Titel
Albrecht
(s. v. w. Adalbert oder Albert, »der an Geschlecht Glänzende«),
Name zahlreicher deutscher Fürsten und fürstlichen Personen.
Übersicht nach den Ländern. | |
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Deutsche Könige | 1, 2. |
Bayern | 3-5. |
Brandenburg | 6-9. |
Braunschweig | 10. |
Mecklenburg | 11, 12. |
Meißen | 13, 14. |
Österreich | 15-18. |
Preußen (Herzöge) | 19, 20. |
" (Prinzen) | 21, 22. |
Sachsen | 23, 24. |
Oesterreich ob der Enn

* 2
Österreich.[Deutsche Könige.]
1) Albrecht I., Herzog von Österreich, [* 2] Rudolfs von Habsburg ältester Sohn, geboren um 1250, ein Fürst voll Thatkraft und von entschiedenem Herrschertalent. Im J. 1283 belehnte ihn sein Vater mit den Herzogtümern Österreich und Steiermark, [* 3] die er trefflich verwaltete. Seine Wahl zum Nachfolger auf dem Kaiserthron konnte Rudolf nicht erreichen, und Albrecht unterwarf sich wenigstens scheinbar dem neugewählten König Adolf von Nassau. Als dieser sich aber 1298 mit den Kurfürsten entzweite und abgesetzt wurde, nahm Albrecht die Wahl an Adolfs Stelle an und zog mit einem Heer an den Rhein, wo er seinen Gegner bei Göllheim schlug; Adolf fiel in der Schlacht.
Albrecht (deutsche Kön

* 6
Seite 1.295.Hierauf ließ sich von neuem wählen und ward im August 1298 zu Aachen [* 4] gekrönt. Obwohl er sich den Kurfürsten zu maßlosen Verschreibungen und Versprechungen hatte verpflichten müssen, trat er nun als Herrscher mit Entschiedenheit auf, hielt streng auf Herstellung des Landfriedens und strebte danach, die Nachfolge im Reich seinem ältesten Sohn, Rudolf, zu sichern. Zu diesem Zweck schloß er ein Bündnis mit Philipp dem Schönen von Frankreich. Mit der Wiederherstellung der königlichen Autorität unzufrieden, empörten sich die drei geistlichen Kurfürsten und der Pfalzgraf am Rhein, vom Papst Bonifacius VIII. unterstützt, gegen Albrecht, wurden aber mit Hilfe der Reichsstädte, denen der König die Abschaffung der Rheinzölle zusicherte, unterworfen. Mit Bonifacius VIII. versöhnte er sich, nachdem er auf Italien [* 5] Verzicht geleistet hatte. Weniger glücklich war Albrecht bei seinen Unternehmungen, seine Hausmacht zu ¶
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vergrößern. Zwar erlangte er 1306 die Wahl seines Sohns Rudolf zum König von Böhmen [* 7] nach dem Erlöschen der Přemysliden, derselbe starb aber schon 1307, und nun wurde von der Gegenpartei Heinrich von Kärnten zum König gewählt. Als er außer Meißen [* 8] und Osterland auch Thüringen in seine Gewalt bringen wollte als Rechtsnachfolger König Adolfs, erlitten seine Truppen 1307 bei Lucka unweit Altenburg [* 9] eine Niederlage. Noch ehe er diese Unglücksfälle wieder ausgeglichen, fand er ein gewaltsames Ende.
Sein Neffe Johann (Parricida) verlangte von ihm die Auslieferung der ihm von seinem Vater Rudolf, Albrechts Bruder, zugefallenen schwäbischen Hausbesitzungen. Albrecht verweigerte dieselbe sogar, als Johann volljährig geworden war. Dieser fand Teilnahme bei den über Albrechts Ländergier aufgebrachten Fürsten, und Unzufriedene von gleichem Alter sammelten sich um ihn. Walter von Eschenbach, Johanns Lehrer und Führer, Rudolf von Palm, Rudolf von Wart, Konrad von Tegernfeld und Walter von Kastelen verschworen sich mit Johann gegen den König.
Reuß (Fürstentümer) [u
![Bild 63.803: Reuß (Fürstentümer) [unkorrigiert] Bild 63.803: Reuß (Fürstentümer) [unkorrigiert]](/meyers/thumb/63/63_0803.jpeg)
* 10
Reuß.Als Albrecht 1308 in seinen Schweizer Besitzungen verweilte und 1. Mai von Bruck nach Rheinfelden ritt, wußten die Verschwornen es einzurichten, daß sie bei der Überfahrt über die Reuß [* 10] angesichts der Habsburg mit dem König allein über den Fluß vorauskamen. Hier wurde er plötzlich von ihnen niedergestoßen und verschied in den Armen einer am Weg sitzenden Bettlerin. Aus seiner Ehe mit Elisabeth, Tochter des Grafen Meinhard von Tirol, [* 11] hinterließ Albrecht fünf Söhne und ebenso viele Töchter.
Vgl. Kopp, König Albrecht und seine Zeit (»Geschichte der eidgenössischen Bande«, Bd. 3, Berl. 1862);
Mücke, Albrecht I. (Gotha [* 12] 1866);
Preger, von Österreich und Adolf von Nassau (2. Aufl., Leipz. 1869).
Freipaß - Freising [un
![Bild 57.278: Freipaß - Freising [unkorrigiert] Bild 57.278: Freipaß - Freising [unkorrigiert]](/meyers/thumb/57/57_0278.jpeg)
* 14
Freising.2) Albrecht II., als Herzog von Österreich Albrecht V., König von Ungarn, [* 13] geb. war noch Kind, als sein Vater Albrecht IV. starb und ihm Österreich als Erbe zufiel. Während seiner Minderjährigkeit verwalteten seine drei Oheime, zuerst Wilhelm der Artige (bis 1405), dann Herzog Leopold der Dicke und zuletzt Ernst der Eiserne von Steiermark, unter fortwährenden Streitigkeiten seine Erblande. 14 Jahre alt, durch Andreas Blank, spätern Bischof von Freising, [* 14] und den biedern Reinprecht von Walse trefflich erzogen, übernahm er 1411 selbst die Regierung und ward vom Kaiser Siegmund zum Gemahl seiner Tochter und Erbin Elisabeth bestimmt, mit der er sich 1422 vermählte. Um sich das böhmische Erbe zu sichern, beteiligte er sich eifrig an den Hussitenkriegen und ward schon 1423 zur Belohnung mit Mähren belehnt.
Stuhlrohr - Stuhlweiße

