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er in Kalach (Nimrud) errichtete, blieb unvollendet. Asarhaddon starb 668.
er in Kalach (Nimrud) errichtete, blieb unvollendet. Asarhaddon starb 668.
dikotyle Pflanzenordnung im Braunschen System, charaktersiert ^[richtig: charakterisiert] durch ein einfaches, röhrenförmiges Perigon, einen unterständigen, sechsfächerigen, vielsamigen Fruchtknoten, einen säulenförmigen Griffel, mit welchem die Staubgefäße [* 2] oft verwachsen sind, und eine große, scheibenförmige Narbe.
Sie umfaßt nur die einzige Familie Aristolochiaceen.
s. Drei Männer im Feuerofen. ^[= nach dem Bericht des Buches Daniel die drei Juden Sadrach, Mesach und Abednego (früher ...]
Tourn. (Haselwurz), Gattung aus der Familie der Aristolochiaceen, mit der einzigen europäischen Art Asarum europaeum L. (wilde Narde), einer ausdauernden, fast stiellosen Pflanze mit kriechendem, gekrümmtem, gegliedertem Wurzelstock, langgestielten, nierenförmigen, weichhaarigen Blättern und aus den Blattwinkeln hervorkommender, sehr kurzgestielter, außen zottiger, grünroter, innen dunkelroter Blüte, [* 3] in ganz Deutschland [* 4] und dem nördlichen Europa [* 5] heimisch.
Die Wurzel [* 6] riecht kampfer- und pfefferartig (frisch unangenehm baldrianartig), schmeckt scharf, widerlich bitter und enthält baldrianartig riechendes flüchtiges Öl und einen, vielleicht durch Oxydation daraus hervorgehenden, eigentümlichen Körper, das Asaron (Asarin, Haselwurzkampfer). Der Staub erregt leicht Niesen, die Wurzel wirkt brechenerregend und purgierend; sie macht auch einen Bestandteil des Schneeberger Schnupftabaks aus. Von dem nord amerikanischen Asarum arifolium Michx. schmeckt die Wurzel schwach ingwerartig, weshalb sie in Amerika [* 7] auch wilder Ingwer genannt wird. Die wohlriechende Wurzel von Asarum canadense L. wird in Nordamerika [* 8] wie die europäische Radix Asari und beim Starr- und Kinnbackenkrampf der Kinder angewendet. Die ganze Pflanze dient in China [* 9] als Brechmittel.
in der Musik das durch ♭♭ doppelt erniedrigte Asas. Der Asas dur-Akkord = asas.ces.eses.
nach einigen Schrifterklärern bei den Juden fälschlich ein böser Geist, den man sich in der Wüste wohnend dachte und jährlich am großen Versöhnungstag zugleich mit Gott durch einen Bock [* 10] versöhnte; nach andern hat das Wort, das sich nur bei der Beschreibung des Sühneakts am Versöhnungstag findet, die Bedeutung »weit wegkommend«, vielleicht auch »Einöde«. Über zwei vom Volk dargebrachte Böcke warf der Hohepriester das Los, um zu entscheiden, welcher Bock für Gott, welcher für Asasel sei.
Nachdem hierauf der Gott zugefallene als Sündopfer für das Volk geschlachtet und die Versöhnung von dieser Seite vollbracht war, ließ der Hohepriester den für Asasel bestimmten Bock herbeibringen, legte seine Hände und damit alle Sünden Israels auf den Kopf des Tiers und sandte dasselbe durch einen Mann in die Wüste, damit es sich und alle Missethat des Volks weit wegtrage (daher der Ausdruck Sündenbock). Irrigerweise verstanden die Kirchenväter, die Vulgata, Luther u. a. unter den in die Wüste gesandten Bock selbst (Hircus emissarius, lediger Bock), darin ein Symbol der Wegnahme und Vergebung der Sünden durch Gott erblickend.
Dorf im preuß. Regierungsbezirk Koblenz, [* 11] Kreis [* 12] Neuwied, mit Amtsgericht und (1880) 380 Einw.
Landschaft, s. Aïr. ^[= # Gebirgsland im südlichen Teil der Sahara, dessen zahlreiche Gebirgsstöcke sich in ...]
Stadt, s. Asperg. ^[= Stadt im württemberg. Neckarkreis, Oberamt Ludwigsburg, an der Eisenbahn von Bretten ...]
(v. griech. asbéstos, »unverbrennlich«),
Mineralien, [* 13] welche dick oder feinfaserige, elastisch biegsame Aggregate von weißlicher, grünlicher oder bräunlicher Farbe darstellen, seiden- oder wachsartigen Glanz zeigen, oft auch matt, teils fettig, teils mager anzufühlen sind und zu Hornblende, [* 14] Augit, [* 15] Glimmer und Serpentin in enger genetischer Beziehung stehen. Sie finden sich daher auch meist in Gesellschaft dieser Mineralien, welche bisweilen so allmählich in Asbest übergehen, daß eine bestimmte Grenze nicht anzugeben ist.
Die Zusammensetzung des Asbestes ist sehr schwankend, immer aber enthält er Wasser. Man unterscheidet folgende Arten: Amiant (v. griech. amianthos, »unbefleckt«, Bergflachs, Federweiß) besteht aus oft sehr langen, feinen und sehr biegsamen Fasern mit seidenartigem Schiller, kommt in Serpentinen, Grünsteinen und andern Hornblendegesteinen in Gestalt von Schnüren und Trümmern, in Gneis und Glimmerschiefer, Talk- und Chloritschiefer, Kalkstein vor und ist auch zuweilen in Bergkristallen und Kalkspat [* 16] eingeschlossen. Er findet sich auf Corsica, [* 17] in Steiermark, [* 18] Tirol, [* 19] Piemont, Savoyen, am St. Gotthard, zu Oisans in der Dauphiné und im Gouvernement Perm, wo er bei Newjansk einen ganzen Berg bildet.
Der schillernde Asbest mit halbmetallischem Schiller findet sich im Serpentin von Reichenstein u. a. O. Der gemeine Asbest mit gröbern, haarförmigen, weniger biegsamen Fasern, die fester miteinander verbunden sind, spaltet sich in splitterige Stücke, und die langen, dünnen Fasern zeigen wenig oder gar keine elastische Biegsamkeit mehr. Sein Glanz ist perlmutterartig, nur an den Kanten durchscheinend. Die Vorkommensverhältnisse sind wie beim Amiant, indessen ist er bei weitem häufiger und dem Serpentin getreuer.
Beim Bergkork (Bergleder) lassen sich die filzartig ineinander gewobenen Fasern schwer einzeln erkennen und voneinander trennen; größere Stücke erscheinen lappenartig. Er ist matt oder nur wenig schimmernd und undurchsichtig, grau, grün, braun ins Rote; er kommt in Schweden [* 20] auf Erzlagern, häufiger in Serpentin und andern plutonischen Gesteinen vor, am St. Gotthard, in Tirol und Spanien. [* 21] Beim Holzasbest (Bergholz) sind die braunen, Holzlamellen ähnlichen Teile von gleicher Farbe ineinander gewoben, fest zusammen verbunden und nehmen hierdurch genau das Ansehen des Holzes an. Er fand sich bis jetzt nur zu Sterzing in Tirol.
