die neue prächtige
Kirche der heiligen
Jungfrau (im romanischen
Stil mit achteckiger Grundform nach den
Plänen von Ovenstraeten erbaut) mit schlanken, durchbrochenen
Türmen;
die
Kirche St.
Joseph (im Renaissancestil, 1849 erbaut
und von den
Redemptoristen benutzt) mit einem Altarbild von
Wiertz u. a. Die von der niederländischen
Regierung dem evangelischen
Kultus eingeräumte Augustinerkirche (aus dem 17. Jahrh.) dient gegenwärtig als Hauptpostamt.
Einige protestantische
Kapellen sind unansehnlich; eine neue
Synagoge ist 1878 von de
Keyser erbaut.
In der Oberstadt sind die bemerkenswertesten Profanbauten: der königliche
Palast, am
Park, ein wenig ausgezeichnetes Bauwerk
aus dem vorigenJahrhundert, das kürzlich durch einen neuen
Flügel vergrößert wurde (es enthält im
Innern eine Sammlung von Gemälden von zum Teil hervorragendem Kunstwert);
An der
Place du
Musée steht der »alte
Hof«,
[* 3] der von 1731 an, nach
Einäscherung des alten
Palastes,
Residenz der österreichischen
Statthalter war, jetzt die berühmte Gemäldesammlung
(Musée) und ein Naturalienkabinett
enthält. Daran stoßen das
Musée de l'industrie nebst
Industrieschule und die kostbare königliche
Bibliothek (s. unten) mit
einer Kupferstichsammlung (im
Hof des
Palastes steht das 1846 errichtete Denkmal des österreichischen Generalstatthalters
Karl von
Lothringen, von
Jehotte).
Noch sind hervorzuheben: das Universitätsgebäude (der ehemalige
Palast des
Kardinals Granvella) mit dem Standbild Verhaegens,
eines Mitbegründers der
Universität;
der herzoglich Arenbergsche
Palast (1548 erbaut, einst die
Wohnung des
GrafenEgmont) mit
Gemäldesammlung;
das Gefängnis Les
Petits-Carmes (1847 im englisch-gotischen
Stil nach dem
Zellensystem erbaut auf der
Stelle eines 1811 niedergerissen Karmeliterklosters, in dessen
Nähe ehemals das gräflich Kuylenbergsche
Haus,
der Versammlungsort der aufständischen niederländischen Edelleute unter
Philipp II., stand);
ferner der neue Justizpalast,
ein
Bau von kolossalen Verhältnissen nach den
Plänen des
Architekten Poelart, und das zierliche Blindeninstitut, mit halbgotischem
Glockenturm (von Cluysenaar erbaut).
Endlich enthält die Oberstadt auch noch den Überrest der ehemaligen
Befestigung, die
Porte deHal am Ende der
Rue haute (1381 erbaut und kürzlich restauriert), die zu
Albas Zeit als Kerker diente,
jetzt eine
Waffen- und Altertümersammlung enthält.
Die Unterstadt enthält die vorzüglichsten ältern Bauwerke Brüssels. Hier prangt an dem 110 m langen, 68 m
breiten Marktplatz das herrliche
Rathaus
(Hôtel de
Ville), das merkwürdigste Gebäude Brüssels. Es bildet ein
Viereck
[* 4] von 60 m
Länge und 50
m Tiefe, das einen
Hof mit zwei Marmorbrunnen umschließt, und kehrt seine
Fronte (im gotischen
Stil 1402-43 erbaut)
dem
Markt zu. Auf der Vorderseite, doch nicht in der Mitte, erhebt sich ein schöner, 114 m hoher
Turm,
[* 5] den als
Wetterfahne die 5 m hohe
[* 1]
Figur des
ErzengelsMichael aus vergoldetem
Kupfer
[* 6] krönt.
Auch die andern Seiten des
Marktes zeigen, wie erwähnt, mehrere sehr ansehnliche und interessante mittelalterliche Gebäude,
namentlich die alten Zunfthäuser (das
Haus derBrauer, der
Bogenschützen, der
Schiffer, der
Zimmerer etc.)
und das uralte sogen. Brothaus (auch
Maison du Roi genannt), in welchem
Egmont und
Hoorn in der
Nacht vor ihrer
Hinrichtung, die
aus dem Marktplatz stattfand, gefangen saßen.
Andre hervorragende Gebäude der Unterstadt sind: das
Theater
[* 7] (1817 erbaut,
im Innern nach dem
Brand von 1855 ganz umgeändert) mit einem
Portikus von acht ionischen
Säulen
[* 8] und mit
herrlichem Giebelrelief (von
Simonis);
das St. Johannishospital (in einfach edlem, aber großartigem
Stil, mit
Raum für 600 Kranke) etc.
