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Kreishauptmannschaften Einwohner Zunahme seit 1890 überhaupt auf 1 Hkm überhaupt in Proz. Bautzen Dresden Leipzig Zwickau 385 080 1 067 757 945 179 1 389 672 156 246 265 301 14 341 117 227 74 047 79 389 3,72 10,97 7,83 5,71 Königreich > 3 787 688 j 253 > 285 004 > 7,52 Von den Bewohnern waren 1948615 (51,8 Proz.) weibliche. Die 143 Städte hatten 1849 892 E. (48,8 Proz.), die 296 (darunter 119 Stadt-) Gemein- den mit über 2000 E. zusammen 2499 408 E. (66 Proz.). Die Zahl der Lebendgeborenen betrug 1895: 146160, der Eheschließungen 33 693, der Gestorbenen (einschließlich 5313 Totgeborenen) 95969. Selbstmorde kamen 1894: 1265, 1895: 1036 vor, darunter waren 277 und 244 weibliche Selbstmörder.
Auswanderer wurden 2018 und 1914 gezählt, darunter 853 und 805 weibliche. Über die Verteilung der Bevölkerung [* 2] auf die ein- zelnen Berufsabteilungen s. die Tabelle unten. Die Zahl der Erwerbthätigen betrug 46,4 (1882: 44,3), der im Hause Dienenden 1,8 (2,2) und der An- gehörigen der Erwerbsthätigen 51,8 (53,5) Proz. Land- und Forstwirtschaft. Die Anbauflächen Gerste [* 3] 33314, Hafer [* 4] 192021, Kartoffeln 123187, Rüben 29590, Klee 88120 und Wiesen 175714 w, die Srntemenge 102664 t Weizen, 298963 Roggen, 59 303 Gerste, 3435 Menggetreide, 331883 Hafer, 1538 Buchweizen, 2196 Erbsen, 3015 Wicken, 11433 Mischfrucht, 1589 507 Kartoffeln, 436286 Runkel-, 150682 Zucker-, 19342 Weiße und 35 282 Kohl- rüben, 1169 Klee (Samen), [* 5] 330328 Klee (Heu), 2569 Luzerne, 4938 Mais, 91956 Grassaat aller Art und 617158 t Wiesenheu.
In der Landwirtschaft wurden 1895: 271977 Erwerbsthätige im Hauptberufe (8325 weniger als 1882) gezählt, davon waren aber 114339 weibliche Personen oder 3036 mehr als 1882. Mit den An- gehörigen und Dienenden für häusliche Dienste [* 6] waren es 517642 (49840 weniger als 1882) Per- sonen - 13,8 Proz. der Bevölkerung. In der Forstwirtschaftund Jagd waren 1895: 7621 (darunter 305 weibliche) Personen thätig, 338 mebr als 1882, wovon allein 21iFrauen. Die Staats- forsten umfaßten 1894: 175677 ka. und ergaben 7,6 Mill. M. Neinertrag einnahme), oder auf 1 Ka 5^ Festmeter im Werte von 43'/, M. Bergbau [* 7] und Hüttenwesen. 1894 lieferte der Erzbergbau aus 82 Gruben (6114 Beamte und Ar- beiter) 39 030 t Erie im Worte von 3,?2 Mill. M.; 37 Steinkohlengruben mit 21672 Beamten und Ar- beitern (darunter 313 weibliche) ergaben 4,12 Mill. t Steinkohlen (37,74 Mill. M.) und 108 Braunkohlen- gruben mit 2316 Arbeitern (136 weibliche) 920000 t (2,57 Mill. M.). Der Hochofen- und Gießereibetrieb erster Schmel- zung wurde im Juli 1893 eingestellt. Gußwaren zweiter Schmelzung erzeugten 1894: 7473 (davon 43 weibliche) Arbeiter in 141 Werien 117000 t im Werte von 21 Mill. M. In 4 Werken lieferten 1269 Arbeiter an Schmiedeeisen und Stahl 25500 t (2,96 Mill. M.), und von den 4 Flußeisenwerken (792 Arbeiter) kamen 65600 t Blöcke und Fabri- kate im Werte von 8,6 Mill. M. Industrie und Gewerbe. Nach der Fabrikarbeiter- zählung vom I.Mai 1895 waren in 16156 Fabrik- anlagen mit und ohne Motoren 420499 Arbeiter beschäftiat, darunter 930 Kinder unter 14 Jahren, 28968 Jugendliche von 14 bis 16 Jahren und 128 375 Frauen. Am gab es 9032 feststehende Dampfkessel [* 8] mit 460 694 ym Heizfläche und 9686 Dampfmaschinen [* 9] mit 235403 durchschnitt- lich ausgeübten Pferdestärken, wovon etwa 38 Proz. auf Textilindustrie, 15 Proz. auf Bergbau und Hüttenwesen und 12 Proz. auf Fabrikation von Pa- pier und Leder kommen.