Der auf dem europäischen Kontinent im Handel vorkommende Asbest soll zu 9/10 von Mantern in Steiermark stammen. Der Amiant wurde von den Alten zu einer unverbrennlichen Leinwand (asbestinum) verarbeitet. Man bediente sich derselben zu Tafeltüchern, zuweilen auch zum Leichenverbrennen, um so die Asche ganz rein zu bekommen und aufbewahren zu können. In neuerer Zeit ließ man gereinigten langfaserigen Amiant mit Flachs zugleich verspinnen, das Gespinst verweben und das Gewebe [* 22] dann über Kohlen ausglühen, wodurch der Flachsfaden zerstört wurde, das unverbrennliche Amiantgewebe aber zurückblieb. In Como fertigt man mittelfeine Spitzen aus Amiant. In Sibirien trägt man aus Asbestgarn gestrickte Handschuhe, in den Pyrenäen Mützen von demselben Stoff.
Asbestpapier hat die Eigenschaft, daß es mehr als einmal beschrieben und von der Aufschrift immer wieder gereinigt werden kann. Zu Lampendochten hat man den Asbest gleichfalls schon lange angewendet, und wie Pausanias berichtet, war in der goldenen Laterne der Minerva zu Athen [* 23] ein solcher Docht aus karystischem Flachs. Ein vortrefflicher kanadischer Asbest (Bostonit, Kanadafaser) wird zu Seilen, Tüchern und Filzplatten verarbeitet. Letztere und die Seile dienen zur Abdichtung von Flächen, Flantschen, Mannlöchern, Stopfbüchsen [* 24] etc., die Platten auch zum Filtrieren [* 25] von Säuren, als Ersatz der Sandbäder etc. -
Schillernder s. Chrysotil. ¶
Peter Christian, norweg. Kulturhistoriker und Naturforscher, geb. zu Christiania [* 27] als Sohn eines Glasers, brachte den größten Teil seiner Jugend in dem naturschönen und erinnerungsreichen Ringerige zu und bezog 1833 die Universität, um Medizin, namentlich aber Zoologie und Botanik zu studieren. Sein vierjähriger Aufenthalt auf dem Land als Hauslehrer bot ihm Gelegenheit, das Volk kennen zu lernen, und hier reifte in ihm der Entschluß, den Schatz der Volkspoesie, den er auf langen Fußwanderungen, auf Jagd- und Fischzügen gesammelt, einem weitern Kreis zu eröffnen.
Später erhielt er einigemal Stipendien zu Reisen an Norwegens Küsten, wo er zu gleicher Zeit sich mit den niedern Seetieren und der Volksdichtung beschäftigte. 1849-50 begleitete er ein norwegisches Kriegsschiff bis nach Kleinasien und Ägypten. [* 28] Nachdem er 1856-58 in Tharandt Forstwissenschaft studiert, wurde er 1860 zum Forstmeister ernannt. Auch die mit dieser Stellung verknüpften Reisen benutzte er zu eingehendem Studium der Volkssitten. Er starb Eine Reihe von naturwissenschaftlichen Schriften zeugen von seinen gründlichen Kenntnissen, die er in populäre Formen zu bringen verstand, wie in seiner »Naturhistorie for Ungdommen« (»Naturgeschichte für die Jugend«, 1839-49, 6 Bde.). Auch schrieb er den Text für Tönsbergs »Norge i Tegninger« (»Norwegen in Bildern«, 1855),
welcher den Übergang zu seiner mehr dichterischen Thätigkeit als Schilderer des Volkslebens bildet. Sein Hauptwerk in dieser Richtung sind die großen Sammlungen, die er allein und mit Moe herausgab: »Norske Folke-Eventyr« (»Norwegische Volksmärchen«, 5. Aufl., Christ. 1874; neue Sammlung 1871; deutsch, Berl. 1847);
»Norske Huldre-Ventyr og Folkesagn« (»Norwegische Berggeistermärchen«, 3. Aufl. 1870; deutsch, Leipz. 1880).
Er beschränkte sich in diesem merkwürdigen Buch nicht auf eine trockne Wiedergabe der einzelnen Sagen, sondern umgab sie mit einem Rahmen meisterhafter Naturschilderungen und vorzüglicher Charakterbilder, so daß das Ganze ein poetisches Kunstwerk bildet.
s. Kobaltmanganerz. ^[= (schwarzer Erdkobalt, Kobaltschwärze, Schwarzkobalterz), Mineral aus der Ordnung der ...]
s. Geckonen. ^[= (Haftzeher, Geckotidae Gray), Familie aus der Ordnung der Eidechsen, kleine, plump gebaute, ...]
bei zoologischen Namen Abkürzung für Peter Ascanius, gestorben im 18. Jahrh. zu Kopenhagen. [* 29]
(griech. Askanios), Sohn des Äneas und der Krëusa (nach andrer Sage der Lavinia), auch Iulus genannt, Gründer von Albalonga. Vgl. Äneas.
s. Askariden. ^[= Familie der Nematoden oder Fadenwürmer, Eingeweidewürmer von ziemlich gedrungener ...]
Spulwurm (s. d.). ^[= ( L.), Gattung aus der Klasse der Nematoden (Fadenwürmer) und der Familie der Askariden ...]
Ascension etc., s. Asz...
(engl., spr. ässénnsch'n, Himmelfahrtsinsel), eine zu Afrika [* 30] gerechnete brit. Insel im Atlantischen Ozean, unter 7° 55' südl. Br. und 14° 23' westl. L., nordwestlich von St. Helena, 88 qkm (1,8 QM.) groß, ward am Himmelfahrtstag 1501 von dem Portugiesen Juan de Nova Gallego entdeckt und daher Ascension benannt. Es ist ein aus vielen ausgestorbenen Kratern gebildetes und ganz mit Lava bedecktes Eiland, dessen höchster Gipfel, der Green Mountain, 835 m erreicht und in beträchtlicher Höhe die einzige, aber sehr ergiebige Quelle [* 31] der Insel enthält. Ascension wurde 1815 von den Briten besetzt, anfangs nur, um den auf St. Helena gefangen gehaltenen Kaiser Napoleon I. zu bewachen; man errichtete ein Fort und legte Truppen hinein.
Ihrer Lage nach erschien die Insel passend zu einem Proviantdepot für das zur Unterdrückung des Sklavenhandels bestimmte Schiffsgeschwader; man begann daher (seit 1829) sie ernstlicher zu kultivieren. So enthält Ascension, früher das Bild trostloser Unfruchtbarkeit, jetzt Pflanzungen europäischer und tropischer Gewächse und ernährt schon einige Schafe [* 32] und Rinder. [* 33] Sein reichlichstes Produkt aber sind Riesenschildkröten, von denen 2500 im Jahr gefangen und in zwei Teichen gehalten werden. Der einzige Ort ist Georgetown mit einem Fort und trefflichem Ankerplatz, wo eine kleine englische Garnison stationiert ist und etwa 400 freie Neger leben.
Vgl. Mrs. Gill, Six months' residence on the Island [* 34] of Ascension (Lond. 1878).
s. Askese. ^[= (griech. Askesis; ), eigentlich Übung; insbesondere die enthaltsame, mäßige Lebensweise ...]
