Titel
Absorption
(lat.), 1)
Einsaugung oder Verschluckung von
Gasen und
Dämpfen durch flüssige oder feste
Körper. Das sogen.
Sodawasser ist nichts andres als
Wasser, welches
Kohlensäure absorbiert hat und dieses
Gas gleichsam aufgelöst
in sich enthält. 1
Lit.
Wasser verschluckt bei 15° C. stets 1 L.
Kohlensäure, unter welchem
Druck auch das
Gas stehen mag; da nun
nach dem Boyleschen
(Mariotteschen)
Gesetz bei dem doppelten, dreifachen, vierfachen etc.
Druck in demselben
Raum die doppelte,
dreifache, vierfache etc. Gasmenge enthalten ist, so folgt, daß (bei unveränderter
Temperatur) das
Gewicht
der von einer bestimmten
Flüssigkeit verschluckten Gasmenge in demselben
Verhältnis steht wie der
Druck, unter welchem die
Absorption
stattgefunden hat
(Henrys Gesetz).
Flarchheim - Flaschenz
![Bild 56.874: Flarchheim - Flaschenzug [unkorrigiert] Bild 56.874: Flarchheim - Flaschenzug [unkorrigiert]](/meyers/thumb/56/56_0874.jpeg)
* 3
Flasche.Bei der Sodawasserfabrikation wird der Druck, welcher nötig ist, um das Wasser mit einer genügenden Menge Kohlensäure zu sättigen, entweder durch das in engem Raum sich entwickelnde Gas selbst oder durch geeignete Pumpwerke hervorgebracht. Die Champagnerbereitung beruht ebenfalls darauf, daß die bei der Gärung gebildete Kohlensäure unter dem hohen Druck, welchen sie in der verkorkten Flasche [* 3] erreicht, in der Flüssigkeit absorbiert bleibt. Dieser Druck ist es, welcher den gelockerten Kork [* 4] mit einem Knall hinaustreibt; aus der Flüssigkeit, welche in der geöffneten Flasche nur noch dem gewöhnlichen Luftdruck ausgesetzt ist, entweicht jetzt die Kohlensäure, welche vorher durch den hohen Druck in ihr festgehalten war: der Champagner schäumt.
Das Absorption
svermögen ist verschieden je nach der
Natur der
Flüssigkeit und des
Gases, welche aufeinander einwirken. Ein
Raumteil
Wasser z. B. absorbiert bei 15° C. 727 Raumteile Ammoniakgas, 450
Chlorwasserstoff,
[* 5] 43,5
schweflige Säure,
3¼
Schwefelwasserstoff, 1
Kohlensäure, 1/34 Sauerstoffgas, 1/70 Stickstoffgas; 1 Raumteil
Alkohol dagegen verschluckt 3,2
Raumteile
Kohlensäure. Diese
Zahlen, welche ausdrücken, wieviel Raumteile eines
Gases von einem Raumteil einer
Flüssigkeit
verschluckt werden, nennt man Absorption
skoeffizienten.
Gase (Physikalisches)

* 6
Gase.
Aus einem
Gemenge von
Gasen absorbiert eine
Flüssigkeit so viel von jedem einzelnen
Gas, als dem
Druck (Partialdruck)
entspricht, welchen dieses
Gas ausüben würde, wenn es allein vorhanden wäre
(Daltonsches Gesetz). Es wird daher z. B. die
absorbierte Kohlensäuremenge nicht vergrößert, wenn
man in den über dem
Wasser befindlichen, mit
Kohlensäure erfüllten
Raum ein andres
Gas, z. B. atmosphärische
Luft, hineinpreßt. Die atmosphärische
Luft ist bekanntlich ein
Gemenge von 21 Raumteilen Sauerstoffgas mit 79 Raumteilen Stickstoffgas; wären die Absorption
skoeffizienten dieser beiden
Gase
[* 6] einander gleich, so müßte die im
Wasser absorbierte
Luft in demselben
Verhältnis aus ihnen zusammengesetzt sein. Da jedoch
der
Sauerstoff eine größere Absorption
sfähigkeit besitzt als der
Stickstoff, so ist die im
Wasser aufgelöste
Luft verhältnismäßig reicher an
Sauerstoff als die gewöhnliche
Luft, indem sie von diesem für die
Atmung notwendigen
Gas 35 Proz.
