verhältnismäßigen
Räume, welche diese Farben innerhalb des
Spektrums einnehmen, sind von der
Beschaffenheit des
Stoffes, aus
welchem das
Prisma
[* 2] besteht, abhängig. Im
Gitterspektrum dagegen, welches
Fraunhofer darzustellen lehrte, sind die Farben nach ihren
eignen Merkmalen, ohne daß sich der Einfluß eines
Stoffes einmischt, nämlich nach den reciproken
Werten ihrer Schwingungszahlen
oder, was dasselbe ist, nach ihren Wellenlängen, geordnet; man bezeichnet das
Gitterspektrum daher auch als normales oder
typisches
Spektrum. Im Sonnenspektrum, sei dasselbe durch ein
Prisma oder durch ein
Gitter erzeugt, bilden die
Fraunhoferschen Linien
feste Merkzeichen innerhalb der allmählichen Übergänge der Farbentöne. Da das
Gitterspektrum zugleich die den verschiedenen
Fraunhoferschen Linien entsprechenden Wellenlängen und demnach auch die Schwingungszahlen zu messen gestattet, so setzt
es uns in den
Stand, jede einzelne homogene
Farbe durch ihr einziges wesentliches Merkmal, nämlich durch ihre Schwingungszahl,
ganz bestimmt zu bezeichnen.
Durch diese Kenntnis der Wellenlängen oder der Schwingungszahlen wird es möglich, die
Grenzen
[* 3] der einzelnen
Farbenbezirke des
Spektrums mit größerer
Schärfe festzustellen, als
Newton dies vermochte. Nach Listing, welcher zu den
Newtonschen
Hauptfarben noch die von
Brücke
[* 4] am roten und violetten Ende des
Spektrums nachgewiesenen Farben,.
Braun und Lavendelgrau, hinzunahm,
bilden die Schwingungszahlen der Hauptfarben und deren
Grenzen eine arithmetische
Reihe.
Bemerkenswert ist ferner, daß die Schwingungszahlen der
Fraunhoferschen Linien C, D, E, F, G nahezu in
demselben
Verhältnis stehen wie die Schwingungszahlen der gleichnamigen
Töne der diatonischen
Tonleiter, wenn man
nur für
das
Intervall der
Sekunde D 10/9 statt 9/8 nimmt, so daß ihre Schwingungsverhältnisse die
Reihe 1, 10/9, 5/4, 4/3, 3/2 bilden.
Ist diese Übereinstimmung auch nur eine zufällige, so gewährt sie doch einen bequemen Anhaltspunkt für das
Gedächtnis.
Der für gewöhnlich sichtbare Teil des
Spektrums umfaßt nicht ganz eine
Oktave, der in Ausnahmefällen unter besondern Vorsichtsmaßregeln
sichtbare nahezu zwei
Oktaven.
Werden sämtliche
Spektralfarben wieder miteinander gemischt, etwa dadurch, daß man sie durch eine
Linse
[* 5] wieder vereinigt, so geben sie wieder
Weiß; läßt man aber eine davon weg, so geben die übrigen eine Mischfarbe, welche
sich aber sofort in
Weiß verwandelt, wenn man die weggelassene
Farbe wieder hinzutreten läßt. Solche Farben, welche zusammen
Weiß geben oder sich zu
Weiß »ergänzen«, heißen deswegen
Komplementärfarben oder
Ergänzungsfarben,
z. B.
Rot und Grünlichblau,
Orange und Cyanblau,
Gelb und
Indigblau, Grünlichgelb und
Violett.
Zur Erzeugung von
Weiß ist übrigens keineswegs ein Zusammenwirken aller Farben des
Spektrums notwendig, sondern es kann, wie
Helmholtz gezeigt hat, auch durch die Mischung von nur zwei homogenen Farben.
Weiß entstehen; es gibt nämlich
für jede
Stelle des
Spektrums vom roten Ende bis zum Ende des
Gelb eine zugehörige
Stelle in dem Teil des
Spektrums, welcher
sich vom Anfang des
Blau bis zum violetten Ende erstreckt, von der Art, daß die beiden entsprechenden homogenen Farben vereinigt
Weiß hervorbringen.
Wir nennen
Glas
[* 10] farblos oder weiß, wenn es alle Farben des
Spektrums gleich gut durchläßt und sonach an dem Mischungsverhältnis
des durchgelassenen
Lichts nichts ändert.
RotesGlas dagegen läßt nur die roten und orangefarbenen
Strahlen durch und verschluckt
oder absorbiert alle übrigen es verhält sich gleichsam wie ein
Sieb oder ein Strahlenfilter, welches
nur jene
Strahlen durchläßt, diese aber zurückhält. Auch das
Licht, welches an der Oberfläche der
Körper diffus zurückgeworfen
(s.
