Alvarenga,PedroFrancisco, Naturforscher, geb. 1826 zu
Piauhy
(Brasilien),
[* 12] studierte in
Brüssel
[* 13]
Medizin, machte
in
Coimbra sein
Examen und ließ sich in
Lissabon
[* 14] nieder, wo er 1850 sein erstes Werk über das
Hüftweh herausgab. Während
der
Cholera von 1856 leitete er das
HospitalSanta Anna, nachdem er schon früher (1854) eine
Schrift über
diese
Epidemie herausgegeben. Seine
Erfahrungen im
Hospital verwertete er in zwei
Schriften 1856 und 1858. Auch in der
Epidemie
des gelben
Fiebers 1857 leistete er in zwei Hospitälern, die seiner Obhut anvertraut waren, ganz Außerordentliches und schrieb
auch über dieseKrankheit einen »Esboço historico« (Lissab.
1859) und eine »Anatomia pathologicà da febre amarella« (das.
1861).
Sein Hauptstudium aber wandte er dem
Herzen und seinen
Krankheiten zu und schrieb eine
»Memoria sobre a insuficiencia
das valvulas aorticas« (Lissab. 1862) und eine
Diatribe über den »Estado da questão ácerca do duplo sopro crural
na insuficiencia das valvulas aorticas« (das. 1863). Auch redigierte er die »Gazeta
medica« in
Lissabon und war
Ehrendoktor des königlichen
Hauses. Er starb SeinTestament enthielt zahlreiche großartige
Stiftungen: nicht weniger als 22
Akademien,
Universitäten,
Hospitäler,
Bildungs- und Armenanstalten aller
Länder setzte er zu
Erben ein.
Die
Grenze gegen
Panama
(Vertrag von 1856) verläuft von der
Punta Burica am
StillenOzean zur
Quelle
[* 17] des Dorces (Dóraces) und
diesen
Fluß abwärts zum
KaribischenMeer. Dieser
Fluß entsteht indes gar nicht in den
Kordilleren, sondern ist identisch mit
dem unbedeutenden Küstenflüßchen
Hone, welches in 82° 48' westl. L. v. Gr. mündet.
Der Flächeninhalt beträgt 51,760 qkm (941 QM.), wovon jedoch der größte Teil noch unerforscht
und unbewohnt ist. Der Oberflächengestaltung nach ist Costarica ein verhältnismäßig schmales Gebirgsland, das
auf beiden Seiten von Küstenlandschaften begrenzt ist und in der Mitte ein
Tafelland oder zentrales
Hochland
enthält.
Letzteres wird von einer doppelten
Gebirgskette (im
Durchschnitt gegen 2000 m hoch) gebildet, welche von Veragua her in nordwestlicher
Richtung das Land durchzieht und im SO. des
Sees von
Nicaragua sich weiter gegen
NW. fortsetzt. Tiefe Paßeinsenkungen fehlen
den
Ketten, und die
Abfälle sind nach demStillenOzean zu steil, während sie sich zum Atlantischen
Meer
hinab ziemlich sanft senken. Beide
Ketten stehen durch Querjoche, die das Thalland zwischen ihnen in mehrere Abteilungen teilen,
öfters in
Verbindung.
Von den einzelnen Gipfeln, welche das
Tafelland umgürten und die zum großen Teil noch thätige
Vulkane
[* 18] sind und häufige
Erdbeben
[* 19] veranlassen, sind die bedeutendsten: derPico blanco oder Nemu (2942 m hoch), anscheinend ein
ungeöffneter Trachytkegel im Südostteil des
Landes;
der 3459 m hohe Turialba und der 3505 m hohe
Irazu
(Vulkan von
Cartago),
zwei thätige Feuerberge in der Gegend von
Cartago;
nördlicher der 2652 m hohe
Barba und der schwefelreiche
Poas oder Votos (2711 m hoch), wiederum
Vulkane, und noch mehr nordwestlich, im S. des
Nicaraguasees, die isolierten vulkanischen
Kegel Tenorio und Miravalles (1432 m), Rincon de la Vieja und Orosi (1585 m hoch).