Nach der Gewerbezählung vom kamen auf die einzelnen Ge- werbegruppen Erwerbsthätige im Hauptberuf: Gewerbegruppen Erwerbsthätige Darunter Mehr als Personen weibliche 1882 Textilindustrie 259813 127803 318901 Bekleidung und Reinigung . . 141834 73998 21309 Handelsgewerbe 109435 30643 374472 129377 1708 37484 Nahrnngs-u.Genußmittelindustrie 76408 17439 23051 Verfertigung v. Maschinen, Werk- zeuge", Instrumenten und Ap- 49629 2839 16071 Industrie der Holz-u. Schnitzstoffe 61689 4827 15741 Metallverarbeitung 77293 3971 36604 Industrie der Steine und Erden 48784 4106 19573 Bergbau, Hüttenwesen und Torf- gräberei 32458 570 442 Papierfabrikation 30143 9097 12126 Lederindustrie 13806 1027 3690 Beherbergung und Erquickung . 41172 21622 173082 Verkehrswesen 58272 2166 24398 Polygraphische Gewerbe 20995 4534 9237 Kunst- und Handelsgärtnerei. . 11077 2374 6004 Chemische Industrie [* 10] 6504 1313 2574 Industrie der Leuchtstoffe, Fette, Ole un5 Firnisse 3656 369 1078 Künstler und tünstlerifcheBetriebe für gewerbliche Zwecke . . . 4711 252 1749 Versicherungsgcwerbe 2696 27 1528 Tierzucht (ohne die landwirtschaft- liche) und Fischerei 296 13 66 ! Allein 31679 weibliche Arbeiter mehr . 2 Mein 12 700 weibliche Arbeiter mehr. 2 12 103 weibliche Arbeiter mehr. Im 1.1891/95 waren 711 Brauereien im Be- trieb, sie lieferten aus 61,5 Mill. K3 Braustoffen 8,99 Mill. Iii Vier, davon 1,46 Mill. Iii obergäriges, und Die Bevölkerung in Sachsen [* 11] nach Berufsabteilungen am Berufsabteilungen Erwerbs- thätige im Haupt- beruf Davon Weib- lich Die- nende Zusammen mit den Angehörigen überhaupt «w^roz-der i Bevölkerung 1895 l 1882 1895 ! 1882 ^. Landwirtschaft,Gärtnerei, Tierzucht, Forstwirtschaft und Fischerei [* 12] N. Bergbau, Hüttenwesen, Industrie und Bauwesen 0. Handel und Verkehr v. Lohnarbeit, hänsliche Dienste N. Öffentlicher und Militärdienst, freie Berufe ? Rentner, Pensionäre, Personen ohne Beruf und Berufsangabe 290 971 957 509 211575 26 437 98 302 157 269 117 031 6134 565 299 253 941122 294 2 178 273 54 455 16462 18199 10 548 82 306 63 10 733 12 747 45 655 202 065 602 378 1 695 895 360 675 53 534 148 361 236 333! 153929 15,1 58,0 14,0 1,2 5,4 6,3 20,0 56,2 12,0 1,8 4,9 5,1 Gesamtsumme ! l 742063 j 536483 753 262,3 014 822 100,0 j 100,0 ¶
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zahlten 2,s Mill. M. Vrausteuer. 4 Zuckerfabriken verarbeiteten 189321 t Rüben, gewannen 22 278 t Rohzucker und zahlten 16 596 M. Zölle und 1,i Mill. M. Zuckersteuer. 582 Brennereien produzierten 137436K1 Alkohol aus 6807 dl und 127663 t Roh- stoffen und zahlten 6,3 Mill. M. Branntweinsteuer. DerFleischverbrauch betrug 1895:51465tRind- lohne Kalbfleisch und 88470 t Schweinefleisch, d. i. per Kopf 13,7 und 23,5 KZ. Verfassung. Die Wahl der Abgeordneten zur ZweitenKammererfolgt seit dem Gesetz vom durch Wahlmänner, die von den Urwählern gewählt worden sind.
