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trug 1895 von Roggen 149 271, Weizen 41365, , Gerste [* 2] 53 678, Hafer [* 3] 194661, Kartoffeln 31211 da, der Ernteertrag 198 020 t Roggen, 85 484 t Wei- zen, 91777 t Gerste, 303966 t Hafer, 30173 t Buch- weizen, 6224t Erbfen, 18472 t Ackerbohnen, 17 245 t Mischfruckt, 138580 t Runkel-, 40195 t Zucker-, 69570 t Weihe und 140084 t Kohlrüben, 8209 t Mohren, 270 422 t Kartoffeln, 109 302 t Kleeheu, 149 911 t Heu (Futter), Grassaat aller Art und 594165 t Wiesenheu. Der Viehbestand belief sich 1892 auf 172107 Pferde, [* 4] 823 539 (1893: 796 305) Stück Rindvieh, 289 521 Schafe, [* 5] 344968 (1893: 362 962) Schweine, [* 6] 44 653 Ziegen und 107 849 Bienenstöcke.
Der geschätzte Wert desselben (mit Ausschluß der Bienenstöcke) betrug 311,9 Mill. M. Industrie, Handel und Gewerbe. 36 Bräunt Weinbrennereien erzeugten 1894/95 aus 1268 t Kartoffeln und 27 007 t Getreide [* 7] 63 876 Iii Alkohol; 2 Zuckerfabriken verarbeiteten 51979 t Rüben zu 6136 t Rohzucker. Dagegen waren 614 Brauereien im Betriebe, welche aus 22 632 t Getreide und 681 t Malzfurrogaten 1327 766 Kl Bier gewannen. Der Bestand an Seeschiffen über 50 odm Raumgehalt belief sich Anfang 1895 auf 477 Segelschiffe mit 23397 Registertons netto und 1307 Mann Be- fatzung, 166 Dampfer mit 77 546 Registertons netto und 2183 Mann Besatzung.
Die Reederei stellte 1895 außer einem Panzerschiff [* 8] für die kaiferl. Marine 14 Stahlschraubendampfer mit zufammen 28 729 Re- gistertons und 3 Stahldoppelfchraubendampfer mit zusammen 2903 Registertons Naumgehalt fertig. Verkehrswesen. Die Provinz hatte 1891 Künst- strahen in einer Länge von 3554 Kin, darunter 2503 kin Provinzial-, 995 Km Gemeindechausseen. Eisenbahnen waren 1897 vorhanden 1439 kiu, dar- unter 302 km Privatbahnen. [* 9] Bildungswesen. Außer der Universität zu Kiel [* 10] hatte die Provinz 1895: 12 Gymnasien (in Flens- burg, Husum, [* 11] Hadersleben, [* 12] Schleswig, [* 13] Altona, [* 14] Glückstadt, Kiel, Meldorf, Plön, Rendsburg, [* 15] Wands- bek und Ratzeburg), 1 Progymnasium in Neu- münster, 3 Realgymnasien (Rendsburg, Flensburg, [* 16] Altona), 8 Realprogymnasien (Schleswig, Neu- münster, Sonderburg, Itzehoe, Marne, Oldesloe, Segeberg, Lauenburg [* 17] a. Elbe), 1 Oberrealfchule in Kiel, 5 Realfchulen (Wandsbek, [* 18] Flensburg, Altona 2, Blankenefe), 1 Landwirtfchaftsschule in Flens- burg und 15 höhere Mädchenschulen; 6 Seminare sür Lehrer, 2 für Lehrerinnen, 2 Präparanden- anstalten, 1 Taubstummen- und 1 Blindenanstalt.
Schleuseuau, Gemeinde im preuß. Reg.-Bez. und Landkreis Vromberg, westl. Vorort von Arombcrg. mit Kleinbahn nach Crone an der Brahe (24 km), hat (1895) 5187 E., Post, Telegraph; [* 19] Eisengießerei [* 20] und Maschinenfabrik. Schlözer, Karl Friedr. Eberh. von, deutscher Diplomat, geb. in Stettin, [* 21] Sohn des Staatsrats Nestor von S., studierte in Leipzig, [* 22] Wien [* 23] und Berlin [* 24] die Rechte und Staatswissen- schaften, trat 1885 zu Berlin ins Auswärtige Amt, wurde 1885 der Botschaft zu Petersburg [* 25] attachiert, 1887 zum Legationssekretär ernannt, war 1888-89 deutscher Geschäftsträger in Brasilien, [* 26] später in Bel- grad, Athen, [* 27] Bukarest [* 28] und gegenwärtig (1896) im Haag. [* 29] Er wurde 1894 zum Legationsrat befördert. Von seinen Schriften ist zu nennen: «Aus Dur und Moll» (Berl. 1885; 2. Aufl. u. d. T. «Seltsame Ge- schichten», ebd. 1893). Schluckpneumonie, s. Aspirationspneumonie. Schlünde, brunnenförmig fenkrecht abfallende tie- fere Einfenkungen, die besonders im Karstterrain sehr häusig vorkommen. Nach ihrer Entstehung unter- scheidet man Einsturzschlünde und Erosions- schlünde. -
Vgl. Kraus,Höhlenkunde (Wien 1894).
Schlüffelfeld, Stadt im Bezirksamt Höchstadt des bayr. Neg.-Bez. Oberfranken, hat (1895) 671 meist evang. E., Posterpedition, Telegraph, Ober- försterei, kath. Kirche; Brauerei und Obstbau. * Schlußnote, s. Makler. Schmelz (K ö n i g l i ch - S ch m e l z), Dorf im Kreis [* 30] Memel [* 31] des preuß. Reg.-Bez. Königsberg [* 32] und Vor- ort von Memel, an der Mündung der Schmeltell und des Kö'nig-Wilhelms-Kanals ins Kurische Haff, hat (1895) 4249 evang. E. (meist Litauer), Postagentur, Telegraph; Dampfsägewerke, Schiffahrt, Fischerei [* 33] (Neunaugen) und Holzhandel.
^Schmelzofen. Daß durch die intensive Hitze des elektrischen Lichtbogens die strengflüssigsten Me- talle geschmolzen werden können, hat bereits Despretz dargethan. Den ersten praktischen Versuch zu einem solchen elektrischenOfen machte Anfang der acht- ziger Jahre Siemens, indem er strengflüssige Metalle in Tiegeln schmolz, in denen er den elektrischen Licht- bogen dadurch hervorrief, daß er den positiven Pol in Gestalt eines Metall- oder Kohlenstifts in den Schmelztiegelboden einführte, während der negative Pol von oben herab durch den Tiegeldeckel hindurch- ging.
Die zu schmelzende Substanz, die in den Tiegel eingetragen wird, bildet den positiven Pol und wird dadurch viel stärker erhitzt als der negative Pol. Moissan konstruierte einen elektrischen Ofen, in wel- chem er eine Temperatur von 4000" erzielte, wo- durch es ihm gelang, verschiedene Oxyde zu schmel- zen, zu vergasen und zu reduzieren, ja sogar den Kohlenstoff zu verflüchtigen und mit Metallen zu Carbiden (s. d.) zu vereinigen. Vorstehende Abbil- dung zeigt einen S. für kontinuierlichen Betrieb. Besteht der Tiegel ^. aus Kohle, fo bildet er zu- gleich die negative Elektrode, besteht er aus nicht- leitendem Material, z. B. Sintermagnesit, so findet ¶