Gold,
mosaisches, s. Chrysorin ^[= (Mosaikgold, mosaisches Gold), feurig glänzende, dem 18-20 karätigen Gold ähnliche Legierungen ...] u. Zinnsulfide.
mosaisches, s. Chrysorin ^[= (Mosaikgold, mosaisches Gold), feurig glänzende, dem 18-20 karätigen Gold ähnliche Legierungen ...] u. Zinnsulfide.
[* 2] Nürnberger, sehr goldarme Kupferlegierung, s. Goldlegierungen. ^[= Mischungen und Verbindungen von Gold mit andern Metallen. Gold wird durch Zusammenschmelzen ...]
rotes, mit Kupfer [* 3] legiertes Gold, s. Goldlegierungen. ^[= Mischungen und Verbindungen von Gold mit andern Metallen. Gold wird durch Zusammenschmelzen ...]
(Weißdornspinner, Nestraupenfalter, Porthesia chrysorrhoea L.), Schmetterling [* 4] aus der Familie der Spinner (Bombycidae), 3,4 cm breit, aus den Flügeln und der vordere Hälfte des Körpers schneeweiß, der Hinterleib des Männchens größtenteils, der des Weibchens an der dickwolligen Spitze rostgelb. Er sitzt im Juni und Juli im Laub der Bäume und Sträucher, auch an den Stämmen und fliegt abends umher. Das Weibchen legt seine schmutzig weißen Eier [* 5] (bis 275) eingebettet in die braune Afterwolle (kleine Schwämme) [* 6] an die Blätter von Obstbäumen, Rosen und vielen Laubbäumen.
Die Raupe ist grauschwarz und rot geädert, büschelförmig, gelbbraun behaart, mit weißen und roten Längslinien. Die Raupen fressen gesellig von August an, skelettieren die Blätter und überwintern gesellig in einem aus Blättern und Seidengewebe gefertigten und an den Zweigen befestigten Nest (große Raupennester). Im nächsten Jahr fressen sie bis Juni, zerstreuen sich dann und verpuppen sich einzeln oder gesellig zwischen einem zusammengesponnenen Knäuel von Blättern. Zur Bekämpfung sammelt man die Nester. Ähnlich, auch in der Lebensweise, ist der Schwan (Moschusvogel, P. auriflua L.), dessen Raupen aber vereinzelt überwintern.
s. Quecksilberlegierungen. ^[= (Amalgame), Verbindungen und Mischungen von Quecksilber mit andern Metallen, sind bei vorwaltendem ...]
s. Ammer. ^[= # (Emberiza L.), Vögelgattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel, der Familie der Finken (Fringillid ...]
s. Goldhähnchen. ^[= # (Regulus Cuv.), Vögelgattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel, der Familie der Sänger ...]
s. v. w. Pirol. ^[= (Oriolus L.), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvogel und der Familie der Pirole (Oriolidae ...]
Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Gumbinnen, [* 7] 150 m ü. M., am Fluß Goldap, der in die Angerapp mündet, und an der Linie Insterburg-Lyk der Preußischen Staatsbahn, hat 2 evang. Kirchen, ein Amtsgericht, eine Oberförsterei, eine Reichsbanknebenstelle, ein Kreislazarett, Waisenhaus, eine Dampfmühle, Ziegeleien, Spiritusbrennerei, Landwirtschaft und (1885) mit der Garnison (1 Inf.-Bat. Nr. 33) 6245 meist evang. Einwohner.
Südlich von Goldap, das 1570 vom Herzog Albrecht Friedrich angelegt wurde, ist die 310 m hohe Seesker Höhe, auch Goldaper Berge genannt.
s. Goldschmiedekunst. ^[= (hierzu Tafel "Goldschmiedekunst"), die Verarbeitung der edlen Metalle zu allerlei ...] [* 8]
Melchior, genannt von Haimisfeld, deutscher Publizist und Historiker, geb. zu Espen im Thurgau, studierte zu Ingolstadt [* 9] und Altdorf die Rechte, mußte aber 1598 wegen Armut die Universität verlassen. Nachdem er sich eine Zeitlang in der Schweiz [* 10] aufgehalten, auf der Bibliothek von St. Gallen studiert und in Genf [* 11] als Hauslehrer gewirkt hatte, ging er 1603 als Sekretär [* 12] des Herzogs von Bouillon nach Heidelberg [* 13] und Frankfurt [* 14] a. M. 1604 ward er Hofmeister eines Freiherrn v. Hohensax zu Forsteck, lebte aber bald wieder unstet in mehreren Städten der Schweiz, bis er 1606 nach Frankfurt zurückkehrte, wo er sein Leben kümmerlich durch Schriftstellerei fristete. 1611 wurde er sachsen-weimarischer Rat, doch gab er schon 1615 diese Stellung wieder auf, um in die Dienste [* 15] des Grafen von Schaumburg zu treten; er lebte bis 1624 in Bückeburg. [* 16]
Später war er als kaiserlicher und kurtrierscher Rat bei mehreren Missionen thätig, stand zuletzt in hessen-darmstädtischen Diensten und starb als Kanzler der Universität zu Gießen [* 17] 1635. Seine Korrespondenz war eine sehr ausgedehnte, die Zahl seiner Schriften, welche sich über alle Wissenschaften verbreiten und in vortrefflichem Latein verfaßt sind, eine ungeheure. Durch seine freie Schreibart zog er sich viele Feinde zu, unter andern Scippius und Lipsius.
Seine Schriften sind meist die Resultate gründlicher Forschungen auf dem Gebiet der mittelalterlichen Geschichte und des Staatsrechts; doch ist er in der Aufnahme von Urkunden oft kritiklos verfahren, es finden sich in seinen Sammlungen eine große Zahl unechter. Von seinen Werken sind zu nennen: »Scriptores rerum suevicarum« (Frankf. 1605; neue Ausg., Ulm [* 18] 1727);
»Scriptores rerum alemannicarum« (Frankf. 1606, 3 Bde.; neue Ausg. 1730);
»Constitutionum imperialium collectio« (das. 1613, 4 Bde.; neue Ausg. 1674);
»Monarchia romani imperii« (Hannov. 1611-14, 3 Bde.);
»Commentarii de regni Bohemiae juribus« (das. 1627, 2 Bde.).
Er gab auch Wilibald Pirkheimers und de Thous Schriften heraus. Die Reste seiner reichhaltigen Bibliothek werden in Bremen [* 19] aufbewahrt.
(Goldtinktur), Lösung von Goldchlorid in Äther, wird zum Vergolden von Stahl benutzt.
