Fingers verliehen, während das Umwenden des
Daumens den Todesstoß verlangte. Das
Volk zeigte
Teilnahme für den Tapfern, während
es durch Furchtsamkeit in Wut gebracht wurde. Die gefallenen Gladiatoren
[* 2] wurden mit
Haken durch die
PortaLibitina nach dem sogen. Spolarium
geschleppt, wo auch diejenigen, in denen noch
Leben war, völlig getötet wurden. Die
Sieger erhielten
zur Belohnung einen Palmzweig (palma gladiatoria), unter und seit
Augustus auch Geldprämien. In
Italien
[* 3] war namentlich
Kampanien
die
Heimat der
oben genannten Gladiatorenschulen, und die ungeheure
Menge von Sklaven, die sich dort zu ihrer
Ausbildung versammelten,
brachte
Rom
[* 4] durch ernstliche
Aufstände wiederholt in
Gefahr (vgl.Spartacus).
In denBürgerkriegen zwischen
Otho und
Vitellius dienten die auch im
Heer und leisteten hier namentlich im
Handgemenge ausgezeichnete
Dienste.
[* 5] Das
Christentum trat den Gladiatorenkämpfen zwar entgegen, war aber lange Zeit nicht im stande, die Vorliebe des
Volkes dafür zu verdrängen; erst unter
Honorius scheinen sie (404) ihr völliges Ende erreicht zu haben.
Bildliche
Darstellungen von Gladiatorenkämpfen sind nicht selten. Wichtig ist ein in
Pompeji
[* 6] gefundenes großes
Basrelief,
welches die mannigfachen
Situationen der Gladiatorenkämpfe darstellt. Auch auf einem zu
Nennig (Regierungsbezirk
Trier)
[* 7] gefundenen
Mosaikfußboden sind Abbildungen von solchen Kampfszenen enthalten (hrsg. von v.
Wilmowsky,
Bonn
[* 8] 1865).
L.
(Siegwurz,
Netzschwertel), eine
Gattung aus der
Familie der Iridaceen, ausdauernde
Gewächse mit von
braunen, parallel- oder netzfaserigen
Scheiden umgebenen
Knollen,
[* 9] einfachen, am
Grund beblätterten
Stengeln, linien- oder schwertförmigen
Blättern, sehr schönen, ährenständigen, nach einer Seite gerichteten, fast zweilippigen, trichterförmigen
Blüten und
häutiger, dreikantiger, vielsamiger
Kapsel. Etwa 90
Arten am
Kap und im tropischen
Afrika,
[* 10] in den Mittelmeerländern und im
Orient. Gladiolus communisL., in Südeuropa, hat einen 1 m hohen
Stengel
[* 11] und schöne purpurrote, weiße oder
fleischfarbige, fast rachenförmige
Blüten.
VonGladiolus byzantinus Mill., in
Kleinasien,
mit purpurroten
Blüten, Gladiolus cardinalis
Curt, am
Kap, mit blaugrünen Blättern und scharlachroten
Blüten, Gladiolus floribundusJacq.,
am
Kap, mit großen, blaß rosenroten oder fleischfarbigen
Blüten mit fast gleichem, kreiselförmigem
Rand, Gladiolus ramosusMurr.,
vomKap, mit leuchtend fleischfarbigen, weiß gezeichneten
Blüten, und von Gladiolus natalensisReinw. (psittacinusHook.), aus
Natal, mit gelben, am
Rand rotgestreiften
Blüten sind eine große Anzahl
Varietäten und Hybriden erzeugt worden.
VonGladiolus cardinalis und psittacinus stammen die mannigfaltigen farbenprächtigen
Genter Gladiolen (Gladiolus gandavensis hort.)
ab, die im freien Land und im
Topf kultiviert werden.
Gladiolus edulis Burchell, in Südafrika,
[* 13] hat eine fast
zusammengesetzte
Ähre mit schönen
Blumen und eßbare Zwiebelknollen.
VonGladiolus segetumKer., in
Europa,
[* 14] mit etwa 4
cm langen, purpurroten,
rachenförmigen
Blumen, ist die
Wurzel wahrscheinlich das Xiphion des
Dioskorides, welches er sowohl als Wundmittel wie auch
als Aphrodisiakum und als
Mittel bei
Amenorrhöe angibt. Auch wurde diese
Wurzel unter das
Mehl
[* 15] gemengt und
gebacken.
Der streng kirchlichen puseyitischen
Bewegung befreundet, veröffentlichte er zwei Werke: »The state in its relations
with the church« (1838) und
»Church principles considered in their results« (1840). In diesen Werken forderte
er die gänzliche Unabhängigkeit der
Kirche vom
Staat, betonte aber, daß der
Staat auf religiöse Prinzipien gegründet sein
und sich die Verbreitung derselben zur Aufgabe machen müsse; die
Schriften erregten solches Aufsehen, daß selbstMacaulay
sich veranlaßt fand, eine ausführliche Widerlegung Gladstones zu schreiben.
