Contre-fort
(franz., spr. kongtr-for), Strebepfeiler. ^[= s. Strebebogen und Pfeiler.]
(franz., spr. kongtr-for), Strebepfeiler. ^[= s. Strebebogen und Pfeiler.]
(franz., spr. kongtr-mätr), Werkführer, Faktor. ^[= # (lat.), in der Arithmetik eine Zahl, welche mit einer andern zu multiplizieren ist, also s. ...]
1) Juan Senen de, span. General, geb. 1760 zu Madrid, [* 2] bereiste seit 1787 im Auftrag Karls III. behufs Militärstudien England, Frankreich, Preußen, [* 3] Österreich [* 4] und Rußland und wohnte 1788 einem Feldzug gegen die Türken und der Eroberung Chotins unter Prinz Koburg [* 5] bei. Zurückgekehrt, gab er 1791 sein Reisetagebuch und eine Geschichte des türkischen Feldzugs von 1788 heraus. Nach Ausbruch des Kriegs gegen Frankreich 1808 wurde er von der Junta von Sevilla [* 6] beauftragt, Alemtejo und Algarve zu revolutionieren. Er warf Junot zurück; organisierte die Volkserhebung, folgte dem Herzog von Infantado in die Sierra Morena, hielt mit 11,000 Mann bei Montrion die französische Hauptmacht auf und focht bei Talavera auf Wellingtons linkem Flügel. Er ward darauf Divisionskommandeur und erhielt endlich den Oberbefehl über ein Armeekorps zur Deckung des Landes zwischen Tajo und Guadiana.
Nachdem er Badajoz gerettet und in mehreren Gefechten gesiegt hatte, wurde er Generalkapitän von Galicien, stellte hier die Ordnung her und verteidigte dann das schwach befestigte Tarragona. Dasselbe fiel endlich, Contreras wurde gefangen und, da er nicht zu Napoleon I. übertreten wollte, nach dem Schloß von Bouillon abgeführt, aus dem er im Oktober 1812 entsprang. Er entkam glücklich nach London, [* 7] wo er einen Bericht über die Belagerung von Tarragona veröffentlichte, der 1825 auch in der Pariser Sammlung der »Mémoires relatifs aux révolutions de France et d'Espagne« (Bd. 3) abgedruckt wurde. Mit Ferdinand VII. kehrte Contreras nach Spanien [* 8] zurück, lebte fortan nur seinen Studien und starb 1826.
2) Juan, span. General, geb. 1807 zu Pisa, [* 9] wohin sich seine Eltern geflüchtet hatten, erwarb sich seine ersten militärischen Grade in den Reihen der Christinos während des Erbfolgekriegs 1833-42. Seit 1845 General, nahm er stets den thätigsten Anteil an den Verschwörungen gegen Isabella, besonders im Juni 1866, August 1867, September 1868. Nach dem Sturz Isabellas wurde Contreras 1868 von Prim zum Generalkapitän von Katalonien ernannt, verlor diese Stelle später, erhielt sie im Februar 1873 wieder, hielt aber unter den Truppen des föderalistisch gesinnten Barcelona [* 10] so schlechte Disziplin, daß er schon im März abberufen werden mußte.
Von da an trat seine föderativ-republikanische Gesinnung immer mehr hervor, und als die Grundsätze der Föderation von der Regierung und den Cortes proklamiert wurden, das Land in einen Staatenbund zu zerfallen drohte und Murcia [* 11] und andre Provinzen sich für unabhängige Staaten erklärten, begab sich Contreras nach Cartagena, das mit den dort befindlichen Kriegsschiffen in die Gewalt der Föderalisten gefallen war, und wurde zum Präsidenten der dort eingesetzten revolutionären Regierung ernannt. Als er sich in Cartagena nicht mehr zu halten vermochte, verließ Contreras auf der Fregatte Numancia den Hafen von Cartagena, durchbrach die Blockade der fünf spanischen Schiffe, [* 12] landete 13. Jan. bei Mers el Kebir in Algerien [* 13] und ergab sich den französischen Behörden.
(spr. kongtreckssewil), Dorf im franz. Departement Vogesen, Arrondissement Mirecourt, am Vair und an der Ostbahn, mit 728 Einw. und kalten Stahlquellen (10° C.), welche gegen Skrofulose, Stein, Verschleimung der Nieren, schwache Verdauung etc. wirksam sind.
(lat.), im alten Rom [* 14] die Verbindung eines Sklaven mit einer Sklavin (mit Einwilligung des Herrn) im Gegensatz zur Ehe der Freien.
Die beiden Gatten hießen Contubernales und wurden durch das Los, durch den Willen des Herrn oder durch eigne Neigung zusammengeführt.
Da es keine eigentliche Ehe war, so galt der Bruch des Verhältnisses nicht als Adulterium (Ehebruch).
Contubernium hieß auch die Heirat eines Freien und einer Sklavin oder eines Sklaven und einer Freien.
(spr. -tuttschi), Andrea, Bildhauer, s. Sansovino ^[= 1) Andrea, ital. Bildhauer (eigentlich ), geb. 1460 zu Monte San Savino bei Montepulciano, ...] 1).
(lat.), s. Kontumaz. ^[= (lat. contumacia), in der Rechtssprache der Ungehorsam gegen eine gerichtliche Auflage oder ...]
(lat.), Spieß, Waffe der röm. Reiterei, ward sowohl als Lanze wie als Wurfspieß angewendet, kam aber wohl erst in später Zeit in Gebrauch.
Die damit Bewaffneten hießen Contarii.
(lat.), zerquetscht, zerstoßen (auf Rezepten gebräuchlich), vgl. Concisus.
(spr. kongti), Stadt im franz. Departement Somme, Arrondissement Amiens, [* 15] an der Celle [* 16] und der Nordbahn, mit 976 Einw., Stammhaus der Fürsten von Bourbon-Conti.
s. Papageien. ^[= (Psittaci, hierzu Tafeln "Papageien I und II"), Ordnung der Vögel, kräftig gebaute ...]