Dorf im schweizer. Kanton Schwyz, [* 20] im Thalgrund zwischen dem Rigi und dem Roßberg, berühmt durch den Bergsturz [* 21] vom Herbeigeführt durch Erweichung mergeliger Einlagerungen der Nagelfluh, aus welcher der Roßberg fast durchweg besteht, verwandelte derselbe binnen wenigen Minuten das fruchtbare Thal [* 22] in eine Steinwüste, verschüttete 110 Wohngebäude und 220 Scheunen der Dörfer Goldau, Busingen, Röthen und Lowerz und füllte einen Teil des Lowerzer Sees aus. 457 Menschen kamen dabei um, nur wenige retteten das nackte Leben durch eilige Flucht oder wurden aus den Trümmern hervorgezogen. Der Schade an Wiesen, Wäldern und Häusern betrug an 2 Mill. Gulden. Durch die jetzt mit Gras und Moos überwachsene Steinwüste führt die Straße von Arth nach Schwyz, und eine Kirche steht seit 1849 fast an derselben Stelle, wo die des alten Goldau stand.
Von Goldau aus führt ein guter Weg, seit 1875 auch die Arther Rigibahn (s. Arth) auf den Rigi. In Goldau vereinigen sich zwei Zufahrtsbahnen zu dem Hauptstrang der Gotthardbahn.
s. v. w. Florfliege. ^[= (Blattlauslöwe oder Blattlausfliege, Chrysopa Leach), Insektengattung aus der Ordnung ...]
1) Stadt im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, südwestlich von Güstrow, [* 23] am Goldberger See, hat ein Amtsgericht, Dampfsägerei, ein Stahlbad und (1885) 2991 evang. Einwohner.
Vgl. Duge, Urkundliche Nachrichten über Goldberg und Umgegend (Gadebusch 1883). -
2) Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Liegnitz, [* 24] 224 m ü. M., an der Katzbach und an der Linie Liegnitz-Goldberg der Preußischen Staatsbahn, hat eine evangelische und eine kath. Pfarrkirche, ein Amtsgericht, die Schwabe-Priesemuthsche Stiftung (Waisenhaus und Realschule), Tuch- und Flanellfabrikation, Zigarren- und Hutfabriken, Gerbereien, eine Brauerei, bedeutenden Obstbau und (1885) 6736 meist evang. Einwohner. Goldberg erhielt 1211 Stadtrecht, wurde im Hussitenkrieg wiederholt niedergebrannt, infolgedessen der Bergbau [* 25] (auf Gold) einging. Goldberg war von 1441 bis 1451 Residenz des Herzogs Heinrich X. und fiel dann wieder an die in Brieg, [* 26] später in Liegnitz regierende Hauptlinie. Herzog Friedrich II. von Liegnitz stiftete 1523 hier eine berühmte Schule, welche später auch Wallenstein besucht hat. Bei Goldberg fanden 27. Mai, 23. und heftige Gefechte zwischen den Verbündeten und Franzosen statt.
Pflanzengattung, s. Chrysophyllum. ^[= L. Gattung aus der Familie der Sapotaceen, Milchsaft führende Bäume mit lederigen, ...]
s. v. w. Calendula officinalis;
auch s. v. w. Helichrysum arenarium u. Chrysanthemum. ¶
(Chrysophrys Cuv.), Fischgattung aus der Ordnung der Stachelflosser und der Familie der Meerbrassen (Sparoidei), Seefische mit ziemlich hohem, meist mit sehr fein gezähnelten Schuppen bedecktem Leib, nur einer Rückenflosse, langen, zugespitzten Brustflossen, gabelförmiger Schwanzflosse, unbewaffneten Deckelstücken, drei oder mehr Reihen abgerundeter Mahlzähne und 4-6 konischen Hundszähnen. Die gemeine Goldbrasse (Orade, Goldkopf, Chrysophrys aurata L.), 30-60 cm lang, 5-8 kg schwer, silbergrau, auf dem Rücken dunkler, auf dem Bauch [* 28] heller, mit einem länglichen Goldfleck auf dem Kiemendeckel, goldgelber Stirnbinde, goldglänzenden Längsstreifen an den Seiten, bläulicher Rücken- und Afterflosse, violetter Brust- und Bauch- und schwarzer Schwanzflosse, findet sich vorzugsweise im Mittelmeer und an der afrikanischen Westküste, erscheint bisweilen an der englischen Küste, bewohnt auch mit Vorliebe salzige Küstenseen, durchwühlt den Sand nach Muscheln [* 29] und zieht sich im Winter in die Tiefe zurück. Sie ist wegen ihres schmackhaften Fleisches sehr geschätzt. Bei Venedig [* 30] zieht man sie, wie schon zur Zeit der Römer, [* 31] in tiefen Teichen.
s. v. w. Muschelgold, Malergold;
unechte Goldbronze, s. v. w. Musivgold (Schwefelzinn), s. Zinnsulfide.
s. Astrilds. ^[= (dünnschnäbelige Prachtfinken, Astrilda), Vögelgruppe aus der Ordnung der Sperlingsvögel, ...]
s. Schollen. ^[= (Flachfische, Plattfische, Pleuronectoidei Flem.), Fischfamilie aus der Ordnung der Weichflosser, ...]
(Chlorgold) AuCl3 entsteht beim Lösen von Gold in Königswasser und hinterbleibt beim Verdampfen der gelbroten Lösung als dunkelbraune, kristallinische, zerfließliche Masse, welche sich in Wasser, Alkohol und Äther, selbst in einigen ätherischen Ölen löst. Das Goldchlorid wird in neutraler Lösung schon durch Licht [* 32] unter Ausscheidung von Gold zersetzt. Auch Phosphor, viele Metalle, Eisenoxydulsalze, arsenige Säure, Oxalsäure, Weinsäure, Gallussäure, Gerbstoff scheiden daraus Gold ab. Papier, Leinwand, Seide, [* 33] Wolle und die Haut [* 34] werden durch Goldchlorid am Licht rot gefärbt, und bei starkem Erhitzen bleibt metallisches Gold zurück.
Mit Zinnlösung gibt Goldchlorid Goldpurpur, mit Ammoniak Knallgold. Goldchlorid wirkt stark ätzend und ist ein Bestandteil der Landolfischen Ätzpasta. Ein Doppelsalz mit Chlornatrium, Natriumgoldchlorid NaAuCl4 + 2H2O , bildet lange, luftbeständige Prismen. Ein Präparat, welches man durch Lösen von Gold in Königswasser und Eintrocknen der Lösung mit Chlornatrium erhält, ist als Auro-Natrium chloratum (Gozzys Goldsalz) offizinell, enthält 50 Proz. Gold und wird, wie Goldchlorid, gegen Syphilis und Drüsenanschwellungen, auch in der Photographie, Porzellanmalerei und Glasfärberei benutzt. Ein ähnliches Präparat ist Figuiers Goldsalz (Sal Auri Figuieri). Die Löslichkeit des Goldes in Königswasser war schon im 8. Jahrh. bekannt, eine Lösung von in Äther war als Aurum potabile berühmt.
