Auch gab er die spätern
Auflagen von dessen
»Lehrbuch für
Jäger« und die »Jahresberichte über die Fortschritte der
Forstwissenschaft und der forstlichen Naturkunde«
(1836-37) heraus.
Als im
Dezember 1868 die liberale
Partei unter
Gladstone wieder ans
Ruder kam, wurde er als Generalpostmeister Mitglied des
Kabinetts;
seinen Parlamentssitz vertauschte er mit dem für
NewRadnor.
Später übernahm er das
Amt des Obersekretärs
für
Irland, resignierte aber Anfang 1874, als die von
Gladstone vorgenommene Parlamentsauflösung eine konservative
Majorität
ergab. Die nun in die
Opposition verwiesene liberale
Minorität des
Unterhauses wurde in der ersten
Session des neuen
Parlaments
noch von
Gladstone selbst geführt; als dieser aber die Führerschaft niederlegte, wurde Hartington von
einer Versammlung der liberalen Parlamentsmitglieder zu
London
[* 15] durch einstimmigen Beschluß an die
Spitze derPartei gestellt.
Obwohl er innerhalb derselben eine gemäßigte
Richtung vertrat, erwarb er sich doch immer mehr die Zufriedenheit seiner Parteigenossen
und verstand es, auch mit dem leidenschaftlichen und radikalern
Gladstone in gutem Einvernehmen zu bleiben.
Er wurde 1878 zum
Lord-Rektor der
UniversitätEdinburg
[* 16] erwählt. Bei den
Neuwahlen im Frühjahr 1880 gewann er der liberalen
Partei den Sitz in Ostlancashire. Nach dem
SturzBeaconsfields übernahm er im Gladstoneschen
Ministerium das Staatssekretariat
für
Indien, das er im
Dezember 1882 mit dem des
Kriegs vertauschte, und trat im Juni 1885 mit
Gladstone
zurück. Als aber nach den
Neuwahlen für das
ParlamentGladstone für die
Verleihung von Homerule an
Irland eintrat, trennte
sich Hartington von ihm, nahm keinen Sitz in dessen drittem
Kabinett
(Februar 1886) an und stellte sich an die
Spitze der liberalen
Unionisten, welche
Gladstones irische
Pläne vereitelten.
(spr. hártlpuhl),Seestadt in der engl.
GrafschaftDurham, besteht aus dem eigentlichen Hartlepool, auf steiler
Halbinsel, und dem jenseit der ausgedehntenDocks liegenden
West Hartlepool, mit zusammen (1881) 40,850 Einw. Hartlepool hat
Schiff- und Maschinenbau, ist aber vorwiegend Handelsstadt.
Zum
Hafen gehören (1885) 250 Seeschiffe von 211,417
Ton. und 95 Fischerboote.
Wert derAusfuhr (meist
Baumwoll-, Eisenwaren,
Kohlen) 1885: 1,149,808 Pfd. Sterl., der Einfuhr 1,671,825 Pfd. Sterl.
An der Meeresküste finden sich merkwürdigeHöhlen. Hartlepool ist Sitz eines deutschen
Konsuls.
zurückführt, physiologisch dadurch zu begründen gesucht, daß er jene Eindrücke durch Gehirnschwingungen, die Verknüpfung
derselben aber durch Association von Gehirnschwingungen veranlaßt sein läßt, ohne jedoch (wie allerdings sein Nachfolger
und HerausgeberPriestley [1775] gethan hat) die erstern mit den letztern für identisch zu erklären. Empfindung und Muskelbewegung
werden seiner Lehre
[* 19] zufolge durch eine schwingende (zitternde) Bewegung der Nerven
[* 20] verursacht, welche sich
in das Gehirn
[* 21] fortpflanzt und dadurch in diesem letztern eine Veränderung (Schwingung)
[* 22] erzeugt, welcher ihrerseits eine Veränderung
im Bewußtsein (Vorstellung) entspricht.
