Abtrift,
im Seewesen, s. Abtreiben.
102 Wörter, 662 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
im Seewesen, s. Abtreiben.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
das Ergebnis des Abtreibens (s. d.) oder der Winkel, den der wirkliche durch das Kielwasser gekennzeichnete Weg des Schiffs mit seiner Kielrichtung bildet. Man bestimmt die Abtrift durch Peilen (s. d.), indem man vom Heck des Schiffs aus die Richtung des Kielwassers mit dem des Kiels vergleicht und zwar nach dem Augenmaß oder genauer mittels einer Peilscheibe (s. d.) oder eines Kompasses. Abtrift ist nur vorhanden, wenn das Schiff «beim Winde» (s. d.) segelt; sie ist am größten, wenn das Schiff in schwerem Wetter beigedreht liegt (s. Beidrehen). Die Abtrift muß für den Koppelkurs (s. d.) mit in Rechnung gezogen werden.
gold- und silberhaltige Legierungen einem oxydierenden Schmelzen unterwerfen, wobei die unedlen Metalle in Oxyde verwandelt werden, die edlen Metalle aber unverändert bleiben. Hauptsächlich wird diese Operation auf silberhaltiges Blei angewendet, um das Blei nebst andern oxydierbaren Metallen vom Silber zu scheiden. In der Hitze und unter dem Zutritt der atmosphärischen Luft ist Blei leicht zu oxydieren. Das Oxyd (Bleiglätte, Silberglätte) schmilzt und fließt ab oder wird von dem porösen Herd, auf welchem man das Abtreiben vornimmt, aufgesogen. - Im Seewesen heißt von Wind und See in Lee (s. d.) getrieben werden; das Ergebnis des Abtreibens nennt man Abtrift, d. h. der Winkel, welchen der wahre Lauf des Schiffs mit der Richtung des Kiels macht. - Im Forstwesen ist Abtreiben s. v. w. Abholzen.