Diffusion
[* 11] des
Lichts) wird und uns dieselben sichtbar macht, wird, indem es
vor der Zurückwerfung bis zu einer geringen
Tiefe in die
Körper eindringt, durchAbsorption eines Teils seiner farbigen
Bestandteile beraubt, und der
beleuchtete
Körper zeigt eine
Farbe, welche gemischt ist aus allen jenen Farben, welche von der
Absorption verschont geblieben
sind.
Die natürlichen Farben der
Körper oder
Körperfarben sind demnach nichts andres als Reste, welche von den im
Lichte der beleuchtenden
Lichtquelle enthaltenen farbigen
Bestandteilen übriggeblieben sind nach Abzug aller derjenigen, welche
der
Absorption anheimgefallen sind. Ein
Körper erscheint uns weiß, wenn er alle farbigen
Strahlen des weißen
Lichts gleich
gut und demnach mit unverändertem Mischungsverhältnis diffus zurückwirft; wir nennen einen
Körper schwarz, wenn er alle
farbigen
Strahlen gleich vollkommen absorbiert.
Niemals kann ein
Körper durch
Diffusion Farben zeigen, welche im einfallenden
Licht nicht schon vorhanden sind.
(Dyschromatopsie), das
Unvermögen,
Farben wahrzunehmen, ist entweder total, so daß der Betreffende
seine ganze Umgebung grau sieht, oder partiell, indem das
Auge
[* 14]
nur für gewisse
Farben blind ist. Die Anhänger der
Young-HelmholtzschenFarbenlehre nehmen, entsprechend der
Lähmung der drei farbenwahrnehmenden
Elemente der
Netzhaut, drei
Arten partieller an:Rot-,
Grün- und Violettblindheit, während die Anhänger der Heringschen
Theorie unterscheiden:
1)
Totale Farbenblindheit
(Achromatopsie), das
Spektrum erscheint farblos, die
Stelle des Grüngelb ist die hellste und wird nach beiden Seiten
hin dunkler. Ein farbiges Gemälde erscheint wie eine
Photographie. Mitunter werden die verschiedenen
Grade der Lichtintensität
in Einer
Farbe (z. B.
Gelb) wahrgenommen, zu welcher jede andre Farbenvergleichung fehlt. Kommt einseitig
angeboren vor, während das andre
Auge normal farbensichtig ist.
2) Blaugelbblindheit (Erythrochloropie), das
Spektrum besteht nur aus
Rot undGrün, seine blauviolette Seite ist meist stark
verkürzt. Kommt
¶
mehr
auch einseitig vor.
3) Rotgrünblindheit. Das Spektrum besteht nur aus Gelb und Blau. Violett wird wie Blau empfunden, die Empfindung für Rot undGrün
fehlt. Hier unterscheidet man: a) Grünblindheit (Xanthokyanopie), bei welcher Hellgrün und Dunkelrot verwechselt
werden. Im Spektrum stößt Gelb direkt an Blau, oder zwischen beiden liegt ein StreifenGrau. Das Maximum
der Helligkeit liegt im Gelb. Auch einseitig, oft erblich. b) Rotblindheit (Daltonismus), bei welcher Hellrot mit Dunkelgrün
verwechselt wird. Im Spektrum liegt Gelb bereits im Orange, die rote Seite ist ungefärbt oder dunkel. Die größte Helligkeit
und die Grenze zwischen Gelb u. Blau liegen mehr nach rechts.
4) Unvollständige Farbenblindheit, herabgesetzter Farbensinn, ein Zustand, in welchem die Feinheit der Farbenempfindung fehlt, so daß
die Farben z. B. nur an größern Objekten oder nur in der Nähe wahrgenommen werden, auch beim Vermischen mit Weiß alsbald
nicht mehr als solche erscheinen. Ein gewisser Grad dieser Form ist häufig, insofern viele Grünblau
oder Blaugrün nicht zu unterscheiden vermögen. Die Farbenblindheit ist meist angeboren, und die Grünblindheit erbt
oft von dem Großvater auf den Sohn der farbenkräftigen Tochter.
Gewöhnlich tritt die in der Form der Rotgrünblindheit als konstantes und frühzeitiges Symptom bei Leiden
[* 16] des nervösen Sehapparats,
namentlich bei progressivem Schwunde des Sehnervs (schwarzem Star), auf, ohne andre Störungen des Sehvermögens
dagegen höchst selten bei beginnender Rückenmarksschwindsucht, bei Gehirnleiden und Vergiftungen (Santonin erzeugt Violettblindheit
[Gelbsehen]). Zuerst tritt dann Grünblindheit auf, welcher bald Rotblindheit folgt.
Bei Hysterischen kommt bisweilen periodische Farbenblindheit vor, ebenso beobachtete man sie bei Hypnotisierten (vgl.
Metallotherapie). BeimSehen
[* 17] durch Fuchsingläser nehmen Farbenblinde wohl Farben wahr, welche sie sonst
nicht unterscheiden, ohne indes den richtigen Farbenton zu empfinden. Die Farbenblindheit wurde zuerst 1777 von Huddart
erwähnt sowie von Dalton, der selbst rotblind war, 1794 genauer beschrieben und seitdem von Prevost als Daltonismus bezeichnet.
