(in den ältesten
Urkunden Gotegewe, später Gotaha genannt) kommt zuerst um 930 vor als ein Dorf, das zum
StiftHersfeld
[* 10] gehörte
und durch dessen
Abt Gothard (nachherigen Schutzheiligen von Goth) mit
Mauern umgeben wurde.
Später kam es
in
Besitz der
Landgrafen von
Thüringen, welche daselbst eine
Kemnate erbauten, aus welcher das feste
Schloß Grimmenstein entstand.
Um 1200 wird Goth zuerst als Stadt genannt, deren Wassermangel
Landgraf Balthasar 1350 abhalf, indem
er den Leinekanal nach Goth leiten
ließ.
Ernst II. (1772-1804) räumte die alten Festungswerke um Goth weg und ersetzte sie durch
Anlagen. Mit dem Aussterben dieser
Linie
(1825) kam an
Koburg.
[* 14] In Goth blühte im 18. Jahrh. unterEkhofs Leitung und der Mitwirkung von
Böck,
Iffland,
Beck etc. bis 1779 die
Schauspielkunst, während neuerdings durch A.
Petermann (bis 1878
Leiter der geographischen Anstalt von
J. ^[Justus]
Perthes) ein
Mittelpunkt für die geographischen
Wissenschaften auf der ganzen
Erde geworden ist.
Vgl.
Beck, Geschichte
der Stadt Goth (Gotha
[* 15] 1870);
Kühne, Beiträge zur Geschichte der
Entwickelung der sozialen Zustände der
Stadt und des Herzogtums Goth (das. 1862).
Sie setzte auf dem
ErfurterParlament, das eröffnet wurde, 17. April die
Annahme der vorgelegten
unionistischen
Verfassung durch; als das
Parlament indes 29. April vertagt und nicht wieder zusammenberufen wurde, auch die preußisch-deutsche
Union scheiterte, verlor die Bezeichnung Gothaer ihren ursprünglichen
Sinn, da sie keine parlamentarische
Partei mehr bedeutete.
Man nannte indes seitdem diejenigen Mitglieder der verschiedenen deutschen
Landtage so, welche einem gemäßigten
Liberalismus huldigten und für
Deutschland
[* 17] eine bundesstaatliche
Verfassung mit einem
Parlament und dem
PräsidiumPreußens
[* 18] unter Ausschluß
Österreichs, also das sogen. Kleindeutschland, erstrebten.
Durch behagliche Wohlhabenheit und eine vielseitige, wenn schon nur mühsam erworbene und darum beschränkte
Bildung dazu befähigt, lebte Goethes Vater als privatisierender Jurist in seinem Haus am Frankfurter Hirschgraben (gegenwärtig
im Besitz des FreienDeutschenHochstifts), das er mit den Erinnerungen und Sammlungen von seinen Reisen schmückte und nach und
nach mit Naturalien- und Kunstsammlungen, einer kleinen Gemäldegalerie zeitgenössischer Meister, einer
bedeutenden Büchersammlung und zahlreichen zum Teil wertvollen Merkwürdigkeiten ausstattete.
Die Lebensführung des Goetheschen Hauses hielt zwischen streng bürgerlicher Einfachheit und einer gewissen patrizischen
Fülle eine glückliche Mitte. Goethes Vater, kalt, ernst, ja pedantisch und steif, erhob sich doch durch seine furchtlose
Männlichkeit und energische Wahrheitsliebe wie durch seinen unermüdlichen Bildungsdrang über die Masse
der Reichsstädter. In seinem Haus gemessen, ordnungsliebend und gebieterisch, unterschied er sich wesentlich vom heitern,
muntern Naturell und der warmen Herzlichkeit seiner Gattin, deren Frische und unverkünstelte naive Tüchtigkeit in spätern
Tagen das Entzücken weiter Kreise
[* 24] werden sollte. Goethe bezeichnet in den bekannten Versen:
den beinahe gleichmäßigen Anteil, den Anlage und Wesen seiner Eltern auf ihn ausgeübt, obschon während seiner Jugend der
Einfluß seiner Mutter überwiegend war. Die erste Jugend Goethes verfloß in Zuständen und Verhältnissen,
welche die Phantasie des Knaben früh anregten und ein schnelles Reifen seiner geistigen Anlagen förderten. Trug dazu das Vaterhaus
mit seinen Sammlungen und Büchern, die altertümliche Vaterstadt mit ihren reichsstädtischen Erinnerungen, ihren Messen und
der Lebhaftigkeit ihres Verkehrs bei, so gesellten sich seit 1757, seit dem Ausbruch des Siebenjährigen
Kriegs, reiche und wechselnde Welteindrücke hinzu.