Die Ostküste des
Landes ist fast ganz unentwickelt
und einförmig; an der Westseite finden sich die größern
Buchten:
Golfo Dulce und die Nicoyabai. Von
den
Flüssen sind auf größere
Strecken schiffbar der
San Juan und seine Nebenflüsse
San Carlos und Sarapiqui (Sucio) sowie
der in den
Nicaraguasee mündende
Rio
[* 20]
Frio. Die übrigen sind selbst mit Einschluß des von der
Hochebene dem
StillenOzean zueilenden
Rio Grande entweder gar nicht oder doch nur auf unbeträchtliche
Strecken schiffbar; auch sind sie nur
in gewissen
Jahreszeiten
[* 21] wasserreich und wie alle Gebirgswasser reißend und von sehr ungleicher Tiefe, mit bald verengertem,
bald erweitertem
Bette. Das
Klima
[* 22] ist nach der
Lage der
¶
mehr
Landstriche verschieden, heiß und mehr oder weniger ungesund an den zum großen Teil sumpfigen Küsten (mittlere Temperatur
25-30° C.), dagegen schön, gemäßigt und gesund auf der Höhe des Tafellandes, der glücklichsten Region von Costarica, wo das Thermometer
[* 24] 27° C. nicht übersteigt und im Durchschnitt 17° steht. Beschwerlich ist hier nur die Regenzeit, welche
im April beginnt und erst Ende November abläuft, und während welcher die Wege, selbst die Hauptstraßen, welche die Züge
von mit Ochsen bespannten Carretas (zweiräderigen, plumpen Wagen) einzuschlagen haben, fast völlig unpassierbar sind.
In den beiden Häfen Punta Arenas und Limon liefen 1883: 174 Schiffe
[* 38] von 256,911 Ton. Gehalt ein, darunter 92 nordamerikanische
von 146,549 T., 62 englische von 99,841 T. und nur 5 deutsche von 2198 T. Für die Herstellung von Landstraßen
ist bis in die neueste Zeit nur wenig geschehen. Indes führt eine 114 km lange Eisenbahn von Limon bis Carillo am Rio Sucio und
soll von dort bis nach Alajuela (69 km) weitergebaut werden. Alajuela steht bereits mit San José und Cartago durch eine 42 km
lange Eisenbahn in Verbindung, deren Fortsetzung bis nach Punta Arenas noch Projekt ist. Die Telegraphenleitungen
haben eine Länge von 585 km. -
Das Land wurde von Kolumbus entdeckt und von ihmCosta Rica y Castilla de Oro genannt, weil er
an verschiedenen Stellen von den Eingebornen mit Goldstückchen beschenkt worden war. Die ersten spanischen Niederlassungen
waren Fonseca in Chiriqui (1523) und Brusellas am Golf von Nicoya. Beide wurden aber bald wieder verlassen.
Der erste wahre Eroberer des Landes, welcher dasselbe zum größten Teil durchzog, war Juan Vasquez de Coronado (1561-65). Derselbe
gründete 1563 Cartago in der Nähe der heutigen Stadt; 1578 wurde Esparza gegründet. 1821 erfolgte die Unabhängigkeitserklärung,
der Sitz der Regierung ward nach San José verlegt, und Costarica war fortan einer der Vereinigten
[* 44]
¶
»Histoire générale et particulière du développoment des corps organisés« (das.
1847-1859).
Besonders verdient machte sich um die Fischzucht. Auf den Bericht von Coste und Milne Edwards gründete die Regierung 1852 die
große Fischzuchtanstalt zu Hüningen im Elsaß, aus der in zwei Jahren über 600,000 Lachse und Forellen zur
Besetzung des Rhône hervorgingen. Coste selbst unternahm Züchtungsversuche mit immer neuen Arten, bereiste die französischen
und italienischen Küstenländer und veröffentlichte: »Instructions pratiques
sur la pisciculture« (Par. 1853, 2. Aufl. 1856) und »Voyage d'exploration sur le littoral de la France et de l'Italie« (1855, 2. Aufl.