Prächtig ist die
Galerie oder
Passage St.-Hubert, ein 1847 angelegter, mit
Glas
[* 9] gedeckter, 213 m langer, 8 m
breiter und 18 m hoher
Gang,
[* 10] der den
Marché aux
Herbes mit der
Rue de l'Ecuyer verbindet und die glänzendsten Kaufläden,
Cafés
etc. enthält. Auch mehrere überdeckte
Gemüse- und Fruchtmärkte (marchés couverts) besitzt Brüssel
[* 11] (den ersten,Marché
de la
Madeleine, seit 1848) sowie seit 1842 große Abattoirs oder
Schlachthäuser. Ein anderer bedeckter
Markt für Lebensmittel
(Halles centrales) ist neuerdings vollendet worden.
Auch die große
KasernePetit-Château und das
EntrepôtRoyal
(Warenlager und
Zollamt) sind noch zu erwähnen.
In denStraßen befinden
sich 30
Springbrunnen, darunter auf einem Eckbrunnen hinter dem
Rathaus das
Wahrzeichen Brüssels, der sogen.
Manneken-Pis, der für die Brüsseler ein Gegenstand besonderer Verehrung ist. Es ist ein nicht ganz 1 m hoher, 1619 nach
einer
Zeichnung von Dusquesnoy ausgeführter
Cupido, der nach altem Herkommen an hohen Festtagen bekränzt und bekleidet wird
und dazu acht Anzüge (darunter einen Napoleonshut) besitzt;
Ludwig XV. hat ihm sogar das Ludwigskreuz
verliehen.
Die
Bevölkerung
[* 12] Brüssels hat seit der Selbständigkeit
Belgiens stark zugenommen; sie betrug 1824: 84,000, 1846: 123,874,
1856: 152,828, 1866: 157,905, 1876: 161,816 und 1884: 168,029 Einw., mit den sieben angrenzenden
Gemeinden (Etterbeek, Ixelles, St.-Gilles,
Anderlecht, Molenbeek,
Schaerbeek und St.-Josseten Noode) 1882:
388,781 Einw. In der Stadt selbst stieg die
Dichtigkeit der
Bevölkerung pro
Hektar von (1846) 139 Einw. auf (1881) 185. Die
Bewegung der
Bevölkerung betrug 1882:
Von den Lebendiggebornen waren in Brüssel selbst 28,5 Proz.
unehelich, in den
Vororten nur 15 Proz. Der natürliche
Zuwachs der
Bevölkerung betrug in Brüssel 0,5 Proz., in den
Vororten 1,3
Proz. Auf 1000 Einwohner kamen in der Stadt 29 Todesfälle, in den
Vororten noch nicht 20. In der Stadt selbst
gab es 1880:
17,643 bewohnte
Häuser (1866: 17,641) mit 44,784 Haushaltungen (1866: 44,116). Die
¶
mehr
Bevölkerung ist fast ausschließlich katholisch; es gibt nur ca. 6000 Protestanten und wenige Juden. Von Ausländern sind etwa
12,000 Deutsche
[* 14] und 4000 Engländer. Brüssel ist eine Fabrik- und Handelsstadt von großer Bedeutung. Unter den Fabrikationszweigen
steht obenan die Spitzenklöppelei (Brabanter oder Brüsseler Spitzen), die von mehreren TausendFamilien in und
um Brüssel betrieben wird und das Vollendetste in dieser Art Arbeit liefert; der Flachs dazu wächst bei Hal (der beste bei dem Ort
Rebecque).
Unter den zahlreichen Wohlthätigkeitsanstalten verdienen vornehmlich Erwähnung: das Institut für Taubstumme
und Blinde;
das St. Johannishospital;
das Hospice des vieillards, ein Verpflegungshaus für 600 Greise, mit eigner Kirche;
das
reichdotierte, 1568 gestiftete Findelhaus und die Hospitäler St. Peter und St. Gertrud.
Unter den öffentlichen Anstalten für
Wissenschaft und Kunst steht die 1834 gegründete sogen. freie Universität mit vier Fakultäten und 1881/82: 1232 Studenten
obenan (vgl. Vanderkindere, L'université de Bruxelles 1834-84, Brüss. 1884). Die polytechnische Schule (seit 1873) zählte
1881/82: 109 Hörer. Vorbereitungsanstalt für dieselbe ist ein königliches Athenäum; in den Vororten Ixelles, wo gegenwärtig
ein Athenäum errichtet wird, und Schaerbeek gibt es je eine höhere Knabenschule.