(lat., »Kegel«),
in der Botanik s. v. w. Zapfen, [* 17] der Blüten- und Fruchtstand der meisten Nadelhölzer [* 18] (s. Koniferen). [* 19]
L. (Maiblume), Gattung aus der Familie der Asparagaceen, ausdauernde Kräuter mit kriechenden Wurzelstöcken, elliptischen bis elliptisch-lanzettlichen Blättern, glocken- oder röhrenförmigen Blüten in einseitswendiger Traube und kugeligen, dreifächerigen, meist dreisamigen Beeren. Convallaria majalis L. (Maililie, Maiglöckchen), mit oval-lanzettförmigen Wurzelblättern und weißen, wohlriechenden, kugelig-glockenförmigen Blüten und roten Beeren, wächst in schattigen und trocknen Hainen und Laubwäldern durch ganz Europa, [* 20] Nordasien und Nordamerika, [* 21] wird häufig in Gärten kultiviert und getrieben (namentlichen Berlin). [* 22] Die Wurzel [* 23] galt früher als Mittel gegen Epilepsie, ist aber jetzt ganz obsolet. Die Blüten (Springaufblumen, Nieseblumen) schmecken bitter und scharf; daraus bereiteter Maiblumenessig wird als Hausmittel gegen Kopfschmerzen gebraucht, und getrocknet werden sie zu Niespulver benutzt. Sie enthalten Convallarin und Convallamarin. Convallaria Polygonatum L., s. Polygonatum.
Volk, s. Konvener. ^[= im Altertum Volk in den Pyrenäen, auf beiden Seiten der Quellen der Garonne, angeblich ...]
in manum (lat.), bei den Römern der Akt der Verehelichung, durch welchen die Braut der väterlichen Gewalt entzogen und unter des Mannes Herrschaft gestellt war.
Man zählte dies zu den Fällen der Capitis deminutio minima.
(lat.), s. Konvent. ^[= (lat. conventus, "Zusammenkunft"), in der röm. Gerichtssprache die Zeit, welche der ...]
sehr alte Stadt in der ital. Provinz Bari, auf einem Hügel 8 km vom Adriatischen Meer gelegen, ist Bischofsitz, hat alte Mauern, ein Kastell, eine schöne Kathedrale, ein Seminar und (1881) 11,006 Einw., die Handel mit Wein, Oliven, Mandeln und Baumwolle [* 24] treiben.
(engl., spr. konwéh-er, »Fortschaffer«, Mehlschraube), in Mühlwerken die Schnecke zum Fortschaffen des Getreides und des Mehls.
(franz., spr. kongwoa), s. Konvoi. ^[= (franz. convoi, spr. kóngwoa), Gefolge, Geleit, ein Transport mit seiner Bedeckung. Zu Lande ...]
L. (Winde), [* 25] Gattung aus der Familie der Konvolvulaceen, aufrechte, niederliegende oder windende Kräuter oder Halbsträucher, oder aufrechte, sehr ästige, bisweilen dornige Sträucher mit ganzen oder gelappten Blättern, einzeln achselständigen oder in Trugdolden stehenden, ¶
trichterglockenförmigen Blüten und kugeliger, zweifächeriger, viersamiger Kapsel. Etwa 150 Arten in den gemäßigten und subtropischen Klimaten, meist in den östlichen Mittelmeerländern. Convolvulus arvensis L. (Acker-, Feld-, Kornwinde), ausdauernd, mit windendem Stengel, [* 27] pfeilförmigen Blättern, weißen oder roten Blumen, wächst auf Feldern und Weinbergen, oft als lästiges Unkraut durch ganz Europa. Die Wurzel enthält ein scharfes Harz, welches heftige Leibschmerzen verursacht. Convolvulus Sepium L. (Calystegia Sepium R. Br., Zaunwinde, deutsche Skammonie, deutsche Purgierwinde), mit großen, weißen Blüten, ausdauernd an Hecken und Gesträuch, an Flußufern und feuchten Stellen durch ganz Europa, ist ebenfalls oft ein lästiges Unkraut.
Die Blätter, Sepienkraut, wurden sonst als Purgiermittel benutzt. Convolvulus Soldanella L. (Calystegia Soldanella R. Br., Meerkohl-, Meerstrandswinde), perennierende Pflanze mit niederliegendem Stengel, nierenförmigen Blättern und großen, blaß purpurroten Blüten, wächst am Mittelmeer, an der Ost- und Nordsee, an den Küsten Neuhollands, Neuseelands und des mittlern Amerika; [* 28] ihr bitter und scharf, auch etwas salzig schmeckendes Kraut wurde früher arzneilich gebraucht. Convolvulus tricolor L. (dreifarbige Winde), aus Südeuropa, einjährig, mit nicht windendem Stengel, länglichen, ganzrandigen Blättern und himmelblauen, am Boden gelben, in der Mitte weißen Blüten, und Convolvulus dahurica L. (Calystegia dahurica Choisy), mit rosenroten Blüten, werden als Zierpflanzen kultiviert. Convolvulus Scammonia L. (Skammonium- oder Purgierwurzel), in Rumelien, in der Krim, [* 29] im Kaukasus, durch ganz Kleinasien und Syrien, auch auf Cypern, [* 30] Rhodus, Kreta, besonders häufig in der Umgebung Smyrnas, mit dicker, möhrenförmiger, mehrköpfiger, milchender Wurzel, windendem Stengel, pfeil- oder spontonförmigen Blättern und grünlichgelben Blüten mit purpurroten Falten, liefert aus der angeschnittenen Wurzel einen Milchsaft, der getrocknet das offizielle Skammonium (s. d.) bildet.
Von Convolvulus scoparius L. (Besenwinde), einem fast mannshohen Strauch mit schmalen Blättern und weißen Blüten in lockern, endständigen Rispen, zwei- bis dreiblütigen Stielen, auf den Kanarischen Inseln, leitet man das Rosenholz (Lignum Rhodium) ab, welches nach De Candolle aber auch von Convolvulus floridus L., einem zierlichen Strauch, ebenfalls auf den Kanaren, gewonnen wird.
Convolvulus candicans Roth, eine Zierpflanze mit großen, weißen, im Grund lilafarbigen Blüten, stammt aus Ostindien. [* 31]
(spr. konnuäh), alte Stadt in Carnarvonshire (Wales), 2 km oberhalb der Mündung des Conway, über den Telfords merkwürdige Kettenbrücke und Stephensons Eisenbahnbrücke führen, mit (1881) 3179 Einw. Conway ist von dicken Ringmauern umgeben, und sein 1284 von Eduard I. erbautes Schloß (jetzt Ruine) gehörte zu den großartigsten Bauwerken dieser Art in England.
bei naturwissenschaftl. Namen Abkürzung für W. D. Conybeare (spr. kónniber), englischer Geolog und Zoolog zu Cardiff bei Bristol (Geologie [* 32] von England und Wales, fossile Reptilien).