Bezirkshauptstadt im äußersten Nordwesten Böhmens, nördlich von Eger, [* 35] an der Eisenbahn von Hof [* 36] nach Eger gelegen, hat eine protestantische und eine kath. Pfarrkirche, eine Web- und Wirkschule, Sparkasse und (1880) 13,209 Einw. (9900 Protestanten), deren industrielle Thätigkeit sich besonders auf Fabrikation von Geweben (Damenkleiderstoffen u. a.) aus Baumwolle, [* 37] Wolle und Seide [* 38] (mehrere großartige mechanische Webereien) und aus Strumpfwirkerei erstreckt. Auch besitzt Asch eine Maschinenfabrik, Bierbrauerei, [* 39] Dampfbrettsäge und Gasanstalt. Es ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Bezirksgerichts, Hauptzollamts und einer evangelischen Superintendentur.
Hauptort des 1881 gebildeten Transkaspischen Gebiets der russ. Statthalterschaft Kaukasien;
jetzt befestigte Garnisonstadt.
Man beabsichtigt, die Transkaspische Bahn bis Aschabad weiterzuführen.
[* 40] ehemaliges Fürstentum, am Main, jetzt ein Teil des bayrischen Regierungsbezirks Unterfranken und Aschaffenburg, ca. 1700 qkm (30,9 QM.) groß, wurde 1803 meist aus kurmainzischem Gebiet (dem Viztumamt den Oberämtern Klingenberg, Orb und Lohr etc.) gebildet und dem Kurerzkanzler von Dalberg als Dotation verliehen. Seit 1806 zum Großherzogtum Frankfurt [* 41] gehörig, kam das Fürstentum 1814 nach dem Verzicht des Großherzogs auf seine Staaten an Österreich, [* 42] wurde aber von dieser Macht sogleich an Bayern [* 43] gegen Abtretungen in Tirol und Salzburg [* 44] vertauscht.
Die Stadt Aschaffenburg, an der Aschaff und am rechten Mainufer, das hier allmählich zu dem Abhang des Spessarts hinaufsteigt, reizend gelegen, ist Knotenpunkt der Eisenbahnlinien Aschaffenburg-Würzburg und Aschaffenburg-Amorbach der Bayrischen Staatsbahn sowie Mainz-Darmstadt-Aschaffenburg und Frankfurt aschaffenburg. M.-Aschaffenburg der Hessischen Ludwigsbahn. Das große, viereckige, mit vier Ecktürmen (58 m hoch) versehene, sehr schön gelegene Schloß (Johannisburg), von dem Kurfürsten von Mainz, [* 45] Johann Schweikard von Kronberg, 1605-14 im Stil der Renaissance erbaut, enthält eine Gemäldegalerie (besonders reich an Niederländern), eine Kupferstichsammlung von etwa 20,000 Blättern und eine wertvolle Bibliothek.
Unter den sieben Kirchen ist die Stiftskirche zu St. Peter und Alexander hervorzuheben, eine romanische Kreuzbasilika mit unregelmäßigem Grundriß, vom Herzog Otto von Bayern um 976 gegründet und 1870-81 restauriert. Andre bemerkenswerte Gebäude sind: die Kaserne, der Schönborner, Bassenheimer und Dalberger Hof, das Theater [* 46] und Deutschordenshaus, die Markthalle und das sogen. »pompejanische Haus«, die getreue Nachbildung der in Pompeji [* 47] ausgegrabenen Casa del questore (gewöhnlich Haus des Kastor und Pollux genannt), die König Ludwig I. von Bayern 1842-49 durch den Oberbaurat v. Gärtner ¶
ausführen ließ. Aschaffenburg zählt mit der Garnison (2. Jägerbataillon) (1880) 12,152 Einw., darunter 1479 Evangelische und 493 Juden. Die hervorragendsten Industriezweige sind Fabrikation von Buntpapier (drei Anstalten) mit starkem Export, Cellulose und Papier, Holzstoff [* 49] und Pappe, Farben, Lack, Eisschränken, Tabak, [* 50] Zigarren, Wachs, Leim, Likör; ferner gibt es ansehnliche Bierbrauereien, zwei Samenklenganstalten, eine Gas und Wasserleitung [* 51] und Handel mit Holz [* 52] und Wein. An Anstalten besitzt Aschaffenburg 1 Forstlehranstalt, 1 Gymnasium, 1 lateinische Schule, 1 Studienseminar, 1 Realschule, 1 Lehrerinnenseminar, 1 höhere weibliche Erziehungsanstalt; ferner 1 Bankinstitut, 2 Waisenhäuser, 1 Krankenhaus [* 53] etc. Aschaffenburg ist Sitz eines Bezirksamts und eines Landgerichts (für die zehn Amtsgerichte zu Alzenau, Amorbach, Aschaffenburg, Klingenberg, Lohr, Marktheidenfeld, Miltenberg, Obernburg, Schöllkrippen und Stadtprozelten). Belustigungsorte und Spaziergänge in der Umgebung der Stadt sind das »schöne Thal«, [* 54] parkähnliche Anlagen, welche sich fast rings um Aschaffenburg ziehen; die Fasanerie und der vielbesuchte »schöne Busch«, ein großer Park mit Seen, Irrgarten, Restauration etc. Auf dem Friedhof ruhen W. Heinse, der Verfasser des »Ardinghello«, dem König Ludwig I. an der Mauer einen Denkstein setzen ließ, und der Dichter Klemens Brentano. - Aschaffenburg, im Mittelalter Aschafaburg, auch Askenburg genannt, bestand als Kastell schon zur Römerzeit. Im 10. Jahrh. kam Aschaffenburg, das bereits im 8. Jahrh. als Stadt genannt wird, an den Herzog Otto von Schwaben, der 974 daselbst das Stift der Heiligen Peter und Alexander gründete.
Das Stiftsgebiet kam bald an Kurmainz, das bis 1558 die Propstei Aschaffenburg bestehen ließ. Die Stadt wurde 1122 von Erzbischof Adalbert I. stark befestigt. Auf dem Fürstentag zu Aschaffenburg setzte Enea Silvio im Juli 1447 die Lossagung der deutschen Fürsten vom Baseler Konzil und die Anerkennung des Papstes Nikolaus V. durch und bereitete das Wiener Konkordat vor, das deshalb auch Aschaffenburger Konkordat benannt wird. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Aschaffenburg 1631 von Gustav Adolf besetzt, 1634 nach der Schlacht bei Nördlingen [* 55] von den Spaniern, 1646 von den Franzosen, noch in demselben Jahr von den Bayern und dann von den Schweden, 1647 von dem kaiserlichen General Garnier sowie 1672 von den Franzosen unter Turenne eingenommen. Nach Auflösung des Erzstifts Mainz (1803) ward Aschaffenburg Hauptstadt des gleichnamigen Fürstentums (s. oben) und kam mit diesem 1814 an Bayern. Bei Aschaffenburg wurde die österreichische Division Neipperg nach heftigem Kampf von der preußischen Division Goeben geschlagen und zum Rückzug in die Stadt genötigt, worauf diese von den Preußen [* 56] im Sturm genommen wurde.
Vgl. Beilhack, Aschaffenburg (Aschaffenb. 1878).
s. Granitporphyr. ^[= Gestein von porphyrischer Struktur (s. Tafel "Mineralien u. Gesteine", Fig. 14), aber ...]
