(lat.,
Anwuchs,
Verbindung,
Zuwachs), im allgemeinen alles, was zu einem Gegenstand als
Erweiterung hinzukommt, sodann, da der
Zuwachs einer
Sache gewöhnlich in untergeordnetem
Verhältnis zu der
Sache steht, zu
welcher er hinzukommt, die
Nebensache. In dieser Bedeutung wird der
Ausdruck nicht bloß von körperlichen
Sachen, die einen
Nebenteil einer andern körperlichen
Sache bilden, sondern auch von
Forderungen, Rechtsverhältnissen, die sich nur
in nebensächlicher Beziehung zu einer andern, der Hauptforderung, denken lassen (als
Zinsen,
Bürgschaft,
Pfandrecht), gebraucht.
Accession bedeutet aber auch das Hinzukommen,
Zuwachsen und ist in dieser Hinsicht juristischer
Kunstausdruck für eine besondere
Art des Eigentumserwerbs, welche darin besteht, daß jemand durch das Hinzukommen einer andern
Sache als
Nebensache
(Accessorium,
res accessoria) zu seiner Hauptsache (res principalis) das
Eigentum der erstern erlangt.
Dies beruht auf dem Rechtssatz, daß die
Nebensache in der
Regel das rechtliche
Schicksal der Hauptsache teile (accessio ceditprincipali), tritt aber nicht bei allen
Nebensachen ein, sondern, abgesehen von dem
Erwerb, einer Flußinsel und eines Flußbetts,
nur, wenn die
Nebensache in physische
Verbindung mit der Hauptsache gebracht und dadurch ein unselbständiger
Teil derselben wird. Es gehört dahin zunächst die Erzeugung aus einer
Sache, der Fruchterwerb. Das
Eigentum der Erzeugnisse
oder
Früchte einer
Sache fällt der
Regel nach von selbst dem
Eigentümer der fruchttragenden
Sache zu. Dies kann allerdings
durch ein besonderes
Recht eines andern auf den Fruchtgenuß ausgeschlossen werden; dann bedarf es aber noch einer besondern
Thatsache, durch welche jener das
Eigentum der
Früchte erwirbt, in der
Regel der Fruchterhebung.
Sodann gehört hierher der von außen kommende
Zuwachs, zunächst bei
Grundstücken durch ÄnderungdesFlußbetts. Das
Eigentum der durch einen öffentlichen, nicht im Privateigentum befindlichen
Fluß begrenzten
Grundstücke kann
eine Erweiterung erhalten dadurch, daß der
Fluß sein
Bett,
[* 2] welches als natürliche Fortsetzung jener
Grundstücke betrachtet
wird, die ihnen nur zur Zeit durch den
Fluß entzogen ist, entweder ganz verläßt (verlassenes Flußbett, alveus derelictus),
oder daß sich dasBett teilweise über die Wasserfläche erhebt und eine nicht bloß schwimmende
Insel
bildet.
Hier wächst das
Eigentum an dem frei gewordenen Flußbett, bez. an der
Insel nach gemeinem deutschen
Recht und nach den meisten
neuern bürgerlichen Gesetzbüchern den Eigentümern der anliegenden Ufergrundstücke nach der
Länge der letztern dergestalt
zu, daß die von den beiderseitigen
Ufern aus zu bemessende Mittellinie die
Grenze bildet, bis zu welcher
das
Bett oder die
Insel den Eigentümern des einen und des andern
Ufers zufällt.
Ferner kommt als Accession die
Alluvion in Betracht,
d. h. das allmähliche natürliche Anschwemmen von neuem Land an ein
Grundstück, wobei das angeschwemmte
Land dem
Eigentümer dieses
Grundstücks zufällt, sowie die
Avulsion, d. h. das gewaltsame Losreißen ganzer
StückeLandes durch
ein Naturereignis, namentlich durch die
Gewalt des
Wassers, und ihr Anlegen an fremdes Land, wobei aber das so angeschwemmte
Land dem
Eigentümer des erstern
nur dann zugesprochen wird, wenn es mit demUfer verwachsen ist.
Eine weitere Art des Eigentumserwerbs durch Accession ist die
Adjunktion, d. h. die künstliche
Verbindung einer
Sache mit einer andere
dergestalt, daß eine Trennung entweder gar nicht oder doch nicht ohne
Schaden der einen oder andern möglich ist, wie z. B.
das Einweben, Anschweißen, Anlöten, Einfassen, das Schreiben,
Drucken, Malen, Photographieren aus fremdem
Material, das Einpflanzen, Einsäen,
Aufbauen in oder auf fremdem
Boden. Als Hauptsache, deren
Eigentümer die fremde
Nebensache
erwirbt, ist bei dem Schreiben,
Drucke,
Malen etc. die
Schrift oder das
Bild zu betrachten, außer wenn diese zu dem
Material
in untergeordnetem
Verhältnis stehen. In allen diesen
Fällen hat übrigens der frühere
Eigentümer der
Nebensache in der
Regel einen Anspruch auf
Entschädigung, wenigstens gegen den unberechtigten
Urheber der Accession, oder den durch
dieselbe bereicherten
Inhaber der Hauptsache.
