Abulfaradsch
,
s. Bar Hebräus.
Abulfaradsch
10 Wörter, 77 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Abulfaradsch,
s. Bar Hebräus.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
l-Faradsch, s. Aghânî ^[= (vollständiger: Kitâb al-aghânî, d. h. Buch der Gesänge), eine der reichhaltigsten litterar- ...] und Barhebräus.
(»Sohn des Hebräers«, eigentlich Gregorius Abulfaradsch ben el Arun), arabischer und syrischer Schriftsteller, Sohn eines jüdischen Arztes, Arun, der sich später taufen ließ und der Sekte der Jakobiten beitrat, geb. 1226 zu Malatia in Kleinarmenien, beschäftigte sich frühzeitig mit dem Studium der syrischen, arabischen und griechischen Sprache [* 3] sowie mit der Medizin und den Naturwissenschaften und ward wegen seiner ausgebreiteten ¶
Kenntnisse der »Phönix des Jahrhunderts« genannt. In einer Höhle bei Antiochia führte er einige Zeit ein anachoretisches Leben, dann begab er sich nach Tripolis, wo er schon im 20. Lebensjahr zum Bischof von Gula ordiniert wurde; 1247 wurde er Bischof von Lacaba und 1252 von Aleppo, 1264 aber jakobitischer Maphrian (Weihbischof), die nächste Würde nach dem Patriarchen. Er starb 1286 zu Maraga in Aserbeidschân. Sein Leben hat er selbst beschrieben (hrsg. von Assemani).
Seine zahlreichen Schriften verbreiten sich über Geschichte, Theologie, Philosophie, Grammatik und Medizin; vieles ist noch ungedruckt. Das wichtigste seiner Werke, die syrische Chronik (»Chronicum syriacum«),
eine Weltgeschichte von Adam bis auf seine Zeit in drei Teilen, von denen der erste die politische Geschichte, die beiden andern die Kirchengeschichte der Jakobiten und Nestorianer enthalten, wurde herausgegeben von Bruns und Kirsch (syrisch u. lateinisch, Leipz. 1789, 2 Bde.) und von Abbeloos und Lamy (Löwen [* 5] 1873-74, 2 Bde.). Er gab davon einen arabischen Auszug (hrsg. von Pococke, Oxf. 1663, und Bernstein, [* 6] Bresl. 1847). Unter den theologischen Werken des Bar-Hebräus verdienen die Kommentare über die Bibel [* 7] (»Horreum mysteriorum«, 1277 vollendet) Erwähnung. Die Dogmatik behandelte Bar-Hebräus namentlich in den Büchern: »Leuchter der Heiligen« und »Buch der Strahlen«. Von seinen Grammatiken der syrischen Sprache ist die kleinere, in metrischer Form abgefaßte von Bertheau (Götting. 1848) und vom Abbé Martin (Par. 1872, 2 Bde.) herausgegeben worden. Neben seinen philosophischen Schriften ist die wichtigste das »Buch der höchsten Weisheit«, ein Abriß der ganzen Aristotelischen Philosophie. Auch lieferte er Übersetzungen der Werke griechischer und arabischer Ärzte, namentlich des Hypokrates und Avicenna.