Derselbe führte zu Parteiungen innerhalb der Familie, welche bis dahin Goethes Welt gewesen. Der
Großvater, SchultheißTextor,
war mit dem größern Teil seiner Familie österreichisch, Goethes Vater mit seinem Haus preußisch oder, wie es »Wahrheit und
Dichtung« bezeichnend ausdrückt, »Fritzisch« gesinnt. Als Frankfurt im Januar 1759 von den BundesgenossenMaria Theresias, den Franzosen, überrumpelt und für mehrere Jahre militärisch besetzt ward, geriet Goethes Vater in wachsende
Verstimmung und Erbitterung, welche sich bis zu leidenschaftlichen Ausbrüchen gegen den im Goetheschen Haus einquartierten
Königsleutnant Grafen Thorane (Thoranc) steigerten und nur durch die Dazwischenkunft von Goethes Mutter
ausgeglichen werden konnten.
Darüber litt der Unterricht, den Goethes Vater seinen Kindern in der richtigen Überzeugung von der Unzulänglichkeit des damaligen
Schulwesens teils selbst erteilte, teils durch Privatlehrer erteilen ließ, empfindlich. Soweit derselbe auf eine frühe
sprachliche Vielseitigkeit gerichtet gewesen war, erreichte er wenigstens durch die Fertigkeit im Französischen,
die der junge Wolfgang während der französischen OkkupationFrankfurts und hauptsächlich beim Besuch der französischen Bühne
erwarb, einigermaßen seinen Zweck. Da Graf Thorane als leidenschaftlicher Kunstfreund von den dem Goetheschen Haus befreundeten
Frankfurter und Darmstädter Malern eine Reihe von Gemälden anfertigen ließ, fand der aufgeweckte Knabe auch Gelegenheit, seinen
Kunstsinn zu üben und zu stärken.
BeimUnterricht seines Vaters, der seit 1761 ernstlich wieder aufgenommen wurde, waltete im Gegensatz zum bloßen Gedächtnisunterricht
damaliger Zeit die Methode vor, Verstand und Urteilskraft zu wecken und zu schärfen. Über Anekdoten und Fakta, die ihm diktiert
wurden, mußte er Gespräche und moralische Betrachtungen abfassen. Ward dadurch sowie durch den beinahe
ausschließlichen Umgang mit Erwachsenen eine gewisse Altklugheit in dem jugendlichen Goethe geweckt, so schloß dieselbe große
Liebenswürdigkeit und anmutige Beweglichkeit seines Wesens nicht aus.
Die Richtung auf phantasievolle Darstellung und lebendiges Erfassen der Außenwelt, die Verliebtheit in die Beschränkung realer
Zustände, wie es Goethe wohl später bezeichnete, tritt uns bereits aus erhaltenen Aufsätzen seiner Schülerjahre
entgegen; poetische Versuche in verschiedenen Sprachen gehörten zu seinen Stilübungen. Ein französisches Stück, ein Roman inBriefen einiger Geschwister, die über die Erde zerstreut sind und in verschiedenen Sprachen miteinander korrespondieren, ein
Epos, »Joseph«, in Prosa (nach dem Muster des Moserschen »Daniel in der Löwengrube« und andrer zeitgenössischer
Werke), Gedichte nach allen möglichen Dichtern zeugten für den frühen Drang poetischer Hervorbringung.
Die Neigung aber, im Leben selbst Poesie zu suchen, brachte dem 15jährigen die erste ernste Gefahr. Durch gelegentlichen fröhlichen
Umgang mit jungen Männern, die unterhalb seiner Lebenskreise standen, ward er zu heimlichen Gelagen und
nächtlichen Ausflügen verleitet, die ihn für eine gewisse Einförmigkeit der häuslichen Existenz entschädigten und um
so mehr fesselten, als dabei eine frühe Liebesneigung ins Spiel kam. Gretchen, die Schwester eines der neugefundenen Kameraden,
ergriff ihn mit ihren Reizen und ließ ihn das zum Teil plumpe, zum Teil bedenkliche Treiben ihrer Umgebungen
übersehen. IhrenNamen hielt der Dichter im frühsten Entwurf und in der spätern Ausführung der Faustdichtung fest, ihr Bild
ward ihm getrübt durch den Ausgang dieser ersten Liebe. Mitten in den Festen der Krönung¶
mehr
Josephs II. zum römischen König wurde die Entdeckung gemacht, daß einige der Teilnehmer jener fröhlichen Gelage sich bedenklicher
Vergehen, ja Verbrechen schuldig gemacht. Goethe, der eben zugleich im großen Eindruck einer bunt bewegten Welt, wie ihn die Vaterstadt
in den Krönungstagen bot, und im Glück seiner knabenhaften Leidenschaft geschwelgt hatte, sah sich in
eine Privatuntersuchung verwickelt, die zwar ehrenvoll und glücklich genug für ihn endete, ihm aber doch den ersten Bruch
mit seiner arglos vertrauenden Naturanlage zurückließ. Über seinen Liebeskummer half ihm das Gefühl verletzten Stolzes rasch
hinweg, da das hübsche Gretchen in der vorerwähnten Untersuchung geäußert hatte, sie habe in Goethe nur
ein Kind gesehen.