Karl Philipp, Dichter und Schriftsteller, bekannt als Schillers Jugendgespiele, geb. zu Lorch in Württemberg, [* 33] studierte im Stift zu Tübingen [* 34] Theologie, wurde hier 1789 Repetent am Seminar, 1790 Prediger an der Karlsakademie in Stuttgart, [* 35] 1793 Diakonus zu Vaihingen, 1798 zu Ludwigsburg, [* 36] 1804 Professor der klassischen Litteratur an der Universität in Tübingen und 1812 auch Professor der Eloquenz; starb Als selbständiger Dichter hat sich Conz auf dramatischem und lyrisch-didaktischem Feld versucht; bedeutender ist er aber als rein lyrischer Dichter. Seine Lieder, namentlich die der leichtern Art, sind anmutig, zart gefühlt und sinnig gedacht. Sie erschienen zuerst Tübingen 1792 (neue Aufl., das. 1818-19, 2 Bde.) und in einer neuen Sammlung Ulm [* 37] 1824. Er schrieb auch: »Analekten, oder Blumen, Phantasien und Gemälde aus Griechenland« [* 38] (Leipz. 1793) und »Biblische Gemälde und Gedichte« (Frankf. 1818). Seine prosaischen Schriften: »Schicksale der Seelenwanderungshypothese« (Königsb. 1791),
»Abhandlungen für die Geschichte und das Eigentümliche der spätern stoischen Philosophie« (Tübing. 1794) und besonders die »Kleinern prosaischen Schriften« (das. 1821-22, 2 Tle.; neue Sammlung, Ulm 1825) zeugen von umfassenden Kenntnissen. Auch seine »Nachrichten von Weckherlins Leben« (Ludwigsb. 1802) und die Schrift »Nikodemus Frischlin« (Frankf. 1792) sind verdienstlich. Als Übersetzer versuchte er sich am Äschylos, Aristophanes und an den griechischen Lyrikern.
(Conza della Campania), Flecken in der ital. Provinz Avellino, Kreis [* 39] Sant' Angelo, im obersten Ofantogebiet, Sitz eines Erzbischofs, mit schöner Kathedrale und (1881) 1302 Einw. Conza, das alte Compsa, einst Stadt der Hirpiner in Samnium, wurde von den Ostgoten bis 555 gegen die Byzantiner behauptet.
Alexander Christian Leopold, Archäolog, geb. zu Hannover, [* 41] studierte 1851-55 in Göttingen [* 42] und Berlin, erhielt 1863 als Privatdozent an ersterer Universität einen Ruf als außerordentlicher Professor nach Halle [* 43] und ging 1869 als Ordinarius der Archäologie nach Wien, [* 44] 1877 nach Berlin. Conze hat sich auf Reisen eine Autopsie vieler Kunstdenkmäler erworben und die Früchte derselben unter anderm niedergelegt in den Schriften: »Eine Reise auf die Inseln des Thrakischen Meers« (Hannov. 1860),
»Reise auf der Insel Lesbos« (das. 1865) und in den mit Hauser und Niemann herausgegebenen »Archäologischen Untersuchungen auf Samothrake« (Wien 1875). Er publizierte ferner: »Melische Thongefäße« (Leipz. 1862);
»Zur Geschichte der Anfänge der griechischen Kunst« (Wien 1870-1873);
»Die Familie des Augustus, ein Relief« (Halle 1868);
»Die Bedeutung der klassischen Archäologie« (Wien 1869);
»Beiträge zur Geschichte der griechischen Plastik« (2. Aufl., Halle 1869);
»Vorlegeblätter für archäologische Übungen« (Wien 1869);
»Heroen und Göttergestalten der griechischen Künste« (das. 1874);
»Römische [* 45] Bildwerke einheimischer Fundorte in Österreich« (das. 1872-78, Heft 1-3);
»Theseus und Minotaurus« [* 46] (Berl. 1878) u. a. In seiner Eigenschaft als Direktor der Berliner [* 47] Antikensammlung hatte er wichtigen Anteil an der Durchführung der pergamenischen Expeditionen zur Wiedergewinnung des großen Altarfrieses und beteiligte sich an den darüber erschienenen Berichten (»Die Ergebnisse der Ausgrabungen zu Pergamon. [* 48] Vorläufiger Bericht«, Berl. 1880 u. 1882).
Behar, Fürstentum, s. Kutsch Behar. ^[= (engl. ), Vasallenstaat in Britisch-Indien, im N. von Bengalen, an den Himalaja grenzend, ...]
(Mount Cook, spr. maunt kuck), höchster Berg der südlichen Alpen [* 49] auf der Südinsel der Neuseelandgruppe, unter 43° 36' südl. Br. und 170° 12' östl. L. v. Gr., 4023 m hoch, mit ewigem Schnee [* 50] und Eis [* 51] und zahlreichen Gletschern. Er wurde zuerst 1882 von dem Engländer Green mit zwei Tiroler Führern erklommen. ¶
(spr. kuck), 1) James, berühmter Weltumsegler, geb. zu Marton in Yorkshire. Von seinem Vater, einem unbemittelten Landmann, in seinem 13. Jahr einem Kaufmann zu Staiths zur Lehre [* 53] übergeben, verließ er denselben bald wieder und diente auf einem Kohlenschiff sieben Jahre. Er machte hierauf mehrere größere Seereisen, nahm 1759 auf der Flotte Dienste [* 54] und wurde Unterleutnant auf dem zur Belagerung von Quebec bestimmten Mercury. Hier machte er im Angesicht der Franzosen wichtige Tiefenmessungen des St. Lorenzstroms, die später durch eine Karte veröffentlicht wurden. Im Herbst 1762 entwarf er von dem Hafen von Placentia in Neufundland einen so gelungenen Plan, daß er im Frühling des folgenden Jahrs nach Neufundland gesendet wurde, um auch die Küsten dieser Insel aufzunehmen, von denen er acht Blätter Spezialkarten herausgab.
Lord Hawke ernannte Cook 1768 zum Leutnant und Befehlshaber des Schiffs, das zur Beobachtung des 1769 erwarteten Durchgangs der Venus vor der Sonnenscheibe [* 55] nach der Insel Tahiti [* 56] gesendet wurde. Als Astronom begleitete ihn Green, als Botaniker Joseph Banks und Solander. Am ging das Schiff [* 57] in Plymouth [* 58] unter Segel, steuerte um das Kap Horn und erreichte Tahiti, wo 3. Juni der Venusdurchgang [* 59] bei günstigem Wetter [* 60] beobachtet und dadurch die Elemente gewonnen wurden, welche bis vor wenigen Jahren noch zur Berechnung der Sonnenferne gedient haben.