Den
Ausdruck Accession gebraucht endlich das gemeine
deutsche Recht noch in der
Lehre
[* 3] vom
Besitz für den
Fall, wenn derjenige, welcher
eine
Sache durch
Verjährung
(Ersitzung) erwerben will, die Besitzzeit seinem Vorgängers im
Besitz der
Sache
zu der seinigen hinzurechnen kann (accessio possessionis).
völkerrechtlich ein
Vertrag, durch welchen eine Macht dem zwischen andern Mächten abgeschlossenen
Vertrag beitritt; dann die Vereinbarung, durch welche die
Regierung oder ein wesentlicher Teil der Regierungsrechte an
einen andere
Staatübertragen wird, ohne daß ein völliges Aufgehen oder eine eigentliche Einverleibung stattfände. Eine
solche Vereinbarung ist der zwischen
Preußen
[* 4] und dem
FürstentumWaldeck
[* 5] abgeschlossene, in
Kraft
[* 6] getretene
und auf zehn Jahre erneuerte
Vertrag, betreffend die
Übertragung derVerwaltung des
FürstentumsWaldeck an
Preußen.
(lat.), eine zufällige, nicht wesentliche
Eigenschaft eines
Dinges. Das
Wort wird in philosophischer Beziehung
in doppelter Bedeutung gebraucht. Einmal ist es dem Essentiellen oder Wesentlichen entgegengesetzt und
bezeichnet alle
Eigenschaften, die einem
Ding nicht wesentlich zukommen, d. h. ohne welche das
Ding nicht aufhört zu sein,
was es ist. So ist beim
Körper die
Farbe ein Accidens. Dann wird es der
Substanz selbst entgegengesetzt als das, was nicht sie selbst,
sondern nur die Art und
Weise ihresSeins, also die
Quantität,
Qualität, Zeit,
Lage,
¶
mehr
Relation, Aktivität, Passivität und andre äußere Verhältnisse, bestimmt.
(lat.), Zufälligkeiten, solche Eigenschaften eines Rechtsgeschäfts, welche auf das Wesen und die Gültigkeit
des Hauptgeschäfts keinen Einfluß ausüben.
Sie entspringen in der Regel aus besondern Vereinbarungen
und sind ebensowohl den Substantialien (substantialia, Wesentlichkeiten), ohne die das Rechtsgeschäft nicht bestehen kann,
wie den natürlichen Eigenschaften(naturalia) desselben, welche gewöhnlich vorhanden sind, aber durch Übereinkunft der
Kontrahenten abgeändert werden können, untergeordnet.
Accidentiell, zufällig, außerwesentlich, was keiner bestimmten
Regel unterworfen ist.
(Accidenzien, lat.), s. v. w. Stolgebühren (s. d.); in der Buchdruckerei im Gegensatz
zum Buch- u. Zeitungsdruck die mannigfachen Arbeiten für Industrie, Handel u. für das gesamte gesellschaftliche Leben, wie Wertpapiere,
Aktien, Rechnungsformulare, Tabellen, Preiskurante, Zirkulare, Programme, auch Etiketten etc. Diese Drucksachen werden häufig
mit großem Aufwand, mit allerlei Zierschriften (Accidenzschriften, s. Schriftarten) und Vignetten, auch mehrfarbig
und unter Anwendung verschiedener graphischer Manieren ausgeführt und zwar durch besonders geschulte Accidenzsetzer und Accidenzdrucker
auf Maschinen von eigentümlicher Konstruktion (Accidenzmaschinen, s. Schnellpressen) und häufig, besonders in großen Städten,
in Druckereien, welche speziell für diese Zwecke eingerichtet sind.
(Assisia, Accisia, Cisa), die im Inland erhobene innere indirekte Verbrauchssteuer, und zwar als Fabrikaccise
am Erzeugungsort der zu besteuernden Waren, als Thoraccise oder Marktgeld, auch Oktroi (s. d.) genannt, beim Eingang in einen
bewohnten Ort erhoben.
Ursprünglich nur als Markt- oder Thorgeld erhoben, nahm die Accise im Lauf der Zeit
den Charakter einer allgemeinen staatlichen Steuer an. In Baden
[* 12] heißt »der Accis« sowohl die eigentliche Accise als auch die Gebühr
von Verkauf und Vererbung unbeweglicher Besitzungen (Immobilienaccis).