Seebeck machte 1837 methodische Untersuchungen, und Holmgren fand, daß von 1000 Männern etwa 30, von 1000 Frauen
etwa 3 farbenblind sind.
Man glaubte dies auffallende Verhältnis darauf zurückführen zu können, daß von Beginn des Menschengeschlechts an die
Beschäftigung mit farbigen Objekten hauptsächlich den Frauen zugefallen ist, und verstieg sich zu der Vermutung, daß das
Auge der primitiven Menschen für eine Reihe von Farben unempfindlich gewesen sei (vgl. Farbensinn). Holmgren
hat zuerst auf die Bedeutung der Farbenblindheit für das praktische Leben aufmerksam gemacht und gezeigt, wie notwendig es sei, daß kein
Eisenbahnbeamter oder Schiffslenker angestellt werde, ohne sich vorher über die Zuverlässigkeit seines Farbensinns ausgewiesen
zuhaben, da ein Farbenblinder unmöglich rote und grüne Signallichter richtig erkennen könne.
NachCohn und Magnus fanden sich unter 2318 Schülerinnen nur 11, unter 2761 Schülern 76 Farbenblinde. Unter den Schülern fand
sich Farbenblindheit doppelt so häufig bei Juden wie bei Christen. Es zeigte sich, daß Farbenblindheit auch vorübergehend nach großer Abspannung
oder Krankheit eintreten kann. Mace und Nacati haben gefunden, daß ein Rotblinder grünes Licht viel heller empfindet als ein
Normalsichtiger, während beim Grünblinden eine übermäßige Empfindlichkeit für Rot undViolett vorhanden ist. Es scheint
also, daß Farbenblinde das, was ihnen für die
eine Farbe an Wahrnehmungsvermögen abgeht, für andre Farben
reichlicher besitzen.
Zur Prüfung der Augen auf Farbenblindheit benutzt man das Aussuchen farbiger Wollfäden, doch ist für wissenschaftliche Zwecke die Benutzung
von Spektralfarben vorzuziehen.
Vgl. Holmgren, Über in ihren Beziehungen zum Eisenbahn- und Seedienst (deutsch, Leipz. 1877);
die dem Auge wohlthuende Zusammenstellung von Farben. Man hat schon früh eine gewisse Übereinstimmung
zwischen der Harmonie derFarben und der Töne nachzuweisen versucht, und Castell hat sogar ein Instrument konstruiert,
welches für das Auge das sein sollte, was die musikalischen Instrumente für das Ohr
[* 19] sind; Hoffmeister setzte durch verschiedene
Abänderung der Farben mehrere Oktaven zusammen, er konstruierte ganze und halbe Farben, Terzen, Quarten und Quinten, ohne indes
mehr erreichen zu können als seine Vorgänger.
Radicke sprach hingegen in seiner »Optik« zuerst aus, daß »beim Licht ein Zusammenhang vorhanden sei zwischen der Farbenempfindung
und einer einfachen Proportionalität der Schwingungen wie beim Ton«. Hierauf gründeteUnger sein Gesetz der und
stellte eine Farbenskala auf, die mit der Anordnung der Töne in der Tonleiter übereinstimmt. Ob Übertragungen aus dem Gebiet
der Töne in das der Farben der Natur angemessen seien oder nicht, ergibt eine nähere Betrachtung der Unterschiede und Ähnlichkeiten
zwischen der Empfindungsweise des Ohrs und des Auges.
Hier ist zunächst zu berücksichtigen, daß die Töne nacheinander, die Farben nebeneinander empfunden
werden. Zwar wirken in den Akkorden die Töne auch nebeneinander, aber immerhin bleibt die Aufeinanderfolge der Töne, die Melodie,
die Hauptsache; auch unsre vollkommensten Instrumente sind gar nicht einmal im stande, Akkorde hervorzubringen, nur Pianoforte
und Orgel vermögen dies, und so liegt denn hierin der erste Grund, weshalb die Verbindung mehrerer Farben
aus ganz andern Grundsätzen hervorgehen muß als die der Töne. Die Töne eines musikalischen Kunstwerks bewegen sich ferner
in mehreren Oktaven, die Farben aber bilden sämtlich nur eine Oktave. In der Musik sind die Intervalle von halben Tönen
die kleinsten, und die Zwischenstufen fehlen, während in der Malerei die verschiedensten Abstufungen von einem
¶
mehr
Farbenton in den andern in Anwendung gebracht werden. So hat die Malerei, indem sie nur eine einzige Farbenoktave besitzt,
gewissermaßen dadurch einen Ersatz, daß sie zwischen zwei Farben noch über eine unendliche Menge von Schattierungen zu verfügen
hat. Chevreul hat ferner in den Kontrastwirkungen einen richtigen Unterschied zwischen Farben undTönen
angezeigt. Grün und Violett nebeneinander verlieren beide an Blau: das Grün wird gelber, das Violett röter. Man sieht, daß
diese Kontrastwirkung ein entgegengesetztes Prinzip verfolgt wie die Mischung der Farben. Bei den Tönen ist der Kontrast andrer
Art. Schlägt man C und Cis zugleich an, so erscheint C etwas höher, Cis tiefer, als wenn beide einzeln
angeschlagen werden. Chevreul hat namentlich diese Kontrastwirkungen weiter untersucht u. Parallelen zwischen den Tönen und
Farben zu ziehen versucht.