Nach Erledigung dieses Auftrags und genauer Aufnahme der umliegenden Inseln, welchen er zu Ehren der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu London den Namen der Gesellschaftsinseln gab, ging Cook nach Süden, entdeckte Rurutu (Oteroah), das erste Inselchen der kleinen Tubuaigruppe, und drang bis 40° 22' südl. Br. (1. Sept.) vor. Darauf steuerte er auf Neuseeland zu, welches seit Abel Tasmans Zeit als der Rand des unbekannten Australlandes betrachtet wurde. Diese Ansicht beseitigte Cook durch vollständige Umschiffung beider Teile dieser Doppelinsel, von der er gleichfalls eine in den Hauptzügen korrekte Karte lieferte. Von Neuseeland aus erreichte Cook die australische Ostküste unter 37° 58' südl. Br. und fand, an derselben nordwärts segelnd, 28. April den Einschnitt, dem er nach der Fülle hier gefundener neuer Pflanzen den Namen Botanybai gab, sah und benannte Port Jackson und verfolgte darauf, sich zwischen der Küste und dem Großen Barrierriff haltend, einen nördlichen Kurs, bis ihn ein an diesem gefährlichen Riff erhaltenes Leck nötigte, 17. Juni zur Ausbesserung desselben in die Mündung eines Flusses einzulaufen, der von seinem Schiff Endeavour den Namen empfing. Cook segelte sodann durch eine Passage des Riffs in den offenen Ozean, passierte im August den südlichen, nun Endeavourstraße genannten Teil der Torresstraße und beseitigte damit alle noch bestehenden Zweifel an der Trennung des Australkontinents und Neuguineas. Er setzte seine Fahrt darauf nach Batavia [* 61] fort und kehrte um das Kap der Guten Hoffnung in die Heimat zurück. Hier rüstete er sich sofort zu einer zweiten Reise, die er bereits antrat. Man übertrug ihm den Befehl über die Resolution, die er selbst, und die Adventure, welche Fourneaux führte. Als wissenschaftliche Beobachter begleiteten ihn die beiden Deutschen Johann Reinhold Forster und Georg Forster. Cook beschloß auf dieser Reise zum erstenmal, von W. nach O. und gegen die Passate um die Erde zu segeln. Es sollte dabei entschieden werden, ob sich auf der südlichen Halbkugel außer Australien [* 62] noch ein andrer Weltteil befinde oder nicht. Von der Kapstadt [* 63] aus segelnd, überschritt Cook den südlichen Polarkreis, gelangte bis 67° 5' südl. Br. und bewies, daß der vermutete südliche Kontinent nicht vorhanden sei. Nach kurzer Rast auf Neuseeland begann er seine zweite Polarfahrt, wobei er die größte Polhöhe von 71° 10' unter 106° 54' westl. L. v. Gr. erreichte.
Auf seiner Heimfahrt nach Europa, die er von Neuseeland in östlicher Richtung antrat, entdeckte er im südlichsten Atlantischen Ozean unter 59° 13' südl. Br. die rauhe Sandwichgruppe und traf wieder in England ein. Cooks Fahrt war eine große seemännische That, denn seit Abel Tasman hatte sich kein Fahrzeug in größern Küstenabständen dem 50. Breitengrad zu nähern gewagt, und seit jener Zeit erst durchziehen europäische Segel die südaustralischen Meere.
Der König erhob ihn zum wirklichen Schiffskapitän und gab ihm eine Stelle am Hospital zu Greenwich; die Royal Society ernannte ihn zu ihrem Mitglied. Als eine Parlamentsakte demjenigen, der eine Durchfahrt aus dem Atlantischen Meer in den Großen Ozean finden würde, eine Belohnung von 20,000 Pfd. Sterl. versprach, erbot sich Cook, Chef der Expedition zu werden. Zwei Schiffe, die Resolution unter Cook und die Discovery unter Clerke, verließen den Hafen von Plymouth, gingen über das Kap der Guten Hoffnung, Kerguelenland, Tasmania, Neuseeland nach Tahiti und kamen, nachdem eine Reihe kleinerer Inseln entdeckt war, im Januar 1778 zu einem Archipel, den Cook »Sandwichinseln« nannte. Er schob aber dessen nähere Untersuchung auf und erreichte 7. März die Küste von Nordamerika unter 44° 30', von der man keineswegs vermutet hatte, daß sie sich so weit nach NW. erstrecke. Er verfolgte dieselbe nach N., durchfuhr die Beringsstraße und kehrte, von Eismassen am weitern Vordringen gehindert, nach Unalaschka und von da nach den Sandwichinseln zurück. Am warf er in der Karakakuabai auf Hawai [* 64] Anker [* 65] und trat mit den Eingebornen in den freundschaftlichsten Verkehr, geriet dann aber wegen eines ihm entwendeten Boots mit ihnen in einen Streit, der nicht ohne Verschulden seiner Leute zu einem Kampfe führte, in welchem Cook mit einigen Matrosen getötet wurde Seine erst nach längern Verhandlungen von den Eingebornen zurückgegebenen Gebeine wurden in der Bai feierlich bestattet.
Den Oberbefehl der Expedition übernahm Clerke und nach dessen Tod Gore. Cook steht als Seefahrer ebenbürtig neben Kolumbus, Magelhaens und Tasman da. Seine Fahrten entschieden die uralte Streitfrage zwischen der Homerischen und Hipparchischen Schule, ob die trockne Erdoberfläche der nassen räumlich überlegen sei, zu gunsten der letztern. Das Journal von Cooks erster Reise gab Hawkesworth (1773) heraus; Suard besorgte eine französische Übersetzung (1774) und J. F. ^[Johann Friedrich] Schiller eine deutsche (1775). Die Beschreibung der zweiten Reise veröffentlichte Cook selbst unter dem Titel: »A voyage towards the south pole and round the world, performed in His Majesty's ships the Resolution and Adventure, in the years 1772, 1773, 1774 and 1775« (1777, 3. Ausg. 1779; franz. von Suard). Eine Ergänzung dazu ist »A voyage round the world etc. by George Forster« (1777). Das Tagebuch von Cooks dritter Reise, nach seinem Tod von King fortgesetzt, erschien 1784 (franz. 1785). Der Royal Society überreichte Cook mehrere ¶
Abhandlungen, namentlich: über die Erhaltung der Gesundheit auf langen Seereisen;
über Ebbe und Flut in der Südsee, hauptsächlich im Endeavourfluß.