(Cyangold) Au(CN)3 ^[Au(CN)3] wird aus einer Lösung von Kaliumgoldcyanid Au(CN)4K ^[Au(CN)4K] erhalten, und letzteres entsteht beim Auflösen von neutralem Goldchlorid in Cyankalium. Es bildet große, farblose, wasserhaltige Kristalle, [* 35] löst sich in Wasser, nicht in Alkohol, wird bei 100° wasserfrei und zersetzt sich in höherer Temperatur und mit Säuren. Das Goldcyanid bildet große, farblose, luftbeständige Kristalle mit 3 Molekülen Kristallwasser, ist leicht löslich in Wasser, Alkohol und Äther, schmilzt bei 50° und gibt beim stärkern Erhitzen Blausäure, Cyan und Gold. Das Kaliumgoldcyanid wird bei der galvanischen Vergoldung benutzt.
s. v. w. Pirol. ^[= (Oriolus L.), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvogel und der Familie der Pirole (Oriolidae ...]
s. Buntdruck. ^[= (Farbendruck), 1) in der Buchdruckerkunst aller Druck in andern Farben als schwarz. Seine Geschichte ...]
ein Volk in Sibirien, das, zum tungusischen Zweig der Altaier gehörig und von den Chinesen nach ihren aus Salmhaut gefertigten Kleidern Yupi-tutze (»Fischhauttataren«) genannt, den Amurstrom von den Grenzen [* 36] der Oltscha (s. d.) bis zum Sungari bewohnt, an den rechten Zuflüssen des Amur, insbesondere am Ussuri und Sungari, hinaufreicht und stellenweise das linke Amurufer überschreitet: Ihr tungusischer Typus (s. Tafel »Asiatische Völker«, [* 37] Fig. 12) tritt sehr ausgeprägt und verhältnismäßig rein hervor;
sie beschäftigen sich fast ausschließlich mit Fischerei [* 38] und Jagd, namentlich mit Zobelfang.
Ihre Wohnungen sind aus Holzstämmen erbaut; die Ritzen werden mit Lehm, die Fensterhöhlen mit Fischhäuten oder ölgetränktem Papier verklebt. Seit dem Vordringen der Russen nimmt die Zahl der Golde von Jahr zu Jahr ab.
(Chryselephantintechnik, von chrysos, Gold, und elephas, Elfenbein), eine frühzeitig in der griechischen Bildhauerei auftretende Technik, welche aus der Holzschnitzerei sich entwickelte, indem man zuerst die einfachen Holzbilder zum Schmuck an den Gewandteilen vergoldete, während die Gliedmaßen, soweit unbedeckt, weiß bemalt wurden. Dann bildete man die Gliedmaßen aus Marmor besonders, woraus die Akrolithen (s. d.) entstanden, und die Gewandteile aus Gold.
Für den Marmor trat später Elfenbein als kostbareres Material ein. Es geschah dies, indem man auf einen aus Holz [* 39] und Thon gefertigten Kern, der die Formen des Bildes in der Modellierung vorbereitete, die bekleideten Teile in dünnen Goldplättchen auflegte und Gesicht, [* 40] Hände und Füße und, wenn die Brust und mehr frei blieb, auch dieses aus miteinander verbundenen Elfenbeinstückchen herstellte. Die Musterung des Goldgewandes und aller Zierat wurden durch Ziselierung oder durch farbiges Email hervorgebracht.
Diese sehr komplizierte und mühsame Technik wurde nur für Götterbilder und zwar meist für solche von kolossaler Größe angewendet. Die berühmtesten Beispiele sind die Statue des Zeus [* 41] in Olympia und die der Athene [* 42] im Parthenon zu Athen, [* 43] beide von der Hand [* 44] des Pheidias, die Herastatue in Argos von Polyklet, der Koloß des Asklepios [* 45] in Epidauros von Thrasymedes u. a. Daher war es ein Zeichen großer Überhebung, daß das makedonische Königshaus die Bilder der Familienglieder (Philippos, Alexander, Olympias etc.) für Olympia in dieser Technik ausführen ließ.
Durch besondere Vorkehrungen suchte man die Haltbarkeit solcher Kolosse zu sichern, indem man entweder den Holzkern mit einem Netzwerk [* 46] von Kanälen zur innern Anfeuchtung mit Öl durchzog, oder das Bild selbst mit Wasserrinnen umgab und auch besondere Behörden zur ständigen Überwachung derselben einsetzte (die Phädrynten in Olympia). Der Goldmantel des athenischen Bildes war zum Abnehmen eingerichtet, weil das Edelmetall einen Teil des Staatsschatzes ausmachte. Die Einzelheiten der Technik hat Quatremère de Quincy (»Le [* 47] Jupiter Olympien«, Par. 1814) erforscht und die bekanntesten Kolosse dieser Art zu rekonstruieren versucht.
Vgl. auch Clarac, Musée de sculpture, Bd. 1, S. 88 ff. (1827).
(Goldtinktur), s. v. w. Bestuschewsche Nerventinktur;
auch das alchimistische Präparat zur Verwandlung der unedlen Metalle in Gold.
City (spr. ssitti), Stadt im nordamerikan. Staat Colorado, 20 km westlich von Denver, am Fuß des Felsengebirges, mit theologischem Seminar, ¶
Bergbauschule (Jarvis Hall) [* 49] und (1880) 2730 Einw. Dabei Goldgruben.
Ader, s. Hämorrhoiden. ^[= (griech.), Blutfluß, dann im engern Sinn Mastdarmblutung, auch wohl genannt. Der ...]
Aue (Güldene Au), eine der fruchtbarsten, anmutigsten Landschaften Thüringens, umfaßt einen Teil des von der Helme [* 50] durchflossenen Thals zwischen dem südlichen Harzrand, den gegenüberliegenden Höhenzügen der Windleite und dem Kyffhäusergebirge, beginnt bei Nordhausen [* 51] und reicht südöstlich, immer breiter werdend, bis gegen Artern. Die goldene Aue, welche mit dem östlich anstoßenden Rieth jedenfalls ein alter Seegrund ist mit einer Meereshöhe von 145-180 m, wurde sehr früh kultiviert, weil in dem nahen Memleben und zu Wallhausen die Kaiser aus dem sächsischen Haus ihren Lieblingsaufenthalt hatten.
Vgl. Dietrich, Merkwürdigkeiten der Güldenen Aue (Roßla 1879).
Bulle, s. Bulle, ^[= # Urkunde mit angehängtem goldenen Majestätssiegel, insbesondere das deutsche Reichsgrundgesetz, ...] Goldene.
Hochzeit, die Festfeier nach einer zurückgelegten 50jährigen Ehe, bei welcher das Ehebündnis von neuem kirchlich eingesegnet zu werden pflegt.
Die nächsten Angehörigen bringen dazu dem Jubelbrautpaar goldene Kränze und Sträuße.