Goethe nahm nach dieser frühen Katastrophe seines Lebens die Studien, welche ihn zur Universität führen sollten, um so eifriger
wieder auf, als ihm Frankfurt momentan verleidet war. Goethes Vater, welcher seinen Entschluß, als Privatmann »zwischen seinen
Brandmauern ein einsames Leben hinzubringen«, konsequent durchführte, empfand gleichwohl zuzeiten die
volle Schwere dieses Entschlusses und war entschlossen, den ganzen Einfluß seiner Verbindungen und seines Wohlstandes aufzubieten,
um den Sohn, dessen glänzende Begabung er von früh auf erkannte, einer glücklichern Existenz entgegenzuführen.
Der erste Eindruck des »kleinen Paris«
[* 28] war ein günstiger; die neue Unabhängigkeit und die frohesten Zukunftshoffnungen ließen
Goethe den Entschluß fassen, sich selbst hier in Leipzig vom juristischen Studium zum litterarisch-philologischen zu wenden. Daß
er diesen mit seinen innersten Neigungen so sehr übereinstimmenden Entschluß auf das bloße Zureden
des HofratsBöhme, eines Juristen der alten Schule, wieder aufgab, ist besonders charakteristisch für die Nachgiebigkeit äußern
Umständen und Verhältnissen gegenüber, welche Goethe sein Leben hindurch bewährte, und die sich mit der merkwürdigen Festigkeit,
[* 29] ja mit energischem Trotz in der Behauptung seines innern Lebens und dessen, was ihm persönliche Notwendigkeit
dünkte, so wundersam paart.
Der junge Student mochte ahnen, daß seine Entwickelung in jedem Sinn von der äußern Wahl des Studiums unabhängig sei. Im übrigen
sah es mit seinen Studien bedenklich aus. Seine allgemeine Bildung war, der Dürftigkeit der damaligen Universitätsvorträge
gegenüber, zu weit vorgeschritten, nur Gellert vermochte ihn in seinem Praktikum für deutsche Stilistik
einige Zeit hindurch zu fesseln; gegen die schulmäßige Logik und Philosophie empfand er eine unüberwindliche Abneigung,
und selbst in die Anfänge der Rechtswissenschaft hatte ihn der Vater daheim so weit eingeführt, daß ihm die juristischen
Kollegien langweilig und unfruchtbar erschienen.
Inzwischen ward auch die harmlose Freude an seinem poetischen Talent und der unausgesetzten Übung desselben
in ähnlicher Weise verleidet wie sein bequemer, bildlicher Ausdrücke voller oberdeutscher Dialekt und seine solide, aber unmodische
von Frankfurt mitgebrachte Garderobe. Die Leipziger gute Gesellschaft wußte ihn
zwar nicht von der alleinigen Vortrefflichkeit
der meißnischen Mundart zu überzeugen; aber sie bewog ihn, seine Kleidung gegen eine modische umzutauschen,
und brachte ihm die empfindliche Überzeugung von der Wertlosigkeit seiner seitherigen poetischen Bestrebungen so entschieden
bei, daß er »Poesie und Prosa, Pläne, Skizzen und Entwürfe sämtlich zugleich auf dem Küchenherd verbrannte«. Goethe schaffte
indessen raschen Ersatz für die verbrannten Gedichte: die Eindrücke und kleinen Erfahrungen des unbekümmerten
Studentenlebens, das er führte, wurden in Liedern und kleinen Bildern fixiert.
Namentlich regten ihn sein Freund und Studiengenosse (späterer Schwager) Schlosser und der wunderlich-originelle Behrisch, Hofmeister
eines jungen Edelmanns, zu lyrischen Dichtungen an - letzterer, indem er auf Kürze und Bestimmtheit des
Ausdrucks drang, mit wohlthätigstem Erfolg. Eine Anzahl dieser ältesten Lieder wurde von dem jüngern Breitkopf, dem musikalisch
begabten Sohn des Begründers der berühmten LeipzigerBuch- und Musikalienhandlung, in Musik gesetzt und 1770 (als älteste
gedruckte Lieder Goethes, wenn auch ohne dessen Namen) veröffentlicht.
Als Nachklang der ersten trüben Lebenserfahrungen in der Vaterstadt, der zeitigen Einsicht, welche bedenklichen
Elemente unter der äußerlichen Hülle der bürgerlichen Zustände vorhanden seien, entstand die älteste (einaktige) Komödie
Goethes: »Die Mitschuldigen«. Auch sein Leipziger Liebesleben half das poetische Talent reifen. Durch Schlosser ward in das
Haus und die Tischgesellschaft des aus Frankfurt stammenden Weinhändlers Schönkopf eingeführt.