(Attius), L., röm. Dichter, geb. 170 v. Chr. zu Pisaurum in Umbrien als Sohn eines Freigelassenen,
starb um 90. Nebenbuhler des schon alternden Pacuvius, erhob er die römische Tragödie auf ihren Gipfel. In seinen nach den
Alten durch Erhabenheit der Gedanken und Kraft der Sprache
[* 13] ausgezeichneten Stücken, von denen uns etwa 50 durch Titel und Fragmente
bekannt sind, bearbeitete er nach griechischen Dichtern fast alle Sagenkreise, besonders den troischen,
daneben auch vaterländische Stoffe (Brutus und Decius).
Außerdem behandelte er grammatische, litterarhistorische und antiquarische Fragen nach der Mode seiner Zeit in mannigfachen
metrischen Formen (z. B. in den »Didascalica«
und »Pragmatica« dramatische Poesie und Bühnenwesen). Bruchstücke der Tragödien gesammelt bei O. Ribbeck, »Tragicorum romanorumfragmenta« (2. Aufl., Leipz. 1871),
Bernardo, ital. Dichter aus der berühmten toscanisch-aretinischen Familie der Accólti, ward als Sohn des Benedetto
Accólti, damaligen Kanzlers der RepublikFlorenz,
[* 14] 1465 geboren. Seine poetische Begabung, namentlich sein glänzendes
Talent als Improvisator, erwarb ihm die Bewunderung seiner Zeitgenossen und den Beinamen l'unicoAretino (»der einige Aretiner«).
Leo X. schätzte ihn sehr und ernannte ihn zum apostolischen Sekretär
[* 15] (abbreviatore). In dieser Stellung starb er 1535. Seine
poetischen Werke (Vened. 1519-35 u. ö.) bestehen aus vermischten
Gedichten und einem Lustspiel: »Virginia«, und tragen den Stempel des schlechten Geschmacks seiner Zeit,
sind daher gegenwärtig vergessen. Auch hat man einige Briefe von ihm.
im Mittelalter ein namentlich in Italien
[* 16] gebräuchliches Vertragsverhältnis, bei welchem der eine Kontrahent (accomendans)
dem andere (accomendatarius) ein Kapital anvertraute, mit welchem dieser ein Handelsgeschäftfür Rechnung
des Akkomendanten gegen einen bestimmten Gewinnanteil des letztern betreiben sollte.
Dies Rechtsverhältnis, welches man
auch Accomandita oder Comenda nannte, bildete die Grundlage der modernen Kommanditgesellschaft (s. d.).
(Accorso), berühmter ital. Rechtsgelehrter, Schüler des Azo, geboren um 1182 zu Bagnolo bei Florenz, lehrte
seit 1221 in Bologna, starb zwischen 1259 und 1263, Verfasser der sogen. Glossa ordinaria (s. Glosse), welche sich auf die Arbeiten
der frühern Glossatoren gründet.
(spr. atschérbi), Giuseppe, ital. Reisender, geb. zu
Castel Goffredo bei Mantua,
[* 19] war der erste Italiener, der auf einer 1798 unternommenen Reise durch Skandinavien
und Lappland bis ans Nordkap vordrang, welche Reise er in englischer Sprache beschrieb (Lond. 1802, 2 Bde.;
deutsch von Weiland, 1803). Zu der von ihm 1816 in Mailand
[* 20] begründeten »Biblioteca italiana« lieferte er nach seiner
Ernennung zum österreichischen Generalkonsul in Ägypten
[* 21] (1826) wertvolle Beiträge über dieses Land.
Er benutzte seinen zehnjährigen Aufenthalt daselbst zu Reisen durch Unter- und Mittelägypten, nach Fayûm, dem RotenMeer und
selbst nach Asien
[* 22] sowie zur Anlegung reicher Naturaliensammlungen, womit er die Museen zu Mailand,
¶
(Aceraceen, Ahorngewächse), dikotyle, etwa 50 Arten umfassende Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Äsculinen
(s. d.), baumartige Holzgewächse mit meist wässerigem Milchsaft, gegenständigen, gestielten, meist einfachen, handförmig
gelappten und handnervigen Blättern ohne Nebenblätter. Sie unterscheiden sich von den nahe verwandten
Sapindaceen (s. d.) vorzugsweise durch aktinomorphe Blüten und dimere Pistille. Die meisten Arten gehören in die GattungAcer
(Ahorn), und sie sind alle in der nördlichen gemäßigten Zone, in Europa
[* 26] und vorzugsweise in Amerika
[* 27] einheimisch. Sie nützen
hauptsächlich durch ihr hartes, weißes Holz;
[* 28] in Amerika gewinnt man aus ihrem reichlichen FrühlingssaftZucker.
[* 29] Von den vorweltlichen 63 Acerineen finden sich in den Tertiärschichten zahlreiche Blätterabdrücke,
ferner Holz und die charakteristischen Flügelfrüchte.
in der Logik die sophistische Weise, durch fortgesetztes Fragen nach einem aus gleichen Teilen
bestehenden, relativen, nicht in feste Grenzen
[* 35] einzuschließenden Begriff in Verlegenheit zu setzen. Folgendes
Beispiel erklärt zugleich den Namen: Man fragt, ob Ein Korn einen Haufen ausmache;
Antwort: Nein. Nun fragt man, ob zwei Körner
den Haufen bilden, und so fragt man weiter fort, indem man immer nur Ein Korn zusetzt, wobei am Ende herauskommen
würde, daß der Unterschied eines einzigen Korns endlich einen Haufen ausmacht.