Horde, der Herrscherstamm der Niutschen in Nordchina, der mächtigsten Nation in der mongolischen Völkerfamilie im 12. Jahrh. Aus ihr ging Temudschin oder Dschengis-Chan (s. d.) hervor. Mit Völkern tatarischen Stammes gemischt, gründete die goldene Horde in der Mitte des 13. Jahrh. in den weiten Steppen zwischen Dnjestr und Ural das Reich der Kiptschak. Von der Hauptstadt Sarai aus herrschten die Chane der Goldenen Horde zwei Jahrhunderte lang über das russische Volk. Im 15. Jahrh. zerfiel indes das Reich durch innere Zwietracht, bis 1502 der letzte Chan von Kiptschak gestürzt wurde.
Mark, s. Eichsfeld. ^[= ein ehemals kurmainzisches, jetzt zu den preuß. Provinzen Sachsen und Hannover gehöriges Fürstent ...]
Mitte (goldene Mittelstraße), Bezeichnung des richtigen Maßes zwischen dem Zuviel und Zuwenig, nach dem lat. aurea mediocritas des Horaz (Od., II, 10, 5).
Pforte, Name zweier reich mit Skulpturen geschmückter Portale am Dom zu Freiberg [* 52] (s. Tafel »Bildhauerkunst [* 53] V«, [* 54] Fig. 4 u. 5) und an der Annenkirche zu Annaberg [* 55] in Sachsen. [* 56]
Rose (Rosa aurea), päpstliches Gnadengeschenk, in einer goldenen, mit Diamanten besetzten Rose bestehend, welche durch Besprengung mit Weihrauch etc. wohlriechend gemacht und vom Papst in Gegenwart des Kardinalkollegiums am sogen. Rosensonntag (Sonntag Lätare) unter besondern Zeremonien geweiht wird.
Urban V. soll um 1366 die erste goldene Rose geweiht haben.
Friedrich der Weise erhielt 1518 eine solche Rose mit der Anmutung, Luther und seine Lehre [* 57] zu unterdrücken.
Überhaupt wird die goldene Rose zumeist fürstlichen Personen verliehen.
[* 48] Schnitt (lat. Sectio aurea), in der Mathematik Einteilung einer Linie in zwei Teile, die sich so zu einander verhalten wie der größere von beiden (ac) zu der ganzen Linie (ab), nach der Formel bc:ac = ac:ab. Das Verhältnis des kleinern Teils zum größern ist ungefähr wie 5:8 (s. Figur). Nach Zeising ist der Goldene Schnitt als ästhetisches Gesetz in betreff des Baues des menschlichen Körpers nachgewiesen, insofern bei dessen Länge vom Scheitel bis zur Sohle der Einteilungspunkt nach dem Goldenen Schnitt in die Gegend der Rippengrenze falle.
Vgl. Zeising, Neue Lehre von den Proportionen des menschlichen Körpers (Leipz. 1854);
Derselbe, Der Goldene Schnitt (das. 1884).
In dem 1509 erschienenen Buch des Minoriten Lukas Pacioli: »Divina proportione« werden alle denkbaren Anwendungen der »Sectio aurea« registriert. Zu einer Norm für menschliche Schönheit und Gestaltbildung hat die Lehre vom Goldenen Schnitt zur praktischen Verwendung für Künstler Joh. Bochenek (»Kanon aller menschlichen Gestalten und Tiere«, Berl. 1885) ausgebildet, welcher die Ansicht vertritt, daß sich die Griechen bereits des Goldenen Schnittes für ihre menschlichen, tierischen und architektonischen Bildungen bedient hätten, und daß derselbe mit dem Kanon des Polyklet identisch sei.
Vgl. ferner Wittstein, Der Goldene Schnitt und die Anwendungen desselben in der Kunst (Hannov. 1874);
Pfeifer, Der Goldene Schnitt (Münch. 1885);
Matthias, Die Regel vom Goldenen Schnitt im Kunstgewerbe (Leipz. 1886).
Sonntag, ein Sonntag, der mit dem Quatember zusammenfällt;
gilt als besonders glücklich.
Kinder, die an einem goldenen Sonntag geboren sind, haben nach dem Volksaberglauben namentlich die Fähigkeit des Geistersehens.
[* 48] Sporn (Orden [* 58] vom Goldenen Sporn, jetzt St. Silvester-Orden, Equites auratae militiae), päpstlicher Orden, der Sage nach von Konstantin oder Papst Silvester, wahrscheinlich aber von Paul IV. 1559 gestiftet. Die Ritter führten den Titel »lateranische Hofpfalzgrafen«, und das Recht, den Orden zu verleihen, besaßen nicht nur die Päpste, sondern auch die Nunzien, die Prälaten, welche Mitglieder des päpstlichen Gerichtshofs waren, manche andre Prälaten, ebenso Fürsten, z. B. der König von Ungarn [* 59] etc. Dadurch verlor der Orden an Ansehen.
Erst 1815 ward diesem Unfug gesteuert, und Papst Gregor XVI. gab dem Orden 1841 eine neue Einrichtung. Derselbe sollte fortan »als Belohnung ausgezeichneter Rechtschaffenheit an religiöse und in Kunst und Wissenschaft erfahrene Leute, welche sich um den Katholizismus, die Menschheit und den apostolischen Stuhl verdient machen«, verliehen werden. Das Ordenszeichen ist ein goldenes, weiß emailliertes Malteserkreuz mit Strahlen zwischen den Flügeln, an dessen beiden untern Flügelspitzen ein kleiner goldener Sporn hängt. Im Mittelschild befindet sich auf blauem Email das Brustbild des heil. Silvester und darum die goldene Inschrift: »Sanctus Silvester Pont. Max.« Auf dem Revers steht die Zahl MDCCCXLI und darum: »Gregorius XVI. restituit«. Der Orden hat zwei Grade und wird von den Komturen um den Hals, von den Rittern kleiner im Knopfloch getragen. Das Band [* 60] ist rot und schwarz gestreift. Der Orden hat eine besondere Uniform, über welcher das Kreuz [* 61] an einer Kette getragen wird.
Vgl. Imolese, Memorie storiche dell' ordine aureato ossia dello sperone d'oro (Rom [* 62] 1841).
Buch, im alten Venedig die Adelsmatrikel, das Buch, worin die adligen Geschlechter, als zur Teilnahme an der Regierung berechtigt, eingetragen waren;
in Frankreich während der Restauration das Verzeichnis der Pairs von Frankreich.
Horn, Meerbusen, s. Chrysun Keras. goldenes Horn hieß auch der eigentümlich geformte Herzogshut der Dogen von Venedig.