Hier gewann die Tochter des Hauses, Käthchen (Annette), das leicht entzündliche Herz des poetischen Studenten. Eine beglückte
Jugendliebe (welcher übrigens, wie aus den neuerdings bekannt gewordenen Briefen an Behrisch hervorgeht, viel mehr Leidenschaft,
Glut und Pein innewohnten, als die Darstellung in »Wahrheit und Dichtung« erraten ließ) steigerte den Übermut,
mit welchem der Glückverwöhnte dahinlebte, zu der bedenklichen Neigung, die Geliebte, welche ihm ehrlich und aufrichtig
ergeben war, mit eifersüchtigen Launen derart zu quälen, daß ein Bruch mit ihr eintrat, den Goethe dann umsonst zu heilen bemüht
war. Er gewann Käthchens Herz nicht zurück und erwarb sich nur das Recht einer freundschaftlichen Beziehung
wieder.
Dieser zweiten Lebens- und Liebeserfahrung entstammte das kleine Schäferspiel »Die Laune des Verliebten«, die einzige Arbeit,
welche Goethe abgeschlossen von Leipzig mit hinwegnahm. Im Frühling 1767 hatte er seiner SchwesterCornelia geschrieben: »Da ich
ganz ohne Stolz bin, kann ich meiner innerlichen Überzeugung glauben, die mir sagt, daß ich einige Eigenschaften
besitze, die zu einem Poeten erfordert werden, und daß ich durch Fleiß einmal einer werden könne. - Man lasse doch mich
gehen: habe ich Genie, so werde ich Poete werden, und wenn mich kein Mensch verbessert; habe ich keins, so helfen alle Kritikennichts.« - Das letzte Semester in Leipzig wurde Goethe durch Krankheit getrübt; ein heftiger Blutsturz ließ
ihn tagelang zwischen Leben und Tod schwanken, er genas nur langsam und kümmerlich und verließ Ende August 1768 Leipzig noch
als Halbkranker.
Auf des letztern eben damals erscheinende poetische Erzählungen war er durch Öser hingewiesen worden, dessen Zeichenunterricht
und persönlicher Verkehr für Goethe im höchsten Maß bildend wurden. Auch die Inkognitoreise nach Dresden,
[* 31] die er 1767 unternahm,
um die Galerie kennen zu lernen, trug zur Durchbildung seines künstlerischen Sinnes viel bei. Entscheidender
noch war die Wendung, die er seinen poetischen Neigungen während der Leipziger Studienzeit, wenn schon halb unbewußt, gegeben.
Indem Goethe das eigne Erlebnis und nur dies poetisch gestaltete, entwickelte sich jene höchste dichterische Fähigkeit,
unendlich mehr zu erleben als andre, rasch in ihm. »Verlangte ich zu meinen Gedichten«,
heißt es in seiner Autobiographie, »eine wahre Unterlage, Empfindung oder Reflexion,
[* 32] so mußte ich in meinen
Busen greifen; forderte ich zu poetischer Darstellung eine unmittelbare Anschauung des Gegenstandes, der Begebenheit, so durfte
ich nicht aus dem Kreis
[* 33] heraustreten, der mich zu berühren, mir ein Interesse einzuflößen geeignet war. Und so begann diejenige
Richtung, von der ich mein ganzes Leben über nicht abweichen konnte, nämlich dasjenige, was mich erfreute oder quälte oder
sonst beschäftigte, in ein Bild, ein Gedicht zu verwandeln und darüber mit mir selbst abzuschließen.« Begreiflicherweise
schlug Goethes Vater diese Fortschritte nicht hoch genug an, um über die mangelhaften juristischen Studien
und die erschütterte Gesundheit des Sohns rasch hinwegzukommen. Er drückte den Wunsch aus, daß man sich »mit der Kur expedieren
möge«.
Gerade dies erwies sich aber als unmöglich. Während des ganzen folgenden Jahrs (1769) dauerte die Kränklichkeit Goethes
fort und führte zu einer tief gehenden Verstimmung zwischen Vater und Sohn. Goethes Existenz ward nur durch
den innigen Einklang, in welchem er mit Mutter und Schwester lebte, erträglich gemacht. Teils durch den Einfluß der Mutter,
die sich inzwischen mit dem pietistischen, dem Herrnhutertum zuneigenden Fräulein v. Klettenberg befreundet hatte, teils durch
den Verkehr mit der letztern selbst ward Goethe für eine kurze Zeit in eine dämmernd-fromme
Richtung geführt und beschäftigte sich viel mit dem Studium mystischer und alchimistischer Schriften, dessen Nachklang erst
später, namentlich in der Faustdichtung, hervortrat. Im übrigen lebte Goethe noch mehr in den Erinnerungen an Leipzig, korrespondierte
fleißig mit dem Kreise seiner dortigen Freunde und Freundinnen und sehnte sich aus seiner Frankfurter Umgebung
hinweg.