CastellsFarbenklavier hat Ruete in neuerer Zeit verbessert. SeinApparat besteht aus zwei Scheiben, welche sich auf einer gemeinschaftlichen
Achse mit wenig verschiedener Geschwindigkeit drehen. Die vordere Scheibe hat einen oder zwei gegenüberstehende
Ausschnitte, und die hintere ist in mehrere, etwa zwölf, Sektoren geteilt, die abwechselnd mit Farbenakkorden versehen und
schwarz oder weiß gefärbt sind, so daß die Farben der Akkorde Teile von konzentrischen Ringen bilden, während die andern
Sektoren ganz weiß oder ganz schwarz sind.
Indem nun bei der Umdrehung immer ein andrer Teil der hintern Scheibe in das eingeschnittene Feld der vordern einrückt, sieht
man einen Farbenakkord nach dem andern bald aus dem Hellen, bald aus dem Dunkeln auftauchen und wieder verschwinden. Ist nun
auch der Eindruck, der hierdurch hervorgebracht wird, ein angenehmer, so ist er doch nicht zu vergleichen
mit dem eines ansprechenden Tonstücks. Die Ursache hiervon ist jedenfalls darin zu suchen, daß das Auge derjenige Sinn ist,
welcher das Räumliche auffaßt.
SchöneFarben ohne schöne Formen gewähren deshalb nur geringen Genuß. Ja, die schönen Formen können den befriedigendsten
Eindruck hervorbringen, auch wenn sie farblos sind. Bei Gemälden dagegen, auf denen eine vollständige
Nachbildung der Körper unmöglich ist, greift man mit Vorteil zu Hilfsmitteln, unter denen dann die Farben die hervorragendste
Rolle spielen. Die Theorie der Farbenharmonie wird daher hauptsächlich in der Malerei ihre Anwendung finden, und die harmonische Nebeneinanderstellung
der Farben wird für den Künstler immer ein Hauptgegenstand seiner Beachtung sein.
Wir lassen nun noch einige praktische Regeln folgen und verweisen im übrigen auf: Chevreul, De la loi du contraste simultané
des couleurs (Par. 1839). Einen angenehmen Eindruck macht stets eine Reihe von Farbentönen, die in einer und derselben Hauptschattierung
stufenweise aufeinander folgen, etwa vom Weiß bis ins Braunschwarz, und zwar je gleicher abgesetzt und je zahlreicher, desto
angenehmer. Rot undGrün stehen sich in der Höhe der Farbentöne am nächsten;
letzteres
gibt jedoch bei sehr überwiegender Fläche dem Schwarz ein rötliches, verblichenes
Ansehen, z. B. schwarze Spitzen auf grünem Grund.
Grau vermag im Gegensatz zu Weiß mehrfach auch analoge Harmonien wie Schwarz
zu bilden, doch ist es neben Blau und Violett weniger angenehm als Schwarz; mit Rosa gibt es einen faden Anblick, zu Orange paßt
es dagegen gut. Gefärbtes Grau wählt man am besten so, daß es die Ergänzung zur benachbarten Farbe enthält, z. B. Orange
oder Karmelitergrau zu Hellblau. Weniger angenehme Farbenzusammenstellungen können häufig durch Zwischensetzung
von Weiß und Schwarz sehr verbessert werden. So passen von den Farben, die sich nicht zu Weiß ergänzen, Rot undOrange nicht
gut zusammen, weil sie sich zu nahe stehen; durch Zwischensetzung von Weiß wird aber das Verhältnis gebessert.
Purpur und Grüngelb dagegen vertragen sich eher ohne Vermittelung. Rot undBlau passen nur, wenn sie weit
auseinander gehen, und wenn Weiß dazwischentritt. Auch zwischen Blau und Orange wirkt Weiß verbessernd, dagegen nicht zwischen
Gelb und Violett. Orange und Gelb neben Grün und Blau nehmen sich nicht gut aus, auch nicht, wenn Weiß dazwischentritt; für Grün
und Blau allein ist die Zwischenstellung von Weiß notwendig. Schwarz verbessert die Disharmonie zwischen
einzelnen Farben oft noch besser als Weiß; es paßt sehr gut zwischen Rot undOrange und ist zu empfehlen mit Rot undGold,
[* 21] mit
Orange und Hellgelb, mit Orange und Hellgrün.
