Modulation
(lat.), in der
Musik der Übergang aus einer
Tonart in die andre, modern ausgedrückt:
Wechsel der
Tonalität (s. d.), das Übergehen der Bedeutung des Hauptklanges
(Tonika) auf einen andern
Klang. Man unterscheidet
Ausweichung und und versteht unter ersterer das nur flüchtige Verlassen der alten
Tonalität, dem sofort die Rückwendung
folgt. Wenn z. B. von
C dur aus über den E
dur-Akkord hinausgegriffen und ein
Schluß auf dem E
dur-Akkord
gemacht wird, so ist das eine
Ausweichung, wenn sogleich wieder nach
C dur zurückgelenkt wird; eine Modulation
dagegen, wenn danach
ein Sätzchen in
E dur sich entwickelt oder nach einer andern
Tonart (z. B.
A moll) ein
Schluß gemacht wird.
So finden sich in den Themen der Sonatensätze sehr häufig
Ausweichungen, eine eigentliche Modulation
wird aber erst gemacht vor
Eintritt des zweiten
Themas, welches regelmäßig in einer andern
Tonart steht. Übrigens stehen in einem einheitlich gearbeiteten
musikalischen Kunstwerk auch die
Partien, welche sich nicht in der Haupttonart bewegen, dennoch im
Bann
der Haupttonart; diese andern
Tonarten haben ihre eigentümliche Bedeutung in der Beziehung zur Haupttonart, so daß die Modulationen
eines Tonstücks als Tonalitätsschritte derselben Betrachtung unterliegen wie
Klangfolgen (Harmonieschritte).