1012 tung 718748 Mitglieder, die im Laufe des Jahres gewährten Kredite machten 331,41 Mill.
Fl. aus; die Geschäftsanteile
waren in den Jahresbilanzen mit 35,32 Mill.
Fl. ausgewiesen. In
Italien
[* 2] zählte man 1870 an
Volksbanken(banche popolari),d.
i. Kreditgenossenschaften mit beschränkter Haftpflicht, und ohne Einrechnung der
Casserurali, landwirtschaftlicher Darlehnskassen,
nur 50, 1894 bereits 720, welche ein Vermögen (eingezahltes
Kapital und Reservefonds) von 114,72 Mill.
Lire besaßen. An Darlehnskassen
nach dem
SystemRaiffeisen bestanden 1894: 236; sie werden neuestens auch von der kath. Partei sehr propagiert.
In
Rußland zählte man 1892: 764 Vorschußvereine. 1894 wurde daselbst für diese
Vereine ein neues Normalstatut
erlassen, welches sich von dem frühern, das sich vollkommen an das Schulzesche Musterstatut angelehnt hatte, erheblich unterscheidet.
Die unbeschränkte Haftpflicht wird durch die beschränkte ersetzt und der Wirkungskreis der Vorschußvereine in mehrern
Beziehungen ausgedehnt.
Richard. Nachzutragende und neue Werke zur Wagnerlitteratur sind:
Wagner-Lexikon, zusammengestellt von
Carl
Fr. Glasenapp und H. von
Stein (Stuttg. 1883);
Alfred Ernst, L'art de RichardWagner, (Bd. 1: L'œuvrepoétique , Par. 1893);
AbbéMarcel Hébert, Das religiöse Gefühl im Werke Richard W.s (deutsch von A. Brunnemann,
Münch.
1895);
Von C. F. Glasenapp, Das Leben Richard W.s, ist der zweite
Band
[* 13] (die Zeit 1843–53
behandelnd) in dritter
Auflage erschienen (Lpz. 1896). Einen neuen Führer durch den
«Ring des
Nibelungen» veröffentlichte
A. Pochhammer im «Musikführer» (Frankf. a. M.
1896). – Bisher ungedruckt blieben W.s «Lebenserinnerungen» und eine
Reihe von
Kompositionen, darunter eine Konzertouverture in
C-Dur (aus dem J. 1832, aufgeführt 1832 in
Leipzig,
[* 14] 1873 in
Bayreuth, 1896 in Zürich)
[* 15] und
ein
Walzer in Es-Dur.
Bezirkshauptmannschaft in
Österreichisch-Schlesien (seit 1896), besteht aus den Gerichtsbezirken Königsberg
[* 16] und Wagstadt,, die früher zur Bezirkshauptmannschaft
Troppau
[* 17] (Umgebung) gehörten, hat 351,45 qkm und (1890) 36819 E.
Staatsbahnen, mit
Cassel durch Dampfstraßenbahn verbunden, hat (1895) 3056 E., Post,
Telegraph,
Bürgermeisterei,
Elektricitätswerke, drei Wasser- und Luftkurheilanstalten;
Kunstschlosserei, Mühlenbauanstalt, Fabrikation von Wichse,
Lack, Feuerwehrrequisiten und Wagen.
Staatsbahnen,
mit
Leipzig durch elektrische
Straßenbahn (von 1897 an) verbunden, hat (1895) 2120 E., Post, Fernsprechverbindung,
evang.
Kirche, Rittergut;
Fabrikation von automatischen Musikwerken
(Leipziger Polyphonwerke,
Aktiengesellschaft), Rauchwarenfärbereien,
chem. Wäscherei und Färberei, Kunstmühle und Ziegelei.
Die
Goldproduktion der Erde hat (insbesondere wegen der starken Zunahme in Südafrika)
[* 18] große Fortschritte
gemacht. Sie betrug:
Jahre
kg fein
Wert
Jahre
kg fein
Wert
Mill. M.
Mill. M.
1890
173300
483,5
1893
226400
631,7
1891
186600
520,6
1894
258400
719,9
1892
208700
581,6
Die «Goldwährungskorrespondenz» von Professor Huber-Stuttgart, die allerdings
durchgängig höhere
Zahlen für die oben bezeichneten Jahre enthält, schätzt die
Goldproduktion für 1895 auf 852 Mill.
M., für 1896 auf mindestens 900 Mill. M. Von großer Bedeutung in der Produktionsziffer sind fortgesetzt die afrik. Goldfelder
(s. Goldaktie).
Die Goldausprägungen (s.
Geld) waren meist höher als die Produktionsziffern, weil sehr umfangreiche Umprägungen vorhandener
Münzen
[* 19] stattgefunden haben. Da die Verwendung von
Gold
[* 20] zu industriellen Zwecken nach neuern Berechnungen
nur wenig mehr als 200 Mill. M jährlich beansprucht, so bleiben für die Münzzwecke der Kulturwelt noch reichlich über 600 Mill.
M jährlich an neuem
Gold übrig. Noch weniger als bisher läßt sich unter diesen Umständen annehmen, daß die vielfach
behauptete Goldknappheit schon wirklich bestehe. Der andauernd niedrige
Stand des Diskonts in den letzten Jahren und die stete
Zunahme der Goldvorräte der
Banken spricht entschieden gegen eine solche
Annahme.
Für April 1890 schätzt O. Haupt die nachweisbaren Goldvorräte der großen
Banken auf 9,09 Milliarden M. gegen 6,34 Milliarden
Ende 1890.
Auch die Befürchtung der deutschen Landwirte, daß infolge der Silberentwertung eine stärkere Zufuhr ind.
Weizens nach
Deutschland
[* 21] eintreten werde, findet bis jetzt in der
Statistik keine Stütze. Das
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