Eine ausführliche Biographie Cooks lieferte Wiedmann in »Leben und Schicksale des Kapitäns Cook« (Erlang. 1789-90, 2 Bde.) nach Kippis' »Life of Captain James Cook« (Bas. 1788; franz. von Castera, 1788-1789),
eine andre Lichtenberg in seinen »Vermischten Schriften« (Bd. 4), eine neuere Barrow (Lond. 1860).
Vgl. Steger, Cooks drei Reisen um die Welt (3. Aufl. 1874, 2 Bde.);
A. B. Meyer, Gedächtnisrede auf Cook (Berl. 1882).
2) Eliza, engl. Dichterin, geb. 1818 als Tochter eines Kaufmanns zu Southwark, wandte sich früh der litterarischen Thätigkeit zu. Nachdem sie Beiträge zu verschiedenen Zeitschriften geliefert, veröffentlichte sie 1838 den ersten Band [* 67] ihrer Gedichte unter dem Titel: »Melaia, and other poems«, die ebenso wie ihre spätern »Poems« (1846-53, 4 Bde.) sie zu einem Liebling des Publikums machten. Ohne tief oder originell zu sein, offenbart Miß Cook eine liebenswürdige, edle, sympathisch berührende Gesinnung, und der melodische Fluß der Verse, die glatte Form bei warmer Empfindung und der oft glücklich getroffene volkstümliche Ton wiesen ihren Gedichten eine geachtete Stellung in der Lyrik Englands an. Seitdem sind dieselben in den verschiedenartigsten Ausgaben erschienen. 1864 gab sie einen neuen Band Poesien: »New Echoes«, 1865 eine Sammlung von Aphorismen: »Diamond Dust«, heraus. Ihre poetischen Erzeugnisse sind vereinigt in den »Poetical works« (neue Ausg. 1874). Von 1849 bis 1854 leitete sie ein ihren Namen tragendes »Journal«, und diesem verdanken auch die 1860 von ihr publizierten »Jottings from my journal« ihre Entstehung. Seit 1864 bezieht Miß Cook vom Staat einen jährlichen Ehrensold von 100 Pfd. Sterl.
(spr. kuk), 1) Sir William Fothergill, Elektriker, geb. 1806 zu Ealing, studierte in Edinburg, [* 68] diente fünf Jahre in der ostindischen Armee und studierte dann Anatomie und Physiologie in Paris [* 69] und Heidelberg. [* 70] Hier wurde seine Aufmerksamkeit auf die Probleme der Elektrizität [* 71] hingelenkt, mit deren Lösung er sich von da an ausschließlich beschäftigte. Er konstruierte einen Telegraphenapparat, wahrscheinlich nach dem damals im Heidelberger physikalischen Kabinett befindlichen ersten Telegraphenapparat des Barons Schilling v. Kannstatt, [* 72] den er mit sich nach England nahm und für den Dienst der Liverpool-Manchester-Eisenbahn zu benutzen sich bemühte.
Dies war zwei Jahre später, als Morse im vertrauten Kreise [* 73] seinen Apparat vorgeführt hatte. In Verbindung mit Wheatstone stellte Cooke einen für praktische Zwecke brauchbaren Apparat her, und 1837 nahmen beide zusammen das erste Patent aus einen elektrischen Telegraphenapparat, der sich wesentlich von dem Morseschen Instrument unterschied. Die erste von Cooke und Wheatstone ausgeführte Telegraphenanlage wurde 1839 fertig gestellt, und ihr folgten noch mehrere, ehe Morse 1844 seine erste Linie von Washington [* 74] nach Baltimore [* 75] errichtete. Cooke erhielt 1869 die Ritterwürde und lebte seit 1871 im Ruhestand. Er starb
2) John Esten, nordamerikan. Schriftsteller, geb. 1830 zu Winchester in Virginia, studierte Jurisprudenz und nahm dann 1861-65 an dem amerikanischen Bürgerkrieg als Offizier im Stab [* 76] des südstaatlichen Generals Stuart teil. Nach Beendigung desselben widmete er sich der Schriftstellerei und lieferte eine Anzahl Novellen, in denen er namentlich die alten Traditionen Virginias künstlerisch verwertete. Wir nennen davon: »Leather stocking and silk« (1854);
»The youth of Jefferson« (1855);
»The Virginia comedians« (1855);
»The last of the foresters« (1856);
»Fairfax« etc. Auch schrieb er: »Virginia, historical and social« (1859) und veröffentlichte über den genannten Krieg die Werke: »Hammer [* 77] and rapier«, »Wearing of the Gray« u. a. sowie die Biographien der Generale Lee und Stonewall Jackson. - Sein Bruder Philip Pendleton, geb. 1816, gestorben als Advokat in Richmond, hat sich ebenfalls als Dichter bekannt gemacht. Es erschienen von ihm unter anderm: »Froissart ballads and other poems« (1847) und ein (unvollendeter) Roman: »Chevalier Merlin«.
(spr. kucks-), s. Herveyarchipel. ^[= polynes. Inselgruppe, zwischen 18 bis 20° südl. Br. und 157 bis 163° westl. ...]
Nordkap, s. Irkaipij. ^[= Landspitze der Tschuktschenhalbinsel unter 180° L. v. Gr., 68° 50' 13'' nördl.]
(spr. kúckstaun), Stadt in der irischen Grafschaft Tyrone, 15 km westlich vom Lough Neagh, mit Flachsmühlen und (1881) 3870 Einw.
(spr. kuck-), Meeresstraße zwischen den beiden großen Inseln von Neuseeland, von welcher sich an der Küste der Südinsel zahlreiche Arme abzweigen: die Tasmanbai, Admiraltybai, Pelorus- und Königin Charlotte-Sund, Cloudybai u. a., an der Küste der Nordinsel Port Nicholson und Palliserbai.
Obwohl Winde und Strömungen die Schifffahrt erschweren, ist der Verkehr doch ein sehr reger.
Ein Kabel zur Verbindung der beiden Inseln ist durch die Straße gelegt.