Schwarz paßt immer gut mit dunkeln Farben und gebrochenen Tönen der leuchtenden, weniger, wenn es neben
eine dunkle und eine leuchtende kommt. Auch Grau dient häufig zur Verminderung oder Aufhebung von Disharmonien zwischen einzelnen
Farben. Zwischen zwei Farben paßt es dann besser als Weiß, wenn die eine dunkel, die andre leuchtend ist und beide zu viel
kontrastieren, und besser als Schwarz, wenn die dunkle Farbe sehr überwiegt, z. B. bei Orange und Violett, bei Grün und Violett.
Diese Angaben beziehen sich sämtlich auf ziemlich gleiche Flächenausdehnungen; sind die Flächen sehr bedeutend verschieden
groß, wie z. B. in Gärten verschieden große Blumenrabatten, so tritt manche, doch nicht sehr bedeutende Modifikation ein.
Vgl. Chevreul, Des couleurs et de leurs applications aux arts industriels (Par. 1864);
»Farbenkreis in 15 Abstufungen und 20 Anwendungstafeln. Nach
BrückesPhysiologie der Farben unter dessen Anleitung zusammengestellt« (Wien
[* 22] 1877);
[* 25] (Farbenmühlen), Vorrichtungen zum Verreiben von Farben, werden nach verschiedenen Systemen gebaut.
Bei den einfachsten wird ein kleiner Reibstein auf einem größern durch einen Mechanismus im Kreis
[* 26] herumgeführt
und dabei beständig um seine Achse gedreht, eine andre Gattung hat mit den Kaffeemühlen große Ähnlichkeit
[* 27] und besteht aus
einem rotierenden Steinkegel und einem anschließenden Steinmantel, noch andre besitzen drei horizontal nebeneinander gelagerte
Walzen aus Granit oder Gußeisen, welche mit ungleicher Geschwindigkeit rotieren und somit quetschend und
reibend wirken. Zum Zerreiben des Indigos dienen Maschinen mit einer ringförmigen Rinne von halbkreisförmigem Querschnitt,
in welcher schwere Metallkugeln durch drehbare Arme herumgewälzt werden und das Material durch Druck und Reibung
[* 28] zerkleinern.
Auch die Bogardusmühlen dienen als Farbenreibmaschinen.
Man kann das pathologische Farbensehen auch als subjektives bezeichnen, sofern es nicht,
wie das objektive Farbensehen, durch Lichtstrahlen verursacht wird, welche die Nervenhaut des Auges treffen, vielmehr durch gewisse
abnorme Erregungszustände des Gehirns und des Sehnervs bedingt wird.
die Empfindlichkeit und Empfänglichkeit für die Reize der Farben, sowohl in ihrer einfachen Erscheinung als
in ihrer Zusammenwirkung. In der ältern Auffassung, nach welcher man in den Farben der Naturdinge nur einen für den Menschen
bestimmten Schmuck sah, konnte der Farbensinn kaum ein andres als das ästhetische Interesse beanspruchen; aber
die neuere Weltanschauung, die alle Erscheinungen auf ihren Nutzen und ihre Entstehungsweise prüft, gab, nachdem sie in den
Farben der Pflanzen und Tiere bestimmte Beziehungen nachgewiesen hatte, auch der Farbenbetrachtung einen tiefern Hintergrund.
Die Farben undZeichnungen der Blumen wurden ihr als Anziehungsmittel für Tiere, die zu deren Befruchtung
[* 30] beitragen, die Farben der Früchte als Anlockungsmittel für Tiere, die deren Aussäung bewirken, die Farben undZeichnungen der
Tiere teils als Verbergungsmittel ihren Feinden oder Beutetieren gegenüber, teils als Erkennungsmittel der wegen übeln
Geschmacks etc. gemiedenen Tiere verständlich (vgl. Darwinismus, bes. S. 566). Eine unmittelbare Folge dieser
Auffassung der Naturfarben als Anziehungs-, Verbergungs-, Erkennungs- und Erregungsmittel bestand nun darin, daß den Tieren
ein in weiterer Ausdehnung
[* 31] zugeschrieben werden mußte, als man bis dahin geglaubt hatte, und dies wurde durch einschlägige
Untersuchungen zahlreicher Naturforscher, namentlich von Darwin, Wallace, H. Müller, Lubbock, Graber u. a.,
bestätigt.
Die Vorliebe der Insekten
[* 32] für bestimmte Blumenfarben wurde dabei teils durch eine Statistik ihrer Besuche, teils durch Versuche
mit farbigen Papieren, auf denen Honigtröpfchen verteilt wurden, ermittelt und dadurch unter anderm die Vorliebe der Zweiflügler
[* 33] für weiße, gelbe und mißfarbene, die der Hautflügler
[* 34] für blaue, violette und rote, die der Tagschmetterlinge
für
reinblaue und karminrote Blüten bewiesen, so daß angenommen werden konnte, diese Blütenfarben seien von ihnen gezüchtet
worden.
