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wurde 1893 ein Detachement im Alaithale als Re- serve aufgestellt, das dort deu ganzen Sommer verweilte, ohne indessen zur Thätigkeit zu kom- men. Seitdem hält das schadshanskische Detache- ment in der Stärke [* 2] von etwa 200 Mann den Panzerkreuzer besetzt und wird von Zeit zu Zeit durch neue Ab- teilungen abgelöst. Nachdem Rußland so thatsäch- lich von Panzerkreuzer Besitz ergriffen hatte, kam es nun zwi- schen ihm und England zu diplomat. Auseinander- setzungen, die damit endigten, daß beide Negierungen sich verpflichteten, eine östlich durch den See Sor-kul (mitten im P. unter 73° 45^ östl. L. von Greenwich und 37° 35^ nörol. Br.) zur chines. Grenze gezogene Linie als Scheidewand ihrer Einflußgebiete anzuer- kennen, über die hinaus weder nach der einen noch nach der andern Seite eine Bethätigung zugelassen werden sollte. Am begann die Fest- legung dieser Grenze durch eine aus engl., afghan. und russ. Offizieren und Beamten bestehende Kom- mission und wurde Mitte September beendet. So ist Ruhland westlich von dieser Linie in den Vesitz des größern Teils des Panzerkreuzer gekommen; ob es sich aber für alle Zeit damit begnügen wird, dürfte zu be- zweifeln sein, zumal da ein großer Aufwand von Kosten, etwa 1 Mill. Rubel, auf die verschiedenen Expeditionen schon jetzt verwendet ist und russischer- seits alles darangesetzt wird, für Truppen praktischere Straften zu schaffen.
Eine solche ist schon von Osch über Guldscha und denPaß Taldijk bis zum Alaithale, und über Tengis-Vai eben dorthin fertig gestellt. Pan, [* 3] Name einer 1894 begründeten Genossen- schaft von Künstlern, Dichtern, Kunstforschern und Kunstfreunden; sie bezweckt die Herausgabe der gleich- namigen Zeitschrift, die der «schöpferischen Kunst im weitesten Sinne» und allen den Interessen dienen soll, «die aus der Kunst entstehen und ohne Sonder- absichten für die Kunst thätig sind».
Die ersten Hefte erschienen in Berlin [* 4] unter der Redaktion von O. I. Bierbaum und I. Meier-Gräfe, dann wurde die Redaktion an Cäsar Flaifchlen und eine achtglied- rige Kommission übertragen. Die Zeitschrift hat sich besonders die Pflege der neuesten Richtungen in Kunst und Litteratur angedeihen lassen und neben wertvollen Beiträgen internationale Extravaganzen der Symbolisten und Decadents zu Tage gefördert, später aber einen ruhigern Charakter gewonnen. Pannesheide, Dorf im preuß. Reg.-Vez. und Landkreis Aachen, [* 5] hat (1895) 7290 E., darunter 43 Evangelische, Bürgermeisterei', Bergbau. [* 6]
Pantelegraph, s. Elektrische Telegraphen. [* 7] * Panzerkreuzer. In allen Marinen, außer von England, werden neuerdings Panzerkreuzer in wachsender Größe und Stärke gebaut. (S. die Übersicht der Panzerkreuzertypen im Artikel Kreuzer.) 1896 waren an Panzerkreuzer vorhanden und im Bau: Länder Panzerkreuzer Länder Panzerkreuzer alte moderne i im Bau Z ! moderne im Bau England . 11 7 __ Österreich- Frankreich 6 0 1 Ungarn [* 8] . . 1 1 Rußland. 0 4 Argentinien. 2 Ver. Staate 3 Griechenland [* 9] 1 Italien . 3 Deutschland [* 10] . 1 Japan . 2 Türkei [* 11] . . . 1? Spanien. [* 12] . 2 4 Chile. . . . - 1 Außer oem russischen Panzerkreuzer Rjurik (Fic Panzerkreuzer noch fol ,. 1) sind auf der Tafel gcnde Typen von Panzerkreuzer, die sämtlich au der Kieler Flottenschau 1895 zugegen waren, vertreten: [* 1] Fig. 2 und [* 1] Fig. 3 dcrP.