(statt nur 21 Proz.) enthält gegenüber 65 Proz. des nicht atembaren
Stickstoffs.
Kupfer (Darstellung de

* 7
Kupfer.
Dieses Verhalten ist von Wichtigkeit für die mit
Kiemen versehenen Wassertiere, welche die im
Wasser absorbierte
Luft atmen. Das Absorption
svermögen nimmt in der
Regel mit steigender
Temperatur ab. Das
Wasser z. B. verschlackt bei 0°: 1,8,
bei 15°: 1, bei 20°: 0,9 Raumteil
Kohlensäure.
Beim Erwärmen entweicht
daher ein Teil des
Gases aus einer gashaltigen
Flüssigkeit,
und durch
Sieden werden die meisten absorbierten
Gase vollständig ausgetrieben. Anderseits geben manche
Metalle, namentlich
Silber und
Kupfer,
[* 7] welche im geschmolzenen Zustand
Sauerstoff absorbieren, das verschluckte
Gas beim Erkalten
wieder ab, wobei das aus dem noch flüssigen
Metall stürmisch entweichende
Gas feine
Tropfen des Metalls umherschleudert; man
nennt diese
Erscheinung
Spratzen.
Auch feste Metalle vermögen Gase zu verschlucken und, in sich eingeschlossen (okkludiert), zu beherbergen; Palladiummetall z. B., welches eine Zeitlang in verdünnter Schwefelsäure [* 8] als negativer Pol einer galvanischen Säule gedient hat, kann das 936fache seines Rauminhalts an Wasserstoffgas in sich aufnehmen; dieser Vorgang wird Okklusion genannt. Platin und Eisen [* 9] absorbieren in der Glühhitze Wasserstoffgas, letzteres besonders leicht auch Kohlenoxydgas, und behalten diese Gase dann auch bei gewöhnlicher Temperatur zurück.
Übrigens besitzen alle festen
Körper die
Eigenschaft, die sie umgebenden
Gase an ihrer Oberfläche zu verdichten; jeder
Körper,
welcher eine Zeitlang an der
Luft oder in einem andern
Gas gelegen hat, bedeckt sich an seiner Oberfläche mit
einer verdichteten Gasschicht, welche durch
Adhäsion (s. d.) fest an ihm haftet und nur durch Erhitzen oder sorgfältiges
Putzen mit
Alkohol, ausgeglühtem
Tripel, Kohlenpulver etc. entfernt werden kann. Da diese Art der Absorption
, welche
auch
Adsorption genannt wird, von der
Größe der Oberfläche des wirksamen
Körpers abhängt, so zeigt sie sich
in besonders hohem
Grad bei porösen
Körpern, wie z. B.
Holzkohle, weil hier die Innenwände der unzähligen feinen Höhlungen
eine im
Verhältnis zum Rauminhalt des
Körpers außerordentlich große Oberfläche darbieten. So vermag z. B. Buchsbaumkohle,
welche durch
Ausglühen von der in ihr absorbiert gewesenen
Luft befreit worden, das 35fache ihres Rauminhalts an
Kohlensäure, das 90fache an
Ammoniak einzuschlucken. Da das absorbierte
Gas verdichtet wird, jede
Verdichtung aber von Wärmeentwickelung
begleitet ist, so findet bei jeder Absorption
Erwärmung statt, welche sich unter Umständen bis zur Glühhitze steigern
kann.
Daraus erklärt sich die bisweilen sich ereignende Selbstentzündung der zum Behuf der Schießpulverbereitung fein gemahlenen und zu großen Haufen aufgeschütteten Holzkohle. Das in den Apotheken als Heilmittel geführte, auf chemischem Weg dargestellte, fein gepulverte Eisen absorbiert, wenn man es ausschüttet, den Sauerstoff der Luft so heftig, daß es sich entzündet und verbrennt. Körper, welche diese Eigenschaft besitzen, heißen Pyrophore oder Luftzünder.
