69) Mehrere Arten Gummiguttbäume, besonders GarciniaceylanicaRoxb., auf Ceylon,
[* 22] Giftpflanzen cochinchinensis (HebradendroncochinchinensisLindl.), in Siam und Kochinchina, und Hebradendron cambogioidesGrah., auf Ceylon, deren Milchsaft das giftige
Gummigutt liefert.
¶
73) * AlleArten von Wolfsmilch (Euphorbia, Tafel I), sowohl alle unsre einheimischen (s. Euphorbia) als auch die exotischen,
unter letztern besonders die gebräuchliche Wolfsmilch(E. officinarumL.), im mittlern und nordwestlichen Afrika,
[* 26] welche das
giftige Euphorbienharz liefert, und andre Arten. Bei allen ist der in Wurzel, Stengel und Blättern enthaltene
Milchsaft der giftige Bestandteil.
(engl., spr. ghigg), zweiräderiger offener Wagen mit Gabeldeichsel für ein Pferd
[* 34] zum Selbstfahren, daher meist
mit kleinem Bedientensitz hinter dem Hauptsitz.
in der griech. Mythologie ein riesenhaftes, wildes, den Göttern verhaßtes und von ihnen vertilgtes Geschlecht.
Wie viele andre Sagen des hellenischen Mythenkreises, hat sich auch die von den Giganten durch lokale Sagen ausgebildet, so daß
man zwischen den Giganten des Homer und Hesiod und den Himmelsstürmern der jenen Sagen folgenden Mythographen
wohl zu unterscheiden hat. Von dem vielbesungenen Kampf der Giganten gegen die Götter wissen die beiden Urväter der hellenischen
Dichtkunst und Götterlehre nichts, obschon ihre beiderseitige Anschauung von den Giganten eine ganz verschiedene ist.
Homer bezeichnet sie ausdrücklich zwar als sterbliche Wesen von übermenschlicher Größe, jedoch den Göttern
nahestehend, einst auf Trinakria im Verein mit den Phäaken (beherrscht vom König Eurymedon) wohnend, und als ein übermütiges
Geschlecht, das von Zeus
[* 35] vertilgt wird. Hesiod läßt sie aus den Blutstropfen entstehen, welche aus den abgeschnittenen Geschlechtsteilen
des Uranos herabträufelten und von der Gäa aufgefangen wurden, und schildert sie als bewehrt, mit leuchtenden
Waffen
[* 36] und mächtigen Speeren in den Händen.
Statt dieses Ursprungs leiten andre ihre Abstammung vom Tartaros und von der Gäa her und teilen ihnen eine ähnliche Rolle
zu wie den Titanen. Wie letztere den Uranos bekämpften, so erdichtete man einen Kampf der Giganten gegen die
Götterdynastie des Zeus (Gigantomachie). Als Schauplatz dieses Kampfes wird ihr Geburtsland Phlegra genannt, worunter man brennende
Gefilde oder von vulkanischen Ausbrüchen heimgesuchte Gegenden zu verstehen hat, die die Dichter bald im äußersten Westen
der Erde, am Okeanos in der Nähe von Tartessos, bald in den vulkanischen Gegenden Italiens,
[* 37] bald in Thrakien
oder auf der makedonischen Halbinsel Pallene suchten.