Das Trügerische dieses Sophismas liegt darin,
daß Haufe als relativer Begriff erst durch Gegenüberstellung eines andern Begriffs seine Bedeutung erhält und daher nicht
durch eine bestimmte Anzahl Körner bedingt ist. Vgl. Sorites.
s. v. w. Essigsäuresalze, ^[= Verbindungen der Essigsäure mit Basen, werden durch Behandeln von Metallen, Oxyden ...] z. B. Natriumacetat, essigsaures Natron.
(Essigmesser), Apparat zur Prüfung der Stärke
[* 36] des Essigs oder des Essigsäuregehalts desselben, besteht aus
einer an einem Ende zugeschmolzenen graduierten Glasröhre, worin der mit etwas Lackmustinktur rot gefärbte Essig mit sehr
schwacher Ätzammoniakflüssigkeit solange versetzt wird, bis die rote Farbe eben in Blau übergegangen,
der Essig also neutralisiert ist.
(Essiggeist, Brenzessiggeist, Dimethylkohlenoxyd) C3H6O entsteht bei der trocknen Destillation
[* 37] essigsaurer
Salze oder aus Essigsäuredämpfen bei Rotglut und findet sich daher im rohen Holzgeist. Reines Aceton erhält
man durch trockne Destillation von essigsaurem Baryt. Aceton bildet eine farblose Flüssigkeit von starkem, an Essigäther erinnerndem
Geruch und brennendem Geschmack, spez. Gew. 0,814; es mischt sich mit Wasser, Alkohol und Äther, siedet bei 56° C. und läßt
sich leicht entzünden.
Es löst Kampfer, Fette, Schießbaumwolle und scharf gedarrten Kopal. Ein Teil des letztern gibt mit
2,8 Teilen Aceton einen sehr schnell trocknenden Firnis, welcher das Harz in dauerhafter glasglänzender Schicht hinterläßt, und
man hat daher das zur Bereitung von Firnissen empfohlen. Aceton wurde als geheimer Weingeist schon von den
Adepten medizinisch benutzt und findet auch jetzt noch derartige Verwendung.
Vgl. Becker, Das Aceton und seine medizin. Anwendung
(Mühlh. 1867).
und man kann sie als Säuren betrachten, in welcher das Hydroxyl (OH) durch ein Alkoholradikal ersetzt ist. Sie enthalten also
zwei Alkoholradikale, verbunden durch die Atomgruppe CO, und je nachdem sie zwei gleiche oder zwei verschiedene
Alkoholradikale enthalten, unterscheidet man einfache und zusammengesetzte Acetone. Die Acetone sind meist flüchtige,
aromatisch riechende Flüssigkeiten und stehen in vielen Beziehungen den Aldehyden sehr nahe. Wie diese, verbinden sie sich
mit saurem schwefligsaurem Natron und liefern bei Behandlung mit Wasserstoff im Entstehungsmoment Alkohole. Aber sie liefern
bei der Oxydation nicht diesen Alkoholen entsprechende Säuren, sondern solche von niederm Kohlenstoffgehalt.
Ein Aceton, das Methylcaprinol, findet sich im ätherischen Rautenöl.
(Äthin, Klumegas) C2H2, Kohlenwasserstoff, findet sich im rohen Leuchtgas,
[* 40] besonders im Petroleumgas,
entsteht bei unvollkommener Verbrennung mancher Substanzen, beim Hindurchleiten von ölbildendem Gas oder
Ätherdampf durch eine glühende Röhre und direkt aus den Elementen, wenn man elektrische Funken zwischen Spitzen gereinigter
Kohle in reinem Wasserstoffgas überschlagen läßt. Es ist farblos, von unangenehmem Geruch, spez. Gew. 0,92, ziemlich löslich
in Wasser, erzeugt beim Einatmen Vergiftungs- und Erstickungserscheinungen, verbrennt mit leuchtender, rußender Flamme,
[* 41] detoniert,
mit Chlorgas gemischt, selbst im zerstreuten Licht
[* 42] und unter Abscheidung von Kohle. Beim Erhitzen verwandelt es sich leicht
in isomere Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Styrol etc.; mit oxydierenden Körpern gibt es Oxalsäure, Essigsäure, Ameisensäure.
