keulenartigen, von der
Schlange
[* 2] umwundenen
Stab,
[* 3] häufig auch gruppiert mit
Hygieia.
[* 4] Votivreliefs, die beide vereint mit
Machaon,
Podaleirios etc. darstellen, sind in
Menge im
Bezirk des Asklepiosheiligtums zu
Athen
[* 5] gefunden worden. Vielleicht den schönsten
Kopf (auch als
Zeus
[* 6] erklärt), aus
Melos stammend, enthält das
Britische Museum, eine großartig angelegteStatue
das
Louvre in
Paris
[* 7] (s. Abbildung).
(Schlauchschwämme),
Ordnung der
Pilze (s. d.). ^[= (Schwämme, Fungi, Mycetes, hierzu 2 Tafeln), in den ältern Systemen kryptogamische Pflanzenmasse ...]
[* 12] dikotyle Pflanzenordnung, charakterisiert durch vier- bis fünfgliederige Blütenkreise, zwei oft durch
Abortus unvollzählige Staubblattkreise u. zwei- bis vierfächerige
Fruchtknoten;
nach der Ragnarsage Tochter
Sigurds (s. d.) und der
Brunhild, die Stammmutter der norwegischen
Könige. Ihr
Haar
[* 14] glänzte wie
Gold
[* 15] und war so lang, daß es sie ganz umhüllte. Sie wuchs als eine Art
Aschenbrödel heran, bis Ragnar-Lodbrok
sie fand und heimführte. Von ihrem Sohn
Sigurd Schlangenauge (eine
Schlange im
Auge
[* 16] trug er als Zeichen
der Abstammung von
Sigurd, dem Fafnirtöter) entstammte als Tochter Ragnhild, die
MutterHarald Schönhaars, des ersten Alleinherrschers
von ganz
Norwegen.
[* 17] Ihr Sohn Ivar gründete
London
[* 18] (er ließ sich vom König Ella so viel Land abtreten,
als eine Ochsenhaut reicht, zerschnitt dann eine solche in kleine
Riemen und umspannte damit einen zur
Anlage einer
Burg nötigen
Raum).
(spr. aniähr, Asnières sur Seine), Dorf im franz.
Departement Seine,
Arrondissement St.-Denis, 5 km nordwestlich von
Paris, an der Seine und der
Französischen Westbahn, mit
Paris
durch eine Tramwaylinie verbunden, ist der
Mittelpunkt der
Pariser Bootfahrten, mit Bauwerkstätten für
Boote, Fabrikation
von
Kratzen und
feinen Tischlerwaren, einem schönen
Schloß nebst
Park, zahlreichen
Villen,
Cafés und Tanzlokalen
und (1881) 10,961 Einw.
Adam, poln. Dichter, geb. zu
Kalisch,
[* 21] besuchte seit 1857 die medizinische
Fakultät in
Warschau,
[* 22] beteiligte
sich an den Studentendemonstrationen und flüchtete 1860 nach
Paris. Nach dem
Scheitern des
Aufstands von 1863, an dem Asnyk teilgenommen
hatte, studierte er in
Heidelberg
[* 23]
Philosophie; seit 1870 lebt er in
Krakau.
[* 24] Die zahlreichen lyrischen Gedichte,
die Asnyk seit 1865 in polnischen
Zeitschriften unter dem
PseudonymEl...y veröffentlichte (gesammelt,
Krak. 1872, 2 Bde., und
bedeutend vermehrt, Lemb. 1876-80, 3 Bde.),
gehören der Form nach zu den zierlichsten
Erscheinungen auf diesem Gebiet.
Sie sind zwar von dem elegischen
Grundton der modernen polnischen
Poesie nicht frei; doch klingen aus ihnen vorwiegend jene
pessimistischen
Motive hervor, welche zuerst von
JuliusSlowacki angeschlagen wurden. Seine ersten
Versuche auf dramatischem
Gebiet, wie: »Galazka Heliotropu« (1868),
»Walka stronnictw« (»Der
Kampf der
Parteien«, 1869),
auch das mit Erfolg aufgeführte
Drama »Zyd« (1875),
halten eine strenge
Prüfung nicht aus. Hervorragend dagegen
ist das mit dem Fredropreis gekrönte historische
Trauerspiel »Klejstut« (1878; deutsch,
Pos. 1879),
welches den tragischen
Tod des litauischen
Großfürsten dieses
Namens schildert.