Als Urwähler ist jeder Staats- angehörige stimmberechtigt, der das 25. Lebensjahr erfüllt hat. Die Urwähler werden in drei Abtei- lungen geteilt; in die erste gehören die Urwähler, welche mindestens 300 M., in die zweite diejenigen, welche mindestens 38 M. Staatssteuern entrichten, in die dritte alle übrigen. Jede Abteilung wählt besonders und zwar ein Drittel der Wahlmänner. Voraussetzungen der Wählbarkeit zum Abgeordneten sind Erfüllung des 30. Lebensjahres und Entrich- tung von 30 M. Staatssteuern.
Finanzen. Der Staatshaushaltsetat 1896/97 weist eine ordentliche Einnahme und Ausgabe von 204563 253 M. auf; zu den Einnahmen tragen bei die Staatsbahnen [* 14] 98 474500, die Forsten 11264460, die Landeslotterie 5208 250 und die Hüttenwerke bei Freiberg [* 15] 628000 M., während die Erzbergwerke bei Freiberg einen Fehlbetrag von 2119800 M. aufweisen; die direkten Steuern be- tragen 32127 800, die Zölle und Verbrauchssteuern 7 739 326 M. Die außerordentlichen Ausgaben umfassen 68312278 M. und finden in den verfüg- baren Beständen des mobilen Staatsvermögens Deckung.
Der Wert der fiskalischen Gebäude (ohne Militär- und Postgebäude) wurde 1895 bei der Lan- desbrandversicherungsanstalt auf 150,54 Mill. M. berechnet. Die Zölle und Verbrauchssteuern stiegen auf 59,96 Mill. N. gegen 56,996 Mill. M. im 1.1894. Im I. 1894 ergab die Einkommensteuer 23,7 Mill. M. und die Erbschaftssteuer 1,48 Mill. M. Das Ge- samteinkommen war 1895 mit 1859,6 Mill. M. ein- geschätzt (aus Grundbesitz 288,8, Renten 229,i, Ge- halt und Löhnen 800,4 und aus Handel und Gewerbe 541,3 Mill. M.), wovon 145,5 Mill. M. Zinsen abzu- ziehen sind. - Die Münze in Muldenhütte prägte 1894: 638833 Zwanzigmarkstücke, 74616 Fünf- mark-, 259 970 Zehnpfennig-, 802000 Fünfpfennig- und 5040100 Einpfennigstücke. Kassen-und Versicherungswesen. Sparkassen gab es Ende 1895:247. In dieselben flössen 1779 265 Einzahlungen im Betrage von 165,5? Mill. M. (22 Mill. M. mehr als 1894), wogegen auf 1013896 Rückzahlungen 136 Mill. M. (2,78 Mill. mehr als 1894) entfielen. - Die Altersrentenbank hatte 1895: 5413 Einlagen von zufammen3,7 Mill. M. und zahlte in 15546 Vierteljahrsraten insgefamt 1658352 M. Renten.
Seit ihrem Bestehen (1859) wurden 34,6 Mill. M. eingelegtund 12,5 Mill. M. Renten gegeben. Die Landrentenbank hatte bis Michaelis 1895: 85,7 Mill. M. in Rentenbriefen ausgegeben, von denen sich noch für 23,4 Mill. M. in Umlauf befanden, es waren bereits nahezu 73 Proz. getilgt. Die Landes- kulturrentenbank hatte bis Ende 1895 den Betrag von 21,5 Mill. M. in Scheinen ausgegeben, von denen bereits für 5,3 Mill. M. eingelöst waren. Die Landesbrandversicherungsanstalt hatte Ende 1894 einen Versicherungsbestand von 4472,45 Mill. M. und im I. 1894: 4,36 Mill. M. für 2634 Brand- schäden zu vergüten.