* 17
Stuhlweißenburg.Juden und Ketzer verfolgte er mit fanatischem Haß. Als Siegmund 1437 starb, erlangte Albrecht die Krone von Ungarn und 1438 auch die von Böhmen durch freie Wahl der Reichsstände. Am ward er von den Kurfürsten zum deutschen König gewählt; er berief einen Reichstag und schloß sich der kurfürstlichen Neutralität im Streit zwischen dem Papst und dem Baseler Konzil an. Doch hinderten ihn Türkenkriege und Unruhen in Ungarn, sich um Reichsangelegenheiten zu kümmern. Er starb schon in Langendorf (zwischen Wien [* 15] und Gran) [* 16] im Begriff, gegen die Türken zu ziehen, und ward in Stuhlweißenburg [* 17] beigesetzt. Erst nach seinem Tod ward ihm ein Sohn, Wladislaw Posthumus, geboren.
Vgl. Kurz, Österreich unter König Albrecht II. (Wien 1835, 2 Bde.).
[Bayern.]
3) Albrecht III., Herzog von Bayern-München, geb. Sohn des Herzogs Ernst, wurde in Prag [* 18] bei seiner Tante, der Königin Sophie, erzogen, lernte um 1430 die schöne Augsburgerin Agnes Bernauer kennen und nahm sie 1432 mit sich auf seine Burg in Straubing. [* 19] Während einer zufälligen Abwesenheit Albrechts ließ sein Vater seine Geliebte zum Tod verurteilen und in der Donau ertränken. Albrecht begab sich anfangs nach Ingolstadt, [* 20] doch vermittelte Kaiser Siegmund rasch den Frieden zwischen Vater und Sohn. Nachdem sich Albrecht 1436 mit einer Prinzessin von Braunschweig [* 21] vermählt, folgte er 1438 seinem Vater in der Regierung. Durch Reform der Klöster erwarb er sich den Beinamen des Frommen. Nach einer milden Herrschaft starb er
Bayern