In ammoniakalischer Kupferchlorürlösung erzeugt es einen braunen explosiven Niederschlage und dieselbe Verbindung entsteht
auch bei Einwirkung auf metallisches Kupfer,
[* 43] woraus sich die Notwendigkeit ergibt, kupferne Gasleitungsröhren
überall zu vermeiden.
einer der vier Hauptstämme des hellenischen Volks, welcher seinen Ursprung von Achäos, einem Sohn des Xuthos
und Enkel des Hellen, ableitete. Sie waren den Äoliern nahe verwandt und an verschiedenen Stellen der griechischen Küste ansässig,
und zwar erscheinen sie als die herrschenden Geschlechter, aus denen Fürsten und Helden hervorgehen, und
die zuerst Staaten gründen. So inPhthiotis, wo Peleus und Achilleus herrschten, und von wo sie sich zuerst in Argolis und sodann
über einen großen Teil des Peloponnes ausbreiteten, mit Ausnahme Arkadiens, wo die Pelasger sich behaupteten, und Ägialeias,
wo Ionier saßen. Da in der Heroenzeit das achäische Königshaus der Atriden in ganz Griechenland von vorwiegendem
Einfluß war, so wird bei Homer der Name Achäer, wie der der Argeier und Danaer, auch zur Bezeichnung der Griechen insgesamt gebraucht.
Nur in Arkadien behaupteten die Achäer ihre Unabhängigkeit und nahmen von hier aus den Ioniern das nördliche Küstenland (Ägialeia)
ab, das seitdem Achaia (s. d.) genannt wurde. Herodot Wählte zwölf achäische Städte auf, die zusammen einen Staatenbund
bildeten und am Heiligtum des Poseidon
[* 45] bei Helike gemeinsame Feste feierten. Sie standen anfangs unter der
Herrschaft von Königen, des Orestes Nachkommen, deren letzter Ogyges war. Auf das Königtum folgte eine gemäßigte Demokratie.
Durch die Abgeschlossenheit ihres Landes begünstigt, blieben die Achäer bis zum 4. Jahrh. v. Chr. den Verwickelungen des übrigen
Griechenland fern und beteiligten sich auch weder am Persischen noch am Peloponnesischen Krieg. Im Thebanischen
Krieg standen sie zuerst auf seiten der Spartaner, schlossen jedoch dann mit den Thebanern einen Separatfrieden und wurden
von den beiden streitenden Parteien nach der Schlacht bei Leuktra zu Schiedsrichtern gewählt. Das Versinken Buras und Helikes
ins Meer durch ein Erdbeben (373) trug dazu bei, das lockere Bundesverhältnis der Achäer vollends zu lösen.
Bei Chäroneia (338) kämpften sie auch zum letztenmal mit für GriechenlandsFreiheit. Die makedonische Herrschaft wurde von
dem achäischen Volk, das hinsichtlich seiner geistigen Entwickelung andern griechischen Stämmen nachstand, aber von ursprünglicher
und kraftvoller Art war, besonders hart empfunden. Die Achäer benutzten deshalb die Thronstreitigkeiten
und andre Verwirrungen in Makedonien zur Vertreibung der Besatzungen und zur Erneuerung des alten Achäischen Bundes (280).
Größere Bedeutung erhielt dieser Bund aber erst 251, als Aratos, der seine Vaterstadt Sikyon von der Herrschaft des Tyrannen
Nikokles befreit und dem Bund zugeführt hatte, zum Bundesfeldherrn (Strategen) gewählt wurde. Es gelang
ihm, den Bund nach außen hin mächtig auszudehnen und ihm zugleich eine vortreffliche Verfassung zu geben.
An der Spitze standen ein Strateg, ein Hipparch, ein Hypostrateg und zehn Demiurgen (Archonten), welche die regelmäßigen Bundesversammlungen
in Ägion zusammenberiefen und die zu fassenden Beschlüsse vorbereiteten. Der Bund schien Griechenland neu beleben und verjüngen
zu können, und es herrschte große Begeisterung für das neue freie Gemeinwesen, die aber nicht lange
nachhielt. Den ganzen Peloponnes für den Bund zu gewinnen, scheiterte an Spartas und Elis' Weigerung, und eifersüchtig betrachteten
die Ätolier die Fortschritte der Achäer. Als diese sich mit den Spartanern zu gemeinsamem Kampf gegen den Achäischen Bund erhoben
und die Achäer mehrere Niederlagen erlitten, rief Aratos den makedonischen König Antigonos Doson zu Hilfe und
gestattete ihm die Besetzung Korinths, des Schlüssels zum Peloponnes.
Die Schlacht bei Sellasia (221) entschied zwar für die Achäer, und Sparta sank in Ohnmacht; aber auch der Achäische Bund selbst
hatte seine nationale Bedeutung verloren. Bereits 220 riefen die von neuem die Makedonier gegen die Ätolier
zu Hilfe und veranlaßten dadurch den sogen. Bundesgenossenkrieg (220-217). Im ersten KriegPhilipps V. von Makedonien mit
Rom
211-205. blieben die den Makedonien treu, 198 aber, im zweiten römisch-makedonischen Krieg, traten sie zu den Römern über
und erhielten dafür die Erlaubnis, Korinth und die andern bisher von den Makedoniern besetzten Städte
des Peloponnes wieder in ihren Bund aufzunehmen, wodurch derselbe zwar an Ausdehnung,
[* 46] aber nicht an Kraft gewann.