Sein freundschaftliches
Verhältnis zuPeel wurde dadurch nicht getrübt; Gladstone nahm vielmehr im
Dezember 1845 die
Ernennung zum
Staatssekretär für die
Kolonien an, gehörte aber dem
Unterhaus in dieser
Session nicht mehr an, da er durch
die Ernennung seinen Sitz in
Newark verloren hatte und auf eine Wiederwahl gegen den Einfluß des
Herzogs vonNewcastle,
der dem
Ministerium wegen seiner Freihandelspolitik die Unterstützung versagte, nicht hoffen konnte. Erst bei den allgemeinen
Wahlen von 1847 wurde Gladstone, nachdem er schon im Juli 1846 mit
Peel zurückgetreten war, wiederum zum Mitglied des
Unterhauses
als Vertreter der
UniversitätOxford erwählt. Im J. 1850 unternahm er eine
Reise nach
Italien, von der
er durch eine Einladung
LordStanleys, an dem von letzterm im
Februar 1851 projektierten
Ministerium teilzunehmen, zurückberufen
wurde; indessen zerschlug sich diese
Kombination an der Weigerung
Stanleys, den Protektionismus aufzugeben, den Gladstone als
JüngerPeels unmöglich zulassen konnte. Auch sonst bewies Gladstone, daß er von seinen frühern
hochkonservativen
Ansichten zurückgekommen war: er unterstützte
RussellsVorschläge für die
Emanzipation der
Juden und einen
Gesetzentwurf, der gewisse noch
¶
mehr
bestehende Beschränkungen der politischen Rechte der Katholiken beseitigen sollte. 1851 veröffentlichte er ein Schreiben
an LordAberdeen
[* 21] über die politischen Verfolgungen in Neapel,
[* 22] welches, da es haarsträubende Dinge über die Behandlung der
politischen Gefangenen in den dortigen Gefängnissen berichtete, außerordentliches Aufsehen machte und von LordPalmerston
an alle HöfeEuropas versandt wurde. Wie dieser Brief, so war auch die Übersetzung von Farinis Werk über
die neuere römische Geschichte: »History of the Roman state« (Lond. 1851-52, 3 Bde.)
eine Frucht seines Aufenthalts in Italien.
Bei der Neuwahl 1852 trat Gladstone wieder für Oxford ins Unterhaus und ward nach dem Fall des toryistischen Kabinetts
(Dezember 1852) Schatzkanzler im neuen Koalitionsministerium Aberdeen. In dieser Stellung erwies Gladstone sich als einen der schlagfertigsten
Vorkämpfer des Ministeriums; in seinem Departement faßte er denPlan zur allmählichen Verminderung der englischen Staatsschuld,
dessen Durchführung freilich infolge des orientalischen Kriegs unterblieb. Schon damals war Gladstone prinzipieller Anhänger einer
Friedenspolitik, die zum orientalischen Krieg nur widerstrebend sich hindrängen ließ; er benutzte die vom Unterhaus angeordnete
Einsetzung eines Ausschusses zur Untersuchung der Kriegführung in der Krim
[* 23] und reichte seine Entlassung ein.
Seitdem stimmte er mit der Opposition und trug nicht wenig zu dem Tadelsvotum über den chinesischen Krieg
bei; welches 1857 LordPalmerston zur Auflösung des Parlaments nötigte. Ebenso sprach er für den Antrag Milner Gibsons, die
von der Regierung vorgelegte Konspirationsbill zu verwerfen, der den Sturz des MinisteriumsPalmerston zur Folge hatte. In dieser
Zeit der Muße schrieb er auch sein Werk »Studies on Homer and the Homeric age« (Oxf. 1858, 3 Bde.).
Ende 1858 ward Gladstone als außerordentlicher Kommissar nach den Ionischen Inseln gesandt, um die nach Vereinigung mit dem KönigreichGriechenland
[* 24] verlangenden Insulaner mit der englischen Herrschaft auszusöhnen, kehrte aber im Februar 1859 unverrichteter
Sache nach England zurück.
Aufs neue übernahm er das Amt eines Kanzlers der Schatzkammer, als Palmerston ein neues Kabinett
bildete. Gladstone erwarb sich allseitige und unbestrittene Anerkennung durch seine Finanzverwaltung und konnte fast regelmäßig
Jahr um Jahr mit einer Steuerermäßigung vor das Parlament treten. In seinen politischen Anschauungen hatte sich in letzter
Zeit einem fortgeschrittenen Liberalismus genähert. Er, der als Tory seine Laufbahn begonnen und dann
durch die Schule ökonomischer Reformen, die Peel eröffnet, hindurchgegangen war, langte zuletzt bei Ansichten an, die dem Programm
der radikalen Whigs nicht mehr fern standen. So sprach er sich 1864 für eine weitgehende Erweiterung des Wahlrechts aus und
trat 1865 im Widerspruch mit den früher von ihm vertretenen hochkirchlichen Anschauungen für eine Reform
der bischöflichen KircheIrlands auf. Deshalb unterlag er bei den Wahlen von 1865 in Oxford, wurde aber in Südlancashire zum
Abgeordneten gewählt. Solange LordPalmerston an der Spitze derRegierung stand, hatte Gladstone nicht die Möglichkeit, seinem
neuen Liberalismus in politischen Dingen praktische Folge zu geben. Erst PalmerstonsTod gab ihm freiere Hand.
