(spr. aläh),Arrondissementshauptstadt im franz.
DepartementGard, am Gardon, nördlich von
Nîmes, an der Cevennenbahn, hat bedeutende Steinkohlengruben (1882 lieferte das
Becken von Alais 1,935,673 metr.
Ton.) und
Bergbau
[* 3] auf
Eisen,
[* 4]
Blei,
[* 5]Zink und
Asphalt,
Eisen- und Stahlwerke, Seidenfilanden
und Seidenhandel, eine
Bergschule und (1881) 17,598 Einw. In Alais ward ein
Friedensvertrag zwischen den
Hugenotten und
Ludwig XIII. abgeschlossen, wodurch jenen das
Edikt von
Nantes
[* 6] bestätigt wurde.
Ludwig XIV. errichtete hier 1694 ein
Bistum, das jedoch 1801 aufgehoben wurde.
1) Arrondissement im franz. Depart. Gard, hat 1214,96 qkm,
(1891) 129689 E., 100 Gemeinden und zerfällt in die 11 Kantone: Alais-Est und Alais-Ouest, mit 239,58 qkm und 20854 und 17197 E.,
Anduze (108,34 qkm, 8154 E.), Barjac (140,47 qkm, 4570 E.), Bessèges (51,90 qkm, 16218 E.), Génolhac
(190,44 qkm, 12029 E.), La Grand'-Combe (89,04 qkm, 19149 E.), Lédignan (80,41 qkm, 4048 E.), Saint
[* 7] Ambroix (170,24 qkm, 17070 E.),
SaintJean-du-Gard (75,68 qkm, 4729 E.),
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Bézénobres (150,86 qkm, 5671 E.). - 2) (lat. Alesium), Hauptstadt des Arrondissements und einer ehemaligen Grafschaft, am
Fuße der Cevennen, links vom Gardon und an der Linie St. Germain des Fossés-Tarascon der Franz. Mittelmeerbahn und der LokalbahnAlais-Rhône (57 km), ist Sitz der Unterpräfektur, eines Civil- und Handelstribunals, einer Bergbaubehörde
für die im Norden
[* 9] gelegenen Eisen- und Steinkohlenwerke von Grand'-Combe, und hat (1891) 18 333, als Gemeinde 24 356 E.,
eine Bibliothek (6000 Bände), naturwissenschaftliche Sammlung, Gesellschaft der Wissenschaften; Kaserne und Gefängnis im alten
Schloß; Wasserleitung,
[* 10] bedeutende Seidenindustrie (20 Spinnereien mit jährlicher Produktion von 30 t Rohseide), Eisengießereien,
Maschinenbauwerkstätten, Glasfabriken u. s. w., beträchtlichen Handel mit Seidenzeug und Bändern und Maulbeerbaumzucht.
In der Nähe eisenhaltige Quellen. Das Becken von Alais lieferte 1882: 1½ Mill. t Stein-, 6000 t Braunkohlen, 15000 t Schwefelkies, 400 t
Asphalt, 18 750 t Eisen, 3000 t Bleiu. s. w. - Zur Niederhaltung der durch die Aufhebung des Edikts von Nantes
und durch die Dragonaden empörten prot. Bevölkerung
[* 11] wurde unter Ludwig XIV. 1689 zu Alais ein Fort angelegt. Im Frieden zu Alais vom unterwarf
sich der Hugenottenführer Herzog von Rohan.