Streitigkeiten der Bundesstädte untereinander und der politischen Parteien in den einzelnen Städten und auf den Tagsatzungen,
daneben die erbittertsten Kämpfe mit den Ätoliern sowie mit Nabis und Machanidas, den Tyrannen von Sparta,
rieben seine Kräfte auf. Einzelne tüchtige Männer, wie namentlich Philopömen, suchten zwar diesem Verfall zu steuern, doch
ohne dauernden Erfolg. Während des dritten römisch-makedonischen Kriegs 171-168 blieben die Achäer neutral, gerieten aber gerade
dadurch in völlige Abhängigkeit von den Siegern, welche im J. 167 1000 der edelsten Achäer wegen
makedonischer Gesinnung nach Rom zur Verantwortung forderten und sie in Italien als Gefangene zurückhielten.
kleinste Landschaft des alten Peloponnes, auf der Nordküste
gelegen, südlich von Arkadien, südwestlich von Elis begrenzt. Das Ländchen hat nur im W. eine größere Strandebene (das
Gebiet der Stadt Dyme), im übrigen ist es ganz von Gebirgen erfüllt u. zwar teils von den nördlichen
Vorbergen
¶
mehr
des nordarkadischen Randgebirges, teils vom Panachaikon (Voidia), das sich etwa in der Mitte des Landes 1927 m hoch erhebt
und seine Abhänge fächerförmig gegen N. bis ans Meer ausbreitet. Von den Gebirgsabhängen stürzen zahlreiche, aber meist
nur zur RegenzeitWasser führende Bäche herunter, die ihre Geschiebe an den veränderlichen Ufern ablagern
und an der Mündung meist kleine Deltas bilden. Die bedeutendsten dieser Gießbäche sind der Selinus (jetzt Fluß von Vostitsa),
Pieros (Kamenitza), Erasinos (Fluß von Kalavryta), Krathis (Akrata) u. a. Die Gebirge waren im Altertum zum größten Teil mit
dichten (jetzt sehr gelichteten) Wäldern versehen und reich an Wild aller Art, die untern Abhänge und
der schmale Küstensaum mit Fruchtfeldern und Weingärten bedeckt, an deren Stelle jetzt längs der Küste meist Korinthenpflanzungen
getreten sind.
Die ursprüngliche Bevölkerung
[* 50] bestand aus Ioniern, die aber später den von O. her eindringenden Achäern weichen mußten.
Die von den erstern gegründeten zwölf Städte: Dyme, Olenos, Pharä, Paträ, Rhypes, Ägion (mit dem Bundesheiligtum
des Zeus),
[* 51] Helike (an Stelle der beiden letztern später Leontion und Kerynia), Bura, Ägä, Hyperasia, Pellene und Tritaia lagen
meist an der Küste und bildeten eine Eidgenossenschaft kleiner Gemeinwesen, welche im letzten Jahrhundert der Geschichte Griechenlands
zu großer Bedeutung gelangte (s. Achäer).
Zur Zeit der Römer begriff man unter Acháia im weitern Sinn das ganze Griechenland mit Ausschluß Thessaliens.
Im heutigen KönigreichGriechenland bildet Acháia mit dem größten Teil der LandschaftElis einen Nomos, welcher 5253 qkm (95,4
QM., nach Strelbitskys Berechnung nur 5075 qkm = 92,2 QM.)
mit (1879) 181,632 Einw. umfaßt und in vier
Eparchien zerfällt. Hauptstadt desselben ist Patras, wo sich auch der Seehandel konzentriert; im übrigen enthält Acháia jetzt
nur unbedeutende Orte, wie Vostitsa, Kalavryta, Pyrgos u. a.
Teke-Oase, ein Kreis
[* 53] des 1883 gebildeten Transkaspischen Gebiets, das dem russischen Statthalter des Kaukasus untersteht.
Kreisstadt ist Aschabad. Die Oase beginnt bei Kisil Arwat und zieht sich als ein etwa 250 km langer, schmaler
Landstrich längs des Kopet Dagh über Bami, Gök-Tepe, Aschabad bis nach Serachs hin. Ist schon die Strecke von Kisil Arwat bis
Bami fruchtbar, so übertrifft dieselbe doch noch jene von Bami bis zum Tedschend, die als ein blühender
Garten
[* 54] erscheint, dessen Boden zweimal im Jahre reiche Ernten gibt.