Waldland im Innern Westafrikas, zwischen 1° und 2° südl. Br., 370 km von der Küste des Atlantischen Ozeans entfernt, bildet ein Hochland von durchschnittlich 500 m Erhebung mit höhern, von S. nach N. streichenden Gebirgen. Eigentümlich ist ihm eine Otterart, die Du Chaillu Potamogale velox nannte. Die Gewässer des Landes nehmen ihren Lauf nach O., um sich in einen Nebenfluß des Congo zu ergießen. Die Bewohner gehören zu den Bantu. Sie zerfallen in viele kleinere Stämme und halten zahlreiche Sklaven. Unter ihnen haust das merkwürdige Zwergvolk der Obongo, die eine schmutzig gelbe Hautfarbe, in Büscheln wachsendes, gekräuseltes Haupthaar haben und an Brust und Schenkeln wollig behaart sind. Die kleinsten Männer sind 1,3, die größten 1,5 m hoch. Erforscht wurde das Land 1864 von Du Chaillu, dessen Reiseberichte man mit Unrecht anzweifelte.
Vgl. Du Chaillu, A journey to Ashangoland (Lond. 1867).
(Ashantee, As-janti), Negerreich in Guinea, im Innern der Goldküste, wird südlich von den unter britischer Oberheit stehenden Negerreichen Akkim und Assin, östlich vom Voltafluß, westlich vom Akba begrenzt, während die Grenze nach N. zu unbekannt ist (s. Karte »Guinea etc.«). [* 57] In früherer Zeit gehörten noch die sämtlichen an der Goldküste zwischen den Mündungen des Volta und Prah gelegenen Landschaften zu Aschanti, das jetzt aber durch die Engländer 130 km weit von der Küste zurückgedrängt worden ist. Aschanti im weitern Sinn mit seinen Tributärprovinzen umfaßt etwa 193,000 qkm (3500 QM.) mit 4,5 Mill. Einw., während für das eigentliche Reich wechselnd eine Einwohnerzahl von 1-2 Mill. angegeben wird.
Das Land ist vorwiegend eine fruchtbare, waldreiche Ebene, die gegen N. terrassenförmig aufsteigt. Die Adansigebirge im S. und Aduarikenniberge im N. sind von geringer Erhebung. Hauptflüsse sind der Prah oder Busemprah mit dem Ofim, der Tenda, Assini und der Volta. Der Boden des Landes ist meist leichter Lehm. Das Klima [* 58] ist gemäßigt und in den höhern Berggegenden sogar dem italienischen entsprechend. Zweimal im Jahr, Ende Mai und Ende Oktober, ist Regenzeit, in welcher häufige Gewitter mit Hagelschauern vorkommen.
Die nutzbarsten Bäume der Wälder sind Palmen, [* 59] Gummibäume, zwei Arten von Baumwollbäumen; daneben wird die Baumwollstaude kultiviert. Übrigens gedeihen hier fast alle tropischen Gewächse. Die Hauptnahrung gibt die Yamswurzel ab; Reis wird hin und wieder gebaut; verbreiteter ist die Pflege der Kürbisse. Das Tierreich trägt das Gepräge der tropischen westafrikanischen Fauna. Schlangen [* 60] kommen überall vor, von der kleinen Hausschlange bis zur Boa Constrictor.
Auch Elefanten werden gejagt. Pferde [* 61] kennt man fast gar nicht. Die Rinder sind klein; die Schafe dagegen zeichnen sich durch Größe aus, haben aber eine haarartige Wolle. Hunde [* 62] (die haarlosen und nicht bellenden Guineahunde) werden der Jagd wegen gehalten, und ihr Fleisch gehört zu den Lieblingsspeisen. Zahmes Geflügel, Hühner [* 63] und Perlhühner, gibt es in allen Ortschaften. Die Aschanti sind echte, kraushaarige Neger, welche das Odschi sprechen; sie sind namentlich im Teppichweben und in Goldarbeiten geschickt.
Das Land ist das eigentliche Goldland von Guinea und Gold [* 64] das einzige Geld, welches hier in kleinen Stangen von bestimmtem Gewicht im Umlauf ist. Die Prunkgefäße bestehen immer aus Gold, das gewöhnliche Geschirr aus Kupfer [* 65] oder Eisen. [* 66] Das Gold wird teils aus dem Sand und dem Lehmboden der Flüsse [* 67] ausgewaschen, teils aus Gruben in den südlichen Provinzen Dadiassie und Inguanta gewonnen, und der Reichtum verbreitet einen Luxus, den man in einem Negerland nicht vermuten sollte. Der Handel in Aschanti hat eine große Ausdehnung [* 68] gewonnen, wirkt belebend auf das Volk und fördert die Ordnung. In den vom Handel durchzogenen Ortschaften befinden sich Niederlagen mit Waren aus den englischen Faktoreien an der Küste; zugleich hat sich ein sehr merkwürdiges Kreditsystem entwickelt. Da es an Lasttieren fehlt, wird der Warentransport durch Trägerkarawanen besorgt. Hauptstadt des Reichs und Residenz des Königs ist Kumassi (s. d.).
Die Verfassung von Aschanti kann man eine monarchisch-aristokratische nennen, indem der König von ¶
einer Art Reichsversammlung der Vornehmen umgeben ist, ohne deren Rat in Krieg und Frieden keine wichtige Entscheidung erfolgt. Die Großen, die man mit einem korrumpierten portugiesischen Wort Cabosir nennt, beanspruchen auch einen Anteil an den Tributen, und mehr als einmal haben sie einen König entthront. Überhaupt bildet das Aschantireich nicht sowohl einen kompakten Staat als einen Komplex von mehr oder weniger selbständigen Landschaften, die zum Herrscher in Kumassi nur in einem feudalen Verhältnis stehen und zum Teil neben eignen Fürsten auch ihre eignen Verfassungen beibehalten haben, auch vorzugsweise nur zu Tribut und zur Heeresfolge verpflichtet sind.
Doch hat der König die Macht, einem gefährlichen Großen den Befehl zu schicken, daß er sich das Leben nehme. Auch ist er der gesetzliche Erbe aller seiner Unterthanen, succediert jedoch nur in ihren Besitz an Gold, während die Sklaven, das Vieh und die Ländereien der Familie verbleiben. Die bei den Aschanti wie bei allen Guineavölkern gebräuchliche Vielweiberei erscheint bei dem König auf die höchste Spitze getrieben; derselbe hat 3333 Weiber, welche Zahl beständig voll erhalten wird, da sie eine mystische Bedeutung hat.
Eine dieser Frauen ist Königin, doch succediert nicht der Sohn einer solchen dem König, sondern der Sohn seines ältesten Bruders oder seiner ältesten Schwester. Durch das ganze Land herrscht Sklaverei, doch werden die Sklaven im allgemeinen gut gehalten. Die Kranken und Schwachen stehen unter dem Schutz des Königs; in seinem Palast zu Kumassi ist eine Versorgungsanstalt für hilflose Kinder. Der Krieg ist für dieses Volk aber die hauptsächlichste Beschäftigung; die Feldzüge gelten zumeist den Völkern im Innern, die gegen die Aschanti bedeutend im Nachteil sind.
Diese Kriege sind äußerst blutig. Wenn eben kein Mangel an Sklaven ist, werden alle Gefangenen getötet und ganze Völkerstämme mit Feuer und Schwert ausgerottet. Die Gesetze der Aschanti waren früher von drakonischer Strenge, die leichtesten Vergehen wurden mit dem Tod bestraft. Die Verurteilten wurden gewöhnlich nach Kumassi gebracht und für ein großes Fest aufgespart. Viele Menschenleben forderten auch die Opfer bei den politischen oder religiösen Festen und bei Leichenbegängnissen.