Nicht ganz so einwandfrei sind die von Lubbock begonnenen Versuche, bei denen Reihen farbiger Gläser über die Behälter, in
denen sich Wassertiere, Insekten etc. befanden, gelegt und Schlüsse aus der Bevorzugung des Aufenthalts
unter dem einen oder andern Glas gezogen wurden. Denn hierbei kommt offenbar auch das ungleiche Durchlassungsvermögen der
verschiedenen Farbengläser für die Wärmestrahlen in Betracht, weshalb z. B. die SchlüsseLubbocks, nach denen der Farbensinn der
Ameisen von dem der Menschen ganz verschieden sein soll, mit großer Vorsicht aufzunehmen sind.
Was den Farbensinn des Menschen betrifft, so hatte der Mangel an bestimmt unterscheidenden Farbenbezeichnungen bei Homer und in den
ältesten Religionsschriften (Bibel,
[* 35] Weda, Zendavesta etc.) den englischen Staatsmann Gladstone, Geiger und andre Kulturhistoriker
zu dem Schluß verführt, daß der Mensch in ältern Zeiten einen weniger entwickelten Farbensinn besessen habe
als heute, indem er noch zur Zeit der Abfassung jener Schriften nur Rot undGelb deutlich zu unterscheiden im stande gewesen
sei, dagegen Grün, Blau und Violett mehr oder weniger mit Grau und Schwarz verwechselt habe.
Magnus fügte dazu die Hypothese, daß die Entwickelung des Farbensinns in der Reihenfolge der Spektralfarben
vor sich gegangen sei, daß nach Rot undGelb zuerst Grün, dann Blau und zuletzt Violett unterschieden worden sei, über welches
der Farbensinn des heutigen Menschen hinauszugreifen beginne, und daß die Farbenblindheit heute lebender Personen mithin als Atavismus
aufzufassen sei. Diese sehr weit ausgesponnenen Träumereien wurden zuerst (1877)
von E. Krause widerlegt, welcher nachwies, daß die Menschen seit jeher die einzelnen Farben deutlich unterschieden haben, und
daß der Mangel bestimmter Farbenbezeichnungen bei den alten Kulturvölkern einer Unvollkommenheit ihrer Sprache
[* 36] und nicht
ihres Auges zuzuschreiben sei, daß sich bei heute lebenden Völkern niederer Bildungsstufe ähnliche Sprachlücken fänden,
ja daß den Übergangsfarben (Orange, Lila, Violett und Pensee) auch in den modernen Sprachen erst in neuerer
Zeit besondere Namen gegeben worden seien.
Krause empfahl, die Richtigkeit seiner Auffassung durch Studien über den Farbensinn der Naturvölker zu prüfen, wie sie dann unverweilt
durch GrantAllen, Virchow, Almquist, Cohn, Kotelmann u. a. angestellt wurden und ergaben, daß die Naturvölker
meist einen sehr ausgebildeten Farbensinn besitzen und die feinsten Nüancen unterscheiden, aber allerdings häufig einen Mangel an
Bezeichnungen für dieselben zeigen. Von dem elementaren Farbensinn, dessen teilweiser oder vollständiger Mangel
als Farbenblindheit (s. d.) bezeichnet wird, ist der durch Schulung und Erziehung des Auges zu verbessernde
Sinn für geschmackvolle Zusammenstellung der Farben (s. Farbenharmonie), welcher der Kleidung, Dekoration und allen Schaustückenden
höchsten Reiz verleiht, deshalb dem Maler und andern Künstlern unentbehrlich ist, wohl zu unterscheiden. Darwin und Preyer
haben bemerkt, daß junge Kinder den Farben wenig Interesse entgegenbringen und erst in einem gewissen Alter dazu gelangen,
sie richtig zu benennen; der Farbensinn verlangt daher ebenso wie der Formensinn eine besondere Schulung. Die Naturmenschen
ziehen in der Regel grelle Farben und schreiende Kontraste den stumpfern Farben und gemäßigten Übergängen vor, welche das
gebildete Auge erfreuen; doch findet sich nach Hartmann schon
¶
mehr
bei manchen afrikanischen Naturvölkern ein sehr ausgebildetes Gefühl für harmonische Farben.
Viele Krebse und Fische bringen, allerdings meist erst nach vielen Minuten oder selbst Stunden, ihre Farbe mit derjenigen der
Umgebung, also des Sandes oder der Wasserpflanzen,
[* 43] zwischen denen sie leben, in möglichst nahe Übereinstimmung;
hierbei spielen zwar die Augen eine Rolle, denn geblendete Tiere büßen das Vermögen dazu ein, jedoch scheint der ganze Vorgang
kein willkürlicher zu sein. Über den Mechanismus, durch welchen der Farbenwechsel zu stande kommt, vgl. Chromatophoren.
