Aachener
Friede.
Der erste Friede
von
Aachen
[* 2] beendete 1668 den
Devolutionskrieg (s. d.)
Ludwigs XIV. gegen
Spanien.
[* 3]
Ludwig
mußte in dem zu
Aachen unterzeichneten Frieden
die Freigrafschaft
Burgund und die andern eroberten
Lande wieder herausgeben
und sich mit einer Anzahl fester Plätze in Flandern und in
Hennegau, wie Lille,
[* 4]
Charleroi, Tournay, Oudenarde,
begnügen. – Der zweite Aachener Friede
beendete den
Österreichischen Erbfolgekrieg (s. d.). England und
Holland schlossen einen
Präliminarvertrag mit
Frankreich ab, worauf der Definitivfriede
unterzeichnet wurde, dem 23. Okt.
Österreich
[* 5] beitrat;
auch
Preußen,
[* 6]
Sardinien,
[* 7]
Spanien und Genua
[* 8] schlossen sich dem Frieden
an. Es wurde für
Österreich die
Pragmatische Sanktion (s. d.), für
Preußen die Erwerbung
Schlesiens, für das Haus Hannover
[* 9] die brit.
Thronfolge gewährleistet.
Der
Besitzstand der Mächte, wie er vor
Ausbruch des
Krieges gewesen, wurde im allgemeinen zur Grundlage des Friedens
bestimmt;
doch mußte
Österreich die ihm im
Wiener Frieden
1735 für Neapel
[* 10] und
Sicilien zugesprochenen Landschaften
Parma,
[* 11]
Piacenza und Guastalla abtreten; sie kamen als eine weitere span. Sekundogenitur in
Italien
[* 12] an den Infanten
Don Philipp.
Maria
Theresia erhielt dafür die von
Frankreich eroberten
Niederlande
[* 13] zurück. –
Vgl. de Broglie, La paix d'Aix-la-Chapelle (Par. 1892).