Die königliche Bibliothek besteht aus zwei Abteilungen: der der Handschriften, welche im wesentlichen
die berühmte Bibliothèque de Bourgogne, von Philipp dem Guten von Burgund im 15. Jahrh. gestiftet, umfaßt und an 22,000 Nummern
zählt, und der Abteilung der gedruckten Bücher, die etwa 400,000 Bände stark ist. Außerdem besitzt die Bibliothek eine Kupferstichsammlung
von ca. 100,000 Blättern und eine Medaillensammlung von etwa 12,000 Stück. Auch zahlreiche Gesellschaften
und Vereine, welche teils wissenschaftliches Zusammenwirken, teils künstlerische Ausbildung bezwecken (z. B. die Medizinische
und NaturforschendeGesellschaft, die Gesellschaft zur Aufmunterung der schönen Künste, die MusikalischeGesellschaft und neuerdings
die GeographischeGesellschaft), bestehen in Brüssel. Es ist Vaterstadt vieler in Wissenschaften und Künsten ausgezeichneter
Männer und Frauen, z. B. des berühmten Anatomen AndreasVesalius, des Geschichtschreibers H. Hugo, des Naturforschers J. B.
^[Johan Baptista] van Helmont, des Mathematikers Fr. Aguillon. Brüssel ist Sitz der höchsten Staatsbehörden und eines Provinzialgouverneurs
sowie der fremden Gesandtschaften und eines deutschen Konsuls. Was die Finanzen betrifft, so waren 1885 veranschlagt
die Einnahmen mit 31,312,402, die Ausgaben mit 31,153,054 Frank, wovon 10½ Mill. außerordentliche. Fast 10 Mill. waren für
öffentliche Arbeiten bestimmt. Die Verzinsung der Stadtschuld erforderte nur 250,000 Fr.
Unter den Spaziergängen sind außer den Boulevards die AvenueLouise und das Bois de la Cambre zu erwähnen, die an
schönen Sommerabenden von Besuchern zu Roß, zu Wagen und zu Fuß wimmeln, endlich die 1707 angelegte Allée verte, eine vierfache
Lindenallee, die längs des Scheldekanals ca. 4 km sich hinzieht und ehedem ebenfalls ein Hauptsammelpunkt der vornehmen Welt
war, jetzt aber ziemlich verlassen und verrufen ist. Von da aus führt der Weg nach Laeken (s. d.).
Brüssel war groß und volkreich und blühte auf trotz der Feuersbrünste von 1326 und 1405, der Pest, welche 1489, des sogen. englischen
Schweißes, welcher 1529 viele Tausend Bewohner dahinraffte, und der vielen innern Kämpfe, welche besonders am Ende des 14. und
zu Anfang des 15. Jahrh. wüteten. Mit Brabant kam Brüssel 1430 an Burgund und durch Maria von Burgund, die Gemahlin
KaiserMaximilians I., an das HausHabsburg. Die Bewohner Brüssels hielten hartnäckig an ihren Rechten und Freiheiten fest, weshalb
wiederholte Aufstände stattfanden und Brüssel namentlich unter Philipp II. der Herd des niederländischen Aufstandes wurde, zumal
es seit Karl V. eigentliche Hauptstadt des Landes und daher auch Sitz der Statthalterin Margarete von Parma
[* 30] war. So wurde in Brüssel 1566 der Bund derGeusen geschlossen; in Brüssel waltete dann aber auch Alba
[* 31] mit eiserner Faust. Am wurde
hier die 10. Dez. erneuerte Brüsseler Union zwischen den Spaniern und den aufständischen Niederländern
geschlossen und das sogen. ewige Edikt erlassen. Brüssel ging zwar 1578 für Spanien
[* 32] verloren und ward Hauptwaffenplatz der Niederlande,
[* 33] mußte sich jedoch dem Herzog AlexanderFarnese von Parma unterwerfen und blieb nun im BesitzSpaniens, welches sich
namentlich die Herstellung des Katholizismus und Einrichtung zahlreicher Klöster sehr angelegen sein
ließ. 1695 belagerten die Franzosen unter Villeroi Brüssel vergeblich, zerstörten aber durch ein 46 Stunden anhaltendes Bombardement 4000 Häuser. 1706 ergab
sich Brüssel den Alliierten und schlug 1708 einen Angriff der Franzosen unter dem Kurfürsten von Bayern
[* 34] ab; durch den RastatterFrieden
wurde es österreichisch. Im österreichischen Erbfolgekrieg wurde die Stadt von den Franzosen unter dem
Marschall von Sachsen erobert.
Hierauf kam es als Hauptstadt des Dyledepartements an Frankreich, wurde im ersten PariserFrieden davon getrennt und mit
ganz Belgien
[* 35] dem König der Niederlande als dessen zweite Hauptstadt zugeteilt. Am brachen hier
die ersten Unruhen aus; unter stürmischen Szenen wurden verschiedene Regierungsgebäude geplündert und zerstört, und es
folgte, als PrinzFriedrich mit den königlichen Truppen anrückte und die Insurgenten in die Stadt zurückdrängte, ein wütender
Straßenkampf (23.-26. Sept.), welcher mit dem Rückzug der Regierungstruppen endigte. Nach Beendigung
der Revolution wurde Brüssel die Hauptstadt des neuen KönigreichsBelgien, und traf dort der erwählte König Leopold
I. ein.
Die knöcherne Grundlage der Brust (der Brustkorb) wird von den Rückenwirbeln, dem Brustbein und den Rippen
gebildet. Einzelne Teile der Brust sind: die Brust im engern Sinn (pectus), an welcher sich die Brüste (s. Milchdrüsen) befinden,
der ihr entgegengesetzte Rücken (s. d.) und die beide verbindenden Seiten- oder Rippengegenden. BeimMenschen ist die in beiden
Geschlechtern verschieden gebildet: beim Weib etwas kürzer, oben etwas breiter, unten etwas enger als
beim Mann, dessen in Knochenbau und Muskulatur verhältnismäßig kräftiger entwickelt ist.