Im Frühling 1770 bezog er die UniversitätStraßburg,
[* 34] wo er nach dem Plan seines Vaters die juristischen Studien mit der Doktorpromotion
abschließen sollte. Mit Behagen entdeckte er, daß hier zur Bestehung der nötigen Examina nur eine leidliche Repetition
alles Erworbenen nötig sei, fand sich mit dem Nötigen rasch ab und wendete sich dafür naturwissenschaftlichen
und medizinischen Studien zu. Anlaß dazu gab ihm eine größtenteils aus Medizinern bestehende Tischgesellschaft, welcher
auch Jung-Stilling, der merkwürdige Autodidakt und Pietist, eine Zeitlang angehörte, und in welcher der taktvolle, im ältern
Wortsinn feine Aktuar des Pupillenkollegiums, RatSalzmann, den Vorsitz führte.
Die Empfehlungsbriefe an die »Stillen im Lande«, welche Goethe von Frankfurt mitgebracht, gab er zwar ab, zog sich aber im Vollgefühl
wieder erstarkter Kraft
[* 35] und Gesundheit und in der Erkenntnis, wie wenig sein Wesen zu den Erweckten und Erbauten passe, aus diesem
Umgang bald wieder heraus. Dafür schloß er sich mit jugendlichen Genossen zusammen, unter denen
neben
dem tüchtigen Lerse, dem er im »Götz« später ein Denkmal setzte, sich Meyer vonLindau
[* 36] und Reinh.Lenz befanden.
Gemeinsame Abneigung gegen französisches Wesen und französische Bildung, die ihnen in dem halb französischen Straßburg auf
Schritt und Tritt begegneten, gemeinsames Gefühl von einer kraftvollen und großen Zukunft der deutschen
Litteratur, vor allem gemeinsame Bewunderung führten diese Freunde, die sonst in verschiedenen Lebenskreisen sich bewegten,
zusammen. Entscheidende Anregungen für ihre Auffassung der Poesie und Litteratur gab Herder, der, als Reisebegleiter des Prinzen
von Holstein-Eutin nach Straßburg gekommen, sich hier einer Augenoperation wegen längere Zeit aufhielt
und namentlich zu in ein näheres Verhältnis trat. Er erschloß ihm den Begriff der Volkspoesie, die, von den Kunstregeln
unberührt, den dichterischen Grundcharakter der Zeiten und Völker erkennen läßt, öffnete ihm die Augen für die GrößeHomers, machte ihn mit den eben damals von Macpherson herausgegebenen Ossianschen Liedern bekannt und lehrte
den fröhlich in der Mitte der DingeLebenden auf Ursprung und Ausgang derselben achten.
Herder fand in Goethe einen »guten Jungen, nur noch etwas zu leicht und spatzenhaft«; die naive Selbstgefälligkeit und fröhliche
Lebenslust des Jünglings beirrten das Urteil des nur fünf Jahre ältern, aber durch schwere Lebenskämpfe
und bittere Erfahrungen bereits hindurchgegangenen jungen Mannes. Goethe hatte schon damals eine bedeutende Entwickelungsstufe
erreicht: seine Shakespeare-Studien trugen Frucht in dem Plan, den er faßte, Götz vonBerlichingensLeben zu dramatisieren;
er
begann die ersten Keime zur großen Faustdichtung auszubilden, war von weitgehenden litterarischen Plänen erfüllt und
beschäftigte sich in leidenschaftlicher Teilnahme mit deutscher Art und Kunst der Vergangenheit, wozu das StraßburgerMünster
[* 37] und die Erinnerungen und Denkmäler des Elsaß überhaupt reichen Anlaß boten.
Goethes jugendliche Lyrik aber nahm mächtigen
Aufschwung durch das Haupterlebnis des Dichters während seines Straßburger Aufenthalts: die Beziehung zum Pfarrhaus von
Sesenheim. Durch einen seiner Freunde in ein Pfarridyll eingeführt, in dem erGoldsmiths »Vicar of Wakefield«
lebendig vor sich zu sehen glaubte, ward er alsbald viel mehr als von dem heiter-behaglichen Lebenston des Hauses von den
Reizen und der Anmut der jüngern Tochter desselben, Friederike Brion (s. d.), gefesselt.
Ein schwellendes, seliges Glücksgefühl, welches Goethes Lieder aus dieser Zeit durchhaucht, kam über
den poetischen Jüngling; die Tage von Sesenheim, in denen er in beglückter Jugendneigung an der Seite Friederikes verweilte,
wurden für Goethe diejenigen, die einmal und nicht wieder blühen. Der Zauber der reinsten und natürlichsten Weiblichkeit
durchdrang seine Seele ganz und voll, das Vorgefühl von der Kürze und Vergänglichkeit seines Glückes
trübte nur die letzten Tage desselben.