SeinLustspiel »Przjsaciele Hioba« (»Die
FreundeHiobs«, 1879) bekundet einen weitern Fortschritt in dem dichterischen Entwickelungsgang Asnyks.
antiker
Name eines
Flusses im
Peloponnes, der westlich von
Phlius entspringt, die
Ebene von
Sikyon durchströmt,
in den
KorinthischenMeerbusen mündet und jetzt
»Fluß von
HagiosGeorgios« genannt wird. Ein andrer
Fluß Asopos (jetzt Vuriendi)
entspringt im südlichenBöotien unfern von
Platää, durchströmt östlich die
Landschaft Parasopia, nimmt
unterhalb
Tanagra den Thermodon auf und mündet auf attischem Gebiet unfern
Oropos ins
Meer. Beide
Flüsse
[* 28] sind, miteinander
vermengt, in die
Mythologie eingetreten. Der Stromgott Asopos ist besonders bekannt durch seinen
Kampf mit
Zeus, als dieser ihm
seine Tochter
Ägina entführt hatte. Auf Anraten des
Sisyphos wollte den
Olymp stürmen; allein
Zeus wetterte
ihn in sein
Bett
[* 29] zurück, wo man seitdem
Kohlen findet.
verdankt, lebte um 600 v. Chr. Er soll aus Phrygien stammen und als Sklave mehreren Herren gedient haben, bis ihn der Samier
Iadmon freiließ. Angeblich kam er dann an den Hof des KönigsKrösos, dessen Vertrauen er in solchem Maß gewann, daß er ihn
zu mehreren Gesandtschaften benutzte; auf einer derselben nach Delphi wurde von den dortigen Priestern
wegen Gotteslästerung ermordet. Was von seiner Häßlichkeit und Eulenspiegelhaftigkeit gemeldet wird, ist auf Rechnung späterer
Erfindungen zu schreiben.
SeinName ward in der Folgezeit gleichsam Gattungsname für die Fabeldichtung überhaupt. Äsopos' Fabeln erhielten sich in prosaischer
Form lange nur durch Tradition im Munde des Volks; eine Sammlung derselben soll zuerst Demetrios Phalereus
um 300 v. Chr. veranstaltet haben. Die verschiedenen auf uns gekommenen Sammlungen Äsopischer Fabeln sind teils späte prosaische
Auflösungen der Bearbeitung des Babrios (s. d.) in Choliamben, teils Produkte der Rhetorenschulen aus verschiedener Zeit und
von verschiedenem Wert. Ausgaben besorgten de Furia (Flor. 1810, 2 Bde.), Korais (Par. 1810), Schneider (Bresl.
1812), Halm (»Kritische Zusammenstellung aller bis jetzt bekannten Äsopischen Fabeln«, 2. Aufl., Leipz. 1860). Eine Übersetzung
veröffentlichte Binder (Stuttg. 1869).
Flecken im russ. GouvernementJekaterinoslaw, an einem Arm des Don, unweit dessen Mündung in das Asowsche Meer, war
früher eine wichtige Festung
[* 34] und eine blühende Handelsstadt, ist aber infolge der Versandung des Hafens
in Verfall geraten. Es zählt (1881) 18,738 Einw., welche vornehmlich
Fischsalzerei treiben. Die verfallenen Festungswerke liegen getrennt von der Stadt auf einer Anhöhe. Etwa 15 km nördlich
lag einst die griechische KolonieTanais, die wahrscheinlich erst im 3. Jahrh. v. Chr. entstanden ist und im 4. Jahrh.
n. Chr. von den Hunnen zerstört wurde.
Von den Chasaren wurde später eine neue Stadt an der Stätte des heutigen Asow erbaut, welche von einem Fürsten der Polowzer,
Azuf, im 11. Jahrh. ihren Namen erhielt, aber von den Genuesen, die hier zwei Jahrhunderte später eine Faktorei anlegten, Tana
genannt wurde. Von diesen kam Asow 1392 unter die Herrschaft Tamerlans und gehörte dann zu einem aus den
Küstenländern des AsowschenMeers und der Krim
[* 35] gebildeten Chanat, bis es 1471 von Mohammed II. der türkischen Herrschaft unterworfen
wurde.
Seitdem war es jahrhundertelang der Zankapfel zwischen Russen und Türken. Nachdem die Kosaken schon 1572 und
dann 1637-42 vorübergehend den Platz besetzt hatten, erfolgte seine Einnahme 1696 durch Peter I. von Rußland. Doch schon 1712 wurde
Asow an die Türken wieder abgetreten; dann unter der KaiserinAnna durch FeldmarschallMünnich 1736 nach sechsmonatlicher Belagerung
wiedererobert, ward es im BelgraderFrieden 1739 nur unter der Bedingung behauptet, daß alle Festungswerke
und Handelsgebäude geschleift wurden.
Meer (die PalusMaeotis der Alten), nach der im nordöstlichsten Winkel
[* 36] gelegenen Stadt Asow benannt, ist ein
Busen des SchwarzenMeers und mit diesem durch die Straße von Jenikale oder Kertsch (den Kimmerischen Bosporus
[* 37] der Alten) verbunden.
