(stratum mucosum s. rete Malpighii). Auch in der
Oberhaut kommen Farbstoffzellen, und zwar mitunter bewegliche (sogen.
Chromatophoren,
s. d.) vor. Die der
Oberhaut angehörigen
Drüsen sind entweder einzellig (sogen.
Schleimzellen,
Becherzellen) oder vielzellig
und erreichen dann oft bedeutende
Größe. Als
Talg-, Schweiß-,
Öl-,
Milchdrüsen etc. je nach ihrer
Absonderung
unterschieden, sind diese
Hautdrüsen (s. d.) meist in der
Lederhaut oder noch tiefer gelegen und stehen dann durch einen langen
Ausführungsgang mit der Oberfläche der Haut in
Verbindung
(SD in der
[* 1]
Figur). - Die
Papillen oder
Wärzchen (papillae,
[* 1]
Fig. 2)
der Haut sind warzenförmige, oft sehr lange
Erhebungen der
Lederhaut, die von der
Oberhaut in derselben
Weise
wie die zwischen ihnen gelegenen flachen
Stellen bekleidet sind u. gewöhnlich reichliche
Blutgefäße mit oder ohne feine
Nervenendigungen enthalten.
Ragen sie
hoch und spitz über das
Niveau der Haut hervor, so geben sie die Grundlage für die
Haare ab; wachsen sie in die
Breite,
[* 13] so bilden sie die
Basis für die
Schuppen etc.
von der der übrigen Säugetiere (s. d.) vornehmlich durch die geringere Dicke, die meist sehr schwache Behaarung und die Beschränkung
größerer Abscheidungen von Hornsubstanz auf die Nägel. Sie hat bei Erwachsenen im Mittel eine Oberfläche von 1,6 qm, wovon
auf die behaarte Kopfhaut etwa 600 qcm kommen. IhreDicke wechselt ungemein: so beträgt diejenige der
Lederhaut an den Augenlidern weichlicher Personen nur 0,5, von Vagabunden 0,8 mm, an der Fußsohle dagegen 2-3 mm (Neger haben
im allgemeinen eine dickere Haut), bei dem Unterhautzellgewebe am Kopf 0,6-2, am übrigen Körper 4-9, bei dicken Personen am Bauch
[* 17] sogar 30 mm; diejenige der Oberhaut im Mittel 0,07-0,17 (Schleimschicht 0,03-0,1), dagegen die ihrer Hornschicht
an der Fußsohle sogar 2 mm.-
Die Epidermis ist gefäß- und nervenlos. Die äußerste Lage reibt sich an manchen Stellen (Hand)
[* 18] sehr rasch und unmerklich
ab, löst sich an andern (Kopfhaut) in Form von Schüppchen, die aus Zellgruppen bestehen, los (Abschuppung)
und wird stets in der Art ersetzt, daß die nächstfolgende an ihre Stelle rückt. Die Erzeugung der neuen Zellen geschieht
in der Schleimschicht. In denZellen der letztern liegen auch die feinen Pigmentkörnchen, welche die dunkle Farbe einiger Rassen
sowie die Farbflecke der hellen Rasse (Sommersprossen, Leberflecke, Farbe am After, an der Brustwarze etc.)
hervorbringen.
Die rote Farbe der Wangen, Lippen etc. rührt von dem Durchschimmern des Bluts durch die an dieser Stelle dünne Haut her. Die Lederhaut
ist nicht gefärbt. Auf ihrer Außenfläche erscheint sie (nach Entfernung der Oberhaut) mit einer sehr großen Menge kegelförmiger
Papillen bedeckt, welche bis zu 0,2 mmhoch und in sehr verschiedener Weise angeordnet sind. An den Fingern
z. B. sind sie zu den bogenförmigen Rissen gruppiert, welche man dank der eng anliegenden Epidermis an deren Oberfläche sieht.
Ihre Anzahl beträgt hier bis zu 80 auf 1 qmm, an den übrigen Körperteilen die Hälfte oder noch
weniger. Man unterscheidet Gefäß- und Nervenpapillen (s. unten). Mehr in der Tiefe der Lederhaut liegen die Drüsen und die
Haarwurzeln
[* 16]
(Fig. 1). Die unterste Schicht der Unterhautzellgewebe ermöglicht durch ihre lockere Beschaffenheit die Verschiebung
der Haut auf ihrer Unterlage und heftet sie zugleich an die Knochenhäute, Sehnen, Binden etc. an. Vollkommen
unbeweglich ist die Haut nur an den Nägeln, doch zeigen auch die Runzeln der an der Hohlhand etc. an, daß sie dort fester als
an den benachbarten Stellen mit den darunterliegenden Teilen zusammenhängt.