Die Giganten selbst werden dabei geschildert als ungeheure Riesen furchtbaren Antlitzes, mit langem Haupt- und Barthaar und (als Erdsöhne)
mit geschuppten Drachenschwänzen statt Füßen. Um denOlymp zu ersteigen, türmen sie (nach Ovid, Metam. I, 151 ff.) Berg auf
Berg und erheben den Pelion auf den Ossa. Allein Zeus spaltet den Olymp, Pelion und Ossa mit seinen Blitzen und begräbt die Stürmenden
unter den Bergtrümmern. Da aber nach einem Orakel kein Gigant von den Göttern getötet werden konnte, wenn nicht ein Halbgott
zu Hilfe kam, so eilte Herakles
[* 38] herbei, um den Göttern beizustehen. In dem Vernichtungskampf, der nun erfolgte,
zeichneten sich unter den Giganten vorzüglich Porphyrion und Alkyoneus aus. Letzterer war unsterblich, solange er in seinem Geburtsland
weilte, und die Pfeile des Herakles schadeten ihm nicht, bis ihn dieser endlich aus Pallene wegschleppte. Porphyrion wollte
der Hera
[* 39] Gewalt anthun, wurde aber durch die Blitze des Zeus
und die Geschosse
[* 43] des Herakles erlegt. Auf den Enkelados warf Athene,
[* 44] als er floh, die InselSizilien,
[* 45] ebenso Poseidon
[* 46] die InselKos auf den Polybotes. Die Gesamtzahl der kämpfenden Giganten gibt Hygin auf 24 an. Viele vom obigen abweichende
Züge enthält die noch vorhandene »Gigantomachia« des römischen Dichters
Claudianus. In den bildlichen Darstellungen des Gigantenkampfes, die im Altertum häufig vorkamen (Phidias
z. B. stellte ihn auf der Innenseite des Schildes seiner berühmten Athenestatue dar), waren die in ihrer Bildung und Gestalt
von andern Göttern und Helden gewöhnlich nur durch wildere Züge und struppiges Haar
[* 47] unterschieden; erst die spätere Kunst
(seit Alexander d. Gr. etwa) gab ihnen schuppige Drachenfüße und ließ nur dem Oberkörper
menschliche Gestalt. So auf demFries des Tempels von Priene und auf dem großen Gigantenrelief des Altars zu Pergamon
[* 48] (jetzt
in Berlin,
[* 49] s. Tafel »Bildhauerkunst
[* 50] III«,
[* 51] Fig. 8 u. 9). Auf letzterm finden
sich auch rein menschliche Giganten und schlangenschwänzige mit verschiedenartigen Flügeln.
(spr. dschíljo, Igilium), Insel im Tyrrhenischen Meer, an der Südwestküste von Toscana, 23 qkm groß, zur italienischen
ProvinzGrosseto gehörig, gebirgig, aber fruchtbar, hat Granitbrüche und (1881) 2127 Einw.,
welche größtenteils im Dorf Giglio (mit Kastell) und im Hafenort Porto leben.
(spr. dschiljoli), Enrico Hillyer, Zoolog, geb. zu
London,
[* 55] wurde in Genua
[* 56] und Pavia erzogen, studierte an der Royal School of Mines, dann in Pavia, ging 1864 als Professor der Naturgeschichte
nach Casal Monferrato, machte 1865 auf der Magenta eine wissenschaftliche Reise, wurde 1868 am naturgeschichtlichen Museum
in Florenz
[* 57] angestellt, 1871 außerordentlicher und 1874 ordentlicher Professor am Instituto di studi superiori daselbst. Er
schrieb: »Note intorno alla fauna vertebrata dell' oceano« (Flor. 1870);
»I Tasmaniani« (das. 1871);
»Studii craniologici sui
cimpanzè e altre scimmie« (Genua 1872);
(franz., spr. schihg', ital.
Giga), 1) ursprünglich franz. Spottname für die ältere Form der Violen (Viellen, Fiedeln), welche einem Schinken (gigue) nicht
unähnlich war, zum Unterschied von der neuern platten mit Seitenausschnitten. Der Name taucht im Lexikon des
Johannes de Garlandia (1210-32) zuerst auf. In Deutschland
[* 63] blieb die ältere Form lange die beliebtere, und man nahm in der
Folge den Namen Gigue (Geige) allgemein an; das Wort »giga« taucht auch im Mittelhochdeutschen zu Anfang des 13. Jahrh. neben Fiedel
auf, ist aber nicht deutschen Ursprungs. - 2) Ältere Tanzform von lebhafter Bewegung, im Tripeltakt (3/8,
¾ oder zusammengesetzt 6/8, 6/4, 9/8 etc.), selten und irregulärerweise im 4/4-Takt (einigemal
bei Bach). Als wirkliche Tanzmusik bestand die Gigue aus zwei achttaktigen Reprisen; in Suiten (Partiten), wo sie den regulären Schlußsatz
bildet, ist jedoch ihre Ausdehnung
[* 64] eine größere. Der Name ist jedenfalls wie der so vieler andrer Tänze
von dem gleichnamigen Instrument (s. oben) abgeleitet.