Absorption (des Lichts

* 13
Seite 1.62.Läßt man auf Platinschwamm (d. h. feinporöses Platin, wie es durch Glühen von Platinsalmiak gewonnen wird), welcher Sauerstoff aus der Luft aufgenommen und in seinen Poren verdichtet hat, Wasserstoffgas strömen, so wird auch dieses Gas absorbiert unter solcher Wärmeentwickelung, daß der Platinschwamm glühend und der Wasserstoffstrom entzündet wird; hierauf gründet sich Döbereiners Zündmaschine (vgl. Feuerzeuge). [* 10] Viele Körper besitzen das Vermögen, den Wasserdampf aus der Luft zu absorbieren und ihn zu Wasser zu verdichten, z. B. die konzentrierte Schwefelsäure; feste Körper werden dadurch feucht und zerfließen endlich in dem Wasser, z. B. Kochsalz, Pottasche, Chlorcalcium. Man nennt solche Körper hygroskopisch; viele Körper aus dem Tier- und Pflanzenreich, z. B. Haare, [* 11] Fischbein, Darmsaiten, Holz [* 12] etc., sind ebenfalls hygroskopisch, ¶
mehr
indem sie aus feuchter Luft Wasser in sich aufnehmen und dadurch anschwellen. Die Absorption
hat ohne Zweifel ihren Grund in der Anziehung,
welche die Körperteilchen (Moleküle) auf die in ihrer unmittelbaren Nähe befindlichen Teilchen der Gase ausüben. Vgl. Taubilder.
2) Absorption
des Lichts (und der strahlenden Wärme),
[* 14] die Einsaugung oder Verschluckung, welche die Körper
auf die in sie eindringenden Lichtstrahlen (oder Wärmestrahlen) ausüben. Läßt man ein Bündel Sonnenstrahlen durch einen
Spalt ins verdunkelte Zimmer treten und zerlegt dasselbe durch ein Prisma
[* 15] (s. Farbenzerstreuung),
[* 16] so entsteht auf einem in den
Weg der abgelenkten Strahlen gestellten weißen Papierschirm ein vollständiges »Spektrum«, nämlich ein
prachtvoll gefärbter Lichtstreifen, der in der Reihenfolge von dem am wenigsten bis zu dem am meisten abgelenkten Ende die
Farben Rot, Orange, Gelb, Grün, Hellblau, Dunkelblau, Violett zeigt.
Glas (Öfen für Holzfeu

* 17
Glas.Bedeckt man nun die Spaltöffnung mit einer dunkelroten Glasscheibe, so bleiben von diesem Spektrum nur Rot und Orange übrig; die andern Farben vom Gelb bis zum Violett sind ausgelöscht. Das rote Glas [* 17] läßt also von sämtlichen im weißen Licht [* 18] enthaltenen Farben nur das Rot und Orange durch, die andern werden von ihm verschluckt oder absorbiert, für sie ist dieses Glas undurchsichtig. Es verhält sich gleichsam wie ein Sieb, welches die roten und orangefarbenen Strahlen durchläßt, die übrigen aber zurückhält, und ebendarum erscheint es unserm Auge [* 19] in einem aus dem Rot und Orange des Spektrums gemischten roten Farbenton. Ebenso verdanken ein grünes oder ein blaues Glas ihr farbiges Aussehen dem Umstand, daß jenes die grünen, dieses die blauen Strahlen vorzugsweise durchläßt, die übrigen aber mehr oder weniger vollständig verschluckt. Eine gewöhnliche Fensterscheibe dagegen erscheint farblos, weil sie alle im weißen Licht enthaltenen farbigen Strahlengleich gut durchläßt, so daß auch die durchgegangenen Strahlen in ihrem Verein wieder Weiß geben.
Läßt man das Spektrum, statt auf einen weißen Schirm, auf eine rote Papierfläche fallen, so bleibt,
wie bei dem Versuch mit dem roten Glas, nur noch das rote Ende des Spektrums sichtbar. Die auf die rauhe Papierfläche treffenden
Lichtstrahlen dringen nämlich, ehe sie durch diffuse Zurückwerfung (s. Diffusion)
[* 20] nach allen Seiten zerstreut werden, bis
zu einer geringen Tiefe unter die Oberfläche und unterliegen hier der Absorption
, welche der
das Papier überziehende Farbstoff ausübt; dieser aber gibt nur die roten Strahlen zurück und verschluckt alle übrigen.