Bei magern, muskulösen Individuen sieht man deutlich die Haut den Bewegungen der Muskeln an der Brust folgen,
weil dort das Unterhautzellgewebe gänzlich frei vonFett ist; bei fetten Leuten hingegen lagert sich das Fett gerade in dieser
Schicht der Haut ab, daher sie auch wohl Fetthaut (panniculus adiposus) heißt. Von den in der Lederhaut befindlichen Muskeln dienen
diejenigen am Grunde der Haare zum Aufrichten derselben (s. Haare). Auch an Nerven ist die Haut reich und zwar
am meisten die der Finger- und Zehenspitzen, am wenigsten die des Rückens und Oberschenkels.
Gewöhnlich durchsetzen die Nervenstämmchen die Lederhaut, bilden in den obern Schichten derselben ein dichtes Netz von Fasern
und dringen von da entweder in die Papillen ein, oder enden auch frei dicht unter der Schleimschicht der
Oberhaut und zwar stets mit einem besondern Apparat, dem Endkörperchen. Dieses besteht aus einem Kölbchen von Bindegewebe,
in dessen Innerm die Nervenfaser gleichfalls angeschwollen endet. Nach der Form
des äußern Kölbchens unterscheidet man
kugelige oder längliche Kolben, Endkapseln, Tastkörperchen, Herbstsche Körperchen, Vatersche Körperchen
etc. Letztere, auch Pacinische Körperchen genannt, finden sich beim Menschen hauptsächlich in der Handfläche und Fußsohle,
aber auch in der Haut mancher Eingeweide
[* 19] etc. Sie sind etwa 2 mm lang; ihr Außenkolben ist aus einer großen Menge von Häuten
zusammengesetzt, die wie die Schalen einer Zwiebel angeordnet und durch Flüssigkeit voneinander getrennt
sind.
Letztere übt bei Zerrung und Dehnung des Körperchens einen Druck auf das kolbenförmige Nervenende aus und ruft so eine Empfindung,
z. B. an den Gliedern diejenige ihrer Stellung und Lage, hervor. Speziell zum Tasten dienen die Tastkörperchen (Meißnersche Körperchen),
die nahezu ausschließlich in der Hohlhand und Fußsohle vorkommen und hier in den sogen.
Nervenpapillen (s. oben) angebracht sind. An den Fingern und Zehen kommt auf je drei Gefäßpapillen eine Nervenpapille; von
letztern sind am Endglied des Zeigefingers auf jedem Quadratmillimeter Haut etwa 20 vorhanden. - Blut- und Lymphgefäße finden
sich in der Haut in großer Anzahl. Im Unterhautzellgewebe geben die eintretenden Arterienstämmchen zahlreiche
Äste ab, welche sich zu einem Kapillarnetz um die Haarbälge, Drüsen etc. auflösen, noch dichter aber in der obersten Schicht
der Lederhaut verbreitet sind, um von dort aus in jeder Papille eine Gefäßschlinge zu bilden und sich darauf zu den in
umgekehrter Richtung verlaufenden feinen Venenstämmchen zu sammeln. Ähnlich verhalten sich die Lymphgefäße.
Die physiologische Bedeutung der Haut
ist eine vielseitige und überaus wichtige. Die äußere Haut schützt den Körper vermöge ihrer Dichtigkeit und Festigkeit
[* 20] vor
mechanischen Verletzungen und vor den schädlichen Einwirkungen der ihn umgebenden Medien, indem sie zugleich vermöge
ihrer Geschmeidigkeit, Dehnbarkeit und Elastizität dem Körper selbst die freieste Bewegung gestattet. Ferner ist die äußere
als ein den ganzen Körper umschließendes Sinnesorgan zu betrachten, dazu bestimmt, Eindrücke verschiedener Art von außen
aufzunehmen und zum Bewußtsein zu bringen. Weiter ist die Haut vermöge ihres reichen, einer wechselnden Füllung fähigen
Blutgefäßnetzes ein überaus wichtiger Regulator
[* 21] der Körpertemperatur, und sodann spielt sie eine weitere Rolle als respiratorisches
Organ.