Seit dem unglücklichen Kriege gegen England finden aber dem Vertrag gemäß keine Menschenopfer mehr statt. Die Religion der Aschanti ist Fetischismus; das Christentum hat noch nicht Fuß unter ihnen gefaßt. Sie verehren zwar eine höchste Gottheit im Himmel, [* 70] auf deren Altären kein Bild steht, glauben aber daneben auch an ein böses Wesen, an unreine Geister und Gespenster, vor denen sie große Furcht haben. Die bösen Geister erscheinen ihnen personifiziert als Schlangen, Krokodile, [* 71] Leoparden; ihnen opfern sie auch, und die Geheimnisse der Priester bestehen hauptsächlich in den Mitteln, diese bösen Genien unschädlich oder geneigt zu machen.
Geschichtliches. Für den Gründer des Aschantireichs gilt der Häuptling Sai Turu, der zu Anfang des 18. Jahrh. mit Binnenstämmen den Strich eroberte, auf dem die von ihm erbaute Landeshauptstadt Kumassi liegt, und allmählich die Grenzen [* 72] des Landes bedeutend ausdehnte. Im Anfang des 19. Jahrh. bekriegten die Aschanti die Fanti, ein wohlhabendes und friedliches Volk, das mit den Engländern an der Goldküste im besten Einvernehmen lebte. In drei Feldzügen (1807, 1811, 1816) wurden die Fanti zum Teil unterworfen oder ausgerottet, und die ganze Küste fiel den Aschanti anheim.
Die Engländer hatten das Unheil von ihren Verbündeten nicht abwenden können, und in gleicher Weise mißlangen ihre Versuche, mit den Aschanti in freundliche Beziehungen zu treten. Diese grollten wegen des Verbots des Sklavenhandels, forderten aber außer der Wiederherstellung desselben auch die Fortentrichtung der Subsidien, welche die Engländer den Fanti bezahlt hatten. Nach mehreren fruchtlosen Gesandtschaften griffen die Engländer zum Schwerte, doch verlief der Krieg für sie nicht glücklich.
Der Feldzug von 1824 führte für sie nur Niederlagen herbei, ihr General Mac Carthy, Statthalter von Sierra Leone, und mehr als 1000 Soldaten starben im Gefecht oder durch Seuchen. Im J. 1826 endlich gelang es dem neuen Gouverneur, Campbell, die Aschanti hinter den Prahfluß zurückzutreiben und den Frieden herzustellen. Mit Ausnahme der noch den Dänen und Holländern gehörigen Küstenforts [* 73] umfaßte von da ab das britische Gebiet an der Goldküste die Strecke von Apollonia im W. bis zur Mündung des Rio Volta [* 74] im O., namentlich gerieten auch die Reiche Denkera und Wassa, welche bisher unter Aschanti gestanden, unter britischen Schutz. Im J. 1863 brach abermals Krieg zwischen Aschanti und den Briten aus, der wiederum unglücklich für die letztern verlief; sie vermochten nicht in das Land vorzudringen, blieben im Urwald stecken, und als über die Hälfte der Truppen am Fieber zu Grunde gegangen war, beschloß man von seiten Englands, den Feldzug abzubrechen.
Doch gelang es diesem, die ganze Küste in seinen Besitz zu bringen und so die Aschanti von derselben abzuschneiden. Im J. 1850 gingen nämlich die wenigen dänischen und 1872 die niederländischen Besitzungen (Axim, Elmina, Tschama, Apagia etc.) durch Kaufverträge an England über. König Kalkalli von Aschanti erhob aber Anspruch auf die Herrschaft über Elmina und den Stamm der Fanti und begann, als derselbe von England zurückgewiesen wurde, 1873 den Krieg gegen die Briten.
Ein über 30,000 Mann starkes Heer unter General Amanquatia fiel in das Schutzgebiet der Engländer ein, verwüstete das Fantiland und schlug im Frühjahr und Sommer 1873 wiederholt die unter britischem Schutz stehenden Neger. Der Erfolg war anfangs für Aschanti, und die Briten sahen sich auf ihre Forts an der Küste beschränkt; das Bombardieren verschiedener von den Aschanti besetzter Küstenorte, wie Elmina, Akoda, Tschama, vermochte den Aschanti auch keinen Abbruch zu thun, und erst, als England große Anstrengungen machte und europäische Truppen unter General Garnet Wolseley nach der Goldküste sandte, gelang es Ende 1873, nach einigen Scharmützeln den übermütigen Feind hinter den Grenzfluß Prah zurückzutreiben.
Nun knüpfte Kalkalli Verhandlungen an, aber bloß, um Zeit zu gewinnen. Wolseley setzte daher den Vormarsch gegen die feindliche Hauptstadt fort, schlug die Aschanti mehrere Male und rückte in Kumassi ein, das er niederbrannte. Jetzt unterwarf sich Kalkalli, zahlte 50,000 Unzen Gold als Kriegsentschädigung, räumte alle Küstenpunkte und versprach Abschaffung der Menschenopfer.
Vgl. E. Bowdich, Mission from Cape Coast Castle to Ashantee (Lond. 1819; deutsch, Weim. 1820);
Dupuis, Journal of a residence in Ashantee (Lond. 1824);
Brackenbury, The Ashantee war (das. 1874);
W. Reade, Story of the Ashantee campaign (das. 1874);
Hay, Aschanti und die Goldküste (a. d. Engl., Berl. 1874);
Stanley, Coomassie and Magdala (Lond. 1874);
Henty, March to Coomassie (das. 1874);
Gandert, Vier Jahre in Aschanti Tagebücher der Missionäre Ramseyer und Kühne (Basel [* 75] 1875), Weitbrecht, Four years in Ashantee (Lond. 1875). ¶
Joseph, deutscher Geschichtsforscher, geb. zu Höchst am Main, studierte in Heidelberg [* 77] seit 1819 Theologie und Philosophie, wandte sich aber, durch Schlosser angeregt, der Geschichte zu. Seit 1823 Professor am Gymnasium zu Frankfurt, wurde er 1842 als Professor der Geschichte an die Universität zu Bonn, [* 78] 1853 in gleicher Eigenschaft und als Leiter des historischen Seminars nach Wien [* 79] berufen, wo er bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand 1872 wirkte. Auch ward er 1856 Mitglied der dortigen Akademie und 1870 in den Ritterstand erhoben. Er starb in Wien. In seiner »Geschichte der Westgoten« (Frankf. 1827) klärte er eine bis dahin sehr dunkle Partie der Geschichte auf.
