(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen).
Dorf und Gem. des
Engstligenthales; durch seine schöne Lage auf der linken Thalseite seit einigen
Jahren zum vielbesuchten Kurorte geworden. 1357 m. Postbureau, Postwagen. Telegraph und Telephon.
Alte Kirche mit einer aus
dem Mittelalter stammenden Freske. 156 Ew., Gem. ungefähr 1750 Ew. Ackerbau. Seidenweberei. Schachtelfabrik.
Fremdenpensionen. Man kann von Adelboden aus leicht über das
Hahnenmoos, 1954 m, nach der
Lenk gelangen, oder von der
Engstligenalp
aus den
Wildstrubel, 3253 m, besteigen oder durch den felsigen Weg der
RothenKumme, 2632 m, nach der
Gemmi gelangen.
Ein bedeutender Teil der Bevölkerung beschäftigt
sich mit Ackerbau, auch finden viele Einwohner in den Fabriken
Zofingens Arbeit. In der Umgebung des
SchlossesWikon (Töchterinstitut) schöner Aussichtspunkt.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen).
1365 m. Gem. und Pfarrdorf im Hintergrund des Engstligenthals; 13,2 km s. vom Bahnhof Frutigen
der Lötschbergbahn. Telegraph, Telephon; Postwagen nach dem Bahnhof Frutigen. Mit Aeusser Lischen, Merzenegg,
Moosweid, Niedersten, Port, Mühleport, Oei, Schlegeli, Innerschwand, Stiegelschwand, Allenbach, Gilbach, Zelg zählt die Gemeinde 362 Häuser, 1564 reform.
Ew.; das Dorf allein hat 29 Häuser und 168 Ew. Kirchgemeinde Adelboden. Alpwirtschaft, Viehzucht einer besonderen durch Kreuzung
von Simmenthaler- und Frutigerrasse entstandenen Art. Fremdenverkehr. Fabrikation von Zündholzschachteln.
Elektrisches Licht, Wasserversorgung. Etwas Seidenweberei. Das Hauptdorf der zerstreuten Gemeinde liegt links über der Mündung
des Allenbachs und seines Thales in das Hauptthal, das sich hinter Adelboden zum flachen Grund des Bodens erweitert. Die Landschaft
von Adelboden verbindet einen mehr idyllischen Vordergrund mit der Szenerie des eigentlichen Flachgebirgs.
Im Mittelalter finden wir hier die Alpweiden und Güter im Besitz von oberländischen Dynasten. 1232 werden die Berge Engstligen
und Gurnigel von Werner von Kien dem Bischof von Sitten abgetreten und lehensweise von ihm wieder empfangen. Die Alpen am Laveigrat
gehörten 1357 dem Hause Weissenburg, andere Alpen sind im 15. Jahrh. im Besitz der HerrschaftOberhofen
und der Edlen von Scharnachthal. Die
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mehr
oberherrlichen Rechte des Thales scheinen an den Walliserdynasten Anton von Thurn zu Gestelen gelangt zu sein; denn als er 1400 die
Landschaft Frutigen verkaufte, war darin auch das Thal Engstligen begriffen. 1433 erbauen 56 Landsleute von Adelboden daselbst
eine Kirche, worauf 1439 die Gemeinde zur besondern Pfarrei erhoben wurde. Die noch erhaltene Kirche
mit ihrem stumpfen Turm weist an der Aussenseite mittelalterliche Fresken auf und trägt auch im Innern ein altertümliches
Gepräge.
Die Reformation wurde nur mit Widerstreben angenommen. 1564/65 starb mehr als die Hälfte der Bevölkerung an der Pest. Ebenso
heftig wütete diese Krankheit vom September 1669 bis zum Februar 1670, während welcher Zeit in Adelboden 550 Personen
starben. Ueber die Vergangenheit Adelbodens findet sich reiches Material in der handschriftlichen Chronik des Statthalters
Abraham Allenbach (1632-1705). Die Gemeinde gehörte bis in die neueste Zeit zu den entlegensten des Kantons.
Den Verkehr mit der Aussenwelt vermittelte das überaus beschwerliche Strässchen längs der rechten
Thalseite. Um 1870 ward die erste Fremdenpension eröffnet, welche namentlich von norddeutschen Gästen besucht wurde. 1884 erstellte
man unter grösseren Opfern die neue Strasse. Von da an entwickelte sich Adelboden rasch zu einer Fremdenstation ersten Ranges
mit zahlreichen Gasthöfen. Vielbesuchte Wintersportstation, Skirennen- und Exkursionszentrum für die
Besteigung des Wildstrubels, des Lohners und der hinteren Niesenkette.
Gelegenheit zu leicht ausführbaren Bergtouren. Zahlreiche Passübergänge nach den benachbarten Thälern: Hahnenmoospass
(1954 m) nach der Lenk 2½ Stunden, Engstligengrat (2619 m) nach der Gemmi 6 Stunden, Bundergrat (2530 m) nach Kandersteg 5 Stunden,
Otterngrat (2282 m) nach Grimmialp 5 Stunden. Ausserdem viele durch Weganlagen leicht zu erreichende Ausflugsziele.
Höhenstationen auf der Engstligenalp und dem Hahnenmoos. Vergl. Stettler. Das Frutigland.Bern
1887. - Stettler. Des FrutiglandesGeschichte.Bern
1901. - Illustr. Führer durch Adelboden; herausgegeben vom Verkehrsverein.
1) Linkes Seitenthal des Kanderthals im Bezirk Frutigen des schweiz. Kantons Bern,
vom Engstligenbach durchflossen, im S. vom
Wildstrubel (3266 m), im W. von der Riesen-, im O. von der Lohnerkette begrenzt, ist reich an Alpweiden und wird wegen seiner
Naturschönheit häufig besucht. - 2) Gemeinde daselbst, in 1357 m Höhe, mit zahlreichen, über die Berghalden hin
zerstreuten Dörfchen und Weilern, hat (1888) 1580 evang. E., deren Haupterwerbsquelle
die Alpwirtschaft ist. - 3) Pfarrdorf in der Gemeinde in 1356 m Höhe, auf der linken Thalseite herrlich gelegen,
ist mit dem etwa 20 km entfernten Frutigen, dem Hauptorte des Kanderthals, durch eine Straße verbunden und hat eine spätgot.
Kirche (15. Jahrh.). Über das Hahnenmoos (1954 m) führt ein viel begangener Bergweg in etwa 4 Stunden
nach dem Badeort Lenk (s. d.) im Obersimmenthal.