In der Unterdrückung der Hautausdünstung hat man lange Zeit die Ursache für zahlreiche Krankheiten erblickt, namentlich
der Erkältungskrankheiten. Wenn man aber die Natur und die Quantität der Stoffe erwägt, welche normalerweise durch die
Haut abgegeben werden, so wird man von vornherein nicht geneigt sein, der Unterdrückung der Hautabsonderung erhebliche
Folgen zuzuschreiben, zumal da der erkältete Hautbezirk in der Regel von geringer Ausdehnung
[* 22] ist gegenüber der gesamten Körperoberfläche.
Um die Wirkung der unterdrückten Hautthätigkeit auf den Körper festzustellen, hat man das Experiment zu Hilfe
genommen.
Man hat die Hautausdünstung dadurch aufgehoben, daß man Tiere mit einem luftdichten Überzug von Firnis, Ölfarbe, Gummi u.
dgl. versah. Solche lackierte Tiere gehen nach einiger Zeit regelmäßig zu Grunde, und hieraus hat man geschlossen, daß eine
unterdrückte Hautthätigkeit durch Zurückhaltung eines schädlichen Auswurfstoffs (perspirabile retentum) zum Tod führe.
Es hat sich indessen das völlig Unhaltbare dieser Vorstellung ergeben und vielmehr gezeigt, daß die Tiere deshalb
¶
mehr
zu Grunde gehen, weil sie erfrieren; ihre Körpertemperatur sinkt nach dem Überfirnissen so bedeutend, daß ein weiteres Leben
nicht mehr möglich ist. Der Tod ist die Folge einer bedeutend vermehrten Wärmeabgabe, welche auf eine starke Gefäßerweiterung
in der überfirnißten Haut zurückzuführen ist. Die Tiere gehen nicht zu Grunde, wenn man sie nach dem
Überfirnissen in Watte einpackt und so die Wärmeabgabe beschränkt.
Die Hautpflege hat gegenüber der gesunden Haut die Aufgabe, dieselbe rein zu erhalten. Tägliche Waschungen des
Gesamtkörpers, durch welche die festen Bestandteile des eingetrockneten Schweißes, der Hauttalg und die abgestoßenen Oberhautzellen
entfernt werden, sind für das Wohlbefinden und die Gesundheit von größtem Belang. Die Seife dient dabei
zur Auflösung des fettigen Schmutzes auf der Haut, welcher dem Wasser allein trotzen würde. Daß die Reinlichkeit in direktem
Verhältnis zur durchschnittlichen Gesundheit einer Bevölkerungsgruppe steht, ist statistisch erwiesen.
Auch werden vielfache Hautkrankheiten,
[* 24] wie Weichselzopf, Erbgrind, Favus, Flechten
[* 25] etc., immer mehr aus den
Kulturstaaten verdrängt. Daher sollte Sorge getragen werden für Einrichtung allgemein zugänglicher, d. h. billiger,
Badeanstalten, deren sich namentlich auch die Arbeiter durchgängig zu bedienen hätten. In öffentlichen Anstalten, namentlich
in Kasernen, Erziehungs- und Korrektionsanstalten u. dgl., sollten die Badeeinrichtungen
am wenigsten vermißt werden.
Der Wechsel der Leibwäsche ersetzt bis zu einem gewissen Grade das tägliche Bad
[* 26] des Gesamtkörpers. Die
Leibwäsche saugt die Hautabsonderung in sich ein und hält Staub und Schmutz von der Haut ab, namentlich auch dadurch, daß
sie die Haut trocken erhält. Wir schicken, wie Pettenkofer sagt, von Zeit zu Zeit unsre Leibwäsche an unsrer Statt in das
Bad. Für diejenigen, welche eine zarte, durch Schmutz und Staub leicht entzündbare Haut haben, wie die
jüngern Kinder, sind tägliche Vollbäder kaum zu entbehren.