(Sternum), ein flacher Knorpel
[* 40] oder Knochen
[* 41] in der Mittellinie der Brust zur Verbindung der Rippen an ihren Brustenden.
Es entsteht aus zwei nebeneinander liegenden Knorpelstreifen, von denen jeder zu den Rippen seiner Seite
gehört, fehlt den Fischen gänzlich, ist bei den Amphibien, namentlich den rippenlosen Fröschen, schwach entwickelt, bei den
Reptilien oft noch paarig und knorpelig, erlangt bei den Vögeln, wo es stets verknöchert, meist eine enorme Ausdehnung
[* 42] (zum
Ansatz der mächtigen Flugmuskeln ist gewöhnlich ein unpaarer Knochenkamm, crista sterni, daran
vorhanden) und zeigt bei den Säugetieren, obwohl es aus einem einheitlichen Knorpel hervorgeht, eine mehr oder weniger deutliche
Gliederung in eine Reihe hintereinander liegender Knochenstücke.
gewöhnlich sind an ihm drei durch Knorpel verbundene Stücke erkennbar: der Griff
(manubrium), in welchem Schlüsselbein und erste Rippe eingelenkt sind;
der Schwertfortsatz (processus xiphoides), welcher frei in
die Bauchmuskulatur hineinragt und ein- oder zweispitzig endet (s. Tafel »Skelett
[* 44] des Menschen I«).
Zwischen und Schlüsselbein
ist bei vielen Wirbeltieren noch jederseits ein besonderes Knorpel- oder Knochenstück, das sogen. Episternum, eingeschaltet,
das aber beim Menschen bis auf eine einfache Knorpelplatte (Zwischenknorpel) rückgebildet ist.
(weibliche Brüste,. Mammae), die Milchabsonderungsorgane des Menschen, welche sich an der vordern
Seite des Brustkorbes befinden und aus einer Drüse und einer diese umgebenden Fettmasse bestehen. Sie finden sich bei beiden
Geschlechtern; während sie aber beim Mann wie auch bei Knaben und Mädchen sehr klein und unbedeutend sind, erreichen sie
bei dem
¶
mehr
Weib zur Zeit der Mannbarkeit, noch mehr aber in der Schwangerschaft, also zu der Zeit, wo sie in Funktion treten sollen, eine
beträchtlichere Größe. Die Vertiefung, welche beide Brüste trennt, heißt der Busen (sinus). In der Mitte jeder Brust befindet
sich die Brustwarze (mammilla, papilla mammae), an welcher man einen flachern, ringförmigen Teil, den
Warzenhof (areola mammae), und die eigentliche Brustwarze unterscheidet. In dem mehr oder weniger dunkel gefärbten Warzenhof
bemerkt man kleine, höckerige Hervorragungen, aus welchen eine oder mehrere größere Talgdrüsen ausmünden.
Auf der vordersten rauhen Fläche der cylindrisch oder konisch geformten eigentlichen Brustwarze münden 15-24 Ausführungsgänge,
welche in eine unter dem Warzenhof liegende Erweiterung (sinus ductus lactiferi) münden, von wo aus
sich dann diese Gänge weiter nach der Tiefe hin fortsetzen, indem sie sich in immer feinere und feinere Ästchen spalten,
an deren Wänden dann die blind endigenden Drüsenbläschen (acini) aufsitzen. In diesen letztern geht die Milchbereitung
vor sich (s. Milchdrüsen).
Während im jungfräulichen Zustand die Brüste halbkugelige, feste, elastische Gebilde darstellen, werden dieselben
infolge der während der Schwangerschaft und in der Säugeperiode oft sehr starken Ausdehnung und der spätern Erschlaffung
mehr oder weniger hängend. Letzteres ist auch bei ältern Frauen der Fall, besonders dann, wenn das Fett
überhaupt schwindet, da dann auch die Brustdrüse in ihrem Umfang abnimmt und atrophiert. Die Brustdrüse ist reichlich mit
Blutgefäßen und Nerven
[* 46] versehen.