Kalb, nach Luthers Bibelübersetzung das goldene Stierbild, das König Jerobeam I. von Israel zu Bethel und Dan dem Jehovah errichten ließ, und dessen Kult durch ihn zur offiziellen Form des Gottesdienstes im ganzen nördlichen Reich erhoben wurde, im Gegensatz zum Kultus im Reiche Juda (1. Kön. 12, 28. ff.). Die Erzählung, daß ¶
bereits Aaron in der Wüste auf Verlangen des Volkes ein goldenes Kalb errichtet habe (2. Mos. 32),. wird von den Gelehrten für ein späteres tendenziöses Einschiebsel erklärt, wofern das Aaronsche Kalb nicht für eine Nachbildung des ägyptischen Serapis zu halten ist. Jetzt gebraucht man den Ausdruck goldenes Kalb oft im übertragenen Sinn für Mammon.
Vlies, 1) s. Argonauten. - 2) Orden vom Goldenen Vlies (Ordre de la Toison d'or, Aureum Vellus, Toisonorden), österreich. und span. Orden, wurde von Philipp dem Guten, Herzog von Burgund, dem Tag seiner Vermählung mit Isabella von Portugal [* 64] in Brügge, »zum Lob und Ruhm des Erlösers der Jungfrau Maria und des heil. Andreas wie zum Schutz und zur Förderung des christlichen Glaubens und der heiligen Kirche, zur Tugend und Vermehrung guter Sitte gestiftet«.
Die Benennung des Ordens beruht wahrscheinlich darauf, daß Philipp damit auf den Kreuzzug nach Syrien, den er vorhatte, als auf einen neuen Argonautenzug hat hindeuten wollen. Die Stiftungsurkunde datiert aus Rethel vom Januar 1431; die ersten Statuten erschienen in 66 Kapiteln zu Lille [* 65] denen im Haag [* 66] 1456 noch 21 hinzugefügt wurden. Von Anfang an war es Bedingung der Aufnahme, von altem, unbescholtenem Adel zu sein und hervorragende Dienste geleistet zu haben.
In den ersten zwei Jahrhunderten wurde der Orden, der stets nur eine Klasse hatte, bloß an Fürsten und Edelleute vom höchsten Rang verliehen. Das Ordenskapitel, das aus sämtlichen Rittern bestand und anfangs jährlich, später alle drei Jahre sich versammeln sollte, zuletzt aber nur, wenn es der Ordensmeister berief, zusammenkam, ernannte die Ritter durch absolute Stimmenmehrheit. In den Kapiteln wurde strenge Zensur über alle Ritter geübt, Strafen und Verweise erteilt.
Die Ritter hielten fest zusammen, jede Unbill war der Gesamtheit geschehen; für gefangene Ritter mußte das Lösegeld aufgebracht werden. 1559 ward das letzte Kapitel abgehalten. Philipp II. hatte von Papst Gregor XIII. die Erlaubnis erhalten, die Ritter selbst zu ernennen. Damit wurde der Orden ein andrer, und die Zahl der Ritter (bislang 31) war von da an unbestimmt. Infolge der Vermählung Marias von Burgund mit dem Erzherzog Maximilian von Österreich [* 67] ging die Großmeisterstelle des Ordens nach den Statuten an das habsburgische Haus über.
Als der spanische Zweig des habsburgischen Hauses erlosch, prätendierten Karl VI. von Österreich und Philipp V. von Spanien je für ihre Krone das ausschließliche Recht der Ordensverleihung. Die Frage blieb streitig und wurde häufig Gegenstand von Verhandlungen; aber das österreichische Haus hat niemals den spanischen Zweig des Ordens und die spanischen Ernennungen anerkannt. Spanien hat stets einer laxern Observanz in der Verleihung gehuldigt: während Österreich seine Ritter unter Fürsten und dem hohen Adel sucht, nur Katholiken aufnimmt, hatte Spanien 1873 mehrere bürgerliche, 11 protestantische und sogar 2 mohammedanische Vliesritter. In Spanien bezahlen die Ritter bei der Aufnahme 7500 Frank.
Alle Rundschreiben werden in französischer Sprache [* 68] erlassen. Im ganzen wurden seit der Gründung, also von 1429-1871, 975 Vliese verliehen. Die Zahl ist weder in Spanien noch in Österreich fixiert. Das Ordenszeichen ist ein goldenes Widderfell, das an einem blau emaillierten, flammenspeienden Feuerstein hängt, über dem sich in Österreich auf goldenem Band ein Drachentöter und auf gewundenem Knoten der Wahlspruch: »Pretium laborum non vile« befindet, während in Spanien der gewundene Knoten von Gold ohne Inschrift ist.
Dies Zeichen wird an Festtagen an einer aus Feuerstählen und flammenspeienden Feuersteinen (dem Emblem Burgunds) bestehenden Kette, sonst an rotem Band getragen. Die Ordenskleidung besteht für Österreich in einem samtenen hochroten, mit weißem Taft gefütterten Talar, über welchen ein purpurfarbiger, mit weißem Atlas [* 69] gefütterter langer Mantel geworfen wird, dessen breite Randstickerei möglichst oft die Feuerstein- und Stahlkette mit den hervorsprühenden Funken zeigt.
Auf dem äußersten Saum des Mantels prangen auf dem weißen Atlas wiederholt die Worte: »Je l'ay empris«. Zur Kopfbedeckung dient eine Mütze von purpurfarbigem, goldgesticktem Samt mit herabfallendem Mäntelchen, auf der linken Seite mit herabhängender glatter Streifbinde. Den Beschluß der Tracht machen Schuhe und Strümpfe von roter Farbe. Die spanischen Vliesritter haben dieselbe Tracht, doch ohne Mantel. Der Tag des Ordensfestes ist in Wien [* 70] der St. Andreastag oder der darauffolgende Sonntag. Am Dreikönigstag ist in der Hofkirche Toisonamt. Der Orden hat einen Kanzler, einen Schatzmeister, Greffier und Wappenkönig.
Vgl. Chifletius, Breviarium ordinis Velleris aurei (Antw. 1651);
Pinedo y Salazar, Historia de la insigne órden de Toyson de oro (Madr. 1787);
Reiffenberg, Histoire de l'ordre de la Toison d'or (Brüss. 1830);
Zoller, Der Orden vom Goldenen Vlies (Altenb. 1879).
S. Tafel »Orden«.
Zeitalter, das erste der vier (oder fünf) Zeitalter, welche der Mythus nach Entstehung der Welt annahm, in welchem die Menschen ein schuld- und sorgloses Leben führten;
daher der für irgend ein Bestreben in einem Volke günstigste Zeitraum, wie z. B. das goldene Zeitalter der römischen Litteratur etc.
Vgl. Pfleiderer, Die Idee eines goldenen Zeitalters (Berl. 1877).
Weiteres s. Zeitalter.
Zahl (Güldene Zahl), die Zahl, welche anzeigt, das wievielste von den 19 Jahren eines Mondcyklus irgend ein Jahr ist (s. Cyklus und Kalender).