Ihr folgten die »Geschichte der Omajjaden in Spanien« (Frankf. 1829-30, 2 Bde.; neue Aufl., Wien 1860),
die »Geschichte Spaniens und Portugals zur Zeit der Herrschaft der Almorawiden und Almohaden« (das. 1833-37, 2 Bde.) und die »Geschichte der Heruler und Gepiden« (Frankf. 1835, zuerst in Schlossers »Archiv für Geschichte und Litteratur«). Seine »Geschichte Kaiser Sigismunds« (Hamb. 1838-45, 4 Bde.) zeichnete sich durch Benutzung eines reichen Materials aus. Außerdem verfaßte er aus bisher wenig benutzten archivalischen Quellen die »Urkundliche Geschichte der Grafen von Wertheim« (Frankf. 1843, 2 Bde.),
welches Werk zur Aufklärung über die fränkischen Adelsgeschlechter im Mittelalter einen höchst wichtigen Beitrag lieferte. Das von ihm herausgegebene »Allgemeine Kirchenlexikon« (Frankf. 1846 bis 1850, 4 Bde.) behandelte ohne konfessionelle Polemik das Wissenswürdigste aus der gesamten Theologie und ihren Hilfswissenschaften. Noch veröffentlichte er »Geschichte der Wiener Universität« (Wien 1865-77, 2 Bde.; Bd. 3 aus seinem Nachlaß 1885) als Festschrift zu ihrer 500jährigen Gründungsfeier. Großes Aufsehen erregte Aschbachs Schrift »Roswitha und Konrad Celtes« (2. Aufl., Wien 1868), worin er nachzuweisen suchte, daß der bisher allgemein der Gandersheimer Nonne zugeschriebene Panegyrikus auf Kaiser Otto d. Gr. nicht deren Werk, sondern ein Gedicht des Konrad Celtes, also aus dem 16. Jahrh., sei. Jedoch wurde diese Ansicht durch Köpke (»Ottonische Studien«, Bd. 2, Berl. 1869) und Waitz als eine unhaltbare Hypothese erwiesen.
s. Graphit ^[= (v. griech. graphein, schreiben; Potelot, Pottlot, Ofenfarbe, Reißblei, fälschlich ...] und Wismut.
der bei der Verbrennung von Pflanzen- und Tierstoffen erhaltene feuerbeständige Rückstand. Alle Organismen bedürfen zu ihrer Entwickelung und Erhaltung mineralischer Stoffe, welche im Körper bestimmte Funktionen ausüben und daher auch in den einzelnen Organen in ungleicher Menge und Mischung vorhanden sind. Beim Verbrennen werden unter Hinzutritt des Sauerstoffs der Luft die Kohlenstoffverbindungen der Organismen in Kohlensäure, Wasser etc. verwandelt, und die mineralischen Stoffe bleiben zurück.
Indes sind diese großenteils nicht in der Form, wie sie in der Asche vorliegen, in den Organismen enthalten gewesen; vielmehr ist die Gruppierung der Elemente durch den Verbrennungsprozeß wesentlich verändert worden. Die Salze der Pflanzensäuren z. B. erscheinen in der Asche als Kohlensäuresalze. Auch ein Teil der Schwefelsäure- und Phosphorsäuresalze entsteht erst bei der Verbrennung, indem ihr Schwefel- und Phosphorgehalt in der lebenden Pflanze und im Tier als Bestandteil von Eiweiß und ähnlichen Körpern zu denken ist.
Alle grünen Pflanzen enthalten stets Phosphor, Schwefel, Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen, außerdem fast immer Chlor, Kieselsäure, Natrium, häufig Jod, Fluor, Aluminium, Mangan, sehr selten oder äußerst sparsam Bor, Brom, Lithium, Rubidium, Baryum, Strontium, Zink, Kobalt, Nickel, Kupfer. Bei derselben Pflanze schwankt der Gehalt an Asche und die quantitative Zusammensetzung derselben in gewissen Grenzen nach der Beschaffenheit des Bodens, dem Alter und Entwickelungszustand der Pflanze und vielleicht auch nach klimatischen Verhältnissen.
Gute Durchschnittszahlen geben die Tabellen I und II (S. 903). Dieselben beziehen sich auf Reinasche, d. h. auf Rohasche, wie sie bei der Einäscherung gewonnen wird, minus Kohlenteilchen, Sand u. Kohlensäure. Was von der Pflanzenasche gesagt ist, gilt im allgemeinen auch von der tierischen, da ja die Tiere die mineralischen Stoffe direkt oder indirekt in der Pflanzennahrung aufnehmen und nur wenige mineralische Stoffe als solche dem Körper ohne Vermittelung der Pflanze zuführen.
Durchweg ist tierische Asche reicher an Phosphorsäure. Pflanzenasche gibt an Wasser kohlensaures, schwefelsaures, kieselsaures Alkali, Chlorkalium, Chlornatrium und etwanige Jod- und Bromverbindungen ab, während Kieselsäure-, Kohlensäure- und Phosphorsäuresalze von Kalk, Magnesia, Eisenoxyd und Manganoxyd ungelöst zurückbleiben. Strandpflanzen geben natronreiche, Landpflanzen kalireiche Asche. Die von Tanger ist reich an Jodverbindungen. Man benutzte die Asche früher allgemein zur Pottaschen- und Sodabereitung; [* 80] diese Verwendung ist gegenwärtig sehr zurückgetreten, doch werden noch immer für Bleicherei, Färberei Seifensiederei etc. Laugen aus Asche bereitet.
Außerdem dient zur Glas- und Fayencefabrikation, zu porösen Herden für hüttenmännische Prozesse, als Dünger zu nassen und trocknen Bädern, als schlechter Wärmeleiter zur Ausfütterung feuerfester Schränke, Steinkohlenasche zur Darstellung von Zement, Braunkohlenasche zur Ziegelfabrikation, Seetangasche (Kelt; Varech) zur Gewinnung von Jod- und Alkalisalzen, Knochenasche zur Gewinnung von Phosphorsäure und Phosphor etc.
Vgl. Wolff, Aschenanalysen von landwirtschaftlichen Produkten etc. (Berl. 1871-1880, 2 Tle.);
Bunsen, Anleitung zur Analyse der Aschen (Heidelb. 1874). -
Die Asche ist fast bei allen Völkern Symbol der Vergänglichkeit. Das Bestreuen des Hauptes mit Asche war bei den Israeliten ein Zeichen der Buße, Reue und Trauer. Auch in der alten christlichen Kirche gehörte das »Gehen in Sack und zur Kirchenbuße. Doch deuten derartige Ausdrücke nur auf ein Bewerfen gewisser oder aller Körperteile mit Asche, gleichsam als ob man darin wirklich gesessen oder gelegen hätte.
Metallasche, veralteter Name für Metalloxyd. ^[= und Metallhydroxyde (Metalloxydhydrate), s. Metalle, S. 523.]
vulkanische, eine nicht passend gewählte Benennung für die feinsten, staubartigen Eruptionsprodukte der Vulkane, [* 81] nicht passend, weil man mit dem Wort Asche die mineralischen Reste einer Verbrennung organischer oder kohlenartiger Körper zu bezeichnen pflegt, womit aber die v. Asche, vulkanische ihrer Natur und Bildung nach nichts gemein hat. Sie besteht vielmehr aus denselben Bestandteilen wie die Laven der betreffenden Vulkane und ist eine zu Staub explodierte Lava, welche durch Luftströmungen oft in sehr große Entfernungen getragen wird. Sie ist gewöhnlich von heller Farbe, und durch mikroskopische Untersuchung lassen sich Glassplitter, Magneteisen, Fragmente von Augit-, Feldspat- oder Leucitkristallen etc., je nach der Natur der Laven der betreffendem Vulkane, als ihre Bestandteile erkennen (s. Vulkane, Vulkanische Gesteine).