[* 25] Er
behielt unter Russell die Leitung der Finanzen, hatte aber dabei die Regierung im Unterhaus zu vertreten und galt überhaupt
bei dem hohen Alter des Premiers für die eigentliche Seele der Regierung.
Indessen blieb das Kabinett bei der von ihm
eingebrachten Reformbill in der Minorität, obgleich Gladstone mit voller Überzeugung
und Beredsamkeit für dieselbe eintrat, und nahm daher seine Entlassung, um einem MinisteriumDerby-Disraeli Platz zu machen.
Gladstone trat jetzt an die Spitze der liberalen Opposition und trug wesentlich zur Ergänzung und Vervollkommnung
der von dem Torykabinett 1867 eingebrachten Reformbill bei. Als sodann 1867 die irische Frage in den Vordergrund trat, erklärte
sich Gladstone mit aller Entschiedenheit für die Entstaatlichung der anglikanischen Kirche in Irland; seine hierauf bezüglichen
Anträge wurden mit 320 gegen 290 Stimmen angenommen.
Die Folge dieser Niederlage der Regierung und noch mehr der darauf folgenden Wahlen, bei welchen Gladstone zwar in Südlancashire durchfiel,
aber in Greenwich glänzend gewählt wurde, war der Rücktritt des KabinettsDisraeli und die Bildung eines neuen Ministeriums
aller liberalen Elemente, dessen Haupt undSeele Gladstone selbst war. Da er über eine große Majorität im Unterhaus
verfügte, gelang es ihm, eine Reihe von Reformgesetzen durchzubringen, welche von der liberalen öffentlichen Meinung gefordert
waren.
Die irische Kirchenbill 1869, die irische Landbill, das Gesetz über Volksunterricht 1870, die Einführung der geheimen Abstimmung
bei Parlamentswahlen 1871 sind die wichtigsten dieser Maßregeln. Die früher von Gladstone schon
inaugurierte Finanzpolitik hatte neue glänzende Erfolge zu verzeichnen. Die Schwäche seiner Staatsleitung bestand in einem
gewissen unruhigen Eifer, immer neue Gebiete des staatlichen Lebens mit seinen Reformen anzugreifen, in einer allzu optimistischen
Nachgiebigkeit und Schwäche gegenüber der um sich greifenden ultramontan-katholischen Propaganda, vor
allem aber in einer zu weit getriebenen Friedensseligkeit und Indifferenz in der auswärtigen Politik.
Das Prinzip der Nichtintervention, wie es auffaßte und ausführte, machte sein Ministerium nahezu lächerlich. Gladstone selbst entblödete
sich nicht, in Journalartikeln französische Sympathien zu bekunden, und erregte Deutschland
[* 26] durch einzelne Maßregeln soviel
wie möglich Schwierigkeiten. Im Frühjahr 1871 fügte er sich den Forderungen Rußlands, welche alle
Früchte des Krimkriegs rückgängig machten. Eine große Verstimmung bemächtigte sich allmählich der englischen Nation; das
persönliche Auftreten Gladstones im Parlament, seine Reizbarkeit, Unberechenbarkeit und Heftigkeit verringerten die anfangs
so große Majorität zusehends.
Seine Reform der Militärverfassung durch Aufhebung des Stellenkaufs der Offiziere setzte er nur durch
Benutzung der königlichen Prärogative durch; in der Frage der irischen Universitäten erlitt er im März 1873 eine Niederlage.
Trotz des angebotenen Rücktritts mußte er noch im Amt bleiben, da damals Disraeli sich weigerte, eine neue Regierung zu bilden.
Ganz plötzlich löste er darauf das Parlament auf; da aber die Neuwahlen eine gewaltige Mehrheit
der Tories ergaben, so nahm Gladstone seine Entlassung, und Disraeli war sein Nachfolger.