Der Name rührt vermutlich davon her, daß diese Zahl in den alten Kalendern mit goldenen Buchstaben bezeichnet zu werden pflegte, oder davon, daß nach einigen die Berechnung des Meton, welche dem Cyklus von 19 Jahren zu Grunde liegt, in Athen auf der Mauer der Pnyx mit goldener Schrift eingegraben war.
Stadt in der mähr. Bezirkshauptmannschaft Schönberg, an einem Quellbach der March, mit (1881) 1460 Einw., die Landbau und Flachshandel betreiben.
In der Nähe Graphitgruben.
Jakob, Orientalist, geb. 1815 zu Brody in Galizien, gest. als Professor an der Universität in Wien. Verdienstvoller als seine selbständigen Arbeiten (teilweise in den Denkschriften der Wiener Akademie, deren korrespondierendes Mitglied er war) sind die von ihm veranstalteten Ausgaben mehrerer handschriftlichen Werke aus der ältern jüdischen Litteratur, wie: Algazzalis »Meisan al-Almal« (Leipz. 1839),
Todrosis hebräische Bearbeitung des Averroesschen Kommentars zu Aristoteles' »Rhetorik« (das. 1842),
»Kalonymi apologia Maimonidis« (das. 1845),
Nissim ben Jakobs »Clavis talmudica« (Wien 1847),
»Rieti und Marini oder Dante und Ovid in hebräischer Umkleidung« (das. 1851) u. a. Auch schrieb er eine arabische Grammatik in hebräischer Sprache (Wien 1857).
s. Goldlegierungen. ^[= Mischungen und Verbindungen von Gold mit andern Metallen. Gold wird durch Zusammenschmelzen ...] ¶
s. Gymnogramme. ^[= Desv. (Nacktfarn), Farngattung aus der Familie der Polypodiaceen, charakterisiert durch unbeschleier ...]
Filigranglas (s. d.), bei welchem die eingeschmolzenen Fäden vergoldet sind.
zum sogen. Mandarinenporzellan (s. d.) gehörige Gruppe von japanischen Porzellangefäßen, deren Grund mit sehr dichtem und feinem Goldfiligran überzogen ist.
(Carassius auratus Bleek), ein Fisch aus der Gattung Karausche und der Familie der Karpfen, bis 40 cm lang, zinnoberrot mit prachtvollem Goldglanz und dünnen, einzackigen, jederseits zu drei in einer Reihe geordneten Schlundzähnen. Der Goldfisch stammt aus China [* 72] und Japan, wird dort seit alter Zeit gezüchtet, kam 1611 (1691, 1728?) nach Europa, [* 73] wahrscheinlich zuerst nach Portugal, war zur Zeit der Pompadour sehr selten und kostbar, hat sich seitdem über alle Kulturländer verbreitet, ist in Portugal und auf Mauritius verwildert und wird vielfach gezüchtet.
Man hat mannigfache Rassen in roter, weißer, schwarzer, bunter Färbung, selbst Monstrositäten mit doppelten Schwänzen etc. erzielt und betreibt damit einen bedeutenden Handel. Großartige Züchtereien bestehen im südlichen und westlichen Frankreich, im Mohrunger, Königsberger, Nimptscher, Hirschberger und Liebenwerdaer Kreis [* 74] Preußens [* 75] und zu Pälz in Steiermark. [* 76] Pälz liefert jährlich 100,000 Goldfische. Man erreicht, daß die Goldfische drei-, selbst viermal im Jahr laichen und sich sehr frühzeitig färben.
Die Pflege der Goldfische im Zimmer ist sehr einfach. Man sorgt für stets reines, klares Wasser, vermeidet beim Wechsel desselben sorgfältig größere Temperaturabstände, füttert sehr mäßig, am besten mit Ameiseneiern, und reicht davon, namentlich im Winter, niemals mehr, als die Fische [* 77] sofort verzehren. Man darf nicht zu viele Goldfische in einem kleinen Gefäß [* 78] halten, und das Wasser muß stets eine große Oberfläche darbieten. Im allgemeinen genügt alle acht Tage eine Fütterung und ein Wasserwechsel. Am besten halten sich Goldfische in Aquarien, in denen Wasserpest (Anacharis) wuchert, und die groß genug sind, um mehrere Goldfische aufnehmen zu können. Man kann die Goldfische gewöhnen, auf ein Zeichen mit der Glocke herbeizuschwimmen und Futter aus der Hand zu nehmen.
falscher (unechter), s. Aland. ^[= # (Nerfling, Idus Heck.), Fischgattung aus der Ordnung der Edelfische und der Familie der Karpfen ...]
s. v. w. Aventuringlas. ^[= (Avanturinglas), ein halb durchsichtiges, hellbraunes, rotes oder grünes Glas, welches zahlreiche ...]
s. v. w. Bachforelle, s. Forelle; ^[= Name einiger Fischarten aus der Gattung Lachs (Salmo Art.). Die Seeforelle (Rheinanke, Rheinlanke, ...]
auch s. v. w. Saibling.
Georg August, Paläontolog und Zoolog, geb. zu Thurnau bei Baireuth, [* 79] studierte in Berlin [* 80] und Erlangen [* 81] Naturwissenschaften, habilitierte sich 1804 an letzterer Universität als Privatdozent, ging 1818 als Professor der Zoologie und Mineralogie nach Bonn, [* 82] erhielt hier die Oberaufsicht über das zoologische Museum und die Petrefaktensammlung, die er (Düsseld. 1826) beschrieb, sowie die Leitung des naturhistorischen Seminars und starb Er schrieb: »Enumeratio insectorum eleutheratorum« (Erlang. 1805);
»Die Umgebungen von Muggendorf« (das. 1810);
gemeinschaftlich mit Bischoff: »Beschreibung des Fichtelgebirges« (Nürnb. 1816, 2 Bde.);
»Handbuch der Zoologie« (das. 1821, 2 Bde.; neue Auflage u. d. T.: »Grundriß der Zoologie«, das. 1826);
»Beiträge zur vorweltlichen Fauna des Steinkohlengebirges« (Bonn 1847);
»Der Schädel des Mosasaurus« (das. 1847).