Die Privatfeuerversicherungen (für Mobilienu. s.w.) waren 1894 auf 4218,54 Mill. M. gestiegen, wofür 6,29 Mill. M. Prämien gezahlt wurden, denen Ausgaben für die Anstalten von 3,97 Mill. M. gegenüberstanden. Krankenkassen bestanden 1893: 2279 mit einer durchschnittlichen Mitgliederzahl von 909 917;
da- von kamen aufGemeindekassen159 343,Ortskranken- kassen 460255, Betriebskassen 209068 Mitglieder.
Auf 301960 Krankheitsfälle kamen 4782953 Krank- heitstage; die Zahl der Sterbefälle betrug 6463. Die Gesamteinnahmen betrugen 15,4, die Ausgaben 14,7 Mill. M., wovon in beiden Fällen mehr als die Hälfte auf die Ortskrankenkassen entfielen. Die bedeutendsten Ausgaben waren: 21,67 Proz. für ärztliche Behandlung, 13,07 Proz. für Heilmittel, 31,77 Proz. Krankengeld, 2,89 Proz. Sterbegeld, 5,65 Proz. Kur- und Verpflegungskosten an Kranken- anstalten und 8,54 Proz. Verwaltung.
Die Knapp- schaftskrankenkassen sanken 1894 auf eine Mitglie- derzahl von 29935 und hatten 904691 M. Ein- nahme, 844066 M. Ausgabe und eine Reserve von 1,3 Mill. M. Invalidenrente wurde 1894 von 3542 Personen erbeten und in 2738 Fällen be- willigt, während auf Altersrente 3496 Anträge gestellt und 3293 genehmigt wurden. Verkehrswesen, überdieEisenbahnens.Säch- sische Eisenbahnen. Die Staatsstraßen hatten 1894 eine Länge von 3663,5 km. Die Elbschiff- fahrt verfügte 1895 über 59 Personendampfer (darunter 27 zum Fährbetrieb) sowie 7 Güter-, 16 Radschlepp-, 14 Kettenschleppdampfer und 540 Segel- und Schleppschiffe mit 2,9 Mill. Ctr.
Trag- fähigkeit. Die Schiffahrt dauerte 265 Tage, hatte nur an 93 Tagen für volle Ladung einen Tiefgang von 1,6 m, dagegen an 92 Tagen für ^3^-^/2 La- dung nur 55-80 cm Tiefgang. Post und Tele- graph. Ende 1895 gab es 1573 Post- und 860 Te- legraphenanstalten. 1895 wurden aufgegeben (gin- gen ein) 216,9 (193,4) Mill. Briefsendungm, 17,5 (13,3) Mill. Pakete ohne Wertangabe, 1,27 (1,24) Mill. Wertbriefe und Pakete mit einer Wertangabe von 1282,57 (1354,8i Mill. M. Für 1,98 Mill. auf- gelieferte Postnachnahmesendungen wurden 22,84 Mill. M. ausgezahlt und für 1,65 Mill. eingegan- gene 16,7 Mill. M. erhoben. Poftaufträge wurden aufgegeben (gingen ein) 696906 (517443) mit einem Gesamtbetrage von 59,i8 Mill. M., Postanweisun- gen 8 625368 (10599 382) über 494,65 (627,9?) Mill. M. Telegramme wurde aufgegeben 2143482 und gingen ein 2 276135. Portogebühren gingen Telegraphenlinien hatten eine Länge von 5674 km und die Leitungen von 22 201 Km. Stadtfernsprech- emrichtungen hatten 68 Orte mit 24 549 km Lei- tungen und 15168 Sprechstellen. Zwischen ver- schiedenen Orten gab es 99 Verbindungsanlagen. - Beamte gab es 5235 und Unterbeamte (einschließ- lich der Posthaltereien und PostHilfsstellen) 7412. Medizinalwesen. 1895 wurden erstmalig geimpft 103476 und wieder geimpft 76957. In 104 öffent- lichen Krankenhäusern wurden45588 (27317 männ- liche, 18 271 weibliche) Kranke durchschnittlich 30,9 Tage verpflegt. Zur Verfügung standen 7017 Betten. Außerdem hatten 24 größere Privatkrankenhäuser 755 Betten, in denen 4657 Kranke durchschnittlich je 29 Tage verpflegt wurden. Die 5 Landesirrenan- stalten (Sonnenstein, Colditz, Hubertusburg, ¶