Grollend zog sich in der Session von 1874 zurück und legte zu Anfang 1875 auch formell die Führerschaft der liberalen
Partei nieder. Wie er schon in den letzten Jahren mehrmals litterarische Arbeiten veröffentlicht (»A chapter of autobiography«,
1868), so beschäftigte er sich 1874 und 1875 mit einer Reihe von polemischen Schriften gegen die vatikanischen Dekrete von
1870, gegen die päpstliche Unfehlbarkeit und die ultramontanen Tendenzen; alle diese Publikationen (gesammelt
¶
mehr
erschienen unter dem Titel: »Rome and the newest fashion in religion«, 1875;
Außerdem beschäftigte
er sich in diesen Jahren mit einer Fortsetzung seiner Homerischen Studien. Schon 1869 hatte er eine Schrift
unter dem Titel: »Juventus mundi. The Gods and men of the Homeric age« publiziert;
jetzt versah er Schliemanns Werk über Troja
[* 28] mit einer längern Vorrede und ließ 1876 den ersten Band
[* 29] eines Werkes: »Homeric synchronism« (deutsch,
Jena
[* 30] 1877), erscheinen, worin er den Nachweis versuchte, daß die Belagerung Trojas ein historisches Faktum sei, und daß Homer
wirklich existiert und dies Ereignis besungen habe.
Daneben hörte Gladstone aber nicht auf, auch ohne offizieller Führer der liberalen
Partei zu sein, sich thätig am politischen Leben zu beteiligen. Insbesondere in der orientalischen Frage
zeigte er sich als den entschiedensten Gegner der PolitikLordBeaconsfields, forderte die volle Emanzipation der Christen im
Orient, zu deren gunsten er im September 1876 seine Broschüre »Bulgarian horrors« herausgab, eiferte gegen die Türken und billigte
die wider dieselben ergriffenen Maßregeln Rußlands. In und außer dem Haus, mit Wort und Schrift vertrat
er diesen Standpunkt, ging aber dabei, namentlich in seinen zahlreichen Reden in Parteiversammlungen, so leidenschaftlich
vor, daß er nicht nur in der Presse
[* 31] aufs lebhafteste angegriffen wurde, sondern auch bei seiner Partei im Parlament nicht immer
Anklang fand.
Trotzdem dachte er nicht daran, sich, wie viele seiner Gegner erwartet hatten, ganz vom politischen Leben
zurückzuziehen, sondern kündigte vielmehr seine Absicht an, bei den nächsten allgemeinen Wahlen zwar nicht für
Greenwich, wo seine Wiederwahl kaum zu erwarten war, als Kandidat aufzutreten, dagegen aber den Konservativen den Sitz für
Midlothian (Edinburg)
[* 32] streitig zu machen. Am hielt er zum erstenmal wieder seit mehreren Jahren
im Unterhaus eine große Rede über finanzielle Fragen, in welcher er die Finanzpolitik der Regierung der schärfsten Kritik unterzog
und den konservativen Schatzkanzler Sir St. Northcote beschuldigte, das Land über den wahren Zustand seiner Finanzen
zu täuschen. In diesem Gedanken und in der immer aufs neue wiederholten Darlegung der Verwerflichkeit von LordBeaconsfields
auswärtiger Politik, gegen welche er die schärfsten Ausdrücke gebrauchte, gipfelten auch die zahllosen Reden, welche Gladstone nach
dem Schluß der Parlamentssession in Schottland hielt.
Vom 24. Nov. bis 19. Dez. und wiederum vom bis zu den Neuwahlen dauerte dieser Wahlfeldzug, in welchem
Gladstone eine unermüdliche und für sein vorgeschrittenes Alter um so erstaunlichere Thätigkeit entfaltete. Es unterlag
denn auch keinem Zweifel, daß der unerwartet glänzende Wahlsieg der Liberalen im April 1881 größtenteils das Verdienst Gladstones
sei. Er selbst wurde (ein in England nicht gewöhnliches Ereignis) an zwei Orten, in Midlothian und Leeds,
[* 33] gewählt; er nahm den erstern Sitz an und überließ den letztern seinem ältesten Sohn, Herbert Gladstone. Nachdem LordBeaconsfield
seine Dimission eingereicht hatte, wurde Gladstone von der Königin23. April, nachdem die LordsGranville und Hartington die
Premierschaft abgelehnt hatten, mit der Bildung des Ministeriums beauftragt. In demselben übernahm Gladstone selbst außer
dem Amte
des Premiers auch das des Schatzkanzlers, aber seine Amtsführung entsprach den hochgeschwellten Erwartungen seiner Anhänger
nicht.
Nachdem das Oberhaus3. Aug. die irische Pachterbill mit überwältigender Mehrheit verworfen hatte, bereitete namentlich die
irische Frage der Regierung die größten Verlegenheiten, indem die öffentliche Ordnung und Sicherheit
in Irland aufs ernsteste gefährdet wurde. Auch die auswärtige Politik Gladstones erlitt vielfache Niederlagen. Die auf sein
Betreiben unternommene Flottendemonstration der Großmächte gegen die Türkei
[* 34] verlief ganz resultatlos, und in der montenegrinischen
wie in der griechischen Frage mußte Gladstone, nachdem die Beschlüsse der auf Englands Betrieb zusammengetretenen
Berliner
[* 35] Nachkonferenz sich als unausführbar erwiesen hatten, die eigentliche Führung des europäischen Konzerts der deutschen
Regierung überlassen.