Es ist im W. vom GouvernementTaurien (Krim), im N. vom GouvernementJekaterinoslaw, im NO. und O. vom Lande
der Donischen und Tschernomorischen Kosaken begrenzt, dehnt sich etwa 150 km von S. nach N. und nahe an 445 km von O. nach
W. aus und hat einen Flächeninhalt von 37,603,9 qkm (683 QM.),
wovon 107,9 qkm auf die Inseln entfallen. Es nimmt aus dem südlichen Rußland den ansehnlichen, fischreichen Don und die kleinern
Flüsse Mys, Jelantschik, Kalmüs, Berda, Molotschnaja, aus der Krim den Salghyr und aus Asien
[* 38] den Kuban, die Beisug, Jeja u. a.
auf.
Unter den Meerbusen ist vorzüglich merkwürdig das Faule Meer (Siwaschsee, s. d.), in welches man durch
die Meerenge von Genitschi gelangt. Der Fischreichtum des AsowschenMeers ist sehr groß, so daß jährlich bedeutende QuantitätenLeim, Kaviar, getrocknete und gesalzene Fische
[* 39] aus demselben zur Ausfuhr kommen. Seine größte Tiefe beträgt nur 16 m und sinkt
auf der Reede von Taganrog auf 3½ m herab. Diese Seichtigkeit, verbunden mit dem Umstand, daß es vom
November bis April meist mit Eis
[* 40] bedeckt und stets von heftigen Stürmen heimgesucht ist, setzt der Schiffahrt und dem Handel
große Gefahren und Beschränkungen entgegen.
Seine Zentralpunkte sind die Häfen von Berdjansk, Mariupol und besonders Taganrog (s. die einzelnen Artikel).
Leider macht sich bei letzterm Hafen eine auffallende Abnahme des Meers bemerklich, so daß größere Schiffe
[* 41] jetzt bis 30 km
vom Land entfernt ankern müssen. Den höchsten Wasserstand erreicht das Meer im Mai nach der Schneeschmelze. Oft ist die
Höhe des Wasserstandes von der Windrichtung abhängig. Genaue Messungen haben ergeben, daß das
Niveau des AsowschenMeers bei der Meerenge von Kertsch um 1,45 m höher liegt als das des SchwarzenMeers. Im Mittelalter hatten
Venezianer, Genuesen und Pisaner bedeutende Niederlassungen an den Küsten des AsowschenMeers gegründet, unter denen Tana (s.
Asow) die größte Handelsberühmtheit erlangte. Während des Krimkriegs wurde im Mai 1855 von den Westmächten
eine Expedition unter Lyons und Canrobert nach Kertsch und dem AsowschenMeer unternommen, die von seiten der Russen keinen bedeutenden
Widerstand fand, so daß nicht nur die auf dem AsowschenMeer befindlichen Kriegsdampfer und zahlreiche Handelsfahrzeuge, sondern
auch mehrere Küstenplätze zerstört wurden.
Steppen, die dürren, unfruchtbaren, höchstens als Viehweiden zu benutzenden Ebenen am untern Manytsch (s. d.)
und Don bis an das Asowsche Meer. Der Boden, offenbar früher Meeresgrund, unter dessen Oberfläche sandige Kalksteinschichten
liegen, ist Thonsand mit dürftiger Vegetation, von tief einschneidenden, träge dahinschleichenden Bächen durchschnitten.
Dem Ackerbau fast ganz unzugänglich, bieten sie kaum den Herden der Donischen Kosaken, von denen sie spärlich
bevölkert sind, einige Nahrung. Dagegen ist die Fischerei
[* 42] im Don, der an vielen Gattungen nutzbarer Fische, besonders an Stören,
reich ist, sehr einträglich.
Die wässerige Lösung entwickelt beim Kochen, namentlich bei Gegenwart von Basen, Ammoniak und bildet Asparaginsäure
C4H7NO4 . Dieser Prozeß ist eine Quelle
[* 45] der starken Ammoniakentwickelung beim Scheiden des Runkelrübensaftes
in den Zuckerfabriken; auch erklärt sich daraus das Vorkommen der Asparaginsäure in der Melasse. Asparagin spielt eine große Rolle
im Leben der Pflanzen, es tritt ganz allgemein als Zersetzungsprodukt von Eiweißkörpern auf und wird bei
Gegenwart von Kohlehydraten wieder in Eiweiß verwandelt. Daher wird sein Auftreten in den Pflanzen leicht übersehen; nur wo
Kohlehydrate fehlen, häuft es sich an und kann leicht nachgewiesen werden. Man hat es auch arzneilich benutzt.
die gefeiertste Hetäre des Altertums, Tochter des Axiochos, in Milet, der Hochschule für
Hetärenkünste, geboren, nahm sich eine Hetäre, Thargelia, die sich zu fürstlichem Rang emporgeschwungen hatte, zum Vorbild.