Durch die häufige Wiederholung ähnlicher Schwingungen im Gehirn entsteht in diesem eine Disposition (Leichtigkeit), dieselbe
Schwingung und dadurch die derselben entsprechende Vorstellung hervorzurufen, worauf das Gedächtnis, und
ebenso durch die Wiederholung der nämlichen Bewegung eine Geneigtheit des Gehirns, die mit einer gewissen Vorstellung associierte
Muskelempfindung und durch diese die entsprechende Muskelbewegung zu erzeugen, worauf die Fertigkeit beruht, Konsequenz dieser
Gebundenheit der künftigen durch das ursprüngliche Verbundensein vorangegangener Zustände ist daher
allerdings (wie bei Locke) Determinismus, keineswegs aber (wie bei Priestley) Materialismus, da die Vorstellung (das Psychische)
zwar durch die Gehirnschwingung (das Physische) veranlaßt, nicht aber mit dieser notwendig dasselbe ist. Hartley wurde durch seine
(physiologische) Lehre von den Nervenschwingungen der Vorgänger der neuern Nervenphysiologie, welche die Gesetze der
physikalischen Wellenlehre auch auf die Nervenvorgänge ausdehnt, war aber selbst so weit entfernt, aus derselben für die
Psychologie materialistische Konsequenzen zu ziehen, daß er daneben am Spiritualismus festhielt und im Geiste des Deismus seiner
Zeit den Glauben an Gott und die Unsterblichkeit der Seele behauptete.
zinnhaltiges Eisen,
[* 31] öfters mit geringen Mengen von Kupfer,
[* 32] Wismut etc., welches sich beim Verschmelzen eisenhaltiger
Zinnerze in Schachtöfen auf deren Sohle und im Herd ansetzt oder beim Seigern von eisenhaltigem Zinn zurückbleibt.
1) geistlicher Dichter des 12. Jahrh., der sich mit Rücksicht auf
seine Sündhaftigkeit »den Armen« nennt, verfaßte eine gereimte »Rede vom Glauben«, eine erweiternde Paraphrase des Credo. In dem
rein didaktischen Teil hat er Legenden, wie die von Theophilus, eingeflochten, welche er als Belege seiner
Mahnungen zur Buße benutzte. SeinerSprache
[* 33] nach war
er in Mitteldeutschland zu Hause. Eine Ausgabe lieferte Maßmann in den »Gedichten
des 12. Jahrhunderts« (Quedlinb. 1837).
Vgl. Reißenberger, Über Hartmanns Rede vom Glauben (Leipz. 1871).
Nach dem zweiten PariserFrieden 1815 verließ er den französischen Dienst, und trat 1816 in das bayrische 10. Infanterieregiment. 1818 ward
er in das topographische Büreau kommandiert, 1820 unternahm er zum Studium militärischer Bildungsanstalten
eine Reise durch die Schweiz,
[* 36] Rheinpreußen, Frankreich und Oberitalien.
[* 37] 1822 wurde er zum Pionierkorps, 1824 zum Generalstab
versetzt, 1827 aber als Hauptmann in das Kriegsministerium kommandiert. 1838 ward er zum Major, 1842 zum Adjutanten des KronprinzenMaximilian, 1848 zum königlichen Flügeladjutanten und 1849 zum Generalmajor und Brigadekommandeur ernannt. 1854 besuchte
er Frankreich, namentlich Paris
[* 38] und das Lager
[* 39] von Boulogne, und studierte die Einrichtungen der Armee sowie das Fortifikationssystem
von Paris und der Ostgrenze.
3) JohannPeter Emilius, dän. Komponist, geb. zu Kopenhagen
[* 45] als Sohn einer deutschen Musikerfamilie, erhielt den
ersten Musikunterricht von seinem Vater, seine weitere Ausbildung aber durch Weyse (s. d.), widmete sich
dann dem Studium der Rechte und bekleidete zeitweilig auch ein
¶
mehr
Staatsamt, bis er sich in den 30er Jahren ausschließlich der Musik zuwandte. Nachdem er schon früher als Organist an der Kopenhagener
Garnisonkirche thätig gewesen war, debütierte er 1832 als Komponist mit der Oper »Ravnen«, der in den nächsten Jahren noch
die Opern: »Liden Kirstin« (Text von Andersen) und »Corsarerne« (Text von Herz),
ferner die Ballette: »Valkyrien«,
»Thrymskviden« und »Et Folkesagn«,
endlich die Vokalwerke: »Dryadens Bryllup«, »Undine«, »I Provence«, »Syvsoverdag«, »Sulamith og Salomon« folgten. Auch schrieb
er die Musik zu mehreren DramenÖhlenschlägers, drei Melodramen, darunter »Guldhornene« (Text von Öhlenschläger), Symphonien,
Klavier- und Gesangstücke. Fast alle Arbeiten Hartmanns zeichnen sich durch künstlerischen Ernst, dramatisches
Leben und namentlich durch nationales Kolorit aus und haben demzufolge im Vaterland des Künstlers reichen Beifall gefunden.