Die Ausdünstung der Haut, namentlich des Schweißes, muß durch die Leibwäsche und die Kleider nicht behindert werden, auch
das Schuhwerk darf den Fuß nicht hermetisch abschließen, sondern muß eine gewisse Ventilation ermöglichen
und nicht durch Lack, Gummi oder ähnliche Überzüge undurchlässig gemacht werden. Dieses an sich durchaus richtige Prinzip
ist in neuerer Zeit Gegenstand lebhaftester Reklame geworden, seit ProfessorJäger (Stuttgart)
[* 27] auf diesen Erfahrungen ein System
höchst gewagter Hypothesen aufgebaut hat, nach denen fortdauernd gute und böse Dünste der Haut entströmen
und ebenso gute und böse Dünste von außen an den Körper herankommen.
Auf einem Weg, dessen Logik von andern schwer zu kontrollieren ist, welche mit weniger feinen Geruchsnerven ausgestattet sind,
kommt Jäger zu dem Schluß, daß nur wollenen Stoffen die Fähigkeit innewohnt, die schädlichen Dünste von der
Haut ausströmen zu lassen, während sie die guten zurückhält, und anderseits von außen her die wohlthätigen Gase
[* 28] aufzunehmen
und die schlechten fern zu halten. Darauf basiert eine blühende Industrie von wollenen Unter- und Oberkleidern, Hemdkragen,
Stiefeln, Kopfbedeckungen etc., welche von
den Anhängern der Jägerschen Lehre
[* 29] erhalten wird und der leinenen
Wäsche einen begeisterten Kampf bereitet.
Daß das Tragen wollener Unterkleider namentlich für Personen, welche schroffen Temperaturwechseln ausgesetzt sind, sehr
empfehlenswert ist, kann ohne Zweifel anerkannt werden; von den Hypothesen aber und von der Konsequenz gewissenhafter Verehrer
des Wollregimes, welche z. B. nur Perlmutterknöpfe an den wollenen Hemdkragen dulden wollen,
darf man wohl behaupten, daß sie derPhantasie der Erfinder mehr Ehre machen als der Kritik ihrer Nachahmer.
(Exkoriation, Schrunde) besteht darin, daß die Haut ihrer schützenden hornähnlichen Oberhaut beraubt
und die Lederhaut somit freigelegt wird.
Sie heilt einfach dadurch, daß der Verlust durch die nachwachsenden Oberhautzellen
wieder ausgeglichen wird.
Die Hautabschürfung entsteht teils durch anhaltendes Reiben der Haut, teils durch chemische
und physikalische Reize, welche eine mit Blasenbildung und Abhebung der Oberhaut einhergehende Hautentzündung hervorrufen
(z. B. Verbrühung, Blasenpflaster), sowie im Gefolge mannigfacher Hautkrankheiten.
diejenigen Drüsen, welche dem Gebiet der äußern Haut (s. d.) angehören. In ihrer einfachsten Form wird
jede von einer einzelnen Zelle gebildet, welche sich von den übrigen Hautzellen durch ihren Inhalt, meist
auch durch ihre Form unterscheidet und ihre Absonderung durch eine Öffnung nach außen entleert. So finden sie sich als sogen.
Schleimzellen und Becherzellen bei Wirbeltieren und Wirbellosen häufig vor, vereinigen sich auch wohl zu Gruppen mit dicht nebeneinander
gelegenen Mündungen.
Ferner treten viele Zellen zu einer einzigen Drüse in der Art zusammen, daß sie in die tiefern Körperschichten hineinwachsen
und so einen mehr oder weniger langen Schlauch bilden; dann sind gewöhnlich nur die in der Tiefe gelegenen bei der Absonderung
thätig, während die obern lediglich den Ausführungsgang begrenzen. Endlich kann sich die Drüse auch
in verschiedener Weise verzweigen (zusammengesetzte schlauch- oder traubenförmige Drüse, s. auch Drüse).
doch finden sich außerdem noch bei den Wiederkäuern
die sogen. Klauendrüsen, bei einigen Raubtieren die Stink- und die Zibetdrüsen, ferner die Moschusdrüse etc. vor.