Diese Fruchtbarkeit hängt wesentlich mit der hier in reichlichem Maß bewirkten Bewässerung zusammen. Eine Menge von Bächen
entströmen dem Kopet Dagh und werden von den Tekinzen in unzählige Kanäle geleitet, welche in diesem vortrefflichen Boden
überall ein üppiges Leben erwecken. Die Thäler des Tschandyr und Sumbar, Nebenflüsse des Atrek, sind
nicht minder fruchtbar. Die Bewohner dieser Oase sind die Teke (Tekinzen), einer der vielen Stämme der Turkmenen; ihre Zahl
beträgt etwa 4000 Kibitken.
Wegen der von ihnen unausgesetzt vollführten Räubereien schon lange eine Geißel für die benachbarten Völkerschaften, unternahmen
sie schließlich selbst in die russischen Gebiete ihre Raubzüge, so
daß die Unterwerfung derselben
für das Ansehen der Russen in Mittelasien endlich eine Notwendigkeit wurde. Nach mehreren erfolglosen Zügen gegen sie 1874,
1876, 1878 rüstete die russische Regierung 1879 eine neue und größere Expedition aus, welche den PostenTschikischlar an der
Mündung des Atrek zu ihrem Ausgangspunkt nahm.
Das Expeditionsdetachement bestand aus kaukasischen Truppen; das Kommando führte GeneralLazarew. Nach Abzug der Etappentruppen
blieben 7 BatailloneInfanterie, 2 Eskadrons, 6 Kosakensotnien und 13. Geschütze
[* 55] zum Vormarsch disponibel, welcher 6. Juni mit
der Avantgarde, 30. Juli mit dem Gros angetreten wurde. Infolge der Hitze (oft 46° R.) und des meist salzhaltigen
Wassers waren die Märsche äußerst beschwerlich; namentlich war das Überschreiten des 950 m hohen Kopet Dagh mit außerordentlichen
Schwierigkeiten verknüpft. Da Lazarew inzwischen (13. Aug.) starb, übernahm sein Adjoint Lomakin das Kommando und rückte 20. Aug. nach
Bendessen, dem ersten Teke-Aul, wo er sich mit der Avantgarde vereinigte. Über Bami, Beurma, Durun erreichte
man 27. Aug. Jarodscha. Die Teke hatten das befestigte Gök-Tepe zu ihrem Zufluchtsort ausersehen; hier wollten sie Widerstand
leisten. Am 28. Aug. rückten die Russen gegen diesen Ort vor, und noch an demselben Tag erfolgte der Angriff. Der
Widerstand war aber ein so heftiger, daß ein unternommener Sturm auf die Tekefeste vollständig abgeschlagen wurde und die
Russen sich zum Rückzug nach Tschikischlar entschließen mußten. Die Expedition 1879 war somit ebenfalls ohne Erfolg. Im folgenden
Jahr (1880) wurde eine neue Expedition unternommen, deren Leitung GeneralSkobelew übernahm.
Man ging jetzt nicht bloß von Tschikischlar, sondern auch von dem Michaelbusen des KaspischenMeers gegen
die Achal Teke-Oase vor. Schon6. Juli rekognoszierte Skobelew selbst Gök-Tepe, wo auch diesmal wieder die Entscheidung fallen sollte. Bami
wurde zu einem befestigten Etappenpunkt gemacht, und von hier aus begannen die Operationen im November. Vorwärts Bami
sich Stützpunkte zu verschaffen, war nunmehr die erste Sorge: so wurden 27. Nov. Karys und Kelat, 30 km vor Gök-Tepe, den sich
hartnäckig verteidigenden Tekinzen genommen, 30. Nov. Jegnan-Batyrkul, 11 km vor Gök-Tepe, und letzteres als Samurskische Befestigung
zum Ausgangspunkt für die Operationen gegen die Tekefeste bestimmt.
(Hachamanis), ein pers. Fürst der Pasargaden, welcher zur Zeit des Phraortes die persischen Stämme zu Einem
Reich unter medischer Oberhoheit vereinigte, dessen Nachkommen, die Achämemiden, mit Kyros die Herrschaft
in Iran erlangten und bis 330 v. Chr. regierten. Vgl. Persien.
[* 65]
System des Valentinus (s. d.) der Name der durch den Abfall des jüngsten Äons, der Sophia oder
(göttlichen) Weisheit, und durch dessen Verstoßung in das Reich der Materie entstandenen irdischen Weisheit, welche als solche
den Stoff durchdringt und beseelt, Mutter des Weltbildners (Demiurgos) und nach langer, banger, romanhaft
geschilderter Wanderung infolge der Erlösung durch Christus wieder zu Gnaden aufgenommen und in die göttliche Fülle des Äonenreichs
zurückgeführt wird.