1861), in welch letzterm Werk er Berichte über die
Fischzuchtanstalten verschiedener Landseen und Meeresbuchten
gab. Er wurde darauf hin zum Generalinspektor der See- und Flußfischerei ernannt und begann großartige Unternehmungen zur
Hebung
[* 51] der Austernzucht, welche zuerst staunenswerte Resultate versprachen, dann völlig zu scheitern schienen, in neuester
Zeit aber doch immerhin bedeutende Erfolge gehabt haben. Coste starb
Louisa Stuart, engl. Schriftstellerin, geboren um 1815 in Irland, trat zuerst mit »Specimens of the early poetry
of France« (1835) auf und zeichnete sich dann als Touristin durch ihre Schilderung französischen Lebens aus. IhreSchriften:
»A summer amongst the bocages and the vines« (1840),
»Pilgrim age to Auvergne« (1841) und »Béarn and the
Pyrenees« (1844) gehören zu dem Besten der Reiselitteratur. Weniger gelungen ist ihre »Tour to and from Venice« (1846). Ihr
Talent für malerische Naturdarstellung bewährte sie auch in »The falls,
lakes and mountains of NorthWales« (1845). Auch den historischen Roman pflegte sie mit »The queen mother«
(1841),
»Gabrielle« (1843),
»ClaraFane« (1848) u. a. Orientalische Anklänge enthalten »The rose garden of Persia« (1845)
und das Gedicht »Lay of the stork« (1856). Mehr geschichtlichen Inhalts sind die »Memoirs of eminent English women« (1844, 4 Bde.),
»Memoirs of Mary, duchess of Burgundy« (1853) und »Anne of Britany« (1855). Sie starb - Auch
ihr BruderDudley, geb. 1803, hat sich als Roman- und Reiseschriftsteller (»Italy from the Alps to the Tiber«, 1861) einen Namen
gemacht. Er starb
2) Samuel, holländ. Dramatiker in der ersten Hälfte des 17. Jahrh., lebte als Arzt in Amsterdam
[* 52] und errichtete 1617 im Gegensatz
zu den verfallenden Rederijkerkammern die »Duytsche Academie«, eine Bühne, deren Einkünfte dem Waisenhaus zufielen. In seinen
Tragödien: »Itys« (1615),
Die komische Kraft, die der Dichter in einigen Episoden des letztgenannten Stückes bewährt,
kommt zur vollen Geltung in den derben Possen: »Teeuwis de boer en men juffer van Grevelinckhuysen«
(1612) und »Tijsken van der Schilden« (1613),
bei denen sich das Talent des Dichters weniger in der Erfindung als in der richtigen
Zeichnung und dem lebhaften Kolorit aller Figuren zeigt. Noch ist das Sinnspiel »Van de rijcke man« (1615) zu erwähnen. Er starb
bald nach 1648. Seine Werke erschienen gesammelt Haarlem
[* 53] 1881-83.
Giuseppe, ital. dramatischer Dichter, geb. zu
Bologna, machte sich frühzeitig durch einige Dramen, wie: »La Malibran«, »La fossa dei leoni« u. a.,
bekannt, erhielt 1859 eine Sekretärstelle im Ministerium des Unterrichts und wurde in der Folge Sektionschef in demselben.
Von seinen fernern dramatischen Arbeiten verdienen besondere Erwähnung die Lustspiele: »Il figlio di famiglia«
(1864) und »I dissoluti gelosi« (1860),
»Plebe dorata« (1876) u. a.
Er veröffentlichte überdies: »Confessioni di un autore drammatico« (1873)
und zeigte den beißenden Witz, der ihn kennzeichnet, auch in seiner Sammlung humoristischer Artikel: »Figurine della scena«
(1878).
L. (Kostwurz), Gattung aus der Familie der Zingiberaceen, tropische krautartige Gewächse der
Alten und Neuen Welt, mit fleischig-knolliger Wurzel,
[* 56] großen, einfachen Blättern, in Ähren stehenden Blüten und dreifächeriger
Kapsel. Am bekanntesten ist Costus speciosusSm., in Ostindien,
[* 57] 1,5-2 m hoch, mit schönen rötlichweißen, großen, oft wie mit
einem rostfarbigen Reif bestreuten Blüten. Gewöhnlich leitet man von dieser Pflanze die bei den Alten
als Magenmittel gebräuchliche RadixCosti arabici s. Costi amari ab, welche schärfer und bitterer schmeckt als Ingwer.