[* 37] (Dispersion).
[* 44] Durch eine kleine Öffnung b
[* 37]
(Fig. 1) des Fensterladens lasse man ein Bündel
Sonnenstrahlen in ein verdunkeltes Zimmer eintreten und bedecke die Öffnung mit einem roten Glas. Das Strahlenbündel ist
nun rot gefärbt und erzeugt auf einem in seinen Weg gestellten weißen Papierschirm einen hellen roten Fleck bei
d. Stellt man nun ein keilförmig geschliffenes Glasstück oder Prisma (bei s im Grundriß dargestellt) in den Weg des Lichtbündels,
so wird dieses von der Kante des Keils weg nach dessen dickem Teil zu gebrochen, und der rote Lichtfleck erscheint auf dem
Schirm bei r seitwärts von d. Bedeckt man die Öffnung mit einem violetten Glase statt mit einem roten,
so erscheint auf dem Schirm der violette Lichtfleck v weiter zur Seite geschoben als vorhin der rote, und nehmen wir grünes
Glas, so erscheint jetzt der grüne Lichtfleck zwischen den beiden Stellen r und v, an welchen der rote und
der violette erschienen waren.
Daraus geht hervor, daß verschiedenfarbige Lichtarten durch das Prisma verschieden stark
gebrochen werden und zwar das grüne
Licht stärker als das rote, das violette Licht stärker als das grüne. Läßt man nun ohne Anwendung eines farbigen Glases
das weiße Sonnenlicht auf das Prisma fallen, so gewahrt man auf dem Schirm ein prachtvolles, von r bis
v sich erstreckendes farbiges Band,
[* 45] welches rot ist an der Stelle, wo vorhin der rote Fleck hinfiel, und violett, wo der violette
Fleck sich gezeigt hatte, und in welchem von r bis v der Reihe nach die FarbenRot, Orange, Gelb, Grün, Hellblau,
Dunkelblau, Violett wahrgenommen werden.
Dieses Farbenband wird Spektrum genannt. Aus diesem Versuch muß geschlossen werden, daß das weiße Sonnenlicht aus verschiedenfarbigen
Lichtstrahlen zusammengesetzt ist; diese werden durch das Prisma verschieden stark gebrochen, und zwar in der Reihenfolge
vom Rot bis zum Violett immer stärker, und, indem sie nach den ihrer Brechbarkeit entsprechenden verschiedenen
Stellen des Schirms gelangen, voneinander getrennt. Diese Zerlegung des weißen oder überhaupt des zusammengesetzten Lichts
in seine verschiedenfarbigen Bestandteile vermöge deren verschiedener Brechbarkeit nennt man Farbenzerstreuung oder Dispersion. Die einzelnen
Farben des Spektrums sind nicht weiter zerlegbar; denn fängt man das Spektrum auf einem mit einem kleinen
Loch versehenen Schirm AB
[* 37]
(Fig. 2) auf, so daß nur die Strahlen einer Farbe durch dasselbe dringen, so werden diese durch ein
zweites Prisma p bloß abgelenkt, nicht aber von neuem zu einem Spektrum ausgebreitet.
Die Farben des Spektrums sind sonach nicht weiter zerlegbar und werden deshalb einfache oder homogene (auch
monochromatische) Farben genannt. Jeder einfachen Farbe entspricht eine bestimmte Brechbarkeit und ist hierdurch eine bestimmte
Stelle im Spektrum angewiesen. Es gibt so viele einfache Farben, als es im Bereich des Spektrums Brechbarkeiten gibt, nämlich
unzählig viele, welche sich in unmerklichen Übergängen zu einem ununterbrochenen Farbenband aneinander schließen;
die oben aufgezählten sieben Farben sind nur die Hauptfarbentöne, welche unser Auge unterscheidet. Wenn das weiße Licht eine
Mischung ist aus den verschiedenfarbigen Strahlen des Spektrums, so müssen dieselben, wenn man sie wieder zusammenfaßt, weißes
Licht geben; in der That, läßt man das Spektrum auf eine große Sammellinse l
[* 37]
(Fig. 3) fallen, so vereinigt
dieselbe den von dem Prisma s ausgehenden farbigen Strahlenfächer auf einem Schirm bei f zu einem weißen Lichtfleck. Der
Lichtfleck hört aber sofort auf, weiß zu sein, wenn man eine der Farben aus dem Gemisch wegläßt. Bringt man z. B. ein
schmales, schwach keilförmiges Glasstück vor die Linse und fängt damit z. B. die roten Strahlen des
Farbenfächers auf, so werden diese zur Seite gelenkt und erzeugen auf dem Schirm seitwärts von f ein rot gefärbtes Bild;
das Bildf, in welchem sich jetzt noch die gelben, grünen, blauen und violetten Strahlen
vereinigen, zweigt nun eine grünliche Mischfarbe. Jener rote und dieser grünliche Farbenton müssen, miteinander gemischt
(was augenblicklich in dem Punkt f geschieht, wenn man den kleinen Glaskeil wieder entfernt oder durch einen zweiten gleichen,
aber entgegengesetzt wirkenden Glaskeil die seitwärts gebrochenen roten Strahlen wieder nach f lenkt), wieder Weiß geben;
denn der eine enthält gerade diejenigen Strahlenarten, welche dem andern zu derjenigen Mischung, die uns als Weiß erscheint,
noch fehlen.