Sie war keine gewöhnliche Buhlerin, vielmehr wollte sie durch Schönheit und Bildung glänzen, die bedeutendsten Männeran sich
ziehen und hierdurch Einfluß und Macht gewinnen. Da sie reichbegabt, voll Sinn für das Schöne und fein
gebildet war, so glückte ihr dies um so mehr, als in Athen das Gebot der strengen Sitte die verheirateten Frauen vom freien
Verkehr mit den Männern ausschloß und ihnen die Möglichkeit, eine höhere Bildung zu erlangen, abschnitt.
Als daher Aspasia nach Athen kam, entzückte sie alle Männer durch ihre anmutige, geistreiche Unterhaltung;
selbst Männer wie Sokrates suchten sie auf, um ihrer Rede zuzuhören. Eine bedeutendere Stellung erlangte sie durch die Bekanntschaft
mit Perikles, welcher sich von seiner Gattin getrennt hatte und nun mit Aspasia eine dauernde Lebensgemeinschaft einging, welche
durch innige Liebe geheiligt war; die förmliche Heirat erfolgte nur deshalb nicht, weil Aspasia eine Ausländerin
war.
Sie schuf ihm ein glückliches Hauswesen und erheiterte und schmückte durch ihren Geist und ihre Liebenswürdigkeit seine
wenigen Mußestunden. Lange wagte die Spottlust der Athener nicht, dies edle Verhältnis anzutasten. Erst spät wurde von den
Komikern als die Hera
[* 46] des olympischen Zeus, als die neue Omphale oder Deïaneira, die den Herakles
[* 47] gebändigt,
verspottet. Als vor dem Peloponnesischen Krieg die Feinde des Perikles ihn durch Angriffe kränkten, erhob auch ein komischer
Dichter, Hermippos, gegen Aspasia die Klage der Gottlosigkeit und
der Verkuppelung freigeborner Frauen an Perikles.
Dieser trat selbst als ihr Verteidiger auf und erlangte von den Richtern, die er unter Thränen beschwor,
ihre Freisprechung. Nach Perikles' Tod vermählte sie sich mit Lysikles, einem reichen Viehhändler, der durch sie ein vortrefflicher
Redner wurde, aber bald auf einem Feldzug in Karien umkam. Eine Büste mit Aspasias Namen befindet sich im
Museo Pio Clementino des Vatikans zu Rom.
[* 48]
Vgl. Becq de Fouquières, Aspasie de Milet (Par. 1872);
R. Hamerling hat zur Heldin eines Romans gemacht. - Eine jüngere Aspasia, ihrer blühenden Gesichtsfarbe wegen ursprünglich Milto
(»die Geschminkte«) genannt, war die Tochter des Hermotimos
aus Phokäa in Ionien, wurde in strenger Sitte erzogen, aber ihrer Schönheit wegen in den Harem des jüngern Kyros entführt,
der sie bald allen seinen andern Frauen vorzog und ihr den Namen Aspasia gab. Nach Kyros' Tod in der Schlacht bei Kunaxa, 401 v. Chr.,
kam sie in den Harem des Perserkönigs Artaxerxes, wo sie bald große Auszeichnung fand. Später bat sich des Königs Sohn Dareios
vom Vater die Aspasia aus; als dieser sie aber zurückforderte und zur Priesterin machte, empörte sich der Sohn gegen
den Vater, wobei er umkam.
1) (Valléed'A.) ein romantisches Thal
[* 50] der westlichen Pyrenäen, das, vom Gave d'A. durchflossen, am 2707 m hohen
Pic d'A. auf der spanischen Grenze beginnt und sich in nördlicher Richtung 50 km bis Oloron erstreckt. Die Zahl der Bewohner
beträgt etwa 12,000. Unter letztern befindet sich im Dörfchen Osse seit Jahrhunderten eine protestantische
Gemeinde von etwa 150 Personen, die einzige in ganz Frankreich, die nach Aufhebung des Edikts von Nantes
[* 51] (1685) bestehen blieb.
Bei Urdos liegt eine merkwürdige, am Felsen hängende Festung. Das Aspethal war früher eine Republik unter dem Schutz der Fürsten
von Béarn und behielt auch nach seiner Vereinigung mit Frankreich mancherlei Freiheiten. Aus dem Thal führt
über den 1640 m hohen Col de Somport (Summus portus) eine alte Römerstraße nach Aragonien. - 2) Stadt in der span. ProvinzAlicante, mit Obst- und Weinbau, Marmorbrüchen, Seifenfabriken, Branntweinbrennereien und (1878) 7476 Einw.