VonCostus nepalensisRosc., in Nepal, ist die Wurzel als magen- und nervenstärkendes Mittel im Gebrauch. Von der brasilischen Costus cylindricusJacq. und der westindischen Costus niveopurpureusJacq. benutzt man die Früchte zum Schwarzfärben und zu Tinte.
Einige Costus-Arten werden in unsern Warmhäusern kultiviert.
span. Dichter des 15. Jahrh., zu Toledo
[* 58] geboren, gilt ziemlich
allgemein für den Verfasser der berühmten satirischen Ekloge »Las copias de Mingo Revulgo« (etwa um 1472 geschrieben)
und des »Dialogo entre el Amor y un viejo«, die beide wegen ihres lebendigen Dialogs zu den ältesten dramatischen Versuchen
in Spanien
[* 59] zu rechnen sind. Dagegen wird er nach neuern Ansichten mit Unrecht für den Verfasser des ersten Aktes der berühmten
»Celestina« gehalten, welche vielmehr ganz von Fernando de Rojas (s. d.) herzurühren scheint. Die »Copias«
und der »Dialogo« sind seit dem 15. Jahrh.
häufig, gewöhnlich mit den »Copias« von J. ^[Jorge] Manrique (s. d.) zusammen, gedruckt (am besten Madr. 1779 u. 1799).
d'Or (spr. koht dor), niederer, von SSW. nach NNO. streichender Gebirgsrücken
im franz. Departement gleichen Namens, 400-600 m hoch, durch die Einsenkung des Canal duCentre vom Gebirge von Charolais getrennt
und wie dieses die Wasserscheide zwischen Mittelmeer und Ozean bildend. Der Côte d'Or schließt sich im N. das
Plateau von Langres an. Die östlichen Gehänge des aus Jurakalk bestehenden Gebirges bringen die berühmten Burgunderweine hervor.
Das hiernach benannte Departement des östlichen Frankreich grenzt nördlich an die DepartementsAube und Obermarne, östlich
an Obersaône und Jura, südlich an Saône-et-Loire, westlich an Nièvre und Yonne, ist aus den ehemaligen
burgundischen Landschaften Auxais, Auxonnais, Beaunais, Dijonais, Lonais, La Montagne und Nuilon gebildet und umfaßt 8761 qkm
(159 QM.). Es zerfällt in drei nach Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkten wesentlich verschiedene Abteilungen: das granitische
Hochland des Morvan mit seinen jurassischen Fortsetzungen gegen das Plateau von Langres hin, beide rauh,
kalt, reich an fließenden und stehenden Gewässern, Getreide- und Waldland, dann die 400-600 m hohe Jurakalkgebirgskette
der Côte d'Or und des Mont Tasselot, warm, sonnig, trocken, von den edelsten Reben bekleidet, die ihnen den Namen Goldhügel verliehen
haben, und schließlich östlich davon die etwa 200 m hohe Ebene von Burgund zu beiden Seiten der Saône,
vorzugsweise Getreideland.
Rôtie (spr. koht rottih), eine Hügelreihe bei Ampuis im franz.
DepartementRhône, längs des FlussesRhône, auf der ein feuriger geschätzter Rotwein wächst.
(franz., spr. kott,Kotentafeln), s. Aufnahme, ^[= (Aufnehmen), im Gegensatz zur geometrischen Feldmeßkunst (s. Feldmesser) derjenige Teil der ...] topographische.
duNord (spr. koht dü nōr,Nordküsten), Departement im nordwestlichen Frankreich, grenzt nördlich
an den KanalLa Manche, östlich an das DepartementIlle-et-Villaine ^[richtig: Ille-et-Vilaine], südlich an Morbihan, westlich
an Finistère und ist aus dem nördlichen Teil der Oberbretagne gebildet. Es umfaßt 6886 qkm (125 QM.).
Das Land wird von den felsigen und schluchtenreichen Menébergen (höchste Erhebung 340 m) durchzogen, die zum großen
Teil mit Heideflächen bedeckt und dünn bevölkert sind, während sich gegen die Küste hin fruchtbare, gut bevölkerte Ebenen
ausbreiten.