welche durch die sogen. Schweißporen ausmünden. Besonders stark sind sie in der Achselgrube
entwickelt. Man rechnet etwa zwei Millionen für den ganzen Körper; davon kommen auf 1 qcm am Hals gegen 180, in der Hohlhand
und der Fußsohle je 370, dagegen am Nacken, Rücken und Gesäß je noch nicht 60. Die Talgdrüsen der Hautdrüsen, welche
den Hauttalg oder die Hautschmiere absondern, stehen in enger Beziehung zu den Haaren und fehlen daher auch an den meisten
haarlosen Hautstellen (Sohle, Hohlhand etc.), gänzlich oder nahezu (T in
[* 33]
Fig. 1 im Artikel »Haut«). Sehr groß
sind sie in der Nase, klein dagegen an den Kopfhaaren (s. Haare). Sie sondern keine Flüssigkeit ab, vielmehr lösen sich die
Drüsenzellen selbst los und machen noch innerhalb des Drüsensäckchens eine Umwandlung in eine fettige Masse durch, als
welche sie von den stets nachdrängenden Massen auf die Oberfläche der Haut befördert werden.
im Handel die Körperbedeckungen größerer Tiere (während die von kleinern TierenFelle und Bälge genannt werden)
und zwar die rohen Häute, welche noch dem Gerbeprozeß unterworfen werden sollen.
Diese rohen Häute bilden getrocknet oder durch
Aufstreuen von Salz,
[* 34] Salpeter oder andern fäulniswidrigen Körpern konserviert einen bedeutenden Handelsartikel
(vgl. Leder).
Ordnung der Insekten, umfaßt Kerbtiere mit beißenden
Mundteilen, unbeweglichem Prothorax, vierhäutigen, wenig geäderten Flügeln und vollkommener Metamorphose. Der Körper ist
in der Regel langgestreckt, der Kopf auf dem Rumpfe frei beweglich. Der Hinterleib ist meist vorn ganz schmal
und sitzt mit diesem sogen. Stiel der Brust an. Beim weiblichen Geschlecht endet er mit einem gewöhnlich eingezogenen Legestachel
oder Giftstachel, welcher aus einer äußern sogenannten Stachelrinne, zwei Stachelscheiden und ebenso vielen Stechborsten
zusammengesetzt ist (s. Bienen,
[* 33]
Fig. 2). An den Fühlern der Hautflügler unterscheidet man meist ein großes Basalglied
und 11-12 kürzere Glieder.
[* 39]
Die Mundwerkzeuge (s. Abbild.) sind beißend und zugleich leckend, Oberlippe und Oberkiefer (Mandibeln)
wie bei den Käfern und Geradflüglern gebildet, Unterkiefer (Maxillen) u. Unterlippe dagegen verlängert, zum Lecken eingerichtet,
in der Ruhe häufig knieförmig umgelegt. Bei den Bienen kann ein Teil der Unterlippe, die sogen. Zunge,
die Form eines Saugrüssels annehmen. Die Flügel sind durchsichtig, die vordern beträchtlich größer als die hintern, an
deren Außenrand kleine, übergreifende Häkchen entspringen, die sich an dem untern Rande der Vorderflügel befestigen, so
daß für den Flug eine größere, einheitliche Fläche zu stande kommt.
Doch fehlen auch wohl die Flügel einem der beiden Geschlechter oder bei gesellig lebenden Hautflüglern den Arbeitern. Die
sehr frei beweglichen Beine besitzen fünfgliederige, meist verbreiterte Tarsen. Die Netzaugen sind meist von beträchtlicher
Größe und stoßen beim männlichen Geschlecht fast zusammen; allgemein finden sich drei Einzelaugen (Ocellen).
Das Nervensystem besteht aus einem meist sehr komplizierten Gehirn
[* 40] und einem Bauchstrang mit 7-10 Ganglien.
Der Darm ist gewöhnlich sehr lang, die Anzahl der Nierenschläuche (Malpighischen Gefäße) groß. Dem ausdauernden Flugvermögen
entsprechend, sind die Tracheen
[* 41] sehr entwickelt; ihre Längsstämme bilden blasige Erweiterungen. Wo ein
Giftstachel auftritt, sind fadenförmige oder verästelte Giftdrüsen und eine Giftblase vorhanden. Die Larven sind meist
fußlos und leben entweder parasitisch im Leib von Insekten oder Pflanzen, oder in Bruträumen sowohl von pflanzlichen als
von tierischen Stoffen. Nur die den Schmetterlingsraupen ähnlichen Larven der Blatt- und Holzwespen
[* 42] haben außer den 3 PaarBrustbeinen 6-8 Paar Hinterleibsbeine und leben selbständig von Blättern oder Holz.