(Adspectus s. Configurationes planetarum), die gegenseitigen
Hauptstellungen der Planeten,
[* 52] der Sonne
[* 53] und des Mondes im Tierkreis. Die bemerkenswertesten sind: die Konjunktion (Zusammenkunft),
bezeichnet durch ☌, Distanzwinkel der Gestirne = 0°;
Trioktilschein =
135°. Abgesehen von den beiden ersten, haben die Aspekten wenig Bedeutung für die Wissenschaft, und auf die von Kepler neu hinzugefügten
hat nur die Astrologie
[* 54] Rücksicht genommen. Um die in der astronomischen und Kalendersprache anzugeben, werden die symbolischen
Zeichen der Planeten zu denen der Aspekten selbst gesetzt;
im Altertum blühende Stadt in Pamphylien, am Eurymedon, 14 km von dessen Mündung, angeblich Kolonie
der Argiver, reich an trefflichen Kunstwerken, wovon Verres viele wegführte (unter andern den berühmten aspendischen Zitherspieler).
Unter ihren Trümmern (beim Dorf Balkyz) befindet sich ein gut erhaltenes römisches Theater.
[* 58]
doch wird
letzterer neuerlich zuweilen auch in 100 Teile geteilt, welche gleichfalls Asper (auch Minas) heißen. In Ägypten
[* 60] hat der Piaster 100 gute
oder 120 Kurantasper, in Kairo
[* 61] und Aleppo aber 80 Kurantasper.
Als 120. Teil des Piasters hat der Asper einen
Wert von 0,15 Pfennig.
Hans, Maler, geb. 1499 zu Zürich,
[* 62] gest. 1571 daselbst, war in seiner Vaterstadt vielfach als Fassaden-, Fahnen- und Wappenmaler,
als Zeichner für den Holzschnitt, vornehmlich aber als Bildnismaler thätig.
Mich. (Kolbenschimmel), Pilzgattung aus der Unterordnung der Pyrenomyceten, Schimmelarten
mit an den Enden keulenförmig verdickten, fadenförmigen Fruchtträgern, welche die Sporen auf dem verdickten Ende als Akrosporen
reihenweise in großer Zahl abschnüren. Da man aber von der häufigsten Art, Aspergillus glaucusLink (graugrüner Kolbenschimmel),
noch eine vollkommnere Fruchtbildung in Form von Perithecien mit Sporenschläuchen, wie sie für die GattungEurotium charakteristisch sind, kennt, so kann Aspergillus nur als eine Fruktifikationsform von Eurotium (s. d.) betrachtet werden.
Aspergillus glaucus wächst auf verschiedenen faulenden Stoffen, besonders häufig auf eingemachten Früchten; auch bildet er eine Art
Haut
[* 65] im äußern Gehörgang und auf dem Trommelfell des menschlichen Ohrs und erzeugt dadurch Schwerhörigkeit.
Häufig findet er sich, wie auch andre Arten, in den Atmungsorganen lebender Vögel.
[* 66]
Die in der Regel gleichlangen fünf Staubblätter haben nur bei den Asperifoliaceen, deren Blüten zur Zygomorphie neigen, wie Echium, ungleiche
Länge. Die zwei Karpiden stehen nach vorn und hinten und zerfallen durch Einschnürung in je zwei
einsamige Klausen, die sich zu nußartigen Früchtchen entwickeln. Oft ist eine unterweitige ^[richtig: unterweibige] Drüsenscheibe
vorhanden. Der an der Spitze geteilte oder ungeteilte Griffel ist bei der Unterfamilie der Ehretieae an der Spitze derKlausen,
bei den Borraginoideae zwischen den Klausen eingefügt.
Man kennt über 1200 Arten, von denen die krautartigen über die gemäßigten Zonen der ganzen Erde verbreitet,
die strauchartigen auf die heiße Zone beschränkt sind. Die Wurzeln mancher Arten, z. B. von Alkanna tinctoria, enthalten einen
roten Farbstoff. Die jungen Blätter von Borrago officinalis werden wegen ihres gurkenartigen Geschmackes unter Salat gegessen.
Fossil sind einige Arten der Gattungen Borraginites Heer und Heliotropites Heer in Tertiärschichten gefunden
worden.
[* 67] niederösterreich. Dorf, Wien
[* 68] gegenüber, auf dem linken Donauufer, dicht an einem schmalen Arm der Donau gelegen,
während das Dorf Eßling etwa 1200 Schritt vom Fluß entfernt ist. Beide Dörfer sind nur ½ Stunde voneinander
entfernt: östlich und nördlich von diesen breitet sich das Marchfeld aus, das im W. vom Bisamberg begrenzt wird. Bei diesem
stand seit die Armee des ErzherzogsKarl, welcher nach den unglücklichen Kämpfen bei Regensburg
[* 69] sich auf
dem Umweg über Böhmen wieder nach der Donau zurückgezogen hatte, entschlossen, den strategisch wichtigen Punkt, wo sich die
Straßen nach Böhmen, Mähren und Ungarn
[* 70] vereinigen, gegen Napoleon zu verteidigen.