4) Richard, Industrieller, geb. zu Barr bei Straßburg,
[* 47] lernte als Zeugschmied und trat 1830 bei Haubold, dem Begründer
der Chemnitzer Maschinenindustrie, als Gehilfe in Arbeit. Im J. 1837 machte er sich selbständig und begann
mit nur drei Arbeitern den Bau von Baumwollspinnmaschinen. Durch die Erfindung und Ausführung der »Continue«, einer Vorspinnvorrichtung
für Streichgarnspinnerei, gewann seine Fabrik einen wesentlichen Aufschwung; nun richtete er auch Eisen- und Metallgießerei
ein und baute Dampfmaschinen
[* 48] und Dampfkessel.
[* 49] 1847-48 errichtete er eine Werkstätte für Lokomotiven- und
Tenderbau, und 1858 vollendete er die 100. Lokomotive.
[* 50]
Seine Gewandtheit und gediegene Bildung veranlaßten von da an seine häufige Verwendung zu Geschäften
diplomatischer Natur. 1850 ward er nach Schleswig-Holstein
[* 60] gesandt, später nach Österreich und Sachsen. Ende 1850 ward er Generalstabsoffizier
bei dem um Kreuznach
[* 61] konzentrierten Korps, bald darauf Generalstabsoffizier Wrangels und trat nach vierjährigem Dienst im Generalstab
wieder in die Truppe ein. Er stand bei dem 3. Ulanen-, dem Gardekürassier- und dem 2. Dragonerregiment,
welch letzteres er, zuletzt als Oberstleutnant, kommandierte. 1857 ward als Chef der Abteilung für Armeeangelegenheiten ins
Kriegsministerium berufen und bearbeitete die Pläne für die Reorganisation der Armee, die er auch als Regierungskommissar
im Landtag vertrat. 1860 ward er Generalstabschef des 6. Armeekorps, dann Oberst und 1863 Kommandeur der 9. Kavalleriebrigade,
als welcher er während des polnischen Aufstandes im Winter 1863/64 ein ausgedehntes Kommando an der Grenze befehligte. 1865 ward
er Generalmajor und erster Kommandant von Koblenz.
[* 62] 1866 kommandierte er eine Kavalleriedivision und nahm an den Gefechten bei
Zwittau, Tobitschau und Rokeinitz wesentlichen Anteil.
in Böhmen,
[* 72] studierte zu Prag
[* 73] und Wien,
[* 74] bereiste 1842 Italien,
[* 75] die Schweiz und Süddeutschland und übernahm nach seiner Rückkehr
eine Erzieherstelle in Wien, verließ aber 1844 Österreich, um seine erste Gedichtsammlung: »Kelch und Schwert« (Leipz. 1845, 3. Aufl.
1851), herausgeben zu können. Dieselbe zeichnete sich durch Schwung der Phantasie, Wärme,
[* 76] der Empfindung
und lebendige Sprache aus, gehörte übrigens jener tendenziösen Poesie an, welche vor 1848 in Deutschland und namentlich in
Deutsch-Österreich in höchster Geltung stand. Nach dem Erscheinen von »Kelch und Schwert« hielt sich eine Zeitlang in Brüssel
[* 77] auf, kehrte dann nach Deutschland zurück, veröffentlichte seine »Neuern Gedichte« (Leipz.
1847) und wagte sich sogar in die Heimat.
Hier in Kriminaluntersuchung genommen, ward er durch die Märzereignisse 1848 befreit, trat zu Prag an die Spitze der deutschen
Partei und wurde von dem böhmischen Wahlbezirk Leitmeritz ins deutsche Parlament gewählt, wo er der entschiedenen Linken angehörte.
Damals erschien seine »Reimchronik des PfaffenMauritius« (Frankf. 1849, 5 Hefte; neue Ausg., Stuttg.
