Badeort im anhalt. Teil des
Harzes im romantischen Selkethal 400 m ü. M. gelegen. Die beiden
Heilquellen
des
Bades sind der Trinkbrunnen (Alexisbrunnen), eine reine, leicht zu vertragende kohlensäurereiche
Stahlquelle (9° C.),
welche in 1
Lit. 0,031 g kohlensaures
Eisenoxydul enthält, ausschließlich zum Trinken benutzt und auch
viel versendet wird, und die Badequelle (Selkebrunnen).
Letztere enthält in 1
Lit. 0,039 g schwefelsaures
Eisenoxydul und 0,121
g
Chloreisen und wird wegen ihrer stark adstringierenden
Wirkung nur zum
Baden
[* 3] benutzt.
Außerdem sind Einrichtungen zu
Molken- und Milchkur,
Kaltwasserkur, Fichtennadel- und Solbädern,
Kuren
mit
Elektrizität
[* 4] etc. vorhanden. Alexisbad genießt einen altbewährten
Ruf bei
Frauenkrankheiten, von denen namentlich
Leukorrhöe,
Hysterie,
Chlorose,
Anämie,
Migräne und andre nervöse, auf anämischer Grundlage beruhende
Störungen am häufigsten zur Behandlung
kommen. Das
Wasser wurde bereits 1760 chemisch untersucht, das
Bad
[* 5] aber erst 1810 vom
HerzogAlexis von
Anhalt
[* 6] eingerichtet. Gegenwärtig wird es jährlich von 400 Kurgästen besucht, es gehörte 1873-79 einer
Aktiengesellschaft und
ist seitdem Privatbesitz. In der
Nähe liegt der 569 m hohe Rammberg
(Viktorshöhe) mit Aussichtsturm.
Vgl.
Kothe, Alexisbad als Stahlbad
und klimatischer Gebirgskurort (Berl. 1883).
Der Selkebrunnen (l1,8° C.) auch Badequelle genannt, enthält Chloreisen und schwefelsaures Eisenoxydul, wird wegen seiner
adstringierenden Wirkung nur zum Baden, der Alexis- oder Trinkbrunnen (8,7° C.), ein erdig-salinischer Säuerling
mit doppeltkohlensaurem Eisenoxydul und etwas Kohlensäure, nur zum Trinken benutzt, beide als Mittel gegen Bleichsucht, Leukorrhöen
und andere Frauenkrankheiten; in neuerer Zeit sind Sol-, Fichtennadel- und Wellenbäder sowie Molken-, Milch- und Kräutersaftkuren
eingerichtet. Unweit die Victorshöhe (s. d.) oder Rammberg. -