Durch letztere namentlich ist die Brustwarze sehr empfindlich und fähig, auf äußere Reize hin, Berührung, Saugen etc.,
sich aufzurichten und an Umfang zuzunehmen. Die Funktion der weiblichen Brüste, die Milchabsonderung, beginnt
schon während der Schwangerschaft, so daß bereits im siebenten Monat derselben eine milchähnliche Flüssigkeit aus den Brustwarzen
hervortritt. Aber erst nach der Geburt, meist 2-3 Tage nachher, wird die Milch hinreichend stark abgesondert, um als ausschließliches
Nahrungsmittel
[* 47] für die Neugebornen zu dienen.
Die Brüste fordern sorgfältige Pflege und sind namentlich vor Erkältung zu schützen. Zu geringe Bewegung
des Körpers, besonders der Oberarme, macht sie schlaff und hängend. Durch Druck und zu hoch hinaufgehende Schnürleiber wird
die Ausbildung der Drüse und der Warze gehindert und werden in späterer Zeit allerlei Beschwerden hervorgerufen. Wo die Milch
in größerer Menge und sehr bald nach der Geburt abgesondert wird, treten zuweilen fieberähnliche Erscheinungen
ein.
Dieses sogen. Milchfieber ist jedoch kein normales Attribut der beginnenden reichlichen Milchbildung, sondern bezeichnet gewöhnlich
den Anfang irgend eines krankhaften Vorganges in den Geschlechtsorganen oder in dem Organismus überhaupt. Bei dem Eintritt
solcher Fiebererscheinungen, eines Frostes mit nachfolgender Hitze, soll man sofort ärztliche Hilfe für
die Wöchnerin suchen. Zum Stillen des Kindes eignen sich am besten mäßig große Brüste, indem allzu große nicht immer gerade
viel Milch geben und ihre Vergrößerung oft nur von einer stärkern Fettablagerung bedingt ist.
Bei sehr festen Brüsten oder solchen mit kleinen und tief liegenden Warzen kann das Kind die Brustwarze
nicht bequem fassen. Schon während der Schwangerschaft bedürfen die Brüste erhöhter Pflege. TäglichesWaschen der und Achselhöhlen
macht die Haut gesund
[* 48] und geschmeidiger. Sind die Brustwarzen klein, oder liegen sie als sogen. Hohlwarzen
tief in der Brust, so ziehe man dieselben vorsichtig, aber täglich mit
den Fingern etwas hervor oder lege
sogen. Warzenhütchen auf.
Der Gebrauch der Sauggläser ist während der Schwangerschaft zu meiden. Ist die Haut der Brustwarzen sehr zart und empfindlich,
so legt man täglich öfter kleine Leinwandläppchen, eingetaucht in Rum, Arrak, Kölnisches Wasser, auf die Brustwarzen. Sehr
spröde und harte Haut aber erweicht man mit milden Ölen, mit Coldcream oder Vaselin. Abschelferungen der Oberhaut an den Brustwarzen,
wobei sich Borken bilden, müssen mit warmem Wasser sorgfältig aufgeweicht, entfernt und die wunden Stellen darunter zur Heilung
gebracht werden.
Werden diese Vorsichtsmaßregeln nicht angewendet, so entstehen leicht wunde Brustwarzen, die eine
wahre Plage des Wochenbettes sind, da sie überaus heftige Schmerzen erregen, sobald das Kind angelegt wird. Die wunden Stellen
sondern eine eiterartige Flüssigkeit ab und bluten auch nicht selten sehr beträchtlich, so daß das Kind eine MengeBlut verschluckt,
das dann in der Regel wieder ausgebrochen wird. Durch die heftigen Schmerzen leiden die Stillenden außerordentlich,
sie verlieren den Appetit, da sie sich in steter Furcht und Aufregung befinden, die Milchabsonderung wird beeinträchtigt,
und pflanzt sich die Entzündung in die Milchgänge weiter fort, so werden diese verstopft, und es entsteht eine entzündete,
sogen. böse Brust.
Die Heilung wunder Brustwarzen fördert man am besten durch Betupfen mit Höllensteinlösung und Überschläge
von kaltem Wasser. Droht eine Entzündung der Brüste (Mastitis), so saugt man, wenn irgend ein Abschnitt der Drüsehart und schmerzhaft
wird, und wenn die Haut über dieser Stelle heiß und gerötet ist, die Brüste durch Anlegen des Kindes oder
mit Hilfe einer sogen. Milchpumpe gründlich aus. Ist durch das Aussaugen oder Auspumpen die harte und schmerzhafte Stelle der
Brust nicht zum Verschwinden zu bringen, breitet sich die Härte vielmehr aus, und steigert sich die Spannung, so muß man das
Stillen an der kranken Brust aufgeben und vorsichtig Umschläge von kaltem Wasser auf die kranke Stelle machen.