(spr. kuck-), Einbuchtung des Stillen Ozeans, zwischen der Alaskakette (wo sich der Iljaminsk erhebt, 3678 m) und der Kenaihalbinsel.
(spr. kucktaun), Hafenstadt im nördlichen Queensland, am Endeavourfluß, mit (1883) 2093 Einw., darunter 500 Chinesen.
Die Stadt verdankt ihre Existenz den früher weit wichtigern Palmergoldfeldern (sie zählte zeitweilig 10,000 Einw., darunter 6000 Chinesen) und ergiebigen Zinngruben.
Auch ist Cooktown das Zentrum einer ausgedehnten Trepangfischerei.
Export 1883: 160,881 Pfd. Sterl., hauptsächlich Gold. [* 78]
(Comb, spr. kuhm, kohm), engl. Hohlmaß, = 0,5 Quarter = 145,395 Lit., vor 1826 und in manchen Kolonien sowie in den Vereinigten Staaten [* 79] noch jetzt = 140,952 Lit.
(spr. kū-), Pierre Olivier Joseph, belg. Maler, geb. 1816 zu Brüssel, [* 80] lernte die Anfangsgründe seiner Kunst zuerst in Gent [* 81] und bildete sich dann in Antwerpen [* 82] unter der Leitung von de Keyser und Wappers weiter aus. Nachdem er sich durch zwei historische Gemälde: die Eroberung Jerusalems durch die Kreuzfahrer und die Schlacht bei Askalon, bekannt gemacht, nahm er an den Zügen der französischen Truppen in Algerien teil und verwertete die Früchte dieser Wanderungen in den Bildern: die Sündflut, Landschaft in der Provinz Konstantine, Auswanderung arabischer Stämme und tanzende Araberinnen.
Seine nächste Schöpfung, die Niederlage Attilas in den Katalaunischen Gefilden (1848), zeichnete sich durch geschickte Komposition und energisches Kolorit aus. Nach mehrjährigem Aufenthalt in Italien, [* 83] in der Türkei, [* 84] Griechenland und der Krim malte er 1855 die Schlacht an der Alma und 1856 das Fest der Philister zu Ehren des Gottes Dagon. 1857 besuchte er abermals Italien und wurde durch die pompejanischen Malereien so angezogen, daß er von nun an fast nur Gegenstände aus dem antiken Leben (die letzten Tage des Glücks in Pompeji, [* 85] Phryne, Glycera) malte. ¶
Stadt, s. Kumassi. ^[= (Coomassi), Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Aschanti in Westafrika, 200 km nördlich ...]
(spr. kuh-), ein im zentralen Queensland unter dem Namen Barku oder Victoria [* 87] entspringender Fluß, welcher nach vorwiegend westlichem Lauf den Thomson aufnimmt und sich bald darauf in zahlreiche, zum Teil kaum verfolgbare Arme auflöst, indem er zugleich eine südliche Richtung einschlägt, die er aber schon vor seinem Eintritt in südaustralisches Gebiet mit einer westlichen vertauscht. In dem sogen. Seendistrikt teilt er sich in mehrere Arme, von welchen der bedeutendste sich dem Eyresee zuwendet; ein südlicher, der Strzlecki Creek, geht zum Blanchesee.
Wasser findet sich indem sehr langen, aber oft außerordentlich seichten Flußbett das ganze Jahr hindurch nur im obersten Lauf, im untern gewöhnlich nur in großen Wasserlöchern; sehr selten ist der ganze Flußlauf gefüllt gewesen. Der Cooper hat in der australischen Entdeckungsgeschichte durch das unglückliche Ende von Burke und Wills eine traurige Berühmtheit erlangt. An dem südlichen Hauptarm des Cooper haben Deutsche [* 88] die Missionsstation Copperamana gegründet.
(spr. kuh-), 1) Sir Astley Paston, Wundarzt, geb. zu Brooke in der Grafschaft Norfolk, besuchte das Guy's und St. Thomas Hospital zu London, sodann 1787 die Universität zu Edinburg, ward Prosektor und dann Hilfslehrer der Anatomie und Chirurgie am St. Thomas Hospital und später Wundarzt am Guy's Hospital. Im J. 1792 ging er nach Paris, ward dann Leibwundarzt des Königs Georg IV., 1821 Baronet, 1837 Leibarzt der Königin Viktoria und starb Er schrieb: »Lectures on the principles and practice of surgery« (Lond. 1824-29, 4 Bde.; 6. Aufl. 1842; deutsch, Weim. 1825-28, 3 Bde.);
»The principles and practice of surgery« (Lond. 1843; deutsch von Schütte, 4. Aufl., Kass. 1856, 3 Bde.).
Cooper zeichnete sich durch die Kühnheit seiner Operationen aus; er wagte zuerst die Operation der Pulsadergeschwulst der Karotis und unterband bei einer Pulsadergeschwulst des Unterleibes die Aorta abdominalis nicht weit vom Herzen.
Vgl. B. Cooper, Life of Sir Astley Cooper (Lond. 1842, 2 Bde.).
2) James Fenimore, nordamerikan. Romandichter, geb. zu Burlington am Delaware (New Jersey), erhielt im Yale College zu New Haven seine erste Bildung und trat, noch nicht 16 Jahre alt, aus romantischer Neigung für das Meer in die Marine ein, schied aber 1810 wieder aus dem Seedienst, um sich ganz der Schriftstellerei zu widmen, und ließ sich dauernd zu Cooperstown am Otsegosee nieder. Seiner schwächlichen Gesundheit wegen besuchte er 1826 England und Frankreich, war 1826 bis 1829 Konsul der Vereinigten Staaten in Lyon, [* 89] privatisierte dann in Dresden, [* 90] besuchte die Schweiz [* 91] und Italien und kehrte 1831 in sein Vaterland zurück, wo er in Copperstown starb.
Seinem ersten Roman: »Precaution« (1821),
folgten: »The Spy« (1821),
das Werk, das seinen Ruf begründete;
»The Pioneers« (1823) und »The Pilot« (1823);
»Lionel Lincoln« (1825);
»The last of the Mohicans« (1826),
sein vorzüglichstes Werk;
»The Prairie« (1827);
»The travelling bachelor« (1828);
»The red rover« (1828);
»The wept of Wish-Ton-Wish« (1829);
»Conanchet« (1829);
»The Waterwitch« (1830);
»The Bravo« (1831);
»The Heidenmauer« (1832);
»The Headsman« (1833);
»The Monikins« (1835);
»Homeward bound« und »Home as found« (1838);
»The Pathfinder« und »Mercedes of Castile« (1840);
»The Deerslayer« (1841);
»The two admirals« und »Wing and Wing« (1842);
»Wyandotte«, »Autobiography of a pocket-handkerchief«, »Ned Myers« (1843);
»Ashore and afloat« u. »Miles Wallingford« (1844);
»Satanstoe« und »The Chainbearer« (1845);
»The Redskins« (1846);
»The crater or volkans peak« (1847);
»Oak openings« und »Jack Tier, or the Florida reef« (1848);
»The sealions« (1849) und »The ways of the hour« (1850).
