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982 der Fichtelgebirgsverein (Wunsiedel, 465 Mitglieder in 10 Sektionen), der Glatzer Gebirgsverein (Glatz, [* 2] 2642 Mitglieder in 20 Sektionen). Außerdem sind der Riesengebirgsverein, der Württembergische Schwarzwaldverein, der Pfälzische Verschönerungsverein zu nennen. Die meisten dieser Vereine haben sich aus einfachen Wandervereinen und lokalen Fremdenverkehrsvereinigungen entwickelt, sind aber im Laufe der Jahre zu recht bedeutenden Faktoren für das wirtschaftliche Wohlergehen ihres Gebietes geworden.
Denn neben der idealen Seite, die Freude an der heimischen Landschaft zu wecken und zu pflegen, verausgaben die Vereine alljährlich recht bedeutende Summen, um den Fremdenzuzug herbeizulocken. Diesem Zwecke dienen die zahlreichen und ausgezeichneten Wegemarkierungen, die Anlage von Wegen zu hervorragenden Aussichtspunkten und landschaftlichen Sehenswürdigkeiten, die Aufstellung von Ruhebänken, die Errichtung von Schutzgittern, Treppen [* 3] u.s.w., der Bau von Aussichtstürmen, -Gerüsten, Unterkunftshütten, Wetterhäuschen, Schutzpavillons.
Nebenher gehen oft direkte Arbeiten, welche den wirtschaftlichen Zustand der Gebirgsbewohner zu heben beabsichtigen. Die Fischzucht wird durch Beihilfen unterstützt, Flechtschulen sind angelegt, Wohlthätigkeitsabteilungen sind in mehrern Vereinen eingerichtet. Durch Vorträge wird auf die Belehrung der Vereinsmitglieder und die Bevölkerung eingewirkt: die geogr. und ethnolog. Wissenschaft, die Sagenkunde und die Folkloristik erhält in liebevoller Detailarbeit manch schätzbare Bereicherung.
Insbesondere haben die Touristenvereine die Herausgeberschaft der Führerlitteratur in ihren Gebieten fast ganz an sich genommen; es erscheint wohl kein nennenswertes Buch dieser Gattung, das nicht unter der Mitarbeiterschaft oder im Auftrage des betreffenden Touristenvereins bearbeitet wäre; für die erwähnten Wegemarkierungsnetze liegen ausgezeichnete Arbeiten vor. In jüngster Zeit sind die Vereine bemüht, auch das Sommerfrischenwesen, die Hebung der zum Kuraufenthalt oder zu dauerndem Wohnsitz geeigneten Plätze zu organisieren, die Propaganda für diese Orte zu betreiben und durch Reklame mittels der Zeitungen und farbiger Plakate die Aufmerksamkeit der Fremden auf ihr Arbeitsgebiet zu lenken.
Der Verband [* 4] sucht namentlich durch sein offizielles Organ, den in Berlin [* 5] erscheinenden, von Max Schneider herausgegebenen «Tourist» diese Bestrebungen zu leiten und auf die nationale Bedeutung derselben hinzuweisen, wobei die Idee in den Vordergrund tritt, Deutschland [* 6] als Fremdenverkehrsland gegenüber der Schweiz, [* 7] Italien, [* 8] Österreich [* 9] und neuerdings auch Skandinavien und selbst Nordamerika [* 10] nach Gebühr gewürdigt zu sehen. Außerdem sucht der Verband mit den Gastwirtsvereinigungen Beziehungen zu pflegen, einesteils, um auf die Gastwirte belehrend einzuwirken, andererseits, um Sondervorteile für seine Mitglieder zu erzielen; er agitiert zu Gunsten billigerer Eisenbahnverbindung und scheint berufen, den Bestrebungen auf Erhaltung der Volkstrachten, den Schutz der landschaftlichen Natur vor Zerstörung aus gewinnsüchtiger Absicht (Anlage von industriellen Werken in naturschönen Gegenden), die Ausbreitung der Schülerferienreisen u.s.w.
Vorschub zu leisten. Von außerdeutschcn Vereinen, die zum Teil den gleichen Zwecken dienen, seien erwähnt der Verein für das Jeschken- und Isergebirge, der Siebenbürgische Karpatenverein, der Ungarische Karpatenverein, der Magyarische Touristenklub, der Dänische, der Schwedische, der Norwegische Touristenverein. Die engl. Reiseklubs pflegen das Reisen im Auslande auf einer Art genossenschaftlicher Grundlage. Die ital. Touristenvereine sind im wesentlichen Alpenvereine, die französischen Radfahrervereine.
Fast alle deutschen Vereine geben Jahresberichte mit genauen statist. Nachweisen heraus, die genannten außerdeutschen lassen Jahrbücher erscheinen, von denen namentlich die Publikationen der norweg. und der schwed. Touristenvereine ehrende Erwähnung verdienen. Neben dem offiziellen Verbandsorgan «Der Tourist» (Berlin, seit 1883) lassen einige Vereine Blätter, zum Teil regelmäßig, zum Teil in loser Folge erscheinen («Der Harz», «Blätter des Schwäbischen Albvereins», der «Sauerländische Gebirgsbote», «Glückauf», «Über Berg und Thal», [* 11] «Mitteilungen des Touristenklubs für die Mark Brandenburg», [* 12] «Mitteilungen des Vogesenklubs»).