Al
farâbi
,
s. Farâbi.
Al
farâbi
6 Wörter, 49 Zeichen
Al
farâbi,
s. Farâbi.
Farâbi
(Alfarâbi), Abu Nasr Mohammed ben Mohammed ben Tarchân, einer der größten arab. Philosophen,
auch berühmter Mathematiker und Arzt, gegen Ende des 9. Jahrh. zu Farâb in Transoxanien geboren, kam früh nach Bagdad, wo
damals
unter den Abbassiden Künste und Wissenschaften in reichster Blüte
[* 3] standen, lebte später eine
Zeitlang am Hof
[* 4] des Seif
Uddaulah Ali zu Aleppo und begleitete diesen Fürsten nach Damaskus, wo er im Dezember 950 starb. Unter seinen
zahlreichen, mehr als
100 Nummern zählenden größern und kleinern Schriften, von denen nur ein sehr geringer Teil, im arabischen
Original oder in hebräischen Übersetzungen, auf uns gekommen ist, nehmen seine Kommentare zum Aristoteles, hauptsächlich
zu dessen »Organon« die erste Stelle ein, wie er denn auch gerade die Logik zum Hauptgegenstand seines Studiums
erwählte und deren Kenntnis vor allem
unter seinen Zeitgenossen zu verbreiten suchte.
Seine Hauptwerke auf diesem Gebiet sind: »Ihsâ-al
ulûm« (Aufzählung der Wissenschaften, handschriftlich z. B. im Escorial
erhalten
),
»Al
sirâ-alfâdhile« (Ethik),
»Alsiâsa-alma-danijjah« (Politik) und ein Werk über die Tendenz
der Philosophie des Platon und der des Aristoteles oder Analyse der verschiedenen Schriften beider (für die Araber zugleich Hauptquelle
für eingehende Kenntnis der Aristotelischen Kategorien). Farâbi
war auch ein großer Musiker und hat über Musik besonders zwei
bedeutende Werke verfaßt, von denen das eine nach einer Leidener
[* 5] Handschrift von Kosegarten in der Vorrede
zum ersten Band
[* 6] seiner Ausgabe des arabischen »Kitâb-alaghânî« analysiert worden ist.
Avicenna schöpfte fast seine ganze Philosophie aus Farâbis
Schriften. Eine ausführliche Liste seiner Werke findet sich in
Ibn abi Oçeibias arabischer Geschichte der Ärzte und in Alkistîs Philosophenlexikon. Eine kurze, aber lichtvolle Darstellung
seines Wirkens gab Munk in seinen »Mélanges de philosophie juive et arabe« (Par. 1859); sehr wertvoll
in bibliographischer Hinsicht, aber leider sehr verworren und unübersichtlich ist Steinschneiders umfangreiche Arbeit über
in den »Mémoires de l'Académie de St-Pétersbourg« (1869). Einzelne kleinere Abhandlungen Farâbis
wurden von Schmölders
in »Documenta philosophiae Arabum« (Bonn
[* 7] 1836) herausgegeben. Farâbi
versuchte sich als Dilettant auch in persischer
Poesie, und einige Fragmente persischer Lieder sind von ihm erhalten.