[* 43] Die in Bruträumen (Zellen)
[* 33]
^[Abb.: Mundteile der Biene
[* 44] (Anthophora retusa). a Antennen,
[* 45] b Occilen (Nebenaugen), c Mandibel (Oberkiefer), d Maxime (Unterkiefer) mit dem Tastert, e Zunge, f Nebenzunge, beides Teile des Labiums (Unterlippe), g Lippentaster.]
¶
aufwachsenden Larven der Bienen, Wespen etc. werden zum Teil während des Heranwachsens gefüttert. Ihr sackartiger Magen endigt
blind und kommuniziert nicht mit dem Enddarm, so daß eine Absonderung von Exkrementen im Larvenzustand nicht stattfindet.
Zur Verpuppung spinnt die große Mehrzahl der Larven einen meist seidenartigen Kokon, die Puppe aber gleicht
ganz derjenigen der Käfer.
[* 49] - Die äußerlich meist unscheinbaren und oft winzigen Hautflügler zeigen in ihrer Lebensweise die merkwürdigsten
Erscheinungen und besonders eine hohe Entwickelung der intellektuellen Fähigkeiten.
Sehr verschieden äußert sich namentlich die Sorge für die Brut. Die meisten Weibchen suchen nur passende Orte zum Ablegen
der Eier:
[* 50] die Gallwespen durchbrechen die Oberhaut bestimmter Pflanzen und bringen das Ei
[* 51] in das innere Gewebe
[* 52] derselben;
andre legen die Eier
in die Zellen von Bienen, Wespen, Hummeln, wo die ausschlüpfenden Larven entweder von den Bewohnern der Zellen
oder von dem darin angehäuften Proviant leben. In vielen Fällen bauen die weiblichen Hautflügler Wohnungen für ihre Brut inErde, Holz
etc. und zwar für jedes Ei eine Zelle, welche mit tierischen oder pflanzlichen Stoffen als Lebensmitteln für die Larven gefüllt
wird.
Die aus letztern hervorgegangene neue Generation zerstreut sich aber bei einigen Arten nicht, sondern
gründet gemeinsame Galerien und größere Wohnungen, und diese Arten bilden offenbar den Übergang zu jenen, welche in Gesellschaften
mit einer auf Arbeitsteilung gegründeten staatlichen Einrichtung leben, wie Ameisen, zahlreiche Wespen, Hummeln und Honigbienen.
Bei diesen reduziert sich die Zahl der eierlegenden Weibchen; dagegen sind geschlechtlich verkümmerte
Weibchen (Arbeiter) vorhanden, welchen der Bau derWohnungen, die Verteidigung, die Herbeischaffung von Nahrungsmaterial etc.
obliegen. Die Arbeiter sind meist geflügelt, mit verkümmerten Geschlechts- und Begattungsorganen versehen und bei den verschiedenen
Arten mehr oder minder häufig fähig, unbefruchtete, zu Männchen sich entwickelnde Eier zu legen. (Vgl. wegen
der Einzelheiten die Art. Bienen, Wespen etc.)
Die Zahl der bis jetzt bekannten, über die ganze Erde verbreiteten Hautflügler beträgt etwa 15,000; doch ist dies jedenfalls nur
ein geringer Bruchteil der überhaupt existierenden. Man unterscheidet:
2) Hymenoptera aculeata, Weibchen (und Arbeiter) mit einem in den Hinterleib zurückziehbaren Giftstachel
versehen; Männchen meist mit 13-, Weibchen mit 12gliederigen Fühlern; Hinterleib gestielt. Die Weibchen (oder Arbeiter) füttern
meist ihre fuß- und afterlosen Larven selbst und bauen gewöhnlich für sie eigne Nester oder Zellen. Hierher unter andern
die Familien der Grabwespen (Crabronidae), Wespen (Vespidae), Goldwespen (Chrysididae), Bienen (Apidae), zu
welchen auch die Hummeln gehören, und Ameisen (Formicidae).
Vgl. Fabricius, Systema
Piezatorum (Braunschw. 1804);
[* 24] (hierzu Tafel »Hautkrankheiten«) treten sehr häufig
nicht als selbständige Erkrankungen der äußern Körperbedeckung auf, sondern als Teilerscheinung von Allgemeinkrankheiten,
die eventuell auch ohne Beteiligung der Haut verlaufen können. Von solchen Allgemeinkrankheiten sind
zu nennen:
1) Die als akute exanthematische oder Ausschlagkrankheiten bekannten ansteckenden oder wenigstens übertragbaren Fieber, wie
Masern, Scharlach, Ritteln, Pocken, Typhus, Blutfleckenkrankheit und einige Fälle auf rheumatischer Grundlage ruhender, noch wenig
gekannter Ausschlagfieber.
