Der Bezirk umfasst 16,469 ha Fläche und zählte 1888 16,793 Ew., wovon 15,552 Reformierte, 1122 Katholiken, 3 Juden und 16 Angehörige
anderer Glaubensbekenntnisse. Die Dichtigkeit der Bevölkerung beträgt somit 103 Seelen auf den km2. Der Bezirk Andelfingen
wird begrenzt im O. vom Kt. Thurgau,
im S. von den Bezirken Winterthur und Bülach,
im W. vom Rhein (der ihn vom schaffhauserischen
Buchberg und vom Grossherzogtum Baden
trennt) und im N. vom Kanton Schaffhausen.
Das Molasseland des Bezirkes erhebt sich im S. mit dem Irchel zu 896 m und im N. mit dem Kohlfirst zu 574 m. Dazwischen ist
das breite Thal der Thur eingeschnitten.
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Im Stammheimer Thal treffen wir prachtvolle Moränenwälle, wie denn überhaupt Moränen und Kiesablagerungen grosse Flächen
des Bezirkes bedecken.
Der anbaufähige Boden des Bezirkes verteilt sich wie folgt: 5466,3 ha Wald, 5082,3 ha Ackerland, 4081,4 ha Wiesland, 853,6
ha Weinberge, 349,4 ha Sumpfland. Der im Bezirk gekelterte Rotwein erzielt in seinen besten Sorten oft
hohe Preise. Der Bezirk ist der einzige des Kantons, in dem das Ackerland an Fläche das Wiesland übertrifft. Die Viehstatistik
weist folgende Zahlen auf:
Das 13 km s. von Schaffhausen
an der Thur gelegene Dorf,
Station der Linie Winterthur-Schaffhausen, ist mit Kleinandelfingen durch zwei Brücken verbunden, von
denen sich die Eisenbahnbrücke 35 m hoch über den Fluss spannt.
Postbureau, Telegraph, Telephon. 142 Häuser und 822 Ew. 4 dem
eidgenössischen Fabrikgesetz unterstehende Geschäftsbetriebe: 2 Buchdruckereien, 1 Säge und 1 Turmuhrenfabrik.
Gross- und Kleinandelfingen bilden zwei
getrennte politische Gemeinden, mit Adlikon und Humlikon zusammen aber nur eine Kirchgemeinde.
Römische Altertümer und ein
alamannisches Grab sind im Niederfeld gefunden worden.
Das im Mittelalter erbaute Schloss gehörte den Söhnen des Kaisers
Albrecht, die es 1377 den Herren von Landenberg verpfändeten. 1437 kam Andelfingen an Zürich
und wurde eine Landvogtei. 1799 von
den Oesterreichern beschossen.
1) Bezirk im schweiz. Kanton Zürich,
das Weinland des Kantons, hat (1888) 16793 E.
in 24 Gemeinden. - 2) Groß-Andelfingen, Marktflecken, Hauptort des Bezirks Andelfingen, links an der Thur und an der
Linie Winterthur-Schaffhausen der Schweiz.
[* 4] Nordostbahn, hat (1888) 822 E., darunter 32 Katholiken, Post und Telegraph.
[* 5] Auf einem
Hügel das schöne Schloß des BaronsSulzer von Wart mit reichen Sammlungen alter Glasmalereien. - 3) Klein-Andelfingen,
Ort bei Groß-Andelfingen, mit diesem durch eine Brücke
[* 6] verbunden, mit 1028 evang. E. und Post.