Zwei Farben, welche in dieser Art sich zu Weiß ergänzen, nennt man Ergänzungsfarben oder komplementäre Farben. Indem man
das Glaskeilchen allmählich durch die ganze Länge des Spektrums schiebt, werden immer andre Farben zur
Seite gelenkt, und die beiden Bilder auf dem Schirm zeigen nach und nach eine ganze Reihe komplementärer Farbenpaare. Man findet
auf diese Weise, daß rote und grüne, gelbe und blaue, grünlichgelbe und violette Farbentöne sich gegenseitig zu Weiß ergänzen.
Wird das Spektrum in der oben angegebenen Weise erzeugt, indem man ein durch ein kleines Loch eingelassenes
Bündel Sonnenstrahlen durch ein Prisma ablenkt, so erhält man die einfachen Farben nicht vollkommen voneinander getrennt;
da nämlich jede einfache Farbe ihr eignes Sonnenbild erzeugt, welches der zugehörigen Brechbarkeit entsprechend abgelenkt
ist, so greifen diese Sonnenbilder wegen ihrer runden Gestalt mit ihren Rändern übereinander und vermischen
sich teilweise. Um ein reines Spektrum zu entwerfen, läßt man die Strahlen durch einen schmalen Spalt auf eine von ihm um
mehr als ihre Brennweite entfernte Sammellinse fallen, welche für sich auf einem in geeigneter Entfernung aufgestellten Schirm
ein scharf gezeichnetes Bild des Spaltes entwerfen würde; dicht vor oder hinter die Linse stellt man das
Prisma so, daß seine Kante mit dem Spalt parallel ist.
Jeder einfachen Farbe entspricht alsdann ein abgelenktes Bild des Spaltes, und indem sich die unzähligen schmalen Spaltbilder
nebeneinander legen, werden sie um so weniger übereinander greifen und sonach ein um so reineres Spektrum
bilden, je schmäler der Spalt ist. Ein reines Spektrum erblickt man auch, wenn man durch ein Prisma, sei es mit bloßem Auge,
sei es durch ein Fernrohr,
[* 47] nach einem engen Spalt sieht, welcher mit der Kante des Prismas parallel ist. Betrachtet man aber
auf diese Weise eine weite Öffnung, so würde, wenn man sich dieselbe in lauter schmale, zur Kante des
Prismas parallele Streifen zerlegt denkt, jeder dieser Streifen für sich ein Spektrum geben; indem sich diese Spektren übereinander
legen, entsteht ein in die Länge gezogenes Bild der Öffnung, welches am weniger abgelenkten Ende rot, am stärker
abgelenkten violett, in der Mitte aber, wo sich sämtliche Farben mischen, weiß ist.
In einem auf diese Weise dargestellten reinen Sonnenspektrum gewahrt man eine Reihe feiner, dem Spalt paralleler dunkler Linien,
welche man nach Fraunhofer,
der sie zuerst genauer untersuchte, Fraunhofersche Linien nennt. Sie sind in ungleichen Abständen
über das ganze Spektrum verteilt; viele sind sehr fein und schwieriger wahrnehmbar, andre sind kräftiger
und fallen leichter ins Auge. Ihre Entstehung ist von dem Stoff des Prismas unabhängig, denn sie zeigen sich mit gleichem Aussehen
und in gleicher Anordnung in jedem Sonnenspektrum; sie sind sonach nichts andres als schmale Lücken in der
Farbenreihe des Spektrums, aus deren Vorhandensein geschlossen werden muß, daß die ihnen entsprechenden einfachen Lichtarten
im Sonnenlicht fehlen.
Sie bilden innerhalb der allmählichen Farbenübergänge des Spektrums willkommene Merkzeichen, welche immer denselben einfachen
Lichtarten entsprechen und uns in den Stand setzen, jede Stelle des Spektrums bestimmt zu bezeichnen und jederzeit
mit Sicherheit wieder aufzufinden. Fraunhofer hat acht der hervorragendsten mit den Buchstaben A bis H bezeichnet
[* 46]
(Fig. 4).
Die Linie A liegt im äußersten dunkeln Rot, B im Hochrot, C zwischen Rot undOrange, D zwischen Orange und Gelb, E im Gelbgrün,
F zwischen Grün und Blau, G zwischen Dunkelblau und Violett, die Doppellinie H gegen das Ende des Violetts.
Lichtbrechungsverhältnisse einiger Glassorten und Flüssigkeiten.