2) Die Syphilis, welche in ihrem Verlauf alle nur möglichen Formen der Hautkrankheiten hervorbringt und so eng mit
der Lehre der Hautkrankheiten verschmolzen ist, daß jeder Spezialarzt für Hautkrankheiten zugleich notwendig
auch Spezialarzt für Syphilis sein muß. Sowohl diese als Symptome aufzufassenden als auch die selbständigen 3) rein örtlichen
Hautkrankheiten bieten eine Fülle von Formen dar, nach welchen der Dermatolog eine große Reihe von Krankheitsbildern
aufstellt, von denen wir die wichtigsten unter besondern Artikeln abgehandelt haben. In Anlehnung an RokitanskysSystem der
allgemeinen Krankheitsprozesse unterscheidet Hebra, dessen epochemachende Arbeiten die Lehre von den Hautkrankheiten (Dermatologie) in neuester
Zeit außerordentlich gefördert haben, zwölf Klassen von Hautkrankheiten, je nachdem zu Grunde liegen: Blutfülle
der Haut oder Blutmangel der Haut, krankhafte Absonderung der Hautschmerdrüsen, Ausschwitzungen, Blutaustretungen, Massenzunahme
oder Massenverminderung, gutartige oder bösartige Neubildungen, Verschwärungen, Nervenkrankheiten, Schmarotzerkrankheiten.
Die einfachen Formen der Hautkrankheiten sind: Der Fleck (macula). Hierzu gehören die Sommersprossen, Leberflecke, die Roseola bei Typhuskranken
und syphilitischen Personen und eine ganze Gruppe von Ausschlagkrankheiten, von denen die bekanntesten,
der Scharlachausschlag und die Masern, in
[* 48]
Fig. 7 und 8 der Tafel abgebildet sind. Während der Scharlachausschlag eine gleichmäßig
rote Färbung von unregelmäßiger Begrenzung bildet, steht die Rötung der Masern durch ihre etwas erhabenen, rundlichen
Flecke schon der zweiten Form, der flachen Quaddel, etwas näher. Diese (pomphus, urtica) kommt in reiner
Form vor beim Nesselausschlag. Etwas größer ist das Tuberculum (Knötchen) oder die Papel (papula), welche außer bei Syphilis
z. B. im Anfang der Pocken beobachtet wird. Das Bläschen (vesicula) wird bei dem Hitzausschlag oder
¶
Schweißfriesel in reinster und kleinster Form gefunden, während die Bläschen, welche in
[* 55]
Fig. 5 der Tafel dargestellt sind,
der Ringflechte (Herpes iris) angehören. Ungleich größer sind die Blasen (bullae), welche beim Hautbrand
[* 55]
(Fig. 2) oder dem
Pemphigus
[* 55]
(Fig. 3) vorkommen; sie enthalten eine wässerige Flüssigkeit und unterscheiden sich dadurch von der
Eiterblase oder Pustel, welche der Akne, dem Ekthyma, der Finne oder dem vorgeschrittenen Pockenausschlag eigen ist.
Eine eigentümliche, oft über den ganzen Körper
verbreitete Wucherung und Verdickung der Oberhaut bezeichnet man als Fischschuppenkrankheit
[* 55]
(Fig. 1). Die vielfach verbreitete
Furcht, daß durch das Vertreiben von Hautkrankheiten schwere innere Krankheiten entständen, ist als durchaus grundlos
erwiesen. Die Hauptheilmittel gegen Hautkrankheiten sind die Bäder und Waschungen in den verschiedensten Formen, die Seifen und die ätzenden
Arzneikörper. In neuerer Zeit werden die Teere und die Karbolsäurepräparate, bei Syphilis und andern hartnäckigen Ausschlägen
die Quecksilber- und Arsenikpräparate, Jod, Leberthran etc. angewendet.