(auch Ghilan, »Kotland«, nach Spiegel
[* 73] dagegen Gelan, dessen Bedeutung noch dunkel ist),
¶
mehr
pers. Provinz, am Südwestufer des KaspischenMeers, 11,012 qkm (200 QM.) groß, von Rußland durch den Fluß Astara geschieden
und östlich bis zum Orte Temische reichend, umfaßt den 220-300 km breiten Landstrich zwischen den Bergen
[* 75] von Talysch und
dem Meerbusen von Enzeli. Die Provinz ist eine sumpfige Niederung, mit dichten Wäldern und Anpflanzungen
bedeckt, in denen die Ortschaften versteckt liegen. Zahlreiche Flüsse
[* 76] eilen dem KaspischenMeer zu, als größter darunter
der fischreiche SefidRud. Der Fuß des Gebirges und die vorliegenden, an das untere Bengalen erinnernden Niederungen strotzen
von Üppigkeit des Pflanzenwuchses.
Den prachtvollsten Waldungen schließen sich an den Stufenabsätzen der Höhen Obstgärten, Weinberge und
dichte Maulbeerpflanzungen an, während sich im Niederland weite Reisfelder ausbreiten, die am Seegestade von Schilfwäldern
und Gebüsch umgürtet sind. Die Seeufer selbst sind flach und seicht, mit Sandbänken und Lagunen (Murdab). Über das Ganze
ragen die Gipfel des Elburz nackt empor. Das Klima
[* 77] ist feucht, wechselvoll und ungesund. Im Herbst und Winter
herrschen furchtbare Stürme mit anhaltendem Regen (vom September bis Januar), der das Niederland unter Wasser setzt, und in der
Sommerhitze entwickeln sich aus den stehenden Sumpfgewässern bösartige Fieberdünste.
Der Winter beginnt im Niederland mit dem Januar, im Gebirge aber schon Ende Oktober und November und bringt
hier 1-2 m tiefen Schneefall, welcher im Frühling, der angenehmsten und gesündesten Jahreszeit, schmilzt und die Gewässer
anschwellt. Die Gewitter sind sehr heftig. Eine große Zukunft haben die Eisenbergwerke bei der Stadt Masulä. In der Pflanzen-
wie Tierwelt zeigt sich das Auftreten echt asiatischer Formen, die spezifisch europäischen schwinden
mehr und mehr.
Unter den Waldbäumen ragt die kastanienblätterige Eiche am höchsten empor, es finden sich Stämme von ganz kolossalem Umfang
und bis 45 m Höhe; sie sind dem Volk heilig. Platanenblätterige Ahorne, die von keinem Insekt berührten Planerabäume, Eschen,
Linden, Pterocarya und Parottia bilden die Dickichte, in denen Königstiger, Leoparden, Luchse, Wildschweine,
Bergschafe u. a. hausen. In denEbenen wachsen alle unsre Fruchtbäume, der Weinstock rankt wild an den Bäumen empor; doch sind
die Früchte von geringer Güte.
Von Haustieren werden Schafe
[* 78] mit dem Fettschwanz, kleine Rinder (eine Kreuzung des Zebu mit dem tatarischen Rind)
[* 79] und kleine, aber
ausdauernde Pferde
[* 80] gezogen. Man baut vornehmlich Reis, Weizen und Gerste.
[* 81] Die Zucht der Seidenraupe ist allgemein, aber das Produkt,
dessen Ertrag jährlich an 13 Mill. Mk. wertet, ist schlecht. Rosenöl wird viel bereitet. Die Bevölkerung,
[* 82] auf 150-260,000
Seelen geschätzt, besteht aus den ursprünglichen iranischen Bewohnern und kurdischen und türkischen Einwanderern,
die von der persischen Regierung hier angesiedelt wurden.
Sie sprechen entweder Gileki, einen persischen Dialekt, oder Tat, eine rein iranische Sprache.
