Adlersparre
,
Georg, Graf, schwed. General und Staatsmann, geb. in der Provinz Jemtland (Schweden), [* 2] trat 1775 in das Heer. Nach Gustavs III. Tod nahm er als Rittmeister 1793 seine Entlassung und lebte von da bis 1808 in tiefster Zurückgezogenheit, anfangs (1797-1800) noch mit der Herausgabe einer Zeitschrift: »Läsning i blandade Ämnen«, beschäftigt, worin Gedichte und Aufsätze über Staatswissenschaften und andre Zweige der Litteratur Aufnahme fanden.
Auch war er 1800 Mitglied des
Reichstags, in welchem er entschieden liberale
Grundsätze vertrat; 1808 erhielt er auf
Empfehlung
des
Herzogs von
Södermanland das
Kommando über einen Teil der Westarmee an der norwegischen
Grenze, führte dasselbe mit Auszeichnung
und beteiligte sich dann an den
Anschlägen zur Entthronung des
Königs. Um die Ausführung des
Anschlags
zu unterstützen, rückte Adlersparre
mit seinen
Truppen in die
Nähe der Hauptstadt und zog 22. März in dieselbe ein, nachdem inzwischen
die Absetzung
Gustavs IV. schon erfolgt war. Er bewirkte nun hauptsächlich die
Ausschließung des
Sohns
Gustavs vom
Thron
[* 3] und
die
Erhebung
Karls XIII.
Von diesem mit Gunstbezeigungen überhäuft, trat in den Staatsrat, wurde in den Freiherrenstand, 1817 in den Grafenstand erhoben und kurz hintereinander zum Obersten und Generaladjutanten des Königs ernannt. Indes trat er bereits 1810, nachdem sein Plan, durch die Wahl Christian Augusts von Holstein zum Kronprinzen die Vereinigung Norwegens mit Schweden zu erreichen, durch dessen Tod gescheitert war, aus dem Staatsrat und ging als Landeshauptmann des Skaraborg-Läns in diese entfernte Provinz. Er verwaltete dieselbe in ausgezeichneter Weise und empfing fortdauernd Beweise der königlichen Gunst. Später zog er sich auf ein Landgut zurück und beschäftigte sich fortan mit der Herausgabe von Aktenstücken zu der ältern, neuern und neuesten Geschichte Schwedens (Stockh. 1830-33, 9 Bde.), die ihn 1831 in eine Untersuchung wegen Preßvergehen verwickelte und ihm eine Geldstrafe zuzog. Er starb zu Gustafsrik in Wermland. -
Einer seiner
Söhne,
Karl
August,
Graf Adlersparre
, geb. 1810, gest. 1862 als
Kammerherr, machte sich als Dichter, mehr noch durch die historischen
Arbeiten: »1809
Ars
Revolution« (Stockh. 1849, 2 Bde.),
»1809 och 1810, Tidstaflor« (das. 1849, 3 Bde.),
»Anteckningar om bortgångne samtida« (das. 1860-62, 3 Bde.) bekannt.