Coopers Romane wurden in fast alle lebenden Sprachen übersetzt, »The Spy«, »The Pilot« u. a. sogar ins Persische. Eine Gesamtausgabe derselben erschien zuerst New York 1854-56 in 33 Bdn., zuletzt 1880 in 26 Bdn.; eine deutsche Übertragung Frankfurt [* 92] 1834 bis 1850, 258 Bdchn., und u. d. T.: »Amerikanische Romane« Stuttgart 1853-54, 30 Bde. Das Gebiet des Dramas betrat Cooper mit einem Lustspiel: »Upside down, or philosophy in petticoats«. Seine Reise durch Europa beschrieb er in den »Gleanings in Europe« (New York 1830-32, 6 Bde.). Von seinen historischen und politischen Schriften erlangte nur seine »History of the American navy« (New York 1839, neue Ausg. 1853) Popularität. - Cooper ist als Romanschriftsteller der selbständigste und eigentümlichste Nachfolger Walter Scotts, dem er jedoch an Schöpferkraft, Vielseitigkeit und Phantasie nachsteht.
Wie jener in idealisierender Weise das Rittertum, so hat Cooper das Indianer- und Ansiedlerleben geschildert. Trotzdem die Gegenwart nicht mehr an den Zauber einer zurückgebliebenen Kultur glaubt, so sind doch Coopers Romane noch immer bei der für das Abenteuerliche und Ideale eingenommenen Jugend beliebt. Die Erinnerungen der Geschichte seiner Heimat verleihen seinem Stil, besonders in den frühern Werken, eine wohlthuende, patriotische Wärme. [* 93] Der historische Hintergrund tritt bald deutlicher hervor, bald ist er nur leise angedeutet.
Das nordamerikanische Waldleben mit seinen Schönheiten und Schrecken und in seiner ganzen wilden Poesie ist besonders in den sogen. »Lederstrumpferzählungen« (»The Pioneers«, »The last of the Mohicans«, »The Prairie«, »The Path finder«, »The Deer slayer«) und in »The wept of Wish-Ton-Wish« verherrlicht. Durch seine heroischen Seegemälde (in »The Pilot«, »The Water witch«, »The red rover«) ist Cooper zugleich der Schöpfer des modernen Seeromans. Wo er diese Gebiete, Wald und Ozean, verläßt, wird er trivial (z. B. in »The Bravo«, in »The Heidenmauer«),
und seine spätern Werke sind überhaupt ermüdend breit und umständlich, woraus hauptsächlich zu erklären ist, daß das Interesse des Publikums abnahm, je mehr er schrieb. Seine Biographie verfaßte Lounsbury (Boston [* 94] 1883).
3) Peter, Industrieller, geb. zu New York, war nacheinander Wagenbauer, Tuchscherer, Kunsttischler und gründete dann eine Leimsiederei, die er fast ein halbes Jahrhundert mit großem Erfolg betrieb. Um 1830 errichtete er in der Erkenntnis der Bedeutung der Eisenindustrie für die Vereinigten Staaten große Fabriken in Canton bei Baltimore, wo er die erste Lokomotive [* 95] baute, welche in Amerika gefertigt worden ist. Dann gründete er ein Walzwerk [* 96] und eine Drahtmühle in New York, wobei er zuerst den Anthracit zum Puddeln des Eisens verwandte. Diese Werke wurden 1845 nach Trenton in New Jersey verlegt, wo er zuerst eiserne Balken zur Konstruktion von Häusern herstellte. Auch gehörte er zu den ersten Beförderern des atlantischen Telegraphen. [* 97] Gegen 1850 schuf er mit einem Kostenaufwand von 800,000 Doll. das Cooper Institute, welches vornehmlich für die ¶
arbeitenden Klassen bestimmt ist. Es enthält eine Bibliothek, Modellsammlungen, Laboratorien, einen Lesesaal, Abendschulen für Musik, Chemie und Bautechnik, eine Kunstschule für Frauen, populäre Vortragsschulen aus allen Wissenschaften. Alle diese Belehrung wird unentgeltlich erteilt. Cooper ward 1874 und 1876 in den Kongreß gewählt und starb
4) Thomas Sidney, engl. Maler, geb. zu Canterbury, lebte anfangs in drückenden Umständen und mußte sich teilweise mit Theatermalen und Zeichenunterricht ernähren. 1827 ging er nach Belgien [* 99] und studierte bei Verboeckhoven die Tiermalerei, worin ihn ein Aufenthalt in Holland und der Anblick der dortigen Tierbilder bestärkte. Die belgische Revolution trieb ihn 1830 wieder nach England, wo er nach dreijährigen eifrig betriebenen Studien seine ersten Bilder 1833 in der Akademie ausstellte. Die Tüchtigkeit der Tierzeichnung und Charakteristik, die sorgfältige Ausführung und das klare, harmonische Kolorit erwarben denselben großen Beifall, und die Akademie ernannte ihn 1845 zu ihrem Mitglied. F. R. Lee hat zu vielen Bildern Coopers die Landschaft gemalt, obwohl sich letzterer ebenfalls sehr gut auf die Landschaft versteht. Er veröffentlichte unter anderm: »Drawingbook of animals and rustic groups, drawn from nature« (Lond. 1853) und »Beauties of poetry and art« (das. 1865, mit eignen Illustrationen).
stores (engl., spr. ko-ópperetiw stohrs, »zusammenwirkende Lager [* 100] oder Magazine«),
in England die Läden und Magazine der Konsumvereine.
Dirck Volckertsen, niederländ. Publizist und Gelehrter, geb. 1522 zu Amsterdam, [* 101] trieb die Kupferstecherkunst anfangs aus Liebhaberei, dann, von seinem Vater infolge seiner diesem mißfälligen Heirat enterbt, aus Not. Zu Haarlem, [* 102] wo er seit 1540 lebte, ward er 1564 Sekretär [* 103] der Stadt und verteidigte als solcher die Sache der Freiheit, an deren Spitze sich der Prinz von Oranien gestellt hatte, zog sich aber dadurch 1567 eine kurze Haft zu. Von einer neuen bedroht, begab er sich ins Klevische.