Verschlimmern sich trotzdem die örtlichen Erscheinungen, treten wohl gar Fiebersymptome auf, so ist zu erwarten, daß die
Entzündung in Eiterung übergehen wird. Dieser Vorgang ist durch warme Bähungen zu befördern, denen zur Vermeidung gefährlicher
Ausbreitung möglichst bald die Eröffnung mit dem Messer
[* 49] folgen muß. Die chronische, mit Verhärtung der
Brüste einhergehende Entzündung ist oft kaum von Geschwulstbildungen zu unterscheiden und erfordert, wie diese, operative Behandlung.
Häufig sind die Brüste der Sitz krankhafter Geschwülste, unter welchen der Brustkrebs die wichtigste Rolle spielt. Derselbe kommt
selten vor dem 40. Lebensjahr bei Frauen und, obwohl seltener, bei Jungfrauen vor und entsteht als harter,
schwer verschiebbarer Knoten mit stechenden Schmerzen. Dieser Knoten wächst heran, erreicht die Haut und geht, wenn er dieselbe
ganz durchsetzt hat, in ein Geschwür über, welches eine stinkende Jauche absondert und sich fortwährend vertieft und verbreitet.
Dazu gesellen sich stets Schwellungen der Lymphdrüsen in der Achselhöhle, welche auf eine Verbreitung
des Krebses hinweisen. Der Brustkrebs führt, sich selbst überlassen, stets zum Tod; es ist daher nötig, ihn so früh wie
möglich abzutragen. Je früher und je gründlicher dies geschieht, um so größer ist die Aussicht auf gründliche und dauernde
Heilung. Auch gutartige Geschwülste, d. h. solche, welche zu jeder Zeit den Charakter eines örtlichen
Übels beibehalten, kommen in mannigfacher Form in der Brust vor.
¶
mehr
Unter ihnen sind namentlich die sogen. Hypertrophie der Brust, das Fibrom und das Cystosarkom derselben zu erwähnen. Diese
Geschwülste kommen bei Frauen und Mädchen schon vom 20. Lebensjahr an vor. Sie machen gewöhnlich keine Schmerzen, wachsen
aber zuweilen zu einem ganz enormen Umfang heran, können gleichfalls die Haut durchbrechen und in Verschwärung
übergehen; aber sie bedrohen das Leben nicht. Auch für sie gibt es keine andre Hilfe als die Ausrottung durch das Messer.
(Pleuritis, Pleuresia), Entzündung der den Brustkorb im Innern auskleidenden und
die Lunge
[* 52] überziehenden zarten Haut. Sie hat ihre Ursache zuweilen in einer Verletzung derRippen und des Brustfelles; häufig
entsteht sie aber dadurch, daß entzündliche Prozesse in den Lungen sich bis auf das Brustfell fortpflanzen und dieses mit
in den Bereich der Entzündung hereinziehen. Sehr oft entsteht die Brustfellentzündung infolge von Erkältungen und schädlichen
atmosphärischen Einflüssen (sogen. rheumatische und besonders sind es bereits geschwächte
Personen, Rekonvaleszenten und solche, welche an Brightscher Nierenkrankheit leiden, die von der Brustfellentzündung befallen werden.
Demnach tritt nur die rheumatische Brustfellentzündung als selbständige Krankheit auf, und auf diese beziehen sich daher vorzugsweise die
nachfolgenden Angaben. Die erste Erscheinung der Brustfellentzündung ist gewöhnlich ein mehr oder minder heftiger Schmerz
in der Gegend der Brustwarze, welcher durch die Brust hindurchzugehen scheint. Selten fehlt dieser Schmerz, oft erreicht er
einen so hohen Grad, daß die Kranken nicht im stande sind, tief einzuatmen, wodurch der Atem kurz und oberflächlich
oder selbst mitten in der Einatmung unterbrochen wird.
Dadurch leiden die Kranken an Atemnot, die um so bedeutender, je heftiger der Schmerz ist. Dieser wird durch Husten, Niesen,
schnelle Lageveränderung außerordentlich gesteigert, auch durch Druck kann derselbe vermehrt werden, was dem Arzt oft die
Lokalität der Entzündung anzeigt. Am heftigsten und die Einatmung am meisten hindernd ist die Brustfellentzündung, welche
den Zwerchfellüberzug befällt. Selten fehlt Husten, welcher kurz und trocken ist; zugleich ist Fieber vorhanden, mit einem
harten, schnellen Puls, sparsamem, dunkel gefärbtem Urin und Stuhlverstopfung.
Nach
dem Grade der Krankheit lassen sich unterscheiden 1) die trockne Brustfellentzündung, bei welcher
sich das entzündete Brustfell mit einer dünnen Schicht von ausgeschwitztem Faserstoff überzieht. Die dadurch rauh gewordenen
Flächen des sonst glatten Rippen- und Lungenfelles reiben sich nun aneinander und verursachen ein eigentümliches Reibungsgeräusch,
welches man vernimmt, wenn man das Ohr
[* 53] an den Brustkorb des Patienten anlegt. Diese leichteste Form führt zur
völligen Heilung oder zu einer mehr oder minder ausgedehnten Verwachsung der Lungen mit dem Brustfell.