Weißer Jura - Weißes M
![Bild 66.614: Weißer Jura - Weißes Meer [unkorrigiert] Bild 66.614: Weißer Jura - Weißes Meer [unkorrigiert]](/meyers/thumb/66/66_0614.jpeg)
* 21
Weißes.Daraus erklärt es sich von selbst, warum dieses Papier, von weißem Tageslicht beleuchtet, rot erscheint. Fängt man das Spektrum ebenso auf gelbem, grünem, blauem Papier auf, so bemerkt man, daß jedes derselben andre Teile des Spektrums verdunkelt oder auslöscht und vorzugsweise diejenige Farbe unversehrt läßt, welche das Papier im Tageslicht zeigt. Weißes [* 21] Papier absorbiert keine der im weißen Licht enthaltenen einfachen Farben mit besonderer Vorliebe, sondern wirft alle in ihrem ursprünglichen Mischungsverhältnis zurück, und gerade darum erscheint es bei Tagesbeleuchtung weiß.
Grau nennen wir eine Oberfläche, welche für alle farbigen Lichtarten ein gleichmäßig geringes Zerstreuungsvermögen
besitzt; schwarz endlich erscheint uns ein Körper, welcher, wie z. B. der Kienruß, alle Strahlengattungen absorbiert. So
erklärt sich die ganze reiche Mannigfaltigkeit der Körperfarben (natürlichen Farben) aus der
von den Körpern ausgeübten
Lichtabsorption;
die Farbe eines Körpers ist nichts andres als die Mischfarbe aus allen denjenigen farbigen
Strahlen, welche von dem ihn beleuchtenden weißen Licht nach Abzug der absorbierten Strahlenarten noch übriggeblieben sind.
Hiernach versteht es sich von selbst, daß ein Körper im durchgelassenen und im diffus zurückgestrahlten Licht nur solche Farben zeigen kann, welche in dem einfallenden Licht schon enthalten sind. Damit ein rotes Papier rot erscheine, müssen rote Strahlen in dem Licht enthalten sein, womit es beleuchtet wird. Kerzenlicht z. B. enthält diese Strahlen; beleuchtet man es aber mit einer Weingeistlampe, deren Docht mit Kochsalz eingerieben ist (Natriumflamme), welche nur einfaches gelbes Licht ausstrahlt, so erscheint es schwarz.
Beja - Beleuchtung [un
![Bild 67.145: Beja - Beleuchtung [unkorrigiert] Bild 67.145: Beja - Beleuchtung [unkorrigiert]](/meyers/thumb/67/67_0145.jpeg)
* 22
Beleuchtung.Bei dieser einfach gelben Beleuchtung [* 22] lassen sich überhaupt keine Farbenunterschiede mehr wahrnehmen; man unterscheidet nur noch Hell und Dunkel. Die Gesichter der Menschen erscheinen geisterhaft bleich, und das farbenreichste Gemälde gleicht einer Sepiazeichnung. Wäre die Sonne [* 23] ein Ball von glühendem Natriumdampf, so würde die ganze Natur dieses eintönig düstere Gewand tragen; es bedarf des weißen Sonnenlichts, in welchem unzählige Farben vereint sind, um den Farbenreichtum der Körperwelt unserm Auge zu erschließen.
Das Licht der Gasflammen und Kerzen enthält zwar alle Farben des Sonnenspektrums, jedoch in einer etwas andern Mischung; die gelben Strahlen sind darin sehr reichlich, die blauen und violetten verhältnismäßig weit sparsamer vertreten als im Tageslicht und es erscheint daher im Vergleich mit diesem gelb. Daraus erklärt sich die bekannte Thatsache, daß bei Kerzenlicht Weiß und Gelb leicht verwechselt werden und grüne und blaue Kleiderstoffe nur schwer voneinander zu unterscheiden sind. Die grünen Stoffe nämlich werfen vorzugsweise Grün und etwas Blau, die blauen Stoffe nebst Grün vorzugsweise Blau zurück; da nun Blau im Kerzenlicht nur spärlich, Grün aber reichlich vorhanden ist, so müssen beide Stoffe mehr oder weniger grün aussehen.