* 22
Bayern.4) Albrecht IV., der Weise, Herzog von Bayern, [* 22] Sohn Albrechts III., des Frommen, aus der Linie München-Straubing, geb. zu München, [* 23] war anfangs zum geistlichen Stand bestimmt und studierte in Italien, ward aber nach dem Tod seines ältern Bruders, Johann III. (1463), und dem Verzicht Siegmunds (1467) alleiniger Herzog und war einer der kräftigsten und umsichtigsten Fürsten Bayerns, ein Freund der Künste und Wissenschaften. Er löste das an Regensburg [* 24] verpfändete Stadtamhof ein, kaufte die Reichsherrschaft Abensberg, eroberte Landshut [* 25] mit Burghausen und gewann aus der Erbschaft seines Vetters, Herzogs Georg des Reichen von Bayern-Landshut, 1503 andre 14 Städte und 33 Marktflecken; dagegen mußte er sich nach einem verheerenden Erbfolgekrieg (1504-1505) zu bedeutenden Landabtretungen an den Kaiser und das pfälzische Haus verstehen.
Nach Siegmunds Tod (1501) sah Albrecht sich genötigt, seinen jüngern Bruder als Mitregenten anzunehmen. Überzeugt von den Nachteilen einer gemeinschaftlichen Regierung, errichtete er darauf 1506 das bayrische Hausgrundgesetz (Pragmatische Sanktion), nach welchem in Bayern für ewige Zeiten der älteste Prinz alleiniger Erbe des Throns sein sollte und die Succession überhaupt nach dem Rechte der Erstgeburt bestimmt ward. Albrecht starb Er hinterließ drei Söhne und fünf Töchter von seiner Gemahlin Kunigunde, Tochter Kaiser Friedrichs III.
Vgl. Silbernagl, Albrecht IV., der Weise, Herzog von Bayern, und seine Regierung (Münch. 1857);
Hasselholdt-Stockheim, Herzog Albrecht IV. von Bayern und seine Zeit (das. 1865).
Hof (meteorologisch) -

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Hof (meteorologisch) - Hofburgwache.5) Albrecht V., Herzog von Bayern, geb. Sohn des Herzogs Wilhelm, folgte, nachdem er sich 1546 mit der Tochter des Königs Ferdinand, Anna, vermählt, 1550 seinem Vater in der Regierung, begünstigte die Künste, begründete die Kunstsammlungen in München, berief den berühmten Musiker Orlando di Lasso, ferner Maler, Kupferstecher an seinen Hof, [* 26] entwickelte große Pracht und verschwenderischen Luxus und belastete sich dadurch mit ungeheuern Schulden (2½ Mill. Fl.), obschon er das Land durch Auflagen drückte. In der kirchlichen Frage trat er unter dem Einfluß der Jesuiten immer strenger gegen die lutherischen Neuerungen auf und rottete sie allmählich völlig aus. Er starb
Albrecht (Brandenburg)

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Seite 1.296.[Brandenburg.]
6) Albrecht I. (Adelbert), der Bär oder der Schöne, Markgraf von Brandenburg, Begründer des Hauses Askanien oder Anhalt, [* 27] Sohn Ottos des Reichen und Eilikas, der Tochter des Herzogs Magnus von Sachsen, [* 28] aus dem Billungschen Haus, geboren um 1100, folgte 1123 seinem Vater in dessen Allodialbesitz und Reichsämtern und ward vom Herzog Lothar von Sachsen zum Markgrafen der Ostmark und der Lausitz erhoben und nach dessen Königswahl 1125 feierlich mit diesen Gebieten belehnt, die er aber schon 1131 durch königlichen Spruch wieder ¶
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verlor, da er den Markgrafen Udo der Nordmark mit einer Fehde überzog, in welcher derselbe erschlagen wurde. Dennoch blieb Albrecht dem Kaiser treu und begleitete ihn 1132 nach Italien. Dafür erhielt er 1134 die erledigte Nordmark, welche das den slawischen Völkerschaften nach und nach entrissene Gebiet am linken Elbufer umfaßte. Mit rastlosem Eifer widmete sich nun der Germanisierung des Landes und der Bekehrung der Wenden zum Christentum. Im J. 1136 eroberte er die Priegnitz, erwarb von dem Wendenfürsten Pribislaw die Zauche und ward zum Erben von dessen übrigem Fürstentum (Havelland) ernannt. Im J. 1138 schloß er sich dem neugewählten Staufer König Konrad III. an und ward nach der Ächtung Heinrichs des Stolzen mit Sachsen belehnt.
Brandenburg