Bei der Rückerinnerung an das väterliche Haus, bei Betrachtung aller Verhältnisse und der eignen Lebenspläne sah Goethe keine
Möglichkeit, Friederike dauernd zu besitzen. Als im August 1771 der Abschluß der Studien mit einer Disputation über
Thesen erreicht und die Würde eines Lizentiaten der Rechte gewonnen war, mußte sich Goethe unter bitterm Herzweh von der Geliebten
losreißen. Er empfand die ganze Schwere und die volle Verantwortung dieser Trennung; erst acht Jahre später, als er Friederike
und die Ihrigen wiedergesehen (s. unten), kam das volle Gefühl der Versöhnung mit dieser Erinnerung in
seine Seele.
¶
Ins väterliche Haus nach Frankfurt zurückgekehrt, wurde der junge Doktor, an dessen litterarischen Plänen und Arbeiten der
alte Rat Goethe lebhaften, ja leidenschaftlichen Anteil zu nehmen begann, diesmal weit besser aufgenommen als bei der Heimkehr
von Leipzig. Mit einer gewissen Vielgeschäftigkeit und mancherlei Zerstreuungen suchte Goethe den Schmerz,
den er über die Lage der verlassenen Friederike empfand, zu übertäuben;
aber fort und fort quälte ihn »die Reue, daß er
das edelste Herz verwundet, ohne ihm Heilung geben zu können«. Am beantragte er seine Zulassung zur Advokatur;
er selbst bezeichnete sie in einem Briefe vom Dezember 1771 als »ein
Skizzo, das zwar mit dem Pinsel auf Leinwand geworfen, an einigen Orten sogar einigermaßen ausgemalt und doch weiter nichts
als Skizzo ist«.
Ein frisches Aufleben für ihn begann, als er sich im Mai 1772 nach dem Plan des Vaters nach Wetzlar begab und als Praktikant
beim Reichskammergericht eintrat. Das altehrwürdige, aber gänzlich verwahrloste und verrottete Gericht unterlag damals der
von KaiserJoseph II. angeregten Visitation und Revision; ein ziemlich lebhafter Verkehr gebildeter junger
Männer fand sich in dem kleinen Reichsstädtchen, und Goethe stand mit seinen litterarischen und poetischen Plänen und Neigungen
keineswegs allein. F. W. Gotter, v. Goué, der Hannoveraner Kestner wurden ihm befreundet. In Frankfurt hatte sein Freund J.
G. ^[JohannGeorg] Schlosser inzwischen die »Frankfurter gelehrten Anzeigen« begründet, an denen Goethe mit arbeitete,
und die ihn in nähere Beziehungen zu litterarischen Kreisen in Gießen
[* 40] und Darmstadt,
[* 41] namentlich zu dem wunderlichen, scharf
kritischen, in seiner Weise bedeutenden Merck, brachten.
ErnsteGefahr ging für ihn aus einer neu aufflammenden Liebesleidenschaft für LotteBuff, die Tochter des Deutschamtmanns zu
Wetzlar, hervor. Ehe er wußte, daß sie die Verlobte Kestners sei, hatte sich seine Neigung für das anmutige,
in WerthersLotte getreu porträtierte Mädchen derart gesteigert, daß er sich nicht mehr rasch loszureißen vermochte, sondern
einen verzweifelten Kampf zwischen Leidenschaft und Pflicht zu bestehen hatte. Schließlich ward Goethe, dem zum ersten- und letztenmal
im Leben hier Selbstmordgedanken ernstlich nahetraten, durch MercksRat und einen eignen momentanen Entschluß zur Rückkehr
nach Frankfurt bestimmt. Der Briefwechsel mit Kestner und seiner Braut erging sich in so leidenschaftlichen Tönen, daß eine
gute Anzahl der Briefe geradezu in den Wertherroman herübergenommen werden konnte.
Goethe ließ sich nunmehr dauernd in der Vaterstadt nieder. Die Advokatur ward ernsthafter betrieben und mit
Hilfe des Vaters, welcher sich der lange ersehnten Gelegenheit zur Bethätigung seiner juristischen Kenntnisse freute, und
eines geschickten Kanzlisten mit allen Ehren, ja, wie einige neuerdings publizierte Rechtsschriften Goethes zeigen, im steifsten
Formalstil der Zeit durchgeführt. Inzwischen aber hatte sich Goethes Leben in Frankfurt sehr heiter und
anmutig gestaltet, die Erinnerung an Wetzlar und die aussichtslose Liebe für Lotte warfen nur vorübergehende Schatten
[* 42] in diese
Tage.