Als sich die Staaten von Holland 1572 gegen die spanische Herrschaft erhoben, wurde Coornhert als Staatssekretär der holländischen Stände zurückgerufen, mußte jedoch wegen seiner Mißbilligung der Gewaltthätigkeiten des Grafen von der Mark wieder fliehen und begab sich nach Xanten, von wo aus er durch seine Feder für die niederländische Freiheit, zugleich aber auch gegen die protestantische Orthodoxie wirkte. 1577-87 lebte er wieder in Haarlem, dann zu Gouda, wo er starb.
Seine zahlreichen holländischen Schriften erschienen in 3 Foliobänden gesammelt zu Amsterdam 1630. Hervorzuheben ist seine »Zedekunst dat is wellevens kunst« (1586). Coornhert machte sich nicht nur als mutvoller Verteidiger der politischen und religiösen Freiheit verdient, sondern erwarb sich auch den Ehrennamen eines Restaurators der holländischen Sprache, [* 104] weniger durch seine poetischen Arbeiten, die zu sehr im Geschmack der Rederijker befangen sind, als vielmehr durch seine reine und fließende Prosa.
Vgl. Jan ten Brink, D. V. Coornhert en zijne wellevenskunst (Amsterdam 1860).
früheres span. Flüssigkeitsmaß, = 0,126 Lit. ^[= (lat.), Abkürzung für Litera, Buchstabe.]
L. (Kopaivabaum), Gattung aus der Familie der Cäsalpiniaceen, meist Bäume mit lederigen, zwei- bis zehnjochigen, paarig gefiederten Blättern mit zahlreichen Öldrüschen, kleinen, meist weißen Blüten in end- oder achselständigen, einfachen oder rispig zusammengesetzten Ähren und gestielten, lederartigen, einsamigen Hülsen. 12 tropische Arten, von denen 10 in Amerika, 2 in Afrika [* 105] vorkommen.
Copaïfera guianensis Desf., 10-13 m hoher Baum mit drei- bis vierjochigen Blättern u. achselständigen Blütenrispen, im niederländischen und französischen Guayana und im nördlichen Brasilien, [* 106] die sehr ähnliche Copaïfera officinalis L., in Guayana, in den Küstenländern von Venezuela [* 107] und Kolumbien, bis Panama [* 108] und auf Trinidad, die sehr veränderliche Copaïfera Langsdorfii Desf. (s. Tafel »Arzneipflanzen [* 109] II«),
in Brasilien, und Copaïfera coriacea Mart., im östlichen Brasilien, liefern aus den verwundeten Stämmen den Kopaivabalsam (s. d.), der indes wohl auch noch von andern Arten gewonnen wird.
Copaïfera bracteata Benth., in Westindien, [* 110] liefert das schön rote Amarantholz.
Indianerdorf im südwestlichen Winkel [* 111] des zentralamerikan.
Staats Honduras, [* 112] in großartiger Gebirgsgegend, zur Zeit der Eroberung noch eine volkreiche Stadt, mit merkwürdigen, von Stephens zuerst beschriebenen Ruinen.
(spr. kop), Charles West, engl. Maler, geb. 1811 zu Leeds [* 113] als Sohn des Landschafters Charles Cope, bei welchem er den ersten Unterricht in der Kunst erhielt. Mit 18 Jahren wurde er Schüler der Akademie zu London und bildete sich auf Reisen in Italien aus. 1836 kehrte er nach England zurück und malte mehrere Genre- und Historienbilder, die wegen ihrer trefflichen Charakteristik und ihres glänzenden Kolorits beifällig aufgenommen wurden. Solche sind z. B.: das Innere eines Wirtshauses in Italien, die Herzensunruhe, der Heiratsantrag, die letzten Tage des Kardinals Wolsey (1818), der Traum Miltons (1850), die Kinder Karls I. (1855), Lear und Cordelia, Shylock und Jessica.
Später führte er mehrere der Fresken im Parlamentsgebäude aus, z. B. im Haus der Lords: Eduard III. verleiht seinem Sohn, dem »schwarzen Prinzen«, den Hosenbandorden, Prinz Heinrich erkennt die Autorität des Richters Gascoigne an, und im Korridor der Peers: die Bestattung Karls I., der Abschied Lord William Russells von seiner Gemahlin vor seiner Hinrichtung und: die Trainbanden (Bürgerwehr) Londons ziehen aus, um das vom Prinzen Ruprecht belagerte Gloucester zu entsetzen. Von seinen während der letzten Jahre entstandenen Bildern sind zu nennen: die Jünger von Emmaus, die Siesta Lanzelot Gobbios (1870), der nächtliche Alarm (1871), die Zähmung der Widerspenstigen (1874), die Frühlingszeit (1877) und der jungfräuliche Streit (1878). Sehr geschätzt werden auch seine Radierungen.
Unterordnung der Krebstiere [* 114] aus der Ordnung der Spaltfüßler (Entomostraca).
Mart., Gattung aus der Familie der Palmen, [* 115] stachellose Bäume von mittlerer Größe, mit aufrechtem Stamm, an welchem Reste der Blattstiele stehen geblieben sind, fächerförmigen Blättern, zwitterigen oder polygamischen, kleinen, grünlichen Blüten in den Achsen der Blattstiele und länglichrunden, einsamigen, gelblichen Beeren.
Copernicia cerifera Mart. (Karnaubapalme, s. Tafel »Ölpflanzen«), [* 116]
ein 6-12 m hoher Baum mit kugelrunder Krone und blaugrün bereiften Blättern, wächst einzeln oder ausgedehnte Waldungen bildend hauptsächlich in den Nordprovinzen Brasiliens und gewährt den vielseitigsten Nutzen. Das Holz [* 117] ausgewachsener Stämme ist sehr dauerhaft und wird als Nutzholz allgemein verwendet; die Blätter dienen als Dachstroh, zu Packsätteln, Hüten etc., die jüngern, welche als Viehfutter verwertet werden können, liefern ein gelbes Wachs, welches beide Blattflächen bedeckt und sich beim Schütteln der Blätter an der Oberseite derselben in feinen Schüppchen ablöst. ¶