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Brandenburg.Dies konnte er indessen nicht behaupten; ja, er kämpfte gegen die mächtige welfische Partei so unglücklich, daß er seine Erblande verlassen und zu dem König Konrad fliehen mußte. Dieser vermittelte 1142 den Frieden, in dem Albrecht das Herzogtum Sachsen aufgab, die nördliche Mark als reichsunmittelbares Lehen wiedererhielt und Erzkämmerer wurde. Nun betrieb er mit großem Erfolg die Besiedelung des Wendenlands durch niederländische Kolonisten und kam, nachdem er 1147 einen Kreuzzug gegen die Wenden befehligt, 1150 durch Pribislaws Tod in den Besitz Brandenburgs und des Havellands, worauf er sich Markgraf von Brandenburg [* 30] nannte.
Nachdem er 1150-52 in einer Fehde mit Heinrich dem Löwen [* 31] Plötzkau erworben, schlug er 1157 einen Aufstand Jaczes, eines Verwandten Pribislaws, nieder. Nun stellte er die Bistümer Havelberg [* 32] und Brandenburg wieder her, führte den Prämonstratenserorden in die Mark ein und begründete dadurch den Sieg des Christentums. Er baute deutsche Städte und begünstigte die Einwanderung des niedern deutschen Adels, der neben den niederländischen Bauern auch das platte Land bald den Wenden entriß. So machte er die slawische Mark zu einem deutschen Land. Nachdem er 1162 der Zerstörung Mailands beigewohnt, 1164 mit Heinrich dem Löwen noch gegen die Obotriten gekämpft und 1166-69 dem großen Fürstenbund gegen Heinrich angehört hatte, übergab er die Regierung lebenssatt seinem ältesten Sohn, Otto, und starb in Ballenstedt. Er hinterließ zwei Töchter und sieben Söhne, von welchen Otto ihm in der Mark Brandenburg folgte, Bernhard Anhalt und später das Herzogtum Sachsen, Dietrich die Güter seiner Großmutter Eilika und Hermann die ererbten orlamündischen Güter erhielt. Sein Enkel Albrecht II., der Sohn Ottos I., regierte über die Mark 1205-20.
Vgl. v. Heinemann, der Bär (Darmst. 1864).
Ansbach - Anschauungsu

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Ansbach.7) Albrecht III., Kurfürst von Brandenburg, wegen seiner ritterlichen Thaten Achilles genannt, der dritte Sohn des Kurfürsten Friedrich I. von Brandenburg und der schönen Elisabeth von Bayern, geb. zu Tangermünde, verlebte einige Jahre seiner Jugend an dem Hof des Kaisers Siegmund, nahm an einigen Zügen gegen die Böhmen teil und erhielt nach des Vaters Tod 1440 das Fürstentum Ansbach. [* 33] Mit dem damals mächtigen Nürnberg [* 34] wegen der von ihm beanspruchten burggräflichen Rechte in Krieg verwickelt, that er sich zwar durch persönliche Tapferkeit hervor, doch behauptete die Stadt im Frieden 1453 ihre Unabhängigkeit.
Sich an Kaiser Friedrich III. anschließend und dessen Ansehen und Rechte auf den Reichstagen mit Eifer vertretend, suchte er, auf dessen Gunst gestützt, die Befugnis seines Landgerichts zu erweitern und sich zum Herzog von Franken zu machen. Hierüber geriet er in Streit mit Herzog Ludwig dem Reichen von Bayern und dessen Verbündeten, Pfalzgraf Friedrich und König Georg von Böhmen, und erlitt eine Niederlage bei Giengen. Als er sich dann mit König Georg verband, ward er 1466 vom Papst mit dem Bann belegt und erst 1471 absolviert.
Württemberg und Hohenz

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Hohenzollern.Durch den Tod seines ältesten Bruders, Johann, fiel ihm 1464 auch das Fürstentum Baireuth [* 35] und 1470 durch Abtretung von seiten seines Bruders Friedrich II. das Kurfürstentum Brandenburg zu, so daß dieses und die fränkischen Besitzungen des Hauses Hohenzollern [* 36] durch ihn wieder unter Einem Herrscher vereinigt waren. Den unter Friedrich II. schon angefangenen Kampf mit Pommern [* 37] beendigte Albrecht 1472 durch einen Vergleich zu Prenzlau, [* 38] worin er auf seine Ansprüche auf Stettin [* 39] verzichtete und nur das bereits eroberte Gebiet und Anerkennung seiner Lehnshoheit und Anwartschaft auf Pommern erhielt. Im J. 1473 erließ er das »Achilleische Hausgesetz« (dispositio Achillea), wonach die Marken niemals, die fränkischen Länder aber nur in zwei Teile geteilt werden sollten.
Frankenwald - Frankfur