Die Küste selbst ist zerrissen und reich an tiefen Buchten, als deren bedeutendste die von St.-Malo, von Frénay und von St.-Brieuc,
dann die Mündungsbaien des Trieux und Tréguier zu erwähnen sind. Unter den vielen Inseln längs der
Küste sind die Bréhatinsel und die Siebeninselgruppe bemerkenswert. Bewässert wird das Departement von den Küstenflüssen
Guer, Tréguier, Trieux mit Leff, Gouet, Gouessant, Arguenon, Rance etc., von denen mehrere schiffbar sind. Im S. steht es durch
den Blavet, Oust und Lié mit dem Kanal von Nantes
[* 77] nach Brest in Verbindung.
Das Klima ist im wesentlichen ein Seeklima, feucht und veränderlich, aber gesund. Die Bevölkerung zählte 1881: 627,585 Seelen
(1866 noch 641,210). An Erzeugnissen des Mineralreichs fehlt es, vom Baumaterial abgesehen, ganz; doch gibt es Mineralquellen
zu Dinan, Paimpol und St.-Brieuc. Der Ackerbau, welcher in neuerer Zeit große Fortschritte macht und einen
Teil seiner Produkte exportiert, liefert namentlich in den Küstenebenen: Weizen, Gerste, Flachs, Hanf und Äpfel, die man meist
zu Cider verwendet;
Cotoneaster vulgarisLindl. (Cotoneaster integerrimaMed., Zwergquitte,
Steinmispel), einStrauch von 1-2 m Höhe auf sonnigen Bergabhängen und Hügeln im mittlern Europa
[* 81] und im Orient, mit eiförmigen,
ganzrandigen, unten graufilzigen Blättern, blaß fleischfarbigen Blüten und roten Früchten, welche herb schmecken und bloß
eine Nahrung der Vögel
[* 82] sind, wird als Zierstrauch kultiviert. Das Holz ist sehr zäh und als Werkholz verwendbar.
Cotoneaster tomentosaAit., aus Südeuropa, bis 1 m hoherStrauch mit breitlänglichen, unterseits graufilzigen Blättern, weißen oder
rötlichen Blüten in gedrängten, rispigen Doldentrauben und früh erscheinenden, roten Früchten.
Cotoneaster nigraWahlb., aus Nordeuropa
und Sibirien, kleinerStrauch mit langgestielten, auf einem gemeinschaftlichen, überhängenden Stiel eine Doldentraube bildenden
Blüten und schwarzen Früchten. Cotoneaster PyracanthaL. (Crataegus Pyracantha Pers., Feuerdorn), aus Südeuropa und dem Orient, einer
unsrer schönsten Ziersträucher, 1-2 m hoch, im Vaterland meist immergrün, oft dornig, mit länglichen oder elliptischen,
gezähnelten, auf der Oberfläche glänzenden, durchaus unbehaarten Blättern, in Doldentrauben oder Rispen stehenden, weißen
Blüten und runden, feuerroten Früchten, muß bei starker Kälte geschützt werden.
Hills, Höhenzug im südwestlichen England, welcher, 80 km lang, die fruchtbare Thalebene von Gloucester begrenzt,
das Becken des Severn von dem der Themse scheidet und im Cleeve Hill bis zu 346 m ansteigt.
Für sein buchhändlerisches Geschäft war er auch in dieser Zeit ausgebreiteter Wirksamkeit unermüdlich
thätig; von Zeitschriften entstanden damals das »Polytechnische Journal« von Dingler, die »Württembergischen Jahrbücher« von
Memminger, die »Hertha«, das »Ausland«, das »Inland« etc. Die
berühmtesten Schriftsteller Deutschlands rechneten es sich zur Ehre, ihre Werke in CottasVerlag erscheinen zu lassen; junge
Talente unterstützte er freigebig, wie z. B. den GrafenPlaten. Im J. 1824 errichtete er zu Augsburg die
ersten Dampfschnellpressen in Bayern,
[* 93] und bald darauf gründete er die Litterarisch-artistische Anstalt zu München
[* 94] (Verlags-
und Sortimentsgeschäft). Im J. 1825 führte er die Dampfschiffahrt auf dem Bodensee ein, die er 1826 auf dem ganzen Rhein mit
den betreffenden Regierungen
regulierte, und vereinbarte 1828 für Bayern und Württemberg
[* 95] den Anschluß
an den preußischen Zollverband. Schon früher war der alte Reichsadel seiner Familie unter dem Namen eines »Freiherrn Cotta von
Cottendorf« von Bayern und Württemberg anerkannt und bestätigt und er zum preußischen GeheimenHofrat, bayrischen Kammerherrn
und Geheimrat ernannt worden. Er starb Sein Briefwechsel mit Schiller wurde von Vollmer herausgegeben
(Stuttg. 1876).