[* 83] Der gilanische Bauer ist von mittlerer
Statur, meist hager, mit oliven- oder kupferfarbiger Haut.;
[* 84] die Tat dagegen sind zur Fettleibigkeit geneigt, ihre Hautfarbe
ist schwärzlich. Die Bewohner sind mäßig, dabei aber auch träge; der Religion nach sind sie meist
schiitische Mohammedaner. Zur Verwaltung ist die Provinz in fünf Bezirke eingeteilt; die Beamten schalten und walten mit größter
Willkür.
Die Einkünfte für den persischen Schatz belaufen sich jährlich auf 2,4 Mill. Mk. Als Durchzugsland
vom südöstlichen Europa
[* 85] nach Zentralasien
[* 86] und Indien hat Gilan vielleicht eine große Zukunft; am
Südufer
des KaspischenMeers zieht der kürzeste Weg sowohl nach Bochara und Kaschgar als nach Herat und Indien. Die Türken, denen seit
dem 17. Jahrh. die Perser als Herren des Landes folgten, haben nichts gethan, um diese günstige Lage auszubeuten. Obwohl die
Russen Gilan schon Mitte des 16. Jahrh. kennen lernten, wurde ihren Fahrzeugen
noch im vorvorigen Jahrzehnt die Einfahrt in den schönen Hafen der Lagune von Enzeli verweigert und ihr Handél den größten
Beschränkungen unterworfen; erst seit 1870 weist der russische Handel mit Persien
[* 87] größere Ziffern auf. Der Hauptort der Provinz
ist Rescht (s. Karte »Persien«).
2) Nicolas JosephLaurent, franz. Dichter, geb. 1751 zu Fontenoy le Château in Lothringen, begab sich 1774 nach Paris, um hier
der Poesie zu leben. Der einzige Dichter in dieser trocknen, unpoetischen Zeit, dem wahres Gefühl und echte
Begeisterung nachzurühmen sind, geriet er, seiner Neigung zur Satire folgend, bald in erbitterte Fehde mit der Partei der »Philosophen«.
Er starb, erst 29 Jahre alt, Zu seinen besten Gedichten zählen: »Adieux à la vie« (auch betitelt: »Ode imitée
de plusieurs psaumes«),
wenige Tage vor seinem Tod gedichtet, mit fast modernen Anklängen;
die Satiren:
»Mon apologie« und »Le
[* 91] XVIII. siècle« (1775).
Bekannt sind noch seine heftigen Satiren: »Le carnaval des auteurs« (1773) und
»Le siècle« (Genf
[* 92] 1774). Eine Gesamtausgabe seiner Werke erschien 1823 (neue
Ausg. 1859).
(spr. ghilbert), 1) Josiah, engl. Maler und Kunstschriftsteller, geb. zu Rotherham
in Yorkshire, besuchte die königl. Akademie zu London, wo er zuerst als Porträtmaler thätig war, siedelte aber 1843 nach
Marden Ash bei Ongar über, wo er seitdem, mit litterarischen und artistischen Arbeiten beschäftigt, lebt. Er schrieb: »Art,
its scope and purpose« (1858);
»Landscape
in art before Claude and Salvator« (1885) und im Verein mit Gilbert Churchill »Excursions among the dolomite mountains« (1864; deutsch,
Klagenf. 1865-68, 2 Tle.).
Daneben entfaltete er eine sehr ausgedehnte Thätigkeit als Illustrator von Don Quichotte, Gil Blas, Tristram Shandy, Hudibras
und Shakespeare. Seine Zeichnungen zu letzterm sind auch einer deutschen Ausgabe des Dichters beigegeben worden.
3) William, engl. Romanschriftsteller von unbekannten Lebensverhältnissen, welcher durch sorgfältige
Durchführung der Motive und Einfachheit des Stils vielfach an die guten alten Muster erinnert. Seine vorzüglichern
Werke sind: »The rosary, a legend of Wilton Abbey« (1863);
Außerdem schrieb
Gilbert: »Lucrezia Borgia, duchess of Ferrara«
[* 97] (1869, 2 Bde.; deutsch
von Steger, Leipz. 1870), ein auf Urkunden gestützter Versuch einer Ehrenrettung.
