Elisa Davidia
Margareta, Gräfin, seit 1810 Gemahlin des Freikorpsführers v.
Lützow, geb. auf
Langeland, begleitete ihren Gemahl zur
Bildung des
Freikorps nach
Breslau
[* 2] und dann auch in das
Feld, wo sie
die Verwundeten aufopfernd pflegte. Im
Frieden aber gingen die
Neigungen des soldatischen
Mannes und der schöngeistigen
Frau
auseinander; infolge des Verhältnisses der letztern zu
Immermann trennte man sich auf
LützowsVorschlag. Mit
Immermann lebte
die Gräfin in einem Landhaus zu Derendorf beiDüsseldorf,
[* 3] lehnte aber die Vermählung mit ihm entschieden
ab. Nach
Immermanns anderweitiger Verlobung trennte sie sich von ihm und lebte bis an ihr Ende zu
Berlin
[* 4] im
Verkehr
mit Männern der
Kunst und
Wissenschaft.
auch Ahlefeld, altes adliges Geschlecht, das seit Anfang des 14. Jahrh. in Schleswig-Holstein
[* 5] und Dänemark
[* 6] blüht. Hunold aus dem schwäb. Geschlechte Baltshusen gründete 1066 bei dem Städtchen
Alfeld im Hildesheimischen eine gleichbenannte Burg. Sein Urenkel Konrad flüchtete 1153 zum König von Dänemark, der ihm das
Gut Seegarden in Schleswig
[* 7] verlieh. Die Nachkommen spalteten sich in verschiedene Linien, von denen zwei, die Eschelsmarker
und die Gravensteiner, gräflich wurden. Die Eschelsmarker stammt ab von Burchardt von der von
König Christian V. in den dän. Grafenstand erhoben ward. Das jetzige Haupt dieser Linie
ist GrafFriedrich von Ahlefeldt (geb. - Die Gravensteiner Linie erhielt die reichsgräfl.
Würde in der PersonFriedrichs I. (geb. 1623, gest. 17. [7.] Juli 1686), dän.
Großkanzlers und Conseilpräsidenten sowie Statthalters in Schleswig-Holstein, der die Herrschaften Riringen und Mörsburg
in Westfalen
[* 8] kaufte und W. Juni 1672 auch dän. Lehnsgraf von
Langeland wurde. Sein
Urenkel, GrafChristian von Ahlefeldt, gest. 1791, erwarb die Lehnsgrafschaft Laurwig
in Norwegen
[* 9] und erhielt die Genehmigung zur Führung des Namens eines «Grafen von Langeland und Laurwig».
Diese Grafschaft wurde verkauft, doch aus deren Erlös ein Fideïkommißkapital in die Staatskasse gelegt, dessen jedesmaliger
Nutznießer alle Privilegien der ehemaligen Lehnsgrafen zu Laurwig besitzt. Der Sohn des letztgenannten, GrafFriedrich von
Ahlefeldt (geb. gest. war der
Vater der Elisa von Ahlefeldt (s. d.). Das jetzige Haupt dieser Linie ist
GrafChristian von Ahlefeldt (geb. -
Gräfin Elisa Davidia Margaretha von, Tochter von Graf Friedr. von Ahlefeldt-Laurwig, geb. auf
Schloß Trankjör auf Langeland, genoß eine ausgezeichnete Erziehung, heiratete 1808 den preuß.
Major von Lützow (s. d.), mit dem sie sich glücklich fühlte, solange die Vaterlandsliebe
beide zu gemeinsamer Thätigkeit verband. Als er 1813 sein Freikorps errichtete, wirkte sie begeisternd für Werbung und Ausrüstung
der Freiwilligen und widmete sich aufopfernd den Verwundeten.
Nach dem Frieden lebte sie mit ihm in Berlin, Königsberg,
[* 10] seit 1817 in Münster,
[* 11] wo Immermann (s. d.) zu ihr in leidenschaftliche
Beziehungen trat. Nach Trennung ihrer Ehe folgte sie Immermann nach Düsseldorf und führte mit ihm einen gemeinsamen Haushalt
in einem Landhause im nahen Derendorf; sie wirkte auf Immermanns dichterische Thätigkeit besonders in
den ersten Jahren sehr fördernd. Nach seiner Verlobung (1838) verließ sie Düsseldorf, lebte in Berlin in Verkehr mit ausgezeichneten
Männern und Frauen und starb -
Vgl. Assina, Gräfin E. von Ahlefeldt (Berl. 1857), mit Briefen; G. zu Putlitz, K.
Immermann (ebd. 1870).