Noch übler gestaltete sich für ihn die ägyptische Sache, wegen der er, ohne in Ägypten
[* 36] selbst trotz der Intervention von 1882 Ordnung
schaffen zu können, England schließlich mit allen europäischen Mächten verfeindete. Wesentlich trug
hierzu seine feindliche Haltung gegen das Deutsche Reich
[* 37] bei. Die IsolierungEnglands durch Gladstone führte endlich dazu, daß es
den Sudân den zuerst mit großen Opfern bekämpften Aufständischen preisgeben und in dem Konflikt mit Rußland wegen Afghanistans 1885 vollständig
nachgeben mußte.
Gladstone, der übrigens seit 1882 nur den Vorsitz im Kabinett hatte, behauptete sich bloß noch, weil seine Partei ohne ihn nicht
bestehen konnte und deshalb im Parlament doch immer für ihn stimmte. Im Innern setzte Gladstone 1885 eine Wahlreform durch. Da er
aber sich mit den Radikalen im Kabinett über die irische Politik nicht einigen konnte, nahm er die Ablehnung
eines Steuervorschlags im Parlament(8. Juni) zum Anlaß, am 11. Juli seine Entlassung einzureichen. Bei den infolge der Wahlreform
nötig gewordenen Neuwahlen blieb das MinisteriumSalisbury, das auf Gladstones Regierung gefolgt war, in der Minorität, und
Gladstone benutzte die erste Gelegenheit, um bei der Adreßdebatte das konservative Kabinett zu stürzen. Sein
Einfluß verhalf einem von Jesse Collings gestellten Amendement zur Adresse zur Annahme. Salisbury trat sofort zurück,
und Gladstone wurde im Alter von 76 Jahren noch einmal an die Spitze derRegierung berufen. Er war mit den Jahren
immer radikaler geworden; in sein neues Ministerium traten die Führer der alten Whigpartei, Hartington, Forster, Goschen, seit
langem gegen Gladstone mißtrauisch, nicht mehr ein, und das demokratische Element herrschte darin vor; selbst ein eigentlicher Arbeiterführer,
Broadhurst, wurde zum Unterstaatssekretär ernannt. Aber wie mit den Whigs, so überwarf sich auch mit
einem Teil der Radikalen, als er zwei Gesetzentwürfe über die Regelung der irischen Frage einbrachte, deren erster den Irländern
ein eignes Parlament in Dublin
[* 38] mit weitgehenden Befugnissen gewährte und dafür das Ausscheiden der Iren aus dem englischen
Parlament anordnete, während der zweite den Ankauf des irischen Großgrundbesitzes durch den Staat und
seine Parzellierung vorschlug. Die Folge war, daß sich die liberale Partei in die unbedingten Gladstonianer und die Unionisten
spaltete und nach unerhört ausgedehnten und heftigen Debatten die erste der vorgelegten Bills bei der zweiten Lesung mit 30 Stimmen
Mehrheit verworfen wurde. Gladstone löste nun das Unterhaus auf. Aber trotzdem Gladstone, der »große alte
Mann«, wie ihn seine Anhänger nannten, den lebhaftesten Anteil¶
mehr
am Wahlkampf nahm, wurden nur 191 Gladstonianer gewählt. Gladstone reichte seine Entlassung ein und erklärte
seine Absicht, sich vorläufig von der Politik zurückzuziehen.
Vgl. Barnett Smith, Life of Gladstone (11. Aufl., Lond. 1883);
Emerson,
Gladstone, prime minister of England (das. 1881).
Als Abgeordneter von Paris
[* 40] ward er Mitglied der Regierung der nationalen Verteidigung. Er begab sich als Mitglied der
Delegation für die Verwaltung der Provinzen mit Crémieux nach Tours,
[* 41] verlor aber seit Gambettas Ankunft daselbst im Oktober alle
Macht. (Vgl. seine Schrift »Dictature de cinq mois«, Par. 1872.)
Bei dem Kommuneaufstand vom in Paris ward er 13. Mai verhaftet, wieder freigelassen unter der Bedingung, daß er in
der Stadt bleibe, und konnte erst beim Eindringen der Regierungstruppen sich nach Versailles
[* 42] retten. Bei den Nachwahlen vom
Juli 1871 trat er in Paris als Kandidat auf, jedoch ohne Erfolg. Er lebte seitdem als Privatmann und starb in
Lamballe. Glais-Bizoin schrieb drei unbedeutende Lustspiele: »Le
[* 43] vrai courage, ou un duel en trois parties« (1862),
»Une vraie Bretonne,
ou un cas pendable« (1864) und »Une fantaisie« (1867).