Aus heiterer Geselligkeit, in welcher eine Reihe poetischer Pläne gefaßt und innerlich ausgestaltet wurde, warf sich dann
in die ernste poetische Arbeit und wagte die ersten Schritte in die Öffentlichkeit. Abgesehen
von der kleinen
enthusiastischen Schrift »Von deutscher Baukunst
[* 43] D. M. Erwini a Steinbach« (1772),
von den Heften: »Brief des Pastors zu *** an den
neuen Pastor zu ***« und »Zwo wichtige, bisher unerörterte biblische Fragen« (o. O. 1773),
vollendete er in den
ersten Monaten von 1773 die zweite Bearbeitung des »Götz von Berlichingen« (o. O. 1773; 2. Aufl., Frankf. a. M. 1774), welche
im Juni gedruckt erschien. Schon in dem Unterschied der zweiten genialen Bearbeitung von der ersten tritt die spezifische
Künstlernatur Goethes zu Tage, die ihn selbst in seiner Sturm- und Drangperiode lebensvolle Einzelheiten
dem Interesse des Ganzen opfern ließ. »Götz« war der bedeutendste und von der ganzen Wärme
[* 44] und Frische einer selbständigen
jugendlichen Dichterkraft erfüllte Versuch, ein deutsches Drama nach dem Muster der Shakespeareschen Historien zu gewinnen.
Der Griff in die Geschichte einer wogenden, gärenden Zeit, die Darstellung eines Charakters, der mit allen
Umgebungen und Verhältnissen kraft seiner Naturanlage auf redliche Selbsthilfe gestellt ist, der Reichtum des poetischen Details,
das Kolorit mußten gleichmäßig Aufsehen erregen und Bewunderung wecken. Goethe, der im Verein mit Merck das Werk im Selbstverlag
hatte erscheinen lassen und von den eifrigen Nachdruckern um etwanige äußere Vorteile betrogen ward, war in
einiger Verlegenheit, wie er das Papier bezahlen sollte, auf dem er die Welt mit seinem Ruhm bekannt gemacht.
Die jugendlichen Stürmer und Dränger in der Litteratur aber fühlten, daß sie einen Vorkämpfer, ja ein Haupt erhalten hatten;
»Götz« trat in den Mittelpunkt des litterarischen Tagesinteresses und rief überdies eine Flut von Ritterschauspielen
und Ritterromanen aller Art hervor. Goethe selbst dachte zwar eine Folge von Momenten der deutschen Geschichte in ähnlicher Weise
poetisch zu gestalten, ward jedoch durch den Drang seines Innern auf ganz andre Wege geführt. Um sich nach der HeiratLottes
mit Kestner von der Qual einer Erinnerungen und der immer noch nachwirkenden Leidenschaft zu befreien, um
die Elemente der Selbstzerstörung, welche während der Sturm- und Drangperiode sich in der Brust beinahe jedes Jünglings regten,
gleichsam aus sich herauszuwerfen, begann der Dichter den Roman »Die Leiden
[* 45] des jungen Werther« (Leipz. 1774), welchen er in
kürzester Frist vollendete.
Das Werk gab der herrschenden Stimmung der Zeit und der Jugend, dem gesunden wie dem krankhaften Drang
derselben, den vollendetsten Ausdruck. Den Konflikt des Herzens und der Leidenschaft, der subjektiven Empfindung mit den herrschenden
Gesellschaftszuständen und der realen Welt überhaupt meisterhaft darstellend, war der »Werther« nur nach einer Richtung hin
krankhaft sentimental, nach der andern voll tiefster, echtester und unmittelbarster Poesie. Die Stimmungsfülle,
die Wärme und Natur des Details und die leuchtende Schönheit des Stils übertrafen alles, was die deutsche Litteratur seither
von Ansätzen poetischer Prosa besessen hatte.
jungen Werther« gipfelten, und trotz des mannigfach bedenklichen Enthusiasmus der Masse zu ihm. Die Diskussionen über »WerthersLeiden«, die Nachahmungen des Romans wie die Verbreitung desselben durch Auflagen, Nachdrucke und Übersetzungen in viele Sprachen
gingen im nächsten Jahrzehnt ihren Weg, während Goethes Sinn und Produktionskraft längst bei andern Dingen war.
Die Berühmtheit, welche mit dem Erfolg des »Werther« gestiegen war, führte willkommene und unwillkommene Gäste aller Art
ins Goethesche Haus, und »FrauAja«, wie sie in der Terminologie jener Tage hieß, des Dichters wackere und originelle Mutter,
hatte genug mit der Bewirtung der wechselnden Gäste aller Art zu thun.
Goethes Advokaturgeschäfte nahmen inzwischen keinen sonderlichen Aufschwung. Mannigfaltige Beschäftigungen,
dazwischen kleine Reisen, zogen ihn ab. Die Unruhe des Lebens wie die wechselnde Produktionslust ließen ihn ebensowenig ernstlich
an die Zukunft denken. Dabei mochte er bereits den Gedanken hegen, daß ebendiese Zukunft nicht an Frankfurt a. M. gebunden
sein werde. Seine Art zu dichten hatte damals etwas Improvisatorisches, was nicht ausschloß, daß er
große Intentionen und Gestalten tief in sich hegte.