2) Georg, Freiherr Cotta von Cottendorf, Sohn des vorigen, geb. studierte die Rechte, ward 1821 königlich bayrischer
Kammerherr und bekleidete danach mehrere Ämter im württembergischen Staatsdienst, mußte aber nach des VatersTode die Geschäftsleitung
der Cottaschen Buchhandlung übernehmen. Unter seiner Ägide sind mehrere großartige Unternehmungen begonnen
worden, wie der Ankauf der G. J. ^[GeorgJoachim] Göschenschen Buchhandlung in Leipzig
[* 96] (1839), der Vogelschen Verlagsbuchhandlung
in München (1845), die Bibelanstalten in Stuttgart und München (1845), die »Deutsche
[* 97] Vierteljahrsschrift« (seit 1838),
die »Technologische Encyklopädie«,
die zeitgemäßen Ausgaben deutscher Klassiker, namentlich von Goethe und Schiller, A. v. Humboldts »Kosmos« und eine große Anzahl
andrer bedeutender und hervorragender wissenschaftlicher und dichterischer Werke. Er starb Sein ältester Sohn,
FreiherrGeorg Astolf von Cotta, geb. württembergischer Kammerherr, erbte die Herrschaft Plettenberg
und das Rittergut Hipfelhof, wo er starb. Gegenwärtig ist dessen jüngerer Bruder, Karl von Cotta, geb. Leiter des Geschäfts.
Die Cottasche Buchhandlung, welche sämtlichen Mitgliedern der Familie gemeinschaftlich gehört, umfaßt zur Zeit folgende
Etablissements: in Stuttgart die Verlagsbuchhandlung und eine Druckerei mit Schrift- und Stereotypengießerei,
in München (bis 1882 in Augsburg) die Expedition der »Allgemeinen Zeitung« und eine Verlagsexpedition. Die G. J. ^[GeorgJoachim]
Göschensche Buchhandlung in Leipzig ging 1868 auf Ferd. Weibert über; einen Teil des Cottaschen Verlags übernahm seit 1860 R.
Oldenbourg in München, den Verlag derBibelanstalt F. A. Brockhaus in Leipzig; die Litterarisch-artistische
Anstalt in München kam 1870 an Th. Riedel daselbst.
1) Heinrich, Forstmann, geb. im Forsthaus Klein-Zillbach bei Wasungen, bildete sich unter der Leitung
seines Vaters zum Forstmann, studierte in Jena
[* 98] 1784 und 1785 Naturwissenschaft, Cameralia und Mathematik, machte
mehrere Reisen, ward 1789 Forstläufer in Zillbach, 1795 Wildmeister daselbst und rückte bis zum Forstmeister und Mitglied
des neuerrichteten Forstkollegiums zu Eisenach
[* 99] empor, blieb aber in Zillbach, um die Leitung der von ihm daselbst 1795 gegründeten
Privatforstlehranstalt fortzuführen. Im J. 1811 folgte er einem Ruf als Forstrat und Direktor der Forstvermessung
in königlich sächsische Dienste,
[* 100] verlegte seine Forstlehranstalt, die 1816 zu einer königlichen Forstakademie erhoben und
mit der 1829 eine landwirtschaftliche Lehranstalt verbunden wurde, nach Tharandt und ward selbst zum Direktor und ersten Lehrer
derselben sowie zum Oberforstrat ernannt. Cottas Bedeutung für die Forstwissenschaft liegt vorzugsweise auf dem Gebiet der
Forsteinrichtung und des Waldbaues. Er hat zuerst den organischen Zusammenhang der
¶