Die größten Erfolge erzielte er in den
letzten Jahren in Gemeinschaft mit dem MusikerArthurSullivan durch eine Anzahl komischer Opern, wovon »Her Majesty's ship Pinafore«,
»The pirates of Penzance«, »Patience« und »The Mikado« als die durchschlagendsten zu nennen sind. Auch eine
Sammlung komischer Gedichte veröffentlichte Gilbert unter dem Titel: »Bab' ballads« (1869, neue Folge 1873; in Auswahl 1877 u. 1878).
Gesammelt erschienen »Original plays« (1875-81, 2 Tle.).
Zwei Jahre später zum Bischof von Poitiers ernannt, brachte er seine Sophismen auf die Kanzel und in den öffentlichen Unterricht,
wurde deshalb beim PapstEugen III. verklagt und mußte sich auf zwei Synoden zu Paris und Reims
[* 98] (1148) verantworten. Er starb in
Poitiers. Unter seinen Schriften sind der Kommentar über das Werk »De trinitate« von Boethius und eine Untersuchung: »De sex principiis«,
hervorzuheben. Von ihm haben die Porretaner, eine scholastisch-realistische Partei, den Namen.
deMontreuil, franz.
Dichter (Trouvère) aus der ersten Hälfte des 13. Jahrh., ist der Verfasser des berühmten
»Roman de la Violette« (auch unter dem Titel: »Gérard de Nevers« bekannt), einer der vorzüglichsten mittelalterlichen Dichtungen,
die sich ebenso durch reizvolle Darstellung wie durch Treue der Sittenschilderungen, die sie entwirft, auszeichnet und zahlreiche
Bearbeitungen und Nachahmungen erfahren hat. Auch Shakespeares »Cymbeline« und WebersOper »Euryanthe« beruhen auf derselben.
Eine Ausgabe der (in achtsilbigen Versen abgefaßten) Originaldichtung besorgte Fr. Michel (Par. 1834).
geistlicher Mönchs- und Nonnenorden, 1135 von Gilbert von Simpringham in England nach der Regel des heil.
Benedikt gestiftet und 1148 vom Papst bestätigt.
Sie sind wichtig wegen ihres Reichtums an Kokospalmen, deren jährliche Produktion von Kopra 600 Ton. beträgt. Die Bewohner (s.
Tafel »Ozeanische Völker«
[* 100] Fig. 16), ca. 36,800, gleichen den Bewohnern der Marshallinseln, sprechen jedoch
eine andre Sprache und sind vermutlich aus einer Vermischung von Mikronesiern mit eingewanderten Samoanern entstanden. Da
infolge von Stürmen, welche die Kokospflanzungen schädigen, oft Nahrungsmangel eintritt, verdingen sich die Gilbertinsulaner
gern als Arbeiter auf Samoa,
[* 101] Fidschi u. a. Auf Apaiang, Tarawa und Taritari sind Missionsstationen
der Nordamerikaner. Die Inseln wurden 1788 von Marshall und Gilbert entdeckt und nach letzterm benannt, später durch Duperrey
und Hudson genauer erforscht. Früher war die FirmaGodeffroy hier sehr thätig, jetzt haben sich amerikanische Firmen festgesetzt.
S. Karte »Ozeanien«.
[* 102]
Vgl. Hager, Die Marshallinseln (mit einem Anhang: »Die Gilbertinseln«, Leipz.
1886).
Seit dem epochemachenden Werk von Wilda (»Das Gildewesen des Mittelalters«, Halle
[* 104] 1831) schloß man sich allgemein
jahrzehntelang bezüglich des Begriffs und Wesens der Gilde der Wildaschen Auffassung an. Wilda betrachtete die Bezeichnungen Gilde, Brüderschaft,
Amt, Innung und Zunft wesentlich als gleichbedeutend, er verstand darunter die freien genossenschaftlichen
Vereinigungen (Einungen) des Mittelalters zu den verschiedensten Zwecken: zu gegenseitiger Unterstützung, zur Förderung gemeinsamer
Interessen etc.;