Die Franzosen waren 13. MaiWien eingerückt und standen, etwa 90,000 Mann stark, auf dem rechten Ufer der Donau, welche
sie zu überschreiten entschlossen waren. Zum Übergangspunkt wählte Napoleon diejenige Stelle, wo, etwa eine Meile unterhalb
Wien, die InselLobau von zwei Armen der Donau, deren nördlicher der schmälere ist, umschlossen wird. Am Mittag des 20. Mai begannen
die Franzosen den Übergang über den nördlichen Flußarm und besetzten die Dörfer Aspern und Eßling; sie
hatten bis zum Nachmittag des 21. etwa 30,000 Mann auf das linke Donauufer geschafft und zwar so, daß Masséna bei Aspern, Lannes
bei Eßling und zwischen beiden die Reiterei unter Napoleon selbst standen, als ErzherzogKarl mit seiner ganzen Armee (75,000
Mann) zum Angriff auf die Franzosen schritt, um sie über die Donau zurückzuwerfen, die Brücken
[* 71] zu zerstören
und die Ufer des Flusses mit zahlreicher Artillerie zu besetzen.
Erst nach stundenlangem Kampf in den Straßen und in den Häusern, und nachdem der französische Reiterangriff an der Kaltblütigkeit
der österreichischen Infanterie gescheitert war, gelang es dem ErzherzogKarl, die Franzosen aus Aspern hinauszudrängen;
alle Versuche derselben, das Dorf wieder zu nehmen, mißlangen. Dagegen scheiterten die Angriffe der Österreicher auf Eßling,
in dessen Besitz die Franzosen blieben. In der Nacht ließ Napoleon, nachdem die von den Österreichern zerstörte Hauptbrücke
wiederhergestellt war, den größten Teil seines Heers auf das linke
¶
mehr
Donauufer übersetzen und begann am Morgen des 22. Mai von neuem den Kampf. Er hatte zum mindesten 60,000 Mann, ErzherzogKarl,
nach Abzug seiner Verluste, jedenfalls nicht mehr. Es handelte sich wieder um den Besitz der beiden Dörfer; die Österreicher
suchten Eßling, die Franzosen Aspern zu erobern. Napoleon führte, während sein rechter FlügelEßling verteidigte,
sein linker in Aspern eindrang, seinen Hauptstoß im Zentrum. Die gewaltigen Angriffskolonnen des MarschallsLannes drangen hier
vor und drohten das österreichische Zentrum zu durchbrechen.
Der Erzherzog stellte sich, die Fahne in der Hand,
[* 73] selbst an die Spitze der wankenden Bataillone, ließ die Grenadiere aus
ihrer Reservestellung vorrücken, und nun wurden die Franzosen zurückgedrängt. Eßling zu erobern, gelang aber auch jetzt
nicht; hier hielten sich die Franzosen mit der größten Hartnäckigkeit; doch wurden sie aus Aspern wieder hinausgetrieben und
ihr Zentrum einem heftigen Artilleriefeuer ausgesetzt, welches auch dem MarschallLannes das Leben kostete.
Napoleon konnte sich auf dem linken Donauufer nicht mehr halten und ließ den Rückzug nach der InselLobau
in der Nacht durch Masséna anordnen, der ihn mit größter Kaltblütigkeit und Ausdauer so leitete, daß dem Feind wenige Trophäen
zurückgelassen wurden. Die Verluste der Österreicher betrugen 24,000, die der Franzosen gegen 30,000 Mann.
Nach seinem Bülletin wollte Napoleon den Feind völlig zurückgeschlagen, die Schlacht mitten im Sieg freiwillig abgebrochen
und erst am 23. den Rückzug befohlen haben.
L. (Waldmeister), Gattung aus der Familie der Rubiaceen, perennierende oder einjährige Kräuter mit quirlförmig
gestellten Blättern, meist weißen Blüten in oft rispig gruppierten Trugdolden und zweiknöpfiger, trockner Spaltfrucht.
Etwa 70 Arten in den gemäßigten Klimaten der nördlichen Erdhälfte. Asperula odorataL. (gemeiner
Waldmeister), mit vierkantigem Stengel,
[* 76] zu acht gestellten, länglich lanzettlichen Blättern und weißen, wohlriechenden
Blumen,
ist in Laubwäldern einheimisch und hat einen angenehmen gewürzhaften Geruch, der sich durchs Trocknen noch vermehrt und auf
einem Gehalt von Cumarin beruht. Die Pflanze war früher offizinell und dient zur Bereitung des Maitrankes.