Die ersten Bilder dieser Art erschienen unter den Titeln: der Schandpfahl, an welchem 16 Märtyrer der Idee ausgestellt sind,
und Was man mit 20 Jahren sieht, der sanguinische Traum eines Liebespaars, auf der Weltausstellung von 1855. Zu derselben Gattung
gehören ferner: das Elend als Kupplerin (1861), der Tod und die Wollust (1866) und das Schauspiel der menschlichen
Thorheit (1872, sein Hauptwerk). Von seinen übrigen Schöpfungen sind zu nennen: die Wandmalereien in den Kirchen St.-Sulpice
und St.-Jacques du Haut
[* 48] Pas (1859, 1868), ein Triptychon mit dem TodJohannes des Täufers (1873),Christus und die Ehebrecherin
(1875), der Blinde und der Lahme (1877). Von den Romantikern ausgehend, verbindet
Glaize mit schwungvoller Erfindung und charaktervoller Formengebung ein kräftiges und reiches Kolorit. Dagegen sind seine Kompositionen
oft barock und gesucht.
(spr. glämórgänschir, wallis. Moranwg), Grafschaft im engl. FürstentumWales, umfaßt den südöstlichsten
Teil desselben am Bristolkanal, landeinwärts von Carmarthen-, Brecknock- und Monmouthshire umschlossen, 2092 qkm
(38 QM.). Der größere, nördliche Teil des Landes ist von Ausläufern der Black Hills, mit spitzen Gipfeln (der höchste,
der Llangeinor, 567 m hoch), steilen Abfällen und tiefen, engen Thälern, bedeckt, wild und rauh, der Süden und Küstenstrich
dagegen eben, mild und äußerst fruchtbar.
Den südwestlichsten Teil bildet die HalbinselGower, zwischen der Burrybucht im NW. und der Swanseabai
im SO. Die bedeutendern Flüsse,
[* 51] sämtlich dem Bristolkanal zufließend, sind die Rumney (östlicher Grenzfluß), der Taff,
Ogmore, Neath, Taw und Loughor (Burry), die zum großen Teil noch durch Kanäle unter sich verbunden sind. Die Bevölkerung
[* 52] betrug 1881: 511,433 Seelen und ist seit 1871 um 28,6 Proz. gestiegen. Noch immer bedienen sich 70 Proz.
der Einwohner im häuslichen Verkehr der wallisischen Sprache,
[* 53] wenn auch fast alle Englisch verstehen. Nur auf der HalbinselGower¶
mehr
wird von den Nachkommen der dort 1103 angesiedelten Vlämen bloß englisch gesprochen. Während die übrigen Grafschaften von
Südwales Ackerbaulandschaften sind, ist Glamorganshire vorzugsweise Bergwerks- und Fabrikland. Es besitzt ausgedehnte Lager
[* 55] von Kalkstein,
Steinkohlen und Eisen,
[* 56] welche sich bis nach Carmarthen- und Pembrokeshire verbreiten; das Eisenlager wechselt in seiner Tiefe
von 145-1250 m; das Kohlenlager, das 2700 qkm (50 QM.) einnimmt, enthält in 30 m Tiefe 23 besondere SchichtenKohlen.
Die Industrie erstreckt sich vorzugsweise auf Stahl- und Eisenfabrikation, Zinn-, Zink- und Kupferschmelzerei
sowie Maschinenbau. Während 1881 die Landwirtschaft nur 11,274 Menschen beschäftigte, arbeiteten 45,406 in Bergwerken, 7700 in
Eisen- und Stahlhütten, 8193 in Zinnhütten und Blechfabriken, 1891 in Kupferhütten und 2850 in Maschinenbaustätten.
Der Handel ist durch die Ausfuhr von Eisen, Kalk, Kohlen sehr lebhaft. Hauptstadt der Grafschaft ist Cardiff; andre
namhafte Plätze sind die blühende Seestadt Swansea und die erwähnte Eisenstadt Merthyr-Tydvil.
Vgl. Nicholas, History and
antiquity of Glamorganshire (Lond. 1874).
Fluß im bayr. Regierungsbezirk Pfalz, entspringt am Höcherberg bei Waldmohr, südöstlich von St. Wendel, und
mündet nach 68 km langem Lauf unweit Odernheim rechts in die Nahe.
eine auf Körperflächen auftretende eigentümliche spiegelnde Reflexion
[* 62] des Lichts, bei
welcher die Farbe nicht in Betracht kommt. Der Glanz hängt offenbar mit der innern Beschaffenheit der Körper zusammen; je größer
die Kontinuität eines Körpers ist, um so mehr wird er glänzen können, denn jede Unterbrechung seines Zusammenhanges wird
eine regelmäßige Zurückwerfung der Strahlen verhindern. Dem entsprechend sind Kreide,
[* 63] Kalkstein, Thon
glanzlos. Je stärker ein Körper das Licht
[* 64] bricht, um so größer ist sein Glanz, wie wir dies beim Diamanten, beim Schwefel etc.
beobachten.
Die beiden Lichtmassen wirken auf das Auge
[* 69] aus verschiedenen Entfernungen.