1874), im heinesierenden Chronikenstil gehaltene satirische Fresken aus der Paulskirche, welche als Silhouettensammlung der
damaligen parlamentarischen Celebritäten von Interesse sind.
Während des russisch-türkischen Kriegs befand er sich als Korrespondent der »KölnischenZeitung« auf dem Kriegsschauplatz,
mußte dann aber aus Gesundheitsrücksichten die Krim
[* 79] verlassen. Aus Konstantinopel
[* 80] im Oktober 1854 ausgewiesen, begab er sich
wieder nach Frankreich und ließ sich 1860 in Genf
[* 81] nieder, wo er an verschiedenen höhern Bildungsanstalten
in der deutschen Sprache und Litteratur unterrichtete. 1863 siedelte er von Genf
nach Stuttgart, 1868 nach Wien über, wo er nach
längern Leiden
[* 82] starb. Seit den ersten Jahren seines Flüchtlingstums trat bei eine bemerkenswerte Klärung seiner
poetischen Phantasie und ein erfolgreiches Ringen nach künstlerischer Reife ein. Seinem auf böhmischem
Lokalgrund mit epischem Behagen ausgeführten Roman »Der Krieg um den Wald« (Frankf. 1850, neue Ausg. 1866) folgten das idyllische
Epos »Adam und Eva« (Leipz. 1851; neue Ausg., Stuttg.
1866),
das lebensvoll und reich an höchst anmutigen Partien ist;
MitL.Pfau übertrug er »BretonischeVolkslieder« (Köln
[* 84] 1859) und schuf einen Operntext: »Die Katakomben«, welchen F. Hiller komponierte. Seit seiner Übersiedelung
nach Stuttgart veröffentlichte Hartmann sehr zahlreiche
Novellen, die in den »Novellen« (Hamb. 1863, 3 Bde.)
und der Sammlung »Nach der Natur« (Stuttg. 1866, 3 Bde.)
vereinigt wurden, aber ebenso wie »Die letzten Tage eines Königs« (das. 1866, 2. Aufl. 1867) u. a.
eine Abnahme der geistigen Frische verrieten. Seine »Gesammelten Schriften« erschienen zu Stuttgart 1873-74 in 10 Bänden, die
Gedichte in »Neuer Auswahl« das. 1874.
Vgl. Ziel, Moritz ein litterarischer Essay (in »Unsere Zeit«, Jahrg.
1872).
11) Emil, dän. Komponist, Sohn von Hartmann 3), geb. zu Kopenhagen, erhielt seine Ausbildung durch
seinen Vater und seinen SchwagerNiels W. Gade, bezog dann behufs wissenschaftlicher Studien die Universität, wandte sich jedoch
nach Absolvierung derselben ganz der Musik zu und brachte bereits Ende der 50er Jahre mehrere dramatische Arbeiten mit Erfolg
am königlichen Hoftheater zur Aufführung. 1860 unternahm er, mit einem Stipendium versehen, eine Studienreise,
die ihn unter anderm auch für längere Zeit nach Leipzig führte. Nach Kopenhagen zurückgekehrt, wirkte er von 1860
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Die Aufhebung des Wollens durch das letztere erfolgt universell, nicht (wie bei Schopenhauer) individuell; nicht als Erlösung
des einzelnen Menschen (etwa durch Selbstmord), sondern der ganzen Erscheinungswelt von der Qual des Daseins. Die pessimistische
Ansicht von der »Unseligkeit« (dem Überschuß der Unlust über die
Lust) in der Welt hat daher nicht den Quietismus, die »feige persönliche Entsagung und Zurückziehung«,
die »Verneinung der Welt« (wie bei Schopenhauer),
sondern vielmehr »volle Hingabe der Persönlichkeit an den Weltprozeß um
seines Ziels, der allgemeinen Welterlösung, willen«, also die positive »Bejahung
des Willens zum Leben«, statt der »Entzweiung« die »Versöhnung« mit dem Leben zur Folge. In dieser nachdrücklichen
Abweisung beschaulicher Thatlosigkeit liegt ein ebenso anerkennenswerter Fortschritt dieser Philosophie über Schopenhauer hinaus
wie in der Verwendung der angeblichen Thatsachen des Instinkts, des Hellsehens, der Naturheilkraft und andrer zweifelhafter
Erscheinungen, welche im besten Fall ein Rätsel für ein andres setzen, als ebenso vieler empirischer Beweise
für die Existenz des »Unbewußten« eine bedenkliche Verwandtschaft mit der einstigen Schellingschen Naturphilosophie.