2) Bei schwereren Fällen gesellt sich jedoch außerdem noch eine wässerige Ausschwitzung im Brustfellsack hinzu (Pleuritis
exsudativa), es sammelt sich die Flüssigkeit im Brustkorb an, nimmt dem Gesetz der Schwere gemäß stets den untern Raum
des letztern ein und verdrängt allmählich die in demselben sich befindenden Organe. Zuerst ist dies der Fall mit der Lunge,
welche zusammengedrängt wird, so daß sie beim Atmen keine Luft mehr aufnehmen kann. Bei Zunahme der Flüssigkeit in dem linken
Brustfellsack wird das hier liegende Herz über die Mittellinie nach rechts hinübergedrängt; ist die
Wasseransammlung im rechten Brustfellsack, so rücken das Zwerchfell und die Leber nach abwärts.
Dabei wird der Brustkorb ausgedehnt, die Zwischenrippenräume werden abgeflacht oder gar nach außen gewölbt. Durch kunstgerechtes
Beklopfen läßt sich genau die Höhe des Wasserstandes im Brustraum ermitteln; je mehr derselbe steigt, desto schwächer
vernimmt das an den Brustkorb angelegte Ohr die Atmungsgeräusche, dieselben scheinen gewissermaßen aus der Ferne zu kommen.
Dann ist auch die Bewegung der leidenden Brusthälfte aufgehoben, so daß sie sich bei der Ein- und Ausatmung weder hebt noch
senkt.
Schon in 7-9 Tagen kann die Flüssigkeit in großer Menge abgesondert sein, sie bleibt dann zuweilen einige
Tage stehen und wird im günstigen Fall wieder allmählich aufgesogen. Geschieht dies aber nicht innerhalb der nächsten 8-10
Wochen, so verliert die Lunge die Fähigkeit, wieder Lust einzuatmen, und bleibt für immer verödet. Die Aufsaugung gebraucht
meist mehrere Wochen, währenddessen verliert sich das Fieber, es stellt sich Appetit ein, der Urin wird
reichlicher, der Atem freier, und durch Klopfen kann man Zoll für Zoll die Abnahme der Flüssigkeit nachweisen.
Die Lunge dehnt sich unter solchen günstigen Verhältnissen wieder aus, verwächst aber, nachdem sie das Rippenfell erreicht
hat, durch feste Bindegewebsmassen mit der Brustwand. Ist 3) die Ausschwitzung nicht wässerig, sondern
eiterig, so ist das Fieber heftiger, der Kräfteverfall schleuniger, die Gefahr um vieles größer, obgleich der Verlauf im
ganzen dem beschriebenen gleicht. Bei rechtzeitiger Einleitung der Behandlung ist die Heilung mit Verwachsung der Lunge die Regel.
Wird die Eiteransammlung chronisch (Empyema, Pyothorax), so endet die Krankheit nicht selten tödlich.
Noch weit gefahrdrohender ist 4) die tuberkulöse Brustfellentzündung, welche meist mit blutigen Ausschwitzungen verbunden zu sein pflegt. Diese
Form der Brustfellentzündung entsteht entweder selbständig oder als Endstadium einer der früher aufgezählten Arten; man sagt wohl, die Brustfellentzündung ist
tuberkulös geworden, und bezeichnet damit, daß eine Aussicht aus Heilung nun nicht mehr vorhanden ist,
da allgemeine Tuberkulose oder Entkräftung bald das Leben beendet. Die Behandlung der Brustfellentzündung richtet sich nach dem Grade der Heftigkeit.
Bei heftigen Schmerzen sind örtliche Blutentleerungen (durch Schröpfköpfe) sowie trockne, heiße Umschläge von
¶
mehr
wesentlichem Nutzen; innerlich reicht man bei strengster Diät kühlende Getränke, leichte Abführungsmittel, Salpeter etc.
Ist eine reichliche wässerige Ansammlung oder Eiter in der Brusthöhle vorhanden, so muß unverzüglich die Flüssigkeit entleert
werden. Dies geschieht entweder durch Abzapfen mittels eines angestochenen Trokars (Punktion) oder durch Einschnitt in einen
Zwischenrippenraum (Thoracocentesis). Sammelt sich neue Flüssigkeit, so ist die Operation zu wiederholen;
man spült den Brustfellraum zweckmäßig mit dünnen Jodlösungen, Salicylsäure etc. aus.
Die gebräuchlichste Mischung ist das
Kurellasche Brustpulver (französisches, preußisches Brustpulver, Hustenpulver, Pulvis liquiritiae, P. glycyrrhizae compositus, P. pectoralis
Kurellae), welches aus je 2 Teilen Sennesblätterpulver und Süßholzwurzelpulver, je 1 Teil gepulvertem Fenchelsamen und
Schwefelblumen und 6 Teilen Zuckerpulver bereitet wird.