Indem nun das Auge sich den aus dem Innern kommenden
Lichtstrahlen anpaßt, kann das von der Oberfläche zurückspiegelnde Licht nicht deutlich gesehen werden,
und das Bewußtsein dieser undeutlich wahrgenommenen Spiegelung
[* 70] erzeugt die Vorstellung des Glanzes. Der Glanz verschwindet, wenn
man die Spiegelung fortschafft, indem man z. B. unter dem Polarisationswinkel durch ein Nicolsches Prisma
[* 71] auf den Firnis eines
Gemäldes sieht (vgl. Dove, Farbenlehre etc.).
Vom Glanz der Körper hat man bisher fast nur in der Mineralogie einen wissenschaftlichen Gebrauch gemacht.
Man unterscheidet darin die Art des Glanzes und die Stärke
[* 72] desselben aber nur empirisch nach dem sinnlichen Eindruck. Die Art
des Glanzes dürfte wohl kaum spezifisch verschieden sein; vielmehr scheint auch hier nur verschiedene Intensität zu Grunde
zu liegen, so daß die einzelnen Grade der Stärke wieder in drei Unterabteilungen zerfallen, welche man
als stark glänzend (Bleiglanz), glänzend (Kalkspat)
[* 73] und schwach glänzend (Chalcedon) zu unterscheiden pflegt.
Als verschiedene Arten des Glanzes hat man folgende aufgeführt:
1) Metallglanz, bei undurchsichtigen Körpern, spiegelt 0,66-0,50 des auf ihn fallenden Lichts zurück, wird
unterschieden in vollkommenen, an verarbeiteten und gediegenen Metallen, bei Glanzen, Kiesen und einigen Erzen, und unvollkommenen,
am Tantalerz, Uranerz und an mancher Steinkohle;
5) Perlmutterglanz, findet sich nur da, wo Lamellen vorhanden sind, bei durchscheinenden Körpern, die
entweder wasserhell, weiß oder doch nur schwach gefärbt sind, kann daher bei allen vorigen Arten vorkommen, wenn die übrigen
Bedingungen nicht fehlen, und wird unterschieden in den gemeinen, bei Perlmutter, Talk, und metallähnlichen, bei Schillerspat
und Talkglimmer. Der Seiden- oder Atlasglanz ist ein Perlmutterglanz bei faserigen Körpern, wie bei der
Seide,
[* 78] dem Asbest, dem Fasergips. Er verträgt eine stärkere Färbung, da der Glanz der Oberfläche gegen den innern Glanz untergeordnet
erscheint. Besteht ein Körper aus einem Aggregat verschiedener kleiner Teilchen mit ebenen Oberflächen, so zeigt sich nur
eine Andeutung des Glanzes, und er heißt dann schimmernd, wie Feuerstein, Thonschiefer etc. Auch glänzende
Körper können dieses Schimmern zeigen, wie z. B. roter Siegellack. Besitzt ein Körper gar keinen Glanz, so nennt man ihn matt.
- Glanz heißt auch eine aus kleinen, feinen Blättchen bestehende oder gröblich gestoßene Glasmasse, welche man
als Streusand und zur Verzierung ordinärer Bilder gebraucht, indem man sie auf die mit Gummi überzogenen
klebrigen Farben streut.
wird durch Überstreichen von Tüll mit einer Hausenblasenauflösung dargestellt, zeichnet sich durch Glanz
und Durchsichtigkeit aus und wird zum Bedecken von Bildern, Stickereien u. dgl. benutzt.
(Kobaltglanz, Kobaltin), Mineral aus der Ordnung der einfachen Sulfuride, findet sich in tesseralen Kristallen
meist eingewachsen, auch derb in körnigen und stängeligen Aggregaten und eingesprengt, ist rötlich
silberweiß, grau angelaufen, stark glänzend, Härte 5,5, spez. Gew. 6,0-6,1,
besteht aus Schwefelkobalt mit Arsenkobalt CoS2 , CoAs2 und enthält 35,54
Kobalt, 45,18 Arsen und 19,28 Schwefel, ist meist eisen-, auch nickelhaltig und findet sich auf Erzgängen bei Tunaberg und Vena
in Schweden,
[* 84] Skutterud in Norwegen; Querbach in Schlesien,
[* 85] bei Siegen
[* 86] und bei Jelissabetpol am Kaukasus (bis 60 cm
mächtiges Lager). Glanzkobalt ist eins der reichsten Erze für Blaufarbenfabrikation.
(Glanzschetter), ziemlich feine, lose gewebte, rohe, gebleichte oder gefärbte Leinwand, welche stark
appretiert und auf einer Glättmaschine geglänzt ist, dient als steifes Futterzeug.
der feste, glänzende, dunkel schwarzbraune Körper, welcher sich in Kaminen und Schornsteinen zunächst über
dem Feuerraum absetzt. Er bildet sich hauptsächlich beim Feuern mit Buchenholz und enthält vornehmlich teerige Produkte mit
Kohle, Essigsäure u. dgl. Man verarbeitet ihn auf
Bister, früher war er offizinell.
