ein
VolkOstasiens, das die südliche Hälfte der
InselSachalin, die
InselJeso und die
Kurilen bewohnt;
auf ersterer wird ihre Zahl auf 2-3000 geschätzt, aufJeso, wo sie erst in der Mitte des 15. Jahrh. eingewandert
sein sollen, auf 60-100,000.
IhrePhysiognomie hat etwas
Europäisches und ähnelt der russischen, der
Körper ist aber reichlicher
und stärker behaart, als dies durchschnittlich bei Europäern der
Fall ist; auch lassen die
Männer ihr Haupthaar gleichfalls
hinten lang wachsen und tragen bis auf die
Brust herabreichende Vollbärte, so daß man wohl von einem
»behaarten« Menschenschlag gesprochen hat.
1) den kurilischen, mit weißer und rötlicher Hautfarbe, fast wagerecht gestellten
Augen, vorspringender
Nase
[* 2] und scharf geschnittenem
Profil;
2) den mongolischen, mit breitem, flachem
Gesicht,
[* 3] dicker
Nase, dichten, straffen
Haaren;
3) den chinesischen, mit gelber Hautfarbe, schief gestellten
Augen, vorspringenden Backenknochen, platter
Nase und vollem
Gesicht.
IhreSprache
[* 4] steht zwischen der chinesischen und mandschurischen. Ein
Wörterbuch des Russisch-Ainoschen hat Dobrotworski in
den »Nachrichten der
UniversitätKasan«
[* 5] veröffentlicht (1876, Bd. 43). Die Aino sind
schamanische
Heiden. Sie wohnen inHütten,
[* 6] welche leicht aus Brettern und
Rinde zusammengefügt und mit
Strauchwerk bedeckt sind; während eines kalten
Winters machen sie sich
Erdgruben.
Originell ist die
Sitte der Aino, sich die
Lippen
zu schwärzen; der
Arm bis an den
Ellbogen wird tättowiert.
IhreNahrung besteht vornehmlich in
Fischen und
Reis; ihr
Haustier ist der
Hund, den sie gut halten. Sie leben in
Polygamie; ihre
Frauen sind wenig fruchtbar.
Vgl. Anutschin,
Der Volksstamm der Aino (russ., Mosk. 1876);
Scheube, Die Aino (Leipz. 1882);
v.
Siebold, Ethnologische
Studien über die Aino (Berl.
1881).
Viehzucht.
Unter dem Namen Aino versteht man sowohl das oft auch San Carlo geheissene Df als auch den ganzen obern in drei Unter-Abteilungen
(Aino, Borgo, Squadro di basso) gegliederten Teil der Gem. Poschiavo.
B. die Eingebornen Australiens, Neuguineas, die Fidschiinsulaner, die Aino auf den Kurilen und die Feuerländer, huldigen einem Brauch, den man den Frauenraub
(s. d.) nennt, und der von einigen neuern Forschern für ein Überbleibsel der Übergangsepoche aus dem Zustand der Weibergemeinschaft (s. Mutterrecht) vom Vater, sondern von der Mutter ableiten;