(Thymallus C.), Fischgattung aus der Ordnung der Edelfische und der Familie der Lachse ¶
Schwefelsäure | Phosphorsäure | Kieselsäure | Chlor | Kali | Natron | Kalk | Magnesia | Gesamtasche | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Wiesengras | 1.2 | 1.5 | 6.9 | 0.6 | 6.0 | 1.6 | 2.7 | 1.1 | 23.3 |
Rotklee | 0.4 | 1.3 | 0.4 | 0.5 | 4.6 | 0.2 | 4.6 | 1.6 | 13.4 |
Luzerne | 1.1 | 1.5 | 0.4 | 0.3 | 4.5 | 0.2 | 8.5 | 1.6 | 17.6 |
Esparsette | 0.4 | 1.2 | 0.5 | 0.3 | 4.6 | 0.2 | 3.7 | 0.7 | 11.6 |
Futterhafer | 0.2 | 2.4 | 5.2 | 0.8 | 7.1 | 0.8 | 1.2 | 0.6 | 17.0 |
Futterroggen | 0.2 | 2.4 | 5.2 | - | 6.3 | 0.1 | 1.2 | 0.5 | 16.3 |
Buchweizen | 0.5 | 1.1 | 0.4 | 0.1 | 4.3 | 0.2 | 6.6 | 3.7 | 17.6 |
Grünraps | 2.2 | 1.2 | 0.4 | 1.0 | 4.4 | 0.5 | 3.1 | 0.6 | 13.5 |
Grünmais | 0.3 | 0.7 | 0.1 | 0.4 | 2.8 | 0.2 | 1.2 | 1.1 | 8.2 |
Weizen | 0.4 | 8.2 | 0.3 | - | 5.5 | 0.6 | 0.6 | 2.2 | 17.1 |
Roggen | 0.4 | 8.2 | 0.3 | - | 5.4 | 0.3 | 0.5 | 1.9 | 17.3 |
Gerste | 0.5 | 7.2 | 5.9 | - | 4.8 | 0.6 | 0.5 | 1.8 | 21.8 |
Hafer | 0.4 | 5.5 | 12.3 | - | 4.2 | 1.0 | 1.0 | 1.8 | 26.4 |
Mais | 0.1 | 5.5 | 0.3 | 0.6 | 3.3 | 0.2 | 0.3 | 1.8 | 12.3 |
Hirse | 0.1 | 9.1 | 20.5 | - | 4.7 | 0.4 | 0.4 | 3.3 | 39.1 |
Buchweizen | 0.2 | 4.4 | - | - | 2.1 | 0.6 | 0.3 | 1.2 | 9.2 |
Reis, ungeschält | 0.4 | 32.6 | 0.4 | - | 12.7 | 3.1 | 3.5 | 5.9 | 69.0 |
Reis, geschält | - | 1.7 | 0.1 | - | 0.8 | 0.2 | 0.1 | 0.5 | 3.4 |
Raps | 1.3 | 16.4 | 0.4 | 0.1 | 8.8 | 0.4 | 5.2 | 4.6 | 37.3 |
Lein | 0.4 | 13.0 | 0.4 | - | 10.4 | 0.6 | 2.7 | 4.2 | 32.2 |
Hanf | 0.1 | 17.5 | 5.7 | 0.1 | 9.7 | 0.4 | 11.3 | 2.7 | 48.1 |
Mohn | 1.0 | 16.4 | 1.7 | 2.3 | 7.1 | 0.5 | 18.5 | 5.0 | 51.2 |
Erbsen | 0.8 | 8.8 | 0.2 | 0.6 | 9.8 | 0.9 | 1.2 | 1.8 | 24.2 |
Wicken | 0.9 | 7.9 | 0.4 | 0.2 | 6.3 | 2.2 | 0.6 | 1.9 | 20.7 |
Saubohnen | 1.5 | 11.6 | 0.4 | 0.8 | 12.0 | 0.4 | 1.5 | 2.0 | 29.6 |
Linsen | - | 5.2 | 0.2 | 0.6 | 7.7 | 1.8 | 0.9 | 0.4 | 17.8 |
Lupinen | 2.3 | 8.7 | 0.3 | 0.6 | 11.4 | 6.0 | 2.7 | 2.1 | 34.0 |
Eicheln | 0.2 | 1.6 | - | 0.8 | 6.2 | 0.1 | 0.7 | 0.5 | 10.0 |
Roßkastanien | 0.2 | 2.7 | - | 0.8 | 7.1 | - | 1.4 | 0.1 | 12.0 |
Bucheln | 0.6 | 5.6 | 0.5 | 0.1 | 6.2 | 2.7 | 6.7 | 3.1 | 27.0 |
Traubenkerne | 0.6 | 5.9 | 0.3 | 0.1 | 7.1 | - | 8.4 | 2.1 | 25.0 |
Äpfel | 0.3 | 0.6 | 0.1 | - | 1.4 | 0.9 | 0.1 | 0.3 | 3.4 |
Birnen | 0.2 | 0.5 | 0.1 | - | 1.6 | 0.3 | 0.3 | 0.2 | 3.4 |
Kirschen | 0.3 | 1.1 | 0.6 | 0.2 | 3.5 | 0.2 | 0.5 | 0.3 | 6.8 |
Pflaumen | 0.3 | 0.8 | 0.1 | - | 3.1 | - | 0.5 | 0.3 | 5.2 |
Stachelbeeren | 0.2 | 0.7 | 0.1 | - | 1.5 | 0.4 | 0.5 | 0.2 | 3.8 |
Kartoffel | 0.6 | 1.8 | 0.2 | 0.3 | 5.6 | 0.1 | 0.2 | 0.4 | 9.4 |
Topinambur | 0.3 | 1.6 | - | 0.2 | 6.7 | - | 0.4 | 0.3 | 10.3 |
Futterrunkel | 0.3 | 0.8 | 0.2 | 0.5 | 4.3 | 1.2 | 0.4 | 0.4 | 8.0 |
Runkelrübe | 0.4 | 1.1 | 0.3 | 0.2 | 4.0 | 0.8 | 0.5 | 0.7 | 8.0 |
Turnipsrübe | 1.1 | 1.0 | 0.2 | 0.3 | 3.0 | 0.8 | 0.8 | 0.3 | 7.5 |
Weiße Rübe | 0.4 | 1.1 | 0.1 | 0.4 | 3.1 | 0.2 | 0.8 | 0.1 | 6.1 |
Erdkohlrabi | 0.8 | 1.4 | 0.1 | - | 4.9 | 0.6 | 0.9 | 0.2 | 9.5 |
Möhre | 0.6 | 1.1 | 0.2 | 0.3 | 3.2 | 1.9 | 0.9 | 0.5 | 8.8 |
Zichorienwurzel im Oktober | 1.0 | 1.1 | 0.8 | 0.4 | 4.2 | 0.8 | 0.9 | 0.7 | 10.4 |
Kartoffelblätter | 0.6 | 0.6 | 0.5 | 0.4 | 0.7 | 0.1 | 5.5 | 2.7 | 11.8 |
Zuckerrübenblätter | 1.4 | 1.3 | 0.6 | 1.0 | 4.0 | 3.0 | 3.6 | 3.3 | 18.0 |
Weißkraut | 1.1 | 2.0 | 0.1 | 0.3 | 6.0 | 0.5 | 1.9 | 0.4 | 12.4 |
Leinpflanze | 1.6 | 7.4 | 0.8 | 1.9 | 11.3 | 1.5 | 5.0 | 2.9 | 32.3 |
Hanfpflanze | 0.8 | 3.3 | 2.1 | 0.7 | 5.2 | 0.9 | 12.2 | 2.7 | 28.2 |
Hopfenpflanze | 3.8 | 9.0 | 15.9 | 3.4 | 19.4 | 2.8 | 11.8 | 4.3 | 74.0 |
Tabak | 7.7 | 7.1 | 19.0 | 8.8 | 54.1 | 7.3 | 73.1 | 20.7 | 197.5 |
Krapp | 1.7 | 3.0 | 2.1 | 5.4 | 17.1 | 8.7 | 19.5 | 2.3 | 60.0 |
Heidekraut | 1.6 | 1.8 | 12.7 | 0.8 | 4.8 | 1.9 | 6.8 | 3.0 | 36.1 |
Schachtelhalm | 12.9 | 4.1 | 110.0 | 11.7 | 27.0 | 1.0 | 25.6 | 4.7 | 204.4 |
Riedgras | 2.3 | 4.7 | 21.8 | 3.9 | 23.1 | 5.1 | 3.7 | 2.9 | 69.5 |