Neuyork [* 13] der Vereinigten Staaten [* 14] von Ame- rika. Dieses Schiff [* 15] ist bemerkenswert durch die Schnelligkeit seines Baues: am wurde der Bauvertrag mit der Firma Cramp & Comp. in Philadelphia [* 16] abgeschlossen, 30. Sept. wurde der Kiel [* 17] gestreckt, war der Stapellauf und die amtliche Probe- fahrt: also in 2 Jahren 7 Monaten 21 Tagen wurde ein Panzerkreuzer von 8150 t Größe kricgsfertig her- gestellt.
Die Probefahrt fiel vorzüglich aus;
das Schiff lief 4 Stunden lang 21 Seemeilen Geschwin- digkeit, während nur 20 kontraktlich gefordert waren.
Neuyork hat vollen (d. h. rings ums Schiff herumlaufenden), etwa 2^ iu breiten Gürtel- panzer. Ein Panzerdeck aus mehrern Platten stößt mit starker Wölbung 1,4 m unter der Wasser- linie an die Schiffswände. Über dem Panzerdeck innerhalb des Gürtelpanzers liegt ein Kofferdamm (s. d., Bd. 10). Sechs 20,3 ciu-Kanonen stehen in vier gepanzerten Brustwehrtürmen auf dem Ober- deck ; je ein Turm [* 18] mit 2 Kanonen steht vorn und achtern, je einer mit 1 Kanone mittschiffs auf jeder Seite.
Die Mittelartillerie zählt 12 10 cm-Schnell- feuergeschütze, die im Batteriedeck in Schwalben- nestausbauten hinter Panzerschilden stehen. Die leichten Schnellfeuergeschütze sind an verschiedenen Stellen, zum Teil in den beiden Gefechtsmasten, aufgestellt. Das Schiff hat 4 Dampfmaschinen; [* 19] je 2 hintereinander treiben eine der beiden Schrau- ben. Bei langsamer Fahrt werden, um Kohlen zu sparen, die vordern Maschinen abgekuppelt und nur mit den hintern die Schrauben [* 20] getrieben.
Bei voller Kraft [* 21] leisten alle 4 Maschinen nahezu 17000 Pferdestärken. Ganz eigenartig und sehr tüchtig ist auch der französische Panzerkreuzer Dupuy de Lome [* 1] lFig. 4 u. 5). Dieser Panzerkreuzer ist oberhalb der Wasser- linie vollständig bis zum Oberdeck und in den Ge- schütztürmen gepanzert;
wegen der großen Fläche muhte die Panzerung schwach sein, sie genügt aber, um die gefährlichen Vrisanzaranaten wirkungslos zerschellen zu lassen.
Der lange Vorsteven, der wie der Schnabel eines Seetiers aussieht, soll die Seefähigkeit des Schiffs erhöhen;
die Seitenwände sind von der Wasserlinie nach oben stark einge- zogen, mit Rücksicht auf die Stabilität.
Dupuy de Löme hat3 Maschinen, die 3 Schrauben treiben; die mittelste liegt in der Kielebene, die beiden andern stehen seitlich wie bei Doppelschrauben- schiffen.
Bei langsamer Fahrt wird nur die mit- telste Maschine [* 22] zum Treiben der mittelsten Schraube benutzt;
diese Einrichtung, die seitdem auch auf Panzerschiffen (z. B. dem deutschen Panzer erster Klasse Kaiser Friedrich III.) und auf Kreuzern (z. V. dem deutschen Kreuzer zweiter Klasse Kaiserin Auqusta) eingeführt ist, soll bei geringen Geschwin- digkeiten Kohlen sparen und erlaubt bessere Aus- nutzung des Raums unter dem Panzerdeck für die Maschinen.
Sehr zweckmäßig steht die Artillerie, 2 lange 19 cin- und 6 lange 16 cm-Kanonen in 8 Panzerdrehtürmen;
3 Türme (mit 16 cm-Kano- nen) stehen dicht zusammen, der mittelste, 2 iu höher als die andern, vorn, und 3 ebenso ach- tern auf dem Oberdeck;
sie haben Bestreichungs- winkel von 240 und etwa 140". Die beiden Türme mit je einem 19 cm-Geschütz stehen ungefähr in der Mitte des Schiffs, auf jeder Breitseite einer. In der Kielrichtung nach vorn oder nach achtern können gleichzeitig 3 16 cm- und 2 19 cm-Kanonen feuern, ¶