* 41
Frankfurt.Bald darauf verließ Albrecht seine Staaten, nachdem er die Statthalterschaft der Mark seinem ältesten Sohn, Johann, übertragen hatte, und zog als Reichsfeldherr 1474 gegen Karl von Burgund, indes ohne Erfolge zu erringen. In einem neuen Krieg mit Pommern erlangte er 1478 die Abtretung von 14 Schlössern und Städten, im sogen. krossenschen Erbfolgekrieg mit Herzog Johann II. von Sagan [* 40] 1482 das Fürstentum Krossen mit Züllichau, Sommerfeld und Bobersberg. Im J. 1486 folgte Albrecht dem Kaiser Friedrich III. wegen der Wahl Maximilians zum römischen König nach Frankfurt [* 41] a. M.; hier überraschte ihn der Tod Albrecht war einer der schönsten Männer seiner Zeit, in allen ritterlichen Übungen Meister und von einer solchen Stärke [* 42] und Gewandtheit, daß er in Turnieren stets Sieger blieb.
Für die Mark Brandenburg war seine Regierung wohlthätig durch die rücksichtslose Strenge, womit er die Räubereien des Adels zu unterdrücken und die öffentliche Sicherheit zu begründen wußte. Trotz ferner prächtigen Hofhaltung und seiner vielen Kriegszüge hinterließ er ein schuldenfreies Erbe und einen Schatz von 400,000 Fl. Das »Kaiserliche Buch« des Markgrafen Albrecht Achilles, eine Sammlung seiner diplomatischen Korrespondenzen, wurde herausgegeben von Höfler (vorkurfürstliche Periode 1440-70, Baireuth 1850) und von v. Minutoli (kurfürstliche Periode 1470-86, Berl. 1850).
Vgl. »Quellensammlung zur Geschichte des Hauses Hohenzollern«, hrsg. von Burckhardt, Bd. 1 (enthaltend »Das funfft merckisch Buech des Churfürsten Albrecht Achilles«, Jena [* 43] 1857);
Franklin, Albrecht Achilles und die Nürnberger (Berl. 1866).
8) Albrecht V., Erzbischof von Magdeburg [* 44] und Kurfürst von Mainz, [* 45] gewöhnlich von Brandenburg genannt, zweiter Sohn des Kurfürsten Johann Cicero von Brandenburg, geb. studierte in Frankfurt albrecht O., trat in den geistlichen Stand, wurde schon 1513 Erzbischof von Magdeburg und Administrator des Bistums Halberstadt [* 46] sowie 1514 Erzbischof und Kurfürst zu Mainz und 1518 Kardinal. Albrecht übernahm, um die für Bezahlung des Palliums bei den Fuggers aufgenommene Schuld abtragen zu können, gegen Überlassung der Hälfte des Ertrags den Vertrieb des von Leo X. verkündeten neuen Ablasses, wobei sein Agent, der Dominikaner Tezel, Luther den Anlaß zu den 95 Thesen gab. Dadurch geriet er, obwohl er den Humanismus begünstigte und 1515 Hutten an seinen Hof berufen hatte, von vornherein in einen Gegensatz zur ¶
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Albedyll - Aleppobeule

* 47
Seite 17.23.Albrecht,
22) Prinz von Preußen, [* 48] ward nach dem Tode des Herzogs Wilhelm von der braunschweigischen Landesversammlung einstimmig zum Regenten des Herzogtums Braunschweig gewählt, nachdem der Bundesrat die Erbfolge des Herzogs von Cumberland für unzulässig erklärt hatte. Albrecht nahm die Wahl an, hielt 2. Nov. seinen Einzug in die Stadt Braunschweig und übernahm durch Patent vom 2. Nov. die Regierung des Herzogtums. Das Generalkommando des 10. Armeekorps in Hannover [* 49] behielt er bei, bis er vom Kaiser Wilhelm II. zum Generalfeldmarschall und Generalinspekteur der 1. Armeeinspektion befördert wurde. 1869 wurde das hannöversche Füsilierregiment Nr. 73 nach ihm Füsilierregiment Generalfeldmarschall Prinz von Preußen benannt.