Nach mancherlei Unglücksfällen wandte er sich 1799 an FriedrichWilhelm III. um ein Privilegium für die Fabrikation des Rübenzuckers
und um andre Begünstigungen. Sein Gesuch wurde zwar abgelehnt, dagegen veranlaßte die RegierungVersuche
in Berlin, und als diese ein günstiges Resultat lieferten, gewährte der König Achard ein Darlehen von 50,000 Thlr. zum Ankauf
des Guts Kunern in Schlesien,
[* 67] auf welchem 1801 die erste Runkelrübenzuckerfabrik erbaut wurde. Leider wurde dieselbe später
im Krieg zerstört; 1810 erfolgte die Löschung der auf das Gut eingetragenen Hypothek, und nun wurde die
Fabrik so weit wiederhergestellt, um als Lehranstalt dienen zu können. Achard starb zu Kunern Außer
vielen chemisch-physikalischen Untersuchungen veröffentlichte er: »Vorlesungen
über Experimentalphysik« (Berl. 1791-92, 4 Bde.)
und »Die europäische Zuckerfabrikation aus Runkelrüben« (Leipz. 1809, 3 Bde.; 2. Aufl.
1812).
Vgl. Scheibler, Aktenstücke zur Geschichte der Rübenzuckerfabrikation in Deutschland
[* 68] (Berl. 1875).
2) (spr. aschar) Amédée, franz. Schriftsteller, geboren
im April 1814 zu Marseille,
[* 69] anfangs Kaufmann und Teilhaber eines landwirtschaftlichen Unternehmens in Algerien,
[* 70] tauchte 1838
als
Feuilletonist in Paris
[* 71] auf und machte sich zuerst durch die unter dem NamenGrimm veröffentlichten »Lettresparisiennes« bemerklich, denen der Roman »BelleRose« (1847, 5 Bde.) folgte. Nach der Februarrevolution war er eine Zeitlang
als politischer Schriftsteller im royalistischen Sinn thätig, wandte sich aber später wieder der Belletristik zu. Er starb in
Paris.
Von seinen Romanen und Novellen, die sich durch gewählten Stil, behagliche Lokalmalerei und an geeigneter
Stelle durch frischen Humor auszeichnen, sind noch zu nennen: »Les petits-fils deLovelace« (1854);
»La robe de Nessus« (1854);
»Marcelle« (1868) und »Les petits-fillesd'Ève« (1877),
Erich, Botaniker und Arzt, geb. zu Gefle, studierte seit 1773 in Upsala
[* 73] unter Linné, begab sich 1778 nach
Stockholm,
[* 74] wo er die Zeichnungen naturwissenschaftlicher Gegenstände für die Akademie besorgte, praktizierte
seit 1782 als Arzt in Schonen und ward 1789 Provinzialarzt in Wadstena, wo er, 1801 zum Professor der Botanik ernannt, starb.
Acharius hat der Systematik der Flechten
[* 75] zuerst Bahn gebrochen in seiner Schrift»Lichenographiae suecicae prodromus« (Linköping 1798).
Vervollständigt und modifiziert hat er dieselbe in den Schriften: »Methodus, qua omnes detectos lichenesad genera redigere tentavit« (Stockh. 1803; Hamb. 1805, 2 Tle.);
(von dem FlußAchates [Drillo] auf Sizilien
[* 76] herzuleiten), die allgemeine Bezeichnung für
gestreifte Kieselablagerungen, deren einzelne Streifen verschiedene Farbe und Dichtigkeit zeigen. Der Achat
[* 77] besteht vorzüglich
aus verschiedenen Varietäten von Chalcedon, also aus mikrokristallinischer Kieselsäure, und die einzelnen Lagen zeigen bald
gröbere, bald feinere Struktur und sind oft äußerst dünn, so daß ein paar Hundert auf 1 mm kommen.
Ganz amorphe (wasserhaltige) Kieselsäure kommt in den Achaten jedenfalls sehr selten vor.
Die verschiedene Farbe rührt gewöhnlich von Eisen- und Manganverbindungen her, doch sind die Onyxe (schwarz und weiße Lagen)
und Sardonyxe (rot und weiße Lagen) meist künstlich gefärbt. Zwischen und über dem Chalcedon finden sich meist drusige Amethystlagen.
Der meiste Achat kommt aus sogen. Achatmandeln, die namentlich im Melaphyrgestein gefunden
werden. Im eigentlichen Melaphyrmandelstein sind jedoch die Mandelräume keineswegs mit Achat, sondern wie in andern
Mandelsteinen vorzüglich mit Kalkspat,
[* 78] Grünerde etc. ausgefüllt.
Achatmandeln finden sich gewöhnlich vereinzelt, und nur an gewissen Punkten ist eine Anhäufung derartiger Gebilde zu
beobachten. In größerer Menge finden sich dieselben namentlich im Melaphyr bei Obersteina. d. Nahe, wo früher der meiste Achat gegraben
wurde. Seit etwa 50 Jahren verarbeitet man jedoch fast nur sogen. »brasilische
Achate« aus Uruguay.
[* 79] Dort scheint das Vorkommen ein ähnliches zu sein wie an der Nahe; die meisten, oft
riesigen Mandeln kommen jedoch von dort als abgeschliffene Geschiebe. Unversehrt entspricht die Form der
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