C30H47O7, Alkaloid, findet sich in den Wurzelknollen und Blättern verschiedener Aconitum-Arten,
besonders von Aconitum Napellus. Zur Darstellung des Aconitins extrahiert man die Knollen (welche bis 1,25 Proz. Aconitin enthalten)
mit angesäuertem Alkohol, filtriert, verdampft den Auszug, reinigt den Rückstand durch Schütteln mit
Äther, löst ihn dann in Wasser und fällt aus der Lösung unreines Aconitin mit Ammoniak. Man löst dasselbe in Äther, verdampft
das Filtrat, löst den Rückstand in Alkohol und fällt reines Aconitin mit Wasser.
Das Aconitin ist meist amorph, farb- und geruchlos, schmeckt stark bitter und brennend scharf,
ist in kaltem Wasser kaum, in Alkohol und Äther leicht löslich, schmilzt bei 120°, reagiert alkalisch und bildet mit Säuren
kristallisierbare Salze. Diese sind wie das reine Aconitin sehr giftig und werden als Arzneimittel gegen nervöse Schmerzen, bei akutem
Gelenkrheumatismus etc. benutzt. 0,001 g tötet
einen Sperling in wenigen Minuten. Die verschiedenen Aconitum-Arten enthalten nicht alle dasselbe Alkaloid, auch werden bei der
Abscheidung des letztern in ungleichem Grad Zersetzungsprodukte gebildet, und so welchen die Handelssorten des Alkaloids sehr
wesentlich voneinander ab. - Als englisches von Morson (Napellin, Nepalin, Acraconitin, Pseudoaconitin) kommt ein viel heftiger
wirkender, brennend scharf, nicht bitter schmeckender, in Chloroform und Äther schwer löslicher Stoff im Handel vor, welcher
in England als äußerliches Arzneimittel benutzt wird. Dies ist vielleicht das heftigste aller Gifte.
(Aconitinum); der giftig wirkende Stoff in den Blättern und den Wurzelknollen einiger Arten des Eisenhuts
(s. d.), ein Alkaloide, das im reinen Zustande ein weißes, geruchloses, leichtes Pulver von bitterem Geschmack bildet und
auch unter dem Mikroskope keine Kristallisation zeigt. Es wird dieses A. gewöhnlich aus Aconitum Napellus dargestellt und
ist nicht zu verwechseln mit einer anderen Sorte, die unter dem Namen englisches A. im Handel vorkommt
und aus einer anderen Spezies von Aconitum (wahrscheinlich aus dem Himalaya stammend) bereitet wird. Dieses englische A., auch
Pseudaconitin genannt, kann kristallinisch erhalten werden, wird aber in heißem Wasser nicht weich und knetbar, wie das
gewöhnliche A.; letzteres ist auch leicht löslich in Äther und Chloroform, das englische nur wenig.
Da das englische A. bedeutend giftiger ist als das gewöhnliche, auch deutsche genannt, so darf es anstatt des letzteren
nicht medizinisch verwendet werden. Vergl. ferner Alkaloide. - Zollfrei.
ein Alkaloid, dem die Pflanzen der Gattung Aconitum ihre Giftigkeit und heilkräftige Wirkung verdanken. Das
reine Aconitin hat wahrscheinlich die Zusammensetzung C33H43NO12 und ist als Benzoylaconin
aufzufassen. Das Aconin, C26H39NO11 , entsteht neben Benzoesäure bei der Spaltung des Aconitin. Das
reine Aconitin krystallisiert in weißen Tafeln, schmilzt bei 179° (nach andern bei 184°), ist fast unlöslich in Wasser; die
Lösungen drehen die Polarisationsebene des Lichts nach links und schmecken bitter und kratzend.
Das Aconitin des Handels ist ein Gemenge von sehr wirksamem Aconitin, etwas weniger wirksamem Pseudoaconitin, C36H49NO12 ,
das man als Veratroylaconin aufzufassen hat, und dem viel weniger giftigen Spaltungsprodukt Aconin. Daraus
erklären sich die Verschiedenheiten der gewöhnlichen deutschen, französischen und englischen von denen das letztere am
meisten Pseudoaconitin enthält (Morsonsches Aconitin). Die Darstellungsmethoden des Aconitin sind sehr mannigfaltig.
Das Aconitin ist jedenfalls eines der giftigsten Alkaloide. Da aber die angewendeten Präparate Gemenge verschiedener
Basen sind, so sind auch die Angaben über die physiologische und die heilkräftige Wirkung sehr voneinander abweichend.
Im allgemeinen ist die Wirkung der des Atropins ähnlich. Der gerichtliche Nachweis des Aconitin ist wegen des Mangels an Erkennungsmitteln
schwierig.