(ansteckende Lungen-Brustfellentzündung, rheumatische oder inflammatorische Form der Influenza,
Epidemia pectoralis equorum, Pneumonia contagiosa equorum), eine fieberhafte, ansteckende Krankheit der Pferde,
[* 60] welche besonders
in größern Städten beobachtet, aber auch nicht selten in ländliche Wirtschaften verschleppt wird. Ob die Krankheit sich
nur durch Ansteckung erhält oder auch durch miasmatische Schädlichkeiten in einzelnen Stallungen und durch Erkältung sich
entwickelt, ist noch nicht sicher festgestellt.
Sehr wahrscheinlich wird der Ausbruch der Brustseuche durch Erkältung nur begünstigt. Indes ist der Einfluß der letztern zuweilen
maßgebend. Bei der Brustseuche ist immer eine bestimmte infektiöse Substanz als Ursache vorauszusetzen. Nach der Aufnahme des Ansteckungsstoffs
vergehen 3-8 Tage, in einzelnen Fällen noch etwas mehr, bis die ersten Krankheitserscheinungen bemerkbar
werden. Die Brustseuche charakterisiert sich durch Fieber, wobei das Deckhaar aufgebürstet erscheint und die Temperatur des Körpers
zuweilen über 41° steigt.
Respiration und Puls werden beschleunigt, die sichtbaren Schleimhäute gelb oder gelbrot gefärbt, Harn- und Kotabsatz vermindert.
Diese Zufälle bestehen bei günstigem Krankheitsverlauf 7-8 Tage, worauf das spezifische Fieber unter Entleerung
von wässerigem Harn nachläßt. Dem Wesen nach ist die Brustseuche eine erysipelatöse Lungen-Brustfellentzündung, bei welcher zuweilen
nur eine Lunge, oft aber gleichzeitig beide und sehr häufig auch das Rippenfell affiziert wird. An diesen Organen entsteht
eine Ausschwitzung von Blutserum und Faserstoff, wobei die Lungen bald mehr, bald weniger verdichtet (hepatisiert)
und in die Brusthöhle 10-20 Lit. Wasser ergossen werden.
Von den erkrankten Brustorganen vollzieht sich die Resorption des Ansteckungsstoffs in das Blut, wodurch das Fieber sowie die
parenchymatöse Entzündung und Schwellung der Magen-Darmschleimhaut, der Nieren, der Milz, der Leber und des Herzfleisches entstehen.
Die Brustseuche ist immer eine erhebliche Krankheit, welche namentlich bei Vernachlässigung der Pferde leicht zum
Tod führt. Dieser erfolgt selten durch eine hochgradige Affektion des Herzens in wenigen Tagen, häufiger am 6.-8. Tag der Krankheit,
wenn beide Brustseiten gleichzeitig von derselben betroffen sind; am meisten wird aber der Tod durch entzündliche Destruktion
der Brustorgane, welche sich gewissermaßen nach Ablauf
[* 61] der spezifischen Erscheinungen als Nachkrankheiten
fortsetzen, herbeigeführt.
Hierbei entstehen brandige Zerstörungen, Eiterherde und eiterige Bronchienentzündung in den Lungen, außerdem eiterig-jauchige
Entzündung der Pleura. Durchschnittlich erliegen der Brustseuche 15-20 Proz. der erkrankten Pferde. Die Genesung vollzieht sich gewöhnlich
ganz allmählich, und es vergehen zuweilen 4-6 Wochen, bis die Tiere zur Arbeitsleistung wieder fähig
sind. Sie kommen durch die Krankheit in ihrem Nährzustand sehr zurück. Nicht selten entstehen im Rekonvaleszenzstadium noch
Augenentzündung und Sehnenscheidenentzündungen, letztere besonders an den Vordergliedmaßen.
Die Behandlung der Brustseuche erfordert zunächst eine sorgfältige diätetische Pflege. Zweckmäßig wird den kranken Pferden das
Futter in kleinen Portionen öfter verabfolgt, um den Appetit zu reizen. Daneben ist den Tieren häufig frisches
Trinkwasser zu reichen. Am liebsten verzehren die Pferde schmackhaftes Heu, resp. Kleeheu oder Luzerneheu und gutes Stroh. Die
Darmausscheidungen werden durch große Gaben von Glaubersalz oder Bittersalz erleichtert. In einzelnen Fällen paßt auch das
Kalomel in kleinen Dosen. Anhaltende Erhöhung der Körpertemperatur macht zuweilen, namentlich im Stadium des Ausganges, eine
Berieselung des Rippenkörpers mit Wasser von 10-20° notwendig. Von großer Bedeutung ist die Ausstellung der kranken Pferde
in einem hohen, gut ventilierten Raum, in welchem ihnen zweckmäßig das freie Herumgehen gestattet wird. Gegen die
Brustfellentzündung ist die Applikation eines Senfbreies oder die Einreibung der kranken
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