(eigentlich Heinrich Loriti), berühmter Humanist, geboren im Juni 1488 zu Mollis im Kanton Glarus
[* 90] (daher Glareanus), vorgebildet
in Bern
[* 91] und Rottweil
[* 92] unter Rubellus, studierte in Wien
[* 93] und Köln,
[* 94] wurde 1510 in KölnMagister, erhielt 1512 daselbst
vom KaiserMaximilian infolge eines Lobgedichts auf diesen den poetischen Lorbeerkranz, siedelte jedoch 1514, als er sich im
Streit Reuchlins gegen die Kölner
[* 95] Dominikaner auf des erstern Seite gestellt hatte, nach Basel
[* 96] über, ging 1517 nach Paris,
kehrte 1522 nach Basel
zurück, geriet nun aber umgekehrt aus rein wissenschaftlichen Bedenken, da ihm, wie Erasmus, das Zurücktreten
der klassischen Studien vor religiösen Fragen
nicht zusagte, in immer schärfern Gegensatz gegen die kirchlichen Neuerungen,
ging daher 1529, als die Durchführung derselben in Basel
beschlossen war, als Professor der Poesie nach Freiburg
[* 97] und starb
daselbst als heftiger Gegner der Reformation Glareanus ragt unter seinen Zeitgenossen hervor durch Kenntnis der Geographie
und Musik. In Bezug auf die erstere besitzen wir von ihm: »De geographia liber« (zuerst Basel
1527),
über letztere: »Isagoge in musicen«
(das. 1516) und »Dodekachordon«
(das. 1547), worin er der herrschenden Meinung gegenüber, die nur acht Tonarten kannte, zwölf nachwies. Von seinen philologischen
Arbeiten heben wir unter den vielerlei Ausgaben und Adnotationen zu griechischen und besonders lateinischen Schriftstellern
die zu Livius hervor (Basel
1531 u. 1540). Seine Ausgabe des Boethius erschien erst nach seinem Tod (1570). In der
poetischen »Helvetiae descriptio« (Basel
1515) erwies er sich als patriotischer Schweizer.
Alpen,
[* 100] eine der vier großen Abteilungen der schweizer. Hochalpen. Den drei übrigen,
den Walliser, Berner und Graubündner Alpen, stehen sie in der Entwickelung des Hochgebirgscharakters: Höhe
und Geselligkeit der Gipfel, Verschmelzung weiter Gruppenstöcke durch Firnmulden und Gletscherarme, in der Tieffurchung
der trennenden Thäler, nach. Nur die Hauptgruppe (s. Tödi) und in minderm Grade der Zug
des Glärnisch (s. d.) haben Erscheinungen
aufzuweisen, die den großartigsten Partien der übrigen Hochalpenwelt nahekommen; den andern: Crispalt,
Hausstock und Sardona (s. d.), fehlen ausreichende Dimensionen.
(fälschlich Glariser) Schiefer, s. Tertiärformation. ^[= (hierzu Tafeln "Tertiärformation I u. II"), in der Geologie Schichtenfolge, jünger ...]
[* 101]
eine gegen die Voralpen vortretende Gruppe der Glarner Alpen, das Gebirge zwischen dem Klausen- und Pragelpaß.
Vom Thalboden aus erscheint der Glärnisch als eine kolossale, ganz frei stehende, wunderschön geformte Felspyramide,
deren mit Buchen und Tannen bewaldeter Fuß von grünen Matten umfaßt wird. Dies ist der schneelose Vorder-Glärnisch (2331 m). Der
Mittel-Glärnisch mit dem in der ganzen nördlichen Schweiz sichtbaren Schneequadrat (Vrenelisgärtli) stürzt jäh gegen den Vorder-Glärnisch
ab und ist mit Firnmassen belastet; höchster Gipfel der Bächistock (2921 m).
Der Hinter-Glärnisch, gegen das Klönthal abfallend, hat im Ruchen 2913 m Höhe. Der Griselt- oder Rieseltstock (2804 m), auch Faulen
genannt, leitet zu den einsamen Hochrevieren der Silberen (2359 m), des Pfannstocks (2572 m) und Ortstocks (2716 m) hinüber,
und ein großer Ausläufer zieht über die Schächenthaler Windgelle (2759 m) und den Faulenstock (2424
m) bis an den Vierwaldstätter See (s. Axenberg).
einer der kleinern Kantone der Schweiz, nördlich und östlich vom Kanton St. Gallen, südlich von Graubünden,
westlich von
Uri
und Schwyz
umschlossen, umfaßt eine Thallandschaft von 691 qkm (12,6 QM.).
Zwischen der Gebirgswelt der Glarner Alpen (s. d.) liegt das von der Linth (s. Limmat) durchflossene Bergthal mit Nebenthälern,
deren größte Sernf- oder Kleinthal und Klönthal sind. Ein enger Ausgang verbindet das Unterland Glarus mit dem Walensee und der
Ebene der Linth (Gaster und March) und dadurch mit dem Zürichsee, während auf der
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