Vgl. Hebra und Kaposi, Lehrbuch der
Hautkrankheiten (2. Aufl., Stuttg. 1872-76, 2 Bde.);
Die Hautkrankheiten der Haustiere sind sehr verschiedener Art. Abgesehen von den einfachen Verwundungen und Quetschungen, gehören zu denselben:
die Mauke, die Druckschäden im Genick, am Widerrist und an der Brust bei Pferden, ferner das Hautjucken (Prurigo);
Die bei Pferden,
Rindern und Hunden oft vorkommenden bläschen- und knötchenförmigen Hautausschläge werden als »Ekzem« zusammengefaßt. Ihre
spezielle Ätiologie ist noch nicht genügend erforscht.
(Callus cutis, Tysus), eine hornartige Verdickung und Verhärtung der Oberhaut, die durch anhaltenden Druck
entsteht, meist flach bleibt und dann von selbst vergeht, wenn der Druck aufhört, zuweilen eine Länge von 5-8 cm erreicht
(Hornauswuchs, Hauthorn) und dann am besten nach vorausgegangener Erweichung durch Seifenbäder
mit dem
Messer
[* 61] abgetragen wird.
die verhärteten, zur Stütze des Körpers und zum Ansatz für die Muskeln dienenden Teile der Haut mancher
Tiere. Besonders entwickelt ist es bei den Arthropoden oder Gliederfüßlern (s. d.), also bei Insekten, Krebsen etc.;
hier wird es von Chitin gebildet und stellt ein hartes, aber meist elastisches Rohr dar, in welchem sich sämtliche Weichteile
mit Einschluß der eigentlichen Hautschicht befinden. Auch bei Wirbeltieren ist es vorhanden, besteht aber hier aus Verkalkungen
der Lederhaut teils in Form von Schuppen, teils in der von größern Knochentafeln (Hautknochen). Letztere
sind insofern von besonderer Wichtigkeit, als sie einen Teil des knöchernen Schädels ausmachen. Zu einem Panzer wird das
Hautskelett bei den Schildkröten,
[* 62] Gürteltieren etc.
(Hautschmiere, Hautsalbe, Sebum cutaneum), das Sekret der in der äußern Haut gelegenen Talgdrüsen. Er bildet
eine schmierige, halbflüssige Masse, welche Fette, Fettsäuren, Cholesterin, Eiweiß und Salze enthält.
Der Hauttalg verleiht zunächst den Haaren einen fettigen Überzug. Außerdem verbreitet er sich bei seiner in der Körperwärme
sehr weichen, halbflüssigen Beschaffenheit über die ganze Oberfläche der Epidermis. Er scheint keine andre Bestimmung zu
haben, als die hygroskopische Beschaffenheit der Hornschicht der Epidermis und der Haare, welche diese nach
Befreiung von dem fettigen Überzug in ziemlich hohem Grad besitzen, zu verringern und dadurch sowohl der Durchfeuchtung dieser
Organe als einer stärkern Verdunstung durch die Hornschicht und Austrocknung der tiefern Epidermisschicht und der Lederhaut
zu widerstehen.
die freiwillige Abstreifung der Haut, besonders wenn dieselbe dabei ihren Zusammenhang
bewahrt. Häutung tritt bei vielen Tieren periodisch (z. B. alljährlich oder allmonatlich) ein und kennzeichnet meist bestimmte
Wachstums- und Entwickelungsstufen; oft steht sie auch mit wichtigen Lebensabschnitten in Verbindung, wie bei der Metamorphose
der Insekten. Mauserung (s. d.) und Haarwechsel der höhern Tiere und die beständige oder periodische Abschuppung
der Oberhaut sind analoge Vorgänge.
Die Gliederfüßler (Krebse, Insekten, Spinnen etc.) werfen bei der Häutung nur die äußerste Hautschicht, nämlich die
Chitinlage, ab; da sich aber die letztere bis weit in den Vorder- und Hinterdarm sowie in die Kauwerkzeuge und vielfach auch
in die Ausführgänge der Geschlechtsorgane und Drüsen erstreckt, so ist der Vorgang für das Tier ein
sehr anstrengender und häufig lebensgefährlicher. Nach der Ablösung der alten, verhältnismäßig harten Chitinschicht
kommt die darunter neugebildete zum Vorschein und erhärtet erst allmählich, so daß in der Zwischenzeit die noch weichen
Tiere (Flußkrebse in diesem Stadium heißen deswegen Butterkrebse) oft andern zur Beute fallen.