ind. Gott,
Personifikation des
Feuers (lat. ignis), in der wedischen Zeit eine der höchsten und am meisten angerufenen
Gottheiten, kam nach den Liedern des
Weda (s. d.) zuerst als
Blitz zur
Erde und wurde, dann wieder verschwunden,
von Mâtariçvan, einer Art
Prometheus, zu den
Menschen geholt. Seitdem kann er aus zwei gegeneinander geriebenen
Hölzern immer
wieder erzeugt werden. Er ist als Gott des Opferfeuers
Bote zwischen
Göttern und
Menschen, Opferfährmann und ersterPriester,
bei
Nacht siegreicher Bekämpfer der Finsternis, Beschützer der festen Ansiedelungen, Zerstörer der feindlichen
Burgen.
[* 2] Er
ist der Beherrscher aller
Schätze auf
Bergen,
[* 3] in
Pflanzen, Gewässern und bei den
Menschen. In der brahmanischen
Periode ist
Agni mit den andern alten
Göttern in die bescheidene
Stellung eines untergeordneten Welthüters zurückgedrängt worden.
Vgl.
Kuhn, Die Herabkunft des
Feuers und des Göttertranks (Berl. 1859);
(im Sanskrit «Feuer», lat. ignis), ind. Gott des Feuers, einer der hervorragendsten Götter im vedischen Altertum,
gilt als Bote zwischen Göttern und Menschen, indem er die Opferspeise von den Menschen, als deren Gast er
oft bezeichnet wird, zu den Göttern führt. Im Gegensatze zu Indra ist Agni vorwiegend ein Gott der Priester, und die an ihn
gerichteten Lieder des Rigveda sind höchst einförmig und voll von mythischer Spekulation, Wortspielen
und dunkeln Gleichnissen.
In der spätern Mythologie tritt Agni ganz zurück; er ist ein Welthüter von untergeordnetem Range. Als seine Gattin
gilt später Svāhā, der Segenswunsch beim Opfer, als sein Sohn nach der ältern Auffassung der Kriegsgott Skanda, der später
zum Sohne des Çiva wird. Dargestellt wird Agni gewöhnlich mit zwei Gesichtern, drei Beinen und sieben Armen.
Aus einem Munde kommen drei, aus dem andern vier strahlenförmige Zungen (weshalb er auch saptajihva, «siebenzüngig» heißt),
in den Händen hält er eine Art Axt, ein BündelBrennholz oder eine Fahne mit dem Bilde eines Widders u. a. Er reitet auf einem
Widder oder Ziegenbock oder fährt auf einem von roten Pferden gezogenen Wagen mit windschnellen Rädern.
Seine Farbe ist dunkelrot. Als sein Freund gilt Bāyu, der Gott des Windes. -
Vgl. Holtzmann, Agni nach den Vorstellungen des
Mahābhārata (Straßb. 1878).