Acernus
,
s. Klonowicz, Sebastian.
Acernus
4 Wörter, 34 Zeichen
Acernus,
s. Klonowicz, Sebastian.
(spr. -witsch), Sebastian Fabian, mit dem Beinamen Acernus
, der bedeutendste polnische Satiriker des 16. Jahrh.,
geb. 1551 zu Sulmierzyce in Großpolen, erlangte an der Krakauer Universität den Doktorgrad, kam 1576 nach Lemberg
[* 3] und 1580 nach
Lublin, wo er Ratsherr und 1600 Bürgermeister wurde. Durch seine rücksichtslose Geradheit zog er sich
viele Feinde zu, und wegen seiner Hinneigung zur Reformation wurde er von dem Klerus verfolgt. Er starb 1608 im Hospital. 1862 wurde
ihm in Sulmierzyce ein Denkmal errichtet. In seiner großen lateinischen Dichtung »Victoria
[* 4] deorum«, einer »gereimten Philippika
gegen den Adel«, entwickelt Klonowicz seine politisch-sozialen Begriffe über den wahren Adel; in dem »Judasbeutel«
brandmarkt er die verschiedenen Arten gewissenlosen Erwerbs, der Heuchelei, der Gewaltthätigkeit der Großen etc. Als Frucht einer
Reise nach Danzig
[* 5] erschien die episch-didaktische Dichtung »Flis« (»Floßwesen«).
Während seines Aufenthalts in Lemberg besang er in der lateinischen Dichtung »Roxolania« die Naturschönheiten und den Reichtum
Rotrußlands. Auf den Tod Kochanowskis dichtete er »Dreizehn Klagelieder«. Gesammelt erschienen
die Gedichte in der »Biblioteka polska« (Krakau
[* 6] 1858). Eine gute lateinische Biographie von Klonowicz schrieb Mierzynski (Berl. 1857).