(griech.), Bezeichnung sehr verschiedenartiger Natur- und Kunstprodukte, welche häufig miteinander verwechselt
werden. In der Mineralogie gehören zur Asphaltgruppe (Ordnung der Harze) alle Produkte, welche durch Aufnahme von Sauerstoff aus
Stein- oder Erdöl
[* 77] entstanden sind, im wesentlichen also aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff bestehen
und in den ätherischen Lösungsmitteln löslich sind. Steinöl wird in den derLuft zugänglichen obern Gebirgslagen sehr bald
braun, dickflüssiger, spezifisch schwerer, minder flüchtig und verwandelt sich schließlich vollständig in Bergteer.
Dieser findet sich besonders in sandigen Schichten und lockern Sandsteinen an den meisten Bezugsquellen des Petroleums
und wird durch Waschen oder Kochen mit Wasser abgeschieden, worauf man ihn durch Erhitzen von Wasser und, wenn nötig, auch von
flüchtigern und flüssigern Bestandteilen trennt. Der Rückstand ist ein zähes, glänzend schwarzes Pech, welches in der
Technik als Goudron minéral benutzt wird. Wie den Sand, durchdringt Bergteer auch Kalkstein und bildet so den
Asphaltstein, welcher sich im Val de Travers, bei Seyssel, Volant und Chavaroche, bei Seefeld in Tirol, Lobsann im Elsaß, bei
Limmer in Hannover
[* 78] und auf der dalmatischen InselBrazza findet.
Der Bergteer, welcher das Gestein durchdringt, ist überall eine Mischung verschiedenartiger Körper, die durch Lösungsmittel
und Destillation
[* 79] wenigstens teilweise voneinander getrennt werden können. Unter 200° destillieren Kohlenwasserstoffe
über, welche noch als Petroleum bezeichnet werden können; zwischen 200 und 250° destilliert das Petrolen, und als Rückstand
bleibt sauerstoffhaltiges Asphalten, welches schwerer als Wasser, in der Kälte brüchig, in Äther unlöslich, aber löslich
in Terpentinöl und Steinöl ist.
Der eigentliche Asphalt (Erdpech, Judenpech) der Mineralogen umfaßt auch noch verschiedene weichere oder sprödere Körper und findet
sich am reinsten in kleinen Hohlräumen älterer Gesteine,
[* 80] in Drusen
[* 81] und Septarien, minder rein als Kluftausfüllung in Flözgebirgen
und in eigentlichen Erzgangbildungen, sehr selten lagerartig, wie bei Avlona in Albanien. Auf Trinidad erfüllt
er das Becken eines alten Bergsees (Asphaltsee), welcher mehr als 1000 Schritt lang und 120 Schritt breit ist; auch auf Cuba
findet er sich massenhaft (mexikanischer Asphalt, Chapopote),
¶
mehr
enthält aber an beiden Fundstätten erdige Beimengungen (bis 35 Proz.). Von den asiatischen Fundorten
des Asphalts ist wenig bekannt; über das Vorkommen auf dem TotenMeer wurde in Verbindung mit der Sage von Sodom und Gomorrha
sehr viel gefabelt, wogegen jetzt festgestellt ist, daß nur bisweilen Asphaltstücke durch Erdbeben
[* 83] vom
Boden des Meers losgerissen und ans Ufer getrieben werden. Dieser orientalische oder ägyptische Asphalt ist sehr rein und spröde,
schwarz, fettglänzend, undurchsichtig, Härte 2, spez. Gew. 1,1-1,2,
riecht, zumal nach dem Reiben, stark bituminös und dient als braunschwarze Farbe in der Ölmalerei, zu schwarzen Firnissen
und Lacken, als Ätzgrund für Kupferstecher, zu Kitten, Salben, Pflastern etc.
Überzieht man eine Platte mit dünner Asphaltschicht, indem man sie mit ätherischer Asphaltlösung bestreicht, und setzt
die Platte, zum Teil bedeckt, dem Licht
[* 84] aus, so lösen sich nach einiger Zeit nur noch die vor dem Einfluß des Lichts geschützt
gewesenen Teile, und man erhält also, wenn man die Platte unter einem Negativ belichtete, durch Waschen
mit Äther ein Bild. Von diesem Verhalten macht man Gebrauch beim photographischen Steindruck. Im Altertum benutzte man Asphalt zum
Einbalsamieren von Leichen, aber auch schon als Baumaterial (Babylon, Ninive), und diese letztere Verwendung des Asphaltsteins
ist heute weitaus die wichtigste.
Sie wurde durch den griechischen Arzt Eirinis begründet, welcher 1712 vom König von Preußen
[* 85] eine Konzession für die Asphaltlagerstätten
im FürstentumNeuchâtel (Val de Travers) erhielt und sich auch 1735 um die Entdeckung des Bergteers im Elsaß Verdienste erwarb.