Spektralanalyse

* 24
Spektralanalyse. Nicht immer ist das Spektrum des durch einen farbigen Körper durchgegangenen oder des von ihm zerstreuten
Lichts (das Absorption
sspektrum) von so einfacher Art wie bei rotem Glas oder rotem Papier; es gibt viele farbige Stoffe, welche
sich unter den Strahlengattungen des Spektrums eine oder mehrere Partien gleichsam auswählen, um sie zu verschlucken, während
sie andre benachbarte oder dazwischenliegende Partien unangetastet lassen; es offenbart sich dies im Spektrum
durch mehr oder minder zahlreiche, bald breitere, bald schmälere Absorption
sstreifen, deren Lage im Spektrum für die chemische
Beschaffenheit des betreffenden Stoffs bezeichnend ist und denselben zu erkennen und von andern zu unterscheiden gestattet
(vgl. Spektralanalyse).
[* 24] So gewahrt man z. B. im Spektrum des durch ein grünes Pflanzenblatt durchscheinenden
Lichts einen schwarzen Streifen im Hochrot (zwischen den Fraunhoferschen Linien B und C); dieses mittlere Rot wird nämlich von
dem Blattgrün (Chlorophyll) verschluckt, nicht aber das äußerste Rot und das Orangerot. Der Farbstoff des Bluts absorbiert
das violette Ende des Spektrums und erzeugt im Gelbgrün (zwischen D und E) zwei dunkle Absorption
sstreifen,
welche durch einen hellen gelbgrünen Zwischenraum voneinander getrennt sind; an dem Vorhandensein dieser beiden Streifen
lassen sich die geringsten Spuren von Blut erkennen. Manche
¶
Abspänen - Abspliß und

* 25
Seite 1.63.mehr
gasförmige Körper, z. B. Untersalpetersäure, Joddampf u. a., zeigen in dem durch sie gegangenen Licht zahlreiche schmale,
dunkle Absorption
sstreifen, welche in ihrem Aussehen mit den Fraunhoferschen Linien des Sonnenspektrums (s. Farbenzerstreuung)
große Ähnlichkeit
[* 26] haben. Die Fraunhoferschen Linien selbst sind ebenfalls nichts andres als feine Absorptionsstreifen, hervorgebracht
durch die Absorption, welche die in der Atmosphäre der Sonne enthaltenen Gase und Dämpfe auf das von dem weißglühenden
Sonnenkörper ausstrahlende Licht ausüben (s. Spektralanalyse).
Die oben erwähnte Natriumflamme sendet einfaches gelbes Licht aus, welches durch das Prisma nicht zerlegt, sondern nur abgelenkt wird und eine helle gelbe Linie an der Stelle erzeugt, wo im Sonnenspektrum die dunkle Linie D auftreten würde. Sendet man nun durch diese gelbe Flamme [* 27] das Licht eines weißglühenden Körpers (z. B. Drummondsches Licht) und breitet das durchgegangene Licht zu einem Spektrum aus, so erscheint an der Stelle der gelben Linie eine dunkle Linie auf dem hellen Grunde des sonst ununterbrochenen Spektrums; der in der gelben Flamme enthaltene Natriumdampf hat also sämtliche von dem glühenden Körper ausgestrahlte Lichtgattungen ohne Anstand durch sich hindurchgelassen, mit Ausnahme derjenigen gelben Strahlenart, welche er selbst auszusenden vermag; diese wird von ihm absorbiert, für sie allein ist er undurchsichtig. Das Gesetz, welches sich in dieser Thatsache offenbart, gilt ganz allgemein: Ein Körper absorbiert gerade diejenigen Strahlengattungen, welche er selbst auszusenden im stande ist, oder das Absorptionsvermögen eines Körpers für eine bestimmte Strahlenart steht mit seinem Ausstrahlungsvermögen für dieselbe im Verhältnis (Kirchhoffs Gesetz). Über die Erklärung der Absorption s. Ausstrahlung von Wärme und Licht. - Über die von Salzen durch die Ackererde s. Boden. Über Absorption im physiologischen Sinn s. Resorption. Über die Apparate etc., welche in der Technik zur der Gase benutzt werden, s. Gase.