Sein Hauptverdienst beruht in der Herausgabe des großen Werkes »Petrefacta Germaniae« (teilweise mit dem Grafen zu Münster [* 83] bearbeitet, Düsseld. 1826-44, 3 Bde. Text und 3 Bde. Abbildungen; 2. Aufl., Leipz. 1862-63, mit 200 Tafeln, unvollendet),
neben welchem er auch einen »Naturhistorischen Atlas mit Beschreibungen« (Düsseld. 1824-44, 23 Lfgn.) veröffentlichte.
das für Gold und Goldwaren gebräuchliche Gewicht. Man unterschied früher, wie das Silbergewicht, das Troy- oder niederländische und das kölnische oder deutsche Gewicht. Es waren 19 Mark Troy = 20 Mark kölnisch; dabei war 1 Pfd. kölnisch = 2 Mark, 1 Mark = 24 Karat à 12 Grän. Reines Gold ist 24karätig;
14karätiges Gold ist solches, welches in je 24 Teilen Bruttogewicht 14 Teile reines Gold hat. In Deutschland, [* 84] Frankreich, Belgien, [* 85] Italien, [* 86] Holland, Schweiz, Spanien, Griechenland [* 87] und Rumänien [* 88] wird das Gold offiziell nach dem metrischen Gewicht, d. h. nach Grammen und deren Unterabteilungen, abgewogen;
in England nach dem Troypfund = 373,242 g, à 12 Unzen, früher à 20 Pennyweights à 24 Grän (Grains), jetzt mit dezimaler Teilung;
in Rußland nach dem Pfund = 409,511 g, à 96 Solotniks à 96 Doli;
in Nordamerika [* 89] nach dem Avoirdupois-Pfund = 453,592 g, eingeteilt in Tausendstel.
die altrömischen, vielfach in Katakomben gefundenen Glasschalen, deren Böden eine [* 71] Figur oder ein Ornament aus Blattgold zwischen zwei dünnen Glasschichten enthalten (Fondi d'oro);
im allgemeinen alle Gläser mit Golddekoration, die namentlich durch die böhmische Industrie, welche die Gläser sogar ganz mit Gold überzog, verbreitet worden sind.
rötliche Bleiglätte, s. Bleioxyd. ^[= # PbO entsteht bei anhaltendem Erhitzen von geschmolzenem Blei an der Luft, bleibt als Rückstand, ...]
s. Anthoxanthum. ^[= L. (Ruchgras), Gattung aus der Familie der Gramineen, mit ährenartiger, fast gleichseitiger ...] [* 90]
die gleichmäßig vergoldete Fläche, welche den Heiligenbildern des Mittelalters nach jahrhundertelangem Gebrauch zum Hintergrund diente. Die eigentliche Bedeutung desselben beruht wohl auf dem Bestreben, dem Bilde durch das kostbare Gold auch einen größern Wert zu verleihen, und er ist daher im allgemeinen als barbarisch verrufen. Gleichwohl besitzt er, in richtiger Weise angewendet, einen unleugbaren Reiz, der darin liegt, daß die von der warm glänzenden Fläche sich abhebende Gestalt wie von der Wirklichkeit losgelöst und isoliert erscheint; besonders erweist er sich da von schöner Wirkung, wo Figuren in architektonischer Umrahmung ausgeführt sind.
Der Goldgrund kam durch die Mosaiken der Byzantiner auf, ging von da auf die Miniaturmalerei, die Malerei mit Leim-, Tempera- und Ölfarben über und war bei den Italienern noch bis gegen Ende des 15. Jahrh. auf Heiligenbildern fast ausschließlich üblich, bis die durch die Brüder van Eyck vorbereitete realistische Auffassungsweise auch in Italien zum Durchbruch kam. Auch in neuerer Zeit ist der in kirchlichen Wandmalereien wie in Tafelbildern kirchlichen Inhalts vielfach wieder zur Anwendung gekommen, wenn auch nicht immer in so künstlerisch befriedigender Weise wie etwa im Dom zu Speier [* 91] oder in der Altlerchenfelder Kirche zu Wien.
(Goldgulden), eine aus dem Dukaten hervorgegangene, aber mit geringerm Gehalt geprägte Goldmünze, welche zuerst von den Hansestädten im 11. Jahrh., dann von den rheinischen Kurfürsten und später fast in allen deutschen Münzstätten geschlagen ward. Nach einem Edikt des Kaisers Ferdinand von 1559 mußte sie 18 Karat 6 Grän fein Gold, 3 Karat 8 Grän fein Silber und 1 Karat 10 Grän Kupfer enthalten; 72 Stück sollten eine ¶
Kölner [* 93] Mark wiegen. In Hannover, [* 94] wo sie am spätesten geschlagen wurde, hielt sie 18 Karat 10 Grän fein Gold und 3 Karat 8 Grän Silber, war also etwas besser, = 7,11 Mk. In mehreren süddeutschen Staaten, namentlich in Bayern, [* 95] wurden auch dreifache Goldgülden mit der Bezeichnung Karolin, ferner zweifache Goldgülden als Maxdore ausgeprägt. Ein Goldgülden galt dort 3,66 Gulden, 1 Karolin also 11 Gulden = 20,93 Mk.
s. Trisetum. ^[= Beauv. Gattung aus der Familie der Gramineen, der Gattung Avena, Hafer, sehr ...] [* 96]
s. Goldkäfer. ^[= (Cetonia Fabr.), Käfergattung aus der Gruppe der Pentameren und der Familie der Blatthornkäfer ...]
(Regulus Cuv.), Vögelgattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel, [* 97] der Familie der Sänger (Sylviidae) und der Unterfamilie der eigentlichen Sänger (Sylviinae), kleine, zierliche Vögel [* 98] mit geradem, dünnem, spitzigem Schnabel mit hoher Firste und eingebogenen Rändern, sehr schlanken, hochläufigen Füßen, kurzen, stark gerundeten, breiten Flügeln, in denen die vierte und fünfte Schwinge die längsten sind, mittellangem, leicht ausgerandetem Schwanz und von einer häutigen Schuppe bedeckten Nasenlöchern.
Das Wintergoldhähnchen (Goldvögelchen, Goldammerchen, Sommerkönig, Regulus cristatus Koch), 9,5 cm lang, 15,5 cm breit, oben zeisiggrün, unten weißgrau; Schwanz und Flügel sind tiefgrau, letztere mit zwei hellen Binden. Zügel und Augengegend sind weiß. Beim Männchen sind die Federn des Oberkopfes gelb, die verlängerten des Scheitels orange, seitlich durch einen schwarzen Längsstrich begrenzt, beim Weibchen ist auch der Scheitel gelb. Die Augen sind braun, der Schnabel ist schwarz, die Füße sind hellbraun. Es findet sich in fast ganz Europa und Nordasien bis in die Amurländer.
Bei uns bewohnt es als Stand- und Strichvogel vorzugsweise Nadelwälder, hält sich auf hohen Bäumen und im Gebüsch, meist in Gemeinschaft mit andern Vögeln, besonders Meisen, unaufhörlich in Bewegung und schwirrt oft vor den Ästen so, daß es eine Zeitlang an derselben Stelle in der Luft bleibt. Seine Nahrung besteht aus kleinen Insekten, [* 99] deren Larven und Eiern und aus feinen Sämereien. Das Nest ist künstlich gebaut, kugelförmig, gewöhnlich an dichten Endspitzen der Äste großer Nadelbäume befestigt. Es enthält im Mai und Juli 6-10 weißlich gelbgraue oder blaß fleischfarbene, lehmrot gefleckte Eier (s. Tafel »Eier I«, [* 92] Fig. 24). Sein Gesang ist abgebrochen, sehr fein und ertönt selbst an schönen Wintertagen.