Er organisierte die Technik in derselben Weise, wie sie im wesentlichen noch heute geübt wird, und erzielte
die günstigsten Resultate. Trotzdem geriet das Asphaltvorkommen im Val de Travers gegen den Anfang dieses Jahrhunderts wieder
in Vergessenheit, und als 1802 das Vorkommen südlich von Genf,
[* 86] bei Seyssel, entdeckt wurde, galt die ganze daran sich knüpfende
Asphaltindustrie als etwas Neues.
Sie kam als Modesache zu hoher Blüte,
[* 87] verfiel dann aber ebenso schnell und wurde erst 1832 durch den
Grafen Sassenay neu begründet. Man hat Asphalt zu den verschiedenartigsten Zwecken benutzt, zu welchen man jetzt viel vorteilhafter
Zement verwendet; aber unübertroffen ist die Brauchbarkeit des Asphalts für Straßen, Trottoirs und Terrassen über niedrigen
Stockwerken oder Kellerbauten. Der Asphaltmastix, welcher in Broten von 25 kg in den Handel kommt, ist ein
zusammengeschmolzenes Gemisch von gepulvertem Asphaltstein und Bergteer und wird bei der Verwendung noch mit etwa 5-6 Proz.
Bergteer (bei 150-170°) unter Zusatz von 60 Proz. grobem Sand zusammengeschmolzen.
Diese Masse breitet man auf einer ebenen und trocknen Lage von Zementbeton in etwa 15 cm starker Schicht
unter raschem Druck mit einem Spatel aus, bestreut sie sofort mit Sand und schlägt auf denselben anhaltend, damit sich die
obere Schicht der Asphaltmasse hinreichend mit Sand sättige. Eine neue Epoche für die Asphaltindustrie wurde durch die Arbeiten
von Merian in Basel
[* 88] angebahnt, welcher zuerst erwärmtes Asphaltmehl auf die Straße schüttete und künstlich zusammendrückte.
Zur Darstellung dieses komprimierten Asphalts wird roher Asphaltstein gröblich zerschlagen, durch Erhitzen auf 100-120°
in rotierenden Blechtrommeln zum freiwilligen Zerfallen gebracht, dann heiß auf der gut abgeglichenen Betonlage in einer
4-5 cm starken Schicht ausgebreitet und mit heißen Rammen oder einer heißen Walze zusammengedrückt. Derartig
hergestellte
Straßen sind seit 1868 mehr und mehr in Anwendung gekommen, werden aber am vorteilhaftesten aus dem Asphalt des
Val de Travers hergestellt, welcher 11-12 Proz. Bitumen enthält, während sich in dem Stein von Seyssel nur 6-8 Proz. befinden.
Die Steine von Lobsann und Limmer sind für diese Verwendung nicht recht geeignet. Die Asphaltstraßen bieten wesentliche Vorteile
gegenüber den gepflasterten oder makadamisierten Straßen, sie sind vor allem leichter rein zu erhalten und vermeiden das
erschütternde Getöse bei starkem Wagenverkehr; auch ist die Abnutzung geringer und die Schonung des Fahrmaterials
bedeutend. Lasten sind auf Asphaltbahnen fast so leicht fortzubewegen wie auf Schienen, und wenn Steigungen von mehr als 1:60
vermieden werden, so ist bei gehöriger Sauberkeit der Straßen und bei entsprechender Aufmerksamkeit der Kutscher die Gefahr
des Stürzens der Pferde
[* 89] durchaus nicht größer als auf Steinstraßen.
Die Kosten der ersten Anlage sind fast völlig gleich denen des besten Granitpflasters, die jährliche
Erhaltung kostet eine Kleinigkeit mehr; aber nach 7-10 Jahren ist das Granitpflaster so gut wie vollständig verbraucht, die
Asphaltstraße dagegen noch völlig unversehrt. Ein aufgehobenes Asphaltpflaster behält zu demselben Zweck oder zur Bereitung
von Mastix seinen ursprünglichen Materialwert. Der Verwendung des Asphalts ist die Unterschiebung von
Surrogaten sehr nachteilig gewesen.
Als dunkelbraune Lasurfarbe hat der Asphalt schon lange in der Malerei, besonders in der altniederländischen,
gedient; da er aber im natürlichen Zustand in der Ölmalerei auswächst und schmutzig grau wird, so löst man ihn in Weingeist,
wodurch er haltbar wird. Man gebraucht ihn zu ganz dunkeln Schattentönen an Stelle der Mumie (einer gelblichbraunen,
noch weniger haltbaren Erdpechfarbe). In England bedienten sich zu Anfang dieses Jahrhunderts viele Maler, die sogen. Asphaltisten,
mit Vorliebe der Asphaltfarben. In der Kupferstecherkunst bedient man sich des Asphalts zur Bereitung des Ätzgrundes (s. Ätzen).