Die erste größere nach dem »Werther« zur Vollendung gebrachte Arbeit war der »Clavigo« (Leipz. 1774).
Er verdankt seine Entstehung einem geselligen Zweck. In ihm wollte der Dichter, »der Bösewichter müde, die aus Rache, Haß
oder kleinlichen Absichten sich einer edlen Natur entgegensetzen und sie zu Grunde richten, in Karlos den
reinen Weltverstand mit wahrer Freundschaft gegen Leidenschaft, Neigung und äußere Bedrängnisse wirken lassen, um auch einmal
auf diese Weise eine Tragödie zu motivieren«. Der Konflikt des Gefühls mit dem Talent und Charakter ist die Grundidee dieses
Dramas, das, in formeller Hinsicht der von Lessing geschaffenen bürgerlichen Tragödie verwandt, den »Götz«
weit hinter sich läßt, dagegen, mit den frühern Hauptwerken zusammengehalten, ein Abfall von deren sprudelnder Kraft und
Geistesfülle scheinen konnte.
Von den Beziehungen zu auswärtigen Litteraturkreisen wird der Verkehr im HausFriedrichHeinrichJacobis besonders wichtig. Als
Goethe denselben in Düsseldorf
[* 47] aufsuchte, lernte er auch Heinse kennen ( Goethe war bei uns«, schreibt dieser,
»ein schöner Junge, der vom Wirbel bis zur ZeheGenie und Feuer ist«) und trat in Frankfurt in ein freundschaftliches Verhältnis
zu Johanna Fahlmer, einer Verwandten Jacobis, der er sein ganzes Vertrauen schenkte. In jener Zeit war
es auch, wo Goethes Eltern Klopstock auf seiner Reise nach Karlsruhe
[* 48] in ihrem Haus bewirteten und Goethe den Messiassänger mit einigen
Bruchstücken und dem Plan der Faustdichtung bekannt machte, ein Symbol der ungeheuern Bahn, welche die deutsche Dichtung in
wenig mehr als 30 Jahren durchlaufen hatte.
Eine reizende, bestrickend liebenswürdige Blondine voll überquellender Lebenslust und poetischen Naturells, zog sie an sich
und in ihre Lebenskreise, obschon er den Widerstreit der beiderseitigen Gewöhnungen und Zustände vom
ersten Augenblick seiner Liebe an empfand. Aber unwiderstehlich hingerissen und durch Lilis Gegenliebe im Tiefsten beglückt,
gewann er denMut zu einer förmlichen Verlobung, nach welcher freilich die Frage entstand, wie das gemeinsame Leben zu begründen
sei.
In der Unsicherheit hierüber, von wechselnden Vorstellungen und Einflüssen bestimmt (unter denen der
seiner inzwischen an Schlosser in Emmendingen verheirateten SchwesterCornelia besonders verhängnisvoll gewesen zu sein scheint),
geriet Goethe während des Sommers 1775 in einen peinlichen Zustand der Erregung und Hoffnungslosigkeit. Lili wäre offenbar die
Natur gewesen, unter allen Verhältnissen treu zu dem Verlobten zu stehen; Goethe aber litt
unter den Hindernissen, die sich der Verbindung entgegenstellten, überließ sich einer offenbar schon jetzt in ihm vorhandenen
Ehescheu und vermochte doch anderseits sich nicht von der Geliebten loszureißen. Begegnungen aller Art, goldene Sommertage
in Offenbach
[* 49] erfüllten ihn mit Seligkeit und Leid zugleich. In dieser Zeit, in der, nach den Briefen an
Auguste v. Stolberg
[* 50] zu urteilen, ihn noch mancherlei andre Herzensbedrängnisse betrafen, ward die »Stella, ein Schauspiel für
Liebende« (Berl. 1776) gedichtet, welche eins der merkwürdigsten und wunderlichsten Produkte der Sturm- und Drangperiode geheißen
zu werden verdient.
Die jugendlich-blühende ErscheinungStellas ist das Abbild Lilis; der Konflikt aber und die der Sage vom
GrafenGleichen nachgedichtete Lösung durch eine Doppelehe ist, wie aus den Nachweisungen vonL.Urlichs hervorgeht, mit direktem
Hinblick auf den Herzenskonflikt zwischen F. H. Jacobi, seiner Gattin und Johanna Fahlmer geschaffen. Die Lösung seiner verworrenen
Zustände, die Goethe weder auf einer Schweizerreise, welche er mit den beiden GrafenStolberg unternahm, und
auf der er den Freundschaftsbund mit Lavater fester knüpfte, noch in der Produktion (er begann im Herbst eifrig am »Egmont« zu
dichten) zu finden vermochte, kam von außen her.