Binsen | 4.0 | 2.9 | 5.0 | 6.5 | 16.7 | 3.0 | 4.3 | 2.9 | 45.6 |
Winterweizenstroh | 1.2 | 2.3 | 28.2 | - | 4.9 | 1.2 | 4.6 | 1.1 | 42.6 |
Winterroggenstroh | 0.8 | 1.9 | 23.7 | - | 7.6 | 1.3 | 3.1 | 1.3 | 40.7 |
Sommerroggenstroh | 1.2 | 3.1 | 26.6 | - | 11.1 | - | 4.4 | 1.3 | 47.6 |
Gerstenstroh | 1.6 | 1.9 | 23.6 | - | 9.3 | 2.0 | 3.3 | 1.1 | 43.9 |
Haferstroh | 1.5 | 1.8 | 21.2 | - | 9.7 | 2.3 | 3.6 | 1.8 | 44.0 |
Maisstroh | 2.5 | 3.8 | 17.9 | - | 16.6 | 0.5 | 5.0 | 2.6 | 47.2 |
Erbsenstroh | 2.8 | 3.8 | 2.8 | - | 10.7 | 2.6 | 18.6 | 3.8 | 49.2 |
Buchweizenstroh | 2.7 | 6.1 | 2.8 | 4.0 | 24.1 | 1.1 | 9.5 | 1.9 | 51.7 |
Buchenblätter | 2.1 | 2.4 | 19.5 | - | 3.0 | 0.3 | 25.8 | 3.4 | 57.4 |
Maulbeerbaumblätt. | 0.1 | 1.2 | 4.1 | - | 2.3 | - | 0.3 | 0.6 | 11.7 |
Kiefernadeln | 0.3 | 1.3 | 0.8 | 0.3 | 0.6 | - | 2.6 | 0.6 | 6.3 |
Apfelbaumholz | 0.3 | 0.5 | 6.2 | - | 1.3 | 0.2 | 7.8 | 0.6 | 11.0 |
Sauerkirschenholz | 0.2 | 0.9 | 1.0 | 1.3 | 0.6 | 0.6 | 3.7 | 1.0 | 14.0 |
Roßkastanienholz | - | 5.9 | 0.2 | 0.4 | 5.5 | - | 14.3 | 1.5 | 28.0 |
Buchenholz | 0.1 | 0.3 | 0.3 | - | 0.9 | 0.2 | 3.1 | 0.6 | 5.0 |
Eichenholz | 0.1 | 0.3 | 0.1 | - | 0.5 | 0.2 | 3.7 | 0.2 | 5.0 |
Birkenholz | - | 0.2 | 0.1 | - | 0.3 | 0.2 | 1.5 | 0.2 | 2.6 |
Tannenholz | 0.1 | 0.1 | 0.2 | - | 0.4 | 0.2 | 1.2 | 0.1 | 2.4 |
Fichtenholz | 0.1 | 0.1 | 0.1 | - | 0.1 | 0.6 | 1.0 | 0.1 | 2.1 |
Kiefernholz | 0.1 | 0.2 | 0.4 | - | 0.3 | 0.1 | 1.3 | 0.2 | 2.6 |
Roßkastanienrinde | 0.1 | 3.9 | 0.4 | 0.5 | 13.5 | - | 34.3 | 2.2 | 55.9 |
Birkenrinde | 0.2 | 0.8 | 2.3 | 0.2 | 0.4 | 0.6 | 5.2 | 0.9 | 11.3 |
Tannenrinde | 0.5 | 0.7 | 2.3 | 0.3 | 2.3 | 0.9 | 19.6 | 0.8 | 28.1 |
Fichtenrinde | 0.2 | 0.6 | 3.8 | 0.1 | 1.3 | 1.0 | 14.9 | 1.1 | 23.9 |
Schwefelsäure | Phosphorsäure | Kieselsäure | Chlor | Kali | Natron | Kalk | Magnesia | Eisenoxyd | Thonerde | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Schwerer, dichter Torf | 8.68 | 3.58 | 2.26 | 0.64 | 0.85 | - | 45.73 | - | 6.88 | 0.90 |
Leichter, lockerer Torf | 5.69 | 1.13 | 1.03 | 0.29 | 0.20 | 0.84 | 33.29 | 3.03 | 25.28 | 1.38 |
Braunkohle von Artern | 9.17 | - | 3.12 | - | 0.99 | 1.72 | 20.56 | 2.16 | 32.78 | 29.50 |
Braunkohle von Edeleny | 12.35 | - | 36.01 | 1.55 | 2.38 | 0.38 | 15.62 | 3.64 | 5.05 | 23.7 |
Steinkohle aus Wales | 3.84 | 0.40 | 59.27 | - | - | - | 6.02 | 1.35 | 29.09 | 29.09 |
Steinkohle aus Schottland | 8.38 | 1.18 | 61.66 | - | - | - | 2.62 | 1.73 | 24.42 | 24.42 |
(Salmonoidei), gestreckt gebaute Fische [* 83] mit kleinem Kopf, vorragendem Oberkiefer, enger Mundspalte, feinen Zähnen, hoher und langer Rückenflosse sowie mittelgroßen, festsitzenden Schuppen. Die gemeine Äsche (Sprengling, Mailing, T. vulgaris Nils.), bis 60 cm lang und 1,5 kg schwer, zeichnet sich vor allen Lachsfischen durch die auffallend große, lebhaft purpurrote Rückenflosse mit schwarzen Fleckenbinden aus; der Rücken ist graugrün, die Seiten und der Bauch [* 84] sind glänzend silberweiß, vom oben bräunlichen, seitlich gelben, schwarz gefleckten Kopf aus ziehen sich Längsstreifen bis zum Schwanz.
Die paarigen Flossen sind schmutzig gelbrot, After- und Schwanzflosse violett. Die Äsche bewohnt ganz Mittel- und Osteuropa und Nordamerika, die Flüsse und Bäche der Gebirge und der Ebene, auch das Obgebiet, bevorzugt klare, schnell fließende Bäche und Flüsse mit kiesigem Grund und gemäßigter Temperatur, schwimmt sehr schnell, nährt sich von Insekten, [* 85] Schnecken, [* 86] Würmern, Fischbrut, ist sehr gefräßig und laicht im März und April, ohne ihren Wohnort zu verlassen. Dabei erhält das Männchen ein goldgrün schimmerndes Hochzeitskleid und wühlt mit dem Schwanz im sandigen Grund eine Grube aus, in welche das Weibchen die Eier [* 87] legt, die nach der Befruchtung [* 88] mit Sand bedeckt werden. Das Fleisch der Äsche ist schmackhaft, ihr Fett wurde früher als Hausmittel benutzt.
(eigentlich »Küchenjunge«),
Hauptperson eines bekannten deutschen Volksmärchens, eine Königstochter, die von ihren neidischen und ¶