in einem zweiten, systematischen Teil: »Die Religion des Geistes« (das. 1882),
d. h. das religiöse
Bewußtsein auf der Stufe des konkreten Monismus und seiner Immanenzlehre. Sein viertes Hauptwerk behandelt
die »Ästhetik« und zwar im ersten Teil »Die deutsche Ästhetik seit Kant« (Berl. 1886),
im zweiten Teil »Die Philosophie des
Schönen« (das. 1887). Die übrigen Schriften Hartmanns sind: »Über die dialektische Methode« (Berl. 1868);
13) Helene, geborne Schneeberger, Schauspielerin, geb. zu Mannheim,
[* 98] betrat hier 1860 die Bühne
und gehörte dem Nationaltheater ihrer Vaterstadt als jugendliche Liebhaberin bis 1864 an, in welchem Jahr sie Mitglied des
Hamburger Thaliatheaters wurde, nachdem sie bereits im Mai 1863 daselbst erfolgreich gastiert hatte. Eine Naive ersten
Ranges, erweckte sie LaubesAufmerksamkeit, der sie 1865 zu einem Gastspiel am
¶
mehr
Burgtheater inWien einlud und 1867 für dasselbe engagierte. Seit 1868 Gattin des Hofschauspielers und RegisseursErnst Hartmann (geb.
erhielt sie 1870 die Ernennung zur wirklichen Hofschauspielerin. Frau Hartmann spielt mit vollendeter Naturwahrheit und besitzt,
wie Laube ihr nachrühmte, die gewinnende Natürlichkeit eines unbefangenen, fröhlichen Wesens, das echt
empfindet und diese Empfindung einfach ausdrückt. Davon legen besonders Zeugnis ab ihr Lorle (»Dorf und Stadt«),
vonAue (Owe), mittelhochd. Dichter, um 1170 aus einem edlen Geschlecht in Schwaben geboren, war Dienstmann der
Herren von Aue und nahm teil am Kreuzzug von 1197 (oder schon 1189?). Über seine weitern Schicksale ist nichts bekannt. Gottfried von Straßburg
erwähnt ihn in seinem um 1210 gedichteten »Tristan« noch als Lebenden; Heinrich von dem Türlin beklagt ihn in der »Krone« (um 1220 gedichtet)
als einen Toten. Unter Hartmanns erzählenden Dichtungen ist »Erec« (hrsg. von M.
Haupt, Leipz. 1839, 2. Ausg. 1871; neuhochd. von Fistes, 2. Aufl.,
Halle
[* 100] 1855) am frühsten (bald nach 1190) gedichtet.
Dann kommt dem Alter nach »Gregorius vom Steine«, eine nach französischem Vorbild bearbeitete Legende (hrsg. von Lachmann, Berl.
1838; von Paul, Halle 1873 und 1882; übersetzt von Fistes, 2. Aufl., das.
1855; von Pannier, Leipz. 1883),
»Erec« und »Iwein« gehören dem Sagenkreis vom König Artus an, und beiden liegen französische Gedichte
von Chrétien de Troyes zu Grunde. Als Erzähler zeichnet sich Hartmann durch freie, natürliche Bewegung der Rede sowie Gewandtheit
und Anmut des Vortrags aus. Seine frischen und lebendigen »Lieder« finden sich in »Des Minnesangs Frühling« von Lachmann und
Haupt (3. Aufl., Leipz. 1882); dazu kommen
noch zwei »Büchlein«, poetische Liebesbriefe, die in liebenswürdiger
Naivität einen Wortkampf zwischen Leib und Herz darstellen (abgedruckt in HauptsAusgabe des »ArmenHeinrich«).
Eine kritische Gesamtausgabe der DichtungenHartmanns lieferte neuerdings Fedor Bech (Leipz. 1866-1869, 3 Bde.; 2. Aufl.
1870-73).
auch bei Dummkoller findet sich Hartmäuligkeit in der Regel. Starker,
schwerer Kopf und breite, stumpfe Laden lassen auf das Vorhandensein der Hartmäuligkeit schließen.