In der Gefangenschaft ist es meist äußerst hinfällig, eingewöhnt wird es sehr zahm und kann dann lange ausdauern. Das Sommergoldhähnchen (R. ignicapillus Cuv.) ist noch kleiner als das vorige und demselben sehr ähnlich, nur lebhafter gefärbt; Zügel und Augengegend sind schwarz, über dem Auge [* 100] verläuft ein weißer Strich, und der Oberkopf des Männchens ist mit prächtigem Feuergelb geziert. Es bewohnt Mittel- und Südeuropa, zwar auch Nadelwälder, ist aber ein Zugvogel und weilt bei uns von April bis Oktober. Übrigens ähnelt es in Lebensart und Fortpflanzung dem vorigen sehr. Das Ei s. [* 101] Tafel »Eier I«, [* 92] Fig. 25.
s. Meeräsche. ^[= (Mugil Art.), Gattung aus der Ordnung der Stachelflosser und der Familie der Harder (Mugilidae ...]
s. Aguti. ^[= (Steißtier, Dasyprocta Ill.), Säugetiergattung aus der Ordnung der Nagetiere und der Familie ...]
s. Laufkäfer. ^[= (Carabidae Leach), Familie aus der Gruppe der Pentameren, Käfer mit kräftigen, scharf gezahnten ...] [* 102]
s. Citrus, ^[= # L. (Orangenbaum), Pflanzengattung aus der Familie der Aurantiaceen, oft dornige Bäume oder ...] S. 148.
[* 2] Hill, Stadt im nordamerikan. Staat Nevada, 10 km von Virginia City, mit Silber- (und Gold-) Gruben und (1880) 4531 Einw.
(lettisch Kúldiga), Kreisstadt im russ. Gouvernement Kurland, [* 103] an der Windau, mit einem verfallenen Schloß der Deutschen Ritter, welches, 1248 erbaut, im 17. Jahrh. Residenz der kurländischen Herzöge war, 2 Kirchen, einer Synagoge, Brauereien, Brennereien, Nähnadelfabrikation und (1881) 9151 Einw. Dabei der Rummel, ein Wasserfall der Windau. Goldingen erhielt 1347 Stadtrecht.
(Cetonia Fabr.), Käfergattung aus der Gruppe der Pentameren und der Familie der Blatthornkäfer (Lamellicornia), farbenprächtige Käfer [* 104] mit trapezoidalem, vor den Schildchen ausgebuchtetem Prothorax, viereckigem Kopfschild, seitlich ausgebuchteten Flügeldecken, kurzem Vorsprung auf der Vorderbrust und außen dreizähnigen Vorderschienen. Der Rosenkäfer [* 105] (Goldhähnchen, Cetonia aurata Fabr., s. Tafel »Käfer«),
19 mm lang, prächtig goldgrün, mit einigen vertieften und beschuppten, gräulichweißen Querstrichen auf den Flügeldecken, unten goldpurpurrot, mit grauen Haaren, sehr gemein in Gärten, besonders auf Rosen, frißt Blütenteile, leckt Nektar und auch aus verwundeten Baumstämmen austretenden Saft. Die gegen 5 cm lange, dicke, weißlichgelbe Larve mit gelbem Kopf, gelben Füßen und schwarzen Freßzangen lebt im Mulm hohler Bäume, besonders der Eichen, und in Ameisenhaufen, gräbt sich nach mehr als drei Jahren im Juni und Juli tiefer in die Erde und verpuppt sich in einem aus Mulm und Erde gefertigten kugeligen Gehäuse, aus welchem nach vier Wochen der Käfer ausfliegt. Durch das Abfressen der Staubfäden wird der Käfer den Rosen und andern Gewächsen schädlich. Andre Arten zerstören in südlichern Gegenden, z. B. in Ungarn, die Obstbaumblüten.
s. Regenpfeifer. ^[= (Charadrius L.), Gattung aus der Ordnung der Stelzvögel und der Familie der R. (Charadriidae ...]
s. Ranunculus. ^[= L. (Hahnenfuß, Butterblume, Ranunkel), Gattung aus der Familie der Ranunkulaceen, meist ausdauernde ...]
Vogel, s. Larventaucher; ^[= (Mormon Ill.), Vogelgattung aus der Ordnung der Schwimmvögel und der Familie der Alken (Alcidae ...]
Fisch, s. Goldbrasse.
s. Alyssum. ^[= Tourn. (Steinkraut), Gattung aus der Familie der Kruciferen, Kräuter oder Halbsträucher mit ...]
s. v. w. Mandelkrähe. ^[= (Rake, Coracias L.), Gattung aus der Ordnung der Klettervögel und der Familie der Raken (Coraciadae ...]
Feilspäne, Abschabsel, Schlacken, Tiegelstücke, die sich bei der Verarbeitung des Goldes und Silbers ansammeln.
Zur Abscheidung des edlen Metalls aus diesen Gegenständen (Krätzmachen) werden dieselben gepulvert, geschlämmt und zusammengeschmelzt oder zunächst in der Krätzmühle mit Quecksilber amalgamiert.
Das Amalgam wird dann wie gewöhnlich verarbeitet.
Bei der Verarbeitung des Goldes liefern 16 Teile nur 8 Teile fertige Ware, 7 Teile gehen in die Krätze, und 1 Teil Gold verschwindet vollständig.
s. Senecio. ^[= L. (Kreuzkraut), Gattung der Kompositen, Kräuter und Sträucher, fast über alle Teile der ...]
Stadt im bayr. Regierungsbezirk Oberfranken, Bezirksamt Berneck, an der Kronach, mit einem Schloß und (1885) 872 prot.
Einwohnern. In der Nähe eine Holzstofffabrik, Glasschleifen und Sandsteinbrüche.
Ehemals ward zu Goldkronach Bergbau auf Gold und Silber betrieben.
franz. Goldmünze mit einer Krone im Gepräge, seit 1339 von Philipp VI. von Valois geprägt, diente als Vorbild für viele andre Prägungen.
Die Goldkrone Karls V. für Spanien war 22 Karat fein, und auf die Mark gingen 68 Stück.
Deutsche [* 106] Goldkronen waren meist nur 18 Karat fein und größer als der Goldgulden.
s. Kurs. ^[= # (lat. cursus, franz. cours, "Lauf"), im Post- und Eisenbahnwesen die Richtung und ...]
Küstengebiet Westafrikas am Nordrand des Meerbusens von Guinea, zwischen der Zahnküste im W. und der Sklavenküste im O., etwa 500 km lang, zum kleinern Teil in französischem, zum größern in britischem Besitz. Die englische Kolonie Goldküste wird im W. von dem französischen Assini, im O., wo sie auf die Sklavenküste hinübergreift, von dem deutschen Togoland, nach dem Innern zu von den ¶