Addisonsche Krankheit
222 Wörter, 1'590 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Addisonsche
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Addisonsche
Krankheit oder Bronzekrankheit (Morbus Addisonii, engl. bronzed-skin), eine durch auffallend dunkle Hautfärbung
und durch langsam eintretende, zuweilen sehr bedeutende Schwäche charakterisierte Erkrankung, bei welcher sich anatomisch
konstant eine eigentümliche Entartung der Nebennieren (s. d.) findet. Sie wurde 1855 von dem engl.
Arzt Thomas Addison in London
[* 2] (gest. in Brighton) zuerst beschrieben. Die Dauer der Addisonsche Krankheit
erstreckt sich immer auf mehrere
Monate, bisweilen selbst auf Jahre.
Den Anfang machen in der Regel Verdauungsstörungen, häufig mit Erbrechen und Diarrhöe, sowie mit Schmerzen in der Magengegend und im Rücken verbunden. Dazu gesellt sich bald eine große Mattigkeit, in einzelnen Fällen eine tiefe geistige Depression. [* 3] Allmählich wird in der Haut, [* 4] am stärksten und frühesten an den unbedeckten Stellen, im Gesicht [* 5] und an den Händen eine anfänglich erdfahle Färbung bemerkbar, welche in den höchsten Graden dunkelgraubraun bis zum tief dunkel Bronze-, fast Mulattenfarbenen wird. In manchen Fällen wird auch die Schleimhaut des Mundes dunkel gefleckt; dagegen bleiben die Nägel [* 6] und die Bindehaut des Auges im ganzen Verlaufe blendendweiß. Die Ursachen der Krankheit sind noch völlig dunkel. Die Kranken sterben häufig unerwartet und schnell; bisweilen treten zuletzt epileptische Krämpfe auf. -
Vgl. Addison, On the constitutional and local effects of disease of the suprarenal capsules (Lond. 1856);
Averbeck, Die Addisonsche Krankheit
(Erlangen
[* 7] 1869);
Pottien, Beiträge zur Addisonsche Krankheit
(Gött. 1889).